Kapitalmarktkompass Oktober - Nach der Wahl - Wo steht Deutschland beim Klimaschutz? - LBBW
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
05.10.2021 Makro | Zinsen | Credits | Aktien Kapitalmarktkompass Oktober Nach der Wahl – Wo steht Deutschland beim Klimaschutz? Erstellt am: 05.10.2021 10:36 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 1
NEU! ESG Insight. LBBW Research NEU! Wir halten Sie auf dem Laufenden zum Thema ESG. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Gesellschaft, die Politik und die Menschen eint der Wunsch, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Die drei Komponenten Environment (E), Social (S) und Governance (G) spielen auch am Kapitalmarkt eine tragende Rolle. Daher werden wir in Zukunft einmal im Monat in unserer Analyse „ESG Insight“ aktuelle kapitalmarktrelevante Entwicklungen aller Assetklassen sowie Sonderthemen behandeln. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihr Feedback. Ihr LBBW Research. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 2
Webkonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, Webkonferenz-Termine: im Anschluss an die Veröffentlichung des Kapitalmarktkompass‘ präsentieren wir Ihnen um 14 Uhr die wesentlichen Inhalte in Form einer Webkonferenz. Dienstag, 19.10.2021, 14h – KMK Update Dienstag, 02.11.2021, 14h Bitte nutzen Sie für die Einwahl am 05.10.2021 folgende Zugangsdaten: Dienstag, 16.11.2021, 14h – KMK Update Einwahl per Telefon: Dienstag, 07.12.2021, 14h 1. Einwahlnummer: +49-619-6781-9736 oder +49-89-95467578 2. Zum Fortfahren in Deutsch drücken Sie: 1# 3. Geben Sie den Zugangscode / die Meeting-Nummer ein: 2368 053 9067# 4. Sie brauchen keine Teilnehmer-Nummer. Um der Webkonferenz beizutreten, drücken Sie bitte die Rautetaste: # Link zur Webkonferenz: https://lbbw-meetings.webex.com/lbbw- meetings/onstage/g.php?MTID=e1690173454a6664910bd2ff7d1d8a520 Event-Kennnummer: 2368 053 9067 Event-Passwort: LBBWOKTOBER Am komfortabelsten ist die Teilnahme über die Webex-App am PC oder am Mobilgerät. Sollten Sie die App nicht nutzen können oder wollen, wählen Sie bitte im Browser statt „Jetzt beitreten“ die Option „Per Browser beitreten“ (siehe Bild rechts). Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Mit freundlichen Grüßen Ihr LBBW Research-Team 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 3
Agenda 01 Vorwort und Einleitung Seite 04 02 Sonderthema: Nach der Wahl – Wo steht Deutschland beim Klimaschutz? Seite 10 03 Corona-Update Seite 17 04 Makro Seite 23 05 Zinsen Seite 38 06 Credits Seite 50 07 Aktien Seite 58 08 Prognosen und Allokation Seite 65 09 Anhang Seite 73 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 4
Vorwort und Einleitung Dr. Thomas Meißner Abteilungsleiter Makro- und Strategy-Research +49 (0) 711 – 127 – 73 574 thomas.meissner@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 5
Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Bundestagswahl ist vorüber. Die Wählerinnen und Wähler haben ihr Votum gesprochen. Zwischen den Parteien laufen nun „Vor-Sondierungen“ zur Bildung der nächsten Regierung. Diese neue Administration dürfte sich die Nachhaltigkeit groß auf die Fahne schreiben. Dies haben alle Parteien des „Mainstreams“ in ihren Wahlprogrammen betont, nicht nur Bündnis 90 / Die Grünen, die von ihrer Herkunft her besonders mit dem Thema „Klimaschutz“ verbunden sind. Nachhaltigkeit ist mehr als nur Klimaschutz. Bei alledem widmen wir uns in dieser aktuellen Ausgabe unseres „Kapitalmarktkompass‘“ speziell dem Sonderthema, wie Deutschland beim Klimaschutz dasteht. Die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union hat auf diesem Felde in den vergangenen Jahren viel erreicht, und doch bleibt viel zu tun. So steht ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energien an. Dies wird beträchtliche Milliardensummen kosten. Dabei sind gerade die öffentlichen Finanzen nach der Corona-Pandemie gehörig unter Stress, in Deutschland nicht anders als in anderen Teilen der Welt. Eine große Herausforderung wird für die kommende Bundesregierung darin bestehen, in dem einschlägigen „magischen Dreieck“ die richtige Abwägung zu treffen. Innerhalb dieses Dreiecks lassen sich immer nur allenfalls zwei der drei Ziele Wachstum, Ressourcenschonung und fiskalische Solidität erreichen. Dr. Thomas Meißner Gerade das Wachstum leidet aktuell, und zwar speziell unter Angebotsengpässen, von Computerchips bis Abteilungsleiter Baumaterial, und unter heftigen Preisschüben bei Rohstoffen und Vorprodukten. Der Anstieg bei den Energie- Makro- und Strategy-Research +49 (0) 711 – 127 – 73 574 preisen geht mittlerweile über das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie hinaus. Basiseffekte: waren gestern. thomas.meissner@LBBW.de Die Risiken von Zweitrundeneffekten bei der Inflation sind erheblich gestiegen. Die Gefahr einer Stagflation, bei der zumindest für eine gewisse Zeit Inflations- und Wachstumsprobleme gleichzeitig virulent werden, ist nach unserer Meinung nicht von der Hand zu weisen. Die Störfeuer für die Märkte nehmen zu. Lesen Sie hierzu unsere Meinung in diesem „Kapitalmarktkompass“. Eine ertragreiche Lektüre wünscht Ihnen Ihr Dr. Thomas Meißner 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 6
Die wichtigsten Termine im Oktober KW39 KW40 KW41 KW42 KW43 Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 8.10. US-Arbeitsmarktbericht September 8./9.10. Parlamentswahlen in Tschechien 11.10. IWF-Jahrestagung (bis 17.10.) 13.10. Start US-Berichtssaison Q3 13.10. US-Inflation September 21./22.10. EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs 25.10. ifo-Geschäftsklima Oktober Spätester Termin für konstituierende Sitzung des neuen Bundestags 26.10. EZB-Zinsentscheid 28.10. 28.10. US-BIP Q3 BIP DE/EWU Q3 29.10. EWU-Inflation Oktober 29.10. G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Rom 30./31.10. UN-Klimagipfel in Glasgow (bis 12.11.) 31.10. • Nachdem die EZB im September eine moderate Drosselung ihrer • Die politischen Highlights des Monats sind der G20-Gipfel in Rom – Anleihekäufe verkündet hat, wartet nun alles auf eine Grundsatz- gleichsam eventuell eine Art „Abschiedsveranstaltung“ für Angela entscheidung zur Zukunft des PEPP. Die Oktober-Sitzung kommt Merkel – und der Klimagipfel in Glasgow, der entscheidende hierfür wohl zu früh – die Entscheidung fällt im Dezember. Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels bringen soll. • Der neue Bundestag konstituiert sich spätestens am 26. Oktober. • Die BIP-Daten für Q3 dürften zeigen, dass die Wirtschaft des Dass an diesem Termin bereits ein neuer Kanzler oder eine neue Euroraums im Sommer erneut schneller gewachsen ist als die US- Kanzlerin gewählt wird, ist wenig wahrscheinlich. Hierfür scheinen Wirtschaft. Die EWU dürfte in etwa das Tempo aus Q2 gehalten die Verhandlungen zwischen den beteiligten Partnern zu kompliziert. haben, während sich das US-Wachstum deutlich verlangsamt hat. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 7
Aktien im Minus, Rohstoffpreise stark gestiegen Ausgewählte Assets in % Aktien Staaten Corporates Währungen Rohstoffe 40% 40% 35% 35% 30% 30% 25% 25% 20% 20% 15% 15% 10% 10% 5% 5% 0% 0% -5% -5% Performance 2021 YTD Performance since end of August *in Euro -10% -10% Euro Stoxx 50 German Bunds Euro Periphery Euro Covereds Gold* Euro Corp IG EURGBP Euro Corp HY EURUSD S&P 500* DAX Senior Financial US Treasuries* Commodities* MSCI EM* USDJPY Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 8
Chart des Monats: Energieknappheit löst Preisschübe aus Preise für fossile Energieträger in Europa • Kein Benzin mehr an britischen Tankstellen, rekord- Front-Month-Futures, in USD hohe Preise für Erdgas in Europa und Stromengpässe in China wegen fehlender Kohle. An vielen Orten hakt es in puncto Energie, und es werden Knappheitspreise für fossile Energieträger bezahlt. Europäisches Gas kostet, in Öl-Äquivalenten gerechnet, inzwischen mehr als 190 Dollar je Barrel! • Nun ist dieses Thema ganz oben auf der politischen Agenda in China angelangt: Von dort berichten Staats- medien, Ministerpräsident Li Keqiang wolle die Energie- und Stromversorgung sichern. Die Nach- richtenagentur Bloomberg meldet, die Zentralregierung habe die staatlichen Energiekonzerne angewiesen, die notwendigen Vorräte an Kohle und Gas um jeden Preis aufzubauen. • Wenn man so will, markiert dies einen "whatever it Quelle: Refinitiv, LBBW Research takes"-Moment für die Energieversorgung in China, der Ängste um die globale Energieversorgung schürt. • Aus europäischer Perspektive kommen diese Probleme im Reich der Mitte zur Unzeit, da die hiesigen Gasvorräte nach einem kalten Winterhalbjahr unzureichend aufgefüllt wurden, auch weil die Versorgung aus Russland ins Stocken geriet. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 9
Sonderthema: Nach der Wahl – Wo steht Deutschland beim Klimaschutz? Dr. Katja Müller Senior Economist Tel: + 49 711 127–4 21 06 katja.mueller@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 10
Klimaschutz: Emissionen zwar reduziert, aber noch nicht genug CO2-Emissionen weltweit Anteil 2019 (in %) China USA Indien Russland Japan Iran Deutschland 0 10 20 30 Quelle: Statista, LBBW Research Treibhausgasemissionen Klimaziel 2020 nur wegen gehen zurück In Deutschland gehen die Treib- hausgasemissionen seit 1990 im 2% Corona-Lockdown erreicht Deutschland erreichte zwar sein Klimaziel 2020. Allerdings ist gut ein Trend zurück. Ziel ist Klimaneutra- Anteil Deutschlands am Drittel der Minderungen auf die lität bis 2045. Im Jahr 2020 sank weltweiten CO2-Ausstoß. Folgen der Bekämpfung der der Ausstoß um 8,7% ggü. dem Corona-Pandemie zurückzuführen, Vorjahr: der stärkste Rückgang Spitzenreiter China stieß vor allem im Verkehrs- und seit der Wiedervereinigung. 28% der Emissionen aus. Energiebereich. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 11
Weiterer Ausbau der „Erneuerbaren“ dringend geboten Primärenergieverbrauch nach Energieträger Anteil 2020 (in %) • Anteil erneuerbarer Energien Norwegen am Primärenergieverbrauch in Deutschland von 2010 bis 2020 Deutschland von 8% auf knapp 20% gestiegen. • Anteil erneuerbarer Energien Großbritannien an der Stromerzeugung 2020 in Deutschland bei 45%. China • Bundestag hat im Juli 2021 den Kohleausstieg bis spätestens 2038 USA beschlossen. Vorgezogener Kohleausstieg vom Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien Indien abhängig. Wichtiges Thema bei Koalitions- 0% 20% 40% 60% 80% 100% verhandlungen, v.a. für die Grünen! Öl Gas Kohle Kernenergie Wasserkraft Ern. Energie ohne Wasserkraft • Gaspreisanstieg verdeutlicht Proble- matik der Versorgungssicherheit für Industriestandort Deutschland: Wie kann diese bei Ausstieg aus Kohle und Kernenergie gewährleistet werden? Quellen: BP, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 12
Deutschland: Nicht nur 2021 stark von Wetterextremen betroffen Globaler Klima-Risiko-Index 20-Jahres-Zeitraum; normiert auf 0 bis 100 Finnland • Der Globale Klima-Risiko-Index (KRI) Norwegen bildet ab, wie stark Länder von Schweden Wetterextremen (z.B. Überschwem- Saudi-Arabien mungen, Stürmen, Hitzewellen) Kanada betroffen sind. Niederlande Ver. Königreich • Deutschland schneidet hierbei im Japan Ländervergleich schlecht ab und Schweiz gehört zu den zwanzig am stärksten China Russland betroffenen Ländern weltweit. Australien • Im laufenden Jahr war Deutschland Spanien mit der Flutkatastrophe in Nordrhein- USA Westfalen und Rheinland-Pfalz Frankreich Italien erneut schwer getroffen. Indien • Zwar ist es wissenschaftlich schwierig, Deutschland solche Einzelereignisse direkt auf den 0 20 40 60 80 100 Klimawandel zurückzuführen. Durch Normierung: 0 = stärkste Betroffenheit, 100 = geringste Betroffenheit von Wetterextremen im Zeitraum 2000 bis 2019 die globale Erwärmung könnten solche Ereignisse aber häufiger auftreten. Quellen: Germanwatch e.V., LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 13
LBBW Klimarisiko-Ampel: Deutschland nur im Mittelfeld LBBW Klimarisiko-Ampel: Ländervergleich Normiert auf 0 bis 100 • Die LBBW Klimarisiko-Ampel bewertet anhand von neun Teilindikatoren das Risiko für die Staatshaushalte 18 ausgewählter Länder durch den Klimawandel. • Berücksichtigt werden physische Risiken (wirtschaftliche und finanzielle Verluste in Folge des Klimawandel) und Transitionsrisiken (notwendige Anpassungen in der Regulierung und in der Politik für Entkarbonisierung der Wirtschaft). • Deutschland im Mittelfeld der Rangfolge: Hohe Beeinträchtigung durch Wetterextreme und große Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes verhindern eine bessere Position. • Die Klimarisiko-Ampel verdeutlicht: Es gibt viel zu tun! Quelle: LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 14
Klimaschutz war zentrales Thema im Wahlkampf Aus den Wahlprogrammen der Parteien für die Bundestagswahl 2021 CDU FDP • Treibhausgasneutralität Deutschlands bis 2045; • Klimaneutralität bis zum Jahr 2050. Klimaschutz marktwirt- Emissionen bis 2030 um 65 Prozent reduzieren. schaftlich und wissenschaftlich sicher erreichen. • Umfassenden europäischen Emissionshandel mit einheitlichem • Bei Lösung für komplexe Umweltprobleme auf die Kreativität der Preis und globaler Anschlussfähigkeit anstreben. Vielen und den Wettbewerb der besten Ideen setzen. • Einnahmen aus dem Emissionshandel in vollem Umfang an priv. • EU-Emissionshandel auf alle Sektoren und geographisch auswei- HH und Unternehmen durch Stromverbilligung zurückgeben. ten; International abgestimmtes Vorgehen mit einheitlichem CO2- • Produktionsprozesse nicht in Drittstaaten mit geringeren Klima- Preis als Ziel. Energiebesteuerung absenken, da kontinuierliche schutzstandards verlagern („Carbon Leakage“). WTO-konformer Verknappung der CO2-Zertifikate zu steigenden Preisen führt. CO2-Grenzausgleich („Carbon Border Adjustment Mechanism“). • „Carbon Leakage“ verhindern. Klimafreundliche synthetische • Mix von erneuerbaren Energien. Kraftstoffe sind verfügbare Alternative zu Elektromobilität. Grüne SPD • Raus aus den fossilen Energien. Ausbauoffensive für Wind und • Klimapolitik richtet sich nach dem Klimaabkommen von Paris. Solar. „Sozial-ökologische Neubegründung“ der Marktwirtschaft. Minderungsziel für 2030 auf 65 % anheben. Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft umbauen. • Klimaschutz-Sofortprogramm: In allen Sektoren Maßnahmen an- stoßen, Ausbauhindernisse beseitigen, Einsparmöglichkeiten um- • Verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien. EEG-Umlage setzen. Mix aus CO2-Preisen, Anreizen und Förderung, Ord- in der bestehenden Form bis 2025 abschaffen und aus Bundes- nungsrecht; Abbau umweltschädlicher Subventionen. haushalt finanzieren, u.a. mit Einnahmen aus CO2-Bepreisung. Reform des EU-Emissionsrechtshandels. • Klima- und umweltschädliche Subventionen abbauen. • Einnahmen aus dem nationalen CO2-Preis direkt an priv. HH • Planungssicherheit für sozialökologischen Umbau der Wirtschaft. zurückgeben („Energiegeld“). CO2-Bremse für alle Gesetze als Industriestrategie wird in Verbindung mit „European Green Deal“ Querschnittsaufgabe der Bundesregierung. in eine gesamteuropäische Lösung eingebettet sein. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 15
Zwar gilt: Mehr Klimaschutz voraus! Aber: Wie viel ist finanzier- und umsetzbar? Der Klimaschutz spielt in den Koalitionsverhand- lungen eine große Rolle. Allerdings stellt sich bei 2,25 Bio. € vielen Maßnahmen die Frage nach der Finanzierbarkeit – die Corona-Unterstützungs- pakete haben die Verschul- Schuldenstand Deutschlands dung ansteigen lassen. Konflikt Klimaschutz vs. Deutschland hat zwar solide Staatsfinanzen und bereits wichtige Schritte Wirtschaftsinteressen? in Richtung Klimaschutz Hier müssen mögliche unternommen. Es sind Koalitionspartner, allerdings noch erhebliche insbesondere FDP und Anstrengungen zum Grüne, einen Kompromiss Erreichen der finden (z.B. Tempolimit, CO2- Klimaneutralität bis 2045 Bepreisung). notwendig! 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 16
Corona-Update: Normalität in Sichtweite, aber die kommenden Monate bergen noch einmal Unsicherheit Martin Güth, CQF Senior Economist Tel: +49 711 127–79603 martin.gueth@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 17
Europa: Setzt bereits die Herbst-Welle langsam ein? Neuinfektionszahlen pro 100 Tsd. Einwohner Summe der jeweils zurückliegenden sieben Tage • Der im Juli und August in vielen Ländern zu beobachtende Infektionsanstieg hat sich in den vergangenen Wochen umgekehrt. • In einigen Ländern, u.a. Deutschland, zeichnet sich nun aber bereits wieder ein leichter Anstieg ab. • Mit Blick auf die kälteren Jahreszeiten halten wir nach wie vor ein spürbar ansteigendes Infektionsgeschehen für wahrscheinlich. Gewisse Maßnahmen zur Eindämmung werden vorerst erhalten bleiben bzw. perspektivisch ggf. weitere ergriffen werden. • In Deutschland sind 3,8 Mio. Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft, davon 3,3 Mio. komplett ungeimpft. Im Alter 18 bis 59 Jahre sind 13,3 Mio. komplett ungeimpft. Zum Quelle: Refinitiv, LBBW Research Vergleich: Die Anzahl aller registrierten Corona-Fälle beläuft sich auf 4,3 Mio. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 18
Israel: Für Impfzertifikat Booster-Impfung nach sechs Monaten Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) • Die jüngste Infektionswelle in Israel scheint überwunden. Auch in den USA zeigt der Trend nun wieder abwärts. • In Israel sind – wie in Deutschland – gut 64% der Bevölkerung doppelt bzw. vollständig geimpft. In den USA sind es 55%, in Großbritannien 66%. • Israel verfügte jüngst, dass das bisherige Impfzertifikat (der „Grüne Pass“) ungültig wurde und für ein neues eine dritte Impfung notwendig ist, sofern die zweite Impfung länger als sechs Monate zurückliegt. Rund 35% der Israelis sind bislang dreifach geimpft. • In Deutschland empfiehlt die STIKO eine dritte Impfung bislang nur sehr ausgewählten Gruppen. Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 19
Asien: Infektionen führen zu Lieferengpässen; Besserung langsam in Sicht Neuinfektionszahlen pro 100 Tsd. Einwohner Summe der jeweils zurückliegenden sieben Tage • Nach einem teilweise sehr deutlichen Infektionsanstieg zeigen viele Staaten nun Zeichen einer Verlangsamung des Anstiegs oder einer Trendumkehr. • Einzelne Länder wie China und Vietnam greifen bei – aus europäischer Sicht – noch begrenztem Infektionsgeschehen zu scharfen Maßnahmen. • Beispiel Vietnam: Der Lockdown für Ho- Chi-Minh-Stadt wurde nun aufgehoben. Die zehn Mio. Einwohner dürfen wieder ihr Zuhause verlassen, Restaurants Gerichte zum Mitnehmen verkaufen und Geschäfte des täglichen Bedarfs öffnen. Abstandsregeln wurden allerdings ver- schärft. Schulen bleiben geschlossen, der öffentliche Nahverkehr ist ausgesetzt. • Große westliche Unternehmen berichten ihrerseits bereits über Quelle: Refinitiv, LBBW Research Lieferschwierigkeiten aufgrund von Engpässen in Vietnam. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 20
USA zeigt: Abkopplung der Sterbefälle von Infektionen nicht sicher Neuinfektionszahlen vs. Sterbefälle Summe zurückliegende sieben Tage pro 100 Tsd. Einwohner 550 8 • In vielen Staaten der Erde hat eine hohe Impfquote unter den Risiko- 500 7 gruppen dazu geführt, dass in den 450 jüngsten Monaten ein Infektionsanstieg 6 die Anzahl der Sterbefälle nur noch 400 wenig steigen ließ. 350 5 • Nicht so in den USA: Der Anstieg der 300 Sterbefälle entspricht in etwa dem 4 Muster, wie es auch in den zwölf 250 Monaten zuvor zu beobachten war. 200 3 • Eine hohe Impfquote reduziert zwar 150 das Sterberisiko stärker als jenes, sich 2 anzustecken, und sollte grundsätzlich 100 zu einer gewissen Abkopplung der 1 50 Sterbefälle von den Infektionszahlen sorgen. Wichtig für diesen Effekt ist 0 0 F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S aber auch, dass Risikogruppen eine 2020 2021 höhere Impfquote aufweisen als die US new cases US covid deaths (rhs, 16 day lag) übrige Bevölkerung. • In Deutschland sind 15,6% der Ü60- Quelle: Refinitiv, LBBW Research Jährigen und 29,5% zwischen 18 und 59 Jahren nicht vollständig geimpft. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 21
Wann kehrt „Normalität“ zurück? – Vermutlich Frühjahr 2022! Jens Spahn, 22.09.21: Stephane Bancel (Chef von Erwin Rüddel (Vorsitzender Moderna), 23.09.21 des Gesundheitsausschuss- "Wenn keine neue Virusvariante auftaucht, gegen die eine Impfung es des Bundestages), Bancel geht von einem Ende der nicht schützt, was sehr unwahr- Pandemie Mitte 2022 aus. Dann 21.09.21: scheinlich ist, dann haben wir die seien genügend Impfdosen „Ich rechne mit vollständiger Pandemie im Frühjahr überwunden vorhanden, um alle Menschen Normalität [Aufhebung der Corona- und können zur Normalität impfen zu können. Dann sei Beschränkungen] ab März 2022.“ zurückkehren." Covid-19 eine normale Grippe. Einen „Freedom Day“ zum 30. Oktober schloss Rüddel aus. Merck & Co., 01.10.21 Das US-Pharmaunternehmen meldete positive Studienergeb- nisse zum Virostatikum Molnupiravir. Das Mittel ist u.E. ein weiterer Schritt auf dem Weg, Covid-19 zu einer „normalen“ Krankheit werden zu lassen. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 22
Makro: Licht und Schatten für die Konjunktur Dirk Chlench Matthias Krieger Senior Economist Senior Economist Tel: + 49 711 127–7 61 36 Tel: + 49 711 127–7 30 36 dirk.chlench@LBBW.de matthias.krieger@LBBW.de Dr. Katja Müller Dr. Jens-Oliver Niklasch Senior Economist Senior Economist Tel: + 49 711 127–4 21 06 Tel: + 49 711 127–7 63 71 katja.mueller@LBBW.de jens-oliver.niklasch@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 23
USA: Wachstum dürfte in Q3 deutlich an Schwung verlieren Bruttoinlandsprodukt Saisonbereinigte Quartalswerte, in % 40 40 • Der persönliche Verbrauch ist im 33,8 August in realer Rechnung zwar um 30 30 0,4 % ggü. dem Vormonat angestie- gen. Die Veränderungsrate für Juli wurde jedoch von -0,1 % auf -0,5 % 20 20 nach unten revidiert. Der Beitrag des persönlichen Verbrauchs zum BIP- 10 10 4,5 6,3 6,6 Wachstum dürfte gering ausfallen. 1,5 Hinzu kommt, dass die Lager- 0 0 investitionen niedriger ausfallen dürften als bislang gedacht. -10 -10 Prognose LBBW GDPNow-Modell • Die Prognose unseres LBBW-GDP- Now-Modells für das BIP-Wachstum in -20 -20 Q3 2021 fällt von 2,9 % auf 1,5 %. -30 -30 • Wir haben zwar in Antizipation einer -31,2 Abschwächung in der 2. JH 2021 -40 -40 bereits vor geraumer Zeit unsere 2019 2020 2021 Wachstumsprognose für das Jahr 2021 von 7,5 % auf 6,0 % reduziert. Die endgültige Zahl könnte jedoch noch ein wenig geringer ausfallen. Quellen: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 24
USA: Schuldengrenze – stehen wir kurz vor dem Armageddon? Kassenbestand des US-Zentralstaates Tageswerte, in Mrd. US-Dollar 2000 • Der Kassenbestand des US-Zentral- staates belief sich zuletzt noch auf 1800 rund 270 Mrd. US-Dollar. 1600 • Die Warnungen von US-Finanz- ministerin Janet Yellen, dass dem Staat 1400 am 18. Oktober das Geld auszugehen droht, erscheinen uns plausibel. 1200 • Älteren Aussagen aus dem Finanz- 1000 ministerium zufolge ist es nicht möglich, anstehende Zahlungen zu 800 priorisieren. Zudem habe das Ministerium dazu kein Mandat. 600 • Davon abgesehen käme es „politi- 400 schem Selbstmord“ gleich, bspw. von der VR China gehaltene 200 Schuldtitel zu bedienen, aber keine 0 Renten an US-Kriegsveteranen zu 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 überweisen. Quellen: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 25
USA: Es sind nicht nur die Gebrauchtwagenpreise … „Trimmed-Mean“-Konsumentenpreisindex Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat, in % • Es sind nicht nur Gebrauchtwagen, Hotelübernachtungen und Flugtickets, die im Preis aktuell stark zulegen. Auch die „unterliegende“ Inflation zieht an. • Die Veränderungsrate des von der Fed Cleveland berechneten „Trimmed- Mean“-CPI gegenüber dem Vorjahres- monat belief sich zuletzt auf 3,2 %. • In die Berechnung dieser Inflations- messzahl fließen die größten und die niedrigsten Preisveränderungen nicht ein. • Die US-Wirtschaft wird 2022 erneut über Potenzial wachsen. Dies wird für anhaltenden Preisaufwärtsdruck sorgen. Wir passen unsere US- Inflationsprognose nach oben an, und zwar von 3,0 % auf 3,5 %. Quellen: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 26
Deutschland und EWU: Wachstumsprognosen angepasst Lieferketten als Achillesferse BIP-Zuwachs zum Vorjahr Aufträge sind da, Produktion stockt. Aufgrund gestiegener Belastungen 6,0% 4,0% haben wir unsere BIP-Prognosen 2,0% für Deutschland gesenkt. 0,0% -2,0% Für den Euroraum fällt die Anpas- -4,0% sung geringer aus. Hier gab es auf- -6,0% grund guter Zahlen aus Frankreich -8,0% 2019 2020 2021 (P) 2022 (P) und Italien Aufwärtschancen. Deutschland EWU Hier steht eine Subheadline Das Euroraum-BIP legt 2021 Blind text doloris lPor rerferchit, solutatia veriore cus, aut anduciam lPor rerferchit, 2,8 % und 2022 um je 4,8% zu. Für den Euroraum rechnen wir mit kräftigem Wachstum in beiden solutatia veriore cus, aut anduciam BIP-Zuwachs für Jahren. Für das laufende Jahr lPor rerferchit, solutatia veriore Deutschland 2021. haben wir die Prognose aufgrund Quatias rempeli soloriatur Dunt guter Zahlen aus Frankreich und dignis ut dolorer solutatia. Im kommenden Jahr Italien sogar etwas nach oben dürften es dann 5,0% angepasst. werden. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 27
Beschleunigtes Wachstum in Q3, etwas weniger im Gesamtjahr Deutschland: PMIs (Indexwerte, Monatswerte) 70 • „Die deutsche Wirtschaft setzte im Sommer 2021 die im Frühjahr begonnene Erholung mit erhöhtem 60 Tempo fort“, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht September. 50 • Auch die Einkaufsmanager waren im abgelaufenen Quartal insgesamt etwas zuversichtlicher. Im Durchschnitt 40 stiegen die Indizes sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch für 30 den Dienstleistungssektor leicht an. • Für das dritte Quartal erwarten wir ein 20 Plus der Wirtschaftsleistung um 2,0% Q/Q nach 1,6% in Q2. Für das Gesamtjahr 2021 kürzen wir unsere 10 Prognose für das BIP von 3,2% Sep. 19 Mrz. 20 Sep. 20 Mrz. 21 Sep. 21 auf 2,8%. Manufacturing Services Composite Composite quarterly average Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 28
Deutschland: Aufträge stark, Produktion gestört Indizes, Neuaufträge und Produktion, sowie Reichweite (Monatswerte, sb.) • Die Produktion dürfte sich kräftig 130 21 erholen, sobald Vorleistungen etc. wieder ausreichend verfügbar sind. 120 18 • Derzeit berichten nach einer Erhebung des ifo-Instituts rund 77% der 110 15 Industrieunternehmen von Engpässen bei der Beschaffung von Vorprodukten 100 12 und Rohstoffen. 90 9 • Die Reichweite der Produktion ist auf einem Rekordstand. 80 6 70 3 60 0 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 Jan. 21 Reichweite in Produktionsmonaten (RECHTE SKALA) Produktion im Verarb. Gewerbe Auftragseingang Verarb. Gewerbe Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 29
Frühindikatoren überwiegend stabil auf hohem Niveau EWU und Staaten: Economic Sentiment Monatswerte, saisonbereinigt 130 • Für eine anhaltende Konjunktur- erholung spricht ein weitgehend ungebremster Höhenflug der 120 Frühindikatoren. • Obgleich es hier zuletzt eine gewisse 110 Konsolidierung gab (v.a. in Frank- reich), ist das Economic Sentiment per 100 Saldo fast seitwärts gelaufen. • Die Wachstumsraten um die Jahres- 90 wende sollten überdurchschnittlich sein – vorausgesetzt, die Engpässe für 80 Vorleistungen und Rohstoffe machen keinen Strich durch diese Rechnung. • Mit der aktuellen Prognoserevision 70 halten wir dieses Risiko für berück- sichtigt. 60 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Euro area Germany France Italy Spain Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 30
Deutschland und EWU: Inflationsprognosen für 2022 erhöht Energiepreise Inflation zum Vorjahr Hauptreiber für die Inflation sind die Energiepreise. Eine Energiekrise in 3,50% Großbritannien, Knappheit von 3,00% 2,50% Kohle und Gas in China sowie ein 2,00% Höhenflug der Ölnotierungen spre- 1,50% chen dafür, dass 2022 allenfalls ei- 1,00% 0,50% ne geringe Entspannung zu erwar- 0,00% ten ist. Deshalb haben wir unsere 2019 2020 2021 (P) 2022 (P) Inflationsprognosen erhöht. Deutschland EWU Hier steht eine Subheadline Zweitrundeneffekte Blind text doloris lPor rerferchit, solutatia veriore cus, aut anduciam lPor rerferchit, 2,5 % Im kommenden Jahr dürften die Inflationsraten wieder fallen. Bislang gibt es zwar nur wenige Anzeichen solutatia veriore cus, aut anduciam Inflationsprognose für für deutlich steigende Löhne. lPor rerferchit, solutatia veriore Deutschland 2022 Allerdings steigt das Risiko hierfür Quatias rempeli soloriatur Dunt mit der Dauer hoher Inflation und dignis ut dolorer solutatia. Die Inflation geht zwar hieraus resultierenden zurück, aber langsamer Verteilungskonflikten. als gedacht. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 31
» …wirken sich [...] Mehrwert- steuersätze und […] Mineralölprodukte auf die Gesamtteuerung aus… « Destatis.de 4,1% Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat in % 6 5 4 Vorläufige deutsche Infla- 3 tionsrate für September 2 Der höchste Wert seit 1993 1 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 -1 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 32
Kommt eine neue Welle steigender Preise? Expected Selling Prices (Saldenwerte, monatlich u. saisonbereinigt) 50 • Für die Preisniveauentwicklung dominiert das Risiko einer 40 stärker als erwarteten Inflation, auch für das kommende Jahr. 30 • Die Unternehmen verzeichnen steigende Kosten v.a. durch höhere 20 Energiepreise, sowie knappheits- bedingt durch steigende Transport- kosten. Für die Erzeugerstufe erwarten 10 nach wie vor ein Drittel bis fast die Hälfte der befragten Unternehmen 0 steigende Absatzpreise. • Auffällig ist die Diskrepanz zwischen -10 den Unternehmen in Deutschland und in Italien bzw. Frankreich. -20 -30 2000 2005 2010 2015 2020 Euro area Germany France Italy Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 33
Lieferengpässe: Die Lagerbestände sind auf historischen Tiefs „Stocks of finished goods“: Euroraum „Stocks of finished goods“: Deutschland Monatswerte, saisonbereinigt Monatswerte 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 -10 -10 -20 -20 -30 -30 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018 2021 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018 2021 • Stichwortartiger Intermediate goodsTextCapital in Schriftgröße goods 14 Durables Non-Durables Intermediate goods Capital goods Durables Non-Durables Euroraum Deutschland • Nur bei „Non-durable Consumer Goods“ ausreichend • Consumer non-durables: noch gute Bestände. Bestände. • Vor allem bei Kapitalgütern Tiefststände, aber auch • V.a. Kapitalgüter und Vorleistungen historisch tief. Vorleistungen bereiten weiter Sorge. Quellen: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 34
China: Aufschwung verliert an Dynamik Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze in % Y-Y • Industrieproduktion wächst im August nur noch um 5,3 % (Y-Y) • Einzelhandelsumsätze legen im August nur noch um 2,5 % (Y-Y) zu • Die chinesische Wirtschaft wächst inzwischen deutlich verhaltener als ehedem! Quellen: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 35
China: BIP-Prognose für 2022 nach unten revidiert BIP-Wachstum China mit LBBW-Prognose in % 7,5 % • Aufschwung verliert an Dynamik • Gründe: - Maßnahmen zur Eindämmung der Delta-Variante („Zero-Covid- 5,0 % Strategie“) belasten Wirtschaft Tendenz - Zulieferengpässe - Verschuldungsprobleme bei großen Land- und Immobilienentwicklern / Überkapazitäten im Bausektor - Extrem hohe Verschuldung vieler Staatunternehmen! - Regulierungsoffensive der Regierung - Regierung ist nicht länger bereit, Defaults großer Unternehmen auf jeden Fall zu verhindern => Financiers werden vorsichtiger • Chinas BIP-Wachstum dürfte 2022 deutlich an Dynamik verlieren: Prognoserevision von 5,9 % auf 5,0 % Quellen: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 36
Chinesischer High-Yield-Markt unter Druck Total Return chinesischer High-Yield-Unternehmen (USD denominierte HY-Bonds; emittiert von chinesischen Unternehmen) 350 • Mittlerweile zeigen sich deutliche Bremsspuren am chinesischen 340 High-Yield-Markt. 330 • Der Total Return ist bereits stärker eingebrochen als direkt nach 320 Ausbruch der Corona-Krise. -14% • Sind das die Vorzeichen eines 310 Credit Crunch? 300 290 -13% 280 270 260 250 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 Jan. 21 Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 37
Zinsen: Exit-Spekulation belastet in Q4, Angebotskonstel- lation entspannt Elmar Völker Senior Fixed Income Analyst Tel: + 49 711 127–7 63 69 elmar.voelker@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 38
Fed: Tapering-Startschuss auf der November-Sitzung! „Dot plot“ avisiert steileren Leitzinspfad USD-Tagesgeldsatz mit Markterwartungen aus Terminkursen und LBBW-Prognosen • Fed hat auf ihrer Sitzung am 22. Sep- 2,50 2,50 tember die Aussicht auf einen Tapering-Start im laufenden Jahr 2,00 2,00 zwar bekräftigt. • Präsentation eines konkreten Termin- 1,50 1,50 plans wurde jedoch aufgeschoben. • Wir halten den Startschuss nun im 1,00 1,00 Rahmen der nächsten FOMC-Sitzung am 3. November für wahrscheinlich. 0,50 0,50 • Tapering-Start folgt im Dezember; unbestimmte Verschiebung bei alledem noch möglich, falls Streit 0,00 0,00 um US-Schuldengrenze eskaliert. 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Fed Funds Effective Rate • Tapering-Abschluss u.E. zw. Juni und Markterwartung aus Terminkursen (ab 2023: aus Libor-Futures) September 2022 (Dauer: 7-10 Monate, LBBW-Prognose (aktuelles Hauptszenario) laut jüngstem Fed-Signal eher am Median-Projektion der FOMC-Teilnehmer (September 2021) frühen Ende der Spanne). • Inflationsprojektion und Leitzinsprojektion höher als im Juni! Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 39
Markt erwartet Fed-Leitzinswende jetzt für das Jahresende 2022 Rendite 10-jähriger US-Treasuries und Markterwartungen für den Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung (+25 Bp) 2,00 Jan 22 • Wie schon in Jackson Hole trat Jerome Powell zuletzt Zinswendespekulationen 1,80 Jul 22 erneut entgegen. • Demnach ist die Frage einer Leitzins- 1,60 Jan 23 wende nicht unmittelbar an einen 1,40 Jul 23 Tapering-Fahrplan gekoppelt! • Leitzinsprojektionen der Fed („dot plot“) 1,20 Jan 24 sind gespalten, ob Zinswende bereits Jul 24 2022 oder erst 2023 angemessen ist. 1,00 • Vom Markt erwarteter Leitzinspfad hat 0,80 Jan 25 sich in Reaktion auf „hawkishen dot plot“ nach oben verschoben. 0,60 Jul 25 • Terminkurse eskomptieren die erste 0,40 Jan 26 Zinsanhebung (à 25 Bp) nach unserer 04/2020 07/2020 10/2020 01/2021 04/2021 07/2021 10/2021 Auswertung für das Jahresende 2022. UST 10Y • Zeitkorridor für Leitzinswende: Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung (Markterwartung aus USD-Libor Futures; RS) Dez. 2022 bis Frühjahr 2023. • Mittelfristig sind die Terminsätze jetzt deutlich unter den „dots“, was c.p. für Quelle: Bloomberg, LBBW Research Renditeaufwärtsdruck spricht. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 40
Märkte halten an Deutung des Inflationsausbruchs als „vorübergehendes“ Phänomen fest USA und Euroraum: Teuerung aktuell erhöht; Erwartungen gedämpft, Inflationsraten (J/J) sowie Markterwartung bis 2026 6,0 • In den USA ist die Teuerungsrate im August etwas zurückgegangen, und 5,0 zwar auf 5,3 %. Im Euroraum wurde mit 3,4 % ein 13-Jahreshoch erreicht. 4,0 • Die Märkte halten an ihrer Erwartung 3,0 fest, dass die Hoch-Inflation weitgehend temporär sein dürfte. 2,0 Marktbasierte Schätzungen für die Inflation fünf Jahre in die Zukunft 1,0 sprechen im US-Fall von einem Rückgang Richtung 2,5 %. Für den 0,0 Euroraum werden Werte um die 1,8 % -1,0 erwartet. 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 • Ein „Überschießen“ der Teuerung in US-Inflation (Y/Y), Basis: CPI Mittelwert seit 2007 einem beginnenden Aufschwung hat es Marktbas. Inflationserwartungen USA EWU-Inflation (Y/Y), Basis: HVPI bereits öfters gegeben. Sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für den Marktbas. Inflationserwartungen Euroraum Mittelwert seit 2007 Euroraum gehen die Märkte nunmehr mittelfristig von einem moderat erhöhten Inflationsniveau aus, gemessen am Durchschnitt zurück bis Quelle: Finanzministerien, Bloomberg, LBBW Research zur Finanzkrise 2007. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 41
Globales Niedrigzinsniveau dämpft US-Renditeaufwärtspotenzial Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen und Yen-gehedgte 10Y Treasuryrendite 3,00 3,00 • Die Tatsache, dass die übrigen großen Notenbanken im Zweifel noch 2,50 2,50 (deutlich) zögerlicher sind bezüglich eines geldpolitischen Exits, 2,00 2,00 limitiert das Renditeaufwärtspotenzial am US-Treasurymarkt! 1,50 1,50 • So sind etwa die japanischen Langfristzinsen fest verankert bei 1,00 1,00 Niveaus um die 0 %. 0,50 0,50 • Steigt die 10Y Treasuryrendite deutlich über 2 % (bei zunächst deutlich 0,00 0,00 steilerer Zinskurve), dann nimmt die relative Attraktivität des US- -0,50 -0,50 Treasurymarktes für ausländische Anleger deutlich zu – -1,00 -1,00 auch währungsgesichert! 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 • Hierdurch wird das Potenzial für eine JGB 10Y JPY-gehedgte 10Y UST-Rendite Versteilerung der US-Treasurykurve eingehegt. Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 42
EZB: Droht „Klippe“ für den Rentenmarkt am PEPP-Ende? Netto-Anleihekäufe der EZB mit LBBW-Projektion in Mrd. Euro 160 -1,00 • Die EZB will ihre Anleihekäufe in Q4 140 -0,75 moderat zurückfahren und grenzt sich von einem „Tapering“-Prozess ab. 120 -0,50 • Eine Entscheidung über die Zukunft 100 -0,25 des PEPP ist nur aufgeschoben bis 80 0,00 Dezember. 60 0,25 • Für den Euro-Rentenmarkt könnte dies 40 0,50 Richtung Jahresende 2021 bei weiter anziehender Inflation wie ein 20 0,75 Damoklesschwert wirken. 0 1,00 • Andererseits: Die EZB ist weiterhin auf -20 1,25 günstige Finanzierungskonditionen im 07/2014 07/2015 07/2016 07/2017 07/2018 07/2019 07/2020 07/2021 07/2022 Euroraum fixiert. EZB-Nettoanleihekäufe (APP + PEPP seit März 2015; in Mrd. Euro) • => Die Aussicht auf eine „Klippe“ bei LBBW-Projektion den Nettokäufen mit Schockwirkung für 10Y Bund (RS; invertiert) den Rentenmarkt dürfte sie unbedingt Spekulation über Drosselung der Anleihekäufe beginnt vermeiden wollen. EZB-Chef Draghi heizt "Tapering"-Debatte an • In der Vergangenheit waren Spekulationen und Andeutungen über Tempodrosselungen marktwirksamer Quelle: Bloomberg, LBBW Research als die Kauf-Reduzierung selbst! 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 43
Spekulation auf „frühe“ EZB-Leitzinswende scheint fragwürdig Rendite 10-jähriger Bunds und Markterwartungen für den Zeitpunkt der ersten EZB-Leitzinsanhebung (+10 Bp) 1,20 2018 • Der vom Markt erwartete Zeitpunkt einer Leitzinswende im Euroraum hat 1,00 2019 sich angesichts einiger „hawkisher“ Äußerungen aus den Reihen der EZB 0,80 2020 seit dem Sommer merklich nach vorne 0,60 2021 verschoben. • Terminkurse eskomptieren die erste 0,40 2022 Zinsanhebung (à 10 Bp beim Einlagesatz) nach unserer Auswertung 0,20 2023 für Frühjahr 2023. 0,00 2024 • Dies ist nur wenig später als der für die Fed eskomptierte Zeitpunkt, was -0,20 2025 angesichts der „dovishen“ -0,40 2026 Akzentuierung der neuen EZB- 01/2018 07/2018 01/2019 07/2019 01/2020 07/2020 01/2021 07/2021 Strategie u.E. kaum nachvollziehbar erscheint. EUR-Swap 10Y Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung (Markterwartung aus Euribor Futures; RS) • Das Potenzial für kräftige Aufwärtsbewegungen beim EUR- Langfristzins sollte nach dieser Maßgabe eng limitiert sein. Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 44
Euroraum: Corona-Entspannung ist Futter für die Rentenbären, … Rendite 10-jähriger Bundesanleihen und kumulierte Corona- Neuinfektionen der größten europäischen Staaten 180 -0,90 • Seit Februar 2021 bewegt sich die 10- jährige Bundrendite in einer Spanne 160 -0,80 zwischen rund -0,50 % und -0,10 %. 140 -0,70 • Von der Unterkante der Spanne hat sich die Benchmarkrendite seit August Infektionszahlen mit Coronavirus 120 -0,60 wieder in deren Mitte vorgeschoben, 100 -0,50 im Einklang mit einer Entspannung an der Corona-Front in Europa. 80 -0,40 • Bei alledem bleibt abzuwarten, wie 60 -0,30 belastbar diese Entspannung mit Blick auf die schwierige Phase 40 -0,20 im Herbst/Winter ist. 20 -0,10 • Ein nachhaltiges Abebben der Pandemie ab dem Frühjahr 2022 0 0,00 dürfte die Bundrenditen c.p. 02/20 04/20 06/20 08/20 10/20 12/20 02/21 04/21 06/21 08/21 10/21 nach oben ziehen. Corona-Neuinfektionen Europa G5 (in Tsd.; Mittelwert über 7 Tage) 10Y Bund (RS; invertiert) BioNTech/Pfizer melden hohe Wirksamkeit ihres Corona-Impfstoffs Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 45
… während China-Unruhe Potenzial birgt für Flucht in Sicherheit Rendite 10-jähriger Bundesanleihen und EURCHF- Wechselkurs 0,00 1,12 • Zugunsten der Rentenbullen wirkt die aktuelle Unsicherheit um mögliche -0,10 1,11 Ansteckungseffekte durch die drohende Pleite des chinesischen -0,20 1,10 Immobilienkonzerns Evergrande. -0,30 1,09 • Ohnehin bestehende Sorgen bezüglich eines Abflauens der chinesischen -0,40 1,08 Konjunktur werden hierdurch verstärkt. -0,50 1,07 • Dies wiederum stützt die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ – was neben -0,60 1,06 Bundesanleihen auch den Schweizer Franken begünstigt. -0,70 1,05 • Verstärken sich Sorgen vor einer -0,80 1,04 neuen Finanzkrise, dann dürfte die Bundrendite in Richtung Unterkante -0,90 1,03 ihrer Handelsspanne zurücksacken. 04/2019 10/2019 04/2020 10/2020 04/2021 10/2021 • Da wir nicht von einer derartigen Bund 10Y EURCHF-Wechselkurs (RS) Zuspitzung ausgehen, ist eine neue Rentenhausse nicht unser Hauptszenario. Quelle: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 46
Drei Kernaussagen für unseren Emissionsausblick für Q4 Nettoangebot etwas höher erwartet als in Q3, Kurs- belastung aber nur im November Primärmarkt- EZB kauft aktivität der Nettoangebot Staaten beruhigt rechnerisch sich in Q4 weiter, erneut mehr als aber “Saison- komplett auf rekord” möglich 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 47
EZB kauft rechnerisch 140 % des Netto-Staatsanleiheangebots Brutto- und Netto Emissionsvolumina in Q4 je Land und erwartete EZB-Käufe, in Mrd. Euro (LBBW-Prognose) 80 80 • Für den Euroraum insgesamt fällt ein mutmaßlich leichter Anstieg der 70 70 Nettoemissionen in Q4 u.E. auch deshalb nur moderat als Kursbelastung 60 60 ins Gewicht, da die EZB ihre 50 50 Nettoanleihekäufe lediglich leicht zurückfahren wird. 40 40 35,6 35,1 34,2 • Im Vergleich zum erhöhten Kauftempo 30 30 vom Frühjahr und Sommer dürften die 22,5 monatlichen EZB-Nettokäufe u.E. 20 20 um rund 15 % zurückgehen. 10 10 • Mit monatlichen Nettokäufen von 5,8 6,4 7,1 4,9 3,7 3,2 0 1,8 0 geschätzt rund 85 Mrd. Euro – davon rd. 70 % für Staatsanleihen – werden -10 -10 die Nettoemissionen im Mittel FR DE IT SP PT ÖS GR BE NL FI IR rechnerisch (keine Käufe am Primär- Erwartete Brutto-Emissionen Q4 Erwartete Netto-Emissionen Q4 markt!) zu 140 % abgedeckt. Die Erwartete EZB-Staatsanleihekäufe (netto) Erwartete EZB-Staatsanleihekäufe (brutto) Bruttoemission am Staatsanleihemarkt dürfte durch die Käufe zu gut 60 % abgedeckt werden (Q3: knapp 70 %). Quelle: Finanzministerien, Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 48
Fazit: Renditen tendieren mittelfristig zwar aufwärts, aber moderat USD-Zinsen und Prognose EUR-Zinsen und Prognose in % in % 3,5 3,5 2,5 2,5 3,0 3,0 2,0 2,0 2,5 2,5 1,5 1,5 1,0 1,0 2,0 2,0 0,5 0,5 1,5 1,5 0,0 0,0 1,0 1,0 -0,5 -0,5 0,5 0,5 -1,0 -1,0 0,0 0,0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Hauptrefisatz Euroraum LBBW-Prognose Leitzins USA (Oberes Ende des Zielbandes) LBBW-Prognose 10Y Bund LBBW-Prognose 10Y Bund 10Y UST LBBW-Prognose 10Y UST Einlagesatz Euroraum LBBW-Prognose • „Tapering“ fast schon greifbar, Beginn erwartet • EZB-Einlagesatz noch für lange Zeit unverändert für Dezember 2021. Abschluss vermutlich Mitte 2022. bei -0,50 %. • Leitzinswende noch beträchtliche Zeit entfernt • Tempo der Anleihekäufe dürfte sich sukzessive (Zeitkorridor aus heutiger Sicht verlangsamen; EZB spricht nicht von „Tapering“. zwischen Dezember 2022 und Frühjahr 2023). • Langfristzinsen in ausgedehnter Bodenbildung; mit • „Dovishe“ Grundhaltung der Fed begrenzt Abebben der Corona-Pandemie und anziehender Renditeaufwärtspotenzial. Kerninflation weiterhin moderater Anstieg erwartet. Quellen: Bloomberg, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 49
Credits: No Risk, no Fun! Matthias Schell, CFA Michael Köhler, CEFA Senior Credit Analyst Senior Credit Analyst Tel: +49(711)127-43666 Tel: +49(711)127-42664 matthias.schell@LBBW.de michael.koehler@LBBW.de 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 50
Zwar Verluste bei Fixed Income, aber Outperformance der Credits Total Return für Fixed Income Seit Ende August 2021, in % • Der allgemeine Renditeanstieg im September führte in allen hier betrachteten Fixed-Income-Segmenten zu Verlusten. • Die Credits im Allgemeinen und die riskanteren Credit-Klassen im Speziellen schlugen sich bei alledem besser als die Staatsanleihen. • Die High-Yield-Bonds, die wir unverändert zur Übergewichtung empfehlen, verzeichneten in diesem schwachen Gesamtmarkt nur geringe Verluste. Quelle: Refinitiv, LBBW Research 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 51
High Yields erzielten beste YTD-Performance Total Return: Fixed Income Seit Jahresanfang 2021, in % • Bei der Performance seit Jahresanfang 6 6 bauten die High-Yield-Bonds ihren Performancevorsprung weiter aus: Gegenüber deutschen Staatsanleihen 4 4 liegt die Outperformance YTD inzwischen bei mehr als sechs Prozentpunkten. 2 2 • Gegenüber den Investment-Grade- Anleihen, die aufgrund einer 0 0 schwachen September-Performance wieder in negatives Terrain abgetaucht sind, liegen die High Yields immerhin -2 -2 knapp vier Prozentpunkte vorn. • Ohne ein gewisses Maß an Risiko war es im bisherigen Jahresverlauf kaum -4 -4 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep möglich, einen signifikant positiven 2021 Total Return zu erzielen. ICE BofA German Government Index ICE BofA Euro Non-Financial Index ICE BofA Euro Non-Financial High Yield Index Quelle: Refinitiv, LBBW Research (Stand: 04.10.2021) 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 52
Insolvenz-Anzahl trotz Corona-Krise sehr gering Unternehmensinsolvenzen, Deutschland Trotz Corona-Krise sanken die Unternehmensinsolvenzen Monatliche Anzahl in Deutschland 2020 um 15,5% auf ein Rekordtief (insgesamt 15.841 Insolvenzen). Im 1. Halbjahr 2021 lag die Anzahl der Insolvenzen sogar bei „nur“ 7.408. Dies ist gleichbedeutend mit einem Rückgang der Insolvenzen um 17,8% ggü. dem Vorjahreshalbjahr. Hierzu haben sowohl staatliche Hilfsprogramme beige- tragen als auch die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht (bis Ende April 2021) für Unternehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie in Quelle: Refinitiv, LBBW Research Probleme geraten waren. Vom rekordniedrigen Niveau aus ist zwar nun wieder ein Anstieg zu erwarten, v.a. durch Nachholeffekte bei Kleinst- unternehmen. Wir rechnen allerdings nicht mit einer dramatischen Pleitewelle, sondern mit einer Normalisierung auf Vorkrisenniveau. 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 53
Deutlicher Rückgang der Ausfallraten Ausfallraten, HY-Corporates Europa und USA; jeweils für vergangene zwölf Monate (inkl. Moody‘s Forecast) 16% • Der Anstieg der Ausfälle in der Corona- Krise verlief weniger dramatisch als 14% befürchtet. Im Mai 2020 rechnete Moody‘s noch mit Ausfallraten für die 12% USA von 13,5% (Hochpunkt lag bei 9%) und für Europa von 8% (lag bei 10% 5,1% im November). 8% • Wie nach den vergangenen größeren Pleitewellen (9/11/2001 und Finanz- 6% krise 2008) verbesserten sich die Aus- fallraten relativ schnell wieder unter 4% ihren langjährigen Durchschnitt. • Die in diesem Jahr deutlich gesunkene 2% Anzahl an Ausfällen spricht für einen 0% weiteren Rückgang der Ausfallraten. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 • Den Unternehmen hilft eine gute Liquiditätsausstattung und das Europe Actual Europe Baseline Forecast Niedrigzinsniveau, dank umfangreicher Europ. Avg. since 1999 US Actual Stützungsmaßnahmen der Staaten und US Baseline Forecast US Average since 1999 Notenbanken. Quelle: Moody‘s®, LBBW Research, Stand 09/2021 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 54
Kompensation für Risiko: Spreads vs. Ausfallrisiken in Europa Swap-Spreads (ASW) und Ausfallprämien nach Rating-Kategorie in Basispunkten • Die dunkleren Balken zeigen den- 400 379 jenigen Spread-Anteil, der notwendig ist, um die historisch durchschnittlichen 350 Spreads im BB-Bereich Ausfälle (gemäß Ausfallmatrizen von fast dreimal so hoch, wie es für die Kompensation Moody‘s®) abzugelten. 300 historisch durchschnitt- 174 • Die hellen Balken zeigen den Spread- licher Ausfälle nötig wäre Anteil, der als Zusatzprämie bleibt. 250 216 200 Spread – Default Premium = Zusatzprämie 150 141 Beispiel BB: 100 205 216 Bp. – 75 Bp. = 141 Bp. 63 50 34 • In der Vergangenheit lagen die 24 21 42 75 16 Risikoprämien im Tief (siehe „all-time 3 18 21 low“) teilweise sogar unter ihren für das 0 AA A BBB BB B Ausfallrisiko adäquaten Werten (v.a. default premium in bp* add-on premium in bp all-time low bei Single-B-Anleihen). Aktuell ist in allen Ratingkategorien ein deutlicher *auf Basis kumulierter Ausfallwahrscheinlichkeit 5Y Europa für die jeweilige Ratingklasse (Durchschnitt 1985-2017) Puffer vorhanden. Quelle: Moody‘s®, Refinitiv, LBBW Research, Stand: 04.10.2021 05.10.2021 Kapitalmarktkompass Oktober 2021. Makro | Zinsen | Credits | Aktien 55
Sie können auch lesen