Wahrheit|en Programm September bis Dezember 2019 - Entschieden im Dialog
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Inhalt 2 Fokus Wahrheit|en 4 Theologie und Religion 20 Politik und Nachhaltigkeit 32 Ethik und Gesellschaft 48 Kunst und Kultur 19 Entschieden im Dialog 30 Nachhaltigkeit 31 Junge Akademie 36 Palliative Care Forum 60 Mit Ihnen im Kontakt 62 Das Tagungshaus 64 Veranstaltungsübersicht 70 Informationen und Anreise 1
Fokus Wahrheit|en Das Thema »Wahrheit« hat wieder Konjunktur. Angesichts vielfacher politischer, wirtschaftlicher und religiöser Verunsicherungen in den letzten Jah- ren und zunehmender Orientierungsschwierigkeiten in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft suchen Menschen vermehrt nach einfachen und klaren Antworten. Und nicht wenige politische und religiöse Führer – es sind in der Regel Männer – bieten solche Wahrheiten. 2
Andererseits avanciert der Begriff »fake news« zum Charakteristikum der medialen Welt unserer Tage. Wahrheitsbehauptungen erweisen sich bei eingehender Prüfung vielfach als Fälschungen. Wissenschaft und Kunst sind traditionell skeptisch, wenn Wahrheit behauptet wird, und setzen sich in je ihrer Weise damit auseinander. Auch in Kirche und Theologie wird das Thema derzeit wieder heftig diskutiert. Viele Gründe für die Katholische Akademie, im Jahr 2019 ihren Fokus auf die Auseinandersetzung mit der Wahrheitsfrage zu lenken. Die entsprechenden Veranstaltungen sind in diesem Programm gekenn- zeichnet. Wir laden Sie herzlich ein, an unseren Fokus- und allen anderen Veranstaltungen teilzunehmen und unsere Gäste zu sein. Auf den Dialog mit Ihnen Quelle: Tom Barrett / Unsplash freuen wir uns! Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dr. Karsten Kreutzer Akademiedirektor 3
»Höre die Wahrheit, wer sie auch spricht« — Moses Maimonides Religionen beziehungsweise ihre Gläubigen bean- spruchen für sich, »die Wahrheit« zu suchen, sie zu kennen, sie womöglich gar zu besitzen. Dieser Wahrheitsanspruch kann zum Konflikt werden, hat in der Geschichte oft auch zu blutigen Konflikten geführt. Die Religionen können sich aber gerade auch in ihrer je eigenen Suche nach Wahrheit begegnen. Solchen Begegnungsmöglichkeiten widmet die Katholische Akademie Freiburg, die dem Leitwort »Entschieden im Dialog« verpflichtet ist, im Themen- bereich »Theologie und Religion« mehrere Veranstal- tungen: etwa der Wahrheitssuche Edith Steins, der Philosophin, Lehrerin und Ordensfrau, der Jüdin und Christin. Oder der Frage, welche Impulse und wech- selseitigen Anregungen sich aus der historisch-kriti- schen Bibelexegese und der Koranexegese ergeben. Und nicht zuletzt: Kann gerade die Botschaft von Weihnachten im Gespräch mit Muslimen eine neue Kraft für uns Zeitgenossen gewinnen? Quelle: Annette Krimmer 5
Quelle: Katholische Akademie GESPRÄCH Kapellen-Gespräche für FR 11 Suchende und Fragende Oktober 18 Uhr Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im- puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen des Glaubens und der Theologie. Das Thema des Abends wird kurzfristig bekanntgegeben. Studienleiter: Alexander Foitzik / Dr. Karsten Kreutzer Weitere Veranstaltung der Reihe am 15. November 2019 Einzelprogramm auf Anfrage 6
Quelle: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice STUDIENTAG Kann ich ohne Zweifel glauben? Kann ich ohne Glauben zweifeln? »Gipfeltreffen« – Studientag Theologie für Religionskurse der Katholischen Freien Schulen in der Erzdiözese Freiburg MO 21 Junge Akademie Oktober 9.30 – 17 An diesem Tag kommen Schülerinnen und Schüler Uhr des Neigungsfachs Religion (Abitur 2020) und inte- ressierte zweistündige Religionskurse der Stiftungs- schulen zusammen mit ihren Lehrkräften aus der gesamten Erzdiözese nach Freiburg, um sich in der Katholischen Akademie mit theologischen Fragen zu beschäftigen, die abiturrelevant sind. Angeregt wer- den sie von Expertinnen und Experten der Theologi- schen Fakultät in Vorträgen und Arbeitskreisen. Auf Nachfrage ist die Teilnahme von Religionskursen staatlicher Schulen möglich. In Zusammenarbeit mit der Schulstiftung der Erzdiözese Frei- burg und der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg Mitwirkende: Dennis Brenner (Dekanat Theologische Fakultät, Freiburg) StD Dr. Georg Schwind (Schuldekan, Freiburg) Prof. Dr. Bernhard Spielberg (Pastoraltheologie, Freiburg) Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie, Freiburg) Studierende der Theologischen Fakultät Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer F OKUS WAHRH E IT |E N Nähere Informationen auf Anfrage 7
Quelle: Jakub Jirsak / 123RF.com TAGUNG FR/SA/SO 25 MENSCH macht MASCHINE Herausforderung Künstliche Intelligenz 26 Reihe »Hochfeldener Dialog zwischen Naturwis- 27 senschaften und Theologie« Oktober »Künstliche Intelligenz« (KI) ist ein gesellschaftliches Beginn Megathema, nicht erst seit dem »Wissenschaftsjahr FR 18 Uhr 2019«. Riesige Forschungssummen werden derzeit investiert, um nicht im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Doch was genau ist unter KI eigentlich zu verste- hen? Sind automatisierte Systeme, sind sie erst einmal optimiert, in demselben Sinn als »intelligent« zu bezeichnen, wie wir dies vom Menschen aussa- gen? Haben Kommunikations-Systeme, mit denen wir im Alltag sprechen, den Status eines personalen und selbstbewussten Gegenübers, oder sind sie doch nur – mehr oder weniger weit entwickelte – Ma- schinen? Kann es eine Ethik für Maschinen geben? Was wäre der Status einer KI vor Gott? Und wer ist eigentlich verantwortlich, wenn Künstliche Intelli- genz Fehler macht? Diese und viele weitere Fragen bedrängen derzeit unsere gesellschaftliche Debatte. Die einen erwar- ten von der medizinisch-technischen Optimierung 8
die endgültige Erlösung von Leid und Not, ja sogar von der Endlichkeit des Menschen. Die anderen sehen Horrorszenarien heraufziehen, in denen menschenähnliche Roboter die Herrschaft über unseren Planeten übernehmen und den Menschen versklaven. Der seit 15 Jahren praktizierte »Hochfeldener Dialog zwischen Naturwissenschaften und Theologie« stellt sich den Fragen, die um das Thema KI aktuell diskutiert werden, in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr im Haus »Hochfelden« in Sasbach, son- dern in der Akademie in Freiburg. Er wird das weite Terrain sondieren und Spekulationen von Fakten und seriösen Wahrheitsansprüchen unterscheiden helfen. Das langjährige Team aus den Fachbereichen Informatik, Chemie, Physik, Biologie und Theologie, ergänzt durch zwei namhafte Gastvortragende aus Philosophie und Rechtswissenschaft, beleuchtet die Thematik aus der jeweiligen fachlichen Perspektive. Zugleich wird, wie gewohnt, genügend Raum sein für die Fragen und Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg) Mitwirkende: Dr. Magnus Albert (Physiker, Freiburg) Dr. Rebecca Albert (Biologin, Freiburg) StR Tobias Kampmann (Theologe, Heidelberg) Prof. Dr. Paul Kirchhof (Bundesverfassungsrichter a. D., Heidelberg) Tobias Licht (Theologe, Karlsruhe) Dr. Manuela Lenzen (Philosophin und Wissenschaftsjournalistin, Lipperland) Pfr. Werner Ruschil (Theologe, Sasbach) Dr. Jens Schnittger (Physiker, Lonnerstadt) Dr. Rüdiger Stumpf (Chemiker, Basel) Detlef Wolf (Informatiker, Grenzach) StRin Maria Theresia Zeidler (Theologin und Judaistin, Ottersweier) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer F OKUS WAHRH E IT |E N 9
Quelle: Edith-Stein-Archiv, Karmel »Maria vom Frieden« VORTRAG UND DISKUSSION Edith Stein – eine Wahrheitssucherin Ihre Bedeutung für das DI 5 jüdisch-christliche Gespräch November 18 Uhr Die Philosophin, Lehrerin und Ordensfrau, die Jüdin und Christin Edith Stein war ihr Leben lang auf der Suche nach Wahrheit. Ihre Lebens- und Glaubens- geschichte, ihr Ringen um das rechte Verhältnis von Glauben und Vernunft sind dabei sehr modern. Die Individualität und die Freiheit des Einzelnen waren ihr ebenso wichtig wie ein Leben in Verantwor- tung und Gemeinschaft. Ihre Bedeutung für das christlich-jüdische Gespräch ist noch lange nicht erschlossen. Es gibt viele Gründe, sich heute mit Edith Stein, ihrem Denken und Leben auseinander- zusetzen. In Zusammenarbeit mit der Beauftragten für den christlich- jüdischen Dialog im Erzbistum Freiburg und der Katholischen Hochschulgemeinde Edith Stein, Freiburg Referentin: Dr. Beate Beckmann-Zöller (Religionsphilosophie, München) Studienleiter: Alexander Foitzik Ort: KHG Edith Stein, Lorettostraße 24, Freiburg F OKUS WAHRH E IT | E N 10
Quelle: Helmut Harich VORTRAG Stille ist nichts für Feiglinge! Plädoyer für eine weltoffene Spiritualität MI 6 Im Rahmen der »Woche der Stille« in Karlsruhe November 19.30 Uhr »Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte: Was rätst du? – Ich würde antworten: Schaffe Stille«. Dieses Wort von Sören Kierkegaard gibt zu denken. Lärm und Unruhe sind groß. Körper und Seele re- agieren darauf mit Stress. Stille, oder das Fehlen der Stille, ist zu einem Politikum geworden. Den Lärm fernhalten und ihn womöglich vermeiden genügt aber nicht. Es braucht nichts weniger als eine Kultur der Stille. Dabei sind wir der Stille gegenüber oft ambivalent. Wir tun alles, um sie zu vermeiden, denn in ihr begegnen wir uns selbst – und auch das kann anstrengend sein. Stille ist nichts für Feiglinge! Nach dem Start im vergangenen Jahr wird es vom 3. bis 10. November 2019 auch in Karlsruhe wieder eine »Woche der Stille« geben. Nähere Informatio- nen: www.stille-in-karlsruhe.de In Zusammenarbeit mit dem Stadtkloster St. Franziskus, Karlsruhe Referent: Niklaus Brantschen (Jesuiten-Pater/Zen-Meister, Leiter des Lassalle-Instituts, Bad Schönbrunn/ Schweiz) Studienleiter: Norbert Schwab Ort: Stadtkloster St. Franziskus, Rechts der Alb 28, 76199 Karlsruhe-Dammerstock 11
Quelle: Katholische Akademie GESPRÄCH Kapellen-Gespräche für FR 15 Suchende und Fragende November 18 Uhr Die Kapelle der Akademie und ein kurzer geistlicher Text geben dem gemeinsamen Nachdenken, dem Gespräch einen besonderen Rahmen. Inspiriert durch den Raum und »angestiftet« durch einen Im- puls geht es um den Austausch zu aktuellen Fragen des Glaubens und der Theologie. Das Thema des Abends wird kurzfristig bekanntgegeben. Studienleiter: Alexander Foitzik / Dr. Karsten Kreutzer Einzelprogramm auf Anfrage 12
Quelle: Fulbert Steffensky VORTRAG UND GESPRÄCH dies|seits Heimathöhle Religion MO 18 Gastrecht für widersprüchliche Gedanken November 20 Uhr »Im Alter spüre ich mehr als in jungen Jahren, wie wenig selbstverständlich der Glaube an Gott und an die Güte des Lebens ist«, sagt von sich selbst Fulbert Steffensky, der Theologe, Pädagoge und Seelsorger. So sei er konservativer und heimatloser geworden. In seinem Herzen und Kopf hätten widersprüchliche Gedanken und Gefühle Gastrecht. In allem aber habe er hoffentlich nicht aufgegeben, ein Freigeist zu sein. Reihe in Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg Referent: Prof. Dr. Fulbert Steffensky (Theologe/Pädagoge/Publizist, Luzern) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab VORLETZTE FRAGEN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE dies|seits: Zu Gast in dieser Reihe sind Menschen, die selbst suchend ihre Erfahrungen teilen und damit andere inspirieren. Das Leben spielt diesseits. Für die vorletzten, aber durchaus entscheidenden Fragen, die es stellt, eröffnet die Reihe dies|seits Räume der Orientierung und Zeit für Einsichten zwischen Himmel und Erde. 13
Quelle: Pixabay.com VORTRÄGE UND DISKUSSION In Frieden leben Wie viel Wahrheit und Gerechtigkeit SA 30 braucht Versöhnung? November 14 –17 Uhr In vielen Ländern dieser Erde sucht man nach langen Jahren des Bürgerkriegs und der inner- staatlichen Gewalt nach Möglichkeiten, wie einst verfeindete Gruppen wieder in Frieden miteinander leben können. Vor allem in Lateinamerika und Afrika wurden dazu in den letzten Jahrzehnten Wahrheits- kommissionen eingerichtet, die Versöhnung ermög- lichen sollen, gerade indem sie die vergangenen Untaten aufdecken und so für Gerechtigkeit sorgen, in Verantwortung vor den Opfern, den lebenden und den toten. Und welche Rolle spielt dabei die Kirche? Anlässlich der Eröffnung der Adveniat-Weih- nachtsaktion 2019 »In Frieden leben« widmet sich diese Veranstaltung vor allem dem Versöhnungs- prozess in Peru, dem Partnerland der Erzdiözese Freiburg. Sie wirft aber auch einen vergleichenden Blick nach Burundi und auf das deutsch-tschechi- sche Zusammenleben. 14
In Zusammenarbeit mit dem Referat Weltkirche im Erzbischöf- lichen Ordinariat Freiburg und Adveniat, dem Lateinamerika- Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland Mitwirkende: Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno SJ (Erzbischof von Huancayo, Peru) Prof. Dr. Michelle Becka (Christliche Soziallehre, Würzburg) Prof. Dr. Barbara Krause (Politikwissenschaft, Aachen) P. Déogratias Marakhukiro (RAPRED – Girubuntu e. V., Freiburg) Studienleiter: Alexander Foitzik F OKUS WAHRH E IT | E N AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE Anstöße der Theologie Karl Rahners für gegenwärtige Theologie und Kirche gegenwärtige Theologie und Kirche Karl Rahner gilt als einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Sein Denken hat die katholische Kirche auf Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.) und nach dem II. Vatikanischen Konzil wesentlich mit geprägt. Doch wie steht es heute, mehr als 30 Jahre nach seinem Tod, um Aktualität und Relevanz seiner Theologie? Lassen sich gegenwärtige Problemstellungen in Theologie, Kirche und Gesellschaft mit seinem Mit Beiträgen von Georg Essen, Thomas P. Fößel, transzendentalen Denken noch gewinnbringend bearbeiten? Anstöße der Theologie Karl Rahners für Diesen Fragen stellen sich die hier versammelten Beiträge und versuchen Antworten aus systematisch- und praktisch-theologischen Gisbert Greshake, Richard Hartmann, Karsten Kreutzer, Perspektiven, die in ihrer Aktualität und Zeitgenossenschaft mitunter überraschen. Die Katholische Akademie Freiburg kommt damit aus Anlass des Abschlusses der »Sämtlichen Werke« ihrem selbst gesetz- ten Auftrag nach, Karl Rahners Denken in regelmäßigen Abständen August Laumer, Albert Raffelt, Johanna Rahner, vor den Herausforderungen der Zeit zu befragen und zu bewähren. Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.) Anstöße der Theologie Karl Rahners für gegenwärtige Theologie und Kirche Klaus Vechtel SJ und Stephan Weber Mit Beiträgen von Georg Essen, Thomas P. Fößel, Gisbert Karsten Kreutzer / Albert Raffelt (Hg.) Greshake, Richard Hartmann, Karsten Kreutzer, August Laumer, Albert Raffelt, Johanna Rahner, Klaus Vechtel SJ und Stephan Weber ISBN: 978-3-928698-43-6 (2019, 224 Seiten) Verlag der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg ISBN 978-3-928698-43-6 Tagungsberichte der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg 19,80 € 15
Quelle: Pixabay.com VORTRÄGE UND DISKUSSION Vergegenwärtigung Gottes Warum es einen theologischen FR 6 Koran-Kommentar braucht Dezember 17 Uhr Vor allem im arabischen Raum gibt es eine große Zahl von Koran-Kommentaren. In ihnen steht der Koran als abgeschlossener Text im Mittelpunkt. Der Münsteraner islamische Theologe Mouhanad Khorchide hat im letzten Jahr das Projekt eines auf insgesamt 17 Bände angelegten theologischen Koran-Kommentars begonnen, »Herders Theologi- scher Koran-Kommentar«. Für Khorchide geht es in der Frage nach dem Verstehen des Korans um mehr als nur um die Frage nach dem Umgang mit dem Text, es geht um die Begegnung mit Gott selbst. Welche Impulse und Anfragen stellen sich aus der historisch-kritischen Bibelexegese für und an die gegenwärtige Koranexegese? In Zusammenarbeit mit dem Verlag Herder Freiburg Mitwirkende: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Islamische Theologie, Münster) Prof. Dr. Margareta Gruber OSF (Exegese des Neuen Testamentes und Biblische Theologie, Vallendar) Studienleiter: Alexander Foitzik 16
Quelle: Patmos Verlag VORTRAG UND GESPRÄCH Weihnachten und der Koran Theologische Soirée zur Adventszeit DI 10 Dezember 19 Uhr Nirgendwo überschneiden sich biblische und korani- sche Überlieferungen stärker als in den Geschichten von Jesu Geburt. Es zeigen sich überraschende Pa- rallelen, aber auch klare Differenzen im Verständnis der Person Jesus, den beide, Muslime und Christen, als »Gesandten« Gottes verstehen. Im Gespräch mit Muslimen kann die Botschaft von Weihnachten neue Kraft gewinnen. Referent: Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Theologie/Interreligiöser Dialog, Tübingen) Studienleiter: Alexander Foitzik 17
STUDIENTAG Befreiend, befähigend, bedrückend … MO 16 Was eigentlich ist »Geistliche Begleitung«? Dezember 20 Uhr Die »Geistliche Begleitung« von Menschen auf ihrem Glaubensweg hat eine lange Tradition, die zurückreicht bis an die Ursprünge des Christentums. Was aber verstehen wir heute unter »Geistlicher Begleitung«, was ist ihre Aufgabe, ihr Ziel? Wann ermutigt sie zu gottgewollter und gottgeschenkter Freiheit, und warum lässt sie sich auch zum Gegen- teil missbrauchen? Lassen sich Kriterien finden und bestimmen, um zu unterscheiden: eine ermutigen- de, befreiende und befähigende Begleitung vom Machtmissbrauch durch den Begleitende? Und was unterscheidet die Geistliche Begleitung etwa von Beratung oder therapeutischer Begleitung? In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Fundamentaltheo- logie und Philosophische Anthropologie der Theologischen Fakultät Freiburg und dem Geistlichen Zentrum St. Peter Mitwirkende: P. Prof. Dr. Markus Graulich SDB (Kirchenrecht, Rom) Prof. Dr. Hildegund Keul (Fundamentaltheologie, Würzburg) Sr. Dr. Johanna Schulenburg CJ (Geistliche Begleitung und Exerzitien, Wien) Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie, Freiburg) Studienleiter: Alexander Foitzik 18
SELBSTVERSTÄNDNIS Entschieden im Dialog Quelle: Katholische Akademie ist das Leitwort der Katholischen Akademie. Es eröffnet zwei Bedeutungs- ebenen, die uns gleichermaßen wichtig sind. Zum einen: Wir sind entschieden, gesellschaftliche, wissenschaftliche, kulturelle und religiöse Diskurse in Form des Dialogs zu führen. In der Katholischen Akademie ist Dialog kein strategisches Kalkül, son- dern Markenkern und innerste Überzeugung. Daher ist er ergebnisoffen und sachorientiert. Alle weltan- schaulichen Positionen, die sich der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart öffnen, sind im Dialog willkommen. Zum anderen führen wir diesen Dialog entschieden: Die Katholische Akademie verwechselt Toleranz nicht mit Indifferenz oder Opportunismus, sondern argumentiert von einem christlichen Standpunkt aus. Diesen bringt sie in die gesellschaftliche Mei- nungsbildung ein. 19
Politik und Nachhaltigkeit 20
»Und wenn ein paar Kinder weltweit Schlagzeilen machen können, nur indem sie nicht zur Schule gehen, dann kann man sich vorstellen, was wir alle zusammen erreichen könnten, wenn wir nur wollten.« — Greta Thunberg Im Themenbereich »Politik und Nachhaltigkeit« be- ginnen wir im Herbst mit einer neuen Gesprächsreihe, die die Fragen nach der Zukunft des Projektes Europa kontinuierlich verfolgen und besprechen möchte. Unter dem Reihentitel »Europäische Perspektiven« wollen wir mit Expertinnen und Experten vor allem die strittigen Fragen der europäischen Gegenwart untersuchen und möglichst kontrovers diskutieren. So stellen wir gleich am Anfang die Frage, ob das politische Modell »Kerneuropa« tatsächlich geeignet wäre, die Lähmungen und Selbstblockaden der eu- ropäischen Institutionen zu überwinden, und blicken danach auf die Folgen der Osterweiterung der EU. Eine zweitägige Tagung wird im interdisziplinären Dialog philosophischer, theologischer, soziologi- scher und rechtlicher Perspektiven das menschliche Grundphänomen der Macht erörtern und angesichts des allgegenwärtigen Missbrauchs von Macht nach deren richtigem Gebrauch fragen. Die Sorge um unsere von Vernichtung bedrohten Mitgeschöpfe führt uns an zwei Abenden zur Suche Quelle: Fionn Große nach Antworten aus dem Forschungsbereich der Theologischen Zoologie und zur genaueren Betrach- tung der regionalen Auswirkungen des Klimawandels. 21
Quelle: Ortwin Renn VORTRAG Gefühlte Wahrheiten Orientierung in Zeiten MO 7 postfaktischer Verunsicherung Oktober 20 Uhr Populistische Strömungen gewinnen weltweit an Resonanz. Gleichzeitig beobachten wir ein tiefes Misstrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Politik, in die Fairness der Wirtschaft und die Unabhängigkeit der Wissenschaft. Viele Menschen sind zutiefst verunsichert darüber, welche kollektiv verbindlichen Normen und Werte noch Geltung haben und inwieweit ihre Interessen und Anliegen bei den Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch gut aufgehoben sind. Der Vortrag fragt nach den Ängsten in unserer Ge- sellschaft, deren Wahrnehmung, ihren Gründen und ihrer Wirkung. Wie kann wieder mehr Zutrauen in die eigene Gestaltungskraft geweckt werden? Wie kann Zuversicht in die Leistungskraft der zentralen Institutionen von Wissenschaft, Politik und Zivilge- sellschaft zurückgewonnen werden? »Gefühlte Wahrheiten« ist der Titel einer 2019 von Professor Renn publizierten Monografie. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Freiburg Referent: Prof. Dr. Ortwin Renn (Risikosoziologie und Partizipationsforschung, IASS e. V., Potsdam) Studienleiter: Norbert Schwab FOKUS WA HRHEI T |EN 22
Quelle: DLR / DFD VORTRAG UND DISKUSSION Klimawandel im Südwesten – Stand, MI 16 Folgen, Perspektiven Oktober 19 Uhr Hitzesommer, Dürrestress, Hochwasser, Unwetter und Starkregen – der Klimawandel ist eine sowohl global als auch regional gemessene Realität. Wäh- rend die globalen Folgen oft recht prononciert in den Medien vermittelt werden, sind die regionalen Situationen oft weniger bekannt. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Dimension, welche konkre- ten Facetten der Klimawandel hier im Südwesten hat. Welche Ursachen liegen ihm zugrunde, welche Folgen und Perspektiven ergeben sich daraus? Vor- gestellt werden konkrete Erkenntnisse aus verschie- denen regionalen Forschungsprojekten. In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft Referent: Prof. Dr. Rüdiger Glaser (Umweltsozialwissen- schaften und Geographie, Freiburg) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer 23
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr / Creative Commons Lizenz VORTRAG UND DISKUSSION Kerneuropa – Ausweg oder Irrweg? FR 18 Reihe »Europäische Perspektiven« Oktober 19 Uhr Gelähmt von den inneren Krisen der Europäischen Union und den divergierenden Interessen der 27 Mitgliedsstaaten scheint Europa nicht mehr in der Lage zu sein, den drohenden Gefahren in einer »Welt aus den Fugen« angemessen zu begegnen. Als Ausweg aus dieser Erstarrung wird neuerdings wie- der verstärkt die Idee der Schaffung eines Gebildes namens »Kerneuropa« diskutiert. Kerneuropa, so die These, wäre zwar kleiner, aber deutlich handlungsfähiger und bürgernäher als die jetzige EU. Es könnte die restlichen Staaten einer Lokomotive gleich hinter sich herziehen und diese später, wenn die Voraussetzungen gegeben sind, besser integrieren. Doch wie könnte diese Lösung innerhalb der bestehenden EU ins Werk gesetzt werden? Zu fragen wäre außerdem, welche Länder zunächst einem solchen Gebilde angehören sollten und wie insbesondere die mittelosteuropäischen Staaten sich zu solch einer Umgestaltung verhalten würden. 24
Die erste Folge der neuen Reihe »Europäische Perspektiven« stellt ein pointiertes Plädoyer für die Idee eines »Kerneuropa« zur Diskussion. Die zweite Folge am 28. November konzentriert sich auf die Perspektiven der mittelosteuropäischen Staaten und Gesellschaften. In Zusammenarbeit mit Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Colloquium politicum Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg Centre Culturel Français Freiburg e. V. Centro Culturale Italiano Freiburg e. V. Referent: Dr. Winfried Veit (Politikwissenschaftler und Publizist, Freiburg/Zagreb) Studienleiter: Josef Mackert Begrenzte Platzzahl. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung! AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE 500 Jahre Reformation Feier oder Gedenken? Thomas Dietrich / Karsten Kreutzer / Pascal Schmitt (Hg.) Mit Beiträgen von Christine Axt-Piscalar, Karl-Heinz Braun und Peter Walter ISBN 978-3-928698-42-9 (2017, 64 Seiten) 8,00 € 25
Quelle: Sviatlana Zykava / 123RF.com TAGUNG FR/SA Macht!? Was sie ist und 8 wie sie gut gebraucht wird Philosophische, soziologische, rechtliche und 9 geistliche Perspektiven November Das Thema Macht ist in der katholischen Kirche Beginn gerade sehr relevant. Ein Missbrauch von Macht FR 14 Uhr kann nur dann wirksam verhindert werden, wenn der richtige Gebrauch von Macht deutlich bewusst und nachhaltig eingeübt worden ist. Deshalb werden wir in dieser Tagung die Macht als ein höchst bedeutsa- mes Grundphänomen menschlichen Daseins näher betrachten, und zwar sowohl hinsichtlich ihres Wesens als auch ihres richtigen Gebrauchs. Dies wird aus den fachlichen Perspektiven der Philosophie, der spirituellen Theologie, der Soziologie und der Rechts- wissenschaft geschehen, die zu dieser Thematik in ein interdisziplinäres Gespräch miteinander kommen werden. In dieses Gespräch können die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer in Workshops auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Gebrauch von Macht einbrin- gen. In Zusammenarbeit mit der Bernhard-Welte-Gesellschaft Referenten: Prof. Dr. Markus Enders (Religionsphilosophie, Freiburg) Prof. Dr. Matthias Jestaedt (Öffentliches Recht und Rechtstheorie, Freiburg) Prof. Dr. Hartmut Rosa (Allgemeine und Theoreti- sche Soziologie, Jena) Prof. Dr. Hans Rainer Sepp (Philosophie und Phänomenologie, Prag) Abtprimas em. P. Dr. Notker Wolf OSB (Spirituelle Theologie, St. Ottilien) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer 26
Quelle: ebenart / fotolia VORTRAG UND DISKUSSION »Der letzte Zweck der anderen Geschöpfe sind nicht wir« (Enzyklika Laudato si‘ 83) MI 27 Vom Projekt einer Theologischen Zoologie November 19 Uhr Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen immer näher sein. Wenn sie dann wieder so nahe sind, wie in den ältesten Mythen, wird es kaum mehr Tiere geben. So beschreibt der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti das Verhältnis des Menschen zu seinen Mitgeschöpfen. Verhaltensbiologische Erkenntnisse zeigen, dass unsere Mitgeschöpfe über Bewusstsein verfügen, über emotionale und soziale Kompetenz, dass sie lehren und lernen können. Dass uns also kein Graben von ihnen trennt, wir mit allen verwandt sind. Dies wusste (auch) die Bibel. In ihren Mythen sind die Tiere die Zuerst-Gesegneten der Schöpfung, beseeltes Gegenüber des Adam im Garten Eden, den sie übri- gens nicht verlassen mussten; sie sind Bündnispart- ner Gottes nach der großen Flut, Mitbewohner einer zukünftigen Welt ohne Gewalt und nicht zuletzt Vorbilder für Hiob, Bileam und Jesus selbst. Dieses Wissen gilt es stark zu machen angesichts der Tatsache, dass täglich ca. zehn Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden und: Abermilli- onen von Puten, Hühnern und Schweinen in immer größeren Schlachthöfen verschwinden. In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft Referent: Dr. Rainer Hagencord (Theologische Zoologie, Münster) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer 27
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr / Creative Commons Lizenz VORTRAG UND DISKUSSION Mittelosteuropa – Bereicherung oder Überfor- derung der EU? DO 28 Reihe »Europäische Perspektiven« November 19 Uhr Die Osterweiterung der EU, bei der 2004 Estland, Lettland, Litauen, Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und 2007 Bulgarien und Rumä- nien der EU beitraten, war die größte Erweiterung in der Geschichte der EG/EU. Sie wurde zunächst euphorisch als »Wiedervereinigung des Kontinents« bzw. als »Rückkehr nach Europa« jener Länder gefeiert, die durch den Eisernen Vorhang von der westeuropäischen Entwicklung auf wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Gebiet abgeschnitten waren. Diese Euphorie ist mittlerweile weitgehender Ernüchterung gewichen. Noch immer besteht ein immenses Wohlstandgefälle zwischen Ost und West. Zudem entfernen sich einige der sogenannten Visegrád-Staaten immer weiter vom Grundkonsens in Sachen Demokratie und Gewaltenteilung, der die europäischen Staaten und Gesellschaften bisher zu verbinden schien. 28
Die zweite Folge der Reihe »Europäische Perspek- tiven« möchte diese Problemlage diskutieren und dabei die Perspektiven der mittelosteuropäischen Staaten und Gesellschaften stärker einbeziehen, als das in der westlichen Darstellung üblicherweise geschieht. In Zusammenarbeit mit Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Colloquium politicum Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg Centre Culturel Français Freiburg e. V. Centro Culturale Italiano Freiburg e. V. Referent: Dr. Winfried Veit (Politikwissenschaftler und Publizist, Freiburg/Zagreb) Studienleiter: Josef Mackert Begrenzte Platzzahl. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung! AUS UNSERER SCHRIFTENREIHE Kinder im Zweiten Weltkrieg Spuren ins Heute Karin Orth / Verena Wetzstein (Hg.) Mit Beiträgen von Carola Fack, Ingrid Gröber, Marianne Hartmann, Barbara Henninges, Katrin Einert, Hans Keppler, Bernhard Kraus, E. N., Karin Orth, Ilka Quindeau, Jürgen Reulecke, Anno Rublack, Heinz Rüegger, Wolfgang Stich, Katja Thimm, Jochen Vogt, Verena Wetzstein ISBN 978-3-928698-39-9 (2016, 164 Seiten) 11,80 € 29
ENTSCHIEDEN IM DIALOG Nachhaltigkeit Im Januar 2019 veröffentlichte Erzbischof Stephan Burger in seiner Rede an die Gewinner des damaligen Umwelt- preises den weitreichenden Beschluss, für die Erzdiözese Freiburg das Ziel »Klimaneutral bis 2030« vorzugeben. In dieser Rede stellte er fest, dass wir angesichts der bereits feststellbaren und der in Zukunft drohenden Auswirkun- gen des von uns mit zu verantwortenden Klimawandels nicht einfach weitermachen können wie bisher, und fordert uns zu entsprechenden Anstrengungen auf. Die Katholische Akademie ist diesem Ziel und den damit verbundenen Vorgaben und Aufgaben verpflichtet. Wir beteiligen uns aktiv an der Energieoffensive der Erzdiö- zese sowie am Projekt »fair nah logisch« im Bereich der Nahrungs- und Textilbeschaffung. Seit den 90er Jah- ren folgt die Katholische Akademie bereits den mit der EMAS-Zertifizierung verbundenen Selbstverpflichtungen. Jetzt versuchen wir auch in diesem Bereich, die Vorgabe »Klimaneutral 2030« mit neuen mittel- und langfristigen Zielsetzungen zu erfüllen. Dafür engagieren sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie. Angaben über unsere Arbeit auf diesem Gebiet finden Sie auf unserer Homepage (www.katholische-akademie- freiburg.de). Wir freuen uns auch über Anregungen von Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses. Wir laden Sie ein, uns bei der Realisierung des Zieles »Klimaneutral 2030« zu unterstützen: mail@katholische-akademie-freiburg.de 30
ENTSCHIEDEN IM DIALOG Junge Akademie Quelle: Maurice Korbel Wer die Welt von morgen aktiv mitge- stalten will, muss heute damit anfangen, sich gut zu informieren und nach Mög- lichkeiten der Beteiligung zu suchen. Die Frage, in welcher Zukunft wir leben wollen, soll im Rahmen der Jungen Akademie vorrangig mit denen diskutiert werden, die in dieser Zukunft leben werden. Dafür organisiert die Junge Akade- mie Begegnungen mit Menschen, die in wichtigen Bereichen der Gesellschaft, Politik und Kirche engagiert sind. Kontakt, Anmeldung, Fragen und Anregungen unter: junge@katholische-akademie-freiburg.de Ansprechpartner: Josef Mackert 31
Ethik und Gesellschaft 32
»Letztendlich kommt es immer auf die Begegnung an.« — Teilnehmerin der Veranstaltung »So sterben wir«, März 2019 Ist es verwunderlich, dass wir zum Themenfeld »Ethik und Gesellschaft« im jetzigen Halbjahr diesen Satz, ausgesprochen von einer Teilnehmerin unserer Veranstaltungen, gewählt haben? Selbstbestimmung hat sich zu einem Leitwert unserer Kultur entwickelt. Ganz offensichtlich sind wir aber in einem gesellschaftlichen Umbruch und merken, dass es noch etwas anderes geben muss: unser Verwiesensein auf andere. Hier setzen unsere Fragen zur Gesellschaftsgestal- tung an: Wie können wir angesichts der gegenwär- tigen Herausforderungen unser Zusammenleben gestalten? Was können wir für unsere Zukunft tun? Wie gestalten wir unsere »alternde Gesellschaft«? Wie gestalten wir die letzte Lebensphase für Menschen in unserer Gesellschaft so, dass wir einer Kultur des Sterbens zur Durchsetzung verhelfen? Welche Rolle spielen dabei Begegnungen? Quelle: Fionn Große 33
Quelle: Initiative Stadt-Land-Demenz STUDIENTAG Endgültig Abschied nehmen Sterbebegleitung bei Menschen mit Demenz FR 20 Studientag anlässlich des Welt-Alzheimertages September 14 - 17.30 Wann fängt das Sterben an? Sterben Menschen mit Uhr Demenz anders? Wie kann z. B. Schmerz bei Men- schen mit Demenz festgestellt werden? Nachdem Angehörige und Pflegende oft schon jahrelang mit den vielen kleinen Abschieden eines Demenzpro- zesses umgehen lernen mussten, steht eines Tages auch der endgültige Abschied bevor: das Sterben. Befragungen von Angehörigen zeigen, dass diese oftmals beim Sterben begleiten möchten. Häufig bestehen aber Unsicherheiten, welche Bedürfnisse Menschen mit Demenz in der Sterbephase haben und wie Angehörige sich ihnen nähern können. Was ist im Einzelnen zu tun? Und wo liegen die Grenzen der Selbstüberforderung? Woher kann Hilfe kommen? Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. In Zusammenarbeit mit der Initiative Stadt – Land - Demenz Mitwirkende: Maren Berg (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) Regina Bertsch (Seniorenbüro Stadt Freiburg) Christiane Hartmann (Pflegestützpunkt Landkreis Emmendingen) Waltraud Kannen (Sozialstation Südl. Breisgau, Bad Krozingen) Prof. Dr. Thomas Klie (Gerontologie, Freiburg) Dr. Margrit Ott (Geriatrie, Freiburg) Kathrin Wegener-Welte (Kuratorin, Freiburg) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 34
Quelle: Inga Haar VORTRAG Was müssen und was können wir für unsere Zukunft tun? SO 29 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« September 17 Uhr Die Herausforderungen kennen wir alle: Klima- wandel, Migration, disruptive technologische Entwicklungen, die Bedrohung unserer Demokra- tien, immense soziale Ungleichheiten, Finanz- und Handelskrisen. Viele dieser Herausforderungen sind alles andere als neu. Auch die Generationen vor uns mussten schon mit ihnen umgehen, die Welt und ihre Gesellschaften haben sich weiterentwickelt. Der Vortrag wird die Frage beantworten, wie sich die Menschen heute zu diesen Veränderungen verhal- ten, wo sie sich in der Lage fühlen, selbst handelnd einzugreifen, und in welchen Bereichen sich eine große Hilfsbedürftigkeit abzeichnet. Dabei ist zu beachten, dass sich manche Menschen viel besser als andere für die Zukunft aufgestellt sehen. Auch dieser Gesichtspunkt beinhaltet Handlungsbedarfe. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referentin: Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D. (Wissenschafts- zentrum für Sozialforschung, Berlin) Studienleiter: Josef Mackert Ort: Theater Freiburg, Großes Haus 35
WEIL STERBEN EIN TEIL DES LEBENS IST Gemeinsam Sorge tragen. Für die vielfältigen Erscheinungsformen der Sorge um Menschen in der letzten Phase ihres Lebens, wie sie etwa in Hospizbewegung und palliativer Betreuung zum Aus- druck kommen, hat sich die Bezeichnung »Palliative Care« eingebürgert. Die Erzdiözese Freiburg sieht in diesen Initiativen einen Anknüpfungspunkt an einen Kernbestand der christlichen Botschaft und möchte sie unterstützen. Mit dem »Palli- ative Care Forum« möchte sie Vernetzungen fördern und Raum bieten für Impulse, die in breitere gesellschaftliche Diskurse und in die Praxis münden. Damit ist die visionä- re Hoffnung verknüpft, sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zu einem Platz in der Normalität unseres Alltags zu verhelfen. Im Palliative Care Forum engagieren sich gemeinsam der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, das Erzbischöf- liche Seelsorgeamt und die Katholische Akademie der Erz- diözese Freiburg. Gerne informieren wir Sie ausführlicher über das Palliative Care Forum und seine Veranstaltungen in unseren gesonderten Broschüren und auf unserer Homepage: www.palliative-care-forum.de Das Palliative Care Forum ist eine Initiative der Erzdiözese Freiburg 36
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash FORUM Sterben geht uns alle an Gespräche über Sterben, Tod und Trauer MI 23 Oktober 19 – 21 Uhr Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffentlich- keit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Ster- ben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern. Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset- zungen ermöglichen möchte. Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell über unsere Homepage und das Einzelprogramm bekannt gegeben. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 37
Quelle: Pixabay.com SEMINAR Alles andere als nur belastend DO 24 Angehörigenpflege als Beziehungsgeschehen Oktober 9.30 - 16.30 Rund 85 Prozent der pflegebedürftigen Menschen Uhr werden zuhause von Angehörigen gepflegt, die diese Lebensaufgabe für sich annehmen und gestalten. Eine Pflegeaufgabe sucht man sich in der Regel nicht aus, sondern reagiert auf Situationen, in denen Sorge und Fürsorge notwendig werden. Häufig ist Pflege mit Belastung und Überlastung ver- bunden. Das ist aber nur ein Aspekt dieser Lebenssi- tuation. Gute Pflege erwächst aus einem Beziehungs- geschehen, aus der Verbundenheit heraus. Pflege als Element der Beziehungsgestaltung reichert mit neuen Erfahrungen an, kann (latente) Loyalität und Liebe in den »Handreichungen« des Alltags lebendig werden lassen. Lebendigkeit entsteht aus dem Empfinden von Sinn und Beziehung. Sie kann so zur Ressource in (auch) belastenden Situationen werden. Im Seminar soll Pflege als Resonanzgeschehen vorgestellt und erfahren werden. Angesprochen sind Mitarbeitende der Gesundheitsberufe, therapeutische Berufsgruppen, Ehrenamtliche, Angehörige, Seelsor- gende, Interessierte. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentin: Carmen Birkholz (Theologin/Palliative Care Trainerin, Essen) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 38
Quelle: Milena Schloesser VORTRAG Kritik der offenen Gesellschaft DO 24 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« Oktober 20.15 Uhr Durch die Wohlstandsmetropolen dieser Erde geht ein doppelter sozialer Riss: auf der einen Seite zunehmend akademisch gebildete, mehrsprachige, flexible Kultur- und Wissensproduzenten, auf der anderen Seite Menschen, die in ihrem Leben gleich- sam festsitzen, weil sie über die Ressourcen, sich neu zu erfinden, nicht verfügen. Die einen besitzen eine Exit-Option. Für sie kann die gesellschaftliche Öffnung gar nicht weit genug gehen. Für die anderen offeriert die offene Gesell- schaft keine Exit-Optionen. Sie sind die designierten Leidtragenden dieses Prozesses. Und weil sie das Gefühl haben, für ihre berechtigten Sorgen kein Verständnis mehr von Seiten des globalisierungs- affinen Teils dieser Gesellschaft zu finden, suchen sie zunehmend die Nähe der Neuen Rechten und der Euro-Skeptiker in Europa. Um diesem Missstand abzuhelfen, drängt sich eine kritische Reflexion des Konzepts der offenen Gesellschaft geradezu auf. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Wolfgang Engler (Soziologie, Berlin) Studienleiter: Josef Mackert Ort: Universität Freiburg, Platz der Universität 3, KG I, HS 1010 39
Quelle: Reinhild Dettmer-Finke FILM Du sollst Dich optimieren! DO 14 Dokumentation November Die Selbstoptimierungstechnologie boomt. Eine gigantische Industrie lockt ständig mit neuen Apps Film: zur Vermessung des Körpers oder entwickelt Präpa- 18.30 Uhr rate zur Leistungssteigerung des Gehirns. Der Grat zwischen Verbesserungswunsch und Selbstoptimie- Vortrag: rungsobsession ist schmal. Die Arbeit am »perfekten 20.15 Uhr Menschen« scheint das große Projekt unserer Zeit zu sein. Ist die fortschreitende Selbstoptimierung eine Chance oder bereits Gebot? Welches Menschenbild liegt diesem Optimierungsgedanken zugrunde? Und was hat jeder Einzelne letztendlich davon? In ihrer für ZDF, Arte und SRF gedrehten Dokumen- tation trifft die Freiburger Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke Menschen, die in Lebensbereichen wie Ernährung, Arbeit und Kindererziehung die aktuellsten Methoden der Selbstoptimierung verin- nerlicht haben. Im Zusammenhang mit dem Vortrag von Prof. Dr. Vera King in der Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« am selben Abend um 20.15 Uhr wird Reinhild Dettmer-Finke ihren Film vorstellen. Einführung: Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin, Freiburg) Studienleiter: Josef Mackert 40
Quelle: Vera King VORTRAG Lost in Perfection Paradoxien zeitgenössischer Optimierungsbestrebungen DO 14 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« November Gegenwärtige Gesellschaftsanalysen beobachten neue Formen von Perfektionierungsdruck, aber Film: auch des Strebens nach Selbstverbesserung. Das 18.30 Uhr Ringen um Optimierung erscheint als verbreitete Maxime der Lebensführung, die zugleich hochgradig Vortrag: individualisiert ist – mit vielfältigen, durchaus wi- 20.15 Uhr dersprüchlichen Folgen. Viel diskutiert wurden etwa Überforderung oder Erschöpfung. Doch was macht die Individuen empfänglich dafür, sich Optimie- rungsimperativen anzupassen? Was bringt Akteure dazu, diese teils gar begeistert zu bejahen – selbst dann, wenn Perfektionierung ‚umschlägt‘ und Leid produziert? Der Vortrag diskutiert diese Zusammen- hänge anhand von Fallstudien aus soziologisch-so- zialpsychologischen Blickwinkeln. Im Anschluss an den Vortrag findet ein Gespräch zusammen mit der Filmemacherin Reinhild Dett- mer-Finke statt. Bitte beachten Sie auch die voran- gehende Filmvorführung um 18.30 Uhr. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Mitwirkende: Prof. Dr. Vera King (Soziologie und psychoanaly- tische Sozialpsychologie, Frankfurt/M.) Reinhild Dettmer-Finke (Filmemacherin, Freiburg) Studienleiter: Josef Mackert 41
Quelle: Hans-Peter Gauster / Unsplash FORUM Sterben geht uns alle an Gespräche über Sterben, Tod und Trauer MI 20 November 19 -21 Uhr Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffentlich- keit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Ster- ben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiter befördern. Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset- zungen ermöglichen möchte. Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell über unsere Homepage und das Einzelprogramm bekannt gegeben. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 42
Quelle: Verena N. / pixelio.de STUDIENTAG »Sterbefasten«? Zwischen Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende DO 21 Brennpunkt Ethik November Nicht mehr zu essen und zu trinken kann eine Ent- scheidung sein, um das Sterben zu beschleunigen. Dies kann Angehörige und Betreuende in schwierige Situationen führen. Sie wollen den sterbenden Men- schen auf seinem Weg unterstützen, können aber in der Umsetzung an eigene oder ethische Grenzen stoßen. Was ist rechtlich erlaubt, woher kommen Sterbewünsche, wie sieht eine gute Begleitung der involvierten Personen aus? Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referent: Prof. Dr. Thomas Heinemann (Ethik in der Medi- zin, Vallendar/Bonn) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS WAHRH E IT |E N 43
Quelle: Hello I'm Nik / Unsplash STUDIENTAG Sich den Tod wünschen Palliative Care und der Umgang FR 29 mit Sterbewünschen November Was meinen schwerkranke Menschen, wenn sie sagen, dass sie sterben wollen? Sterbewünsche von schwerkranken Patientinnen und Patienten werden seit mehr als zwei Jahrzehnten intensiv beforscht. Sie sind aber auch immer wieder Gegenstand kontro- verser gesellschaftlicher Debatten – so etwa im Zu- sammenhang mit der Frage, wie weit die Begleitung beim Sterben gehen darf. Äußert ein Patient oder ein Bewohner den Wunsch zu sterben, so stellen sich für die behandelnden Ärzte, die Pflegenden und die Angehörigen eine Reihe von schwierigen Fragen: Will der Patient wirklich sterben, oder will er auf sich und seine Not aufmerksam machen? Ist der Sterbewunsch Ausdruck von Lebensmüdigkeit oder Ergebnis einer freiverantwortlichen Entscheidung? Diese und andere Fragen zum Umgang mit Sterbewün- schen stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referent: Dr. Uwe Sperling (Gerontologie, Mannheim) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS WAHRH E IT |E N 44
Quelle: Katrin Probst Photography LESUNG UND GESPRÄCH dies|seits Sandra Schulz: »Das ganze Kind hat so viele Fehler« FR 29 Die Geschichte einer Entscheidung aus Liebe November 20 Uhr Zerbrechen wir an dem Wissen, das wir uns ge- wünscht haben? Als Sandra Schulz in der 13. Woche schwanger ist, erklärt ihr die Ärztin: »Ich habe leider kein komplett unauffälliges Ergebnis für Sie.« Triso- mie 21, und es bleibt nicht nur bei dieser Diagnose. Sandra Schulz recherchiert, kontaktiert Ärzte und kämpft um ihre ungeborene Tochter. Sie beginnt aber auch zu zweifeln und fragt sich, ob sie ein behindertes Kind wird lieben können. Offen, ehrlich, emotional und berührend beschreibt Sandra Schulz ihre komplizierte Schwangerschaft im Tagebuch, aus dem sie an diesem Abend einige Passagen lesen wird. Welche Folgen haben die wachsenden Möglichkeiten der Pränataldiagnostik auf das Erleben von Schwan- gerschaften und auf das Leben mit Behinderung? Reihe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtkirchen- arbeit Freiburg und dem c-punkt / Münsterforum Referentin: Sandra Schulz (Journalistin und Buchautorin) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab 45
Quelle: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice FORUM Von der Stärke, lassen zu können Von einer Kunst in der Begleitung sterbender DI 3 Menschen Dezember 19 - 21 »Ich kann nicht mehr«, ist eine häufige Aussage von Uhr Angehörigen von Menschen am Lebensende. Aber auch Begleitende haben manchmal das Gefühl, ihre Kraft zu verlieren. Es kostet Mut, das eigene Nicht-mehr-Können zuzulassen. Fremder und eigener Anspruch in der Begleitung sterbender Menschen hindern uns daran, die Grenzen der eigenen Belast- barkeit wahrzunehmen und anzuerkennen. Der Vortrags- und Gesprächsabend versucht, Grenzen auszuloten, innerhalb derer Bewegungs- und Hand- lungsraum besteht, wenn wir Andere beim Sterben begleiten. Dann können sich Perspektiven auftun, und wir können Unterstützung anbieten. Martina Kern ist Leiterin von ALPHA Rheinland, der Ansprechstelle des Landes Nordrhein-Westfalen zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehöri- genbegleitung. Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Case Managerin DGCC ist Co-Leiterin des Zentrums für Palliativmedizin, Mal- teser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg. Sie ist Mitau- torin des Curriculums Palliative Care »Kern / Müller / Aurnhammer«. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentin: Martina Kern (ALPHA Rheinland, Bonn) Studienleiterinnen: Jutta Link / Dr. Verena Wetzstein 46
Quelle: Goetz Schleser VORTRAG Die Abschaffung des Alters? DO 5 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« Dezember 20.15 Uhr Die gesellschaftspolitische Konstellation der »al- ternden Gesellschaft« ist zutiefst widersprüchlich. Die beliebte Praxis langfristiger demografischer Projektionen, ein offenkundiges Symptom der gesellschaftlichen Suche nach demografischer Zu- kunftsgewissheit, produziert zugleich das Gegenteil, nämlich eine tiefe Verunsicherung darüber, wie sich ein Gemeinwesen mit »immer mehr« Älteren auf dynamische Weise reproduzieren können soll. Offenbar kann sich das kollektive Imaginäre im flexiblen Kapitalismus eine solch dynamische Repro- duktion nur so vorstellen, dass die »Gesellschaft des langen Lebens« eine eigentlich »junge« Gesellschaft sein wird – mit jung gebliebenen und also mobilen, aktiven, produktiven »Alten«. Die prognostizierte »gesellschaftliche Alterung« muss im widersprüch- lichen Integrationsmodus einer Verjüngung des Alters, ja: der Abschaffung desselben eingeholt und aufgehoben werden. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Stephan Lessenich (Soziologie, München) Studienleiter: Josef Mackert 47
48 Kultur Kunst und Foto: Vorname Nachname
»Die Wahrheit ist auf der andren Seite« — Ben Vautier Mit seinen Schriftbildern stellt der Künstler Ben Vautier immer wieder die Frage nach Wahrheit (in) der Kunst. Er fragt nach dem Verhältnis von Kunst und Leben und danach, wo letztlich »die« Wahrheit zu finden sei. So auch in dem Satz, den er 2015 auf einer Tafel präsentierte und der nahelegt, stets »auf der andren Seite« nach Wahrheit zu suchen. Dieser Suche stellen auch wir uns mit dem Fokus-Thema »Wahrheit|en«. Wir möchten das Bewusstsein dafür schärfen, dass Kunst auf ihre Weise Wirklichkeit deutet, Fragen stellt und so dazu beiträgt, einen anderen, neuen und bestenfalls Veränderung provozierenden Blick zu gewinnen. In diesem Sinne fragt der Weimarer Kunsthistoriker Michael Lüthy in seinem Vortrag »Sehen-als« nach Wahrheit(en), die sich aus der realen Erfahrung von Kunst eröffnen. Und im Literarischen Salon liest Quelle: Katholische Akademie Ulrike Müller aus ihrem vielbeachteten Buch zu den Bauhaus-Frauen, das der tatsächlichen »Wahrheit« hinsichtlich der Geschlechterfrage im Bauhaus nachgeht. 49
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