Ressourcen Entschieden im Dialog

 
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Ressourcen Entschieden im Dialog
Programm ·
                    Januar bis Juli 2021 ·

              Ressourcen

Entschieden im Dialog
Ressourcen Entschieden im Dialog
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Unsere Veranstaltungen stehen in der Regel allen Interesssierten offen.

Änderungen vorbehalten.
Beachten Sie bitte die Veranstaltungsankündigungen in der Presse oder unter:

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Ressourcen Entschieden im Dialog
Inhalt

 2       Fokus Ressourcen
 4       Theologie und Religion
18       Politik und Nachhaltigkeit
32       Ethik und Gesellschaft
56       Kunst und Kultur

23		     Nachhaltigkeit
31		     Corona-Regeln
53		     BLOG »Münsterblick«
54		     Online im Dialog
55		     Social media

64       Mit Ihnen im Kontakt
66       Das Tagungshaus
68       Veranstaltungsübersicht
74       Informationen
75       Kontakt
76       Anreise

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Ressourcen Entschieden im Dialog
Fokus
    Ressourcen

     »Ressourcen« lautet der »Fokus«, mit dem wir auf
     das Jahr 2021 blicken. Mitten in der Corona-Pande-
     mie stellen sich neue Fragen und alte neu und ver-
     schärft: Wie werden wir wirtschaftlich und politisch
     durch diese Krise kommen, als Nation, in Europa
     und im weltweiten Zusammenhang? Welches sind
     die mittel- und langfristigen Folgen für den Arbeits-
     markt, unseren Sozialstaat und das gesellschaftliche
     Miteinander?

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Ressourcen Entschieden im Dialog
Corona führt uns derzeit deutlich vor Augen: In
                  vielfältiger Weise sind unsere »Ressourcen« und
                  deren Belastbarkeit herausgefordert, sozial und
                  wirtschaftlich, aber auch körperlich, psychisch
                  und ethisch. Wie kommen wir möglichst gesund
                  durch die Krise? Nach welchen Kriterien treffen
                  wir Entscheidungen, wenn zur Verfügung stehende
                  Kapazitäten knapp werden? Und nicht zu vergessen:
                  Wie gehen wir um mit unseren ökologischen und
                  Sinn-»Quellen«, aus denen wir leben?

                  Diese Fragen und Herausforderungen wollen wir
                  in unserem neuen Programm mit Ihnen angehen
                  und diskutieren. Corona-bedingt haben wir auch
                  Veranstaltungen, die in früheren Halbjahren geplant
                  waren und die wir weiterhin für relevant und aktuell
                  halten, in das Jahr 2021 verlegt.

                  Wie wissen derzeit nicht, wie sich die Pandemie im
                  Winter, im Frühjahr und im Sommer entwickeln und
                  wie stark unser Alltag dann eingeschränkt sein wird.
                  In der Akademie haben wir deshalb Vorsorge getrof-
                  fen. Gerne empfangen wir Sie, wenn immer möglich,
                  zu unseren Veranstaltungen in Präsenz in unserem
                  Haus – allerdings mit eingeschränkten Raum-»Res-
                  sourcen«. Deshalb bieten wir Livestream-Übertra-
Quelle: Pixabay

                  gungen und auch reine Online-Veranstaltungen
                  an. Bitte informieren Sie sich aktuell auf unserer
                  Homepage über die Modalitäten oder abonnieren
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                             In der Hoffnung, dass Sie wohlbehalten
                             bleiben, grüße ich Sie im Namen aller
                             Mitarbeitenden

                             Dr. Karsten Kreutzer
                             Akademiedirektor

                                                                         3
Ressourcen Entschieden im Dialog
Theologie und
    Religion

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Ressourcen Entschieden im Dialog
»Ein Mensch spricht durch das,
                          was er ist, mehr als durch das,
                          was er sagt.«
                          - P. Klaus Mertes SJ

                                      Die Identität des Christentums erschließt sich nur
                                      aus dem Bezug auf seine »Quelle« (frz. source), aus
                                      dem Rückbezug auf Jesus Christus. Christinnen und
                                      Christen leben ihren Glauben sozusagen immer
                                      schon »ressourcen«-bewusst; Ressourcen lautet der
                                      Fokus dieses Halbjahresprogrammes. So wie sich der
                                      christliche Glaube damit nie von seiner Geschichte
                                      dispensieren kann, ist es Aufgabe der Kirche, »das
                                      Evangelium vor einer Musealisierung zu bewahren
                                      und es stets zeitgenössisch als Frohe Botschaft
                                      zu verkünden« (Michael Seewald). Ist vor diesem
                                      Hintergrund der in der kirchlichen Reformdebatte
                                      immer wieder erhobene Vorwurf einer zu großen
                                      Orientierung am Zeitgeist sinnvoll?
Quelle: Annette Krimmer

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Ressourcen Entschieden im Dialog
Quelle: privat
                   VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                  Dies|seits:
                  Gott in allen Dingen finden?
    DO   11       Christliche Mystik in Krisenzeiten

      März
     20 Uhr   Der Mystik-Experte Gotthard Fuchs ist überzeugt:
              »Mystik hat Konjunktur, mindestens als Lebenskunst.
              Die ‚Sache mit Gott‘ freilich macht vielen zu schaf-
              fen, mit Kirche(n) ohnehin. Und was das mögliche
              Alleinstellungsmerkmal des Christlichen angeht,
              stehen säkular und interreligiös reichlich Fragen im
              Raum – angesichts der Corona von Krisensymptomen
              erst recht. Zu klären ist also die besondere Tonlage
              christlicher Mystik, ihr buntes Profil im Fächer der
              Stile und Lebensprojekte. Was konkret meint zum
              Beispiel der kühne Satz von Botho Strauß: ‚Unwahr-
              scheinlicher als Jesus Christus ist nichts‘?«

              In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der
              Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

              Referent:        Dr. Gotthard Fuchs (Theologie, Wiesbaden)
              Studienleiter:   Alexander Foitzik / Norbert Schwab

              F OKUS RESSOUR C E N

              VORLETZTE FRAGEN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE
              dies|seits: Zu Gast in dieser Reihe sind Menschen,
              die selbst suchend ihre Erfahrungen teilen und
              damit andere inspirieren. Das Leben spielt diesseits.

              Für die vorletzten, aber durchaus entscheidenden
              Fragen, die es stellt, eröffnet die Reihe dies|seits
              Räume der Orientierung und Zeit für Einsichten
              zwischen Himmel und Erde.
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Ressourcen Entschieden im Dialog
Quelle: duncan1890 / iStock
              THEOLOGISCHE SOIREE ZUR PASSIONSZEIT / PRÄSENZ

              Jesus der Jude –
              Christus der Erlöser
MI   24       Denkanstöße für das jüdisch-christliche Gespräch

  März
 19 Uhr   Für die jüdische Seite ist die Beschäftigung mit dem
          Juden Jesus Ausdruck einer neuen Freiheit und eines
          neuen Selbstbewusstseins. Diese Annäherung an
          Jesus aus jüdischer Sicht stellt fundamentale Anfra-
          gen an das Selbstverständnis christlicher Theologie.
          In jedem Fall aber kann die »Heimholung des Juden
          Jesus« christlich glaubende Menschen motivieren,
          neu über Jesus und seine Bedeutung nachzudenken.
          Denn seine jüdische Herkunft war kein kultureller
          Zufall, sondern ist Teil des christlichen Verständnis-
          ses von Heilsgeschichte.

          In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bibelwerk e. V.
          in der Erzdiözese Freiburg

          Referenten:	Prof. Dr. Walter Homolka (Jüdische Religionsphi-
                         losophie und Interreligiöser Dialog, Potsdam)
          	Prof. Dr. Magnus Striet (Fundamentaltheologie
                         und Philosophische Anthropologie, Freiburg)
          Studienleiter: Alexander Foitzik

          F OKUS RESSOUR C E N

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Ressourcen Entschieden im Dialog
Quelle: Ruhr
                                                                         Universität Bochum
                     VORTRÄGE UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                     Kirche als Netzwerk
                     oder flächendeckende
                     Versorgung?
                     Ideen und Konzepte für die Zukunft des
                     pastoralen Raums
    MO   26          Reihe »Kirchenvisionen«

         April
    19.30 Uhr    Die Volkskirche, die Sozialgestalt von Kirche der
                 vergangenen Jahrhunderte, ist in Deutschland an ihr
                 Ende gekommen. Eine flächendeckende »Versorgung«
                 der Gläubigen mit kirchlichen Dienstleistungen und
                 Angeboten ist aufgrund des zunehmenden Mangels
                 an Priestern und Finanzen nicht mehr möglich. Aber
                 auch die »Pfarrgemeinde«, das Leitbild von Kirche seit
                 den 1970er Jahren, mit engagierter »Kerngemein-
                 de«, konzentrischen Kreisen von mehr oder weniger
                 verbundenen »Gemeindegliedern« und flüchtigen
                 Rändern funktioniert immer weniger. Welche neuen
                 Ideen und Konzepte für die Zukunft kirchlichen
                 Lebens gibt es? Was bedeutet hierbei, Kirche als
                 Netzwerk zu denken? – Im Kontext der Fragen, die
                 durch den Prozess »Kirchenentwicklung 2030« aufge-
                 worfen sind, werden die Pastoraltheologen Matthias
                 Sellmann und Bernd Hillebrand alternative Modelle
                 kirchlicher Präsenz und Organisation vorstellen.

                 In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
                 Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
                 Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
                 Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

                 Referenten:      Prof. Dr. Matthias Sellmann
                                  (Universität Bochum)
                                  Prof. Dr. Bernd Hillebrand
                                  (Katholische Hochschule Freiburg)
                 Podium:          Theresa Seng (BDKJ Freiburg/Diözesanrat)
                 Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer

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Quelle: Pixabay
                TAGUNG / PRÄSENZ

   FR/SA
               Braucht die Stadt
      7        noch Kirchen?
      8        Kirchen(raum) in pluralen Stadtgesellschaften

      Mai
   Beginn   In Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Frei-
FR 16 Uhr   burg entstehen gerade große neue Stadtteile. Für
            das Erzbistum Freiburg wie für die Evangelische
            Landeskirche in Baden stellen sich damit eine Reihe
            von auch grundsätzlichen Fragen: Wie wollen die
            Kirchen in derartigen neuen pluralen städtischen
            Strukturen präsent sein? Welchen Beitrag leisten sie
            für den Aufbau eines neuen Stadtviertels und für
            das gesellschaftliche Leben überhaupt? Mit welchen
            religiösen Bedürfnissen und Erwartungen müssen
            oder dürfen die Kirchen vor Ort rechnen? Welche
            Kirchenräume braucht es, braucht es sie überhaupt?
            Und wenn ja, wie lassen sie sich angemessen
            gestalten?

            In Zusammenarbeit mit den kirchlichen Projektbeauftragten
            für den neu entstehenden Freiburger Stadtteil »Dietenbach«

            Mitwirkende:    Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz
                            (Soziologie und Theologie, Freiburg)
            	Prof. Dr. Thomas Erne (EKD-Institut für
                            Kirchenbau, Marburg)
            	Ulrich von Kirchbach (Erster Bürgermeister,
                            Freiburg)
            	Prof. Dr. Johannes Stückelberger (Kunst-
                            geschichte, Basel)
            	Barbara Winter-Riesterer (Erzbischöfliches
                            Seelsorgeamt, Freiburg)
            Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann

            F OKUS RESSOUR C E N                                                         9
Quelle: Peter Weidemann /
                                                                                Pfarrbriefservice
                     STUDIENTAG / PRÄSENZ

                    Dogma gegen Bibel,
                    Bibel gegen Dogma?
     MI   19        Die Heilige Schrift als Ressource für Reformen

          Mai
     9-17 Uhr   »Ohne die Heilige Schrift sind die Ereignisse der
                Sendung Jesu und seiner Kirche in der Welt nicht zu
                verstehen«, erklärte Papst Franziskus anlässlich der
                Einführung eines »Bibelsonntags« für die Weltkir-
                che. Und doch kommen beispielsweise Römische
                Instruktionen oftmals fast oder ganz ohne bibli-
                schen Bezug aus. Vor diesem Hintergrund widmet
                sich der diesjährige »Theologische Studientag« der
                Bibel als Grundlage für Pastoral und Theologie und
                fragt, wie die Bibel auch als Ressource für den ins
                Stocken geratenen Reformprozess der Kirche wieder
                stärkeres Gewicht bekommen kann.

                In Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Ordinariat und
                dem Institut für Pastorale Bildung

                Mitwirkende:	Prof. Dr. Egbert Ballhorn (Exegese und Theologie
                               des Alten Testaments, Dortmund)
                	Prof. em. Dr. Martin Ebner (Exegese des Neuen
                               Testaments, Bonn)
                               Rabbiner Dr. Moshe Navon (Hamburg)
                	Prof. Dr. Johanna Rahner (Dogmatik und Dog-
                               mengeschichte, Tübingen)
                Studienleiter: Alexander Foitzik

                F OKUS RESSOUR C E N

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Quelle: Lars Berg / KNA-Bild
                VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                Leitungsmodelle zwischen
                kirchenrechtlichen Nor-
                men und pastoraler Praxis
 MI   19        Reihe »Kirchenvisionen«

      Mai
19.30 Uhr   Die immer größer werdenden pastoralen Räume
            führen zu einem immer stärkeren Rückzug der
            katholischen Kirche aus der Fläche. Entscheidendes
            Kriterium hierbei ist vor allem die ständig sinkende
            Anzahl an Priestern, denen – laut Kirchenrecht –
            die Leitung einer Pfarrei obliegt. Angesichts dieser
            Zahlen-Entwicklung gerät aber gerade das Prinzip
            des priesterlichen Leitungsvorbehalts immer stärker
            unter Druck. In manchen Diözesen gibt es alterna-
            tive Leitungsmodelle, neue Modelle werden derzeit
            erprobt.
            Welche anderen Formen der Leitung gibt es über-
            haupt in der Kirche? Prof. Dr. Thomas Schüller wird
            überraschende Möglichkeiten des Kirchenrechts in
            dieser Frage aufzeigen. Gleichzeitig kommt mit Frau
            Barbara Metzner eine Pastoralassistentin zu Wort,
            die in Mettau (Schweiz) bereits seit einigen Jahren
            als Gemeindeleiterin beheimatet ist.

            In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
            Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
            Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
            Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

            Referent:      Prof. Dr. Thomas Schüller (Kirchenrecht, Münster)
            Podium:	Barbara Metzner
                           (Gemeindeleiterin, Mettau/Schweiz)
                           Dr. Klemens Gramlich (Diözesanrat)
            Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
            Ort:           Katholische Hochschule, Karlstr. 63, Freiburg

                                                                               11
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr
                    GESPRÄCH / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                   Säkulares Abendland?
                   Deutsche und französische Perspektiven auf
                   Religion in Europa
     DO   20       Reihe »Europäische Perspektiven«

         Mai
      19 Uhr   Wohin entwickelt sich Europa? Und wohin das
               europäische Christentum? Welche Rolle spielen
               dafür der deutsche und der französische Sprach-
               raum? Wie wirken sich die verschiedenen kulturel-
               len Traditionen aus? Welchen Einfluss haben die
               beiden Modelle des Religionsverfassungsrechts,
               Trennung zwischen Kirche und Staat auf der einen,
               Kooperation auf der anderen Seite, auf die künftige
               Entwicklung von Religion(en) in den europäischen
               Gesellschaften? Und wie könnte eine zukunftsfähige
               Gestalt des Christlichen in Europa aussehen? Diese
               Fragen wollen wir diskutieren mit Menschen, die die
               politische und kirchliche Lage beidseits des Rheins
               kennen. Das geschieht als öffentliche Debatte am
               Vorabend des Studientages »Entgrenzung als Iden-
               tität«, der deutsche und französische theologische
               Perspektiven miteinander ins Gespräch bringt.

               Mitwirkende:	Ministerpräsident a. D. Kurt Beck
                              (Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn)
               	             Kardinal Jean-Claude Hollerich
                              (Erzbischof von Luxemburg)
                              Prof. Dr. Christoph Theobald SJ (Theologe, Paris)
               Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

12
Quelle: Thomas Vogel / iStock
               STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE

               Entgrenzung als Identität
               Deutsch-französische Perspektiven für Kirche und
FR   21        Gesellschaft in Europa

     Mai
9–18 Uhr   Sowohl Europa als auch das Christentum befinden
           sich in Identitätskrisen. Immer deutlicher wird der
           Umgang mit Grenzen aller Art zu einer Schlüsselfra-
           ge. Die Schwächung der eigenen Identität stärkt das
           Bedürfnis nach Abgrenzung. Gerade in Corona-Zei-
           ten erwies sich allerdings der Versuch, die Krise
           durch Grenzziehungen zu entschärfen, als prekär.

           Seinen Ursprung hatte das Christentum außerhalb
           Europas, später wuchs es über Europa hinaus. Heute
           scheint Europa dem Christentum entwachsen zu
           sein. Wie hängen die Identitätskrisen Europas und
           des Christentums zusammen? Wie lassen sie sich
           mit Blick auf die Zukunft beider überwinden? Kön-
           nen Europa und Christentum ihre Krisen überwin-
           den, indem Entgrenzung zur Identität wird?

           Diesen und weiteren Fragen werden wir grenzüber-
           schreitend nachgehen im Dialog theologischer
           Perspektiven mit deutsch-französischen Tandems
           aus Freiburg und Straßburg.

           In Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der
           Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Fachbereich An-
           gewandte Theologie und Religionspädagogik der Katholischen
           Hochschule Freiburg

           Mitwirkende:	Theologinnen und Theologen der Universitäten
                          Freiburg und Straßburg und der Katholischen
                          Hochschule Freiburg
           Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

                                                                                     13
Quelle: Susanne Krahe
                  VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                  dies|seits
                  Vom ungeliebten Mitleid
                  Der barmherzige Samariter (Lk 10) in den
 MO   21          Augen des Überfallenen

       Juni
     20 Uhr   »Mitleid? Brauche ich nicht!«, behaupten viele
              Menschen mit Behinderungen heute. Das Mit-
              leid als eine religiöse Tugend ist auch in anderen
              Zusammenhängen aus der Mode gekommen. In
              ihrem Vortrag sucht Susanne Krahe nach Ursa-
              chen für den schlechten Ruf – vielleicht nur eines
              Begriffs? Mitleid wird unterschiedlich empfunden, je
              nachdem, ob es gewährt oder empfangen, gegeben
              oder erlitten wird. Die Referentin, selbst seit über 30
              Jahren blind, lädt zu einem Perspektivwechsel ein:
              Wie sieht der überfallene Mensch in Jesu Gleichnis
              wohl seinen Retter, den berühmten barmherzigen
              Samariter?

              In Zusammenarbeit mit dem c-punkt/Münsterforum und der
              Evangelischen Stadtkirchenarbeit Freiburg

              Referentin:	Susanne Krahe (Theologin und Schriftstellerin,
                             Unna)
              Studienleiter: Alexander Foitzik / Norbert Schwab

14
Quelle: Herder Verlag
                PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                »Dieselbe Kirche anders
                denken«
                Unsere Kirchenvisionen im Gespräch
                mit Weihbischof Christian Würtz,
                Professor Michael Seewald und Martin Müller

 MI   23        Reihe »Kirchenvisionen«

     Juni
19.30 Uhr   Die in der Reihe »Kirchenvisionen« zur Sprache
            gebrachten Herausforderungen verlangen danach,
            die Kirche der Zukunft nicht nur strukturell neu
            zu organisieren, sondern sie immer wieder neu zu
            denken. Wie kann das gelingen? Wie ist dies gerade
            angesichts vielfach festgefahrener Debatten und
            scheinbar endgültig festgestellter Lehrmeinungen
            überhaupt möglich? Prof. Dr. Michael Seewald hat
            in seinem Buch »Reform. Dieselbe Kirche anders
            denken« einige Strategien herausgearbeitet, derer
            sich die Kirche bereits in der Vergangenheit häufig
            bedient hat, um sich zu wandeln. Gemeinsam mit
            dem Freiburger Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz
            diskutieren wir an diesem abschließenden Abend
            der Reihe die Chancen und Grenzen eines solchen
            »Anders-Denkens« von Kirche und dessen Konse-
            quenzen in Freiburg und Rom …

            In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde
            Littenweiler/PH Freiburg, den Studienbegleitungen für
            Theologiestudierende im Karl-Rahner-Haus Freiburg und dem
            Diözesanrat der Erzdiözese Freiburg

            Mitwirkende:	Weihbischof Dr. Dr. Christian Würtz
                           (Erzdiözese Freiburg)
                           Prof. Dr. Michael Seewald
                           (Dogmatik, Münster)
                           Martin Müller (Diözesanrat)
            Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer
            Ort:           Thomas-Morus-Burse Freiburg, Kappler Str. 57
                                                                          15
Quelle: Rawpixel
                    STUDIENTAG / PRÄSENZ

                   Alle gleich und doch
                   verschieden
                   Diversität und Diversity-Konzepte in Kirche
     DI   29       und Pastoral

     Juni
10–17 Uhr      Menschen sind gleich und doch einzigartig, viel-
               fältig und verschieden. In den gender-politischen
               Debatten der letzten Jahre spielt der Begriff der
               Diversität eine zunehmend wichtige Rolle. Diversi-
               tät oder Diversity steht dabei für einen bewussten
               und wertschätzenden Umgang mit dieser Ver-
               schiedenheit und Vielfalt in den unterschiedlichen
               gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen
               – auch in der Kirche und ihrer Pastoral. Innerhalb
               der so genannten Diversity-Dimensionen widmet
               sich der Studientag den familiären Lebensformen,
               der sexuellen Identität und Orientierung. Auch oder
               gerade in der Kirche geht es um eine theologisch
               begründete Wahrnehmung und Respektierung der
               individuellen Vielfalt und Verschiedenheit, denn dies
               bedeutet, bei aller Komplexität, letztlich eine große
               Bereicherung, wenn ein «Leben in Fülle» gewollt ist.

               In Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten des
               Erzbistums Freiburg und dem Referat »Ehe-Familie-Diversität«
               im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg

               Mitwirkende:    Prof. Dr. Georg Bier (Kirchenrecht, Freiburg)
                               Prof. Dr. Sigrid Schmitz
                               (Biologie und Genderstudies, Berlin)
               	Prof. Dr. Saskia Wendel (Theologie und
                               Philosophie, Köln)
               Studienleitung: Alexander Foitzik / Dr. Mareike Hartmann

               F OKUS RESSOUR C E N
16
Quelle: Deutscher Caritasverband
                  VORTRAG UND GESPRÄCH / PRÄSENZ

                 Helfen, wo immer zu
                 helfen ist
                 Anlässlich des 100. Geburtstags von
 FR   23         Dr. Georg Hüssler (1921–2013)

      Juli
16-21 Uhr    »Helfen, wo immer zu helfen ist«, das war das
             Leitwort von Dr. Georg Hüssler, Ehrenpräsident
             des Deutschen Caritasverbandes und Ehrenbürger
             der Stadt Freiburg. Von 1969 bis 1991 hat er den
             Wohlfahrtsverband geleitet und diesen geprägt,
             bis heute. Vielsprachig und völkerverbindend schon
             von Herkunft her hat er bereits als Generalsekretär
             die Auslandsarbeit des Deutschen Caritasverbandes
             gefördert und sich für den Aufbau von Caritas-Struk-
             turen weltweit eingesetzt. Von 1975 bis 1983 war
             der »homo politicus« durch und durch auch Präsident
             des weltweiten Netzwerkes Caritas Internationalis.
             Anlässlich Hüsslers 100. Geburtstages am 7. Juli soll
             nicht nur Rückblick gehalten werden. Welchen Stel-
             lenwert hat die weltweite Caritasarbeit und »Caritas
             international. Das Hilfswerk der Deutschen Caritas«
             heute, in Kirche, Politik und Gesellschaft?

             In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Caritasverband

             Studienleiter:   Alexander Foitzik

                                                                                             17
Politik und
     Nachhaltigkeit

18
»Vielleicht sind wir ja schon in-
                      fiziert von der Ahnung, dass die
                      guten alten Zeiten vorbei sind
                      und es uns an den Kragen geht.«
                      – Stephan Lessenich

                                  Mit Blick auf den ersten Lockdown im Frühjahr
                                  2020 stellte der Soziologe Armin Nassehi fest:
                                  »Eigentlich sollten wir in einer Gesellschaft leben,
                                  in der wir, wenn es um Dinge geht, die wichtig
                                  sind, auf Verbote möglichst verzichten sollten.
                                  Im Moment werden wir eines Besseren belehrt.
                                  Manches muss womöglich verboten werden. Das ist
                                  keine gute Nachricht, finde ich.« Unser Dilemma:
                                  Wir verorten uns in einer freiheitlichen Gesellschaft,
                                  zu deren Verteidigung wir uns zunehmend aufge-
                                  rufen fühlen. Andererseits wachsen die Zweifel,
                                  ob die Herausforderungen durch Phänomene wie
                                  Klimawandel, Artensterben, Flucht-Migration und
                                  auch die aktuelle Pandemie mit den herkömmlichen
                                  Instrumentarien freiheitlicher Demokratien noch
                                  bewältigt werden können. Die Schule der Pandemie,
                                  die unsere Gesellschaft gerade durchläuft, stellt vie-
                                  le unserer bisherigen Haltungen und Gewissheiten
                                  massiv in Frage. Grund genug für uns, das öffentli-
                                  che Gespräch zu intensivieren.
Quelle: Fionn Große

                                                                                           19
Quelle: C.Bertelsmann

                   VORTRAG UND DISKUSSION / ONLINE

                   Das Ende der Evolution
                   Das rapide Verschwinden der Artenvielfalt und
                   der Einfluss des Menschen
     Mi   27       Reihe »Mensch und Schöpfung«

      Januar
      19 Uhr   Der Mensch ist zum »größten Raubtier« und zum
               entscheidenden Evolutionsfaktor geworden, der
               das gesamte Leben auf unserem Planeten bedroht
               und damit das Ende der Evolution heraufbeschwört.
               Mit seiner Bevölkerung von bis zu neun oder zehn
               Milliarden Menschen bis Mitte des Jahrhunderts
               manövriert er sich und andere Arten in eine düstere
               Zukunft. Dabei ist der Klimawandel ein Neben-
               schauplatz angesichts von Bevölkerungszunahme,
               Ressourcenverknappung und Umweltzerstörung. Vor
               allem die Landnutzungsänderungen durch Landwirt-
               schaft und die Überfischung in den Meeren führen
               zur »Defaunation« – zur Entleerung der Tierwelt. Mit
               dem größten Artenschwund seit dem Aussterben
               der Dinosaurier steht eine weltweite biologische
               Tragödie nie gekannten Ausmaßes bevor. Doch es
               gibt Auswege aus der Artenkrise.

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
               sozial-ökologische Zukunft

               Referent:	Prof. Dr. Matthias Glaubrecht (Zoologie,
                              Hamburg)
               Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer

               F OKUS RESSOUR C E N
20
Quelle: Banksy / Paul Appleyard / Flickr
              GESPRÄCH / ONLINE

              Die EU und China –
              Auf dem Weg zur systemi-
              schen Konkurrenz?
 DO   4       Reihe »Europäische Perspektiven«

Februar
 19 Uhr   Die Beziehungen zwischen der EU und China haben
          sich in den letzten Jahren stetig verschlechtert.
          Nach Jahrzehnten der pragmatischen Wirt-
          schafts-partnerschaft wächst auf europäischer Seite
          die Frustration über eine zunehmend aggressive
          Außenpolitik Beijings gepaart mit einem immer
          autokratischeren Regierungssystem im Inneren. Der
          EU-Außenbeauftrage Josip Borrell sprach anlässlich
          des jüngsten EU-China-Gipfels von der »Naivität«
          der Europäer, die jetzt einer realistischeren Betrach-
          tungsweise gewichen sei.

          In unserer Reihe »Europäische Perspektiven« wollen
          wir der Frage nachgehen, ob China sich zum »sys-
          temischen Rivalen« Europas entwickelt, wie einige
          Experten meinen. Zur Debatte steht neben den gra-
          vierenden politischen Meinungsverschiedenheiten
          und der unterschiedlichen Werteorientierung auch
          die Frage nach gleichberechtigtem Marktzugang im
          Rahmen eines Investitionsabkommens.

          In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische
          Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium politicum der
          Universität Freiburg, dem Frankreich-Zentrum der Universität
          Freiburg, dem Centre Culturel Français Freiburg e. V. und dem
          Centro Culturale Italiano Freiburg e. V.

          Gesprächsleitung:       Dr. Winfried Veit
          Studienleiter:		        Josef Mackert                                                         21
Quelle: privat

                   VORTRAG UND DISKUSSION / ONLINE

                   Tierethik
                   Christliche Orientierungen in einem
                   spannungsreichen Feld

     MI   24       Reihe »Mensch und Schöpfung«

     Februar
      19 Uhr   Der Umgang mit Tieren ist in der gegenwärtigen Ge-
               sellschaft durch eine tiefe Spaltung geprägt: einerseits
               emotionale und verhaltensbiologische Annäherung im
               »animal turn«; andererseits gesteigerte Instrumenta-
               lisierung von Tieren in der Agrarpolitik sowie massive
               Verdrängung von Wildtieren durch die expansive
               Lebensform. Vor diesem Hintergrund hat sich die
               Tierethik zu einem Brennpunkt der Ethik entwickelt,
               in dem zugleich die Sonderstellung des Menschen in
               der Natur neu auf den Prüfstand gestellt wird. Sollten
               wir auch den Tieren »Würde« zuerkennen? Was folgt
               aus ihrer in Deutschland rechtlich verankerten Be-
               zeichnung als »Mitgeschöpfe«? Was ist zu tun gegen
               das sechste große Artensterben in der Geschichte
               der Evolution? Der Vortrag skizziert die sehr unter-
               schiedlichen Modelle der Tierethik in Philosophie und
               Theologie sowie ihre praktischen Konsequenzen.

               In Zusammenarbeit mit der Musella-Stiftung für eine
               sozial-ökologische Zukunft

               Mitwirkende:     Prof. Dr. Markus Vogt (Sozialethik, München)
               Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer

               FOK US RESSOU R C E N
22
ENTSCHIEDEN IM DIALOG

Nachhaltigkeit
Im Januar 2019 veröffentlichte Erzbischof Stephan Burger
in seiner Rede an die Gewinner des damaligen Umwelt-
preises den weitreichenden Beschluss, für die Erzdiözese
Freiburg das Ziel »Klimaneutral bis 2030« vorzugeben. In
dieser Rede stellte er fest, dass wir angesichts der bereits
feststellbaren und der in Zukunft drohenden Auswirkun-
gen des von uns mit zu verantwortenden Klimawandels
nicht einfach weitermachen können wie bisher, und
fordert uns zu entsprechenden Anstrengungen auf.

Die Katholische Akademie ist diesem Ziel und den damit
verbundenen Vorgaben und Aufgaben verpflichtet. Wir
beteiligen uns aktiv an der Energieoffensive der Erzdiö-
zese sowie am Projekt »fair nah logisch« im Bereich der
Nahrungs- und Textilbeschaffung. Seit den 90er Jah-
ren folgt die Katholische Akademie bereits den mit der
EMAS-Zertifizierung verbundenen Selbstverpflichtungen.
Jetzt versuchen wir auch in diesem Bereich, die Vorgabe
»Klimaneutral 2030« mit neuen mittel- und langfristigen
Zielsetzungen zu erfüllen. Dafür engagieren sich alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie.

Angaben über unsere Arbeit auf diesem Gebiet finden Sie
auf unserer Homepage (www.katholische-akademie-
freiburg.de). Wir freuen uns auch über Anregungen von
Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses. Wir laden
Sie ein, uns bei der Realisierung des Zieles »Klimaneutral
2030« zu unterstützen:
mail@katholische-akademie-freiburg.de

                                                               23
Quelle: Tobias Arhelger / Shutterstock
                  STUDIENTAG / PRÄSENZ UND ONLINE

                 CRISPR/Cas: Patentrezept
                 für die Landwirtschaft?
     SA   6      Die neuen Gentechniken in der Diskussion

      März
      9.30–   Im Jahr 2012 wurde die neue Gentechnikmethode
     16 Uhr   CRISPR/Cas entdeckt, die jüngste der Genom-Editie-
              rungs-Methoden und gleichzeitig die, die am leich-
              testen zu handhaben ist. Seitdem wirft der Einsatz
              dieser Techniken in der Landwirtschaft viele Fragen
              auf. Am 25. Juli 2018 wurde CRISPR/Cas durch ein
              Urteil des Europäischen Gerichtshofs als Gentechnik
              eingestuft. Mit Hilfe dieses Verfahrens gezüchtete
              Organismen müssen seitdem das gleiche Zulas-
              sungsverfahren durchlaufen wie die mit klassischer
              Gentechnik gezüchteten Produkte.

              Befürworter halten die neuen Gentechniken für das
              Mittel der Wahl: sowohl die Frage der Welternäh-
              rung als auch die Anpassung der Landwirtschaft
              an sich ändernde Umweltbedingungen durch den
              Klimawandel können in ihren Augen durch CRISPR/
              Cas gelöst werden. Gegner der neuen Gentechniken
              machen sich Sorgen um die Tatsache, dass lang-
              fristige Auswirkungen auf Menschen und Umwelt
              bisher unbekannt sind und Risiken bergen: Einmal
              verbreitete gentechnisch veränderte Organismen
              sind nicht mehr rückholbar.

24
Ist der Einsatz der neuen Gentechniken in der Land-
wirtschaft verantwortbar? Wie können Nutzen und
möglicher Schaden, Potentiale und Risiken gegen-
einander abgewogen werden? Braucht es die neuen
Gentechniken für eine nachhaltige Landwirtschaft?

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Landvolkbewegung
und dem AktivForum Gentechnik und Biopatentierung

Mitwirkende:	Martina Braun MdL (AktivForum Gentechnik und
               Biopatentierung, Stuttgart)
               Harald Ebner MdB (Mitglied im Ausschuss für
               Ernährung, Berlin)
               Christian Eichert (BIOLAND Baden-Württemberg,
               Esslingen)
               Padraig Elsner (Badischer Landwirtschaftlicher
               Hauptverband e. V., Freiburg)
               Dr. Angelika Hilbeck (Agrarökologie, Zürich)
               Bettina Locklair (Katholische Landvolkbewegung
               Deutschland, Berlin)
               und weitere
Studienleiter: Norbert Schwab

F OKUS RESSOUR C E N

                                                                25
Quelle: pzaxe / 123RF
                    GESPRÄCH / ONLINE

                   Das Mängelwesen Mensch
                   und die Verheißungen der
                   Künstlichen Intelligenz
     DO   25       Reihe »Digitaler Diwan«

     März
 19.30 Uhr     Unter dem Reihentitel »Digitaler Diwan« laden wir
               jeweils einen Kreis von Expertinnen und Experten
               aus den unterschiedlichsten Arbeits- und For-
               schungszusammenhängen ein, mit uns über die
               Auswirkungen der digitalen Revolution nachzuden-
               ken und zu diskutieren. In diesem transdisziplinären
               Austausch geht es uns zunächst um die möglichst
               genaue Erarbeitung von Orientierungswissen auf
               diesem für jeden Einzelnen unüberschaubar gewor-
               denen Feld. Welche Veränderungen vollziehen sich
               durch die Digitalisierung auf welchen Gebieten, und
               welche wechselwirksamen Folgen für Menschen
               und Gesellschaften haben wir zu erwarten?

               Quer zu allen anderen Fragen wird uns konti-
               nuierlich das Verhältnis von Digitalisierung und
               menschlicher Freiheit beschäftigen. Die zweite
               Folge beschäftigt sich deshalb mit den Verheißun-
               gen und den bereits beschreibbaren Wirkungen der
               Künstlichen Intelligenz, die je nach Perspektive zu
               Freiheitsgewinnen und zu Freiheitsbedrohungen
               führt.

               Studienleiter:   Josef Mackert / Norbert Schwab

26
Quelle: Deutscher Bundestag

                                    GESPRÄCH / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                                   Demokratie - verunsichert
DO               29                Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

   April
 19 Uhr                        Viele bisherige Gewissheiten der deutschen Ge-
                               sellschaftsordnung scheinen angesichts von neuen
                               autoritären und populistischen Strömungen, der
                               Sehnsucht nach einem starken Staat, einer zuneh-
                               menden sozialen Spaltung, hasserfüllten politischen
                               Debatten und einer immer größer werdenden kultu-
                               rellen Diversität in unserem Land fraglich geworden
                               zu sein. Wir können nicht genau sagen, wann sich
                               dieses diffuse Gefühl der Verunsicherung in unserer
                               Gesellschaft ausgebreitet hat. Doch: Ist auch die De-
                               mokratie selbst verunsichert? Oder verunsichert die
                               demokratische Kultur ihre Bürgerinnen und Bürger
                               im 21. Jahrhundert? An diesem Abend wollen wir mit
                               Gregor Gysi, dem streitbaren Linken-Politiker,
                               der tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche selbst
                               erlebt hat, über aktuelle politische Fragen unserer
                               demokratischen Grundordnung ins Gespräch kommen
                               und dem Unbehagen auf den Grund gehen.

                               Referent:        Dr. Gregor Gysi MdB (Politiker, Berlin)
                               Studienleiter:   Dr. Karsten Kreutzer
                               Ort:             Theater Freiburg

                                                                                          27
Quelle: Cigdem / Shutterstock

                   PODIUMS- UND WERKSTATTGESPRÄCH / ONLINE

                  Welterschöpfungstag 2021,
     MO   3       Deutschland
      Mai
10–17 Uhr     Die Menschheit verbraucht mehr natürliche Res-
              sourcen, als die Erde produzieren bzw. erneuern
              kann. Würden alle Menschen so leben wie wir in
              Deutschland, wären die Ressourcen derzeit bereits
              Anfang Mai »erschöpft«. Dieser Tag rückt immer
              weiter nach vorne im Jahr. Die damit verbundene
              Dramatik nehmen wir zum Anlass, in der Dekade
              2020 bis 2030 jährlich den deutschen »Welter-
              schöpfungstag« bzw. »Erdüberlastungstag« mit
              einem Aktionstag in der Katholischen Akademie
              zu begehen: Was muss sich ändern, was kann sich
              ändern, was hat sich auch bereits geändert an
              unserem Lebensstil? Zugleich ist es unser Anliegen,
              das von Erzbischof Stephan Burger ausgerufene am-
              bitionierte Ziel zu befördern, als Erzdiözese Freiburg
              bis 2030 klimaneutral zu werden.

              In Zusammenarbeit mit der Diözesanstelle für Schöpfung und
              Umwelt und der Musella-Stiftung für eine sozial-ökologische
              Zukunft

              Mitwirkende:	Erzbischof Stephan Burger (Freiburg)
                             Bundesministerin für Umwelt a. D. Dr. Barbara
                             Hendricks MdB (Berlin)
                             Prof. Dr. Tine Stein (Politikwissenschaften und
                             Ideengeschichte, Göttingen)
              Studienleiter: Dr. Karsten Kreutzer / Josef Mackert

28            FOK US RESSOU R C E N
Quelle: Gutzemberg / iStock
             TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE

             »Von Erbfeinden zu guten
             Nachbarn«
             Die deutsch-französischen Beziehungen, 150 Jahre
DO   6       nach Beendigung des Krieges 1870/71

   Mai
10 Uhr   Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 mar-
         kiert einen Einschnitt der europäischen Geschichte.
         Er bereitet den Boden für die beiden Weltkriege und
         das Völkerschlachten des 20. Jahrhunderts. Dieser
         Krieg legt die Saat für eine Erbfeindschaft, die für
         drei Generationen das Verhältnis zwischen Deut-
         schen und Franzosen vergiftet. 150 Jahre danach
         blicken wir zusammen mit anderen Institutionen
         in Freiburg auf dieses Ereignis zurück. Hélène Mi-
         ard-Delacroix und Andreas Wirsching sind in einem
         deutsch-französischen Dialog der Frage nachgegan-
         gen, wie die Entwicklung »Von Erbfeinden zu guten
         Nachbarn« nach 1945 möglich wurde. Mit ihnen
         und anderen Gästen aus Frankreich und Deutsch-
         land wollen wir die Thesen ihres Buches erörtern
         und weitergehend diskutieren; diskutieren, was wir
         tun müssen, um diese gute Nachbarschaft auch in
         Zukunft zu erhalten. Veranstaltungen im Literatur-
         haus Freiburg und eine Filmserie im Kommunalen
         Kino werden diese Tagung begleiten.

         In Zusammenarbeit mit dem Centre Culturel Français, dem
         Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg, dem Histori-
         schen Seminar der Universität Freiburg, der Landeszentrale für
         Politische Bildung Außenstelle Freiburg, dem Colloquium Poli-
         ticum, dem Kommunalen Kino und dem Literaturhaus Freiburg

         Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                                     29
TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE

                    70 Jahre Genfer
     MI   28        Flüchtlingskonvention
         Juli
      10 Uhr    Das »Abkommen über die Rechtsstellung der
                Flüchtlinge« – wie der eigentliche Titel der Genfer
                Flüchtlingskonvention (GFK) lautet – wurde am 28.
                Juli 1951 verabschiedet und 1967 durch ein wich-
                tiges Protokoll ergänzt. Insgesamt 149 Staaten sind
                bisher der GFK und/oder dem Protokoll von 1967
                beigetreten. Bis heute ist die GFK das wichtigste
                internationale Dokument für den Flüchtlingsschutz.
                Die Konvention legt klar fest, wer ein Flüchtling ist,
                welchen rechtlichen Schutz, welche Hilfe und wel-
                che sozialen Rechte sie oder er von den Unterzeich-
                nerstaaten erhalten soll.

                Mit einer Tagung anlässlich des 70. Jahrestages
                ihrer Verabschiedung wollen wir die Konvention
                würdigen und gleichzeitig eine Reihe kritischer
                Fragen stellen. Vor allem die, ob die Konvention
                angesichts neuartiger Fluchtursachen (Klimawandel/
                Desaster Displacement) einen erweiterten Flücht-
                lingsbegriff braucht.

                In Zusammenarbeit mit Pro Asyl e. V., dem Flüchtlingsrat
                Baden-Württemberg, Cap Anamur. Deutsche Not-Ärzte e. V.,
                Ärzte ohne Grenzen e. V., Die Seebrücke, RESQSHIP e. V.,
                Human Rights Watch, SOS Méditerranée

                Studienleiter:   Josef Mackert

30
Corona-Regeln
Verhaltensregeln im Tagungshaus während der
Corona-Pandemie

Allgemeine Regeln:

• Beim Betreten des Hauses bitte die Hände waschen oder
   desinfizieren.
• Hierzu stehen Desinfektionsspender im Haus bereit.
• Sollten Sie sich krank fühlen, reisen Sie bitte nicht an.
• Tragen Sie bei Anreise- und Abreise bitte eine
   Mund-Nasen-Bedeckung (MNB).
• Bitte bezahlen Sie nach Möglichkeit bargeldlos.
• Es gelten die aktuellen Verordnungen des Landes
   Baden-Württemberg.

Abstand:

• Bitte beachten Sie das Abstandsgebot von
   mindestens 1,50 Meter.
• Der Aufzug darf nur von max. zwei Personen gleichzeitig
   benutzt werden.
• Wir bitten Sie, in öffentlichen Bereichen, Fluren, Sanitär-
   räumen, Aufzug etc. immer Ihre Maske zu tragen.

Zu Zwecken der Kontaktnachverfolgung sind
wir verpflichtet, von allen Gästen folgende
Daten zu erfassen:

• Name des/der Teilnehmenden,
• Datum und Uhrzeit der Anwesenheit,
• Kontaktdaten.

Diese Daten werden unter Beachtung der Datenschutz-
regeln aufbewahrt und nach vier Wochen vernichtet.

Die vollständigen Corona-Regeln finden Sie unter
www.katholische-akademie-freiburg.de/corona.
                                                                 31
Ethik und
     Gesellschaft

32
»Mund-Nasen-Bedeckungen
                         sind im weitesten Sinne Masken,
                         die aus handelsüblichen Stoffen
                         genäht und im Alltag getragen
                         werden.«
                         – Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

                                     Die Maske prägt unseren Alltag. Wir begegnen
                                     anderen Menschen meist nur noch mit halb
                                     bedecktem Gesicht. Ein Lächeln? Ein schiefes
                                     Grinsen? – Kaum zu erkennen. Die Maske erschwert
                                     Begegnung. Sie wirkt wie eine Dialoghürde, die
                                     erst einmal genommen werden will. Dabei ist es ihr
                                     Zweck, andere zu schützen – und bestenfalls auch
                                     uns selbst. Weil diese neue Umgangsform wichtig
                                     für unser Zusammenleben und ein Zeichen der
                                     Solidarität ist, tragen wir sie.

                                     In diesem Halbjahr versammeln wir im Bereich
                                     »Ethik und Gesellschaft« Themen, die dem Zusam-
                                     menleben der Menschen, der Solidarität, dem Dialog
                                     verpflichtet sind. Wir fragen nach den Ressourcen,
                                     aus denen wir leben. Und wir schauen auf das Ende
                                     des Lebens, an dem es noch einmal besonders gilt,
                                     gemeinsam Sorge zu tragen.
Quelle: Maurice Korbel

                                                                                          33
Quelle: Caritas International
                   VORTRAG UND DISKUSSION / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                  Gefährlicher Mangel an
                  Staatlichkeit
                  Taugt »Statebuilding« als neues
 MO   18          friedensethisches Paradigma?

     Januar
     19 Uhr   So genannte »Failed States«, von Zerfall bedrohte
              Staaten, stellen aufgrund ihrer mangelnden Staat-
              lichkeit für ihre eigenen Bürger, für umliegende
              Staaten, gelegentlich auch für die internationale
              Staatengemeinschaft eine Gefahr dar. Entsprechend
              bemüht sich die internationale Gemeinschaft an
              vielen Orten der Erde um die Rekonstruktion von
              Staatlichkeit. Externe Akteure, mit ihren eigenen
              Ideen von Staat und Institutionen, stehen aber vor
              einem Dilemma, mit ihrem Versuch, nach einem
              (Bürger-)Krieg Gesellschaften zu einer friedlichen
              Zukunft zu verhelfen. Dies lässt sich anschaulich
              zeigen am Beispiel Afghanistan nach fast 20 Jahren
              externen Statebuildings mit enorm hohem personel-
              len und materiellen Aufwand.

              In Zusammenarbeit mit Caritas international, dem Hilfswerk
              der Deutschen Caritas

              Mitwirkende:	Julia Gietmann (Caritas international, Freiburg)
              	Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Institut für
                             Theologie und Frieden, Hamburg)
              Studienleiter: Alexander Foitzik

              F OKUS RESSOUR C E N

34
Quelle: Felix Noak
                 VORTRAG / ONLINE

                Digitaler Kapitalismus
                Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«
DO   21
   Januar
19.30 Uhr   Beherrschten vor 20 Jahren noch Industriekonglo-
            merate, Energiekonzerne und Banken die Rangliste
            der wertvollsten Unternehmen, wurden diese längst
            von Internetgiganten wie Google, Apple, Amazon
            und Tencent abgelöst. Kam es früher darauf an, Din-
            ge herzustellen und mit Gewinn zu verkaufen, geht
            es im Zeitalter der Unknappheit um das Eigentum
            an den Märkten selbst.

            Doch was zeichnet den digitalen Kapitalismus im
            Kern aus? Und: Kann er in den Dienst öffentlicher
            Interessen und demokratischer Zwecke gestellt
            werden?

            In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
            Freiburg und dem Theater Freiburg

            Referent:        Prof. Dr. Philipp Staab (Soziologie, Berlin)
            Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                                                 35
Quelle: Marten Körner
                    VORTRAG / ONLINE

                   Die Datafizierung der
                   Gesellschaft
     DO   11       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

   Februar
 19.30 Uhr     Der Vortrag von Steffen Mau beschäftigt sich mit
               den neuen Trends der metrischen Erfassung und
               Bewertung der Gesellschaft, wie sie sich etwa in
               Formen von Ratings, Scorings und der Selbstvermes-
               sung finden lassen. Dabei wird argumentiert, dass
               die Datafizierung des Sozialen nicht einfach nur
               eine spezifische Beschreibungsform der Gesellschaft
               darstellt, sondern Gesellschaft neu konstituiert.
               Über Daten werden soziale Klassifikationsprozesse
               vorgenommen. Vor allem algorithmische Formen
               der Bewertung und automatisierte Entscheidungen
               führen dazu, dass sich die Zuweisung von Leben-
               schancen immer mehr an Daten festmacht. Der
               Vortrag fragt danach, wie sich diese Veränderung
               soziologisch beschreiben lässt und welche neue
               Statusordnung entsteht.

               In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
               Freiburg und dem Theater Freiburg

               Referent:        Prof. Dr. Steffen Mau (Soziologie, Berlin)
               Studienleiter:   Josef Mackert

36
Quelle: Leopold Rombachs
               SEMINAR / PRÄSENZ

              Spiritualität und Spiritual
              Care in der Begleitung
              sterbender Menschen
              Seminartag für Ehrenamtliche in Pflege, Hospiz
Fr   12       und Begleitung

 März     Spiritual Care als Teil der Palliative Care meint,
 9.30–    Menschen am Ende ihres Lebens mit ihrer je
18 Uhr    eigenen Ausrichtung hinsichtlich Spiritualität
          bzw. Religiosität zu begleiten. Im Blick ist, welche
          Bedürfnisse und Nöte, Hoffnungen und Ressour-
          cen dieser Mensch hat: Wie kann Begleitung am
          Lebensende gelingen?

          Eingeladen sind alle, die sich ehrenamtlich für
          schwerstkranke und sterbende Menschen engagie-
          ren – in Pflege, Hospiz und Begleitung.

          Der Seminartag schließt an den bereits im Herbst
          2020 durchgeführten ersten Seminarteil an.

          In Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Zentrum St. Peter.
          Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums,
          einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

          Referentin:
                    Dr. Margrit Gratz (Leitung des Hospizes
                    St. Martin, Stuttgart)
          Leitung:	Ekkehart Bechinger (Geistliches Zentrum
                    St. Peter)
                    Dr. Verena Wetzstein (Palliative Care
                    Forum/Katholische Akademie)
          Ort:      Geistliches Zentrum St. Peter, Klosterhof 2,
                    79271 Sankt Peter

          F OKUS RESSOUR C E N
                                                                                     37
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
                    FORUM / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

                   Sterben geht uns alle an
     Mi   17       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

       März
      19 Uhr   Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
               meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent-
               lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen
               müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder
               später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen.
               Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur
               von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft
               weiterbefördern.

               Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich
               und bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden
               »Sterben geht uns alle an« jeweils ein Forum, das
               Positionen einnimmt, das Gespräch sucht und Aus-
               einandersetzungen ermöglichen möchte.

               Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
               über unsere Homepage und das Einzelprogramm
               bekannt gegeben.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

38
FORUM / ONLINE

                 Leben im Sterben
MO   19          Woche für das Leben 2021

     April
             Seit fast 30 Jahren veranstalten die evangelische
             und die katholische Kirche in Deutschland die Wo-
             che für das Leben – eine Aktionswoche mit jährlich
             wechselnden Themenschwerpunkten.

             In diesem Jahr wollen die Veranstaltungen der Wo-
             che für das Leben den Blick lenken auf die Situation
             sterbender Menschen: Leben im Sterben.

             Die zentrale Veranstaltung der Erzdiözese Freiburg
             zusammen mit der Evangelischen Landeskirche in
             Baden findet am 19. April statt.

             Die Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care Forums,
             einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

             Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                                                              39
Quelle: Angelika Osthues

                    VORTRAG / ONLINE

                   Die nächste Gesellschaft:
                   nachhaltig, feministisch,
                   ökosozialistisch
     DO   22       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

      April
 19.30 Uhr     In seinem Debattenbeitrag »Nicht jede Krise ist
               auch eine Chance« stellt der Jenaer Soziologe
               Klaus Dörre fest: »An der Pandemie und der von ihr
               verursachten globalen Gesellschaftskrise ist nichts
               gut. Statt die oft gehörte Phrase von der Krise als
               Chance einmal mehr zu variieren, macht es Sinn,
               nach der gesellschaftsverändernden Dynamik der
               Pandemie zu fragen.« Klaus Dörre ist Professor für
               Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie und
               Geschäftsführender Direktor des DFG-Kollegs »Post-
               wachstumsgesellschaften«. Einer seiner wichtigsten
               Forschungsschwerpunkte untersucht die Dynamik
               und (De)Stabilisierung moderner Wachstumsgesell-
               schaften.

               In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
               Freiburg und dem Theater Freiburg

               Referent:        Prof. Dr. Klaus Dörre (Soziologie, Jena)
               Studienleiter:   Josef Mackert

40
Quelle: Daniil Kuzelev / Unsplash
             FORUM / PRÄSENZ MIT LIVESTREAM

             Sterben geht uns alle an
Mi   5       Gespräche über Sterben, Tod und Trauer

   Mai
19 Uhr   Übers Sterben sprechen wir selten. Oder zumindest
         meist nicht gerne. Schon gar nicht in der Öffent-
         lichkeit. Weil wir uns dann der Tatsache stellen
         müssten, dass wir alle sterben werden. Früher oder
         später. Doch übers Sterben müssen wir sprechen.
         Weil nur so gewährleistet ist, dass wir eine Kultur
         von Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft
         weiterbefördern.

         Verschiedene Zugänge, literarisch, nachdenklich und
         bisweilen kritisch eröffnen an den Abenden »Sterben
         geht uns alle an« jeweils ein Forum, das Positionen
         einnimmt, das Gespräch sucht und Auseinanderset-
         zungen ermöglichen möchte.

         Referentin bzw. Referent und Thema werden aktuell
         über unsere Homepage und das Einzelprogramm
         bekannt gegeben.

         Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
         Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

         Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

                                                                                     41
Quelle: C.H. Beck Verlag

                 TAGUNG / PRÄSENZ UND ONLINE

                Die Zerstörung von
                Mensch und Welt im
     FR/SA      Zeitalter der
     11         4. Industriellen Revolution
                40 Jahre »Die Antiquiertheit des Menschen«
     12         von Günther Anders

      Juni
             Die Tagungsankündigung für den November 2020
    Beginn   wies darauf hin, dass Günther Anders vor 40 Jahren
 FR 17 Uhr   den zweiten Band der »Antiquiertheit des Men-
             schen« veröffentlichte. Corona-bedingt wurde diese
             Tagung nun auf Juni 2021 verlegt. Das unkonven-
             tionelle Denken dieses Philosophen, das sich an bis
             dato kaum philosophiewürdigen Gegenständen wie
             Fernsehapparaten, Computern und der Atombombe
             entzündete, will sie zum Ausgangspunkt nehmen,
             um neu gestellte Zukunftsfragen der Menschheit zu
             diskutieren.

             Von Günther Anders geprägte Denkfiguren wie die
             »prometheische Scham« oder die »Apokalypseblind-
             heit« haben das Verhältnis von Mensch und Technik
             in den Zeitaltern der ersten drei industriellen Revo-
             lutionen neu lesbar gemacht und ihn zur Diagnose

42
der Antiquiertheit des Menschen geführt: Zwischen
dem, was der Mensch sich vorstellen, und dem, was
er herstellen kann, wächst ein Gefälle, das dafür
sorgt, dass der Mensch zunehmend rückständiger
wird gegenüber seinen immer komplexeren und
perfekteren technischen Umwelten. In seinen ein-
dringlichen und an ein breites Publikum gerichteten
Texten verfolgte Anders einen anthropologischen
Ansatz, dessen innovative Pointe die Umkehrung der
klassischen Verhältnis-bestimmung von Mensch und
Technik ist: Nicht mehr »Was macht der Mensch mit
der Technik?«, sondern »Was machen die Geräte und
Apparate mit uns, ihren Erfindern?«, lautet seine
Frage, die sich der Erfahrung einer zunehmenden
Zerstörung der Humanität stellt. Die Selbstver-
kleinerung des Menschen angesichts einer immer
kunstvolleren und mächtigeren Technik führt Anders
zufolge perspektivisch in die Selbstvernichtung.

Nur 40 Jahre später, im Zeitalter der 4. Indust-
riellen Revolution, erscheinen die Analysen von
Günther Anders hellsichtiger denn je. Wir wollen
den Jahrestag zum Anlass einer Tagung nehmen,
die das Potential dieses radikalen Denkens für die
Gegenwart ausloten soll. Dafür stellen wir zwei
Schlüsseltechnologien ins Zentrum der Auseinan-
dersetzung: Human Enhancement (durch Gentech-
nik, synthetische Biologie und Neuro-Enhancement)
und Künstliche Intelligenz. Beide Technologien sind
dabei, das Verhältnis von Mensch und Welt funda-
mental zu verändern und in entscheidender Weise
zu bestimmen, wer und wie wir zukünftig sind.

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Günther An-
ders-Gesellschaft, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württem-
berg und dem Institut für Soziologie der Universität Freiburg

Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                43
Quelle: George Becker / Pexels /
                                                                                                     Pfarrbriefservice
                   SEMINAR / PRÄSENZ

                   Sinn und Zuversicht
     DO   17       Menschen mit Demenz unterstützen

       Juni
     9.30–     Lebenssinn zu erfahren ist ein fundamentales
 16.30 Uhr     Bedürfnis und wirkt sich direkt auf die Lebensqua-
               lität aus. Im hohen Alter können Menschen mit
               existenziellen Erfahrungen konfrontiert sein, die das
               Sinnerleben beeinträchtigen, z. B. von einer Demenz
               betroffen sein oder eine*n von Demenz betroffene*n
               Partner*in pflegen.

               Welche Formen des Sinnerlebens gibt es und welche
               Bedeutung haben diese im Alter und bei Demenz?
               Was brauchen alte Menschen, wenn Sinn und
               Zuversicht verloren gegangen sind? Wie können
               hermeneutisches, ressourcenorientiertes Arbeiten
               und Biografiearbeit gezielt eingesetzt werden, um
               betroffene Personen zu unterstützen? Was brauchen
               Helfende selbst dafür?

               Das Seminar wendet sich an ehrenamtlich und be-
               ruflich Tätige aus der Pflege, der Alltagsbegleitung,
               der Seelsorge, der Hospizarbeit.

               Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Palliative Care
               Forums, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, statt.

               Referentin:	Dr. Marion Bär (Gerontologin, Dozentin für
                            Altenhilfe und Gesundheitswesen, Heidelberg)
               Studienleiterin: Dr. Verena Wetzstein

               F OKUS RESSOUR C E N

44
Quelle: Rita Eggstein

                                  VORTRAG / ONLINE

                                  Dekolonisierung als
                                  Zukunftsprojekt –
                                  Lehren aus der Karibik
 DO                      17       Reihe »Konturen der nächsten Gesellschaft«

     Juni
19.30 Uhr                     Begriffe wie »koloniales Erbe« oder »koloniale Ge-
                              nealogien« machen auf Kolonialismus aufmerksam,
                              indem sie eine Verbindung zwischen der Gegenwart
                              und einer kolonialen Vergangenheit herstellen. Von
                              der Gegenwart des Kolonialismus ist hingegen kaum
                              die Rede. Zwar sind kolonial geprägte Hierarchien,
                              allen voran Rassismus, allgegenwärtig – in Europa
                              wie in den USA, in ehemals kolonisierten Ländern
                              wie in den einstigen Kolonialmächten. Die meisten
                              von uns gehen jedoch davon aus, dass wir in einer
                              Welt ohne formalen Kolonialismus leben, da nach
                              dem Zweiten Weltkrieg zunehmend mehr koloni-
                              ale Besitztümer europäischer Staaten unabhängig
                              wurden. Am Beispiel der Karibik, in der heute die
                              meisten noch kolonisierten Gebiete Europas, aber
                              auch die wichtigsten Initiativen, die auf Wieder-
                              gutmachung kolonialen Unrechts abzielen, verortet
                              sind, werden im Vortrag Möglichkeiten der Dekolo-
                              nisierung als Zukunftsprojekt aufgezeigt.

                              In Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität
                              Freiburg und dem Theater Freiburg

                              Referentin:      Prof. Dr. Manuela Boatca (Soziologie,
                                               Freiburg)
                              Studienleiter:   Josef Mackert

                                                                                           45
Quelle: Christian Mueller / Svitlana
                                                                                                     Minazova / Shutterstock
     FR/SA       TAGUNG / PRÄSENZ

     18         New Work
     19         Digitales Fließband oder paradiesische Freiheit?

      Juni
    Beginn   Immer hat Fortschritt Auswirkungen auf die Arbeit
        FR   des Menschen, und immer sind seine Folgen
 15.30 Uhr   ambivalent: Industrialisierung und Rationalisie-
             rung bedroh(t)en Arbeitsplätze, bewirken jedoch
             auch Erleichterungen in der konkreten Arbeit und
             Verbesserungen etwa in der Arbeitssicherheit. Die
             Digitalisierung schließt hier nahtlos an: Flexibili-
             sierung eröffnet neue Möglichkeiten, Beruf und
             Freizeit zu kombinieren, zugleich wird die Work-
             Life-Balance zur umso größeren Herausforderung.
             Auch die soziale Dimension der Arbeit ändert
             sich, wenn »Arbeitnehmer*innen« immer mehr zu
             »Unternehmer*innen« werden. Wie wird solidari-
             sches Eintreten für Arbeitnehmer*innenrechte unter
             diesen Bedingungen zukünftig möglich sein? Wie
             muss sich soziale Sicherung verändern? Könnten
             die Erfahrungen während der Corona-Pandemie in
             diesem Kontext als ein Großversuch für New Work
             angesehen werden, in dem Chancen und Heraus-
             forderungen offenkundig und evaluiert werden? Die
             Tagung nimmt die schöne neue New Work-Welt in
             den Blick: Welche Verheißungen werden sich erfül-
             len – und wo bleibt das Paradies doch unerreicht?
             Welche Auswirkungen sind für den Einzelnen er-
             wartbar, und wie ist das Miteinander in Gesellschaft
             und Arbeitswelt neu und weiter zu gestalten?

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