BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn

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BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
BWSOINFO
Bürgergemeinden und Waldeigentümer      2|2020
Verband Kanton Solothurn

                                                        1

Schwerpunktthema

«Baumwurzeln»

                                     INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
INHALT

2
                       Schwerpunktthema «Baumwurzeln»
                       Faszinierende Baumwurzeln                                                                                                        4
                       Das Internet des Waldes: Austausch über Wurzeln und Pilze                                                                        8
                       Kurzlebige Feinwurzeln                                                                                                           9
                       Schutz vor Rutschungen – Armierung des Waldbodens mit Wurzeln                                                                   10
                       Wo uns Wurzeln vor Rutschungen schützen                                                                                         11
                       Vielfältige Lebensgemeinschaft im Wurzelgeflecht                                                                                12
                       Hallimasch und Wurzelschwamm – zwei allgegenwärtige Waldbewohner                                                                13

                       Informationen aus Bürgergemeinden, Wald und Holz
                       Medienberichte                                                                                                                  14
                       Waldvielfalt spazierend erfahren                                                                                                16
                       40 Jahre im Dienste des Waldes                                                                                                  17

                       Ausbildungswesen
                       Wichtiges aus der OdA Wald BL/BS/SO                                                                                             18

                       Aktuelles aus dem Verband
                       Tätigkeiten des Vorstandes und des Leitenden Ausschusses                                                                        19
                       Forstliche Betriebsabrechnung 2019                                                                                              20

                       Meldungen aus dem AWJF
                       Mittleres forstliches Erdbeben im Thal                                                                                          22
                       Vorstellung Joshua Huber                                                                                                        23

                       Holzvermarktung
                       Medienberichte                                                                                                                  24
                       «Schweizer Holz – jetzt erst recht!»                                                                                            26
                       Maschinenhalle mit Vorbild-Charakter                                                                                            27

                       WaldSchweiz
                       Gartenabfälle schaden der Waldgesundheit                                                                                        28
                       Waldeigentümer fordern Unterstützung                                                                                            29

                       Holzenergie
                       Quo vadis, Solothurner Wald?                                                                                                    30

                       Impressum | Herausgeber Bürgergemeinden- und Waldeigentümer-Verband Kanton Solothurn | Redaktion, Realisation Kaufmann +
                       Bader GmbH, Solothurn | Leitender Ausschuss Peter Brotschi, Frank Ehrsam, Thomas Fluri, André Hess, Martin Staub, Sergio Wyniger |
                       Beiträge Josef Borer, Ivano Brunner, Vivanne Dubach, Stefan Flury, Frank Graf, Ariane Hausammann, Joshua Huber, Rolf Manser, Lucilia
                       Mendes von Däniken, Martina Peter, Christoph Rutschmann, Manuela Schmutz, Manuel Schnellmann, Sophie Stroheker, Patrick von
                       Däniken, WaldSchweiz | Gestaltung c&h konzepte werbeagentur ag, Solothurn | Druck Druckerei Herzog AG, Langendorf | Auflage 900
                       Exemplare | Mit Unterstützung durch Amt für Wald, Jagd und Fischerei Kanton Solothurn | Nächste Ausgabe Oktober 2020 (Redaktions-
                       schluss Mitte September) | Website www.bwso.ch | Quelle Titelbild Hans Braxmeier

    INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
EIN WORT VORAUS

                                                                                                             3

Liebe Leserinnen und Leser

  Gerne begrüsse ich Sie zur aktuellen Ausgabe mit dem Thema Baumwurzeln. Als ich
mich mit dem Titel auseinanderzusetzen begann, ist mir als erstes die aktuelle Lage im
Wald bezüglich der Trockenheit in den Sinn gekommen. Weisstannen mit ihren mächti-
gen Pfahlwurzeln, die zu wenig Wasser finden und austrocknen oder Buchen, die ihr Laub
schon im Frühjahr abwerfen und sich nicht mehr erholen, weil ihnen das Wasser fehlt. In
diesem Sinne könnte ich noch viele Baumarten in unseren schönen Wäldern nennen, die
erheblich unter dem Klimawandel mit den anhaltenden Trockenperioden leiden. Es zeigt
sich, wie empfindlich ganze Waldabschnitte leiden, wenn ihrem Wurzelwerk nicht genü-
gend Wasser zur Verfügung steht. Nach den letzten Stürmen sind etliche Bäume entwur-
zelt worden, wodurch ein gigantisches Wurzelwerk an den Tag gebracht wurde. Bei der
Betrachtung der Wurzelballen aus der Nähe, von den Schwachwurzeln bis zu den Stark-
wurzeln, sieht man ein spannendes Netzwerk, das den Baum am Leben erhält und ihn mit
meist reichlich Energie versorgt. Auch armiert das Wurzelwerk ganze Hänge, hält sie im
Gleichgewicht und schützt uns damit vor Erdrutschen und Erosion. Baumwurzeln sind ein
spannendes Thema, das uns in dieser Ausgabe interessante Einblicke gibt. In diesem Sin-
ne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen unseres BWSo-Info.

Frank Ehrsam
                                                                                          INFO-BWSO 2/2020
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Schwerpunktthema «Baumwurzeln»

    faszinierende Baumwurzeln

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                                                Baumwurzeln versorgen die Bäume mit         man Wurzeln, die an Blättern, Zweigen
                                                Wasser und Nährstoffen und verankern        oder Ästen wachsen. Im Astloch sammelt
                                                sie im Boden. Doch nicht alle Baumwur-      sich bei feuchtem Wetter Wasser. Bei der
                                                zeln wachsen im Boden und nehmen            Zersetzung des Holzes durch Pilze werden
                                                Wasser auf. Manche Wurzeln spriessen in     auch Nährstoffe freigesetzt. Was die an-
                                                luftiger Höhe, an Ästen, in hohlen Baum-    deren Wurzeln im Boden finden, kriegt das
                                                stämmen oder an abgebrochenen Ästen,        kleine Würzelchen also auch im Astloch
                                                die in Flüssen treiben. Andere Wurzeln      des eigenen Baumes.
                                                sind porös und nehmen Luft statt Wasser
                           Quelle: M. Schmutz

                                                auf. Über die Wurzeln können sich die       Innenwurzeln von Linden und Eiben
                                                Bäume ausserdem vermehren und aus-          Bei alten Linden und Eiben wachsen solche
                                                breiten. Aus dem Wurzelwerk eines einzi-    Adventivwürzelchen manchmal zu mäch-
                                                gen Baumes können mit der Zeit ganze        tigen Innenwurzeln heran, die im hohlen
    Holunderbaum im Garten                      Wälder heranwachsen.                        Stamm nach unten wachsen und schliess-
     der Autorin, der in einem                                                              lich im Boden wurzeln. Mit der Zeit verhol-
       Astloch eine Adventiv-                   Adventivwurzeln                             zen die Innenwurzeln und übernehmen
     wurzel treibt (siehe Foto                  Als ich während einer Homeoffice-Pause      auch Stützfunktion. Dank den Innenwur-
                 oben rechts)                   durch meinen Garten spazierte, entdeckte    zeln können hohle Lindenbäume bis 1 200
                                                ich sie in einem Astloch des alten Holun-   Jahre alt werden.
                                                derbaumes: Adventivwurzeln. So nennt

       Innenwurzeln in einem
            alten Lindenbaum
                                                                                                                                    Quelle: A. Roloff

    INFO-BWSO 2/2020
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Quelle: M. Schmutz

                                                                                                                        5
                     Stecklinge im Silberweiden-Auenwald
                       Abgebrochene, in den Fluss gefallene
                     Äste und Zweige von Silberweiden kön-
                     nen, wenn sie an Land gespült werden,
                     Wurzeln schlagen und anwachsen. Diese
                     Fähigkeit der Weiden nutzt man auch um
                                                                   Quelle: ZVG

                     Auenwälder mit Steckhölzern zu begrün-
                     den oder Weidenhäuschen zu bauen.
                                                                   Bewurzelter Weidenzweig

                     Fichtenkolonien an der Waldgrenze
                     Rottannen vermehren sich an der oberen
                     Waldgrenze oft durch Ableger. Hier wach-
                     sen die Fichten in Rotten. Die äussersten
                     Bäume haben Äste, die bis zum Boden rei-
                     chen. Wenn die Äste ständigen Bodenkon-
                     takt haben, treiben sie Wurzeln und richten
                     sich an der Spitze zu
                     neuen Stämmen auf.
                     An windigen und
                                                                   Quelle: U. Häntsch

                     schneearmen Stellen
                     in höchsten Lagen
                     können Rottannen
                     nur als Kolonien in
                     Rotten überleben.                             Fichtenrotten an der Waldgrenze

                     Wurzelbrut
                       Entdeckt man im Wald eine alte Zitter-
                     pappel, so findet man oft zahlreiche junge
                     Wurzelausschläge in der näheren Umge-
                     bung. Als Pionierbaumart ist die Zitterpap-
                     pel gut an Störungen angepasst. So kön-
                                                                   Quelle: Baumkunde.de

                     nen die Wurzelausschläge nach Bränden
                     oder Kahlschlägen in Windeseile zu Bäu-
                     men aufwachsen. Solche Klongruppen er-
                     strecken sich üblicherweise über einige
                     1 000 Quadratmeter.                           Wurzelbrut einer Zitterpappel     INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
Quelle: Anton Bielousov
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                                        Brettwurzeln

                                        Überhälter in tropischen Regenwäldern
                                        Im tropischen Regenwald sind die Böden
                                        zwar tiefgründig aber vom vielen Regen
                                        ausgewaschen und sehr nährstoffarm.
                                        Deshalb wurzeln die Bäume nur oberfläch-
                                        lich. Um dennoch Stürmen standzuhalten,
                                        bilden die grössten tropischen Bäume, die
                                        als Überhälter über das Kronendach her-

                                                                                                                                  Quelle: Guido Gerding
                                        ausragen, Brettwurzeln aus.
                          Quelle: ZVG

                                        Auenwälder Mitteleuropas
                                        Auch im Auenwald wurzeln die Bäume
            Kapokbaum – mit             nicht tief, da sie in der Tiefe zu wenig Luft   Die Flatterulme kommt in der Schweiz in
    75 Metern Höhe einer der            haben. Um dennoch stabil zu stehen, bil-        Auenwäldern der Region Basel, am
          grössten tropischen           den beispielsweise Flatterulmen oder            Neuenburgersee sowie an der Aare
                       Bäume            Schwarzpappeln Brettwurzeln aus.                unterhalb Solothurn vor.

                                        Stelzwurzeln                                    ab, zersetzt sich das organische Material
                                                                                        und der Boden baut sich ab. Der Boden
                                        Mangrovenwälder                                 sackt ab und legt die Baumwurzeln frei.
                                        An tropischen Meeresküsten wachsen              Diese ragen dann wie Stelzwurzeln aus der
                                        Mangrovenwälder. Die Stelzwurzeln ver-          Erde.
                                        ankern die Mangroven sicher im Boden,
                                        sodass sie dem ständigen Wechsel von
                                        Ebbe und Flut standhalten. Zwischen den
                                        Wurzeln leben viele Fische und Garnelen.
                                        Sie sind zusammen mit den Früchten und
                                        dem Holz der Mangroven die Nahrungs-
                          Quelle: ZVG

                                        grundlage der Bevölkerung. In den vergan-
                                        genen Jahrzehnten haben industrielle
                                        Shrimps-Farmen riesige Flächen von Man-
             Mangrovenwald              grovenwald gerodet.
                                                                                                                                  Quelle: ZVG

                                        Ehemalige Bruchwälder Mitteleuropas
                                        Trocknet in Bruchwäldern der Torfboden
    INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
Quelle: Satish Krishnamurthy

                                                                                                                                                       7
                               Atemwurzeln

                               Sümpfe und Flussauen Nordamerikas
                               Mit den Blättern nehmen Pflanzen CO2 aus
                               der Luft auf und lagern den Kohlenstoff als
                               Zucker ein. Die Wurzeln brauchen Energie
                               um zu wachsen und Nährstoffe aufzuneh-
                               men. Dazu atmen sie Sauerstoff ein und
                               «verbrennen» Zucker. Sumpfzypressen,
                               die im Wasser stehen, können mit ihren
                               Wurzeln nicht genug Sauerstoff einatmen.
                               Deshalb bilden sie «Atemknie» aus. Diese
                               Atemwurzeln ragen bis 40 cm weit aus
                                                                             Quelle: Miguel

                               dem Wasser. Sie bestehen aus einem
                               schwammigen Gewebe mit grossen Zell-
                               zwischenräumen, durch das die Luft bis zu
                               den Wurzeln strömt.                           Atemknie von Sumpfzypressen

                               Luftwurzeln

                               Würgefeigen tropischer Regenwälder
                               Die Samen der Würgefeigen gelangen im
                               Vogelkot auf die Äste von Bäumen. Dort
                               kleben sie dank ihrer schleimigen Samen-
                               hülle fest und keimen. Zuerst wachsen sie
                               als Epiphyten auf den Bäumen. Dann
                               schlagen sie Luftwurzeln und wachsen
                               zum Boden hinab. Haben sie ihn erreicht,
                               umschliessen sie ihren Tragbaum mit un-
                               zähligen Luftwurzeln, bis dieser in ihrem
                                                                             Quelle: ZVG

                               Inneren abstirbt.

                                      Manuela Schmutz, Geschäftsstelle       Luftwurzeln von Würgefeigen

                               Bild oben links: Mangrovenwurzeln
                               Bild oben rechts: Das indigene indische Volk der Khasi baut aus den lebenden Wurzeln des Gummibaums (Ficus elastica)
                               Brücken. Dazu leiten sie die herabwachsenden Luftwurzeln mit ausgehölten Baumstämmen in die gewünschte Richtung.
                                                                                                                                    INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
Schwerpunktthema «Baumwurzeln»

    Das Internet des Waldes: Austausch
    über Wurzeln und Pilze

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                                                         Versteckt im Boden lebt eine Vielfalt von                             davon aus, dass dies nur mithilfe der Pilze
                                                       Organismen, die eine wichtige Rolle im                                  überhaupt möglich war. Denn die feinen
                                                       Ökosystem spielen. Darunter sind die Pilze,                             Pilzfäden sind «verlängerte Wurzeln», die
                                                       die vor uns verborgen mit dünnen Fäden                                  ein viel grösseres Volumen des Bodens
                                                       den Waldboden durchwachsen. Manchmal                                    durchdringen und in kleinere Hohlräume
                                                       zeigen sie sich und bilden Fruchtkörper aus,                            gelangen können, als die Wurzeln der Pflan-
                                                       die uns im Herbst durch ihre Formen- und                                zen selbst. Sie nehmen Nährstoffe und
                                                       Farbenvielfalt erfreuen oder als geschätzte                             Wasser auf, die sie an die Pflanzen weiterlei-
                                                       Speisepilze auf unseren Tellern landen. Der                             ten und erhalten dafür Zucker, den die
                                                       eigentliche Pilz-Organismus lebt aber als fä-                           Pflanzen mithilfe des Sonnenlichts herstel-
                                                       diges Netzwerk im Boden und kann riesig                                 len. Bäume leben so mit bis zu hundert ver-
                                                       gross werden: das grösste bekannte Lebe-                                schiedenen Mykorrhizapilzen zusammen,
                           Quelle: ZVG

                                                       wesen auf der Erde ist ein Hallimasch, er hat                           die an den Feinwurzeln durch ihre Formen
                                                       eine Grösse von neun Quadratkilometer                                   und Farben erkennbar sind. Jeder Pilz kann
                Martina Peter                          und ein Alter von 2 400 Jahren erreicht.                                viele Bäume, oft sogar verschiedener Arten,
                                                                                                                               miteinander verbinden. Durch das «Wood-
    Verschiedene Mykorrhiza-                                                                                                   WideWeb» im Boden fliessen nicht nur
    pilze an einem Feinwurzel-                                                                                                 Nährstoffe von Pflanze zu Pilz oder umge-
            stück einer Föhre.                                                                                                 kehrt, sondern auch von Pflanze zu Pflanze.
                                                                                                  Quelle: Sylvia Hutter, WSL

                                                                                                                               So zeigen Studien, dass Zucker von Altbäu-
                                                                                                                               men zu jungen Bäumen fliesst und diese
    Pilzfäden (weiss) verknüp-                                                                                                 beim Wachstum unterstützt. Aber auch
       fen Wurzeln der Bäume                                                                                                   Botenstoffe werden durch das Netzwerk
     (braun) und bilden so das                                                                                                 ausgetauscht. Bäume können sich so ge-
          Internet des Waldes.                           Viele Pilze ernähren sich von totem Mate-                             genseitig zu einem gewissen Grad informie-
                                                       rial wie Holz und Streu, das sie abbauen und                            ren. Studien zeigen, dass Pflanzen gewarnt
                                                       so die Nährstoffe den Pflanzen wieder zur                               werden, wenn Läuse Blätter von Nachbarn
                                                       Verfügung stellen. Andere Pilze verbinden                               anzapfen. Sie bilden dann Abwehrstoffe
                                                       sich durch ihre Fäden mit den Wurzeln von                               aus, noch bevor sie selber befallen werden.
                                                       Pflanzen. Sie wachsen um die feinen Wur-                                Durch ein ausgeklügeltes Experiment konn-
                                                       zelspitzen herum, dringen in diese ein und                              te gezeigt werden, dass diese Information
                                                       bilden dort ein neues Organ aus, die Mykor-                             nur bei einem intakten Pilznetzwerk fliesst.
                                                       rhiza. Diese Pilze leben in Symbiose mit den                              Steinpilz, Eierschwamm und Trüffel, sie
                             Quelle: Simon Egli, WSL

                                                       Pflanzen; das heisst, beide, Pflanze und Pilz,                          alle verkabeln unsere Bäume und unterstüt-
                                                       profitieren voneinander und unterstützen                                zen sie. Und Wurzeln reichen weiter als man
                                                       sich gegenseitig. Fast alle Pflanzenarten un-                           denkt. Die Natur ist faszinierend!
                                                       serer Erde gehen diese Mykorrhizasymbiose
                                                       ein. Es gibt sie seit Pflanzen vor Jahrmillio-                             Martina Peter, Eidg. Forschungsanstalt
    INFO-BWSO 2/2020                                   nen das Land besiedelten. Man geht sogar                                   für Wald, Schnee und Landschaft WSL
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Kurzlebige Feinwurzeln

                                                                                                                                               9
Feinwurzeln sind die Schnittstelle zwi-       Dabei helfen ihnen auch die sogenannten
schen Baum und Boden. Sie nehmen              «Mykorrhizapilze». Diese besiedeln mit ih-
Nährstoffe und Wasser auf und werden          ren feinen Pilzfäden einerseits das abge-
wie die Blätter regelmässig ersetzt. Da-      storbene Pflanzenmaterial, andererseits
durch spielen sie eine wichtige Rolle im      umhüllen sie die Spitzen der Feinwurzeln
Kohlenstoff- und Nährstoffhaushalt un-        und dringen sogar zwischen deren Rin-
serer Wälder.                                 denzellen ein. So helfen sie den Wurzeln
                                              Nährstoffe zu mobilisieren und aufzuneh-
Die Funktion der Feinwurzeln                  men.
  Während Blätter oder Nadeln die Bäume
mit der Atmosphäre verbinden und auf ei-      Nur eine kurze Lebenserwartung

                                                                                              Quelle: Gottardo Pestalozzi
ner riesigen Oberfläche den Gasaustausch        Ähnlich wie die Blätter erneuern sich auch
ermöglichen, verbinden die höchstens          die Feinwurzeln der Bäume ständig. Sie
zwei Millimeter dicken Feinwurzeln die        werden nur ein bis zwei Jahre alt. Jedes Jahr
Bäume mit dem Waldboden. Ein typischer        sterben also etwa fünf Tonnen Feinwurzeln
Buchenwald im Schweizer Mittelland be-        pro Hektare Waldboden ab. Diese enthal-
siedelt den Waldboden mit rund fünf Ton-      ten etwa 2.5 Tonnen Kohlenstoff und 50 kg       Ivano Brunner
nen Feinwurzeln pro Hektare. Diese haben      Stickstoff. Bodentiere und Mikroorganis-
in etwa eine Länge von 20 km und eine         men zersetzen die toten Feinwurzeln. Da-
Oberfläche von rund 10 ha. Rund ein Vier-     bei geben sie den in den Feinwurzeln ent-       Feinwurzel der Buche mit
tel dieser Feinwurzeln befindet sich in den   haltenen Kohlenstoff entweder als               Mykorrhizen an den
obersten 30 cm des Waldbodens. Die            Kohlendioxid an die Luft ab, oder sie wan-      Wurzelspitzen
Feinwurzeln nehmen Wasser und Nähr-           deln ihn in komplexe Moleküle um, die als
stoffe auf und leiten sie an die oberirdi-    Humus im Waldboden gespeichert werden.
schen Baumteile weiter. Die wichtigsten         Da ein ausgewachsener und gesunder
Nährstoffe sind Stickstoff und Phosphor,      Wald gleichzeitig die gleiche Menge an
aber auch essentielle Spurenelemente wie      Feinwurzeln neu produziert, bleibt dies
Eisen und Zink werden aufgenommen. Im         letztendlich ein Nullsummenspiel. Nur ein
Gegenzug erhalten die Feinwurzeln vom         junger Wald im Wachstum produziert
Baum Zucker. Diesen verwenden sie für ihr     mehr Feinwurzeln als absterben. Hand-
eigenes Wachstum, oder sie wandeln ihn        kehrum sterben in einem gestressten
in organische Säuren wie Oxal- oder Zitro-    Wald, zum Beispiel durch wiederkehrende
nensäure um, welche sie an den Waldbo-        Trockenheit, mehr Feinwurzeln ab als die
den abgeben. Dies fördert das Verwittern      Bäume neu produzieren können. Diese
des Muttergesteins, wodurch auch Nähr-        Wälder sind im Ungleichgewicht.
elemente wie Kalzium und Magnesium
verfügbar werden. Die Feinwurzeln schei-
den auch Enzyme aus, die Nährstoffe aus         Ivano Brunner, Eidg. Forschungs­anstalt       Quelle: Anika K. Richter

abgestorbenem Pflanzenmaterial lösen.           für Wald, Schnee und Landschaft WSL                                         INFO-BWSO 2/2020
BWSOINFO - "Baumwurzeln" Schwerpunktthema - Bürgergemeinden und Waldeigentümer Verband Kanton Solothurn
Schwerpunktthema «Baumwurzeln»

     Schutz vor Rutschungen – Armierung
     des Waldbodens mit Wurzeln

10
                                        Heftige Regengüsse haben jüngst ver-                                     kleben die einzelnen Krümel zu Bodenag-
                                        mehrt zu Rutschungen geführt. Eine ge-                                   gregaten. Symbiotische Pilzpartner wie
                                        nauere Betrachtung betroffener Hänge                                     Steinpilz, Eierschwamm und Fliegenpilz un-
                                        hat die Schutzwirkung von Wäldern mit                                    terstützen sie dabei tatkräftig (siehe Beitrag
                                        gutem Wurzelwerk deutlich bestätigt.                                     «WoodWideWeb»). Mit den gemeinsam
                                                                                                                 gefertigten «Bausteinen» bauen sie ein rich-
                                          Der einzelne Baum und vorab der Wald                                   tiggehendes Fachwerk auf. Die gröberen
                                        tragen massgeblich zur Hangstabilität und                                Wurzeln (Ø ≥ 2 mm) festigen diese Boden-
                                        somit zum Schutz vor flachgründigen Rut-                                 matrix weiter. Sie wirken wie Armierungsei-
         Quelle: V. Graf-Morgen, 1997   schungen bei. Einerseits hält das Kronen-                                sen und geben steilen Hängen zusätzlich
                                        dach einen ansehnlichen Teil des Regens                                  Halt. Je stärker das Bodenmaterial von
        Bäume verhindern, dass          zurück und verhindert den ungebremsten                                   Wurzeln durchwachsen ist, desto fester ist
       der Boden bei Starkregen         Aufprall der Wassertropfen. Andererseits                                 der Boden und desto stabiler der Hang. Eine
       zu nass wird, entwässern         saugen die Wurzeln das Wasser aus dem                                    gute Mischung von Flach- und Tiefwurzlern
        ihn und halten mit ihren        Boden und befördern es über die Blätter                                  trägt diesem Umstand zusätzlich Rechnung.
     Wurzeln die Bodenteilchen          und Nadeln wieder in die Luft.                                           Je mehr Wurzeln in die Tiefe dringen, desto
                       zusammen.          Nebst der Bodenentwässerung spielen die                                mehr werden Gleitschichten durchwachsen
                                        Wurzeln auch bei der Stabilisierung des Bo-                              und stabilisiert.
                                        dens eine Schlüsselrolle, ähnlich der Zemen-                               Analysen der Unwetter von 1997 (Sach-
                                        tierung und Armierung eines Fundaments.                                  seln), 2002 (Napf, Appenzell) und 2005
                                        Die feinen Wurzeln (Ø < 2 mm) umgarnen                                   (Entlebuch, Napf, Prättigau) haben die
                                        lose Teilchen wie Maschendraht und ver-                                  Schutzwirkung von Wäldern vor Rutschun-
                                                                                                                 gen deutlich gezeigt. Hänge mit artenrei-
            3D-Diversität schafft Stabilität: Pflanzenvielfalt mit unterschiedlichen                             chen, gut strukturierten und gepflegten
       Wurzelsystemen, zahlreichen Pilzarten sowie mehrschichtige Waldstruktur                                   Bestockungen waren bemerkenswert selte-
              mit verschiedenen Entwicklungsstufen dank Pflegemassnahmen und                                     ner betroffen. Für einen optimalen Schutz
                                  natürlichen Störungen (Sturm, Käfer, Waldbrand, ...)                           vor flachgründigen Rutschungen sollte ein
                                                                                                                 Schutzwald eine «dreidimensionale Diver-
                                                                                                                 sität» aufweisen und folgende Kriterien er-
                                                                                                                 füllen:
                                                                                                                 • artenreich, womöglich Laub- und Nadel-
                                                                                                                    bäume,
                                                                                  Quelle: V. Graf-Morgen, 2016

                                                                                                                 • mehrschichtig, vielfältige Durchwurze-
                                                                                                                    lung und Wurzelarchitektur,
                                                                                                                 • kleinräumige Verteilung unterschiedli-
                                                                                                                    cher Entwicklungsstufen.

                                                                                                                      Frank Graf, WSL-Institut für Schnee-
     INFO-BWSO 2/2020                                                                                                          und Lawinenforschung SLF
wo uns Wurzeln vor
                      Rutschungen schützen
Quelle: Jonas Meyer

                                                                                                                                                 11
                      15 Prozent der Solothurner Schutzwälder        kommunizieren. Für die Waldeigentümer          Dank regelmässigen
                      bzw. knapp 500 ha schützen Siedlungen          ist es aber wichtig, sich der Bedeutung die-   Pflegeeingriffen seit 2011
                      oder Kantonsstrassen vor Rutschungen.          ser Wälder bewusst zu sein.                    schützt der Schutzwald
                                                                                                                    oberhalb von Balm b.
                        Die Rutschschutzwälder finden sich             Die Rutschschutzwälder sind im WebGIS        Messen das Siedlungsge-
                      hauptsächlich im Jura ab einer Neigung von     des Kantons einsehbar: geo.so.ch/map           biet und die Kantons­
                      25°, aber auch im Bucheggberg oder im Nie-     (Suche nach Schutzwald)                        strasse an den steilen
                      deramt gibt es südlich der Aare Gebiete, die                                                  Hangflanken vor
                      eine erhöhte Rutschanfälligkeit aufweisen.                   Manuel Schnellmann, AWJF         Rutschungen.

                                                                                                                    Mögliche Schäden bei
                                                                                                                    Rutschungen

                        Die Gefahrenkarten der Gemeinden ge-
                      ben Auskunft über die Gefahr von kontinu-
                      ierlichen und spontanen Rutschungen im
                      Siedlungsgebiet. Zusammen mit der Gefah-
                      renhinweiskarte und der flächendeckenden
                      Schutzwaldausscheidung besteht ein guter
                      Überblick, wo im Kanton mit Rutschungen
                      gerechnet werden muss.
                        Im Schutzwald gibt es bezüglich der Öff-
                      nungsgrösse bei der Holzerei und der
                      Baum­  artenwahl klare Vorgaben um die
                      Stabilität des Bodens zu verbessern. Den-
                      noch können Rutschungen auch bei idea-
                      ler Waldbestockung nicht völlig ausge-
                      schlossen werden. Deshalb ist es wichtig,
                      dass die Schutzwaldpflege in regelmässi-
                      gen Abständen erfolgt und als Dauerauf-
                      gabe verstanden wird.
                        Solange keine Schäden auftreten, sieht
                      man Rutschschutzwäldern ihre wichtige
                      Funktion nicht immer auf Anhieb an, und
                      das Prozessverständnis ist oft schwer zu                                                               INFO-BWSO 2/2020
Schwerpunktthema «Baumwurzeln»

     Vielfältige Lebensgemeinschaft im
     Wurzelgeflecht

12
                                          In die Höhe ragende Wurzelteller von            ist als der umliegende Waldboden. Die soli-
                                          umgestürzten Bäumen im Wald sind nur            tär lebenden Wildbienen graben im Rohbo-
                                          kurzfristig ein Zeichen des Todes. Die          den ihre Brutröhren, Pracht- und Bockkäfer
                                          Wände aus Wurzeln, Erde und Totholz lo-         legen ihre Eier in die abgestorbenen Wur-
                                          cken nämlich viele Tiere und Pflanzen an        zelstränge.
                                          und dienen ihnen als Versteck, Ausguck,           Das Wurzeldickicht stellt einen attrakti-
                                          Badestelle oder Kinderstube.                    ven Nistplatz für verschiedenste Vogelarten
                                                                                          dar. Zum Beispiel für Rotkehlchen, Amseln,
                                            Die spannendsten Geschichten zur Arten-       Singdrosseln, Heckenbraunellen oder den
                                          vielfalt des Waldes beginnen mit dem Tod        Zaunkönig. Dieser sucht sich am Wurzeltel-
                                          – so auch diese. Ein aufgeklappter Wurzel-      ler gut exponierte Singwarten in Bodennä-
                                          teller bedeutet nämlich unmissverständlich,     he und trällert von da seinen unverkennba-
                                          dass der dazugehörige Baum den Halt ver-        ren Reviergesang. Liegt der umgestürzte
                            Quelle: ZVG

                                          loren und somit nahezu alle Chancen auf         Baum im Uferbereich eines Baches oder ei-
                                          ein Weiterleben verspielt hat. Der Blick auf    nes stehenden Gewässers, nimmt auch der
                                          den freigelegten «Fuss» des Baumriesens         Eisvogel den Wurzelteller unter die Lupe.
          Ariane Hausammann               aus der Nähe offenbart ein wirres Geflecht      Erscheint ihm die Sandschicht zwischen den
                                          aus zerfetzten Wurzelsträngen. Dazwi-           Wurzelsträngen kompakt genug, gräbt er
        Ein umgestürzter Baum             schen kleben Sand, Lehm und Steine. Kaum        seine Bruthöhle hinein.
         bietet mit seinem auf-           zu übersehen ist ausserdem die mehr oder          Die neu entstandenen Tümpel am Fusse
       rechtstehenden Wurzel-             weniger tiefe Bodenmulde am einstigen           des Wurzeltellers werden bald von einer
      teller bald verschiedens-           Standort des Baumes – eine klaffende            Vielzahl von Insekten besiedelt. Dies zieht
       ten Tieren und Pflanzen            Wunde im Erdboden, in der sich Grund-           wiederum Fledermäuse an, die sich an den
           neuen Lebensraum.              und Regenwasser sammeln und sich ein            Insekten gütlich tun. Auch Amphibienarten,
                                                                   Tümpel bildet.         wie die Gelbbauchunke oder der Berg-
                                                                   Das Kleinbiotop        molch, bevölkern die temporären Kleinge-
                                                                   Wurzelteller zieht     wässer und nutzen sie als Laichbiotop.
                                                                   Tier- und Pflan-         In den Hohlräumen des ausgewaschenen
                                                                   zenarten mit ganz      Wurzeldickichts verstecken sich Mäuse
                                                                   unterschiedlichen      und andere Kleinsäuger. Sie finden hier
                                                                   Ansprüchen an.         Schutz und Nahrung. Ja sogar ein Fuchs
                                                                   Waldeidechsen,         kann seinen Bau zwischen den Wurzeln in
                                                              Quelle: Ariane Hausammann

                                                                   Prachtkäfer und        die Tiefe graben und hier seine Kinderstu-
                                                                   Wildbienen lieben      be gründen. Eine mannigfaltige Lebensge-
                                                                   den oberen Teil        meinschaft auf kleinstem Raum ist ent-
                                                                   des Tellers, weil er   standen.
                                                                   häufig von der
                                                                   Sonne beschienen        Ariane Hausammann, Geschäftsführerin
     INFO-BWSO 2/2020                                              wird und wärmer                        Pro Natura Solothurn
Hallimasch und Wurzelschwamm –
zwei allgegenwärtige Waldbewohner

                                                                                                                                                     13
Das geübte Auge entdeckt sie überall im       vor allem das Wurzelwerk. Die
Wald. Der Hallimasch und der Wurzel-          Wurzelinfektion erfolgt durch

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schwamm gehören zu unseren Wäldern            Sporen, die vom Regen in den
wie die Bäume selbst. Doch sie sind nicht     Boden eingewaschen werden
harmlos.                                      oder über Wurzelkontakte (oft
                                              auch mit infizierten Stümpfen).
  Der Hallimasch (Armillaria sp.) und der     Beim Hallimasch sind neben Wur-
Wurzelschwamm (Heterobasidion anno-           zelkontakten und Wurzelwun-
sum) gehören in der Schweiz zu den wich-      den häufig Rhizom­    orphen für
tigsten forstlichen Schaderregern. Sie be-    neue Wurzelinfektionen verant-
fallen lebende Bäume über die Wurzeln         wortlich.
und können sie zum Absterben bringen.           Da beide Pilze bei uns weit ver-   Fruchtkörper eines Hallimasch und
  Während es weltweit gegen 40 Halli-         breitet sind, muss bei Bekämp-       Rhizomorphen am Stamm.
masch-Arten gibt, viele davon harmlose        fungsmassnahmen vor allem auf
Holzzersetzer, verursachen in der Schweiz     Vorbeugung gesetzt werden.
                                                                                   Quelle: Vivanne Dubach, Waldschutz Schweiz

vor allem zwei Arten erhebliche Schäden.      Dazu gehört die Förderung der
Der Honiggelbe Hallimasch (A. mellea) be-     allgemeinen Baumgesundheit
fällt vor allem Laubholz, der Dunkle Halli-   durch waldbauliche Massnah-
masch (A. ostoyae) zieht Nadelholz vor.       men. Eine direkte Bekämpfung
Über die Wurzeln breiten sie sich zwischen    ist bei uns nicht möglich. Die
Rinde und Holz aus und bringen das Kam-       Förderung von Mischungen mit
bium zum Absterben. Die dabei gebildeten      Laubholz stellt eine der ökolo-
weissen Myzelmatten sind ein typisches        gisch und ökonomisch sinnvolls-
Befallsmerkmal. Von dort dringt der Pilz      ten Massnahmen dar. Die Be-
ins Holz ein, wo es zu Kernfäulen kommt.      handlung von frischen Stümpfen       Weisses Fächermyzel unter der Rinde
Ist der Baum abgestorben, bildet der Halli-   mit Harnstoff oder einer Sus-        einer vom Hallimasch befallenen Fichte.
masch dunkle, schnurartige Überdaue-          pension des Riesen-Rindenpil-
rungsformen (Rhizomorphen). Sie bleiben       zes (Phlebiopsis gigantea) wird
noch lange sichtbar und dienen auch dem       im Wald kaum angewandt. Beim
Nährstofftransport. Ansonsten sind die        Hallimasch kann es helfen, mit
Fruchtkörper an Stamm und Wurzelansatz        Naturverjüngung zu arbeiten
                                                                                   Quelle: Ottmar Holdenrieder

das sicherste Erkennungsmerkmal.              und standortgerechte Baumar-
  Auch der Wurzelschwamm dringt über die      ten zu wählen. Eine Vergrösse-
Wurzeln in den Stamm ein und löst dort        rung der Pflanzabstände kann
eine Kernfäule (Rotfäule) aus. Betroffen      eine Ausbreitung ausbremsen.
sind Nadelhölzer, besonders Fichte und
Föhre, vereinzelt aber auch Laubhölzer.          Vivanne Dubach und Sophie
Während der Pilz bei der Fichte bis in die            Stroheker, Waldschutz        Fruchtkörper eines Wurzelschwamms.
Krone aufsteigen kann, stirbt bei der Föhre                    Schweiz WSL                                                        INFO-BWSO 2/2020
Informationen aus Bürgergemeinden, Wald und Holz

     Medienberichte

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                                                                                 Projektkosten. Die Gemeinde Oensingen
                                                                                 hat Restkosten von 14 000 Franken zu tra-
                                                                                 gen. Noch nicht bekannt sind die Kosten des
                                                                                 Schutzbautenprojekts.
                                                                                                       Solothurner Zeitung

                                                                                 Es braucht Lösungen
                                                                                   Generell ist der Schweizer Wald in einem
                                                                                 guten Zustand. Das zeigt das neue Lan-
                                                                                 desforstinventar (LFI). Die bewirtschafte-
                                                                                 ten Wälder sind naturnäher geworden.
                                                                                 Durchmischte Wälder seien widerstands-
                                                                                 fähiger. Probleme zeichnen sich in höheren
                                                                                 Lagen ab. Nur 36 Prozent der Schutzwäl-
                                                                                 der sind für die Bewirtschaftung und Pfle-
                                                                                 ge gut erschlossen. Aktuell befindet sich
      Auf Berechnungsmodelle     Zeckensaison                                    der Schutzwald gemäss LFI noch in einem
      und Zeckenstichmeldun-       Mit den frühlingshaften Temperaturen hat      guten Zustand, die Fläche mit genügender
     gen gestützte Zeckenakti-   auch die Zeckensaison begonnen. Schon           Verjüngung geht jedoch zurück.
                   vitätskarte   früh bestand darum im ganzen Kanton So-                                Solothurner Zeitung
                                 lothurn ein flächendeckendes Gesundheits-
                                 risiko. Berechnungsmodelle zeigen auf, dass     Parlament will Wald schützen
                                 Zeckenstiche oft im Naherholungsgebiet            Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall
                                 erfasst wurden.                                 setzen den Bäumen zu. Weil die Eigentümer
                                                        Solothurner Zeitung      der Wälder die notwendigen Investitionen
                                                                                 nicht garantieren können, verlangt das Par-
                                 Schutzwald-Projekt                              lament vom Bundesrat eine Gesamtstrate-
                                   In den vergangenen elf Jahren wurde im        gie für die Anpassung des Waldes an den
                                 Gebiet unterhalb der Ravellenfluh in Oen-       Klimawandel. Wie auch schon der Ständerat
                                 singen festgestellt, dass das Siedlungsgebiet   hat nun auch der Nationalrat eine Motion
                                 durch Steinschlag gefährdet ist. Um den         von alt-Ständerat Claude Hêche (SP/JU) op-
                                 Dorfteil zu schützen, wurde ein Schutz-         positionslos angenommen. Auch der Bun-
                                 wald-Projekt ausgearbeitet. Der Wald un-        desrat erachtet die Motion als sinnvoll.
                                 terhalb der Ravellen soll aufgelichtet wer-       Zur Strategie gehören die Schadenbewäl-
                                 den, um jungen Bäumen Platz zu schaffen.        tigung und die Jungwaldpflege sowie Aus-
                                 Der Schutzwald «Ravellen» ist einer von 13      wirkungen des Klimawandels auf die Wald-
                                 Schutzwäldern rund um Oensingen, deren          funktionen und die Waldwirtschaft.
                                 totale Fläche ca. 50 ha beträgt. Der Kanton     Zudem sollen auch die finanziellen Mittel
     INFO-BWSO 2/2020            übernimmt dabei knapp 59 000 Franken der        festgelegt werden, um die Multifunktiona-
Quelle: Kantonspolizei Solothurn

                                                                                                                                                            15
                                   lität und Nachhaltigkeit des Waldes zu ga-     gehege sind günstiger. Zudem sind sie aus     Waldbrand oberhalb
                                   rantieren.                                     Fichtenholz, umweltfreundlich, für das Wild   des Schlosses Alt Falken-
                                                             Aargauer Zeitung     gut sichtbar und wir können das eigene        stein bei Balsthal vom
                                                                                  Holz gebrauchen.»                             10. April 2020
                                   Förderband Kieswerke                                                 Solothurner Zeitung
                                     Die Kiesverarbeitungswerke Boningen
                                   und Gunzgen sollen aneinandergekoppelt         Geschützte Bäume
                                   werden. Vorgesehen ist dafür ein Transport-      Im Forstbetrieb Unterer Hauenstein ste-
                                   förderband auf einer Länge von rund einem      hen über hundert ökologisch wertvolle und
                                   Kilometer sowie einer parallel verlaufenden    geschützte Bäume, sogenannte Biotopbäu-
                                   Strasse. Mit den BG Gunzgen und Boningen       me. Revierförster Georg Nussbaumer er-
                                   konnten Baurechtsverträge abgeschlossen        klärt: «An diesem Baum wird nichts mehr
                                   werden. Die Betriebsdauer des Verbin-          gemacht.» Selbst nach dessen Absterben
                                   dungskorridors ist auf 37 Jahre ausgelegt.     werde der Baum liegen gelassen, denn dann
                                                          Solothurner Zeitung     diene er vielen Lebewesen als Lebensraum.
                                                                                  Im Revier des Forstbetriebes Unterer Hau-
                                   Biodiversität fördern                          enstein stehen auf einer Fläche von
                                     Als Pionier in der Förderung der Biodiver-   1 800 Hektaren 114 Biotopbäume. Passend
                                   sität soll der Kanton Solothurn das gute       zum Thema kann auf der Website des WSL
                                   Werk weiterführen und ausbauen. Der Re-        ein Taschenführer runtergeladen werden.
                                   gierungsrat hat beschlossen, die auslau-                             Solothurner Zeitung
                                   fenden Mehrjahresprogramme «Natur
                                   und Landschaft» und «Biodiversität im          Feuerverbot
                                   Wald» für die Zeitspanne 2021 bis 2032            Aufgrund der Trockenheit kam es im Früh-
                                   neu aufzulegen und dem Kantonsrat einen        ling zu Waldbränden. Auch im Kanton Solo-
                                   Kredit von 65 Mio. Franken zu beantragen.      thurn brannte der Wald anfangs April an
                                                           Solothurner Zeitung    sechs Orten. Darum verhängte der Kanton
                                                                                  Solothurn ein absolutes Feuerverbot. An-
                                   Holz statt Plastik                             fangs Mai beruhigte sich die Situation auf-
                                     Der Wintersturm Burglind zerstörte 2018      grund von Regenfällen etwas, so dass das
                                   südlich von Kestenholz und Oensingen gan-      Verbot aufgehoben werden konnte. Mit der
                                   ze Waldstücke. Inzwischen wächst der           Klimaerwärmung steigt das Waldbrandrisi-
                                   Jungwald heran. Allein in Kestenholz           ko auch in Wäldern, die historisch gesehen
                                   pflanzten die Forstbetriebe auf 16 Hektaren    selten mit Feuer konfrontiert waren. Die
                                   27 000 Bäume. Wo ein Wald heranwächst,         eidgenössische Forschungsanstalt für Wald
                                   gehören die grünen Einzelschutzhüllen zum      Schnee und Landschaft stellt die Feueröko-
                                   Landschaftsbild. Nicht so im Aebisholz:        logie montaner Buchenwälder in einem
                                   Dort sind die Bäume mit Holzgehegen ge-        neuen Merkblatt vor.
                                   schützt. Förster Robert Graber: «Die Holz-                                      Redaktion             INFO-BWSO 2/2020
Informationen aus Bürgergemeinden, Wald und Holz

     Waldvielfalt spazierend erfahren

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                                        Das BAFU hat einen Waldrundgang kre-                 welt (BAFU) weiterführende Infos sowie
                                        iert, welcher die Biodiversität im Wald              einen Wettbewerb.
                                        aufzeigen soll, und welcher von Forstbe-                Stefan von Däniken, der Waldverantwort-
                                        trieben und Waldeigentümern kostenlos                liche der BG Bellach, sieht diesen Parcours
                                        bestellt werden konnte. Ein Angebot, von             als Chance: «Wir hoffen, dass die vielen
                                        dem die BG Bellach Gebrauch machte.                  Leute, die seit dem Lockdown vermehrt in
                                                                                             den Wald strömen, durch diese Informatio-
                                          Kaum war der letzte Pfosten eingeschla-            nen für die Bewohner des Waldes sensibili-
                                        gen, wurde der neu aufgestellte Rundgang             siert werden.» Auf dem rund 1.5 Kilometer
                                        zum Thema «Wald-Biodiversität» im Bel-               langen Rundgang erfahren Jung und Alt
                                        lacher Wald von Spaziergängern inspiziert.           zum Beispiel, dass die Waldameise hilft, Ze-
                                        Die Waldbesucher können sich ausgehend               cken im Griff zu halten. Oder das Eichhörn-
                                        vom Bellacher Robinsonspielplatz auf eine            chen verkündet stolz: «Dank mir wachsen
                                        Erkundungstour machen. Dabei geben                   neue Bäume.» Und die Weisstanne weist
                          Quelle: ZVG

                                        eine Starttafel sowie 15 Holzfiguren Aus-            mit dem Satz «Menschen bauen seit jeher
                                        kunft über heimische Arten. Und zwar                 auf mich» darauf hin, dass einheimisches
                                        nicht, indem man mit Informationen über-             Holz ein gerne genutzter Baustoff ist.
                                        häuft wird, sondern mit einem kurzen und                «Uns ist es wichtig, dass unser Wald
                                        prägnanten Satz pro Spezies. Rund 30 000             nicht nur besucht, sondern auch verstan-
                                        Tierarten, unzählige Pflanzen und Pilze,             den wird», so auch die Meinung von Re-
                                        Flechten und Moose sind im Wald zuhau-               vierförster Thomas Studer. Er erinnert aber
         Die Aufbau-Crew der            se. Zudem findet man auf der Kampag-                 daran, dass auch im Wald Regeln gelten:
                   BG Bellach           nen-Webseite des Bundesamtes für Um-                 «Abgesehen von aktuell geltenden Hygie-
                                                                                             ne- und Distanzvorschriften ist es mir ein
                                                                                             Anliegen, dass die Waldnutzer mit Respekt
                                                                                             gegenüber allen Waldbewohnern und
                                                                                             Pflanzen unterwegs sind.»
                                                                                                Wie lange bleiben die Tafeln im Wald ste-
                                                                                             hen? «So lange die Tafeln es aushalten»,
                                                                                             meint Stefan von Däniken, «das hängt vom
                                                                                             Wetter und davon ab, mit wie viel Rücksicht
                                                                                             sie von den Waldbesuchern behandelt wer-
                                                                                             den.» Im Rahmen dieser Aktion führt im
                                                                                             September der Bürgerrat zusammen mit
                                                                                             dem Elternforum Bellach eine Waldputzete
                                                                                             durch.
                                                                               Quelle: ZVG

                                                                                                          Lucilia Mendes von Däniken,
     INFO-BWSO 2/2020                                                                                                  Geschäftsstelle
40 Jahre im Dienste des
Waldes

                                                                                                                              17
40 Jahre im Dienste des Waldes                  lingsausbildung mitverantwortlich und als
                                                Instruktor üK D (Jungwaldpflege) tätig.
  Stefan Jäggi absolvierte seine Lehre bei
der Bürgergemeinde Büren an der Aare. Im          Wir gratulieren Stefan ganz herzlich zu
Jahre 1980 trat er beim Forstrevier Brei-       seinem besonderen Dienstjubiläum und
tenbach-Büsserach-Fehren-Grindel          die   gleichzeitig zu seinem 60. Geburtstag, den
Stelle als Forstwart an. Er erlebte die ganze   er am 12. Mai 2020 feiern durfte. Wir be-
Entwicklung der Forstreviere in den Bezir-      danken uns ganz herzlich für seinen gross-
ken Dorneck und Thierstein. Während die-        en Einsatz und wünschen ihm weiterhin
ser Zeit hat Stefan fünfzehn Lehrlinge aus-     viel Freude bei der Arbeit und alles Gute
gebildet und begleitet. In seiner Freizeit      auf seinem weiteren Lebensweg.
engagiert er sich beim Turnverein Nunnin-
gen und hat als Trainer die Junioren zwei
Mal zum Schweizermeistertitel im Korb-

                                                                                             Quelle: ZVG
ball geführt. Heute arbeitet Stefan Jäggi
als Vorarbeiter beim Forstbetrieb Schwarz-               Josef Borer, Förster Forstbetrieb
bubenland. Er ist weiterhin bei der Lehr-                              Schwarzbubenland      Stefan Jäggi

  Fachzeitschrift «Wald und Holz»
  Die Fachzeitschrift «WALD und HOLZ» unseres Dachverbandes WaldSchweiz infor-
  miert kompetent, verständlich und praxisnah über Themen rund um den Wald. Alle
  an Wald und Waldwirtschaft interessierten Menschen finden in der breiten Themen-
  palette Wissenswertes für ihre Arbeit oder einfach ihren Waldbesuch.
  Die Zeitschrift «WALD und HOLZ» erscheint einmal pro Monat.
  Alle Interessierten können die Zeitschrift über den BWSo zu einem vergünstigten
  Preis von 79 Franken (anstatt 98.–) für ein Jahr abonnieren. Rentner und Lehrlinge
  bezahlen 55 Franken (anstatt 68.–).
  Bestellungen können direkt beim BWSo gabriela.toendury@kaufmann-bader.ch
  oder Tel. 032 622 51 56 gemacht werden.

                                                                                                           INFO-BWSO 2/2020
Ausbildungswesen

     Wichtiges aus der OdA Wald BL/BS/SO

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                                 Ausbildung unter dem Regime von Co-         onsverfahren sowie weitere Informationen
                                 rona                                        aus der OdA Wald vorgesehen.
                                   Aufgrund von Covid-19 musste die
                                 OdA Wald BL/BS/SO den Kurs- und Prü-        Revision Bildungsverordnung und Bil-
                                 fungskalender anpassen. Einige Anlässe      dungsplan
                                 musste sie absagen, andere konnte sie         Innerhalb der OdA Wald BL/BS/SO hat
                                 auf einen späteren Zeitpunkt verschie-      eine Arbeitsgruppe die Umsetzung der
                                 ben (siehe Tabelle).                        neuen Bildungsverordnung (BiVo) respek-
                                                                             tive des neuen Bildungsplans (BiPla) vor-
      Anlass                                            Termin neu           bereitet. Anlässlich der kommenden Be-
      Pflegekurs (üK D2)                                         KW 34       rufsbildnertagung werden Berufsbildner
      Nothilfekurs für Forstpersonal (üK F)                      KW 34       und Lehrbetriebe detailliert über die Än-
                                                                             derungen informiert.
      Berufsbildnertagung                                   25.08.2020
                                                                               Die Revision führt dazu, dass einige
      Infotag EBA, Altes Spital Solothurn                          2021
                                                                             überbetriebliche Kurse inhaltliche Ände-
      Sitzung Berufsbildungskommission                      25.08.2020       rungen erfahren. Ein neuer üK G «Sichern
      Ausbildungstag                                               2021      gegen Absturz» wird ins Kursprogramm
      Projektwoche Lernende 3. Lehrjahr                            2021      aufgenommen. Auf nationaler Ebene wur-
                                                                             den Rahmenprogramme zu allen üK erar-
                                   Die überbetrieblichen Kurse Pflege (üK    beitet. Der Vorstand der OdA Wald
                                 D1) und forstliches Bauwesen (üK E)         Schweiz wird diese im Juni 2020 absegnen.
                                 konnten/können im Juni/Juli 2020 or-        Parallel dazu hat die OdA Wald BL/BS/SO
                                 dentlich durchgeführt werden. Dazu hat      auf regionaler Ebene die Detailprogramme
                                 die Geschäftsstelle ein Schutzkonzept       zu den «eigenen» üK (D1, D2 und E) über-
                                 erstellt, welches das Amt für Berufsbil-    arbeitet. Mit externen Anbietern (Wald-
                                 dung und Berufsberatung des Kantons         Schweiz) werden der neue üK G inhaltlich
                                 Baselland genehmigt hat. In welcher         definiert und die bestehenden üK A, B, C
                                 Form und mit welchen Auflagen es nach       und F besprochen.
                                 den Sommerferien im Kurswesen weiter-         Die OdA Wald BL/BS/SO hat sowohl
                                 geht, ist noch offen.                       zum geplanten Kursprogramm als auch zu
                                   Aufgrund der besonderen Situation         den Detailprogrammen eine Vernehmlas-
                                 mussten die Lehrbetriebe die Lernenden      sung bei den Lehrbetrieben durchgeführt.
                                 und die Funktionäre häufiger informieren.   Anschliessend wird die Berufsbildungs-
                                 Deshalb wurde auf den für April 2020 vor-   kommission das aufgrund der Rückmel-
                                 gesehenen Newsletter in der üblichen        dungen überarbeitete Kursprogramm und
                                 Form verzichtet. Der Versand des News-      die Detailprogramme im August 2020 ge-
                                 letters 1/2020 erfolgt nun im August. Als   nehmigen.
                                 Schwerpunkte sind ein Ausblick auf die
     INFO-BWSO 2/2020            Berufsbildnertagung und das Qualifikati-                 Stefan Flury, Geschäftsstelle
Aktuelles aus dem Verband

Tätigkeiten des Vorstandes und des
Leitenden Ausschusses

                                                                                                                           19
Sitzungen                                      mitteilung zur vermehrten Verwendung
  Im April fand eine Sitzung des Vorstandes    von Schweizer Holz herausgegeben.
infolge Coronavirus auf dem Korrespon-          Das Holzbulletin 2020 der Arbeitsgruppe
denzweg statt.                                 Pro Holz Solothurn wird in neuem Layout
  Am 16. Juni fand eine ordentliche LA-        Anfang Juli erscheinen.
Sitzung und anschliessend eine gemeinsa-
me Sitzung des LA mit Vertretern der Regi-     Generalversammlung 2020
onen statt. Dieses Treffen diente dem           Die Generalversammlung des BWSo fin-
gegenseitigen Austausch sowie der Diskus-      det am Freitag, 30. Oktober 2020, 18.30
sion gemeinsamer Projekte und Aktivitä-        Uhr in Breitenbach statt.
ten. Die vielfältigen Aktivitäten in den Re-
gionen werden vom BWSo sehr begrüsst.            Info-Veranstaltung des BWSo
Die Besucherzahlen und die gute Presse bei       Am Donnerstag, 5. November 2020, 19.00 Uhr findet die nächste In-
den Anlässen sprechen für sich. Für 2021         formations-Veranstaltung statt. Der BWSo will seine Mitglieder über
wurde gemeinsam für alle Verbände das            das Schwerpunkthema Bürgerrechtswesen sowie über laufende Akti-
Jahresleitthema «Freizeitanbieter Bürger-        vitäten und Projekte informieren. Wir laden Sie herzlich dazu ein, re-
gemeinde» festgelegt.                            servieren Sie sich das Datum!

Finanzen                                       Diverses
  An der Vorstandssitzung im April wurde       • Das Förderprogramm Biodiversität im
darüber informiert, dass die Erfolgsrech-        Wald 2021-2032 wurde verabschiedet.
nung 2019 mit einem Gewinn von gut               Unter dem Motto «Vernetzung und
30 000 Franken abschliesst (vor Einlage von      Konsolidierung» setzt das Programm auf
15 000 Franken in den Aktionsfonds). So-         eine optimale räumliche Verteilung neu-
mit hat die Rechnung sehr viel besser abge-      er Schutz- und Förderflächen und schafft
schlossen, als budgetiert. Der Vorstand hat      im Sinne eines Biotopverbundes Tritt-
die Rechnung einstimmig genehmigt.               steine zwischen den bisherigen Flächen
                                                 und Biotopbäumen.                              Das Schwerpunkt-
Budget-Entwurf 2021                            • Im Newsletter des Vereins Wald-Klima-          thema des Info BWSo
  Zur Vorbereitung des Budgets 2021 wur-         schutz Schweiz wurde informiert, dass          3/2020 ist «Jung und
den folgende Aktivitäten vorgesehen: Par-        die Nachfrage an Zertifikaten vorhanden        Alt». Zu diesem The-
lamentarier-Zmorge, zwei Infoveranstaltun-       und der Absatz der gesamten Menge              ma oder auch für die
gen für Mitglieder, Feierabendveranstaltung      des Pilotprojekts Bucheggberg vertrag-         anderen      Rubriken
der ArGr Pro Holz Solothurn und Teilnahme        lich gesichert werden konnte. Die nächs-       dürfen bei der Ge-
am PRIX LIGNUM 2021 und Verleihung So-           ten Projekte sind kurz vor der Zertifizie-     schäftsstelle gerne
lothurner Sonderpreis «Holz – SO stark!».        rung und es besteht ein reges Interesse,       Beiträge eingereicht
                                                 weitere Projekte zu lancieren.                 werden.
Pro Holz Solothurn
 Die Pro Holz Solothurn hat eine Presse-           Patrick von Däniken , Geschäftsstelle                INFO-BWSO 2/2020
aktuelles aus dem verband

     forstliche betriebsabrechnung 2019

20
                                  Trotz schwierigen Rahmenbedingungen             spricht somit dem tiefen Niveau der «nach-
                                  können die Solothurner Forstbetriebe das        Lothar-Jahre». Dennoch erzielten die Solo-
                                  zweite Mal in Folge erfreuliche Ergebnis-       thurner Forstbetriebe in den vergangenen
                                  se präsentieren.                                zwei Jahren Gewinne in der Höhe von 1.7
                                                                                  (2018) resp. 1.6 Mio. CHF (2019).
                                    Steigende Lohnkosten und ein ange-
                                  spannter Holzmarkt – das Umfeld der Solo-       Erhöhte Nutzung infolge Winterstürmen
                                  thurner Forstbetriebe ist seit Jahren schwie-     Im Januar 2018 fegten die Winterstürme
                                  rig. Der durchschnittliche Holzertrag aller     Evi, Friederike und Burglind über den Kan-
                                  Sortimente beträgt 64 CHF/Fm und ent-           ton und sorgten auf 200 Hektaren für flä-
                                                                                  chige Schäden. Sie warfen 125 000 Fest-
       Gesamterfolg und Beiträge                                                  meter Holz, was etwa 70 Prozent einer
       Fr./ha                                                                     Jahresnutzung entspricht. Dank der ver-
       400                                                                        hältnismässig stabilen Wirtschaftslage
       300                                                                        konnten die Forstbetriebe das Sturmholz
       200
                                                                                  grösstenteils zu den bereits im Herbst ver-
       100
          0                                                                       einbarten Preisen verkaufen. Auf die er-
      -100                                                                        wähnten Stürme folgte zur Freude der Bor-
      -200                                                                        kenkäfer ein Hitzesommer. Die bereits
      -300                                                                        durch die trockenen Jahre 2015–2017 und
                1997
                1998
                1999
                2000
                2001
                2002
                2003
                2004
                2005
                2006
                2007
                2008
                2009
                2010
                2011
                2012
                2013
                2014
                2015
                2016
                2017
                2018
                2019

                                                                                  die Stürme geschwächten Fichten waren
                                                                                  ein gefundenes Fressen. Um die Käfer-
                    Kanton Solothurn              Mittelland-Betriebe SO
                                                                                  schäden einzudämmen, mussten die Forst-
                    Jura-Betriebe SO              Beiträge
                                                                                  betriebe die befallenen Bäume schnellst-
                                                                                  möglich ernten, entrinden und/oder
       Hiebsatz, Nutzung und Holzertrag                                           abführen. So waren die Lager der Sägerei-
       Fm                                                          CHF/Fm         en bereits im Sommer 2018 mit Fichten-
      300 000                                                          120        holz überfüllt, sodass oft nur ein Absatz zu
      250 000                                                            100      tiefen Preisen oder als Energieholz oder
      200 000                                                            80       Exportware übrigblieb. Die Jahresnutzung
      150 000                                                            60       lag im Jahr 2018 zwanzig Prozent über
                                                                                  dem Hiebsatz und trägt damit wesentlich
      100 000                                                            40
                                                                                  zum guten Jahresergebnis bei.
       50 000                                                            20
                0                                                        0        Beiträge zur Schadensbewältigung
                    1997
                    1998
                    1999
                    2000
                    2001
                    2002
                    2003
                    2004
                    2005
                    2006
                    2007
                    2008
                    2009
                    2010
                    2011
                    2012
                    2013
                    2014
                    2015
                    2016
                    2017
                    2018
                    2019

                                                                                   Auf den Hitzesommer 2018 folgte der
                                                                                  Hitzesommer 2019. Zu den durch die sich
                Nutzung     Hiebsatz     Durchschnittlicher Holzertrag
                                                                                  weiter vermehrenden Borkenkäfern ab-
     INFO-BWSO 2/2020
Quelle: G. Kaufmann

                                                                                                                                                                                               21
                      sterbenden Fichten gesellten sich ver-        entschädigt sie die Waldeigentümer für den
                      trocknende Weisstannen und Buchen so-         Nutzungsverzicht bei Waldreservaten, Alt-
                      wie durch die eingeschleppte Eschenwelke      holzinseln und Biotopbäumen und finan-
                      abgehende Eschen. Die zahlreichen Si-         ziert Dienstleistungen der Forstbetriebe im
                      cherheitsholzschläge sowie die technisch      Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Pro-
                      anspruchsvollen Aufräumarbeiten grösse-       duktion von Sachgütern und Dienstleistun-
                      rer Schadenflächen waren nicht kostende-      gen war in den vergangenen drei Jahren
                      ckend möglich. Dank der kantonalen Bei-       gewinnbringend. Dabei trugen insbesonde-
                      träge für die Bewältigung von Waldschäden     re die Schnitzelproduktion (+0.4 Mio. CHF)

                                                                                                                                   Quelle: FB Unterer Hauenstein
                      konnten die Arbeiten ausgeführt werden.       sowie die Erbringung von Dienstleistungen
                                                                    für Dritte (+0.7 Mio. CHF) zum Erfolg bei.
                      Hohe Wiederherstellungskosten
                        In der Region Solothurn, dem Aaregäu        Gut organisierte Forstbetriebe
                      und dem Niederamt haben die Stürme be-          Mit der Schaffung grösserer Bewirtschaf-
                      sonders viele Flächenschäden angerichtet.     tungseinheiten haben die Solothurner
                      Auf den Freiflächen können nun klimatole-     Forstbetriebe die Grundvoraussetzungen                         Nebst dem Holz gehören
                      rantere Wälder heranwachsen. Dazu sind        für eine effiziente Waldbewirtschaftung                        auch Biotopbäume zu den
                      jedoch über Jahre hinweg hohe Investitio-     geschaffen. In den nicht durch den inter-                      Produkten der Forstbe-
                      nen für die Pflanzung und regelmässige        nationalen Holzmarkt dominierten Be-                           triebe.
                      Pflege der lichtbedürftigen Baumarten er-     triebsbereichen ist es ihnen weitgehend
                      forderlich. Der Kanton unterstützte die       gelungen, ihre Leistungen kostendeckend
                      Waldeigentümer dabei mit Beiträgen in         zu vermarkten.                                                 Bild ganz oben:
                      der Höhe von 1.9 Mio. CHF.                                                                                   Wiederherstellung nach
                                                                           Manuela Schmutz, Geschäftsstelle                        Burglind im Gäu
                      Leistungen für die Öffentlichkeit
                      59 Prozent des Umsatzes (16 Mio. CHF) er-       Gesamterfolg der Teilbereiche
                      wirtschafteten die Forstbetriebe mit der        Mio. Fr.
                      Waldbewirtschaftung. Dazu kommen Erlö-          2
                      se aus der Produktion von Sachgütern            1
                      (17 %) sowie der Erbringung von Dienstleis-     0
                      tungen (24 %). Neben dem Holzverkauf           -1
                      (9.5 Mio. CHF) gehören auch Beiträge der       -2
                      Öffentlichkeit (7.6 Mio. CHF) zu den           -3
                                                                           2007

                                                                                  2008

                                                                                         2009

                                                                                                2010

                                                                                                       2011

                                                                                                              2012

                                                                                                                     2013

                                                                                                                            2014

                                                                                                                                   2015

                                                                                                                                                                   2016

                                                                                                                                                                          2017

                                                                                                                                                                                 2018

                                                                                                                                                                                        2019

                      Haupteinnahmequellen. Die Öffentlichkeit
                      finanziert neben der Scha­dens­be­wäl­
                      tigung/-wiederherstellung und der Jung-             Holzproduktion                  Schutz                                                   Erholung
                      waldpflege auch die Pflege der Schutzwäl-           Biodiversität                   Sachgüter                                                Dienstleistungen
                                                                          Gesamterfolg
                      der und der stufigen Waldränder. Zudem
                                                                                                                                                                          INFO-BWSO 2/2020
Meldungen aus dem AWJF

     Mittleres forstliches Erdbeben im Thal

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                                           Im Februar 2020 wurde Urs Allemann             fang des Thals, wo er seit vielen Jahren nun
                                         65-jährig, und damit endet (fast) zwangs-        in Laupersdorf lebt. Für den Job des Kreis-
                                         läufig eine über 34-jährige Wirkungsdauer        försters nennt man dies wohl Heimatvor-
                                         als Kreisförster im Thal, später auch in Tei-    teil. Allerdings musste Urs auch erleben,
                                         len des Gäu und somit auch als Dienst am         dass Veränderungen in der Waldbewirt-
                                         und für den Solothurner Wald. Mit Urs Al-        schaftung nicht allen gefallen – dies führte
                                         lemann wird ein Ur-Thaler Ende 2020 defi-        zu langjährigen, teilweise auch gehässigen
                                         nitiv pensioniert – bis dahin führt er mit ei-   Angriffen in den Medien. Letztlich über-
                                         nem kleinen Pensum noch seinen                   wiegen aber hoffentlich all die guten Erin-
                                         Nachfolger ein. Mit seiner Pensionierung         nerungen an die vielen erfolgreich reali-
                                         endet auch die Periode der glorreichen           sierten Projekte und die schönen Kontakte
                                         «50er-Boys» (alle damaligen Kreisförster         mit der lokalen Bevölkerung.
                                         inkl. Kantonsförster bewegten sich inner-          Ab 2014 übernahm Urs Allemann zu-
                                         halb der Jahrgänge 1952-1959), welche die        sätzlich die Gemeinden des oberen Gäus.
                           Quelle: ZVG

                                         Gestaltung des Solothurner Waldes wäh-           Für einen Thaler war dies natürlich ein un-
                                         rend mehreren Jahrzehnten geprägt haben.         gemein grosser Schritt, durch die Klus in
                                           Auch die Spuren von Urs Allemanns Wir-         die weite Welt hinaus :-). Quasi als Mitgift
                 Urs Allemann            ken im Thal sind gut sichtbar. Er legte wäh-     für diese Erweiterung durfte Urs aber als
                                         rend seiner Amtszeit einen grossen               letzter Kreisförster im Kanton einen Staats-
                                         Schwerpunkt auf die Fertigstellung der           wald noch selber bewirtschaften (Buech-
                                         Walderschliessung und auf eine Moderni-          bann in Kestenholz). Er hat diese konkrete
                                         sierung der Holzproduktion und zeichnete         Umsetzung seiner Ideen immer sehr ge-
                                         aktiv viele Holzschläge an. An mehreren          schätzt.
                                         Orten konnte der Wald teilweise zum ers-           Urs war und ist ein sehr engagierter
                                         ten Mal seit vielen Jahren wieder gepflegt       Forstmann und ein sehr pflichtbewusster
                                         werden. Auch die Förderung der Biodiver-         Mensch, der um sein vielfältiges Wirken
                                         sität lag ihm sehr am Herzen – mehrere           nie ein grosses Aufheben gemacht hat.
                                         von ihm selber angestossene Projekte, wie        Zum letzten Mal habe ich dies festgestellt,
                                         z.B. die Förderung des Gelbringfalters,          als es um die Vorbereitung der Abschluss-
                                         zeugen davon. Und als aktiver Jäger sorgte       arbeiten ging. Urs wollte noch unbedingt
                                         er gleich selber dafür, dass Wald und Wild       alle gemäss der Planung zur Revision an-
                                         bis heute im Thal im Gleichgewicht sind.         stehenden Bestandeskarten selber fertig-
                                         Nur mit dem Wisent als voraussichtlich           stellen – was er auch konsequent durchge-
                                         neuem Bewohner kann er sich nicht recht          zogen hat. Da ziehe ich den Hut davor!
                                         anfreunden…                                        Nun kann sich Urs aber seit März ver-
                                           Urs Allemann wurde 1985 mit 30 Jahren          stärkt seinen privaten Interessen (und auch
                                         als Kreisförster für den Forstkreis Thal ge-     seiner Gesundheit) widmen. Ich bin über-
                                         wählt. Aufgewachsen in Welschenrohr,             zeugt, dass er auch dies mit grossem Enga-
     INFO-BWSO 2/2020                    erweiterte er seine Kreise bis an den An-        gement angehen und zusammen mit sei-
Vorstellung Joshua Huber

                                                                                                                              23
ner Familie die nächsten Jahre geniessen      für seinen langjährigen Einsatz für den So-
wird. Und ich hoffe auch, dass man Urs        lothurner Wald – ich wünsche Urs für die
noch lange – mit oder ohne Gewehr – in        Zukunft alles Gute!
den Thaler Wäldern antreffen wird. Das
AWJF dankt Urs Allemann ganz herzlich                           Rolf Manser, Chef AWJF

                                                                                             Wald im Forstkreis
                                                                                             Thal-Gäu
Quelle: Geri Kaufmann

Joshua Huber                                  den Jura kennen. Die Waldbewirtschaftung
                                              und der Umgang mit Waldbesuchern wa-
  Per 01. März 2020 hat Joshua Huber das      ren dabei seine Hauptaufgaben. Als stell-
Amt des Kreisförsters im Forstkreis Thal-     vertretender Geschäftsleiter eines Forstun-
Gäu übernommen. Sein Vorgänger Urs            ternehmers im Berner Seeland konnte er
Allemann ging nach 34 Jahren in seinen        Erfahrungen in der Privatwirtschaft sam-
verdienten Ruhestand.                         meln. Das Unternehmen bewirtschaftete
  Aufgewachsen und immer noch wohn-           die Wälder von 14 Burgergemeinden und
haft ist Joshua Huber in der Thaler Gemein-   einigen Privaten. Das Betreuen dieser Wäl-
de Herbetswil. Seine Lehre als Forstwart      der war die Hauptaufgabe seiner Funktion.
mit berufsbegleitender Berufsmatura ab-       Auch die Arbeitsplanung und das Akquirie-
solvierte er in der Forstbetriebsgemein-      ren von Aufträgen gehörten dazu.
schaft Hinteres Thal. Anschliessend folgte      Als passionierter Jäger verbringt er viele
                                                                                             Quelle: ZVG

ein Studiengang der Forstwirtschaften an      Stunden in der Natur. Zudem hält er sich im
der HAFL in Zollikofen. Nach Abschluss des    Schwingklub Thal-Gäu körperlich fit und
Studiums begann er ein Praktikum beim         engagiert sich im Vorstand des Vereins.
grössten Waldbesitzer der Schweiz: Im                                                        Joshua Huber
Staatsforstbetrieb des Kantons Bern lernte                    Joshua Huber, Kreisförster
er die Staatswälder vom Oberland bis in                             Forstkreis Thal-Gäu                    INFO-BWSO 2/2020
Holzvermarktung

     Medienberichte

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                                                     Neue Lignum-Direktorin                                     lisierten Männer mit rotem Ruder und Sta-
                                                       Der Vorstand von Lignum, Holzwirt-                       chel, die Insignien im Wappen der Ge-
                                                     schaft Schweiz hat Sandra Burlet als neue                  meinde, ausgerüstet wieder auf sicherem
                                                     Direktorin gewählt. Die 49-jährige Wirt-                   Grund bewegen.
                                                     schafts- und Staatswissenschaftlerin ist                                             Oltner Tagblatt
                                                     stellvertretende Direktorin der Bauwirt-
                                                     schafts-Dachorganisation Bauenschweiz.                     Hochbeete und Blumenkisten
                                                     Sie folgt ab August auf Christoph Starck,                    Die Firma Bodmer AG aus Niedergösgen
                                                     der die Lignum im Herbst 2019 verlassen                    bietet unter dem Motto «Pflanzzeit» einen
                                                     hat.                                                       Service der besonderen Art: Sie liefert
                                                                                        Lignum                  Hochbeete und Blumenkisten nach Hause.
                                                                                                                Auf Wunsch mit Pflanzen bestückt. Produ-
                                                     Corona macht erfinderisch                                  ziert wird mit Schweizer Holz, vorwiegend
                                                       Aufgrund von Corona bleibt die Handhy-                   aus Lärche und Fichte.
                           Quelle: ZVG

                                                     giene zentral. Eine Tatsache, die Schweizer                                          Oltner Tagblatt
                                                     Schreinereien dazu animiert hat, kreative
                 Sandra Burlet                       Lösungen mit Holz auszuarbeiten. Ent-                      Stifte aus Schweizer Holz
                                                     standen sind so z.B. Hygiene-Stationen                       Das Schweizer Familienunternehmen Ca-
                                                     aus Fichtenholz – oder aus CDF-Platten                     ran d’Ache stellt seit 1915 seine Schreibwa-
                                                     erstellte Dispenser mit Pedal. Zudem ent-                  ren in Thônex bei Genf her. Bisher wurde
                                                     wickelte die Holzwollefabrik Lindner eine                  vorwiegend auf Holz aus den USA gesetzt
           Hygienestation aus                        Stoffmaske mit Holzwolle-Pad.                              – seit 15 Jahren in FSC-Qualität. Nun wur-
                  CDF-Platten                                                            Lignum                 de mit einem Nachhaltigkeitskonzept das
                                                                                                                Ziel anvisiert, 20 Prozent der Bleistifte aus
                                                                                                                Schweizer Holz zu produzieren. Dies brau-
                                                                                                                che neue Sägeanlagen für Buchenholz.
                                                                                                                Mit Fagus Suisse steht eine erste bereit.
                                                                                                                                            Schweizer Bauer
                                                                                              Quelle: Lindner

                                                                                                                Hohelied auf Holz-Palette
                                                                                                                  Der Wirtschafts- und Lebensraum
                                                                                                                Schweiz funktioniert dank leistungsfähi-
                                                                                                                gen Logistik-, Kommunikations- und
                                                     Kreiselschmuck aus Holz                                    Transportsystemen – global, national und
                            Quelle: Strasser, Thun

                                                       Der Zweckverband Forst Mittleres Gäu                     lokal. Ein Schlüsselelement für den flüssi-
                                                     hat ein Floss aus Douglasienholz aus dem                   gen Warenverkehr ist die Palette. Die The-
                                                     Neuendörfer Erlenbann gebaut – als Krei-                   menwelt «Logistik erleben» im Verkehrs-
                                                     selschmuck für die Einwohnergemeinde                       haus Luzern rückt die praktische Intelligenz
     INFO-BWSO 2/2020                                Boningen. Nun können sich die beiden sti-                  dieser Holz-Anwendung mit ins Schein-
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