Ressourcen Entschieden im Dialog
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gerne informieren wir Sie über unsere Veranstaltungen! Bitte abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter und die themenbezogenen Einladungen über unsere Homepage. Unsere Veranstaltungen stehen in der Regel allen Interesssierten offen. Änderungen vorbehalten. Beachten Sie bitte die Veranstaltungsankündigungen in der Presse oder unter: www.katholische-akademie-freiburg.de
Inhalt 2 Fokus Ressourcen 4 Theologie und Religion 18 Politik und Nachhaltigkeit 32 Ethik und Gesellschaft 56 Kunst und Kultur 23 Nachhaltigkeit 31 Corona-Regeln 53 BLOG »Münsterblick« 54 Online im Dialog 55 Social media 64 Mit Ihnen im Kontakt 66 Das Tagungshaus 68 Veranstaltungsübersicht 74 Informationen 75 Kontakt 76 Anreise 1
Fokus Ressourcen »Ressourcen« lautet der »Fokus«, mit dem wir auf das Jahr 2021 blicken. Mitten in der Corona-Pande- mie stellen sich neue Fragen und alte neu und ver- schärft: Wie werden wir wirtschaftlich und politisch durch diese Krise kommen, als Nation, in Europa und im weltweiten Zusammenhang? Welches sind die mittel- und langfristigen Folgen für den Arbeits- markt, unseren Sozialstaat und das gesellschaftliche Miteinander? 2
Corona führt uns derzeit deutlich vor Augen: In vielfältiger Weise sind unsere »Ressourcen« und deren Belastbarkeit herausgefordert, sozial und wirtschaftlich, aber auch körperlich, psychisch und ethisch. Wie kommen wir möglichst gesund durch die Krise? Nach welchen Kriterien treffen wir Entscheidungen, wenn zur Verfügung stehende Kapazitäten knapp werden? Und nicht zu vergessen: Wie gehen wir um mit unseren ökologischen und Sinn-»Quellen«, aus denen wir leben? Diese Fragen und Herausforderungen wollen wir in unserem neuen Programm mit Ihnen angehen und diskutieren. Corona-bedingt haben wir auch Veranstaltungen, die in früheren Halbjahren geplant waren und die wir weiterhin für relevant und aktuell halten, in das Jahr 2021 verlegt. Wie wissen derzeit nicht, wie sich die Pandemie im Winter, im Frühjahr und im Sommer entwickeln und wie stark unser Alltag dann eingeschränkt sein wird. In der Akademie haben wir deshalb Vorsorge getrof- fen. Gerne empfangen wir Sie, wenn immer möglich, zu unseren Veranstaltungen in Präsenz in unserem Haus – allerdings mit eingeschränkten Raum-»Res- sourcen«. Deshalb bieten wir Livestream-Übertra- Quelle: Pixabay gungen und auch reine Online-Veranstaltungen an. Bitte informieren Sie sich aktuell auf unserer Homepage über die Modalitäten oder abonnieren Sie unseren monatlichen E-Mail-Newsletter! Und bitte melden Sie sich an, wenn Sie zu uns kommen wollen! In der Hoffnung, dass Sie wohlbehalten bleiben, grüße ich Sie im Namen aller Mitarbeitenden Dr. Karsten Kreutzer Akademiedirektor 3
»Ein Mensch spricht durch das, was er ist, mehr als durch das, was er sagt.« - P. Klaus Mertes SJ Die Identität des Christentums erschließt sich nur aus dem Bezug auf seine »Quelle« (frz. source), aus dem Rückbezug auf Jesus Christus. Christinnen und Christen leben ihren Glauben sozusagen immer schon »ressourcen«-bewusst; Ressourcen lautet der Fokus dieses Halbjahresprogrammes. So wie sich der christliche Glaube damit nie von seiner Geschichte dispensieren kann, ist es Aufgabe der Kirche, »das Evangelium vor einer Musealisierung zu bewahren und es stets zeitgenössisch als Frohe Botschaft zu verkünden« (Michael Seewald). Ist vor diesem Hintergrund der in der kirchlichen Reformdebatte immer wieder erhobene Vorwurf einer zu großen Orientierung am Zeitgeist sinnvoll? Quelle: Annette Krimmer 5
Quelle: privat VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ Dies|seits: Gott in allen Dingen finden? DO 11 Christliche Mystik in Krisenzeiten März 20 Uhr Der Mystik-Experte Gotthard Fuchs ist überzeugt: »Mystik hat Konjunktur, mindestens als Lebenskunst. Die ‚Sache mit Gott‘ freilich macht vielen zu schaf- fen, mit Kirche(n) ohnehin. Und was das mögliche Alleinstellungsmerkmal des Christlichen angeht, stehen säkular und interreligiös reichlich Fragen im Raum – angesichts der Corona von Krisensymptomen erst recht. Zu klären ist also die besondere Tonlage christlicher Mystik, ihr buntes Profil im Fächer der Stile und Lebensprojekte. Was konkret meint zum Beispiel der kühne Satz von Botho Strauß: ‚Unwahr- scheinlicher als Jesus Christus ist nichts‘?« In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg Referent: Dr. Gotthard Fuchs (Theologie, Wiesbaden) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab F OKUS RESSOUR C E N VORLETZTE FRAGEN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE dies|seits: Zu Gast in dieser Reihe sind Menschen, die selbst suchend ihre Erfahrungen teilen und damit andere inspirieren. Das Leben spielt diesseits. Für die vorletzten, aber durchaus entscheidenden Fragen, die es stellt, eröffnet die Reihe dies|seits Räume der Orientierung und Zeit für Einsichten zwischen Himmel und Erde. 6
Quelle: duncan1890 / iStock THEOLOGISCHE SOIREE ZUR PASSIONSZEIT / PRÄSENZ Jesus der Jude – Christus der Erlöser MI 24 Denkanstöße für das jüdisch-christliche Gespräch März 19 Uhr Für die jüdische Seite ist die Beschäftigung mit dem Juden Jesus Ausdruck einer neuen Freiheit und eines neuen Selbstbewusstseins. Diese Annäherung an Jesus aus jüdischer Sicht stellt fundamentale Anfra- gen an das Selbstverständnis christlicher Theologie. In jedem Fall aber kann die »Heimholung des Juden Jesus« christlich glaubende Menschen motivieren, neu über Jesus und seine Bedeutung nachzudenken. Denn seine jüdische Herkunft war kein kultureller Zufall, sondern ist Teil des christlichen Verständnis- ses von Heilsgeschichte. In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bibelwerk e. V. in der Erzdiözese Freiburg Referenten: Prof. Dr. Walter Homolka (Jüdische Religionsphi- losophie und Interreligiöser Dialog, Potsdam) Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie und Philosophische Anthropologie, Freiburg) Studienleiter: Alexander Foitzik F OKUS RESSOUR C E N 7
Quelle: Ruhr Universität Bochum VORTRÄGE UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Kirche als Netzwerk oder flächendeckende Versorgung? Ideen und Konzepte für die Zukunft des pastoralen Raums MO 26 Reihe »Kirchenvisionen« April 19.30 Uhr Die Volkskirche, die Sozialgestalt von Kirche der vergangenen Jahrhunderte, ist in Deutschland an ihr Ende gekommen. Eine flächendeckende »Versorgung« der Gläubigen mit kirchlichen Dienstleistungen und Angeboten ist aufgrund des zunehmenden Mangels an Priestern und Finanzen nicht mehr möglich. Aber auch die »Pfarrgemeinde«, das Leitbild von Kirche seit den 1970er Jahren, mit engagierter »Kerngemein- de«, konzentrischen Kreisen von mehr oder weniger verbundenen »Gemeindegliedern« und flüchtigen Rändern funktioniert immer weniger. Welche neuen Ideen und Konzepte für die Zukunft kirchlichen Lebens gibt es? Was bedeutet hierbei, Kirche als Netzwerk zu denken? – Im Kontext der Fragen, die durch den Prozess »Kirchenentwicklung 2030« aufge- worfen sind, werden die Pastoraltheologen Matthias Sellmann und Bernd Hillebrand alternative Modelle kirchlicher Präsenz und Organisation vorstellen. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg Referenten: Prof. Dr. Matthias Sellmann (Universität Bochum) Prof. Dr. Bernd Hillebrand (Katholische Hochschule Freiburg) Podium: Theresa Seng (BDKJ Freiburg/Diözesanrat) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer F OKUS RESSOUR C E N 8
Quelle: Pixabay TAGUNG / PRÄSENZ FR/SA Braucht die Stadt 7 noch Kirchen? 8 Kirchen(raum) in pluralen Stadtgesellschaften Mai Beginn In Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Frei- FR 16 Uhr burg entstehen gerade große neue Stadtteile. Für das Erzbistum Freiburg wie für die Evangelische Landeskirche in Baden stellen sich damit eine Reihe von auch grundsätzlichen Fragen: Wie wollen die Kirchen in derartigen neuen pluralen städtischen Strukturen präsent sein? Welchen Beitrag leisten sie für den Aufbau eines neuen Stadtviertels und für das gesellschaftliche Leben überhaupt? Mit welchen religiösen Bedürfnissen und Erwartungen müssen oder dürfen die Kirchen vor Ort rechnen? Welche Kirchenräume braucht es, braucht es sie überhaupt? Und wenn ja, wie lassen sie sich angemessen gestalten? In Zusammenarbeit mit den kirchlichen Projektbeauftragten für den neu entstehenden Freiburger Stadtteil »Dietenbach« Mitwirkende: Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz (Soziologie und Theologie, Freiburg) Prof. Dr. Thomas Erne (EKD-Institut für Kirchenbau, Marburg) Ulrich von Kirchbach (Erster Bürgermeister, Freiburg) Prof. Dr. Johannes Stückelberger (Kunst- geschichte, Basel) Barbara Winter-Riesterer (Erzbischöfliches Seelsorgeamt, Freiburg) Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann F OKUS RESSOUR C E N 9
Quelle: Peter Weidemann / Pfarrbriefservice STUDIENTAG / PRÄSENZ Dogma gegen Bibel, Bibel gegen Dogma? MI 19 Die Heilige Schrift als Ressource für Reformen Mai 9-17 Uhr »Ohne die Heilige Schrift sind die Ereignisse der Sendung Jesu und seiner Kirche in der Welt nicht zu verstehen«, erklärte Papst Franziskus anlässlich der Einführung eines »Bibelsonntags« für die Weltkir- che. Und doch kommen beispielsweise Römische Instruktionen oftmals fast oder ganz ohne bibli- schen Bezug aus. Vor diesem Hintergrund widmet sich der diesjährige »Theologische Studientag« der Bibel als Grundlage für Pastoral und Theologie und fragt, wie die Bibel auch als Ressource für den ins Stocken geratenen Reformprozess der Kirche wieder stärkeres Gewicht bekommen kann. In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Ordinariat und dem Institut für Pastorale Bildung Mitwirkende: Prof. Dr. Egbert Ballhorn (Exegese und Theologie des Alten Testaments, Dortmund) Prof. em. Dr. Martin Ebner (Exegese des Neuen Testaments, Bonn) Rabbiner Dr. Moshe Navon (Hamburg) Prof. Dr. Johanna Rahner (Dogmatik und Dog- mengeschichte, Tübingen) Studienleiter: Alexander Foitzik F OKUS RESSOUR C E N 10
Quelle: Lars Berg / KNA-Bild VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Leitungsmodelle zwischen kirchenrechtlichen Nor- men und pastoraler Praxis MI 19 Reihe »Kirchenvisionen« Mai 19.30 Uhr Die immer größer werdenden pastoralen Räume führen zu einem immer stärkeren Rückzug der katholischen Kirche aus der Fläche. Entscheidendes Kriterium hierbei ist vor allem die ständig sinkende Anzahl an Priestern, denen – laut Kirchenrecht – die Leitung einer Pfarrei obliegt. Angesichts dieser Zahlen-Entwicklung gerät aber gerade das Prinzip des priesterlichen Leitungsvorbehalts immer stärker unter Druck. In manchen Diözesen gibt es alterna- tive Leitungsmodelle, neue Modelle werden derzeit erprobt. Welche anderen Formen der Leitung gibt es über- haupt in der Kirche? Prof. Dr. Thomas Schüller wird überraschende Möglichkeiten des Kirchenrechts in dieser Frage aufzeigen. Gleichzeitig kommt mit Frau Barbara Metzner eine Pastoralassistentin zu Wort, die in Mettau (Schweiz) bereits seit einigen Jahren als Gemeindeleiterin beheimatet ist. In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg Referent: Prof. Dr. Thomas Schüller (Kirchenrecht, Münster) Podium: Barbara Metzner (Gemeindeleiterin, Mettau/Schweiz) Dr. Klemens Gramlich (Diözesanrat) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer Ort: Katholische Hochschule, Karlstr. 63, Freiburg 11
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr GESPRÄCH / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Säkulares Abendland? Deutsche und französische Perspektiven auf Religion in Europa DO 20 Reihe »Europäische Perspektiven« Mai 19 Uhr Wohin entwickelt sich Europa? Und wohin das europäische Christentum? Welche Rolle spielen dafür der deutsche und der französische Sprach- raum? Wie wirken sich die verschiedenen kulturel- len Traditionen aus? Welchen Einfluss haben die beiden Modelle des Religionsverfassungsrechts, Trennung zwischen Kirche und Staat auf der einen, Kooperation auf der anderen Seite, auf die künftige Entwicklung von Religion(en) in den europäischen Gesellschaften? Und wie könnte eine zukunftsfähige Gestalt des Christlichen in Europa aussehen? Diese Fragen wollen wir diskutieren mit Menschen, die die politische und kirchliche Lage beidseits des Rheins kennen. Das geschieht als öffentliche Debatte am Vorabend des Studientages »Entgrenzung als Iden- tität«, der deutsche und französische theologische Perspektiven miteinander ins Gespräch bringt. Mitwirkende: Ministerpräsident a. D. Kurt Beck (Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn) Kardinal Jean-Claude Hollerich (Erzbischof von Luxemburg) Prof. Dr. Christoph Theobald SJ (Theologe, Paris) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer 12
Quelle: Thomas Vogel / iStock STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE Entgrenzung als Identität Deutsch-französische Perspektiven für Kirche und FR 21 Gesellschaft in Europa Mai 9–18 Uhr Sowohl Europa als auch das Christentum befinden sich in Identitätskrisen. Immer deutlicher wird der Umgang mit Grenzen aller Art zu einer Schlüsselfra- ge. Die Schwächung der eigenen Identität stärkt das Bedürfnis nach Abgrenzung. Gerade in Corona-Zei- ten erwies sich allerdings der Versuch, die Krise durch Grenzziehungen zu entschärfen, als prekär. Seinen Ursprung hatte das Christentum außerhalb Europas, später wuchs es über Europa hinaus. Heute scheint Europa dem Christentum entwachsen zu sein. Wie hängen die Identitätskrisen Europas und des Christentums zusammen? Wie lassen sie sich mit Blick auf die Zukunft beider überwinden? Kön- nen Europa und Christentum ihre Krisen überwin- den, indem Entgrenzung zur Identität wird? Diesen und weiteren Fragen werden wir grenzüber- schreitend nachgehen im Dialog theologischer Perspektiven mit deutsch-französischen Tandems aus Freiburg und Straßburg. In Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Fachbereich An- gewandte Theologie und Religionspädagogik der Katholischen Hochschule Freiburg Mitwirkende: Theologinnen und Theologen der Universitäten Freiburg und Straßburg und der Katholischen Hochschule Freiburg Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer 13
Quelle: Susanne Krahe VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ dies|seits Vom ungeliebten Mitleid Der barmherzige Samariter (Lk 10) in den MO 21 Augen des Überfallenen Juni 20 Uhr »Mitleid? Brauche ich nicht!«, behaupten viele Menschen mit Behinderungen heute. Das Mit- leid als eine religiöse Tugend ist auch in anderen Zusammenhängen aus der Mode gekommen. In ihrem Vortrag sucht Susanne Krahe nach Ursa- chen für den schlechten Ruf – vielleicht nur eines Begriffs? Mitleid wird unterschiedlich empfunden, je nachdem, ob es gewährt oder empfangen, gegeben oder erlitten wird. Die Referentin, selbst seit über 30 Jahren blind, lädt zu einem Perspektivwechsel ein: Wie sieht der überfallene Mensch in Jesu Gleichnis wohl seinen Retter, den berühmten barmherzigen Samariter? In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg Referentin: Susanne Krahe (Theologin und Schriftstellerin, Unna) Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab 14
Quelle: Herder Verlag PRÄSENZ MIT LIVESTREAM »Dieselbe Kirche anders denken« Unsere Kirchenvisionen im Gespräch mit Weihbischof Christian Würtz, Professor Michael Seewald und Martin Müller MI 23 Reihe »Kirchenvisionen« Juni 19.30 Uhr Die in der Reihe »Kirchenvisionen« zur Sprache gebrachten Herausforderungen verlangen danach, die Kirche der Zukunft nicht nur strukturell neu zu organisieren, sondern sie immer wieder neu zu denken. Wie kann das gelingen? Wie ist dies gerade angesichts vielfach festgefahrener Debatten und scheinbar endgültig festgestellter Lehrmeinungen überhaupt möglich? Prof. Dr. Michael Seewald hat in seinem Buch »Reform. Dieselbe Kirche anders denken« einige Strategien herausgearbeitet, derer sich die Kirche bereits in der Vergangenheit häufig bedient hat, um sich zu wandeln. Gemeinsam mit dem Freiburger Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz diskutieren wir an diesem abschließenden Abend der Reihe die Chancen und Grenzen eines solchen »Anders-Denkens« von Kirche und dessen Konse- quenzen in Freiburg und Rom … In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg Mitwirkende: Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz (Erzdiözese Freiburg) Prof. Dr. Michael Seewald (Dogmatik, Münster) Martin Müller (Diözesanrat) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer Ort: Thomas-Morus-Burse Freiburg, Kappler Str. 57 15
Quelle: Rawpixel STUDIENTAG / PRÄSENZ Alle gleich und doch verschieden Diversität und Diversity-Konzepte in Kirche DI 29 und Pastoral Juni 10–17 Uhr Menschen sind gleich und doch einzigartig, viel- fältig und verschieden. In den gender-politischen Debatten der letzten Jahre spielt der Begriff der Diversität eine zunehmend wichtige Rolle. Diversi- tät oder Diversity steht dabei für einen bewussten und wertschätzenden Umgang mit dieser Ver- schiedenheit und Vielfalt in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen – auch in der Kirche und ihrer Pastoral. Innerhalb der so genannten Diversity-Dimensionen widmet sich der Studientag den familiären Lebensformen, der sexuellen Identität und Orientierung. Auch oder gerade in der Kirche geht es um eine theologisch begründete Wahrnehmung und Respektierung der individuellen Vielfalt und Verschiedenheit, denn dies bedeutet, bei aller Komplexität, letztlich eine große Bereicherung, wenn ein «Leben in Fülle» gewollt ist. In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des Erzbistums Freiburg und dem Referat »Ehe-Familie-Diversität« im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg Mitwirkende: Prof. Dr. Georg Bier (Kirchenrecht, Freiburg) Prof. Dr. Sigrid Schmitz (Biologie und Genderstudies, Berlin) Prof. Dr. Saskia Wendel (Theologie und Philosophie, Köln) Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann F OKUS RESSOUR C E N 16
Quelle: Deutscher Caritasverband VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ Helfen, wo immer zu helfen ist Anlässlich des 100. Geburtstags von FR 23 Dr. Georg Hüssler (1921–2013) Juli 16-21 Uhr »Helfen, wo immer zu helfen ist«, das war das Leitwort von Dr. Georg Hüssler, Ehrenpräsident des Deutschen Caritasverbandes und Ehrenbürger der Stadt Freiburg. Von 1969 bis 1991 hat er den Wohlfahrtsverband geleitet und diesen geprägt, bis heute. Vielsprachig und völkerverbindend schon von Herkunft her hat er bereits als Generalsekretär die Auslandsarbeit des Deutschen Caritasverbandes gefördert und sich für den Aufbau von Caritas-Struk- turen weltweit eingesetzt. Von 1975 bis 1983 war der »homo politicus« durch und durch auch Präsident des weltweiten Netzwerkes Caritas Internationalis. Anlässlich Hüsslers 100. Geburtstages am 7. Juli soll nicht nur Rückblick gehalten werden. Welchen Stel- lenwert hat die weltweite Caritasarbeit und »Caritas international. Das Hilfswerk der Deutschen Caritas« heute, in Kirche, Politik und Gesellschaft? In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Caritasverband Studienleiter: Alexander Foitzik 17
Politik und Nachhaltigkeit 18
»Vielleicht sind wir ja schon in- fiziert von der Ahnung, dass die guten alten Zeiten vorbei sind und es uns an den Kragen geht.« – Stephan Lessenich Mit Blick auf den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 stellte der Soziologe Armin Nassehi fest: »Eigentlich sollten wir in einer Gesellschaft leben, in der wir, wenn es um Dinge geht, die wichtig sind, auf Verbote möglichst verzichten sollten. Im Moment werden wir eines Besseren belehrt. Manches muss womöglich verboten werden. Das ist keine gute Nachricht, finde ich.« Unser Dilemma: Wir verorten uns in einer freiheitlichen Gesellschaft, zu deren Verteidigung wir uns zunehmend aufge- rufen fühlen. Andererseits wachsen die Zweifel, ob die Herausforderungen durch Phänomene wie Klimawandel, Artensterben, Flucht-Migration und auch die aktuelle Pandemie mit den herkömmlichen Instrumentarien freiheitlicher Demokratien noch bewältigt werden können. Die Schule der Pandemie, die unsere Gesellschaft gerade durchläuft, stellt vie- le unserer bisherigen Haltungen und Gewissheiten massiv in Frage. Grund genug für uns, das öffentli- che Gespräch zu intensivieren. Quelle: Fionn Große 19
Quelle: C.Bertelsmann VORTRAG UND DISKUSSION / ONLINE Das Ende der Evolution Das rapide Verschwinden der Artenvielfalt und der Einfluss des Menschen Mi 27 Reihe »Mensch und Schöpfung« Januar 19 Uhr Der Mensch ist zum »größten Raubtier« und zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden, der das gesamte Leben auf unserem Planeten bedroht und damit das Ende der Evolution heraufbeschwört. Mit seiner Bevölkerung von bis zu neun oder zehn Milliarden Menschen bis Mitte des Jahrhunderts manövriert er sich und andere Arten in eine düstere Zukunft. Dabei ist der Klimawandel ein Neben- schauplatz angesichts von Bevölkerungszunahme, Ressourcenverknappung und Umweltzerstörung. Vor allem die Landnutzungsänderungen durch Landwirt- schaft und die Überfischung in den Meeren führen zur »Defaunation« – zur Entleerung der Tierwelt. Mit dem größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier steht eine weltweite biologische Tragödie nie gekannten Ausmaßes bevor. Doch es gibt Auswege aus der Artenkrise. In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft Referent: Prof. Dr. Matthias Glaubrecht (Zoologie, Hamburg) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer F OKUS RESSOUR C E N 20
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr GESPRÄCH / ONLINE Die EU und China – Auf dem Weg zur systemi- schen Konkurrenz? DO 4 Reihe »Europäische Perspektiven« Februar 19 Uhr Die Beziehungen zwischen der EU und China haben sich in den letzten Jahren stetig verschlechtert. Nach Jahrzehnten der pragmatischen Wirt- schafts-partnerschaft wächst auf europäischer Seite die Frustration über eine zunehmend aggressive Außenpolitik Beijings gepaart mit einem immer autokratischeren Regierungssystem im Inneren. Der EU-Außenbeauftrage Josip Borrell sprach anlässlich des jüngsten EU-China-Gipfels von der »Naivität« der Europäer, die jetzt einer realistischeren Betrach- tungsweise gewichen sei. In unserer Reihe »Europäische Perspektiven« wollen wir der Frage nachgehen, ob China sich zum »sys- temischen Rivalen« Europas entwickelt, wie einige Experten meinen. Zur Debatte steht neben den gra- vierenden politischen Meinungsverschiedenheiten und der unterschiedlichen Werteorientierung auch die Frage nach gleichberechtigtem Marktzugang im Rahmen eines Investitionsabkommens. In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium politicum der Universität Freiburg, dem Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg, dem Centre Culturel Français Freiburg e. V. und dem Centro Culturale Italiano Freiburg e. V. Gesprächsleitung: Dr. Winfried Veit Studienleiter: Josef Mackert 21
Quelle: privat VORTRAG UND DISKUSSION / ONLINE Tierethik Christliche Orientierungen in einem spannungsreichen Feld MI 24 Reihe »Mensch und Schöpfung« Februar 19 Uhr Der Umgang mit Tieren ist in der gegenwärtigen Ge- sellschaft durch eine tiefe Spaltung geprägt: einerseits emotionale und verhaltensbiologische Annäherung im »animal turn«; andererseits gesteigerte Instrumenta- lisierung von Tieren in der Agrarpolitik sowie massive Verdrängung von Wildtieren durch die expansive Lebensform. Vor diesem Hintergrund hat sich die Tierethik zu einem Brennpunkt der Ethik entwickelt, in dem zugleich die Sonderstellung des Menschen in der Natur neu auf den Prüfstand gestellt wird. Sollten wir auch den Tieren »Würde« zuerkennen? Was folgt aus ihrer in Deutschland rechtlich verankerten Be- zeichnung als »Mitgeschöpfe«? Was ist zu tun gegen das sechste große Artensterben in der Geschichte der Evolution? Der Vortrag skizziert die sehr unter- schiedlichen Modelle der Tierethik in Philosophie und Theologie sowie ihre praktischen Konsequenzen. In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft Mitwirkende: Prof. Dr. Markus Vogt (Sozialethik, München) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer FOK US RESSOU R C E N 22
ENTSCHIEDEN IM DIALOG Nachhaltigkeit Im Januar 2019 veröffentlichte Erzbischof Stephan Burger in seiner Rede an die Gewinner des damaligen Umwelt- preises den weitreichenden Beschluss, für die Erzdiözese Freiburg das Ziel »Klimaneutral bis 2030« vorzugeben. In dieser Rede stellte er fest, dass wir angesichts der bereits feststellbaren und der in Zukunft drohenden Auswirkun- gen des von uns mit zu verantwortenden Klimawandels nicht einfach weitermachen können wie bisher, und fordert uns zu entsprechenden Anstrengungen auf. Die Katholische Akademie ist diesem Ziel und den damit verbundenen Vorgaben und Aufgaben verpflichtet. Wir beteiligen uns aktiv an der Energieoffensive der Erzdiö- zese sowie am Projekt »fair nah logisch« im Bereich der Nahrungs- und Textilbeschaffung. Seit den 90er Jah- ren folgt die Katholische Akademie bereits den mit der EMAS-Zertifizierung verbundenen Selbstverpflichtungen. Jetzt versuchen wir auch in diesem Bereich, die Vorgabe »Klimaneutral 2030« mit neuen mittel- und langfristigen Zielsetzungen zu erfüllen. Dafür engagieren sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie. Angaben über unsere Arbeit auf diesem Gebiet finden Sie auf unserer Homepage (www.katholische-akademie- freiburg.de). Wir freuen uns auch über Anregungen von Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses. Wir laden Sie ein, uns bei der Realisierung des Zieles »Klimaneutral 2030« zu unterstützen: mail@katholische-akademie-freiburg.de 23
Quelle: Tobias Arhelger / Shutterstock STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE CRISPR/Cas: Patentrezept für die Landwirtschaft? SA 6 Die neuen Gentechniken in der Diskussion März 9.30– Im Jahr 2012 wurde die neue Gentechnikmethode 16 Uhr CRISPR/Cas entdeckt, die jüngste der Genom-Editie- rungs-Methoden und gleichzeitig die, die am leich- testen zu handhaben ist. Seitdem wirft der Einsatz dieser Techniken in der Landwirtschaft viele Fragen auf. Am 25. Juli 2018 wurde CRISPR/Cas durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs als Gentechnik eingestuft. Mit Hilfe dieses Verfahrens gezüchtete Organismen müssen seitdem das gleiche Zulas- sungsverfahren durchlaufen wie die mit klassischer Gentechnik gezüchteten Produkte. Befürworter halten die neuen Gentechniken für das Mittel der Wahl: sowohl die Frage der Welternäh- rung als auch die Anpassung der Landwirtschaft an sich ändernde Umweltbedingungen durch den Klimawandel können in ihren Augen durch CRISPR/ Cas gelöst werden. Gegner der neuen Gentechniken machen sich Sorgen um die Tatsache, dass lang- fristige Auswirkungen auf Menschen und Umwelt bisher unbekannt sind und Risiken bergen: Einmal verbreitete gentechnisch veränderte Organismen sind nicht mehr rückholbar. 24
Ist der Einsatz der neuen Gentechniken in der Land- wirtschaft verantwortbar? Wie können Nutzen und möglicher Schaden, Potentiale und Risiken gegen- einander abgewogen werden? Braucht es die neuen Gentechniken für eine nachhaltige Landwirtschaft? In Zusammenarbeit mit der Katholischen Landvolkbewegung und dem AktivForum Gentechnik und Biopatentierung Mitwirkende: Martina Braun MdL (AktivForum Gentechnik und Biopatentierung, Stuttgart) Harald Ebner MdB (Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Berlin) Christian Eichert (BIOLAND Baden-Württemberg, Esslingen) Padraig Elsner (Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband e. V., Freiburg) Dr. Angelika Hilbeck (Agrarökologie, Zürich) Bettina Locklair (Katholische Landvolkbewegung Deutschland, Berlin) und weitere Studienleiter: Norbert Schwab F OKUS RESSOUR C E N 25
Quelle: pzaxe / 123RF GESPRÄCH / ONLINE Das Mängelwesen Mensch und die Verheißungen der Künstlichen Intelligenz DO 25 Reihe »Digitaler Diwan« März 19.30 Uhr Unter dem Reihentitel »Digitaler Diwan« laden wir jeweils einen Kreis von Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Arbeits- und For- schungszusammenhängen ein, mit uns über die Auswirkungen der digitalen Revolution nachzuden- ken und zu diskutieren. In diesem transdisziplinären Austausch geht es uns zunächst um die möglichst genaue Erarbeitung von Orientierungswissen auf diesem für jeden Einzelnen unüberschaubar gewor- denen Feld. Welche Veränderungen vollziehen sich durch die Digitalisierung auf welchen Gebieten, und welche wechselwirksamen Folgen für Menschen und Gesellschaften haben wir zu erwarten? Quer zu allen anderen Fragen wird uns konti- nuierlich das Verhältnis von Digitalisierung und menschlicher Freiheit beschäftigen. Die zweite Folge beschäftigt sich deshalb mit den Verheißun- gen und den bereits beschreibbaren Wirkungen der Künstlichen Intelligenz, die je nach Perspektive zu Freiheitsgewinnen und zu Freiheitsbedrohungen führt. Studienleiter: Josef Mackert / Norbert Schwab 26
Quelle: Deutscher Bundestag GESPRÄCH / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Demokratie - verunsichert DO 29 Gespräch mit Dr. Gregor Gysi April 19 Uhr Viele bisherige Gewissheiten der deutschen Ge- sellschaftsordnung scheinen angesichts von neuen autoritären und populistischen Strömungen, der Sehnsucht nach einem starken Staat, einer zuneh- menden sozialen Spaltung, hasserfüllten politischen Debatten und einer immer größer werdenden kultu- rellen Diversität in unserem Land fraglich geworden zu sein. Wir können nicht genau sagen, wann sich dieses diffuse Gefühl der Verunsicherung in unserer Gesellschaft ausgebreitet hat. Doch: Ist auch die De- mokratie selbst verunsichert? Oder verunsichert die demokratische Kultur ihre Bürgerinnen und Bürger im 21. Jahrhundert? An diesem Abend wollen wir mit Gregor Gysi, dem streitbaren Linken-Politiker, der tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche selbst erlebt hat, über aktuelle politische Fragen unserer demokratischen Grundordnung ins Gespräch kommen und dem Unbehagen auf den Grund gehen. Referent: Dr. Gregor Gysi MdB (Politiker, Berlin) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer Ort: Theater Freiburg 27
Quelle: Cigdem / Shutterstock PODIUMS- UND WERKSTATTGESPRÄCH / ONLINE Welterschöpfungstag 2021, MO 3 Deutschland Mai 10–17 Uhr Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Res- sourcen, als die Erde produzieren bzw. erneuern kann. Würden alle Menschen so leben wie wir in Deutschland, wären die Ressourcen derzeit bereits Anfang Mai »erschöpft«. Dieser Tag rückt immer weiter nach vorne im Jahr. Die damit verbundene Dramatik nehmen wir zum Anlass, in der Dekade 2020 bis 2030 jährlich den deutschen »Welter- schöpfungstag« bzw. »Erdüberlastungstag« mit einem Aktionstag in der Katholischen Akademie zu begehen: Was muss sich ändern, was kann sich ändern, was hat sich auch bereits geändert an unserem Lebensstil? Zugleich ist es unser Anliegen, das von Erzbischof Stephan Burger ausgerufene am- bitionierte Ziel zu befördern, als Erzdiözese Freiburg bis 2030 klimaneutral zu werden. In Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt und der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische Zukunft Mitwirkende: Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) Bundesministerin für Umwelt a. D. Dr. Barbara Hendricks MdB (Berlin) Prof. Dr. Tine Stein (Politikwissenschaften und Ideengeschichte, Göttingen) Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer / Josef Mackert 28 FOK US RESSOU R C E N
Quelle: Gutzemberg / iStock TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE »Von Erbfeinden zu guten Nachbarn« Die deutsch-französischen Beziehungen, 150 Jahre DO 6 nach Beendigung des Krieges 1870/71 Mai 10 Uhr Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 mar- kiert einen Einschnitt der europäischen Geschichte. Er bereitet den Boden für die beiden Weltkriege und das Völkerschlachten des 20. Jahrhunderts. Dieser Krieg legt die Saat für eine Erbfeindschaft, die für drei Generationen das Verhältnis zwischen Deut- schen und Franzosen vergiftet. 150 Jahre danach blicken wir zusammen mit anderen Institutionen in Freiburg auf dieses Ereignis zurück. Hélène Mi- ard-Delacroix und Andreas Wirsching sind in einem deutsch-französischen Dialog der Frage nachgegan- gen, wie die Entwicklung »Von Erbfeinden zu guten Nachbarn« nach 1945 möglich wurde. Mit ihnen und anderen Gästen aus Frankreich und Deutsch- land wollen wir die Thesen ihres Buches erörtern und weitergehend diskutieren; diskutieren, was wir tun müssen, um diese gute Nachbarschaft auch in Zukunft zu erhalten. Veranstaltungen im Literatur- haus Freiburg und eine Filmserie im Kommunalen Kino werden diese Tagung begleiten. In Zusammenarbeit mit dem Centre Culturel Français, dem Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg, dem Histori- schen Seminar der Universität Freiburg, der Landeszentrale für Politische Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium Poli- ticum, dem Kommunalen Kino und dem Literaturhaus Freiburg Studienleiter: Josef Mackert 29
TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE 70 Jahre Genfer MI 28 Flüchtlingskonvention Juli 10 Uhr Das »Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge« – wie der eigentliche Titel der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) lautet – wurde am 28. Juli 1951 verabschiedet und 1967 durch ein wich- tiges Protokoll ergänzt. Insgesamt 149 Staaten sind bisher der GFK und/oder dem Protokoll von 1967 beigetreten. Bis heute ist die GFK das wichtigste internationale Dokument für den Flüchtlingsschutz. Die Konvention legt klar fest, wer ein Flüchtling ist, welchen rechtlichen Schutz, welche Hilfe und wel- che sozialen Rechte sie oder er von den Unterzeich- nerstaaten erhalten soll. Mit einer Tagung anlässlich des 70. Jahrestages ihrer Verabschiedung wollen wir die Konvention würdigen und gleichzeitig eine Reihe kritischer Fragen stellen. Vor allem die, ob die Konvention angesichts neuartiger Fluchtursachen (Klimawandel/ Desaster Displacement) einen erweiterten Flücht- lingsbegriff braucht. In Zusammenarbeit mit Pro Asyl e. V., dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg, Cap Anamur. Deutsche Not-Ärzte e. V., Ärzte ohne Grenzen e. V., Die Seebrücke, RESQSHIP e. V., Human Rights Watch, SOS Méditerranée Studienleiter: Josef Mackert 30
Corona-Regeln Verhaltensregeln im Tagungshaus während der Corona-Pandemie Allgemeine Regeln: • Beim Betreten des Hauses bitte die Hände waschen oder desinfizieren. • Hierzu stehen Desinfektionsspender im Haus bereit. • Sollten Sie sich krank fühlen, reisen Sie bitte nicht an. • Tragen Sie bei Anreise- und Abreise bitte eine Mund-Nasen-Bedeckung (MNB). • Bitte bezahlen Sie nach Möglichkeit bargeldlos. • Es gelten die aktuellen Verordnungen des Landes Baden-Württemberg. Abstand: • Bitte beachten Sie das Abstandsgebot von mindestens 1,50 Meter. • Der Aufzug darf nur von max. zwei Personen gleichzeitig benutzt werden. • Wir bitten Sie, in öffentlichen Bereichen, Fluren, Sanitär- räumen, Aufzug etc. immer Ihre Maske zu tragen. Zu Zwecken der Kontaktnachverfolgung sind wir verpflichtet, von allen Gästen folgende Daten zu erfassen: • Name des/der Teilnehmenden, • Datum und Uhrzeit der Anwesenheit, • Kontaktdaten. Diese Daten werden unter Beachtung der Datenschutz- regeln aufbewahrt und nach vier Wochen vernichtet. Die vollständigen Corona-Regeln finden Sie unter www.katholische-akademie-freiburg.de/corona. 31
Ethik und Gesellschaft 32
»Mund-Nasen-Bedeckungen sind im weitesten Sinne Masken, die aus handelsüblichen Stoffen genäht und im Alltag getragen werden.« – Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Die Maske prägt unseren Alltag. Wir begegnen anderen Menschen meist nur noch mit halb bedecktem Gesicht. Ein Lächeln? Ein schiefes Grinsen? – Kaum zu erkennen. Die Maske erschwert Begegnung. Sie wirkt wie eine Dialoghürde, die erst einmal genommen werden will. Dabei ist es ihr Zweck, andere zu schützen – und bestenfalls auch uns selbst. Weil diese neue Umgangsform wichtig für unser Zusammenleben und ein Zeichen der Solidarität ist, tragen wir sie. In diesem Halbjahr versammeln wir im Bereich »Ethik und Gesellschaft« Themen, die dem Zusam- menleben der Menschen, der Solidarität, dem Dialog verpflichtet sind. Wir fragen nach den Ressourcen, aus denen wir leben. Und wir schauen auf das Ende des Lebens, an dem es noch einmal besonders gilt, gemeinsam Sorge zu tragen. Quelle: Maurice Korbel 33
Quelle: Caritas International VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Gefährlicher Mangel an Staatlichkeit Taugt »Statebuilding« als neues MO 18 friedensethisches Paradigma? Januar 19 Uhr So genannte »Failed States«, von Zerfall bedrohte Staaten, stellen aufgrund ihrer mangelnden Staat- lichkeit für ihre eigenen Bürger, für umliegende Staaten, gelegentlich auch für die internationale Staatengemeinschaft eine Gefahr dar. Entsprechend bemüht sich die internationale Gemeinschaft an vielen Orten der Erde um die Rekonstruktion von Staatlichkeit. Externe Akteure, mit ihren eigenen Ideen von Staat und Institutionen, stehen aber vor einem Dilemma, mit ihrem Versuch, nach einem (Bürger-)Krieg Gesellschaften zu einer friedlichen Zukunft zu verhelfen. Dies lässt sich anschaulich zeigen am Beispiel Afghanistan nach fast 20 Jahren externen Statebuildings mit enorm hohem personel- len und materiellen Aufwand. In Zusammenarbeit mit Caritas international, dem Hilfswerk der Deutschen Caritas Mitwirkende: Julia Gietmann (Caritas international, Freiburg) Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Institut für Theologie und Frieden, Hamburg) Studienleiter: Alexander Foitzik F OKUS RESSOUR C E N 34
Quelle: Felix Noak VORTRAG / ONLINE Digitaler Kapitalismus Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« DO 21 Januar 19.30 Uhr Beherrschten vor 20 Jahren noch Industriekonglo- merate, Energiekonzerne und Banken die Rangliste der wertvollsten Unternehmen, wurden diese längst von Internetgiganten wie Google, Apple, Amazon und Tencent abgelöst. Kam es früher darauf an, Din- ge herzustellen und mit Gewinn zu verkaufen, geht es im Zeitalter der Unknappheit um das Eigentum an den Märkten selbst. Doch was zeichnet den digitalen Kapitalismus im Kern aus? Und: Kann er in den Dienst öffentlicher Interessen und demokratischer Zwecke gestellt werden? In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Philipp Staab (Soziologie, Berlin) Studienleiter: Josef Mackert 35
Quelle: Marten Körner VORTRAG / ONLINE Die Datafizierung der Gesellschaft DO 11 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« Februar 19.30 Uhr Der Vortrag von Steffen Mau beschäftigt sich mit den neuen Trends der metrischen Erfassung und Bewertung der Gesellschaft, wie sie sich etwa in Formen von Ratings, Scorings und der Selbstvermes- sung finden lassen. Dabei wird argumentiert, dass die Datafizierung des Sozialen nicht einfach nur eine spezifische Beschreibungsform der Gesellschaft darstellt, sondern Gesellschaft neu konstituiert. Über Daten werden soziale Klassifikationsprozesse vorgenommen. Vor allem algorithmische Formen der Bewertung und automatisierte Entscheidungen führen dazu, dass sich die Zuweisung von Leben- schancen immer mehr an Daten festmacht. Der Vortrag fragt danach, wie sich diese Veränderung soziologisch beschreiben lässt und welche neue Statusordnung entsteht. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Steffen Mau (Soziologie, Berlin) Studienleiter: Josef Mackert 36
Quelle: Leopold Rombachs SEMINAR / PRÄSENZ Spiritualität und Spiritual Care in der Begleitung sterbender Menschen Seminartag für Ehrenamtliche in Pflege, Hospiz Fr 12 und Begleitung März Spiritual Care als Teil der Palliative Care meint, 9.30– Menschen am Ende ihres Lebens mit ihrer je 18 Uhr eigenen Ausrichtung hinsichtlich Spiritualität bzw. Religiosität zu begleiten. Im Blick ist, welche Bedürfnisse und Nöte, Hoffnungen und Ressour- cen dieser Mensch hat: Wie kann Begleitung am Lebensende gelingen? Eingeladen sind alle, die sich ehrenamtlich für schwerstkranke und sterbende Menschen engagie- ren – in Pflege, Hospiz und Begleitung. Der Seminartag schließt an den bereits im Herbst 2020 durchgeführten ersten Seminarteil an. In Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentin: Dr. Margrit Gratz (Leitung des Hospizes St. Martin, Stuttgart) Leitung: Ekkehart Bechinger (Geistliches Zentrum St. Peter) Dr. Verena Wetzstein (Palliative Care Forum/Katholische Akademie) Ort: Geistliches Zentrum St. Peter, Klosterhof 2, 79271 Sankt Peter F OKUS RESSOUR C E N 37
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash FORUM / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Sterben geht uns alle an Mi 17 Gespräche über Sterben, Tod und Trauer März 19 Uhr Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent- lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiterbefördern. Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus- einandersetzungen ermöglichen möchte. Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell über unsere Homepage und das Einzelprogramm bekannt gegeben. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 38
FORUM / ONLINE Leben im Sterben MO 19 Woche für das Leben 2021 April Seit fast 30 Jahren veranstalten die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland die Wo- che für das Leben – eine Aktionswoche mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten. In diesem Jahr wollen die Veranstaltungen der Wo- che für das Leben den Blick lenken auf die Situation sterbender Menschen: Leben im Sterben. Die zentrale Veranstaltung der Erzdiözese Freiburg zusammen mit der Evangelischen Landeskirche in Baden findet am 19. April statt. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 39
Quelle: Angelika Osthues VORTRAG / ONLINE Die nächste Gesellschaft: nachhaltig, feministisch, ökosozialistisch DO 22 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« April 19.30 Uhr In seinem Debattenbeitrag »Nicht jede Krise ist auch eine Chance« stellt der Jenaer Soziologe Klaus Dörre fest: »An der Pandemie und der von ihr verursachten globalen Gesellschaftskrise ist nichts gut. Statt die oft gehörte Phrase von der Krise als Chance einmal mehr zu variieren, macht es Sinn, nach der gesellschaftsverändernden Dynamik der Pandemie zu fragen.« Klaus Dörre ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie und Geschäftsführender Direktor des DFG-Kollegs »Post- wachstumsgesellschaften«. Einer seiner wichtigsten Forschungsschwerpunkte untersucht die Dynamik und (De)Stabilisierung moderner Wachstumsgesell- schaften. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referent: Prof. Dr. Klaus Dörre (Soziologie, Jena) Studienleiter: Josef Mackert 40
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash FORUM / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM Sterben geht uns alle an Mi 5 Gespräche über Sterben, Tod und Trauer Mai 19 Uhr Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent- lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen. Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft weiterbefördern. Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset- zungen ermöglichen möchte. Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell über unsere Homepage und das Einzelprogramm bekannt gegeben. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein 41
Quelle: C.H. Beck Verlag TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE Die Zerstörung von Mensch und Welt im FR/SA Zeitalter der 11 4. Industriellen Revolution 40 Jahre »Die Antiquiertheit des Menschen« 12 von Günther Anders Juni Die Tagungsankündigung für den November 2020 Beginn wies darauf hin, dass Günther Anders vor 40 Jahren FR 17 Uhr den zweiten Band der »Antiquiertheit des Men- schen« veröffentlichte. Corona-bedingt wurde diese Tagung nun auf Juni 2021 verlegt. Das unkonven- tionelle Denken dieses Philosophen, das sich an bis dato kaum philosophiewürdigen Gegenständen wie Fernsehapparaten, Computern und der Atombombe entzündete, will sie zum Ausgangspunkt nehmen, um neu gestellte Zukunftsfragen der Menschheit zu diskutieren. Von Günther Anders geprägte Denkfiguren wie die »prometheische Scham« oder die »Apokalypseblind- heit« haben das Verhältnis von Mensch und Technik in den Zeitaltern der ersten drei industriellen Revo- lutionen neu lesbar gemacht und ihn zur Diagnose 42
der Antiquiertheit des Menschen geführt: Zwischen dem, was der Mensch sich vorstellen, und dem, was er herstellen kann, wächst ein Gefälle, das dafür sorgt, dass der Mensch zunehmend rückständiger wird gegenüber seinen immer komplexeren und perfekteren technischen Umwelten. In seinen ein- dringlichen und an ein breites Publikum gerichteten Texten verfolgte Anders einen anthropologischen Ansatz, dessen innovative Pointe die Umkehrung der klassischen Verhältnis-bestimmung von Mensch und Technik ist: Nicht mehr »Was macht der Mensch mit der Technik?«, sondern »Was machen die Geräte und Apparate mit uns, ihren Erfindern?«, lautet seine Frage, die sich der Erfahrung einer zunehmenden Zerstörung der Humanität stellt. Die Selbstver- kleinerung des Menschen angesichts einer immer kunstvolleren und mächtigeren Technik führt Anders zufolge perspektivisch in die Selbstvernichtung. Nur 40 Jahre später, im Zeitalter der 4. Indust- riellen Revolution, erscheinen die Analysen von Günther Anders hellsichtiger denn je. Wir wollen den Jahrestag zum Anlass einer Tagung nehmen, die das Potential dieses radikalen Denkens für die Gegenwart ausloten soll. Dafür stellen wir zwei Schlüsseltechnologien ins Zentrum der Auseinan- dersetzung: Human Enhancement (durch Gentech- nik, synthetische Biologie und Neuro-Enhancement) und Künstliche Intelligenz. Beide Technologien sind dabei, das Verhältnis von Mensch und Welt funda- mental zu verändern und in entscheidender Weise zu bestimmen, wer und wie wir zukünftig sind. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Günther An- ders-Gesellschaft, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württem- berg und dem Institut für Soziologie der Universität Freiburg Studienleiter: Josef Mackert 43
Quelle: George Becker / Pexels / Pfarrbriefservice SEMINAR / PRÄSENZ Sinn und Zuversicht DO 17 Menschen mit Demenz unterstützen Juni 9.30– Lebenssinn zu erfahren ist ein fundamentales 16.30 Uhr Bedürfnis und wirkt sich direkt auf die Lebensqua- lität aus. Im hohen Alter können Menschen mit existenziellen Erfahrungen konfrontiert sein, die das Sinnerleben beeinträchtigen, z. B. von einer Demenz betroffen sein oder eine*n von Demenz betroffene*n Partner*in pflegen. Welche Formen des Sinnerlebens gibt es und welche Bedeutung haben diese im Alter und bei Demenz? Was brauchen alte Menschen, wenn Sinn und Zuversicht verloren gegangen sind? Wie können hermeneutisches, ressourcenorientiertes Arbeiten und Biografiearbeit gezielt eingesetzt werden, um betroffene Personen zu unterstützen? Was brauchen Helfende selbst dafür? Das Seminar wendet sich an ehrenamtlich und be- ruflich Tätige aus der Pflege, der Alltagsbegleitung, der Seelsorge, der Hospizarbeit. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt. Referentin: Dr. Marion Bär (Gerontologin, Dozentin für Altenhilfe und Gesundheitswesen, Heidelberg) Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein F OKUS RESSOUR C E N 44
Quelle: Rita Eggstein VORTRAG / ONLINE Dekolonisierung als Zukunftsprojekt – Lehren aus der Karibik DO 17 Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft« Juni 19.30 Uhr Begriffe wie »koloniales Erbe« oder »koloniale Ge- nealogien« machen auf Kolonialismus aufmerksam, indem sie eine Verbindung zwischen der Gegenwart und einer kolonialen Vergangenheit herstellen. Von der Gegenwart des Kolonialismus ist hingegen kaum die Rede. Zwar sind kolonial geprägte Hierarchien, allen voran Rassismus, allgegenwärtig – in Europa wie in den USA, in ehemals kolonisierten Ländern wie in den einstigen Kolonialmächten. Die meisten von uns gehen jedoch davon aus, dass wir in einer Welt ohne formalen Kolonialismus leben, da nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend mehr koloni- ale Besitztümer europäischer Staaten unabhängig wurden. Am Beispiel der Karibik, in der heute die meisten noch kolonisierten Gebiete Europas, aber auch die wichtigsten Initiativen, die auf Wieder- gutmachung kolonialen Unrechts abzielen, verortet sind, werden im Vortrag Möglichkeiten der Dekolo- nisierung als Zukunftsprojekt aufgezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität Freiburg und dem Theater Freiburg Referentin: Prof. Dr. Manuela Boatca (Soziologie, Freiburg) Studienleiter: Josef Mackert 45
Quelle: Christian Mueller / Svitlana Minazova / Shutterstock FR/SA TAGUNG / PRÄSENZ 18 New Work 19 Digitales Fließband oder paradiesische Freiheit? Juni Beginn Immer hat Fortschritt Auswirkungen auf die Arbeit FR des Menschen, und immer sind seine Folgen 15.30 Uhr ambivalent: Industrialisierung und Rationalisie- rung bedroh(t)en Arbeitsplätze, bewirken jedoch auch Erleichterungen in der konkreten Arbeit und Verbesserungen etwa in der Arbeitssicherheit. Die Digitalisierung schließt hier nahtlos an: Flexibili- sierung eröffnet neue Möglichkeiten, Beruf und Freizeit zu kombinieren, zugleich wird die Work- Life-Balance zur umso größeren Herausforderung. Auch die soziale Dimension der Arbeit ändert sich, wenn »Arbeitnehmer*innen« immer mehr zu »Unternehmer*innen« werden. Wie wird solidari- sches Eintreten für Arbeitnehmer*innenrechte unter diesen Bedingungen zukünftig möglich sein? Wie muss sich soziale Sicherung verändern? Könnten die Erfahrungen während der Corona-Pandemie in diesem Kontext als ein Großversuch für New Work angesehen werden, in dem Chancen und Heraus- forderungen offenkundig und evaluiert werden? Die Tagung nimmt die schöne neue New Work-Welt in den Blick: Welche Verheißungen werden sich erfül- len – und wo bleibt das Paradies doch unerreicht? Welche Auswirkungen sind für den Einzelnen er- wartbar, und wie ist das Miteinander in Gesellschaft und Arbeitswelt neu und weiter zu gestalten? 46
Sie können auch lesen