CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG

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CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
Thema des Monats
                                         Mit Anreizsystem zu erfolgreicher
                                         Integration
                                         Aktuell
                                         „Boykott ist Schrott“
                                         Klartext

BL
                                         Meinungs- und Versammlungs-
                                         freiheit in Zeiten von Pegida
                                         Aus dem Parlament
                                         Zuwanderungsstopp im Wald
                                         Aktuell

                       BERICHT           Die Zukunft der Landwirtschaft in
                                         Niedersachsen

                       AUS DEM LANDTAG
                                         Aktuell
                                         Krankenhausfinanzierung:
                                         Rot-Grüne Tatenlosigkeit

Ausgabe Februar 2015

                                         EDITORIAL

Anreizsystem für
                                         Sehr geehrte Damen
erfolgreiche Eingliederung:              und Herren,

CDU fordert
                                         wenn am Sonntag Landtagswahl wäre,
                                         würde die CDU ihr Ergebnis im Vergleich
                                         zur Landtagswahl 2013 deutlich auf
                                         über 40 Prozent der Wählerstimmen
                                         verbessern. Die SPD hingegen würde

Integrations-
                                         klar an Stimmen verlieren. Das ist das
                                         Ergebnis einer aktuellen Umfrage im
                                         Auftrag der CDU in Niedersachsen.

                                         Die Wählerinnen und Wähler merken

gesetz
                                         zunehmend, dass die Regierung Weil ih-
                                         rer Aufgabe nicht gewachsen ist. Wich-
                                         tige Probleme, wie der wirksame Schutz
                                         vor islamistischem Terror, die Unterbrin-
                                         gung und Versorgung der Flüchtlinge,
                                         die Krankenhausversorgung im ganzen
                                         Land oder der Ausbau der Verkehrsinf-
                                         rastruktur, werden nicht angepackt. Der
                                         Grund: SPD und Grüne sind sich immer
                                         häufiger nicht einig.

                                         Hinter den Kulissen streiten sie wie die
                                         Kesselflicker. Die Fassade einer funktio-
                                         nierenden Regierung wird nur mühsam
                                         aufrecht gehalten. In Wirklichkeit geben
                                         ideologische Einzelgänger den Ton an.
                                         Der Posten ist inzwischen wichtiger
                                         als die Aufgabe. Es ist 2015 die Aufgabe
                                         der CDU, Alternativen zu entwickeln
                                         und Lösungen einzufordern. Stillstand
                                         werden wir nicht hinnehmen. Nieder-
                                         sachsen ist stark. Es hat auch eine starke
                                         Regierung verdient.

                                         Jens Nacke
                                         Parlamentarischer Geschäftsführer
CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
2   CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG                                                                                  NR. 1 | Februar 2015                                                                                     BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG   3

     THEMA DES MONATS
    Mit Anreizsystem zu                                                                                                                erfolgreiche Integration muss uns auch etwas wert
                                                                                                                                       sein.“ Einen konkreten Entwurf für ein Integrations-
                                                                                                                                       gesetz will die CDU-Fraktion möglichst zeitnah vorle-

    erfolgreicher Integration
                                                                                                                                       gen. Eine bereichsübergreifende interne Arbeitsgrup-
                                                                                                                                       pe arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf.

                                                                                                                                Punktesystem für Zuwanderung

    Deutschland als Zuwanderungsland immer beliebter – CDU-Landtagsfraktion                                                     nach kanadischem Vorbild
    fordert Integrationsgesetz für Niedersachsen                                                                                       Auch im Hinblick auf die Integration von hochquali-
                                                                                                                                       fizierten Zuwanderern in den niedersächsischen Ar-
                                                                                                                                       beitsmarkt sieht CDU-Fraktionschef Thümler Nach-
          Seit einiger Zeit erlebt Deutschland einen bislang un-       länderfreundliches und tolerantes Land – und darü-              holbedarf. „Wir müssen dringend die Anerkennung
          gekannten Zuwanderungsboom. Lag das Land 2009                ber hinaus auf Einwanderung angewiesen“, sagt der               ausländischer Berufsqualifikationen verbessern. Nur
          im „Internationalen Migrationsausblick“ der OECD             Vorsitzende der CDU-Fraktion, Björn Thümler. „Aber              so können wir auf Dauer die Fachkräfte aus dem Aus-
          noch auf Platz acht, ist es seit 2013 das beliebteste        wenn eine Gesellschaft Zuwanderer mit offenen Ar-               land anwerben, die die niedersächsische Wirtschaft
          Einwanderungsland nach den USA. In keinem ande-              men aufnimmt, darf sie auch Erwartungen haben                   so dringend braucht.“
          ren Industrieland der OECD ist die Zuwanderung so            und formulieren.“
          stark angestiegen – 2013 kamen rund 465.000 Men-                                                                             Bislang hapert es gerade in diesem Bereich bun-
          schen nach Deutschland. Erste Prognosen für 2015             Im Mittelpunkt des neuen Gesetzes soll deshalb ein              desweit gewaltig. Nur knapp die Hälfte der hoch-
          deuten einen weiteren Anstieg an.                            Anreizsystem stehen, um die aktive Teilnahme an                 qualifizierten Zuwanderer in Deutschland ist ihrem
                                                                       Integrationsmaßnahmen für Zuwanderer attraktiv                  Ausbildungsniveau entsprechend beschäftigt. Die
          Besonders attraktiv ist Deutschland dabei für                zu machen. Thümler: „Der Wille zur Integration muss             Konsequenz: Einwanderer mit einem Hochschulab-
          EU-Bürger: rund drei Viertel der Zuwanderer kom-             Vorteile verschaffen. Denkbar wäre zum Beispiel der             schluss bevorzugen Länder wie die USA, Australien
          men aus Europa – vorrangig aus den von der Finanz-           schnellere Erwerb einer Niederlassungserlaubnis.“               und Kanada. In der OECD-Statistik belegt Deutsch-
          krise gebeutelten südeuropäischen Staaten wie                Eine ablehnende Haltung gegenüber Integrationsan-               land im Hinblick auf die Qualifikation der Zuwande-
          Spanien, Griechenland und Portugal sowie den Län-            geboten müsse jedoch zugleich sanktioniert werden               rer einen der hinteren Plätze.
          dern Osteuropas, denen kürzlich die volle Arbeitneh-         können.
          merfreizügigkeit gewährt wurde. Auch die Zahl der                                                                            Problematisch ist in diesem Zusammenhang vor al-
          Asylbewerber ist deutlich angestiegen – jeder fünfte                                                                                                                                    CDU-Fraktionschef Björn Thümler plädiert für ein niedersächsisches
          Asylbewerber in den OECD-Staaten stellte 2013 sei-
                                                                   Sprache als Schlüssel zur                                           lem, dass die Zuwanderung in Deutschland bislang
                                                                                                                                                                                                  Integrationsgesetz.
                                                                                                                                       relativ ungesteuert abläuft. Abhilfe könnte die Ein-
          nen Antrag in Deutschland.                                                                                                   führung eines Punktesystems schaffen. Als Vorbild          Foto: dpa
                                                                   erfolgreichen Integration
                                                                                                                                       sieht die CDU-Fraktion das kanadische System. Ein-
     „Wille zu Integration muss                                                                                                        wanderer werden dabei nach festgelegten Kriterien
                                                                       Einen besonderen Schwerpunkt will die CDU-Frak-                 – dazu zählen unter anderem Ausbildung, Sprach-
                                                                       tion auf den Spracherwerb setzen. „Die Sprache ist
     Vorteile verschaffen“                                             der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration in
                                                                                                                                       kenntnisse und Alter – ausgewählt. Erreicht ein Kan-
                                                                                                                                       didat eine hohe Punktzahl, darf er einreisen. Werden
                                                                       die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt. Sie ist               die Kriterien nicht vollumfänglich erfüllt besteht die
          Im Hinblick auf den demografischen Wandel in                 das verbindende Element zwischen den Menschen.                  Möglichkeit, den Lebenslauf in eine Datenbank ein-
          Deutschland und dem damit einhergehenden Fach-               Belastbare Deutschkenntnisse müssen unsere Min-                 zustellen – bei einem konkreten Stellenangebot kann
          kräftemangel ist der deutliche Anstieg der Zuwan-            destanforderung an die Integrationsbereitschaft                 die Einwanderung dann zügig erfolgen.
          derung begrüßenswert – er stellt die Politik aber            sein“, so Thümler. So könnten Einwanderer aus nicht
          zugleich vor neue Herausforderungen. Die Integra-            EU-Staaten und bereits hier lebende Ausländer, die in           Ähnliche Systeme gibt es auch in vielen deutschen
          tion von Einwanderern galt bisher nicht gerade als           Niedersachsen Hartz IV beziehen, zu Sprachkursen                Nachbarstaaten wie zum Beispiel in Österreich, Däne-
          Markenzeichen der deutschen Zuwanderungspolitik.             verpflichtet werden.                                            mark oder den Niederlanden. „Über ein solches Punk-
          In Niedersachsen will die CDU-Landtagsfraktion das                                                                           tesystem ließe sich die Zuwanderung in Deutschland
          ändern.                                                      Klar ist aber auch: Wenn sich das Land zu einem sol-            sinnvoll steuern – gleichzeitig bedeutet es für die Ein-
                                                                       chen Schritt entschließt, müssen auch ausreichend               wanderer mehr Sicherheit im Hinblick auf ihr Aufent-
          Sie fordert ein Integrationsgesetz, mit dem Leistun-         Angebote für Sprachkurse geschaffen werden. „Jeder              halts- und Arbeitsrecht“, erklärt Thümler.
          gen für Zuwanderer an bestimmte Pflichten gekop-             Zuwanderer muss die Möglichkeit haben, an einem
          pelt werden sollen. „Wir müssen endlich wegkom-              entsprechenden Kurs teilnehmen zu können“, be-
          men von politisch korrekten und beschönigenden               tont Thümler. „Das kostet natürlich Geld – aber eine
          Debatten über Migration. Deutschland ist ein aus-
CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
4   CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG                                                                                                NR. 1 | Februar 2015                                                                                            BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG   5

    aktuell
                                                                                                                                               KLARTEXT:
    „Boykott ist Schrott“                                                                                                                      Meinungs- und Versammlungsfreiheit
    Das rot-grüne Schulchaos in Niedersachsen hält an – die Schüler                                                                            in Zeiten von Pegida
    wollen nicht länger die Leidtragenden sein und demonstrieren
    für ein Ende des Klassenfahrtboykotts                                                                                                      von Angelika Jahns
          Ob ein Ausflug in den Harz, eine Reise an die Küste oder
          ein Trip nach Berlin – Klassen- und Kursfahrten zählen zu                                                                                   Meinungs- und Versammlungsfreiheit zählen zu den
          den Höhepunkten der Schulzeit. In Niedersachsen müssen                                                                                      höchsten Gütern unserer Gesellschaft. Geschützt
          die Schüler vieler Gymnasien seit Monaten genau darauf
                                                                                                                                                      durch die Artikel 5 und 8 des Grundgesetzes bilden
          verzichten. Das wollen sie nicht länger hinnehmen. Rund
          3.000 Schüler aus dem ganzen Land demonstrierten des-                                                                                       sie das Fundament, auf dem unsere freiheitliche und
          halb im Januar in Hannover und forderten ein Ende des                                                                                       demokratische Kultur fußt. Wesentlicher Bestand-           Angelika Jahns, MdL – innenpolitische Sprecherin der
          Klassenfahrt-Boykotts. Unter Rufen wie „Was ist eine Schule                                                                                 teil dieser Kultur ist Toleranz – Toleranz gegenüber       CDU-Landtagsfraktion
          ohne Klassenfahrten?“ oder „Boykott ist Schrott“ zogen                                                                                      denjenigen, die in ihren Meinungen vom gesell-
          sie durch die Innenstadt. Auch in Stade gingen mehr als                                                                                     schaftlichen Konsens abweichen. Das bedeutet, dass         „Wir sind das Volk“, skandieren die Pegida-Anhänger in
          1.000 Schüler auf die Straße.                                                                                                                                                                          Dresden, Leipzig oder Hannover. Davon kann angesichts
                                                                                                                                                      unsere Gesellschaft die öffentliche Demonstration
                                                                                                                                                      von Meinungen, die nicht von der Mehrheit geteilt          der vielen, zahlenmäßig überlegenen Gegendemons-
          Seitdem die rot-grüne Landesregierung die Arbeitszeit der
          Gymnasiallehrer um eine Stunde aufgestockt hat, lassen          Auch Niedersachsens Schüler haben längst begriffen: Rot-Grün hat            werden, aushalten können muss, solange sie nicht           trationen im ganzen Land keine Rede sein. Das heißt
          viele von ihnen Kurs- und Klassenfahrten ausfallen, um so       keine Ahnung, wie gute Bildungspolitik funktioniert.                        gegen das Gesetz verstößt.                                 aber nicht, dass man sie als nicht ernstzunehmende
          gegen die angeordnete Mehrarbeit zu protestieren. Klar,                                                                                                                                                gesellschaftliche Randgruppe abstempeln darf.
          dass das den Schülern nicht gefällt. Auch der schulpoli-                                                                                    Es ist eine harte Probe, auf die diese Toleranz ge-
          tische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried                                                                                                                                                 Wichtig ist in diesem Zusammenhang klar zu differen-
                                                                                                                                                      genwärtig durch die Pegida-Märsche in zahlreichen
          zeigt Verständnis für ihren Unmut: „Die Schüler leiden
                                                                                                                                                      deutschen Städten gestellt wird. Doch auch wenn            zieren: zwischen den fraglos zwielichtigen Pegida-Initia-
          unter der Schulpolitik von SPD und Grünen. Sie müssen
          ausbaden, dass Kultusministerin Heiligenstadt die Leh-                                                                                      die Mehrheit der Deutschen die Positionen der Be-          toren um den inzwischen zurückgetretenen Mitbegrün-
          rerschaft gegen sich aufgebracht hat. Das lassen sie sich                                                                                   wegung nicht teilt, ist es nicht hinnehmbar, wenn          der Lutz Bachmann oder den Mitgliedern verschiedener
          nicht bieten – und fordern zu Recht, dass die Ministerin                                                                                    die Demonstrationszüge angegriffen oder, wie in            rechtsextremer Gruppierungen, wie sie offenbar auch
          sich endlich bewegt. Die Proteste zeigen, wie schlecht die                                                                                  Hannover geschehen, von Gegendemonstranten                 unter den Hagida-Teilnehmern zu finden sind, auf der
          Stimmung insbesondere an den Gymnasien überall im                                                                                                                                                      einen Seite. Und dem Großteil derer, die sich den so
                                                                                                                                                      aus dem linken Lager mit Böllern beworfen werden.
          Land ist.“
                                                                                                                                                                                                                 genannten Spaziergängen anschließen, auf der an-
          Doch auf ein positives Signal der Ministerin warteten die                                                                                   Gleichzeitig dürfen wir nicht zulassen, dass sich          deren. Ihnen reflexartig den Stempel „rechtsradikal“
          Schüler vergeblich. Sie ließ sich nicht blicken – auch nicht,   Kai Seefried, MdL – schulpolitischer Sprecher der                           angesichts von Terrorwarnungen gegen islamkri-             aufzudrücken, ist zu einfach. Wir müssen uns fragen,
          als der Hannoveraner Protestzug am Kultusministerium            CDU-Landtagsfraktion                                                        tische Demonstrationen in Deutschland ein Klima            was diese Menschen zu Tausenden auf die Straße treibt.
          Halt machte. Lediglich eine kleine Delegation bekam die                                                                                     der Angst breitmacht. Demonstrationsverbote wie
          Gelegenheit, mit Heiligenstadt zu sprechen und eine Pe-         Die gegen die Gymnasien gerichtete Schulpolitik der                                                                                    Dass uns ihre Ängste diffus und überzogen erscheinen,
                                                                                                                                                      in Dresden müssen die absolute Ausnahme bleiben.
          tition von knapp 5.000 Schülern aus ganz Niedersachsen          Kultusministerin kommt auch bei der niedersächsischen
                                                                                                                                                      Wenn wir uns durch Anschlagsdrohungen in unse-             heißt nicht, dass sie nicht real sind. Indem wir den De-
          zu übergeben. Die Forderung: Der Streit zwischen Politik        Bevölkerung nicht gut an – das bestätigt eine aktuelle
          und Lehrern soll nicht mehr länger auf ihrem Rücken aus-        Umfrage der GMS Dr. Jung GmbH: Mehr als die Hälfte der                      ren Grundrechten einschränken lassen, haben die            monstranten mit Ablehnung begegnen, machen wir
          getragen werden und der Klassenfahrt-Boykott endlich            niedersächsischen Bürger fordert demnach den Erhalt                         Terroristen ihr Ziel erreicht.                             Pegida nur noch stärker. Stattdessen müssen wir mit
          beendet werden.                                                 der Gymnasien und des Leistungsgedankens. „Rot-Grün                                                                                    einer offenen und ehrlichen Debatte – die die Themen
                                                                          regiert an den Bürgern vorbei. Die Niedersachsen wollen                                                                                Zuwanderung, Asylbewerber, Flüchtlinge und Islamis-
          Auch Seefried fordert ein Ende des Konflikts zwischen der       ihre starken Gymnasien behalten. Sie wollen, dass Leis-                                                                                mus voneinander trennt, statt sie weiter zu vermischen
          Kultusministerin und den Lehrern. So müsse die Arbeits-         tung sich weiter lohnt. Kultusministerin Heiligenstadt ist
                                                                                                                                                                                                                 – dafür sorgen, dass den Demonstranten ihre Ängste
          zeiterhöhung zurückgenommen und älteren Lehrkräften             mit ihrem Schulgesetzentwurf völlig auf dem Holzweg.
          die versprochene Altersermäßigung gewährt werden. „Die          Ministerpräsident Weil muss endlich handeln und diesen                                                                                 genommen werden und Pegida damit überflüssig wird.
          Ministerin hat es selbst zu verantworten, dass die Protest-     unsinnigen Gesetzentwurf stoppen“, betonte Seefried.
          welle gegen ihre Politik jetzt nach der Lehrerschaft auch
          die Schülerschaft erreicht. Sie hat Mehrarbeit angeord-
          net und verweigert den Dialog mit den Betroffenen. Mit                                                                                                                                             In der Unterzahl: Rund 200 Teilnehmer kamen Anfang Januar zu
          den Lehrerverbänden liegt sie im Rechtsstreit“, stellt der                                                                                                                                         der islamkritischen Demonstration des Hannoveraner Pegida-Able-
          CDU-Schulexperte fest.                                                                                                                                                                             gers „Hagida“ – ihnen gegenüber standen mehr als 19.000 Gegen-
                                                                                                                                                                                                             demonstranten.
                                                                                                                                                                                                             Foto: dpa
CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
6   CDU-FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG                                                                                          NR. 1 | Februar 2015                                                                                     BL • BERICHT AUS DEM LANDTAG    7

    Aus dem Parlament                                                                                                                  Aktuell
    Zuwanderungsstopp im Wald                                                                                                          Die Zukunft der
                                                                                                                                       Landwirtschaft in
    Obwohl sich die Douglasie optimal in Niedersachsens Wälder                                                                         Niedersachsen
    inte­griert hat, will Landwirtschaftsminister Meyer ihren Anbau
                                                                                                                                       Runder Tisch legt Ergebnisse
    nicht länger fördern – weil sie nicht von hier stammt …                                                                                                                                          Stellten gemeinsam die Ergebnisse des Runden Tischs vor: CDU-Fraktions-

                                                                                                                                       vor – Nachhaltigkeit als Leit-
                                                                                                                                                                                                     chef Björn Thümler, der Vorsitzende des Runden Tisches Dr. Hermann Kues
                                                                                                                                                                                                     sowie Fraktionsvize Frank Oesterhelweg und der agrarpolitische Sprecher
                                                                                                                                                                                                     Helmut Dammann-Tamke (v.r.).
                                                                                                                                       faden für Neuausrichtung der
                                                                                                                                                                                                     Weiterentwicklung von Tierschutzstandards in der Nutztier-
                                                                                                                                       niedersächsischen Agrarpolitik                                haltung. So sollen Tierschutzaspekte beispielsweise stärker
                                                                                                                                                                                                     in die landwirtschaftliche Ausbildung integriert werden. Ein
                                                                                                                                       Wie soll die Zukunft der Landwirtschaft in Niedersachsen      weiterer Vorschlag ist die Einführung einer flächendeckenden
                                                                                                                                       aussehen? Mit dieser Frage hat sich seit März vergangenen     Tierschutzabgabe für tierische Produkte. „Wer den Tierschutz
                                                                                                                                       Jahres ein von der CDU-Landtagsfraktion initiierter Runder    besonders fördert, muss dafür auch mehr Geld bekommen“,
                                                                                                                                       Tisch beschäftigt. Jetzt hat die Arbeitsgruppe „Die Zukunft   erklärt CDU-Fraktionsvize Frank Oesterhelweg. „Klar ist: Tier-
                                                                                                                                       der Landwirtschaft: Verantwortung für die Schöpfung“ ihre     schutz gibt es nicht zum Nulltarif – der Verbraucher muss bereit
                                                                                                                                       Ergebnisse vorgelegt. Die 23-seitige Broschüre umfasst ins-   sein, etwas mehr zu bezahlen.“
                                                                                                                                       gesamt neun „Kernziele“, die Orientierung für die künftige
                                                                                                                                       Ausgestaltung der niedersächsischen Agrarpolitik bieten       Die weiteren Kernziele des Runden Tischs umfassen unter an-
                                                                                                                                       sollen. Leitfaden ist dabei das Prinzip der Nachhaltigkeit.   derem die Verbesserung von Wasserschutz und Nährstoffma-
      Die Douglasie ist ein immergrüner Nadelbaum.
                                                                                                                                       „Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit        nagement, die Förderung landwirtschaftlicher Familienbetriebe
      Sie wird durchschnittlich 60 Meter hoch und hat
                                                                                                 Ingrid Klopp, MdL – forstpolitische   so zu leben und zu wirtschaften, dass auch kommende           sowie die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.
      eine rötlich schimmernde Rinde.        Foto: dpa
                                                                                                 Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion   Generationen die Möglichkeit haben, das Leben nach ihren
                                                                                                                                       Bedürfnissen zu gestalten“, sagt der Vorsitzende des Run-     Die CDU-Fraktion identifiziert sich mit den Empfehlungen des
          Der Öko-Wahn von Niedersachsens Landwirtschaftsmi-           schaftlicher Maßnahmen sinnvoll gestalten“ fordert die          den Tisches, Staatssekretär a.D. Dr. Hermann Kues. Neben      Runden Tisches und hat sie per Fraktionsbeschluss bestätigt.
          nister Christian Meyer nimmt immer abstrusere Formen         CDU-Fraktion deshalb, dass die Baumart ohne Einschrän-          Kues gehören der Kommission insgesamt 17 Multiplikatoren      „Die Vorschläge sind eine hervorragende Diskussionsgrund-
          an. Nach den Schweinen und den Legehennen, bei denen         kungen dauerhaft förderfähig bleibt.                            aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an – von   lage, die die Agrarpolitik der Fraktion in Zukunft maßgeblich
          künftig die Schwänze nicht mehr kupiert beziehungs-                                                                          der Landwirtschaft, über Wissenschaft und Politik bis hin     prägen wird“, so CDU-Fraktionschef Björn Thümler. Insofern
          weise die Schnäbel nicht mehr gekürzt werden dürfen –        Widerstandsfähiges Multitalent                                  zu Verbrauchern und Naturschützern.                           sei das Papier nicht als Schlusspunkt, sondern als Auftakt eines
          obwohl der alternativlose Verzicht nachweislich zu mehr                                                                                                                                    umfassenden und dynamischen Prozesses zu verstehen.
          Tierleid führt – trifft es nun den niedersächsischen Wald.   Anders als viele einheimische Bäume neigt die Dougla-           Ansprüche an die Landwirtschaft sind gewachsen
          Der muss nämlich in Zukunft auf Anordnung des Minis-         sie nicht zu Schädlingsbefall, hat einen relativ geringen                                                                     Die Broschüre mit den Ergebnissen des Runden Tisches
          ters auf einen seiner leistungsstärksten Zuwanderer ver-     Wasserbedarf und ist mit ihrer soliden Verwurzelung             Die Produktivitätssteigerung, die die Landwirtschaft in den   finden Sie auf der Internetseite der Fraktion unter
          zichten: die Douglasie. Weil das Landwirtschaftsministe-     im Erdreich bestens für die immer häufiger über Nieder-         vergangenen 100 Jahren erfahren hat, ist enorm: Ernährte      www.cdu-fraktion-niedersachsen.de.
          rium sie als „invasive, fremdländische Art“ einstuft, soll   sachsen hinwegfegenden Herbst- und Winterstürme ge-             ein Landwirt im Jahr 1900 gerade einmal vier Personen,
          ihr Anbau in Niedersachsen künftig nicht mehr subven-        rüstet. Kurz: Der Klimawandel mit längeren Trockenpha-          können von seinen Hoferzeugnissen heute durchschnittlich
          tioniert werden.                                             sen und zunehmenden Extremwettersituationen macht               129 Menschen leben. Parallel zu ihrer Leistungsfähigkeit
                                                                       der Douglasie deutlich weniger aus, als den meisten hei-        sind aber auch die Ansprüche der Gesellschaft an die Land-
          Über 130 Jahre bestens bewährt                               mischen Nadelbäumen. Klopp: „Im Hinblick auf die Wi-            wirtschaft gewachsen. So geht es nicht mehr allein um die
                                                                       derstandsfähigkeit der niedersächsischen Wälder stellt          Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel – Tier- und
          Dabei ist der ursprünglich aus Nordamerika stammende         die Douglasie eine echte Bereicherung dar – ihren Anbau         Naturschutz müssen ebenfalls gewährleistet sein. „Auch
          Nadelbaum in mitteleuropäischen Gefilden längst nicht        jetzt unter fadenscheinigen Gründen aus der Förderung           für die Landwirte steht inzwischen außer Frage, dass ihre
          mehr so fremd, wie das Ministerium behauptet. Einige         zu nehmen ist völliger Unsinn.“                                 Wirtschaftsweise im Konsens mit der Gesellschaft stehen
          Gattungen waren hier bereits vor der letzten Eiszeit hei-                                                                    muss“, so der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion,
          misch – starben dann jedoch aus. „In Niedersachsen wird      Auch in wirtschaftlicher Hinsicht gilt die Douglasie als        Helmut Dammann-Tamke. Damit steht die niedersächsi-
          die Douglasie bereits seit über 130 Jahren angebaut und      Baum der Zukunft. Sie wächst deutlich schneller als die         sche Landwirtschaft in einem Spannungsfeld zwischen
          hat sich bestens bewährt“, betont Ingrid Klopp, forstpoli-   meisten einheimischen Bäume und ist damit früher                Ökonomie, Ökologie und Tierschutz.
          tische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion.                  erntereif. Zudem ist ihr festes Holz bei der Industrie als
                                                                       Baumaterial sehr beliebt – die Nachfrage steigt stetig an.      Kluft zwischen Verbrauchern und Landwirten schließen
          Auch die forstlichen Versuchsanstalten in Niedersachsen      „Ganz nebenbei wirkt sich die Douglasie auch noch posi-
          bewerten die Douglasie nach mehr als hundertjährigen         tiv auf die Qualität des Bodens, auf dem sie steht aus“, so     Ziel des Runden Tisches war es deshalb auch, die zuneh-
          Anbauversuchen als eine der eingebürgerten Arten, die        Klopp. „Ein echtes Multitalent also. Umso unverständli-         mende Kluft zwischen Verbrauchern und Landwirten zu           Die Broschüre mit den Ergebnissen des Runden Tischs umfasst insgesamt
          für die niedersächsischen Wälder am zuträglichsten sind.     cher ist es, das der Landwirtschaftsminister ihren Anbau        schließen. Eines der von der Arbeitsgruppe formulierten       23 Seiten und formuliert neun Kernziele für die zukünftige Ausgestaltung
          In ihrem Entschließungsantrag „Förderung forstwirt-          nun eindämmen will.“                                            Kernziele ist daher die fortlaufende Überprüfung und          der Agrarpolitik in Niedersachsen.
CDU FORDERT INTEGRATIONS-GESETZ - BERICHT AUS DEM LANDTAG
8   CDU FRAKTION IM NIEDERSÄCHSISCHEN LANDTAG

    AKTUELL
    Rot-Grüne
    Tatenlosigkeit
                                                                                   Dr. Max Matthiesen, MdL – sozialpolitischer Sprecher der

    Viele Krankenhäuser stehen vor dem
                                                                                   CDU-Landtagsfraktion

    finanziellen Kollaps – SPD und Grünen
    fehlt ein angemessenes Konzept.
          Die Situation vieler Krankenhäuser in Niedersachsen ist kritisch: Zwei
          Drittel der Häuser schreiben rote Zahlen. Bereits im September hat
          die CDU-Landtagsfraktion deshalb eine Enquete-Kommission zur
          Neuausrichtung der Krankenhausplanung und Finanzierung gefor-
          dert. Eine solche Kommission bietet Abgeordneten aller Fraktionen,
          Sachverständigen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen die
          Möglichkeit, gemeinsam ein Konzept für eine Neuausrichtung zu
          erarbeiten. Über den Antrag muss nun im Ältestenrat entschieden          Machen sich mit Vertretern der Niedersächsischen Kranken-
          werden – wann genau das passiert, steht noch nicht fest.                 hausgesellschaft für eine gerechte Finanzierung stark:
                                                                                   Dr. Max Matthiesen (l.) und Karl-Josef Laumann (2. v. r. u.).
                                                                                   Bild: Niedersächsische Krankenhausgesellschaft
          Um die Krankenhäuser bis zu einer Entscheidung des Landtages
          nicht allein zu lassen, setzt sich die CDU-Landtagsfraktion direkt
          auf Bundesebene für eine angemessene Finanzierung der in den
          Krankenhäusern erbrachten Leistungen ein: Im Dezember 2014                 TERMINE
          überreichte der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfrak-
          tion, Dr. Max Matthiesen, gemeinsam mit Vertretern der Nieder-                         02. – 03. Februar
          sächsischen Krankenhausgesellschaft dem Patientenbeauftragten                          Halbjahresferien in Niedersachsen
          der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, 10.000 Unterschriften                         11. – 15. Februar
          für eine ausreichende Krankenhausfinanzierung. „Das Personal der                       ABF-Messe
          niedersächsischen Krankenhäuser kämpft seit über einem Jahr für
          eine Verbesserung der Situation. Auf Rot-Grün warten sie dabei ver-                    15. Februar
          geblich“, kritisiert Matthiesen. „Die Krankenhäuser sind der zent-                     Bürgschaftswahlen in der Hansestadt
          rale Baustein einer menschenwürdigen Gesundheitsversorgung.“                           Hamburg
          Im Hinblick auf eine angemessene Krankenhausfinanzierung sind                          18. – 20. Februar
          nicht nur die Krankenkassen als Kostenträger, sondern auch das Land                    Plenarsitzung des Niedersächsischen
          gefordert, die benötigten Mittel bereit zu stellen. Ausschließlich dem                 Landtags
          großen persönlichen Engagement der Krankenhausmitarbeiter sei

                                                                                     IMPRESSUM
          es zu verdanken, dass die Patienten bisher kaum wahrnehmen, wie
          schlecht es finanziell um zahlreiche Krankenhäuser in Niedersachsen
          bestellt sei, so Matthiesen
                                                                                                 Herausgeber:
          Neben einer gerechten Angleichung des Landesbasisfallwertes 2015                       CDU-Fraktion
          an den Bundesdurchschnitt ist laut Matthiesen auch eine erhebli-                       im Niedersächsischen Landtag
          che Erhöhung der Landesmittel nötig: Der Investitionsbedarf der                        Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1
                                                                                                 30159 Hannover
          Krankenhäuser in Niedersachsen ist groß, denn auch die Grundver-
                                                                                                 www.cdu-fraktion-niedersachsen.de
          sorgung kommt heute nicht mehr ohne teure medizinische Geräte
          aus. Veränderte Ansprüche an die medizinische Versorgung und                           Verantwortlich:
                                                                                                 Jens Nacke MdL
          die Erreichbarkeit von Krankenhäusern ergeben sich auch aus der
                                                                                                 Parlamentarischer Geschäftsführer
          steigenden Zahl älterer Patienten. „Wenn die Landesregierung nicht
                                                                                                 Redaktion:
          gewillt ist, sich für die Finanzierung der medizinischen Versorgung
                                                                                                 Anna Anding
          auch in der Fläche einzusetzen, sollte sie das den Menschen und den                    Dr. Eike Frenzel
          Mitarbeitern der Krankenhäuser sagen“, betont Matthiesen. „Eine                        Sabine Busse
          verantwortungsvolle Sozialpolitik sieht jedenfalls anders aus. Was                     Philip Ossenkopp
          wir brauchen sind bürgernahe Krankenhäuser und eine Vielfalt ver-                      Telefon (05 11) 3030-4119
          schiedener Träger, die einen gesunden Wettbewerb garantieren.“                         bl@cdu-fraktion-niedersachsen.de

                                                                                                 Die Fraktion auf Facebook
                                                                                                 http://www.facebook.com/CDU.LtFraktion.Nds
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