Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog

 
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Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Programm
              September bis Dezember 2019

      Wahrheit|en
Entschieden im Dialog
Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
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www.katholische-akademie-freiburg.de
Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Inhalt

 2       Fokus Wahrheit|en
 4       Theologie und Religion
20       Politik und Nachhaltigkeit
32       Ethik und Gesellschaft
48       Kunst und Kultur

19       Entschieden im Dialog
30       Nachhaltigkeit
31       Junge Akademie
36		     Palliative Care Forum

60       Mit Ihnen im Kontakt
62       Das Tagungshaus
64       Veranstaltungsübersicht
70       Informationen und Anreise

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Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Fokus
    Wahrheit|en

     Das Thema »Wahrheit« hat wieder Konjunktur.
     Angesichts vielfacher politischer, wirtschaftlicher
     und religiöser Verunsicherungen in den letzten Jah-
     ren und zunehmender Orientierungsschwierigkeiten
     in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft
     suchen Menschen vermehrt nach einfachen und
     klaren Antworten. Und nicht wenige politische und
     religiöse Führer – es sind in der Regel Männer –
     bieten solche Wahrheiten.

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Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Andererseits avanciert der Begriff »fake news«
                                 zum Charakteristikum der medialen Welt unserer
                                 Tage. Wahrheitsbehauptungen erweisen sich bei
                                 eingehender Prüfung vielfach als Fälschungen.
                                 Wissenschaft und Kunst sind traditionell skeptisch,
                                 wenn Wahrheit behauptet wird, und setzen sich in
                                 je ihrer Weise damit auseinander. Auch in Kirche
                                 und Theologie wird das Thema derzeit wieder heftig
                                 diskutiert.

                                 Viele Gründe für die Katholische Akademie, im Jahr
                                 2019 ihren Fokus auf die Auseinandersetzung mit
                                 der Wahrheitsfrage zu lenken. Die entsprechenden
                                 Veranstaltungen sind in diesem Programm gekenn-
                                 zeichnet.

                                 Wir laden Sie herzlich ein, an unseren Fokus- und
                                 allen anderen Veranstaltungen teilzunehmen und
                                 unsere Gäste zu sein. Auf den Dialog mit Ihnen
Quelle: Tom Barrett / Unsplash

                                 freuen wir uns!

                                 Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

                                 Dr. Karsten Kreutzer
                                 Akademiedirektor

                                                                                       3
Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Theologie und
    Religion

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Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
»Höre die Wahrheit,
                          wer sie auch spricht«
                          — Moses Maimonides

                                    Religionen beziehungsweise ihre Gläubigen bean-
                                    spruchen für sich, »die Wahrheit« zu suchen, sie
                                    zu kennen, sie womöglich gar zu besitzen. Dieser
                                    Wahrheitsanspruch kann zum Konflikt werden, hat
                                    in der Geschichte oft auch zu blutigen Konflikten
                                    geführt. Die Religionen können sich aber gerade
                                    auch in ihrer je eigenen Suche nach Wahrheit
                                    begegnen.

                                    Solchen Begegnungsmöglichkeiten widmet die
                                    Katholische Akademie Freiburg, die dem Leitwort
                                    »Entschieden im Dialog« verpflichtet ist, im Themen-
                                    bereich »Theologie und Religion« mehrere Veranstal-
                                    tungen: etwa der Wahrheitssuche Edith Steins, der
                                    Philosophin, Lehrerin und Ordensfrau, der Jüdin und
                                    Christin. Oder der Frage, welche Impulse und wech-
                                    selseitigen Anregungen sich aus der historisch-kriti-
                                    schen Bibelexegese und der Koranexegese ergeben.
                                    Und nicht zuletzt: Kann gerade die Botschaft von
                                    Weihnachten im Gespräch mit Muslimen eine neue
                                    Kraft für uns Zeitgenossen gewinnen?
Quelle: Annette Krimmer

                                                                                            5
Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Quelle: Katholische Akademie

                                                 GESPRÄCH

                                                 Kapellen-Gespräche für
                   FR               11           Suchende und Fragende

                                   Oktober
                                    18 Uhr   Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher
                                             Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem
                                             Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert
                                             durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im-
                                             puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen
                                             des Glaubens und der Theologie. Das Thema des
                                             Abends wird kurzfristig bekanntgegeben.

                                             Studienleiter:   Alexander Foitzik / Dr. Karsten Kreutzer

                                             Weitere Veranstaltung der Reihe am 15. November 2019
                                             Einzelprogramm auf Anfrage

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Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Quelle: Peter Weidemann /
                                                                                                          Pfarrbriefservice
                STUDIENTAG

                Kann ich ohne Zweifel
                glauben? Kann ich ohne
                Glauben zweifeln?
                »Gipfeltreffen« – Studientag Theologie für
                Religionskurse der Katholischen Freien Schulen
                in der Erzdiözese Freiburg
MO   21         Junge Akademie

 Oktober
9.30 – 17   An diesem Tag kommen Schülerinnen und Schüler
     Uhr    des Neigungsfachs Religion (Abitur 2020) und inte-
            ressierte zweistündige Religionskurse der Stiftungs-
            schulen zusammen mit ihren Lehrkräften aus der
            gesamten Erzdiözese nach Freiburg, um sich in der
            Katholischen Akademie mit theologischen Fragen zu
            beschäftigen, die abiturrelevant sind. Angeregt wer-
            den sie von Expertinnen und Experten der Theologi-
            schen Fakultät in Vorträgen und Arbeitskreisen. Auf
            Nachfrage ist die Teilnahme von Religionskursen
            staatlicher Schulen möglich.

            In Zusammenarbeit mit der Schulstiftung der Erzdiözese Frei-
            burg und der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg

            Mitwirkende:	Dennis Brenner (Dekanat Theologische Fakultät,
                           Freiburg)
                           StD Dr. Georg Schwind (Schuldekan, Freiburg)
                           Prof. Dr. Bernhard Spielberg (Pastoraltheologie,
                           Freiburg)
                           Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie
                           und Philosophische Anthropologie, Freiburg)
                           Studierende der Theologischen Fakultät
            Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

            F OKUS WAHRH E IT |E N

            Nähere Informationen auf Anfrage

                                                                                                                     7
Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
Quelle: Jakub Jirsak / 123RF.com
                    TAGUNG
    FR/SA/SO

        25         MENSCH macht MASCHINE
                   Herausforderung Künstliche Intelligenz
        26
                   Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen Naturwis-
        27         senschaften und Theologie«

     Oktober
                »Künstliche Intelligenz« (KI) ist ein gesellschaftliches
       Beginn   Megathema, nicht erst seit dem »Wissenschaftsjahr
    FR 18 Uhr   2019«. Riesige Forschungssummen werden derzeit
                investiert, um nicht im internationalen Wettbewerb
                abgehängt zu werden.

                Doch was genau ist unter KI eigentlich zu verste-
                hen? Sind automatisierte Systeme, sind sie erst
                einmal optimiert, in demselben Sinn als »intelligent«
                zu bezeichnen, wie wir dies vom Menschen aussa-
                gen? Haben Kommunikations-Systeme, mit denen
                wir im Alltag sprechen, den Status eines personalen
                und selbstbewussten Gegenübers, oder sind sie doch
                nur – mehr oder weniger weit entwickelte – Ma-
                schinen? Kann es eine Ethik für Maschinen geben?
                Was wäre der Status einer KI vor Gott? Und wer ist
                eigentlich verantwortlich, wenn Künstliche Intelli-
                genz Fehler macht?

                Diese und viele weitere Fragen bedrängen derzeit
                unsere gesellschaftliche Debatte. Die einen erwar-
                ten von der medizinisch-technischen Optimierung

8
die endgültige Erlösung von Leid und Not, ja sogar
von der Endlichkeit des Menschen. Die anderen
sehen Horrorszenarien heraufziehen, in denen
menschenähnliche Roboter die Herrschaft über
unseren Planeten übernehmen und den Menschen
versklaven.

Der seit 15 Jahren praktizierte »Hochfeldener Dialog
zwischen Naturwissenschaften und Theologie«
stellt sich den Fragen, die um das Thema KI aktuell
diskutiert werden, in diesem Jahr zum ersten Mal
nicht mehr im Haus »Hochfelden« in Sasbach, son-
dern in der Akademie in Freiburg. Er wird das weite
Terrain sondieren und Spekulationen von Fakten
und seriösen Wahrheitsansprüchen unterscheiden
helfen. Das langjährige Team aus den Fachbereichen
Informatik, Chemie, Physik, Biologie und Theologie,
ergänzt durch zwei namhafte Gastvortragende aus
Philosophie und Rechtswissenschaft, beleuchtet die
Thematik aus der jeweiligen fachlichen Perspektive.
Zugleich wird, wie gewohnt, genügend Raum sein
für die Fragen und Beiträge der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer.

In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Karlsruhe
(Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg)

Mitwirkende:	Dr. Magnus Albert (Physiker, Freiburg)
               Dr. Rebecca Albert (Biologin, Freiburg)
               StR Tobias Kampmann (Theologe, Heidelberg)
               Prof. Dr. Paul Kirchhof
               (Bundesverfassungsrichter a. D., Heidelberg)
               Tobias Licht (Theologe, Karlsruhe)
	Dr. Manuela Lenzen
               (Philosophin und Wissenschaftsjournalistin,
               Lipperland)
               Pfr. Werner Ruschil (Theologe, Sasbach)
               Dr. Jens Schnittger (Physiker, Lonnerstadt)
               Dr. Rüdiger Stumpf (Chemiker, Basel)
               Detlef Wolf (Informatiker, Grenzach)
	StRin Maria Theresia Zeidler (Theologin und
               Judaistin, Ottersweier)
Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

F OKUS WAHRH E IT |E N

                                                              9
Quelle: Edith-Stein-Archiv, Karmel »Maria vom Frieden«
                   VORTRAG UND DISKUSSION

                  Edith Stein – eine
                  Wahrheitssucherin
                  Ihre Bedeutung für das
     DI   5       jüdisch-christliche Gespräch

 November
   18 Uhr     Die Philosophin, Lehrerin und Ordensfrau, die Jüdin
              und Christin Edith Stein war ihr Leben lang auf der
              Suche nach Wahrheit. Ihre Lebens- und Glaubens-
              geschichte, ihr Ringen um das rechte Verhältnis von
              Glauben und Vernunft sind dabei sehr modern. Die
              Individualität und die Freiheit des Einzelnen waren
              ihr ebenso wichtig wie ein Leben in Verantwor-
              tung und Gemeinschaft. Ihre Bedeutung für das
              christlich-jüdische Gespräch ist noch lange nicht
              erschlossen. Es gibt viele Gründe, sich heute mit
              Edith Stein, ihrem Denken und Leben auseinander-
              zusetzen.

              In Zusammenarbeit mit der Beauftragten für den christlich-
              jüdischen Dialog im Erzbistum Freiburg und der Katholischen
              Hochschulgemeinde Edith Stein, Freiburg

              Referentin:      Dr. Beate Beckmann-Zöller
                               (Religionsphilosophie, München)
              Studienleiter:   Alexander Foitzik
              Ort:             KHG Edith Stein, Lorettostraße 24, Freiburg

              F OKUS WAHRH E IT | E N

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Quelle: Helmut Harich

                                     VORTRAG

                                     Stille ist nichts für Feiglinge!
                                     Plädoyer für eine weltoffene Spiritualität

                        MI   6       Im Rahmen der »Woche der Stille« in Karlsruhe

November
19.30 Uhr                        »Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte: Was
                                 rätst du? – Ich würde antworten: Schaffe Stille«.
                                 Dieses Wort von Sören Kierkegaard gibt zu denken.
                                 Lärm und Unruhe sind groß. Körper und Seele re-
                                 agieren darauf mit Stress. Stille, oder das Fehlen der
                                 Stille, ist zu einem Politikum geworden. Den Lärm
                                 fernhalten und ihn womöglich vermeiden genügt
                                 aber nicht. Es braucht nichts weniger als eine Kultur
                                 der Stille. Dabei sind wir der Stille gegenüber oft
                                 ambivalent. Wir tun alles, um sie zu vermeiden,
                                 denn in ihr begegnen wir uns selbst – und auch das
                                 kann anstrengend sein. Stille ist nichts für Feiglinge!

                                 Nach dem Start im vergangenen Jahr wird es vom
                                 3. bis 10. November 2019 auch in Karlsruhe wieder
                                 eine »Woche der Stille« geben. Nähere Informatio-
                                 nen: www.stille-in-karlsruhe.de

                                 In Zusammenarbeit mit dem Stadtkloster St. Franziskus,
                                 Karlsruhe

                                 Referent:	Niklaus Brantschen (Jesuiten-Pater/Zen-Meister,
                                                 Leiter des Lassalle-Instituts, Bad Schönbrunn/
                                                 Schweiz)
                                 Studienleiter:	Norbert Schwab
                                 Ort: 	Stadtkloster St. Franziskus, Rechts der Alb 28,
                                                 76199 Karlsruhe-Dammerstock
                                                                                                  11
Quelle: Katholische Akademie

                                          GESPRÄCH

                                         Kapellen-Gespräche für
              FR                15       Suchende und Fragende

 November
   18 Uhr                            Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher
                                     Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem
                                     Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert
                                     durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im-
                                     puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen
                                     des Glaubens und der Theologie. Das Thema des
                                     Abends wird kurzfristig bekanntgegeben.

                                     Studienleiter: Alexander Foitzik / Dr. Karsten Kreutzer

                                     Einzelprogramm auf Anfrage

12
Quelle: Fulbert Steffensky
               VORTRAG UND GESPRÄCH

               dies|seits
               Heimathöhle Religion
MO   18        Gastrecht für widersprüchliche Gedanken

November
  20 Uhr   »Im Alter spüre ich mehr als in jungen Jahren, wie
           wenig selbstverständlich der Glaube an Gott und an
           die Güte des Lebens ist«, sagt von sich selbst Fulbert
           Steffensky, der Theologe, Pädagoge und Seelsorger.
           So sei er konservativer und heimatloser geworden.
           In seinem Herzen und Kopf hätten widersprüchliche
           Gedanken und Gefühle Gastrecht. In allem aber habe
           er hoffentlich nicht aufgegeben, ein Freigeist zu sein.

           Reihe in Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und
           der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

           Referent:	Prof. Dr. Fulbert Steffensky
                          (Theologe/Pädagoge/Publizist, Luzern)
           Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab

           VORLETZTE FRAGEN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE
           dies|seits: Zu Gast in dieser Reihe sind Menschen,
           die selbst suchend ihre Erfahrungen teilen und
           damit andere inspirieren. Das Leben spielt diesseits.
           Für die vorletzten, aber durchaus entscheidenden
           Fragen, die es stellt, eröffnet die Reihe dies|seits
           Räume der Orientierung und Zeit für Einsichten
           zwischen Himmel und Erde.

                                                                                                   13
Quelle: Pixabay.com

                                VORTRÄGE UND DISKUSSION

                               In Frieden leben
                                Wie viel Wahrheit und Gerechtigkeit
                 SA    30       braucht Versöhnung?

 November
14 –17 Uhr                  In vielen Ländern dieser Erde sucht man nach
                            langen Jahren des Bürgerkriegs und der inner-
                            staatlichen Gewalt nach Möglichkeiten, wie einst
                            verfeindete Gruppen wieder in Frieden miteinander
                            leben können. Vor allem in Lateinamerika und Afrika
                            wurden dazu in den letzten Jahrzehnten Wahrheits-
                            kommissionen eingerichtet, die Versöhnung ermög-
                            lichen sollen, gerade indem sie die vergangenen
                            Untaten aufdecken und so für Gerechtigkeit sorgen,
                            in Verantwortung vor den Opfern, den lebenden und
                            den toten. Und welche Rolle spielt dabei die Kirche?

                            Anlässlich der Eröffnung der Adveniat-Weih-
                            nachtsaktion 2019 »In Frieden leben« widmet sich
                            diese Veranstaltung vor allem dem Versöhnungs-
                            prozess in Peru, dem Partnerland der Erzdiözese
                            Freiburg. Sie wirft aber auch einen vergleichenden
                            Blick nach Burundi und auf das deutsch-tschechi-
                            sche Zusammenleben.

14
In Zusammenarbeit mit dem Referat Weltkirche im Erzbischöf-
             lichen Ordinariat Freiburg und Adveniat, dem Lateinamerika-
             Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland

             Mitwirkende:	Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno SJ
                            (Erzbischof von Huancayo, Peru)
                            Prof. Dr. Michelle Becka
                            (Christliche Soziallehre, Würzburg)
                            Prof. Dr. Barbara Krause
                            (Politikwissenschaft, Aachen)
                            P. Déogratias Marakhukiro
                            (RAPRED – Girubuntu e. V., Freiburg)
             Studienleiter: Alexander Foitzik

             F OKUS WAHRH E IT | E N

AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE

Anstöße der Theologie Karl Rahners
für gegenwärtige Theologie und Kirche
                                                                                                                                             gegenwärtige Theologie und Kirche

                                           Karl Rahner gilt als einer der bedeutendsten
                                                                                        katholischen Theologen
                                           des 20. Jahrhunderts. Sein Denken hat
                                                                                  die katholische Kirche auf

Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)
                                           und nach dem II. Vatikanischen Konzil
                                                                                  wesentlich mit geprägt.
                                          Doch wie steht es heute, mehr als 30
                                                                                 Jahre nach seinem Tod, um
                                          Aktualität und Relevanz seiner Theologie?
                                                                                     Lassen sich gegenwärtige
                                          Problemstellungen in Theologie, Kirche
                                                                                  und Gesellschaft mit seinem

Mit Beiträgen von Georg Essen, Thomas P. Fößel,
                                          transzendentalen Denken noch gewinnbringend
                                                                                           bearbeiten?
                                                                                                                                Anstöße der Theologie Karl Rahners für

                                          Diesen Fragen stellen sich die hier versammelten
                                                                                             Beiträge und
                                          versuchen Antworten aus systematisch-
                                                                                    und praktisch-theologischen

Gisbert Greshake, Richard Hartmann, Karsten Kreutzer,
                                         Perspektiven, die in ihrer Aktualität und
                                                                                    Zeitgenossenschaft mitunter
                                         überraschen. Die Katholische Akademie
                                                                                   Freiburg kommt damit aus
                                         Anlass des Abschlusses der »Sämtlichen
                                                                                   Werke« ihrem selbst gesetz-
                                         ten Auftrag nach, Karl Rahners Denken
                                                                                  in regelmäßigen Abständen

August Laumer, Albert Raffelt, Johanna Rahner,
                                         vor den Herausforderungen der Zeit zu
                                                                                  befragen und zu bewähren.                                                                                         Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)

                                                                                                                                                                                 Anstöße der Theologie Karl Rahners
                                                                                                                                                                                            für gegenwärtige Theologie und Kirche
Klaus Vechtel SJ und Stephan Weber                                                                                                                                                                                                Mit Beiträgen von
                                                                                                                                                                                                     Georg Essen, Thomas P. Fößel, Gisbert
                                                                                                                  Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.)

                                                                                                                                                                                                                                           Greshake,
                                                                                                                                                                                                 Richard Hartmann, Karsten Kreutzer, August
                                                                                                                                                                                                                                             Laumer,
                                                                                                                                                                                                     Albert Raffelt, Johanna Rahner, Klaus
                                                                                                                                                                                                                                           Vechtel SJ
                                                                                                                                                                                                                                und Stephan Weber

ISBN: 978-3-928698-43-6 (2019, 224 Seiten)
                                        Verlag der Katholischen Akademie
                                        der Erzdiözese Freiburg
                                        ISBN 978-3-928698-43-6                                                                                                                     Tagungsberichte der Katholischen Akademie
                                                                                                                                                                                   der Erzdiözese Freiburg

19,80 €

                                                                                                                                                                                                                                                        15
Quelle: Pixabay.com
                  VORTRÄGE UND DISKUSSION

                  Vergegenwärtigung Gottes
                  Warum es einen theologischen
     FR   6       Koran-Kommentar braucht

 Dezember
   17 Uhr     Vor allem im arabischen Raum gibt es eine große
              Zahl von Koran-Kommentaren. In ihnen steht der
              Koran als abgeschlossener Text im Mittelpunkt.
              Der Münsteraner islamische Theologe Mouhanad
              Khorchide hat im letzten Jahr das Projekt eines
              auf insgesamt 17 Bände angelegten theologischen
              Koran-Kommentars begonnen, »Herders Theologi-
              scher Koran-Kommentar«. Für Khorchide geht es in
              der Frage nach dem Verstehen des Korans um mehr
              als nur um die Frage nach dem Umgang mit dem
              Text, es geht um die Begegnung mit Gott selbst.
              Welche Impulse und Anfragen stellen sich aus der
              historisch-kritischen Bibelexegese für und an die
              gegenwärtige Koranexegese?

              In Zusammenarbeit mit dem Verlag Herder Freiburg

              Mitwirkende:	Prof. Dr. Mouhanad Khorchide
                             (Islamische Theologie, Münster)
                             Prof. Dr. Margareta Gruber OSF
                             (Exegese des Neuen Testamentes und Biblische
                             Theologie, Vallendar)
              Studienleiter: Alexander Foitzik

16
Quelle: Patmos Verlag

                                   VORTRAG UND GESPRÄCH

                                   Weihnachten und der Koran
                                   Theologische Soirée zur Adventszeit
 DI   10
Dezember
  19 Uhr                       Nirgendwo überschneiden sich biblische und korani-
                               sche Überlieferungen stärker als in den Geschichten
                               von Jesu Geburt. Es zeigen sich überraschende Pa-
                               rallelen, aber auch klare Differenzen im Verständnis
                               der Person Jesus, den beide, Muslime und Christen,
                               als »Gesandten« Gottes verstehen. Im Gespräch mit
                               Muslimen kann die Botschaft von Weihnachten
                               neue Kraft gewinnen.

                               Referent:        Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel
                                                (Theologie/Interreligiöser Dialog, Tübingen)
                               Studienleiter:   Alexander Foitzik

                                                                                               17
STUDIENTAG

                Befreiend, befähigend,
                bedrückend …
 MO   16        Was eigentlich ist »Geistliche Begleitung«?

 Dezember
   20 Uhr   Die »Geistliche Begleitung« von Menschen auf
            ihrem Glaubensweg hat eine lange Tradition, die
            zurückreicht bis an die Ursprünge des Christentums.
            Was aber verstehen wir heute unter »Geistlicher
            Begleitung«, was ist ihre Aufgabe, ihr Ziel? Wann
            ermutigt sie zu gottgewollter und gottgeschenkter
            Freiheit, und warum lässt sie sich auch zum Gegen-
            teil missbrauchen? Lassen sich Kriterien finden und
            bestimmen, um zu unterscheiden: eine ermutigen-
            de, befreiende und befähigende Begleitung vom
            Machtmissbrauch durch den Begleitende? Und was
            unterscheidet die Geistliche Begleitung etwa von
            Beratung oder therapeutischer Begleitung?

            In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Fundamentaltheo-
            logie und Philosophische Anthropologie der Theologischen
            Fakultät Freiburg und dem Geistlichen Zentrum St. Peter

            Mitwirkende:	P. Prof. Dr. Markus Graulich SDB
                           (Kirchenrecht, Rom)
                           Prof. Dr. Hildegund Keul
                           (Fundamentaltheologie, Würzburg)
                           Sr. Dr. Johanna Schulenburg CJ
                           (Geistliche Begleitung und Exerzitien, Wien)
                           Prof. Dr. Magnus Striet
                           (Fundamentaltheologie, Freiburg)
            Studienleiter: Alexander Foitzik
18
SELBSTVERSTÄNDNIS

                               Entschieden
                                    im Dialog
Quelle: Katholische Akademie

                                   ist das Leitwort der Katholischen
                                   Akademie. Es eröffnet zwei Bedeutungs-
                                   ebenen, die uns gleichermaßen wichtig
                                   sind.

                                   Zum einen: Wir sind entschieden, gesellschaftliche,
                                   wissenschaftliche, kulturelle und religiöse Diskurse
                                   in Form des Dialogs zu führen. In der Katholischen
                                   Akademie ist Dialog kein strategisches Kalkül, son-
                                   dern Markenkern und innerste Überzeugung. Daher
                                   ist er ergebnisoffen und sachorientiert. Alle weltan-
                                   schaulichen Positionen, die sich der gemeinsamen
                                   Suche nach Antworten auf die Herausforderungen
                                   der Gegenwart öffnen, sind im Dialog willkommen.

                                   Zum anderen führen wir diesen Dialog entschieden:
                                   Die Katholische Akademie verwechselt Toleranz
                                   nicht mit Indifferenz oder Opportunismus, sondern
                                   argumentiert von einem christlichen Standpunkt
                                   aus. Diesen bringt sie in die gesellschaftliche Mei-
                                   nungsbildung ein.
                                                                                           19
Politik und
     Nachhaltigkeit

20
»Und wenn ein paar Kinder
                      weltweit Schlagzeilen machen
                      können, nur indem sie nicht zur
                      Schule gehen, dann kann man
                      sich vorstellen, was wir alle
                      zusammen erreichen könnten,
                      wenn wir nur wollten.«
                      — Greta Thunberg

                                 Im Themenbereich »Politik und Nachhaltigkeit« be-
                                 ginnen wir im Herbst mit einer neuen Gesprächsreihe,
                                 die die Fragen nach der Zukunft des Projektes Europa
                                 kontinuierlich verfolgen und besprechen möchte.
                                 Unter dem Reihentitel »Europäische Perspektiven«
                                 wollen wir mit Expertinnen und Experten vor allem
                                 die strittigen Fragen der europäischen Gegenwart
                                 untersuchen und möglichst kontrovers diskutieren.
                                 So stellen wir gleich am Anfang die Frage, ob das
                                 politische Modell »Kerneuropa« tatsächlich geeignet
                                 wäre, die Lähmungen und Selbstblockaden der eu-
                                 ropäischen Institutionen zu überwinden, und blicken
                                 danach auf die Folgen der Osterweiterung der EU.

                                 Eine zweitägige Tagung wird im interdisziplinären
                                 Dialog philosophischer, theologischer, soziologi-
                                 scher und rechtlicher Perspektiven das menschliche
                                 Grundphänomen der Macht erörtern und angesichts
                                 des allgegenwärtigen Missbrauchs von Macht nach
                                 deren richtigem Gebrauch fragen.

                                 Die Sorge um unsere von Vernichtung bedrohten
                                 Mitgeschöpfe führt uns an zwei Abenden zur Suche
Quelle: Fionn Große

                                 nach Antworten aus dem Forschungsbereich der
                                 Theologischen Zoologie und zur genaueren Betrach-
                                 tung der regionalen Auswirkungen des Klimawandels.

                                                                                        21
Quelle: Ortwin Renn
                    VORTRAG

                   Gefühlte Wahrheiten
                   Orientierung in Zeiten
     MO   7        postfaktischer Verunsicherung

     Oktober
      20 Uhr   Populistische Strömungen gewinnen weltweit
               an Resonanz. Gleichzeitig beobachten wir ein
               tiefes Misstrauen in die Problemlösungsfähigkeit
               der Politik, in die Fairness der Wirtschaft und die
               Unabhängigkeit der Wissenschaft. Viele Menschen
               sind zutiefst verunsichert darüber, welche kollektiv
               verbindlichen Normen und Werte noch Geltung
               haben und inwieweit ihre Interessen und Anliegen
               bei den Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft
               und Gesellschaft noch gut aufgehoben sind.

               Der Vortrag fragt nach den Ängsten in unserer Ge-
               sellschaft, deren Wahrnehmung, ihren Gründen und
               ihrer Wirkung. Wie kann wieder mehr Zutrauen in
               die eigene Gestaltungskraft geweckt werden? Wie
               kann Zuversicht in die Leistungskraft der zentralen
               Institutionen von Wissenschaft, Politik und Zivilge-
               sellschaft zurückgewonnen werden?

               »Gefühlte Wahrheiten« ist der Titel einer 2019 von
               Professor Renn publizierten Monografie.

               In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung
               Freiburg

               Referent:	Prof. Dr. Ortwin Renn (Risikosoziologie und
                               Partizipationsforschung, IASS e. V., Potsdam)
               Studienleiter:	Norbert Schwab

               FOKUS WA HRHEI T |EN
22
Quelle: DLR / DFD

                                  VORTRAG UND DISKUSSION

                                  Klimawandel im
                                  Südwesten – Stand,
             MI       16          Folgen, Perspektiven
                    Oktober
                     19 Uhr   Hitzesommer, Dürrestress, Hochwasser, Unwetter
                              und Starkregen – der Klimawandel ist eine sowohl
                              global als auch regional gemessene Realität. Wäh-
                              rend die globalen Folgen oft recht prononciert in
                              den Medien vermittelt werden, sind die regionalen
                              Situationen oft weniger bekannt. Der Vortrag geht
                              der Frage nach, welche Dimension, welche konkre-
                              ten Facetten der Klimawandel hier im Südwesten
                              hat. Welche Ursachen liegen ihm zugrunde, welche
                              Folgen und Perspektiven ergeben sich daraus? Vor-
                              gestellt werden konkrete Erkenntnisse aus verschie-
                              denen regionalen Forschungsprojekten.

                              In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
                              sozial-ökologische Zukunft

                              Referent:	Prof. Dr. Rüdiger Glaser (Umweltsozialwissen-
                                             schaften und Geographie, Freiburg)
                              Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

                                                                                         23
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr / Creative Commons Lizenz
                   VORTRAG UND DISKUSSION

                  Kerneuropa –
                  Ausweg oder Irrweg?
     FR   18      Reihe »Europäische Perspektiven«

     Oktober
      19 Uhr   Gelähmt von den inneren Krisen der Europäischen
               Union und den divergierenden Interessen der 27
               Mitgliedsstaaten scheint Europa nicht mehr in der
               Lage zu sein, den drohenden Gefahren in einer
               »Welt aus den Fugen« angemessen zu begegnen. Als
               Ausweg aus dieser Erstarrung wird neuerdings wie-
               der verstärkt die Idee der Schaffung eines Gebildes
               namens »Kerneuropa« diskutiert.

               Kerneuropa, so die These, wäre zwar kleiner, aber
               deutlich handlungsfähiger und bürgernäher als die
               jetzige EU. Es könnte die restlichen Staaten einer
               Lokomotive gleich hinter sich herziehen und diese
               später, wenn die Voraussetzungen gegeben sind,
               besser integrieren. Doch wie könnte diese Lösung
               innerhalb der bestehenden EU ins Werk gesetzt
               werden? Zu fragen wäre außerdem, welche Länder
               zunächst einem solchen Gebilde angehören sollten
               und wie insbesondere die mittelosteuropäischen
               Staaten sich zu solch einer Umgestaltung verhalten
               würden.

24
Die erste Folge der neuen Reihe »Europäische
             Perspektiven« stellt ein pointiertes Plädoyer für die
             Idee eines »Kerneuropa« zur Diskussion. Die zweite
             Folge am 28. November konzentriert sich auf die
             Perspektiven der mittelosteuropäischen Staaten und
             Gesellschaften.

             In Zusammenarbeit mit
             Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
             Colloquium politicum
             Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
             Centre Culturel Français Freiburg e. V.
             Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

             Referent:	Dr. Winfried Veit (Politikwissenschaftler und
                            Publizist, Freiburg/Zagreb)
             Studienleiter: Josef Mackert

             Begrenzte Platzzahl. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung!

AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE

500 Jahre Reformation
Feier oder Gedenken?

Thomas Dietrich / Karsten Kreutzer / Pascal Schmitt (Hg.)
Mit Beiträgen von Christine Axt-Piscalar,
Karl-Heinz Braun und Peter Walter

ISBN 978-3-928698-42-9 (2017, 64 Seiten)
8,00 €

                                                                         25
Quelle: Sviatlana Zykava / 123RF.com

                                                         TAGUNG

                                            FR/SA
                                                        Macht!? Was sie ist und
                                              8         wie sie gut gebraucht wird
                                                        Philosophische, soziologische, rechtliche und
                                              9         geistliche Perspektiven

 November
                                                    Das Thema Macht ist in der katholischen Kirche
    Beginn                                          gerade sehr relevant. Ein Missbrauch von Macht
 FR 14 Uhr                                          kann nur dann wirksam verhindert werden, wenn der
                                                    richtige Gebrauch von Macht deutlich bewusst und
                                                    nachhaltig eingeübt worden ist. Deshalb werden wir
                                                    in dieser Tagung die Macht als ein höchst bedeutsa-
                                                    mes Grundphänomen menschlichen Daseins näher
                                                    betrachten, und zwar sowohl hinsichtlich ihres
                                                    Wesens als auch ihres richtigen Gebrauchs. Dies wird
                                                    aus den fachlichen Perspektiven der Philosophie, der
                                                    spirituellen Theologie, der Soziologie und der Rechts-
                                                    wissenschaft geschehen, die zu dieser Thematik in
                                                    ein interdisziplinäres Gespräch miteinander kommen
                                                    werden. In dieses Gespräch können die Teilnehmerin-
                                                    nen und Teilnehmer in Workshops auch ihre eigenen
                                                    Erfahrungen mit dem Gebrauch von Macht einbrin-
                                                    gen.

                                                    In Zusammenarbeit mit der Bernhard-Welte-Gesellschaft

                                                    Referenten:	Prof. Dr. Markus Enders (Religionsphilosophie,
                                                                   Freiburg)
                                                                   Prof. Dr. Matthias Jestaedt (Öffentliches Recht
                                                                   und Rechtstheorie, Freiburg)
                                                                   Prof. Dr. Hartmut Rosa (Allgemeine und Theoreti-
                                                                   sche Soziologie, Jena)
                                                                   Prof. Dr. Hans Rainer Sepp (Philosophie und
                                                                   Phänomenologie, Prag)
                                                                   Abtprimas em. P. Dr. Notker Wolf OSB (Spirituelle
                                                                   Theologie, St. Ottilien)
                                                    Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
26
Quelle: ebenart / fotolia

                                      VORTRAG UND DISKUSSION

                                     »Der letzte Zweck der
                                     anderen Geschöpfe sind
                                     nicht wir« (Enzyklika Laudato si‘ 83)
                MI          27       Vom Projekt einer Theologischen Zoologie

November
  19 Uhr                         Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen
                                 immer näher sein. Wenn sie dann wieder so nahe sind, wie in den
                                 ältesten Mythen, wird es kaum mehr Tiere geben.

                                 So beschreibt der Literaturnobelpreisträger Elias
                                 Canetti das Verhältnis des Menschen zu seinen
                                 Mitgeschöpfen. Verhaltensbiologische Erkenntnisse
                                 zeigen, dass unsere Mitgeschöpfe über Bewusstsein
                                 verfügen, über emotionale und soziale Kompetenz,
                                 dass sie lehren und lernen können. Dass uns also kein
                                 Graben von ihnen trennt, wir mit allen verwandt sind.
                                 Dies wusste (auch) die Bibel. In ihren Mythen sind die
                                 Tiere die Zuerst-Gesegneten der Schöpfung, beseeltes
                                 Gegenüber des Adam im Garten Eden, den sie übri-
                                 gens nicht verlassen mussten; sie sind Bündnispart-
                                 ner Gottes nach der großen Flut, Mitbewohner einer
                                 zukünftigen Welt ohne Gewalt und nicht zuletzt
                                 Vorbilder für Hiob, Bileam und Jesus selbst.

                                 Dieses Wissen gilt es stark zu machen angesichts
                                 der Tatsache, dass täglich ca. zehn Tier- und
                                 Pflanzenarten ausgerottet werden und: Abermilli-
                                 onen von Puten, Hühnern und Schweinen in immer
                                 größeren Schlachthöfen verschwinden.

                                 In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
                                 sozial-ökologische Zukunft

                                 Referent:	Dr. Rainer Hagencord (Theologische Zoologie,
                                                Münster)
                                 Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

                                                                                                   27
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr / Creative Commons Lizenz
                   VORTRAG UND DISKUSSION

                  Mittelosteuropa –
                  Bereicherung oder Überfor-
                  derung der EU?
     DO   28      Reihe »Europäische Perspektiven«

 November
   19 Uhr      Die Osterweiterung der EU, bei der 2004 Estland,
               Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Slowenien,
               Tschechien, Ungarn und 2007 Bulgarien und Rumä-
               nien der EU beitraten, war die größte Erweiterung
               in der Geschichte der EG/EU. Sie wurde zunächst
               euphorisch als »Wiedervereinigung des Kontinents«
               bzw. als »Rückkehr nach Europa« jener Länder
               gefeiert, die durch den Eisernen Vorhang von der
               westeuropäischen Entwicklung auf wirtschaftlichem
               und gesellschaftlichem Gebiet abgeschnitten waren.

               Diese Euphorie ist mittlerweile weitgehender
               Ernüchterung gewichen. Noch immer besteht ein
               immenses Wohlstandgefälle zwischen Ost und
               West. Zudem entfernen sich einige der sogenannten
               Visegrád-Staaten immer weiter vom Grundkonsens
               in Sachen Demokratie und Gewaltenteilung, der die
               europäischen Staaten und Gesellschaften bisher zu
               verbinden schien.

28
Die zweite Folge der Reihe »Europäische Perspek-
             tiven« möchte diese Problemlage diskutieren und
             dabei die Perspektiven der mittelosteuropäischen
             Staaten und Gesellschaften stärker einbeziehen,
             als das in der westlichen Darstellung üblicherweise
             geschieht.

             In Zusammenarbeit mit
             Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
             Colloquium politicum
             Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg
             Centre Culturel Français Freiburg e. V.
             Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

             Referent:	Dr. Winfried Veit (Politikwissenschaftler und
                             Publizist, Freiburg/Zagreb)
             Studienleiter:	Josef Mackert

             Begrenzte Platzzahl. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung!

AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE

Kinder im Zweiten Weltkrieg
Spuren ins Heute

Karin Orth / Verena Wetzstein (Hg.)
Mit Beiträgen von Carola Fack, Ingrid Gröber, Marianne
Hartmann, Barbara Henninges, Katrin Einert, Hans Keppler,
Bernhard Kraus, E. N., Karin Orth, Ilka Quindeau, Jürgen
Reulecke, Anno Rublack, Heinz Rüegger, Wolfgang Stich,
Katja Thimm, Jochen Vogt, Verena Wetzstein

ISBN 978-3-928698-39-9 (2016, 164 Seiten)
11,80 €

                                                                         29
ENTSCHIEDEN IM DIALOG

     Nachhaltigkeit
     Im Januar 2019 veröffentlichte Erzbischof Stephan Burger
     in seiner Rede an die Gewinner des damaligen Umwelt-
     preises den weitreichenden Beschluss, für die Erzdiözese
     Freiburg das Ziel »Klimaneutral bis 2030« vorzugeben. In
     dieser Rede stellte er fest, dass wir angesichts der bereits
     feststellbaren und der in Zukunft drohenden Auswirkun-
     gen des von uns mit zu verantwortenden Klimawandels
     nicht einfach weitermachen können wie bisher, und
     fordert uns zu entsprechenden Anstrengungen auf.

     Die Katholische Akademie ist diesem Ziel und den damit
     verbundenen Vorgaben und Aufgaben verpflichtet. Wir
     beteiligen uns aktiv an der Energieoffensive der Erzdiö-
     zese sowie am Projekt »fair nah logisch« im Bereich der
     Nahrungs- und Textilbeschaffung. Seit den 90er Jah-
     ren folgt die Katholische Akademie bereits den mit der
     EMAS-Zertifizierung verbundenen Selbstverpflichtungen.
     Jetzt versuchen wir auch in diesem Bereich, die Vorgabe
     »Klimaneutral 2030« mit neuen mittel- und langfristigen
     Zielsetzungen zu erfüllen. Dafür engagieren sich alle
     Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie.

     Angaben über unsere Arbeit auf diesem Gebiet finden Sie
     auf unserer Homepage (www.katholische-akademie-
     freiburg.de). Wir freuen uns auch über Anregungen von
     Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses. Wir laden
     Sie ein, uns bei der Realisierung des Zieles »Klimaneutral
     2030« zu unterstützen:
     mail@katholische-akademie-freiburg.de

30
ENTSCHIEDEN IM DIALOG

Junge
Akademie

                                                     Quelle: Maurice Korbel

Wer die Welt von morgen aktiv mitge-
stalten will, muss heute damit anfangen,
sich gut zu informieren und nach Mög-
lichkeiten der Beteiligung zu suchen.

Die Frage, in welcher Zukunft wir leben wollen,
soll im Rahmen der Jungen Akademie vorrangig
mit denen diskutiert werden, die in dieser Zukunft
leben werden. Dafür organisiert die Junge Akade-
mie Begegnungen mit Menschen, die in wichtigen
Bereichen der Gesellschaft, Politik und Kirche
engagiert sind.

Kontakt, Anmeldung, Fragen und Anregungen unter:
junge@katholische-akademie-freiburg.de
Ansprechpartner: Josef Mackert

                                                                              31
Ethik und
     Gesellschaft

32
»Letztendlich kommt es immer
                      auf die Begegnung an.«
                      — Teilnehmerin der Veranstaltung »So sterben wir«, März 2019

                                  Ist es verwunderlich, dass wir zum Themenfeld
                                  »Ethik und Gesellschaft« im jetzigen Halbjahr diesen
                                  Satz, ausgesprochen von einer Teilnehmerin unserer
                                  Veranstaltungen, gewählt haben?

                                  Selbstbestimmung hat sich zu einem Leitwert
                                  unserer Kultur entwickelt. Ganz offensichtlich sind
                                  wir aber in einem gesellschaftlichen Umbruch und
                                  merken, dass es noch etwas anderes geben muss:
                                  unser Verwiesensein auf andere.

                                  Hier setzen unsere Fragen zur Gesellschaftsgestal-
                                  tung an: Wie können wir angesichts der gegenwär-
                                  tigen Herausforderungen unser Zusammenleben
                                  gestalten? Was können wir für unsere Zukunft tun?
                                  Wie gestalten wir unsere »alternde Gesellschaft«?
                                  Wie gestalten wir die letzte Lebensphase für
                                  Menschen in unserer Gesellschaft so, dass wir einer
                                  Kultur des Sterbens zur Durchsetzung verhelfen?
                                  Welche Rolle spielen dabei Begegnungen?
Quelle: Fionn Große

                                                                                         33
Quelle: Initiative Stadt-Land-Demenz
                    STUDIENTAG

                   Endgültig Abschied nehmen
                   Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz

     FR   20       Studientag anlässlich des Welt-Alzheimertages

September
 14 - 17.30    Wann fängt das Sterben an? Sterben Menschen mit
        Uhr    Demenz anders? Wie kann z. B. Schmerz bei Men-
               schen mit Demenz festgestellt werden? Nachdem
               Angehörige und Pflegende oft schon jahrelang mit
               den vielen kleinen Abschieden eines Demenzpro-
               zesses umgehen lernen mussten, steht eines Tages
               auch der endgültige Abschied bevor: das Sterben.
               Befragungen von Angehörigen zeigen, dass diese
               oftmals beim Sterben begleiten möchten. Häufig
               bestehen aber Unsicherheiten, welche Bedürfnisse
               Menschen mit Demenz in der Sterbephase haben
               und wie Angehörige sich ihnen nähern können.
               Was ist im Einzelnen zu tun? Und wo liegen die
               Grenzen der Selbstüberforderung? Woher kann Hilfe
               kommen?

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               In Zusammenarbeit mit der Initiative Stadt – Land - Demenz

               Mitwirkende:	Maren Berg (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)
                                Regina Bertsch (Seniorenbüro Stadt Freiburg)
                                Christiane Hartmann
                                (Pflegestützpunkt Landkreis Emmendingen)
                                Waltraud Kannen
                                (Sozialstation Südl. Breisgau, Bad Krozingen)
                                Prof. Dr. Thomas Klie (Gerontologie, Freiburg)
                                Dr. Margrit Ott (Geriatrie, Freiburg)
                                Kathrin Wegener-Welte (Kuratorin, Freiburg)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein
34
Quelle: Inga Haar
                 VORTRAG

                Was müssen und was
                können wir für unsere
                Zukunft tun?
 SO   29        Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

September
   17 Uhr   Die Herausforderungen kennen wir alle: Klima-
            wandel, Migration, disruptive technologische
            Entwicklungen, die Bedrohung unserer Demokra-
            tien, immense soziale Ungleichheiten, Finanz- und
            Handelskrisen. Viele dieser Herausforderungen sind
            alles andere als neu. Auch die Generationen vor uns
            mussten schon mit ihnen umgehen, die Welt und
            ihre Gesellschaften haben sich weiterentwickelt. Der
            Vortrag wird die Frage beantworten, wie sich die
            Menschen heute zu diesen Veränderungen verhal-
            ten, wo sie sich in der Lage fühlen, selbst handelnd
            einzugreifen, und in welchen Bereichen sich eine
            große Hilfsbedürftigkeit abzeichnet. Dabei ist zu
            beachten, dass sich manche Menschen viel besser
            als andere für die Zukunft aufgestellt sehen. Auch
            dieser Gesichtspunkt beinhaltet Handlungsbedarfe.

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg und dem Theater Freiburg

            Referentin:	Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D. (Wissenschafts-
                           zentrum für Sozialforschung, Berlin)
            Studienleiter: Josef Mackert
            Ort:           Theater Freiburg, Großes Haus
                                                                                               35
WEIL STERBEN EIN TEIL DES LEBENS IST

     Gemeinsam Sorge tragen.

     Für die vielfältigen Erscheinungsformen der Sorge um
     Menschen in der letzten Phase ihres Lebens, wie sie etwa
     in Hospizbewegung und palliativer Betreuung zum Aus-
     druck kommen, hat sich die Bezeichnung »Palliative Care«
     eingebürgert.

     Die Erzdiözese Freiburg sieht in diesen Initiativen einen
     Anknüpfungspunkt an einen Kernbestand der christlichen
     Botschaft und möchte sie unterstützen. Mit dem »Palli-
     ative Care Forum« möchte sie Vernetzungen fördern und
     Raum bieten für Impulse, die in breitere gesellschaftliche
     Diskurse und in die Praxis münden. Damit ist die visionä-
     re Hoffnung verknüpft, sterbenden Menschen und ihren
     Angehörigen zu einem Platz in der Normalität unseres
     Alltags zu verhelfen.

     Im Palliative Care Forum engagieren sich gemeinsam der
     Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, das Erzbischöf-
     liche Seelsorgeamt und die Katholische Akademie der Erz-
     diözese Freiburg. Gerne informieren wir Sie ausführlicher
     über das Palliative Care Forum und seine Veranstaltungen
     in unseren gesonderten Broschüren und auf unserer
     Homepage: www.palliative-care-forum.de

                           Das Palliative Care Forum ist eine
                           Initiative der Erzdiözese Freiburg

36
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                   FORUM

                  Sterben geht uns alle an
                  Gespräche über Sterben, Tod und Trauer
  MI   23
   Oktober
19 – 21 Uhr   Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
              meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffentlich-
              keit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten,
              dass wir alle sterben werden. Früher oder später.
              Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so
              gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Ster-
              ben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiter
              befördern.

              Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und
              bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben
              geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen
              einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset-
              zungen ermöglichen möchte.

              Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
              über unsere Homepage und das Einzelprogramm
              bekannt gegeben.

              Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
              Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

              Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                                                                                             37
Quelle: Pixabay.com
                    SEMINAR

                  Alles andere als nur belastend
     DO   24       Angehörigenpflege als Beziehungsgeschehen

    Oktober
9.30 - 16.30   Rund 85 Prozent der pflegebedürftigen Menschen
         Uhr   werden zuhause von Angehörigen gepflegt, die diese
               Lebensaufgabe für sich annehmen und gestalten.
               Eine Pflegeaufgabe sucht man sich in der Regel nicht
               aus, sondern reagiert auf Situationen, in denen Sorge
               und Fürsorge notwendig werden.

               Häufig ist Pflege mit Belastung und Überlastung ver-
               bunden. Das ist aber nur ein Aspekt dieser Lebenssi-
               tuation. Gute Pflege erwächst aus einem Beziehungs-
               geschehen, aus der Verbundenheit heraus. Pflege als
               Element der Beziehungsgestaltung reichert mit neuen
               Erfahrungen an, kann (latente) Loyalität und Liebe in
               den »Handreichungen« des Alltags lebendig werden
               lassen. Lebendigkeit entsteht aus dem Empfinden von
               Sinn und Beziehung. Sie kann so zur Ressource in
               (auch) belastenden Situationen werden.

               Im Seminar soll Pflege als Resonanzgeschehen
               vorgestellt und erfahren werden. Angesprochen sind
               Mitarbeitende der Gesundheitsberufe, therapeutische
               Berufsgruppen, Ehrenamtliche, Angehörige, Seelsor-
               gende, Interessierte.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Referentin:	Carmen Birkholz (Theologin/Palliative Care
                                Trainerin, Essen)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

38
Quelle: Milena Schloesser

                                      VORTRAG

                                     Kritik der offenen
                                     Gesellschaft
             DO             24       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

  Oktober
20.15 Uhr                        Durch die Wohlstandsmetropolen dieser Erde geht
                                 ein doppelter sozialer Riss: auf der einen Seite
                                 zunehmend akademisch gebildete, mehrsprachige,
                                 flexible Kultur- und Wissensproduzenten, auf der
                                 anderen Seite Menschen, die in ihrem Leben gleich-
                                 sam festsitzen, weil sie über die Ressourcen, sich
                                 neu zu erfinden, nicht verfügen.

                                 Die einen besitzen eine Exit-Option. Für sie kann
                                 die gesellschaftliche Öffnung gar nicht weit genug
                                 gehen. Für die anderen offeriert die offene Gesell-
                                 schaft keine Exit-Optionen. Sie sind die designierten
                                 Leidtragenden dieses Prozesses. Und weil sie das
                                 Gefühl haben, für ihre berechtigten Sorgen kein
                                 Verständnis mehr von Seiten des globalisierungs-
                                 affinen Teils dieser Gesellschaft zu finden, suchen
                                 sie zunehmend die Nähe der Neuen Rechten und
                                 der Euro-Skeptiker in Europa. Um diesem Missstand
                                 abzuhelfen, drängt sich eine kritische Reflexion des
                                 Konzepts der offenen Gesellschaft geradezu auf.

                                 In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
                                 Freiburg und dem Theater Freiburg

                                 Referent:	Prof. Dr. Wolfgang Engler (Soziologie, Berlin)
                                 Studienleiter:	Josef Mackert
                                 Ort:	Universität Freiburg, Platz der Universität 3, KG I,
                                                 HS 1010

                                                                                              39
Quelle: Reinhild Dettmer-Finke
                    FILM

                   Du sollst Dich optimieren!
     DO   14        Dokumentation

 November
               Die Selbstoptimierungstechnologie boomt. Eine
               gigantische Industrie lockt ständig mit neuen Apps
      Film:    zur Vermessung des Körpers oder entwickelt Präpa-
 18.30 Uhr
               rate zur Leistungssteigerung des Gehirns. Der Grat
               zwischen Verbesserungswunsch und Selbstoptimie-
  Vortrag:     rungsobsession ist schmal. Die Arbeit am »perfekten
 20.15 Uhr     Menschen« scheint das große Projekt unserer Zeit
               zu sein.

               Ist die fortschreitende Selbstoptimierung eine
               Chance oder bereits Gebot? Welches Menschenbild
               liegt diesem Optimierungsgedanken zugrunde? Und
               was hat jeder Einzelne letztendlich davon?

               In ihrer für ZDF, Arte und SRF gedrehten Dokumen-
               tation trifft die Freiburger Filmemacherin Reinhild
               Dettmer-Finke Menschen, die in Lebensbereichen
               wie Ernährung, Arbeit und Kindererziehung die
               aktuellsten Methoden der Selbstoptimierung verin-
               nerlicht haben.

               Im Zusammenhang mit dem Vortrag von Prof. Dr.
               Vera King in der Reihe »Konturen der nächsten
               Gesellschaft« am selben Abend um 20.15 Uhr wird
               Reinhild Dettmer-Finke ihren Film vorstellen.

               Einführung:      Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin, Freiburg)
               Studienleiter:   Josef Mackert

40
Quelle: Vera King
                 VORTRAG

                 Lost in Perfection
                 Paradoxien zeitgenössischer
                 Optimierungsbestrebungen

 DO   14         Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

November
             Gegenwärtige Gesellschaftsanalysen beobachten
             neue Formen von Perfektionierungsdruck, aber
     Film:   auch des Strebens nach Selbstverbesserung. Das
18.30 Uhr
             Ringen um Optimierung erscheint als verbreitete
             Maxime der Lebensführung, die zugleich hochgradig
 Vortrag:    individualisiert ist – mit vielfältigen, durchaus wi-
20.15 Uhr    dersprüchlichen Folgen. Viel diskutiert wurden etwa
             Überforderung oder Erschöpfung. Doch was macht
             die Individuen empfänglich dafür, sich Optimie-
             rungsimperativen anzupassen? Was bringt Akteure
             dazu, diese teils gar begeistert zu bejahen – selbst
             dann, wenn Perfektionierung ‚umschlägt‘ und Leid
             produziert? Der Vortrag diskutiert diese Zusammen-
             hänge anhand von Fallstudien aus soziologisch-so-
             zialpsychologischen Blickwinkeln.

             Im Anschluss an den Vortrag findet ein Gespräch
             zusammen mit der Filmemacherin Reinhild Dett-
             mer-Finke statt. Bitte beachten Sie auch die voran-
             gehende Filmvorführung um 18.30 Uhr.

             In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
             Freiburg und dem Theater Freiburg

             Mitwirkende:	Prof. Dr. Vera King (Soziologie und psychoanaly-
                            tische Sozialpsychologie, Frankfurt/M.)
             	Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin, Freiburg)
             Studienleiter: Josef Mackert

                                                                                              41
Quelle: Hans-Peter Gauster / Unsplash

                                                   FORUM

                                                  Sterben geht uns alle an
                                                  Gespräche über Sterben, Tod und Trauer
                        MI               20
 November
19 -21 Uhr                                    Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
                                              meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffentlich-
                                              keit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten,
                                              dass wir alle sterben werden. Früher oder später.
                                              Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so
                                              gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Ster-
                                              ben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiter
                                              befördern.

                                              Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und
                                              bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben
                                              geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen
                                              einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset-
                                              zungen ermöglichen möchte.

                                              Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
                                              über unsere Homepage und das Einzelprogramm
                                              bekannt gegeben.

                                              Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
                                              Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

                                              Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

42
Quelle: Verena N. / pixelio.de

                                           STUDIENTAG

                                           »Sterbefasten«?
                                           Zwischen Selbstbestimmung
                                           und Fürsorge am Lebensende

 DO                               21       Brennpunkt Ethik

November
                                       Nicht mehr zu essen und zu trinken kann eine Ent-
                                       scheidung sein, um das Sterben zu beschleunigen.
                                       Dies kann Angehörige und Betreuende in schwierige
                                       Situationen führen. Sie wollen den sterbenden Men-
                                       schen auf seinem Weg unterstützen, können aber
                                       in der Umsetzung an eigene oder ethische Grenzen
                                       stoßen. Was ist rechtlich erlaubt, woher kommen
                                       Sterbewünsche, wie sieht eine gute Begleitung der
                                       involvierten Personen aus?

                                       Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
                                       Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

                                       Referent:	Prof. Dr. Thomas Heinemann (Ethik in der Medi-
                                                        zin, Vallendar/Bonn)
                                       Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                       F OKUS WAHRH E IT |E N

                                                                                                   43
Quelle: Hello I'm Nik / Unsplash
                    STUDIENTAG

                   Sich den Tod wünschen
                   Palliative Care und der Umgang
     FR   29       mit Sterbewünschen

 November
               Was meinen schwerkranke Menschen, wenn sie
               sagen, dass sie sterben wollen? Sterbewünsche von
               schwerkranken Patientinnen und Patienten werden
               seit mehr als zwei Jahrzehnten intensiv beforscht. Sie
               sind aber auch immer wieder Gegenstand kontro-
               verser gesellschaftlicher Debatten – so etwa im Zu-
               sammenhang mit der Frage, wie weit die Begleitung
               beim Sterben gehen darf. Äußert ein Patient oder ein
               Bewohner den Wunsch zu sterben, so stellen sich
               für die behandelnden Ärzte, die Pflegenden und die
               Angehörigen eine Reihe von schwierigen Fragen: Will
               der Patient wirklich sterben, oder will er auf sich und
               seine Not aufmerksam machen? Ist der Sterbewunsch
               Ausdruck von Lebensmüdigkeit oder Ergebnis einer
               freiverantwortlichen Entscheidung?

               Diese und andere Fragen zum Umgang mit Sterbewün-
               schen stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Referent:        Dr. Uwe Sperling (Gerontologie, Mannheim)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

               F OKUS WAHRH E IT |E N
44
Quelle: Katrin Probst Photography

                                                  LESUNG UND GESPRÄCH

                                                  dies|seits
                                                  Sandra Schulz: »Das ganze
                                                  Kind hat so viele Fehler«
                                    FR   29       Die Geschichte einer Entscheidung aus Liebe

                 November
                   20 Uhr                     Zerbrechen wir an dem Wissen, das wir uns ge-
                                              wünscht haben? Als Sandra Schulz in der 13. Woche
                                              schwanger ist, erklärt ihr die Ärztin: »Ich habe leider
                                              kein komplett unauffälliges Ergebnis für Sie.« Triso-
                                              mie 21, und es bleibt nicht nur bei dieser Diagnose.
                                              Sandra Schulz recherchiert, kontaktiert Ärzte und
                                              kämpft um ihre ungeborene Tochter. Sie beginnt
                                              aber auch zu zweifeln und fragt sich, ob sie ein
                                              behindertes Kind wird lieben können. Offen, ehrlich,
                                              emotional und berührend beschreibt Sandra Schulz
                                              ihre komplizierte Schwangerschaft im Tagebuch, aus
                                              dem sie an diesem Abend einige Passagen lesen wird.
                                              Welche Folgen haben die wachsenden Möglichkeiten
                                              der Pränataldiagnostik auf das Erleben von Schwan-
                                              gerschaften und auf das Leben mit Behinderung?

                                              Reihe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtkirchen-
                                              arbeit Freiburg und dem c-punkt / Münsterforum

                                              Referentin:      Sandra Schulz (Journalistin und Buchautorin)
                                              Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab

                                                                                                              45
Quelle: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice

                                                            FORUM

                                                            Von der Stärke, lassen zu
                                                            können
                                                            Von einer Kunst in der Begleitung sterbender
                                               DI   3       Menschen

   Dezember
     19 - 21                                            »Ich kann nicht mehr«, ist eine häufige Aussage von
         Uhr                                            Angehörigen von Menschen am Lebensende. Aber
                                                        auch Begleitende haben manchmal das Gefühl,
                                                        ihre Kraft zu verlieren. Es kostet Mut, das eigene
                                                        Nicht-mehr-Können zuzulassen. Fremder und eigener
                                                        Anspruch in der Begleitung sterbender Menschen
                                                        hindern uns daran, die Grenzen der eigenen Belast-
                                                        barkeit wahrzunehmen und anzuerkennen.

                                                        Der Vortrags- und Gesprächsabend versucht, Grenzen
                                                        auszuloten, innerhalb derer Bewegungs- und Hand-
                                                        lungsraum besteht, wenn wir Andere beim Sterben
                                                        begleiten. Dann können sich Perspektiven auftun, und
                                                        wir können Unterstützung anbieten.

                                                        Martina Kern ist Leiterin von ALPHA Rheinland, der
                                                        Ansprechstelle des Landes Nordrhein-Westfalen zur
                                                        Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehöri-
                                                        genbegleitung. Die ausgebildete Gesundheits- und
                                                        Krankenpflegerin sowie Case Managerin DGCC ist
                                                        Co-Leiterin des Zentrums für Palliativmedizin, Mal-
                                                        teser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg. Sie ist Mitau-
                                                        torin des Curriculums Palliative Care »Kern / Müller /
                                                        Aurnhammer«.

                                                        Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
                                                        Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

                                                        Referentin:         Martina Kern (ALPHA Rheinland, Bonn)
                                                        Studienleiterinnen: Jutta Link / Dr. Verena Wetzstein
46
Quelle: Goetz Schleser
                 VORTRAG

                Die Abschaffung des
                Alters?
   DO   5       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

Dezember
20.15 Uhr   Die gesellschaftspolitische Konstellation der »al-
            ternden Gesellschaft« ist zutiefst widersprüchlich.
            Die beliebte Praxis langfristiger demografischer
            Projektionen, ein offenkundiges Symptom der
            gesellschaftlichen Suche nach demografischer Zu-
            kunftsgewissheit, produziert zugleich das Gegenteil,
            nämlich eine tiefe Verunsicherung darüber, wie
            sich ein Gemeinwesen mit »immer mehr« Älteren
            auf dynamische Weise reproduzieren können soll.
            Offenbar kann sich das kollektive Imaginäre im
            flexiblen Kapitalismus eine solch dynamische Repro-
            duktion nur so vorstellen, dass die »Gesellschaft des
            langen Lebens« eine eigentlich »junge« Gesellschaft
            sein wird – mit jung gebliebenen und also mobilen,
            aktiven, produktiven »Alten«. Die prognostizierte
            »gesellschaftliche Alterung« muss im widersprüch-
            lichen Integrationsmodus einer Verjüngung des
            Alters, ja: der Abschaffung desselben eingeholt und
            aufgehoben werden.

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg und dem Theater Freiburg

            Referent:        Prof. Dr. Stephan Lessenich (Soziologie, München)
            Studienleiter:   Josef Mackert
                                                                                           47
48
                        Kultur
                        Kunst und
     Foto: Vorname Nachname
»Die Wahrheit ist auf der
                               andren Seite«
                               — Ben Vautier

                                          Mit seinen Schriftbildern stellt der Künstler Ben
                                          Vautier immer wieder die Frage nach Wahrheit (in)
                                          der Kunst. Er fragt nach dem Verhältnis von Kunst
                                          und Leben und danach, wo letztlich »die« Wahrheit
                                          zu finden sei. So auch in dem Satz, den er 2015 auf
                                          einer Tafel präsentierte und der nahelegt, stets »auf
                                          der andren Seite« nach Wahrheit zu suchen.

                                          Dieser Suche stellen auch wir uns mit dem
                                          Fokus-Thema »Wahrheit|en«. Wir möchten das
                                          Bewusstsein dafür schärfen, dass Kunst auf ihre
                                          Weise Wirklichkeit deutet, Fragen stellt und so
                                          dazu beiträgt, einen anderen, neuen und bestenfalls
                                          Veränderung provozierenden Blick zu gewinnen.

                                          In diesem Sinne fragt der Weimarer Kunsthistoriker
                                          Michael Lüthy in seinem Vortrag »Sehen-als« nach
                                          Wahrheit(en), die sich aus der realen Erfahrung von
                                          Kunst eröffnen. Und im Literarischen Salon liest
Quelle: Katholische Akademie

                                          Ulrike Müller aus ihrem vielbeachteten Buch zu den
                                          Bauhaus-Frauen, das der tatsächlichen »Wahrheit«
                                          hinsichtlich der Geschlechterfrage im Bauhaus
                                          nachgeht.

                                                                                                  49
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