Die mobile Revolution am POS - Mit digitalen Retail-Lösungen Marktvorteile gewinnen.

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Die mobile Revolution am POS
  Mit digitalen Retail-Lösungen Marktvorteile gewinnen.

  Vera Brannen          Patrick Minder        Beat Fischer
    Sellerate             Sellerate           LINK Institut
Die mobile Revolution am POS       Inhaltsverzeichnis                                        2

                                   Die mobile Revolution
                                   am POS
                                   Mit digitalen Retail-Lösungen Marktvorteile gewinnen.

                                   Die mobile Revolution am POS                             2

                                   Abstract3

                                   Einleitung                                               4

                                   1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten     7

                                   2. Mobile Lösungen für den POS                          15

                                   3. Ihr Weg zum Erfolg                                   21

                                   4. Key Success Factors für den POS 2020                 22

                                   Literaturverzeichnis23

                                   Autoren und Kontakt                                     24

© 2014 Sellerate / LINK Institut
Die mobile Revolution am POS       Abstract                                                                                                 3

                                   Abstract

                                   Der heutige Konsument kann dank digitaler Lösungen perma-
                                   nent über umfassende Informationen verfügen. Showrooming 1,
                                   Personalisierung und eine einheitliche Brand Experience über
                                   alle On- und Offline Kanäle sind daher die aktuellen Herausfor-
                                   derungen im Retail.

                                   In Zusammenarbeit mit dem LINK Institut wurde eine Grundlagenstudie zum
                                   Thema Online und Mobile Retail in der Schweiz durchgeführt. Durch die Stu-
                                   die wurden aktuelle Zahlen für die mobile Internetnutzung sowie das Online
                                   und Mobile Shopping Verhalten der Schweizer Bevölkerung erhoben. Wir zei-
                                   gen Ihnen anschliessend, wie Sie mit gezielten, digitalen Retail-Lösungen
                                   Marktvorteile gewinnen und stellen Ihnen drei konkrete Lösungsansätze vor:

                                   •   Digital Customer Solutions
                                       Konsistente App- und Weblösungen für den Endkunden, als Informations-
                                       Verkaufs- und Kundenbindungskanal (z.B. Coupons).

                                   •   Digital Sales Solutions
                                       Einsatz von mobilen Endgeräten zur Unterstützung des Verkäufers für per-
                                       sonalisierte Beratungsprozesse, Vereinfachung der Logistikprozesse (z.B.
                                       Check-out,) und die Integration der unterschiedlichen Verkaufskanäle (z.B.
                                       Lagerinformationen, Webshop).

                                   •   In-Store Experience Solutions
                                       Stärkung der Markenbindung und der Interaktion im Ladengeschäft durch
                                       die Integration von Digital Signage, Kiosklösungen und multimedialer Ins-
                                       tallationen.

                                   1. Showrooming bezeichnet das Phänomen, dass der klassische Point of Sale durch den Konsumenten primär
                                      als Showroom in der Entscheidungsfindung genutzt wird. Das Produkt selbst wird dann im Anschluss zu
                                      Hause oder unterwegs im Internet gekauft.

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Die mobile Revolution am POS       Einleitung                                                                      4

                                   Einleitung

                                   Unsere Studie legt dar, was der heutige Konsument erwartet und
                                   wie er sich verhält [2]. Wir zeigen Ihnen, wie der vernetzte Kunde
                                   zahlreiche Chancen für die digitale Zukunft Ihres Unternehmens
                                   bietet. Und wie Sie Ihren POS kundenbedürfnisgerecht stärken.

                                   Smartphones und Tablets erlauben Konsumenten mehr denn je, ihre persönlichen
                                   Kaufprozesse individueller auszugestalten. Heute entscheidet der Kunde wann,
     «Der online Weih-             wo und zu welchen Konditionen er sich informiert und einkauft. Konsumenten
     nachtsumsatz hat              erwarten immer mehr ein nahtloses Einkaufserlebnis über alle On- und Offline-
     sich in Deutschland           Kanäle. Die rasant steigende Verbreitung von mobilen Endgeräten beschleunigt
     in 2013 dank                  diese Entwicklung.
     Mobile Shopping               Daraus resultieren die nachfolgenden Herausforderungen für die Retail-Branche,
     fast verdreifacht.»           wie auch der E-Commerce Report 2013 [3] bestätigt:

     Quelle: Deals.com [1]

                                   •   Konvergenz zwischen On- und Offlinekanälen - Die Kunden müssen an
                                       allen Kommunikationsschnittstellen mit einer konsistenten und auf das Me-
                                       dium abgestimmten User Experience bedient werden.

                                   •   Kundenloyalität & Showrooming - Die steigende Preistransparenz durch
                                       Online-Vergleichsportale senkt die Kundentreue, fördert das Showrooming
                                       und macht die Umsätze volatiler.

                                   •   Personalisierung - Die Konsumenten erwarten einen personalisierten Ver-
                                       kaufs- und Beratungsprozess, Online ebenso wie Offline.

                                   •   Brand Experience und Usability - Das Verständnis der spezifischen Kun-
                                       denbedürfnisse je Kommunikationskanal und markenstärkende Umsetzung
                                       der Lösungen sind von zentraler Bedeutung..

© 2014 Sellerate / LINK Institut
Die mobile Revolution am POS       Einleitung                                                                        5

                                   Die Omnipräsenz von Smartphones in unserem Alltag schafft aber nicht nur He-
                                   rausforderungen sondern auch die Chance, kontextsensitive, personalisierte und
                                   innovative Lösungen anzubieten. Wichtig für den klassischen Einzelhandel ist, die
                                   Kunden im gesamten Verkaufsprozess enger an die eigene Marke zu binden und sich
                                   somit den Herausforderungen zu stellen. Mit mobilen Dienstleistungen kann der
                                   Retailer das Einkaufserlebnis des Konsumenten proaktiv mitgestalten, egal ob zu
                                   Hause, unterwegs oder am Point of Sale sowie sein Verkaufspersonal gezielt schulen
                                   und informieren. Wir sehen insbesondere folgende drei Chancen:

                                   Digital Customer Solutions
                                   Dank Digital Customer Solutions können Konsumenten mit personalisierten und
                                   umfassenden Informationen bessere Kaufentscheidungen treffen. Neueste Studien
                                   zeigen, dass Konsumenten, welche über mehrere Channels mit einem Retailer-
                                   Brand in Kontakt sind, für den Retailer signifikant [4] profitabler sind als solche,
                                   die nur über einen Channel einkaufen.

                                   Digital Sales Solutions
                                   Mobile Applikationen unterstützen das Verkaufspersonal bei der personalisierten
                                   Verkaufsberatung, indem die Kundendaten der verschiedenen Absatzkanäle aggre-
                                   giert werden. Vereinfachte Logistikprozesse und ein übergreifendes CRM steigern
                                   die Effizienz und Qualität der Beratung.
                                   Diese Lösungen stärken die personalisierte Beratungsqualität und steigern das
                                   Up- und Cross-Selling-Potential. In den USA verzeichnen Autohändler mit Hilfe
                                   von Apps, die in den gesamten Verkaufsprozess integriert sind, bis zu 35% [5]
                                   mehr Umsatz.

                                   In-Store Experience Solutions
                                   Das Involvement des Konsumenten kann am POS mit In-Store Experience Solu-
                                   tions verstärkt werden. Diese helfen durch unterhaltende, spielerische oder lehr-
                                   reiche Inhalte, die Markenbindung und Loyalität zu verstärken. Dies ist wichtig,
                                   da 90% der Konsumenten nach einer positiven Erfahrung in einem Shop bereit
                                   sind, diesen weiterzuempfehlen [6].
                                   Die wachsenden Herausforderungen der Retailbranche im mobilen Zeitalter lassen
                                   sich nur mit einer gezielten Kombination dieser Ansätze lösen. Noch sind erst
                                   wenige Retailer eingstiegen; der Zeitpunkt ist ideal, als First Mover den Mitbewer-
                                   bern einen Schritt voraus zu sein.
                                   Dabei ist der Aufbau eines Verständnisses für die Kundenbedürfnisse an den einzel-
                                   nen Schnittstellen unerlässlich. Eine unternehmensweite Omni-Channel Strategie
                                   bildet die Basis für die zukunftsorientierte Entwicklung des digitalen POS [7]. Mit
                                   individualisierten und medienspezifischen Lösungen lässt sich das Einkaufserlebnis
                                   übergreifend perfektionieren und auf diese Weise ein Wettbewerbsvorsprung erzie-
                                   len. Ganz nach unserem Motto: «creating smarter sales decisions».

© 2014 Sellerate / LINK Institut
Die mobile Revolution am POS       Einleitung                                                                       6

                                   Das Whitepaper ist wie folgt aufgebaut:

                                   In Kapitel 1 erfahren Sie, wie der mobile Wandel das Kunden- und somit auch das
                                   Kaufverhalten beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf Ihr Unternehmen
                                   haben kann. In Kapitel 2 stellen wir Ihnen drei Lösungsansätze als Antwort auf
                                   die aktuellen Entwicklungen im Mobile Retail vor. Und in Kapitel 3 finden Sie
                                   eine Checkliste sowie Anregungen zur erfolgreichen Realisierung digitaler Projekte.

                                     Die Umfrage
                                     Die Zahlen wurden vom LINK Institut, einem der führenden Marktfor-
                                     schungsinstitute der Schweiz, erhoben. www.link.ch
                                     Feldzeit: 21. Nov. - 04. Dez. 2013
                                     1 944 Interviews in der Deutsch- und Westschweiz
                                     Online Interviews im LINK Internet-Panel.
                                     Sprachassimilierte Personen zwischen 15 und 74 Jahren in der D-CH und
                                     W-CH, die mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken online sind.
                                     Detailergebnisse der Umfrage finden Sie unter
                                     http://rd.link.ch/pdf/Online-Mobile-Retail.pdf

© 2014 Sellerate / LINK Institut
Die mobile Revolution am POS       1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                          7

                                   1.
                                   Der digitale Wandel
                                   verändert
                                   das Kundenverhalten
                                   Mobile Endgeräte sind nicht mehr aus unserem Leben wegzuden-
                                   ken. Drei Viertel aller 25- bis 29-jährigen Amerikaner schlafen
                                   neben ihrem Smartphone, eine von vier Personen schaut min-
                                   destens alle 30 Minuten auf ihr Smartphone, und ein Drittel
                                   der befragten gibt zu, sich ängstlich zu fühlen, wenn sie selbst
                                   für kurze Zeit ohne Smartphone unterwegs sind [8]. Auch in der
                                   Schweiz konsumieren über 76% aller Smartphonenutzer mehr-
                                   mals täglich Online-Inhalte, wie unsere Studie zeigt - mehr als
                                   mit jedem anderen Endgerät.

                                   Insbesondere junge Konsumenten zwischen 15 und 29 Jahren (81%) und solche
                                   mit einem monatlichen Einkommen von über CHF 10‘000.- (78%) nutzen das
                                   Smartphone zumindest gelegentlich. Das Tablet wird von den konsumstarken 30
                                   bis 49 Jährigen (49%) am häufigsten genutzt.
                                   Von den Personen, die das Internet mit dem Smartphone nutzen, nutzen
                                   66% das Internet von unterwegs (z.B. auf dem Arbeitsweg), 58% an öf-
                                   fentlichen Orten (z.B. Restaurant) und bereits 22% beim Einkau-
                                   fen. Bemerkenswert ist, dass die mobile Internetnutzung bei der Alters-
                                   gruppe der 15- bis 29- Jährigen signifikant höher als bei den anderen
                                   Altersgruppen ausfällt. Diese steigende mobile Internetnutzung hat weitreichende
                                   Implikationen sowohl für den Onlinehandel, als auch für das klassische Ladenge-
                                   schäft. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht dies.

      Ort der mobilen
      Internetnutzung.                      Zu Hause                                                     82%
      n = 1 352 Personen, die
      mit dem Smartphone
      mindestens gelegentlich
      das Internet nutzen
                                            Unterwegs                                                    66%

                                            Öffentliche Orte                                             58%

                                            Beim Einkaufen                                               22%

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Die mobile Revolution am POS              1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                             8

                                          Mobile Endgeräte tragen massgeblich zur
     «In der Schweiz                      Umsatzsteigerung bei

                                          86%
     kommen (…) über                      Der Umsatz über mobile Endgeräte (Smartphones und Tablets) ist in Europa im
     20 Prozent aller                     Jahresvergleich um 126 Prozent gestiegen; die Anzahl der Transaktionen über
     Bestellungen von                     mobile Endgeräte stieg im Vorjahresvergleich um 81 Prozent, womit im Juli 2013
     mobilen Endgeräten.                  [10] nahezu 10 Prozent aller getätigten Transaktionen mobil erfolgten. Auch in der
                                          nutzen       das Internet
                                          Schweiz erfolgt bei leshop.ch bereits jeder Dritte [11] und bei Zalando Schweiz
     Das ist der höchste
                                          um
                                          jeder nach     Informationen
                                                fünfte Einkauf über ein Smartphone oder Tablet [9].
     Wert von allen
     unseren Märkten.»                    zu
                                          Die Produkten
                                               Werte von leshop.chzuund
                                                                      suchen,
                                                                         Zalando Schweiz werden auch durch unsere Stu-

     Dominik Rief, Country Manager
                                          bevor      sie37%
                                          die bestätigt.  diese     Kaufen
                                                             aller Online-Konsumenten  haben im letzten Jahr mindestens
     Zalando Österreich und Schweiz [9]   einmal via Tablet oder Smartphone eingekauft. Ähnlich wie bei der mobilen
                                          Internetnutzung weist die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen eine signifikant
                                          höhere Smartphone-, und die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen eine höhere
                                          Tablet-Nutzung bei Online-Einkäufen auf. Während die Einkäufe über Tablets
                                          geschlechterunspezifisch sind, kaufen Männer (18%) signifikant häufiger über
                                          das Smartphone ein als Frauen (11%). Die am häufigsten mit einem Smartphone
                                          eingekauften bzw. konsumierten Dienstleistungen und Produkte sind Reisen wie
                                          z.B. Zugtickets (31%), Kleider (27%), Bücher (25%) und Elektronik (20%).

                                          Ladengeschäft immer stärker unter Druck
                                          Die Produktrecherche verlagert sich zusehends. 86% aller Befragten haben im
                                          letzten Jahr mindestens einmal Produktinformationen im Internet recherchiert.
                                          Bei gewissen Produktgruppen gibt es geschlechtsspezifisch deutliche Unterschie-
                                          de. Während Männer signifikant häufiger nach Informationen zu Elektronik im
                                          Internet suchen als Frauen (m 83% vs. w 61%) , recherchieren Frauen signifikant
                                          häufiger nach Kleidern (w 63% vs. m 36%), Möbeln (w 45% vs. m 37%) und
                                          Schuhen (w 39% vs. m 25%). Bei der Suche nach Informationen im Internet
                                          nutzen 60% die Webseite oder App des Produktanbieters. 39% der Konsumenten
                                          nutzten dafür auch schon Smartphones und 31% das Tablet.
                                          Die mobile Internetnutzung verlagert auch den Ort des Kaufentscheides. Beispiels-

     86%
     nutzen das Internet
                                          weise erfolgt bei Elektronikgütern bereits jeder zweite Kaufentscheid während einer
                                          Recherche im Internet; bei Schuhen ist es zum Vergleich nur jeder zehnte. Fast
                                          drei Viertel der Frauen nutzen das Smartphone im Ladengeschäft, um Fotos von
     zur Suche nach                       Produkten zu machen; ein Drittel der Konsumenten, insbesondere junge Männer,
     Produktinformationen                 vergleicht online Preise oder recherchiert Produktinformationen. Ein Drittel der
     n = 1 944
                                          Konsumenten, insbesondere junge Männer, um Preise online zu vergleichen oder
                                          um Produktinformationen zu recherchieren. Dies zeigt, dass das Ladengeschäft
                                          seine traditionelle Rolle als zentraler Zugang zu Informationen zunehmend verliert.

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Die mobile Revolution am POS                1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                                   9

                                            Konvergenz Onlinehandel und Ladengeschäft
                                            Die verschiedenen Schritte des klassischen Verkaufspfades ‘Information - Auswahl
                                            - Bezahlung – Lieferung – After Sales’ entkoppeln sich immer weiter über alle On-
                                            und Offline Kanäle hinweg.
                                            Eine ganzheitliche Sicht von POS, Onlineshop sowie aller unternehmensweiten
                                            On- und Offline Kommunikationskanäle ist heute ein Muss. Es ist entscheidend,
                                            das branchenspezifische Kaufverhalten der Konsumenten zu kennen.
                                            Dass sich Online- und Offline-Absatzkanäle eines Unternehmens heute konkurren-
                                            zieren, ist eine Tatsache. Heute entscheidet der Kunde wann, wo und zu welchen
                                            Konditionen er sich informiert und einkauft. Die Unterschiede zwischen Online-,
                                            Mobile- und In-Store-Einkäufen werden somit immer fliessender, wie der Media
                                            Use Index 2013[12| eindrücklich aufzeigt.

      Bevorzugtes
      Online-Einkaufsverhalten
                                             35%                               27%                       5%
                                             Bücher, Musik & Filme             Unterhaltungselektronik   Bücher, Musik & Filme
      Vor dem Kauf wird online                                                 & Computer
      recherchiert und immer mehr auch
      online gekauft, ausser bei teureren
      Anschaffungen                          24%                               25%                       4%
                                             Unterhaltungselektronik           Haushaltsgeräte &         Unterhaltungselektronik
      Abbildung basierend auf dem Media      & Computer                        Elektrogeräte             & Computer
      Use Index 2013 [12]

                                             35%                               12%                       4%
                                             Kleidung & Mode                   Uhren & Schmuck           Haushaltsgeräte &
                                                                                                         Elektrogeräte

                                              Zukünftig müssen alle Verkaufsaktivitäten (Marketing, Branding, Logistik und
                                              Verkaufsprozesse) strategisch aufeinander ausgerichtet werden und zwar so, dass
                                              sich die physischen und digitalen Kanäle gegenseitig fördern.

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Die mobile Revolution am POS       1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                       10

                                   Aktuelle Herausforderungen für die Retail-Branche
                                   Unstimmigkeiten bei Angebot, Service und Brandkommunikation sind für den
                                   Konsumenten aufgrund der rasanten mobilen Entwicklung klarer erkennbar
                                   denn je. Neben dem Aufbau eines überzeugenden Omni-Channel-Konzeptes, um
                                   alle Kommunikationskanäle einheitlich zu bespielen, sehen wir insbesondere die
                                   folgenden drei Herausforderungen für die Schweizer Retailbranche, die auch der
                                   E-Commerce Report Schweiz 2013 [3] bestätigt:
                                   •   Kundenloyalität & Showrooming

                                   •   Personalisierte Kundenberatung und -ansprache

                                   •   Brand Experience und Usability

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Die mobile Revolution am POS            1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                                                        11

                                        Kundenloyalität und Showrooming
                                        Showrooming bedeutet, dass die Kunden den POS primär als
                                        Showroom zur Beratung oder zum Ausprobieren eines Produktes
                                        nutzen, der Kauf dann aber On- oder Offline bei der günstigsten
                                        Bezugsquelle erfolgt. Unsere Studie hat gezeigt, dass bei Marken-
                                        Trekkingschuhen bereits eine Preisdifferenz von 8% bei mehr als
                                        61% der Konsumenten zum Verlassen des Ladengeschäfts führt,
                                        um die Schuhe in einem anderen zu kaufen1. Capgemini prog-
                                        nostiziert sogar, dass eine Mehrheit der Early Adopters unter den
                                        Konsumenten den POS im Jahre 2016 nur noch als Showroom
                                   Negative Beurteilung im Internet 46%
                                        sieht [13].

                                     Der Kunde findet nicht nur die Online         günstiger
                                                                      billigsten Onlineangebote,             57%
                                                                                                   sondern kann auch
                                     die Verfügbarkeit und Preise eines Produktes in umliegenden Shops jederzeit mit
                                    Günstiger             in anderem
                                     seinem Smartphone prüfen.                       klar, dass Showrooming 78%
                                                                 Unsere Studie zeigtGeschäft                 auch für
                                        die Schweizer Retailbranche eine Herausforderung ist. So nutzten bereits 28% der
                                        Befragten mindestens einmal ihr Smartphone, um direkt im Ladengeschäft die
                                        angebotenen Produktpreise mit den Preisen vonvon Onlineshops und anderen
                                        Geschäften zu vergleichen. 35% der Kunden nutzten es, um zusätzliche Produkt-
                                        informationen zu recherchieren. So haben die befragten Konsumenten ein Produkt
                                        nicht im Geschäft gekauft, weil Sie es in einem anderen Geschäft (78%) oder in
                                        einem Onlineshop (57%) günstiger gefunden haben.
     Grund für Nicht-Kauf
     in einem Geschäft                  Die starke Nutzung der Smartphones im Ladengeschäft reduziert die Kundenlo-
                                        yalität zusätzlich und schwächt den POS.
     n = 1 944

                                                                 Negative Beurteilung im Internet 46%
                                                                                                    Online günstiger 57%
                                                                     Günstiger in anderem Geschäft 78%

                                        1. Die Befragten sollten sich vorstellen, sie seien in einem Schuhgeschäft und möchten Schuhe für CHF 195.–
                                           kaufen. Dann würden sie herausfinden, z.B. mittels einer Internetrecherche mit einem Smartphone, dass
                                           derselbe Schuh bei einem nahegelegenen Schuhhändler für CHF 190 / CHF 180 /CHF 170 oder CHF 160
                                           zu haben wäre (den Befragten wurde willkürlich einer der vier Preise eingeblendet). Bei CHF 5 Preisersparnis
                                           würden 18% das Geschäft verlassen, bei CHF 15 sind es 61%, bei CHF 25 72% und bei CHF 35 81%.

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Die mobile Revolution am POS                     1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                                                  12

                                   4 - Kundenloyalität und Showrooming / Preisreduktion

      Kauf bei günstigerem
      Schuhhändler                                     5.–                                                                                       18%
      n = 1944
                                                       15.–                                                                                      61%

                                                       25.–                                                                                      72%

                                                       35.–                                                                                      81%

                                                 Die Retailer können versuchen, auf diese Entwicklung auf verschiedene Arten
                                                 reagieren: Einzelne versuchen die Konnektivität von Smartphones am POS zu redu-
                                                 zieren. Der Kunde stellt im Ladengeschäft fest, dass er sein Handy nicht benutzen
                                                 kann. Eine defensive Reaktion seitens Retailern, die Kunden häufig verärgert [15].
                                                 Andere versuchen, das In-Store-Kundenerlebnis gezielt zu gestalten, sei es mit digi-
                                                 talen Treuekarten, QR-Codes oder Rabatt-SMS am POS1. Parallel wird die Anzahl
                                                 reiner Showrooms steigen. Vermehrt muss auch mit Aktivitäten von traditionellen
                                                 Onlineanbietern gerechnet werden. So versuchen in den USA bereits vereinzelte
                                                 Onlineanbieter mit dieser Methode die Nachteile des traditionellen Onlinegeschäf-
                                                 tes zu reduzieren, wie der erste reine Showroom von Amazon in Seattle zeigt [14].

                                         - 5.-
                                                 - 5.– 18%

                                                                                                                                                 35

                                                                                                                                                 25
                                                      - 5.– 18%

                                                    - 15.– 61%
                                                                                                                                                 15

                                                    - 25.– 72%

                                                    - 35.– 81%
                                                 1. Ein Beispiel für so eine Lösung wäre z.B. das Schweizer Startup Poinz http://www.poinz.ch/
                                                                                                                                                  5

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Die mobile Revolution am POS       1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                             13

                                   Personalisierung von Marketing
                                   und Verkaufsberatung
                                   Dank Internet sind die Konsumenten heute häufig besser informiert als das Ver-
                                   kaufspersonal. Gemäss unserer Studie recherchierten 86% der Konsumenten
                                   mindestens einmal in den letzten 12 Monaten Informationen im Internet, bevor
                                   sie ein Produkt kauften.
                                   Dies stellt die Retail-Branche vor drei zentrale Herausforderungen:
                                   •   das Verkaufspersonal muss exzellent geschult werden, um den Konsumenten
                                       fundiert und umfassend beraten zu können;

                                   •   das Verkaufspersonal benötigt in Echtzeit die richtigen Produktinformatio-
                                       nen sowie Daten zur Produktverfügbarkeit;

                                   •   das Verkaufspersonal sollte alle kanalübergreifenden Kundendaten zur Verfü-
                                       gung haben, wie z.B. Kaufhistorie.

                                   Die Personalisierung der Verkaufsberatung erlaubt, auch Cross- und Upselling-
                                   Möglichkeiten gezielter zu nutzen und basierend auf der Kundenhistorie besser
                                   auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen oder Premium-Dienstleistungen
                                   anzubieten. Persönliche “Eins-zu-Eins”- Beratung und ein exzellenter Service im
                                   Ladengeschäft werden dem reinen Onlineverkauf immer überlegen sein [15].

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Die mobile Revolution am POS                      1. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                           14

                                                  Brand Experience und Usability
                                                  Der E-Commerce Report Schweiz 2013 zeigt, dass Omni-Channel-
                                                  Konzepte und die Intensivierung von mobilen Angeboten die
                                                  beiden führenden Treiber im Retail sind [3]. Gemäss dem Report
                                                  sind die beiden Top-Aktivitäten zur Verbesserung der Erfolgsaus-
                                                  sichten die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit sowie die
                                                  bessere Unterstützung mobiler Endgeräte.

                                                  Die Kunden erwarten heute, dass sie auf mehreren Kanälen bedient werden und
                                                  dass die Inhalte und Funktionalitäten mit Top Usability auf ihre Bedürfnisse
                                                  abgestimmt sind. Unsere Studie zeigt ganz klar, dass schlechte Erfahrungen mit
                                                  einer App zur Reduzierung der Gesamtwahrnehmung eines Unternehmens durch
                                                  den Kunden führen. Die Reaktionen auf schlechte Erfahrungen mit Apps sind
                                                  eindeutig:

         Reaktionen auf schlechte
         Erfahrungen mit Apps
         n = 1 352 Personen, die mit dem
                                                                                                         Würden sie die App
         Smartphone mindestens gelegentlich das                                                                künftig
         Internet nutzen.                             Würden Sie bei einem                               nicht mehr nutzen?
                                                      anderen Unternehmen                                      Ja 88%
                   Haben sie einen                           kaufen?
                 schlechten Eindruck                               Ja 54%
                 des Unternehmens?
                                   Ja 50%

                                                  Entsprechend wichtig für den Erfolg einer Omni-Channel-Strategie ist es, die
                                                  Kundenbedürfnisse pro Kanal zu kennen. So hat der Kunde, wenn er unterwegs
                                                  ist, meist wenig Zeit und konkrete Anliegen - geobasierte Informationen sind
                                                  wichtig. Sitzt der Kunde entspannt zu Hause auf der Couch, hat er mehr Zeit
                                                  zum Stöbern, vertiefende Informationen zu studieren und multimediale Inhalte
                                                  in Ruhe zu konsumieren.

                                                    Heute sind die unterschiedlichen Kanäle für den Konsumenten transparenter
                                                    und vergleichbarer denn je. Eine konsistente User Experience ist daher von
                                                    zentraler Bedeutung. Konzepte müssen Kundenbedürfnisse kontextspezifisch
                                                    berücksichtigen und den Konsumenten immer wieder mit innovativen Lösun-
                                                    gen überraschen, sei es zu Hause, unterwegs oder im Ladengeschäft.

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                                15

                                   2. Mobile Lösungen
                                   für den POS
                                   Das klassische Einkaufsverhalten hat sich durch das Internet stark
                                   verändert. «Mobile» ist nicht einfach ein weiterer Verkaufskanal,
                                   sondern durchbricht die gesamte Prozesskette.

                                   Die Allgegenwärtigkeit von mobilen Endgeräten schafft die Möglichkeit, kon-
                                   textsensitive, personalisierte und proaktive Dienstleistungen anzubieten. Das
                                   Einkaufserlebnis des Konsumenten wird aktiv gestaltet, sei es zu Hause, unterwegs
                                   oder im Ladengeschäft.
                                   Wir sehen drei Ansätze, die Bedürfnisse der Konsumenten besser zu erfüllen, das
                                   Problem des ‹Showroomings› zu reduzieren und langfristig die Kundenbindung
                                   durch eine bessere Brand Experience zu steigern. Diese werden in den folgenden
                                   Kapiteln detailliert vorgestellt.

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                                16

                                   Digital Customer Solutions
                                   Digital Customer Solutions schaffen durch die Bereitstellung
                                   kontextsensitiver und personalisierter Informationen einen ein-
                                   zigartigen 1:1 Kommunikations- und Verkaufskanal. Dadurch
                                   erhöhen sich die Interaktionsintensität mit dem Retailer und die
                                   Kundenbindung.

                                   Auch in der Schweiz gibt es dafür bereits einige gute Beispiele. Die App von PKZ
                                   erlaubt dem Konsumenten, den aktuellen Produktkatalog auf dem Smartphone
                                   durchzulesen, Coupons aus dem Loyalitätsprogramm zu nutzen sowie das nächste
                                   Geschäft zu finden, während mit der Genius Bar App von Apple Beratungstermine
                                   direkt im nächsten Ladengeschäft gebucht und dadurch die Wartezeiten für den
                                   Konsumenten verkürzt werden können. Bei Ikea kann die Shoppingliste bequem
                                   mobil im Laden geführt werden.
                                   Das höchste Potential liegt in der ganzheitlichen digitalen Kommunikation mit dem
                                   Konsumenten über die ganze Kundenerlebniskette. Zu oft sieht man noch Lan-
                                   ding Pages, Microsites, Apps und Webseiten, welche den Kunden nicht konsistent
                                   bedienen und das Potential des mobilen Kanals nicht ausschöpfen.
                                   Zukunftsführend sind Lösungen, die den Kunden mit den richtigen Informationen
                                   zur richtigen Zeit bedienen. So sollte zum Beispiel die mobile Webseite oder App
                                   fürs Tablet einen Fokus auf die Emotionalisierung der Produkte legen (z.B. mit
                                   grossen Bildgalerien), da das Tablet meistens für die Produkterecherche zu Hause
                                   eingesetzt wird. Hingegen müssen auf dem Smartphone praktische, relevante und
                                   persönliche Funktionalitäten (z.B. Coupons, Shopfinder) zur Verfügung stehen.
                                   Der Retailer muss die effektiven Bedürfnisse seiner Kunden kennen und sich in
                                   der Konzeption darauf fokussieren.
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Die mobile Revolution am POS                2. Mobile Lösungen für den POS                                                17

                                            Wie untenstehende Illustration zeigt, kann so auf die ganz persönlichen Ansprüche
                                            der verschiedenen Konsumentengruppen eingegangen werden. Unsere Studie zeigt,
     Konsumenten, wel-                      dass viele Konsumenten eine klare Vorstellung davon haben, was eine Retail-App
     che über mehrere                       können muss und was nicht.
     Channels mit einem                     Wir sind überzeugt, dass Konsumenten mit personalisierten und umfassenden
     Retailer-Brand in                      Informationen dank Digital Customer Solutions bessere Kaufententscheidungen
     Kontakt stehen,                        treffen können. Für die Retailbranche schafft ‹Mobile› somit auch höhere Kunden-
     sind über 20% pro-                     zufriedenheit und –loyalität.
     fitabler als solche,
     die nur über einen
     Channel einkaufen.
     IDC Community [16]

                                            Funktionalität genannt                                                91 2

      Anforderungen an die
      Smartphone-App eines
                                            Produktinformationen                                                66 12
      Produktanbieters
                                            Verfügbarkeit der Produkte                                          38 31
          = zwingende Funktionalität

          = wünschenswerte Funktionalität
                                            Lokalisierung von Shops                                             36 31
      n = 1 352 Personen, die mindestens
      gelegentlich das Internet mit dem
      Smartphone nutzen
                                            Preisvergünstigungen                                                29 32

                                            Möglichkeit, Online einzukaufen                                     35 25

                                            Produktvergleichsoptionen                                           26 28

                                            Slideshows der Produkte                                            30 24

                                            Merklisten                                                           9 21

                                            Unternehmensinformationen                                             6 12

                                            Videos der Produkte                                                  5 12

                                            Social Media Funktionen                                                 13

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                                18

                                   Digital Sales Solutions
                                   Der vernetzte und informierte Kunde ist eine Herausforderung
                                   für den Verkäufer. Digital Sales Solutions liefern dem Verkäufer
                                   personalisierte Produktinformationen, unterstützen ihn in der
                                   Verkaufsberatung und machen das Ladengeschäft dank digitaler
                                   Produktkonfiguratoren zum Vollsortimentsanbieter.

                                   Sowohl O2- als auch Mercedes Benz-Verkäufer in Deutschland verfügen über
                                   Tablets, welche sie gezielt dabei unterstützen, Produkte digital vorzuführen und
                                   zentrale Produktinformationen zu präsentieren. Die Swisscom versorgte ihre Ver-
                                   käufer mit einer Informations-App. Jeder nun besser informierte Verkäufer konnte
                                   zudem Bonuspunkte sammeln. Die Verkaufsmotivation stieg, und damit stiegen
                                   auch die Umsätze. In den USA verkaufen Autohändler dank in den gesamten Sales
                                   Prozess integrierter Apps bis zu 35 % [5] mehr. Und bei Apple kennt der Verkäufer
                                   die Historie des Kunden, direkte Bezahlung beim Verkäufer ist möglich und die
                                   Rechnung wird gleich digital nach Hause geschickt.

                                                                    Q

                                                                                                    x

Wer seine Kunden                                                                                          y

personalisiert und
mit gut geschultem
Personal überrascht,
ist der Konkurrenz
einen Schritt voraus.

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                                19

Mit einer medien​-                 Unter Sales Solutions verstehen wir darüber hinaus Lösungen, die den Verkäufer
gerechten, konsistenten            beim personalisierten Verkauf unterstützen, Logistikprozesse vereinfachen und die
                                   verschiedenen Verkaufskanäle integrieren. Sie können dem Verkaufspersonal die
Umsetzung der unter-
                                   Arbeit in vier zentralen Bereichen erleichtern:
schiedlichen Kunden-
bedürfnisse kann durch
                                   1. Unterstützung bei der Bedürfnisanalyse des Kunden durch interaktive Fra-
gute Usability und Brand              genkataloge unter Einbezug der Kundenhistorie.
Experience ein Markt-
vorsprung erzielt wer-             2. Bereitstellung umfassender Produktinformationen, um dem Verkaufspersonal
                                      eine kenntnisreiche Vermittlung von Produktvorteilen zu ermöglichen.
den.
                                   3. Komplexe Produkte, die möglicherweise nicht alle auf Lager sind, können
                                      ‹live› mit einem Konfigurator erlebbar gemacht und Bestellungen direkt auf
                                      dem Tablet ausgelöst werden.

                                   4. Das Verkaufspersonal kann auf Cross- und Upselling-Möglichkeiten auf-
                                      merksam gemacht werden.

                                   Aus Unternehmenssicht können mit mobilen Lösungen folgende Vorteile erreicht
                                   werden:
                                   1. Die Schulung des Verkaufspersonals kann durch die Bereitstellung von digi-
                                      talen Inhalten vereinfacht werden. So wird effizienter auf die schnellen Pro-
                                      duktlebenszyklen reagiert. Weiter können Lerneinheiten und deren Absolvie-
                                      rung sowie die erreichten Punktzahlen überprüft werden.

                                   2. Mobile Sales-Lösungen erlauben es, Konsumentendaten während des Ver-
                                      kaufsprozesses zu erheben. Dies wiederum erleichtert zielgruppenspezifische
                                      Marketingaktivitäten.

                                   3. Durch ein Bonussystem kann das Verkaufspersonal dazu angeregt werden,
                                      die eigenen Marken präferiert zu verkaufen.

                                   4. Der Kunde kann mittels Mobile CRM enger an die Marke gebunden wer-
                                      den.

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                                    20

                                   In-Store Experience Solutions
                                   Unter In-Store Experience Solutions verstehen wir alle Lösungen, welche die
                                   Markenbindung und das Engagement im Ladengeschäft verstärken. Ziel ist es,
                4 Ev e
                         r         den Aufenthalt im Laden zu verlängern und dem Showrooming entgegenzuwirken.
                                   Durch unterhaltenden, spielerischen oder lehrreichen Charakter verstärken sie die
                                   Markenbildung und –loyalität. Dies ist besonders wichtig, da gemäss Studien 70%
                                   der Kaufentscheidungen direkt am POS getroffen werden.
                                   So schaffen im Londoner Burberry-Flagship Store Stimmungsbilder emotionale
                                   Erlebniswelten. Interaktive Spiegel zeigen Zusatzinformationen zu den gespiegelten
                                   Produkten wie Taschen oder Mänteln. Im Kopenhagener LEGO Store können die
                                   LEGO-Verpackungen vor einen aufgestellten Screen gehalten werden. Darauf wird
                                   das fertige zusammengebaute Produkt in den Händen des Nutzers 3D-visusalisiert.
                                   Tesla lässt den Konsumenten beim Besuch seiner Showrooms die ganze Vielfalt des
                                   Autos interaktiv erleben. So können verschiedene Bestandteile exploriert und die
                                   Besonderheiten eines Elektromotors erklärt werden. Weiter kann der Konsument
                                   seinen ‹persönlichen› Tesla an einem Touchscreen konfigurieren. Der neue Davidoff
                                   Flagship Store am Flughafen Zürich bietet seinen Kunden eine iPad App, über wel-
                                   che diese ihre Lieblingszigarre evaluieren können. Die App führt auch zur nächsten
                                   Zigarren Lounge, bringt die Welt des Tabaks in Videos näher und liefert zahlreiche
                                   Hintergrundinformationen. Das US-amerikanische Kaufhaus Neimann Marcus
                                   bietet den Kunden eine App, die sie während dem Einkaufen bei der Orientierung
                                   im Laden unterstützt. Wird ein Produkt gescannt, zeigt die App auf, wo sich im
                                   Laden dazu möglicherweise passende Produkte befinden.

                                   Wie diese Beispiele zeigen, erlauben neue Technologien wie Touchscreens, interak-
                                   tive Spiegel, Digital Signage (Video), RFID, Augmented Reality und Social Media
                                   am POS komplexe und eindrückliche Erlebniswelten zu erschaffen. Daraus ergeben
                                   sich aus Retailer-Sicht folgende Anwendungsmöglichkeiten:
                                   •   Eine In-Store Dashboard App fördert die Autonomie des Konsumenten im
                                       Laden. Die App empfiehlt ihm ähnliche Produkte, zeigt ihm individualisierte
                                       Aktionen basierend auf seiner Kaufhistorie und führt ihn effizient durch den
                                       Laden.

                                   •   Interaktive Spiegel in Kombination mit RFID-Chips zeigen dem Konsumen-
                                       ten produktrelevante Informationen zusätzlich zum Spiegelbild des Produk-
                                       tes. Der Überraschungseffekt ist garantiert.

                                   •   Interaktive Screens, welche auch hinter 3-fach-verglasten Schaufenstern re-
                                       agieren, ermöglichen eine 24/7-Interaktion mit den Konsumenten.

                                   Der Einbau von Spielelementen erhöht den Spassfaktor durch ungezwungene Interak-
                                   tion mit dem Konsumenten und führt zu höherer Verweildauer im Laden.

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Die mobile Revolution am POS       2. Mobile Lösungen für den POS                                              21

                                   3.
                                   Ihr Weg zum Erfolg

                                   Lernen Sie, die Bedürfnisse Ihrer Konsumenten an allen
                                   Kommunikationsschnittstellen zu verstehen. Schaffen Sie ein
                                   ganzheitliches Konzept. Drei Eckpfeiler bilden die Grundlage
                                   für erfolgreiche digitale Projekte.
                                   1. Die Kenntnis der Konsumentenerlebniskette sowie der jeweiligen kanalspezi-
                                      fischen Bedürfnisse des Konsumenten. Die Definition der angestrebten User
                                      Experience im Projekt.

                                   2. Die Erarbeitung einer übergeordneten Brand Strategie, welche die Potentiale
                                      neuer Technologien zielgruppenfokussiert verstärkend nutzt.

                                   3. Eine digitale Strategie, welche zeitnah die wichtigsten Innovationen neuer
                                      Geschäftsmodelle messbar einführt und alle relevanten Aspekte wie Content
                                      Provisioning, Prozessdesign und Technologiematurität berücksichtigt.

                                   Onmi-Channel- und mobile Strategien sind nur erfolgreich, wenn sie für den
                                   Konsumenten Nutzen schaffen. Und Kunden können keine Innovationen formu-
                                   lieren, sondern nur entwickelte Prototypen auf ihren Nutzen, ihre Usability und
                                   Experience hin bewerten. Daher setzen wir im gesamten Entwicklungsprozess auf
                                   den User Centered Design Prozess, bei dem der Konsument im Mittelpunkt der
                                   Entwicklung steht.

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Die mobile Revolution am POS       2. Der digitale Wandel verändert das Kundenverhalten                           22

                                   4.
                                   Key Success Factors für den
                                   POS 2020

                                   Omni-Channel Strategie und Usability

                                   ☐☐ Haben Sie eine Omni-Channel Strategie, d.h. die Integration aller Channels
                                      und eine einheitliche Verwaltung von Kundendaten werden vorangetrieben?

                                   ☐☐ Kennen Sie die Bedürfnisse des Konsumenten für jeden einzelnen Kanal?

                                   ☐☐ Bedienen Sie den Konsumenten mit kanalspezifischen Informationen, Funk-
                                      tionalitäten und Dienstleistungen?

                                   ☐☐ Nutzen Sie die speziellen Eigenschaften von mobilen Technologien?

                                   Brand Strategie
                                   ☐☐ Ist die Erfahrung des Unternehmens durch den Konsumenten auf allen Ka-
                                      nälen einheitlich?

                                   ☐☐ Werden die kanalspezifischen Vorteile des Brands ausgenutzt?

                                   ☐☐ Sind die Brand Experience sowie die Interaktionsmodelle auf allen Kanälen
                                      konsistent?

                                   ☐☐ Fördern die angebotenen Dienstleistungen und Funktionalitäten die definier-
                                      te Brand Experience?

                                   Technology Strategie
                                   ☐☐ Wird die Technologienutzung auf der Basis von Kundenrelevanz betrieben?

                                   ☐☐ Werden Technologien zur Entwicklung neuartiger Prozesse eingesetzt oder
                                      nur, um bestehende zu verbessern?

                                   ☐☐ Werden neue Technologien gezielt eingesetzt, um die Brand Experience zu
                                      fördern?

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Die mobile Revolution am POS                       Literaturverzeichnis                                                         23

               Literaturverzeichnis

1                PR-Agentur Deals.com, Studie: Online-Weihnachtsumsatz 2013 fast 10 Milliarden Euro - Umsatz durch Mobile
                 Shopping fast verdreifacht, (2013), URL: http://www.presseportal.de/pm/107460/2612368/studie-online-weih-
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