CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
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Thema des Monats Mit Anreizsystem zu erfolgreicher Integration Aktuell „Boykott ist Schrott“ Klartext BL Meinungs- und Versammlungs- freiheit in Zeiten von Pegida Aus dem Parlament Zuwanderungsstopp im Wald Aktuell BERICHT Die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen AUS DEM LANDTAG Aktuell Krankenhausfinanzierung: Rot-Grüne Tatenlosigkeit Ausgabe Februar 2015 EDITORIAL Anreizsystem für Sehr geehrte Damen erfolgreiche Eingliederung: und Herren, CDU fordert wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, würde die CDU ihr Ergebnis im Vergleich zur Landtagswahl 2013 deutlich auf über 40 Prozent der Wählerstimmen verbessern. Die SPD hingegen würde Integrations- klar an Stimmen verlieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag der CDU in Niedersachsen. Die Wählerinnen und Wähler merken gesetz zunehmend, dass die Regierung Weil ih- rer Aufgabe nicht gewachsen ist. Wich- tige Probleme, wie der wirksame Schutz vor islamistischem Terror, die Unterbrin- gung und Versorgung der Flüchtlinge, die Krankenhausversorgung im ganzen Land oder der Ausbau der Verkehrsinf- rastruktur, werden nicht angepackt. Der Grund: SPD und Grüne sind sich immer häufiger nicht einig. Hinter den Kulissen streiten sie wie die Kesselflicker. Die Fassade einer funktio- nierenden Regierung wird nur mühsam aufrecht gehalten. In Wirklichkeit geben ideologische Einzelgänger den Ton an. Der Posten ist inzwischen wichtiger als die Aufgabe. Es ist 2015 die Aufgabe der CDU, Alternativen zu entwickeln und Lösungen einzufordern. Stillstand werden wir nicht hinnehmen. Nieder- sachsen ist stark. Es hat auch eine starke Regierung verdient. Jens Nacke Parlamentarischer Geschäftsführer
2 CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG NR. 1 | Februar 2015 BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG 3 THEMA DES MONATS Mit Anreizsystem zu erfolgreiche Integration muss uns auch etwas wert sein.“ Einen konkreten Entwurf für ein Integrations- gesetz will die CDU-Fraktion möglichst zeitnah vorle- erfolgreicher Integration gen. Eine bereichsübergreifende interne Arbeitsgrup- pe arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf. Punktesystem für Zuwanderung Deutschland als Zuwanderungsland immer beliebter – CDU-Landtagsfraktion nach kanadischem Vorbild fordert Integrationsgesetz für Niedersachsen Auch im Hinblick auf die Integration von hochquali- fizierten Zuwanderern in den niedersächsischen Ar- beitsmarkt sieht CDU-Fraktionschef Thümler Nach- Seit einiger Zeit erlebt Deutschland einen bislang un- länderfreundliches und tolerantes Land – und darü- holbedarf. „Wir müssen dringend die Anerkennung gekannten Zuwanderungsboom. Lag das Land 2009 ber hinaus auf Einwanderung angewiesen“, sagt der ausländischer Berufsqualifikationen verbessern. Nur im „Internationalen Migrationsausblick“ der OECD Vorsitzende der CDU-Fraktion, Björn Thümler. „Aber so können wir auf Dauer die Fachkräfte aus dem Aus- noch auf Platz acht, ist es seit 2013 das beliebteste wenn eine Gesellschaft Zuwanderer mit offenen Ar- land anwerben, die die niedersächsische Wirtschaft Einwanderungsland nach den USA. In keinem ande- men aufnimmt, darf sie auch Erwartungen haben so dringend braucht.“ ren Industrieland der OECD ist die Zuwanderung so und formulieren.“ stark angestiegen – 2013 kamen rund 465.000 Men- Bislang hapert es gerade in diesem Bereich bun- schen nach Deutschland. Erste Prognosen für 2015 Im Mittelpunkt des neuen Gesetzes soll deshalb ein desweit gewaltig. Nur knapp die Hälfte der hoch- deuten einen weiteren Anstieg an. Anreizsystem stehen, um die aktive Teilnahme an qualifizierten Zuwanderer in Deutschland ist ihrem Integrationsmaßnahmen für Zuwanderer attraktiv Ausbildungsniveau entsprechend beschäftigt. Die Besonders attraktiv ist Deutschland dabei für zu machen. Thümler: „Der Wille zur Integration muss Konsequenz: Einwanderer mit einem Hochschulab- EU-Bürger: rund drei Viertel der Zuwanderer kom- Vorteile verschaffen. Denkbar wäre zum Beispiel der schluss bevorzugen Länder wie die USA, Australien men aus Europa – vorrangig aus den von der Finanz- schnellere Erwerb einer Niederlassungserlaubnis.“ und Kanada. In der OECD-Statistik belegt Deutsch- krise gebeutelten südeuropäischen Staaten wie Eine ablehnende Haltung gegenüber Integrationsan- land im Hinblick auf die Qualifikation der Zuwande- Spanien, Griechenland und Portugal sowie den Län- geboten müsse jedoch zugleich sanktioniert werden rer einen der hinteren Plätze. dern Osteuropas, denen kürzlich die volle Arbeitneh- können. merfreizügigkeit gewährt wurde. Auch die Zahl der Problematisch ist in diesem Zusammenhang vor al- Asylbewerber ist deutlich angestiegen – jeder fünfte CDU-Fraktionschef Björn Thümler plädiert für ein niedersächsisches Asylbewerber in den OECD-Staaten stellte 2013 sei- Sprache als Schlüssel zur lem, dass die Zuwanderung in Deutschland bislang Integrationsgesetz. relativ ungesteuert abläuft. Abhilfe könnte die Ein- nen Antrag in Deutschland. führung eines Punktesystems schaffen. Als Vorbild Foto: dpa erfolgreichen Integration sieht die CDU-Fraktion das kanadische System. Ein- „Wille zu Integration muss wanderer werden dabei nach festgelegten Kriterien Einen besonderen Schwerpunkt will die CDU-Frak- – dazu zählen unter anderem Ausbildung, Sprach- tion auf den Spracherwerb setzen. „Die Sprache ist Vorteile verschaffen“ der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration in kenntnisse und Alter – ausgewählt. Erreicht ein Kan- didat eine hohe Punktzahl, darf er einreisen. Werden die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Sie ist die Kriterien nicht vollumfänglich erfüllt besteht die Im Hinblick auf den demografischen Wandel in das verbindende Element zwischen den Menschen. Möglichkeit, den Lebenslauf in eine Datenbank ein- Deutschland und dem damit einhergehenden Fach- Belastbare Deutschkenntnisse müssen unsere Min- zustellen – bei einem konkreten Stellenangebot kann kräftemangel ist der deutliche Anstieg der Zuwan- destanforderung an die Integrationsbereitschaft die Einwanderung dann zügig erfolgen. derung begrüßenswert – er stellt die Politik aber sein“, so Thümler. So könnten Einwanderer aus nicht zugleich vor neue Herausforderungen. Die Integra- EU-Staaten und bereits hier lebende Ausländer, die in Ähnliche Systeme gibt es auch in vielen deutschen tion von Einwanderern galt bisher nicht gerade als Niedersachsen Hartz IV beziehen, zu Sprachkursen Nachbarstaaten wie zum Beispiel in Österreich, Däne- Markenzeichen der deutschen Zuwanderungspolitik. verpflichtet werden. mark oder den Niederlanden. „Über ein solches Punk- In Niedersachsen will die CDU-Landtagsfraktion das tesystem ließe sich die Zuwanderung in Deutschland ändern. Klar ist aber auch: Wenn sich das Land zu einem sol- sinnvoll steuern – gleichzeitig bedeutet es für die Ein- chen Schritt entschließt, müssen auch ausreichend wanderer mehr Sicherheit im Hinblick auf ihr Aufent- Sie fordert ein Integrationsgesetz, mit dem Leistun- Angebote für Sprachkurse geschaffen werden. „Jeder halts- und Arbeitsrecht“, erklärt Thümler. gen für Zuwanderer an bestimmte Pflichten gekop- Zuwanderer muss die Möglichkeit haben, an einem pelt werden sollen. „Wir müssen endlich wegkom- entsprechenden Kurs teilnehmen zu können“, be- men von politisch korrekten und beschönigenden tont Thümler. „Das kostet natürlich Geld – aber eine Debatten über Migration. Deutschland ist ein aus-
4 CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG NR. 1 | Februar 2015 BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG 5 aktuell KLARTEXT: „Boykott ist Schrott“ Meinungs- und Versammlungsfreiheit Das rot-grüne Schulchaos in Niedersachsen hält an – die Schüler in Zeiten von Pegida wollen nicht länger die Leidtragenden sein und demonstrieren für ein Ende des Klassenfahrtboykotts von Angelika Jahns Ob ein Ausflug in den Harz, eine Reise an die Küste oder ein Trip nach Berlin – Klassen- und Kursfahrten zählen zu Meinungs- und Versammlungsfreiheit zählen zu den den Höhepunkten der Schulzeit. In Niedersachsen müssen höchsten Gütern unserer Gesellschaft. Geschützt die Schüler vieler Gymnasien seit Monaten genau darauf durch die Artikel 5 und 8 des Grundgesetzes bilden verzichten. Das wollen sie nicht länger hinnehmen. Rund 3.000 Schüler aus dem ganzen Land demonstrierten des- sie das Fundament, auf dem unsere freiheitliche und halb im Januar in Hannover und forderten ein Ende des demokratische Kultur fußt. Wesentlicher Bestand- Angelika Jahns, MdL – innenpolitische Sprecherin der Klassenfahrt-Boykotts. Unter Rufen wie „Was ist eine Schule teil dieser Kultur ist Toleranz – Toleranz gegenüber CDU-Landtagsfraktion ohne Klassenfahrten?“ oder „Boykott ist Schrott“ zogen denjenigen, die in ihren Meinungen vom gesell- sie durch die Innenstadt. Auch in Stade gingen mehr als schaftlichen Konsens abweichen. Das bedeutet, dass „Wir sind das Volk“, skandieren die Pegida-Anhänger in 1.000 Schüler auf die Straße. Dresden, Leipzig oder Hannover. Davon kann angesichts unsere Gesellschaft die öffentliche Demonstration von Meinungen, die nicht von der Mehrheit geteilt der vielen, zahlenmäßig überlegenen Gegendemons- Seitdem die rot-grüne Landesregierung die Arbeitszeit der Gymnasiallehrer um eine Stunde aufgestockt hat, lassen Auch Niedersachsens Schüler haben längst begriffen: Rot-Grün hat werden, aushalten können muss, solange sie nicht trationen im ganzen Land keine Rede sein. Das heißt viele von ihnen Kurs- und Klassenfahrten ausfallen, um so keine Ahnung, wie gute Bildungspolitik funktioniert. gegen das Gesetz verstößt. aber nicht, dass man sie als nicht ernstzunehmende gegen die angeordnete Mehrarbeit zu protestieren. Klar, gesellschaftliche Randgruppe abstempeln darf. dass das den Schülern nicht gefällt. Auch der schulpoli- Es ist eine harte Probe, auf die diese Toleranz ge- tische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried Wichtig ist in diesem Zusammenhang klar zu differen- genwärtig durch die Pegida-Märsche in zahlreichen zeigt Verständnis für ihren Unmut: „Die Schüler leiden deutschen Städten gestellt wird. Doch auch wenn zieren: zwischen den fraglos zwielichtigen Pegida-Initia- unter der Schulpolitik von SPD und Grünen. Sie müssen ausbaden, dass Kultusministerin Heiligenstadt die Leh- die Mehrheit der Deutschen die Positionen der Be- toren um den inzwischen zurückgetretenen Mitbegrün- rerschaft gegen sich aufgebracht hat. Das lassen sie sich wegung nicht teilt, ist es nicht hinnehmbar, wenn der Lutz Bachmann oder den Mitgliedern verschiedener nicht bieten – und fordern zu Recht, dass die Ministerin die Demonstrationszüge angegriffen oder, wie in rechtsextremer Gruppierungen, wie sie offenbar auch sich endlich bewegt. Die Proteste zeigen, wie schlecht die Hannover geschehen, von Gegendemonstranten unter den Hagida-Teilnehmern zu finden sind, auf der Stimmung insbesondere an den Gymnasien überall im einen Seite. Und dem Großteil derer, die sich den so aus dem linken Lager mit Böllern beworfen werden. Land ist.“ genannten Spaziergängen anschließen, auf der an- Doch auf ein positives Signal der Ministerin warteten die Gleichzeitig dürfen wir nicht zulassen, dass sich deren. Ihnen reflexartig den Stempel „rechtsradikal“ Schüler vergeblich. Sie ließ sich nicht blicken – auch nicht, Kai Seefried, MdL – schulpolitischer Sprecher der angesichts von Terrorwarnungen gegen islamkri- aufzudrücken, ist zu einfach. Wir müssen uns fragen, als der Hannoveraner Protestzug am Kultusministerium CDU-Landtagsfraktion tische Demonstrationen in Deutschland ein Klima was diese Menschen zu Tausenden auf die Straße treibt. Halt machte. Lediglich eine kleine Delegation bekam die der Angst breitmacht. Demonstrationsverbote wie Gelegenheit, mit Heiligenstadt zu sprechen und eine Pe- Die gegen die Gymnasien gerichtete Schulpolitik der Dass uns ihre Ängste diffus und überzogen erscheinen, in Dresden müssen die absolute Ausnahme bleiben. tition von knapp 5.000 Schülern aus ganz Niedersachsen Kultusministerin kommt auch bei der niedersächsischen Wenn wir uns durch Anschlagsdrohungen in unse- heißt nicht, dass sie nicht real sind. Indem wir den De- zu übergeben. Die Forderung: Der Streit zwischen Politik Bevölkerung nicht gut an – das bestätigt eine aktuelle und Lehrern soll nicht mehr länger auf ihrem Rücken aus- Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH: Mehr als die Hälfte der ren Grundrechten einschränken lassen, haben die monstranten mit Ablehnung begegnen, machen wir getragen werden und der Klassenfahrt-Boykott endlich niedersächsischen Bürger fordert demnach den Erhalt Terroristen ihr Ziel erreicht. Pegida nur noch stärker. Stattdessen müssen wir mit beendet werden. der Gymnasien und des Leistungsgedankens. „Rot-Grün einer offenen und ehrlichen Debatte – die die Themen regiert an den Bürgern vorbei. Die Niedersachsen wollen Zuwanderung, Asylbewerber, Flüchtlinge und Islamis- Auch Seefried fordert ein Ende des Konflikts zwischen der ihre starken Gymnasien behalten. Sie wollen, dass Leis- mus voneinander trennt, statt sie weiter zu vermischen Kultusministerin und den Lehrern. So müsse die Arbeits- tung sich weiter lohnt. Kultusministerin Heiligenstadt ist – dafür sorgen, dass den Demonstranten ihre Ängste zeiterhöhung zurückgenommen und älteren Lehrkräften mit ihrem Schulgesetzentwurf völlig auf dem Holzweg. die versprochene Altersermäßigung gewährt werden. „Die Ministerpräsident Weil muss endlich handeln und diesen genommen werden und Pegida damit überflüssig wird. Ministerin hat es selbst zu verantworten, dass die Protest- unsinnigen Gesetzentwurf stoppen“, betonte Seefried. welle gegen ihre Politik jetzt nach der Lehrerschaft auch die Schülerschaft erreicht. Sie hat Mehrarbeit angeord- net und verweigert den Dialog mit den Betroffenen. Mit In der Unterzahl: Rund 200 Teilnehmer kamen Anfang Januar zu den Lehrerverbänden liegt sie im Rechtsstreit“, stellt der der islamkritischen Demonstration des Hannoveraner Pegida-Able- CDU-Schulexperte fest. gers „Hagida“ – ihnen gegenüber standen mehr als 19.000 Gegen- demonstranten. Foto: dpa
6 CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG NR. 1 | Februar 2015 BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG 7 Aus dem Parlament Aktuell Zuwanderungsstopp im Wald Die Zukunft der Landwirtschaft in Obwohl sich die Douglasie optimal in Niedersachsens Wälder Niedersachsen integriert hat, will Landwirtschaftsminister Meyer ihren Anbau Runder Tisch legt Ergebnisse nicht länger fördern – weil sie nicht von hier stammt … Stellten gemeinsam die Ergebnisse des Runden Tischs vor: CDU-Fraktions- vor – Nachhaltigkeit als Leit- chef Björn Thümler, der Vorsitzende des Runden Tisches Dr. Hermann Kues sowie Fraktionsvize Frank Oesterhelweg und der agrarpolitische Sprecher Helmut Dammann-Tamke (v.r.). faden für Neuausrichtung der Weiterentwicklung von Tierschutzstandards in der Nutztier- niedersächsischen Agrarpolitik haltung. So sollen Tierschutzaspekte beispielsweise stärker in die landwirtschaftliche Ausbildung integriert werden. Ein Wie soll die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen weiterer Vorschlag ist die Einführung einer flächendeckenden aussehen? Mit dieser Frage hat sich seit März vergangenen Tierschutzabgabe für tierische Produkte. „Wer den Tierschutz Jahres ein von der CDU-Landtagsfraktion initiierter Runder besonders fördert, muss dafür auch mehr Geld bekommen“, Tisch beschäftigt. Jetzt hat die Arbeitsgruppe „Die Zukunft erklärt CDU-Fraktionsvize Frank Oesterhelweg. „Klar ist: Tier- der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ ihre schutz gibt es nicht zum Nulltarif – der Verbraucher muss bereit Ergebnisse vorgelegt. Die 23-seitige Broschüre umfasst ins- sein, etwas mehr zu bezahlen.“ gesamt neun „Kernziele“, die Orientierung für die künftige Ausgestaltung der niedersächsischen Agrarpolitik bieten Die weiteren Kernziele des Runden Tischs umfassen unter an- sollen. Leitfaden ist dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit. derem die Verbesserung von Wasserschutz und Nährstoffma- Die Douglasie ist ein immergrüner Nadelbaum. „Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit nagement, die Förderung landwirtschaftlicher Familienbetriebe Sie wird durchschnittlich 60 Meter hoch und hat Ingrid Klopp, MdL – forstpolitische so zu leben und zu wirtschaften, dass auch kommende sowie die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. eine rötlich schimmernde Rinde. Foto: dpa Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Generationen die Möglichkeit haben, das Leben nach ihren Bedürfnissen zu gestalten“, sagt der Vorsitzende des Run- Die CDU-Fraktion identifiziert sich mit den Empfehlungen des Der Öko-Wahn von Niedersachsens Landwirtschaftsmi- schaftlicher Maßnahmen sinnvoll gestalten“ fordert die den Tisches, Staatssekretär a.D. Dr. Hermann Kues. Neben Runden Tisches und hat sie per Fraktionsbeschluss bestätigt. nister Christian Meyer nimmt immer abstrusere Formen CDU-Fraktion deshalb, dass die Baumart ohne Einschrän- Kues gehören der Kommission insgesamt 17 Multiplikatoren „Die Vorschläge sind eine hervorragende Diskussionsgrund- an. Nach den Schweinen und den Legehennen, bei denen kungen dauerhaft förderfähig bleibt. aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an – von lage, die die Agrarpolitik der Fraktion in Zukunft maßgeblich künftig die Schwänze nicht mehr kupiert beziehungs- der Landwirtschaft, über Wissenschaft und Politik bis hin prägen wird“, so CDU-Fraktionschef Björn Thümler. Insofern weise die Schnäbel nicht mehr gekürzt werden dürfen – Widerstandsfähiges Multitalent zu Verbrauchern und Naturschützern. sei das Papier nicht als Schlusspunkt, sondern als Auftakt eines obwohl der alternativlose Verzicht nachweislich zu mehr umfassenden und dynamischen Prozesses zu verstehen. Tierleid führt – trifft es nun den niedersächsischen Wald. Anders als viele einheimische Bäume neigt die Dougla- Ansprüche an die Landwirtschaft sind gewachsen Der muss nämlich in Zukunft auf Anordnung des Minis- sie nicht zu Schädlingsbefall, hat einen relativ geringen Die Broschüre mit den Ergebnissen des Runden Tisches ters auf einen seiner leistungsstärksten Zuwanderer ver- Wasserbedarf und ist mit ihrer soliden Verwurzelung Die Produktivitätssteigerung, die die Landwirtschaft in den finden Sie auf der Internetseite der Fraktion unter zichten: die Douglasie. Weil das Landwirtschaftsministe- im Erdreich bestens für die immer häufiger über Nieder- vergangenen 100 Jahren erfahren hat, ist enorm: Ernährte www.cdu-fraktion-niedersachsen.de. rium sie als „invasive, fremdländische Art“ einstuft, soll sachsen hinwegfegenden Herbst- und Winterstürme ge- ein Landwirt im Jahr 1900 gerade einmal vier Personen, ihr Anbau in Niedersachsen künftig nicht mehr subven- rüstet. Kurz: Der Klimawandel mit längeren Trockenpha- können von seinen Hoferzeugnissen heute durchschnittlich tioniert werden. sen und zunehmenden Extremwettersituationen macht 129 Menschen leben. Parallel zu ihrer Leistungsfähigkeit der Douglasie deutlich weniger aus, als den meisten hei- sind aber auch die Ansprüche der Gesellschaft an die Land- Über 130 Jahre bestens bewährt mischen Nadelbäumen. Klopp: „Im Hinblick auf die Wi- wirtschaft gewachsen. So geht es nicht mehr allein um die derstandsfähigkeit der niedersächsischen Wälder stellt Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel – Tier- und Dabei ist der ursprünglich aus Nordamerika stammende die Douglasie eine echte Bereicherung dar – ihren Anbau Naturschutz müssen ebenfalls gewährleistet sein. „Auch Nadelbaum in mitteleuropäischen Gefilden längst nicht jetzt unter fadenscheinigen Gründen aus der Förderung für die Landwirte steht inzwischen außer Frage, dass ihre mehr so fremd, wie das Ministerium behauptet. Einige zu nehmen ist völliger Unsinn.“ Wirtschaftsweise im Konsens mit der Gesellschaft stehen Gattungen waren hier bereits vor der letzten Eiszeit hei- muss“, so der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, misch – starben dann jedoch aus. „In Niedersachsen wird Auch in wirtschaftlicher Hinsicht gilt die Douglasie als Helmut Dammann-Tamke. Damit steht die niedersächsi- die Douglasie bereits seit über 130 Jahren angebaut und Baum der Zukunft. Sie wächst deutlich schneller als die sche Landwirtschaft in einem Spannungsfeld zwischen hat sich bestens bewährt“, betont Ingrid Klopp, forstpoli- meisten einheimischen Bäume und ist damit früher Ökonomie, Ökologie und Tierschutz. tische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion. erntereif. Zudem ist ihr festes Holz bei der Industrie als Baumaterial sehr beliebt – die Nachfrage steigt stetig an. Kluft zwischen Verbrauchern und Landwirten schließen Auch die forstlichen Versuchsanstalten in Niedersachsen „Ganz nebenbei wirkt sich die Douglasie auch noch posi- bewerten die Douglasie nach mehr als hundertjährigen tiv auf die Qualität des Bodens, auf dem sie steht aus“, so Ziel des Runden Tisches war es deshalb auch, die zuneh- Anbauversuchen als eine der eingebürgerten Arten, die Klopp. „Ein echtes Multitalent also. Umso unverständli- mende Kluft zwischen Verbrauchern und Landwirten zu Die Broschüre mit den Ergebnissen des Runden Tischs umfasst insgesamt für die niedersächsischen Wälder am zuträglichsten sind. cher ist es, das der Landwirtschaftsminister ihren Anbau schließen. Eines der von der Arbeitsgruppe formulierten 23 Seiten und formuliert neun Kernziele für die zukünftige Ausgestaltung In ihrem Entschließungsantrag „Förderung forstwirt- nun eindämmen will.“ Kernziele ist daher die fortlaufende Überprüfung und der Agrarpolitik in Niedersachsen.
8 CDU FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG AKTUELL Rot-Grüne Tatenlosigkeit Dr. Max Matthiesen, MdL – sozialpolitischer Sprecher der Viele Krankenhäuser stehen vor dem CDU-Landtagsfraktion finanziellen Kollaps – SPD und Grünen fehlt ein angemessenes Konzept. Die Situation vieler Krankenhäuser in Niedersachsen ist kritisch: Zwei Drittel der Häuser schreiben rote Zahlen. Bereits im September hat die CDU-Landtagsfraktion deshalb eine Enquete-Kommission zur Neuausrichtung der Krankenhausplanung und Finanzierung gefor- dert. Eine solche Kommission bietet Abgeordneten aller Fraktionen, Sachverständigen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen die Möglichkeit, gemeinsam ein Konzept für eine Neuausrichtung zu erarbeiten. Über den Antrag muss nun im Ältestenrat entschieden Machen sich mit Vertretern der Niedersächsischen Kranken- werden – wann genau das passiert, steht noch nicht fest. hausgesellschaft für eine gerechte Finanzierung stark: Dr. Max Matthiesen (l.) und Karl-Josef Laumann (2. v. r. u.). Bild: Niedersächsische Krankenhausgesellschaft Um die Krankenhäuser bis zu einer Entscheidung des Landtages nicht allein zu lassen, setzt sich die CDU-Landtagsfraktion direkt auf Bundesebene für eine angemessene Finanzierung der in den Krankenhäusern erbrachten Leistungen ein: Im Dezember 2014 TERMINE überreichte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfrak- tion, Dr. Max Matthiesen, gemeinsam mit Vertretern der Nieder- 02. – 03. Februar sächsischen Krankenhausgesellschaft dem Patientenbeauftragten Halbjahresferien in Niedersachsen der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, 10.000 Unterschriften 11. – 15. Februar für eine ausreichende Krankenhausfinanzierung. „Das Personal der ABF-Messe niedersächsischen Krankenhäuser kämpft seit über einem Jahr für eine Verbesserung der Situation. Auf Rot-Grün warten sie dabei ver- 15. Februar geblich“, kritisiert Matthiesen. „Die Krankenhäuser sind der zent- Bürgschaftswahlen in der Hansestadt rale Baustein einer menschenwürdigen Gesundheitsversorgung.“ Hamburg Im Hinblick auf eine angemessene Krankenhausfinanzierung sind 18. – 20. Februar nicht nur die Krankenkassen als Kostenträger, sondern auch das Land Plenarsitzung des Niedersächsischen gefordert, die benötigten Mittel bereit zu stellen. Ausschließlich dem Landtags großen persönlichen Engagement der Krankenhausmitarbeiter sei IMPRESSUM es zu verdanken, dass die Patienten bisher kaum wahrnehmen, wie schlecht es finanziell um zahlreiche Krankenhäuser in Niedersachsen bestellt sei, so Matthiesen Herausgeber: Neben einer gerechten Angleichung des Landesbasisfallwertes 2015 CDU-Fraktion an den Bundesdurchschnitt ist laut Matthiesen auch eine erhebli- im Niedersächsischen Landtag che Erhöhung der Landesmittel nötig: Der Investitionsbedarf der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1 30159 Hannover Krankenhäuser in Niedersachsen ist groß, denn auch die Grundver- www.cdu-fraktion-niedersachsen.de sorgung kommt heute nicht mehr ohne teure medizinische Geräte aus. Veränderte Ansprüche an die medizinische Versorgung und Verantwortlich: Jens Nacke MdL die Erreichbarkeit von Krankenhäusern ergeben sich auch aus der Parlamentarischer Geschäftsführer steigenden Zahl älterer Patienten. „Wenn die Landesregierung nicht Redaktion: gewillt ist, sich für die Finanzierung der medizinischen Versorgung Anna Anding auch in der Fläche einzusetzen, sollte sie das den Menschen und den Dr. Eike Frenzel Mitarbeitern der Krankenhäuser sagen“, betont Matthiesen. „Eine Sabine Busse verantwortungsvolle Sozialpolitik sieht jedenfalls anders aus. Was Philip Ossenkopp wir brauchen sind bürgernahe Krankenhäuser und eine Vielfalt ver- Telefon (05 11) 3030-4119 schiedener Träger, die einen gesunden Wettbewerb garantieren.“ bl@cdu-fraktion-niedersachsen.de Die Fraktion auf Facebook http://www.facebook.com/CDU.LtFraktion.Nds
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