CIO Insights - Verblasst die Magie der Geldpolitik? Robuste Ausrichtung und werthaltige Erträge im Fokus - Deutsche Bank Wealth Management
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Ausblick 2020 CIO Insights Verblasst die Magie der Geldpolitik? Robuste Ausrichtung und werthaltige Erträge im Fokus
CIO Insights 1 Verblasst die Magie der Geldpolitik? Vor mehr als einem Jahrzehnt schlugen Zentralbanken einen sehr ungewöhnlichen geldpolitischen Kurs ein, der gemeinhin als „quantitative Lockerung“ (im Englischen „Quantitative Easing“, abgekürzt QE) bezeichnet wird. Dies ermöglichte den längsten jemals verzeichneten Aufschwung und Christian Nolting führte zu einem starken Kursanstieg. Doch können diese geldpolitischen Globaler CIO „magischen“ Maßnahmen weiterhin funktionieren? Während wir uns einem neuen Jahrzehnt nähern, scheint die Wirkung der geldpolitischen Lockerung zu schwinden, sodass ein „Ersatzinstrument“ gefunden werden muss. Die These, dass andere Lösungen erforderlich sein werden, um die Weltwirtschaft auf Kurs zu halten, gewinnt immer mehr Zustimmung. Doch die politischen Entscheidungsträger sind sich alles andere als einig, was genau diese neuen Ansätze sein könnten, geschweige denn, wie sie umgesetzt werden sollten. Ob es uns nun gefällt oder nicht, die „Magie“ der Zentralbanken wird weiterhin eine wesentliche Rolle für die Wirtschaftspolitik und die Märkte spielen. Die jüngste Debatte um die Beteiligung der Fed an dem „Quasi-QE“ (die sich in der wachsenden Bilanz widerspiegelt) und um die Wiederaufnahme der monatlichen Wertpapierkäufe durch die EZB untermauert die Tatsache, dass die ultralockere Geldpolitik noch immer ein Thema ist. Zumal wir ihre Auswirkungen noch lange spüren werden und uns die Suche nach alternativen Lösungsansätzen noch einige Zeit beschäftigen wird. Dies ist die Prämisse unseres Jahresausblicks für 2020. Außerdem befassen wir uns mit sechs Anlagethemen, um die entsprechenden Implikationen zu untersuchen. Ein solches Umfeld erinnert uns an die Bedeutung der strategischen Assetallokation und der Robustheit, die diese für den Anlageprozess schafft. 01 Bei unserem ersten Thema „Politischer Druck erfordert umsichtige Reaktionen“ beginnen wir daher mit einem Blick auf den Zustand der Weltwirtschaft. Dabei werden wir auch nach Anzeichen für eine Verlangsamung des Wachstums suchen, eine Entwicklung, die durch Handelsspannungen, politische Unsicherheiten und andere Faktoren verstärkt wird. Da die Geldpolitik hinsichtlich ihrer Effektivität voraussichtlich an ihre Grenzen stoßen wird, werden Forderungen nach höheren Staatsausgaben laut, wobei wir allerdings nicht mit massiven Konjunkturstimulationsmaßnahmen rechnen. Aus Anlegersicht ist dies ein Umfeld, das einen robusten Anlageansatz, die Fähigkeit zur Fokussierung auf langfristige Renditen und die Bereitschaft, alternative Ansätze in Erwägung zu ziehen, voraussetzt. 02 Da die Zentralbanken, wie eingangs erwähnt, aufgrund eines Mangels an Alternativen eine ultralockere Geldpolitik betreiben, sollten geringe oder negative Renditen Realität bleiben. Hieraus ergibt sich unser zweites Thema: „Leben mit dem Niedrigzinsumfeld“. Anleger sollten nicht annehmen, dass sie diese Situation einfach aussitzen und auf höhere Renditen warten können. Vielmehr ist eine wohlüberlegte Antwort auf die Frage nötig, ob es sich wirklich für sie lohnt, renditelose Anleihen zu halten – trotz des unbestrittenen Vorteils der Risikodiversifizierung. In diesem Zusammenhang sollten sie eventuell auch erwägen, Erträge aus Illiquiditätsprämien auf Private-Equity- und Private-Debt-Märkten zu erzielen. 03 Um im Anleihesegment eine positive absolute Rendite zu erzielen, ist das Eingehen von Risiken erforderlich, doch selbst mit derartigen Anleihen dürfte es schwierig sein, eine positive Realrendite zu erlangen. Eine erwähnenswerte Ausnahme sind jedoch US-Staatsanleihen. Die Aufgabe lautet somit: „Suche nach neuen Anlagehäfen“, unser drittes Thema für 2020. In den Industrieländern bieten sich als Alternative zu den niedrig verzinsten US-Treasuries Unternehmensanleihen an, wie beispielsweise das Investment-Grade-Segment in den USA und das Crossover-Segment (der Grenzbereich zwischen Investment Grade und High Yield) in Europa. Auch ein Blick auf Staats- und Unternehmensanleihen in Hartwährung aus Schwellenländern lohnt sich. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights 2 04 Aktien bleiben ein zentraler Bestandteil der meisten Portfolios und wir sehen auch hier Raum für weitere Gewinne – allerdings mit dem Risiko, dass damit eine anhaltende Volatilität einhergeht. Für 2020 gehen wir davon aus, dass regionale wie auch „Stil“-Präferenzen sich ändern werden. In diesem Zusammenhang könnten im Rahmen unseres vierten Anlagethemas „Balanceakt zwischen „Value“ und „Growth““ einige hochwertige „Value“-Aktien interessante Möglichkeiten bieten und ihren Rückstand gegenüber „Growth“-Aktien aufholen. Auf Sektorebene sehen wir ebenfalls Möglichkeiten in globalen Industrieunternehmen. Die geldpolitische „Magie“ ist noch nicht am Ende – doch das derzeitige Umfeld erinnert uns daran, wie wichtig die strategische Assetallokation für den Aufbau eines robusten Portfolios ist. 05 Währungsaspekte spielen ebenso eine wichtige Rolle für Portfolios. Hier bleibt die Frage, ob die Wechselkurse von politischen und geopolitischen Faktoren oder von Unterschieden zwischen den Politiken der Zentralbanken und weiteren fundamentalen Faktoren beeinflusst werden. „Politik als treibende Kraft“, unser fünftes Thema für 2020, legt nahe, dass die Weltpolitik 2020 der Geldpolitik den Rang ablaufen könnte. Der Interventionsdruck (in verschiedener Form) zur Abschwächung des US-Dollar dürfte anhalten, während der JPY nach wie vor eine wichtige Rolle als Diversifikator spielt. Das verlangsamte globale Wachstum könnte generell gegen Rohstoffe sprechen, doch es dürfte auch Chancen geben, z.B. bei Gold. 06 Wir erwarten, dass Investitionen in langfristige Anlagethemen, welche die Welt von morgen prägen und gestalten dürften, im Anlageportfolio weiterhin wichtig sein werden. Unsere beiden neuen Themen für 2020 schließen auch einen Blick auf Bereiche ein, die von 5G profitieren, sowie die Implikationen einer schnelleren Kommunikation für die industrielle Produktivität und Entwicklung. Wir blicken zudem auf die Ressourcenverwaltung in einer Welt, in der die Entwicklung der Haushaltsabfälle und Recyclingraten immer mehr in den Fokus rückt. Die Wechselwirkung zwischen Technologie und Nachhaltigkeit bleibt von entscheidender Bedeutung für den Umgang mit den demografischen Herausforderungen. Was hält das Jahr 2020 bereit? Eine Welt im Wandel, doch keine völlig andere Welt. Zentralbanken bleiben im Rampenlicht, ungeachtet der Diskussionen über das Ende der geldpolitischen „Magie“: Für Anleger bedeutet dies, dass sie sich weiterhin mit niedrigen Zinsen abfinden und sicherstellen müssen, dass sie über einen robusten Anlageprozess verfügen und die sich bietenden Chancen nutzen können. Was die Anlageerträge betrifft, so deutet die Vergangenheit darauf hin, dass auf Jahre mit starken Gewinnen (wie 2019) häufig keine Rückgänge erfolgen, sondern meistens eher weiteres moderates Wachstum. Daher dürfte es sich lohnen, auch dem Jahr 2020 mit einer positiven Grundstimmung gegenüberzutreten. Christian Nolting Globaler CIO Kurz-Insights 2020 in Kürze o Die Wachstumsverlangsamung wird von einem sich ändernden politischen Druck begleitet. o Niedrige Zinsen erfordern eine Neubewertung der Anleihebestände Bitte den QR-Code in den Portfolios. benutzen, um weitere Publikationen von o Weitere Aktiengewinne, aber Stil- und regionale Vorlieben dürften Deutsche Bank sich ändern. Wealth Management aufzurufen. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Strategische Assetallokation: Der Grundstein unserer Anlagepolitik S. 4 SECHS ANLAGETHEMEN FÜR 2020 Thema 1 Politischer Druck erfordert umsichtige Reaktionen S. 6 Thema 2 Leben mit dem Niedrigzinsumfeld S. 10 Thema 3 Suche nach neuen Anlagehäfen S. 13 Thema 4 Balanceakt zwischen „Value“ und „Growth“ S. 15 Thema 5 Politik als treibende Kraft S. 17 Thema 6 Technologie trifft auf ESG S. 20 Unsere Anlageklassen Glossar Wichtige Hinweise einschätzung für 2020 im Überblick S. 24 S. 27 S. 29 In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Strategische Assetallokation 4 Strategische Assetallokation: Der Grundstein unserer Anlagepolitik Jedes Anlageportfolio beruht auf einer Assetallokation – der bewussten Verteilung der Anlagen zwischen den einzelnen Assetklassen. Studien legen nahe, dass die strategische Assetallokation den Großteil (etwa 90 %) der Portfoliorenditen ausmacht – wir alle wissen aus Erfahrung, dass alternative Renditequellen wie z.B. die Auswahl von Wertpapieren oder das richtige Timing nur schwer aufrechterhalten werden können. Diese sind per se keine effektive Grundlage für eine robuste Portfolio-Performance, tragen aber zur Rendite bei, wenn Sie umsichtig verwaltet werden. Doch wie soll man in Anbetracht der Unsicherheiten, mit denen alle Anleger konfrontiert sind – und die in den vergangenen Jahren sichtbarer geworden sind – eine angemessene strategische Assetallokation wählen? Der erste Schritt besteht darin, zu realisieren, dass es keine allgemeingültige optimale strategische Assetallokation gibt. Jeder Anleger hat andere Präferenzen. Auch der Ausgangspunkt ist ein anderer – es sind verschiedene Arten von Anlagevermögen zugänglich, mit denen unterschiedliche Herausforderungen z.B. in Bezug auf Währungen einhergehen. Der zweite Schritt besteht darin, anzuerkennen, dass die Unsicherheiten Bestandteil der Analyse sein müssen. Niemand kann die Zukunft mit absoluter Gewissheit voraussagen. Die Allokation sollte nicht auf den (unwahrscheinlichen) Eintritt eines einzelnen Ergebnisses ausgerichtet werden. Vielmehr sollten verschiedene Szenarien und ihre jeweilige Wahrscheinlichkeit betrachtet werden. Es geht um eine vernünftige Reaktion auf Unsicherheiten Auf Ebene der Assetklassen sind drei Faktoren für die Assetallokation von Bedeutung: die voraussichtliche Rendite, die Volatilität (Schwankungsintensität des Preises eines Basiswertes) und die Korrelationen (Beziehung zwischen den Preisen verschiedener Anlageklassen). Wie bereits erwähnt, lässt sich dies nicht mit absoluter Sicherheit voraussagen. Doch ausgehend von Kenntnissen und der Vergangenheit können wir Annahmen vornehmen. Eine Zusammenfassung unserer erwarteten Renditen auf langfristige Sicht kann der Abbildung 1 entnommen werden. Abbildung 1: Ausgewählte Renditeannahmen für die nächsten 10 Jahre (in Lokalwährung) Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 2. Dezember 2019. Renditen in % p.a. US-Staatsanleihen, 7-10 Jahre Deutsche Bundesanleihen, 7-10 Jahre (Bloomberg Barclays U.S. Treasuries) 1,7% (Bloomberg Barclays German Treasury) -0,7% Schwellenländerstaatsanleihen in Hartwährung US-Aktien (Bloomberg Barclays EM USD Sovereign) 4,7% (S&P 500) 5,7% Europäische Aktien Schwellenländeraktien (MSCI Europe) 5,4% (MSCI Emerging Markets) 8,8% In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Strategische Assetallokation 5 Es kommt vor allem darauf an, zu erkennen, in welchen Bereichen wir begründeterweise zuversichtlich sein können und in welchen Bereichen unsere Prognosen weniger sicher sind. Kurz gesagt müssen wir die Natur der Unsicherheiten verstehen und diese in den Anlageprozess einfließen lassen. Hierdurch können wir eine strategische Assetallokation festlegen. Wie bereits erwähnt, trägt die strategische Assetallokation in der Regel den Großteil zur Portfoliorendite bei. Doch der Prozess kann über zwei Wege vorangebracht werden. Zum einen durch eine taktische Assetallokation, die kurzfristige Abweichungen von der strategischen Assetallokation beinhaltet, um von Kapitalmarktereignissen zu profitieren. Zum anderen können wir für manche Portfolios einen systematischen Absicherungsprozess nutzen, um den Anteil potenziell ertragreicherer Vermögenswerte im Portfolio zu steigern und gleichzeitig die Risiken zu begrenzen. Auch hierbei geht es darum, Unsicherheiten zu erkennen und zu verstehen sowie diese zu unserem Vorteil zu nutzen. Wir können das Anlageumfeld nicht kontrollieren, doch wir können versuchen, seine voraussichtliche Entwicklung und die entsprechenden Implikationen zu verstehen. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 6 Thema 1 Politischer Druck erfordert umsichtige Reaktionen Das verlangsamte Wachstum wird die wirtschaftspolitischen Herausforderungen erhöhen. Der Fokus sollte deswegen weiterhin auf der strategischen Assetallokation liegen. Die Geldpolitik bleibt weiterhin von zentraler Bedeutung, stößt jedoch an ihre Grenzen Es wird nach wie vor auf die geldpolitische „Magie“ vertraut, da Sorgen um eine wirtschaftliche Verlangsamung mehrere große Zentralbanken zur erneuten Lockerung der Geldpolitik veranlasst haben. Doch viele Faktoren, die die Wirtschaftsleistung belasten, sind ihrem Wesen nach nicht monetär und liegen daher außerhalb des Einflussbereichs der Geldpolitik. Für nachhaltiges Wachstum werden Strukturreformen, kontinuierliche Investitionen und viele weitere Faktoren benötigt. Handelskonflikte können ebenfalls nicht von Zentralbanken gelöst werden. Eine weitere anhaltende Sorge ist, dass sich die Politik und die Märkte zu sehr an die fortlaufende geldpolitische „Magie“ gewöhnt haben und dementsprechend Schwierigkeiten haben werden, alternative Ansätze umzusetzen und diesbezügliche Anpassungen vorzunehmen. Darüber hinaus scheint das geldpolitische Instrumentarium bereits weitgehend ausgeschöpft zu sein, sodass es unwahrscheinlich ist, dass die betreffenden Maßnahmen auf die gleiche Weise oder genauso effektiv wie bisher funktionieren werden: Die Geldpolitik scheint immer mehr an ihre Grenzen der Effektivität zu stoßen. Die Märkte sind zudem mit potenziellen Herausforderungen aufgrund politischer Entwicklungen konfrontiert – vor allem durch die Präsidentschaftswahlen in den USA, den Brexit und die Spannungen innerhalb der deutschen Regierungskoalition – doch andere, eher strukturell bedingte Trends dürften ebenfalls wichtig sein, darunter z.B. die „Deglobalisierung“ (da der Höhepunkt des Welthandels womöglich bereits hinter uns liegt) und Bedenken wegen des steigenden Verschuldungsgrades. Abbildung 2: Abweichende Staatsverschuldungstrends – USA und Deutschland Quelle: Datastream, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 1. Dezember 2019. % des BIPs 110 75 40 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 USA Deutschland In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 7 Massive Konjunkturstimulationsmaßnahmen sind unwahrscheinlich Dies wird den Druck erhöhen, alternative Lösungsansätze zu finden. So dürften im kommenden Jahr Forderungen nach fiskalpolitischen Maßnahmen lauter werden, obwohl die Wirkung der bestehenden fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen in den USA bereits schwindet und in der Eurozone keine großen Änderungen der Fiskalpolitik zu erwarten sind, auch wenn es hier unterschiedliche Trends zwischen den Regionen gibt (Abbildung 2). Wenngleich wir möglicherweise eine leichte Lockerung der Fiskalpolitik in der Eurozone (Abbildung 3) erleben könnten, rechnen wir nicht mit massiven Konjunkturstimulationsmaßnahmen. Der Rückgriff auf die Politik für unmittelbare Anreize könnte ebenfalls bedeuten, dass Strukturreformen in vielen Ländern hinten angestellt werden – auch wenn wir davon ausgehen, dass die politische Entwicklung in China beide Faktoren kombiniert. Ein Gefühl der anhaltenden politischen Unsicherheit in Kombination mit Konjunktursorgen, hohen Aktienbewertungen und einem schwachen Ertragswachstum lassen tendenziell die Volatilität weiter steigen. Doch es ist wichtig, dass Anleger die langfristigen Prioritäten klar im Blick behalten, während sie sich an einem aktiven Management beteiligen und versuchen, taktische Chancen zu nutzen Abbildung 3: Moderate positive fiskalpolitische Impulse* in der Eurozone erwartet Quelle: Europäische Kommission, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 1. Dezember 2019. * Die fiskalpolitischen Impulse beziehen sich auf die Veränderungen der Höhe des Haushaltsdefizits bzw. -überschusses anstatt auf einen absoluten Betrag. % vom potenziellen BIP 2013 -0,1% Prognose EU Kommission 2015 -0.1% -0,1% Prognose EU Kommission 2012 2021 -1,0% 2017 0,3% 0,5% 2020 2011 2014 0,5% -2,0% 0.0% 0,0% 2019 2016 0,2% 0,3% 2018 -0,5% Höhere Liquiditätsbestände bergen Risiken In diesem Umfeld könnten Anleger dazu verleitet werden, ihre Liquiditätsbestände zu erhöhen. Doch dieser Ansatz beinhaltet erhebliche Gefahren, sowohl im Hinblick auf die Gesamtrendite als auch das Portfoliorisiko – denn dies bedeutet, dass nicht-liquide Mittel riskanter angelegt werden müssen, um die bestehenden Gesamtrenditeziele des Portfolios zu erreichen. Stattdessen ist es weitaus wichtiger, die richtige strategische Assetallokation zu wählen, damit eine nachhaltige Portfolio-Performance erzielt werden kann – die Gründe hierfür sind auf Seite 4 beschrieben. Die strategische Assetallokation ermöglicht uns, Marktunsicherheiten gewinnbringend zu nutzen, anstatt uns von diesen zurückzuziehen. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 8 Anleger müssen unter Umständen auch ihren Anlagehorizont erweitern und vertiefen, wobei der Fokus insbesondere auf dem Risikomanagement liegt. Die Verwendung strukturierter Produkte in einem Portfolio kann ein Weg sein, um dies zu schaffen. Wirtschaftlicher Hintergrund Langsameres Wachstum, aber keine Rezession Insgesamt rechnen wir für 2020 mit einem langsameren Wachstum der Weltwirtschaft und schätzen die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession als gering ein. Für das US-Wachstum wird mit einer Abschwächung von 2,2% im Jahr 2019 auf 1,6% im Jahr 2020 gerechnet, während für die Eurozone ein Rückgang von 1,1% auf 0,9% erwartet wird. In China gehen wir weiterhin von einer sanften Landung aus, da das Wachstum 2020 auf 5,8% sinken dürfte – doch dies dürfte wesentlich davon abhängen, ob eine umfassende Lösung für den anhaltenden Handelskonflikt mit den USA gefunden wird. Die Inflation dürfte mittelfristig kein Thema sein, da die US-Inflation (PCE-Kernrate) etwas unter 2% bleiben sollte und die Inflation in der Eurozone und in Japan noch geringer ausfallen dürfte. Unter Berücksichtigung der Gefahren einer zu schnellen Verlangsamung dürften die wichtigen Zentralbanken für die Industrieländer weiterhin das Wachstum durch akkommodierende Geldpolitiken unterstützen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Fed oder die EZB die Zinsen in den nächsten 12 Monaten weiter senken werden, aber die Wertpapierkäufe der EZB sollten auf absehbare Zeit bei 20 Mrd. EUR/Monat bleiben, und die Fed dürfte ebenfalls ein „Quasi-QE“ betreiben, obwohl deren Assetkäufe in erster Linie dazu dienen, die Marktliquidität zu erhalten und nicht die Zinsen zu senken. Verbraucher müssen bei Laune gehalten werden Das Wirtschaftswachstum wird auch von den Verbrauchern getragen, die sich trotz der Handelskonflikte und anderer Unsicherheiten in vielen Volkswirtschaften nach wie vor optimistisch zeigen, ermutigt durch ein nach wie vor hohes Beschäftigungsniveau und niedrige Kreditkosten, die durch eine weitere Verästelung der „Magie" der Geldpolitik hervorgerufen wurden. Die privaten Haushalte in den USA befinden sich ebenfalls in guter Verfassung, mit höheren Ersparnissen und niedrigeren Zinszahlungen im Vergleich zu 2008 (Abbildung 4). Andernorts sollte man die Stimmung der Konsumenten jedoch im Auge behalten: Vor allem Konsumenten in Asien könnten durch Ängste vor einem Handelskrieg verunsichert werden. Auch die Wirtschaftsleistung und die Investitionen dürften anfälliger für Handels- und weitere Unsicherheiten sein. Obwohl im Dezember das "Phase-1"-Handelsabkommen zwischen den USA und China verabschiedet wurde, werden die politischen Meinungsverschiedenheiten fortbestehen und die Handelsbeziehung zwischen den Ländern und andere bilaterale Handelsbeziehungen beeinträchtigen. In vielen Volkswirtschaften (z.B. Deutschland) ist das verarbeitende Gewerbe bisher am stärksten von den Unsicherheiten betroffen. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Verlangsamung auch auf den Dienstleistungssektor ausbreitet. Die Politik könnte auch 2020 einige Überraschungen mit Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Investitionen bereithalten. Die Aufmerksamkeit des Marktes wird sich zunehmend auf die US-Präsidentschafts- und -Kongresswahlen im November 2020 konzentrieren. Der Brexit wird nach wie vor ein Thema bleiben, auch wenn ein erster Deal abgeschlossen wird. Zudem werden geopolitische Spannungen weiterhin Auswirkungen haben. Unsere makroökonomischen Prognosen sind in Abbildung 5 zusammengefasst. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 9 Abbildung 4: USA: Finanzen privater Haushalte in guter Verfassung Quelle: U.S. Bureau of Economic Analysis, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 2. Dezember 2019. 4% 16% 14% 12% 3% 10% 8% 2% 6% 4% 1% 2% Jan 70 Nov 74 Sep 79 Jul 84 Mai 89 Mär 94 Jan 99 Nov 03 Sep 08 Jul 13 Mai 18 Rezession (links) Persönliche Zinszahlungen / verfügbares persönliches Einkommen (links) Persönliche Ersparnisse / verfügbares Einkommen (rechts) Abbildung 5: Unsere Wachstums- und Inflationsprognosen für 2019 und 2020 Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 16. Dezember 2019. BIP-Wachstum (%) Prognose 2019 Prognose 2020 Inflation (CPI) (%) Prognose 2019 Prognose 2020 USA* 2,2 1,6 USA 1,9 1,9 Eurozone 1,1 0,9 Eurozone 1,3 1,3 Deutschland 0,6 0,8 Deutschland 1,5 1,6 Frankreich 1,2 1,0 Japan 0,8 1,4 Italien 0,1 0,4 China 2,4 2,5 Großbritannien 1,2 1,3 Weitere Informationen finden Sie in den Risikohinweisen. Japan 0,8 0,2 Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Meinungen China 6,2 5,8 und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch erweisen können. Es kann keine Zusicherung gegeben werden, Indien 6,0 7,0 dass eine Prognose oder ein Ziel erreicht wird. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Russland 1,2 1,5 zukünftige Wertentwicklungen. Brasilien 0,8 1,7 Für die USA bezieht sich die BIP-Angabe auf das Kalenderjahr, die Inflation jedoch auf die PCE-Kerninflation von Dez. bis Dez. in %. Welt 3,1 3,1 Die Prognose für die US-PCE-Gesamtinflation (Dez./Dez.) beträgt 1,5% für 2019 und 1,4% für 2020. Für das BIP-Wachstum (4. bis 4. Quartal)beträgt die Prognose 2,0% für 2019 und 1,6% für 2020. Kurz-Insights Thema 1 o Robuster Investmentansatz und strategische Assetallokation sind unerlässlich. o Anlagehorizont langfristig ausrichten. o Alternative Investmentansätze berücksichtigen. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 10 Thema 2 Leben mit dem Niedrigzinsumfeld Wenn die politische Abhängigkeit von geldpolitischer „Magie“ weiter anhält, dürfte die gegenwärtige Finanzrepression in Form von negativen (realen) Anleiherenditen noch einige Zeit bestehen bleiben. Nominal werden nun rund 14 Billionen US-Dollar Schulden mit negativen Renditen gehandelt (Abbildung 6). Viele Zentralbanken besitzen inzwischen hohe Anteile an der Gesamtverschuldung ihrer Länder (im Falle der Bank of Japan sind es beispielsweise 45%), und der Abbau dieser Bestände könnte einige Zeit in Anspruch nehmen, wenn es überhaupt dazu kommt. Niedrigzinsumfeld könnte lange Zeit anhalten Es ist keineswegs gesagt, dass die gegenwärtige Situation zwingend den Keim ihrer eigenen Zerstörung enthält. Das Beispiel Japan zeichnet eine beunruhigende Blaupause für die Zukunft der europäischen Anleihemärkte – und auf lange Sicht vielleicht sogar für die der USA. Die Situation in Japan weist zwar viele Unterschiede zu derjenigen in Europa auf, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass Spitzenverschuldung, eine ultralockere Geldpolitik, direkte Intervention der Zentralbank in die Anlagemärkte und damit einhergehende niedrige Anleiherenditen sehr lange andauern können, ohne dass eine Anleiheblase platzt oder ein Zahlungsausfall entsteht. Abbildung 6: 14 Billionen USD Schulden werden derzeit mit negativen Renditen gehandelt Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 1. Dezember 2019. 18000 12000 6000 0 2015 2016 2017 2018 2019 Globaler Anleihemarkt mit negativen Renditen, in Mrd. USD In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 11 Die Auswirkungen länger andauernder niedriger Renditen und anhaltender Finanzrepression erfordern daher eine neue Herangehensweise der Anleger. Anstatt geduldig auf höhere oder positive Anleiherenditen zu warten, müssen sie eine wohlüberlegte Antwort auf die aktuelle Situation finden. Anlagen in Anleihen der Kernländer kritisch hinterfragen Ein zentrales Problem ist, dass Anleihen mit hohen Ratings, die in der Vergangenheit eine Quelle für stabile und sichere Ertragsströme waren, diese Rolle innerhalb eines Portfolios möglicherweise nicht erfüllen können. Sie können natürlich im Falle von Marktrückgängen einige Diversifizierungsvorteile bieten (siehe Seite 12), müssen aber umsichtig verwaltet werden – und sollten nicht zu hoch im Portfolio gewichtet sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zunächst alle Bestände an renditelosen Anleihen kritisch zu hinterfragen sind und sichergestellt werden sollte, dass die jeweilige Höhe der Allokation angemessen ist. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass eine Risikodiversifizierung (ein möglicher Grund, unverzinste Anleihen von Kernländern zu halten) nicht unbedingt zu Ertrag führt. Außerdem erfordert das Erzielen einer Rendite auf festverzinsliche Anlagen (mit Ausnahme von US- Staatsanleihen) ein zusätzliches Risiko. Prüfung von Illiquiditätsprämien sollte in Betracht gezogen werden Anleger müssen möglicherweise auch Liquiditätsbeschränkungen akzeptieren, um die Illiquiditätsprämie für private Märkte in Form von Eigen- und Fremdkapital zu erhalten, obwohl es wichtig ist zu erkennen, dass diese Prämien nicht fix sind und sich mit der Zeit verändern oder sogar verschwinden können. Unsere Prognosen für festverzinsliche Wertpapiere sind in Abbildung 7 zusammengefasst. Abbildung 7: Anleiherendite- und Spreadprognosen für Ende 2020 Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 16. Dezember 2019. USA Europa 2-jährige 2-jährige 2-jährige Rendite 1,50% 2-jährige Rendite –0,60% Staatsanleihen Schatzanleihen 10-jährige 10-jährige 10-jährige Rendite 1,85% 10-jährige Rendite –0,35% Staatsanleihen Bundesanleihen 30-jährige 30-jährige 30-jährige Rendite 2,25% 30-jährige Rendite 0,15% Staatsanleihen Bundesanleihen USD Investment 10-jährige britische BarCap US Credit 110Bp Grade Anleihen Staatsanleihen 10-jährige Rendite 0,95% (Gilts) USD Hochzinsanleihen Barclays US HY 400Bp EUR Investment iBoxx Eur Corp all 90Bp (High Yield) Grade Anleihen EUR Hochzins ML Eur Non-Fin 360Bp anleihen (High Yield) HY Constr. Index Asien/Pazifik 2-jährige japanische 2-jährige Rendite –0,20% Staatsanleihen (JGB) Schwellenländer 10-jährige Schwellenländer- japanische 10-jährige Rendite –0,10% Staatsanleihen (EM EMBIG Div 320Bp Staatsanleihen (JGB) Sovereign) Asiatische Schwellenländer- Unternehmens JACI Index 265Bp Unternehmens CEMBI Broad 320Bp anleihen anleihen (EM Credit) In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 12 Nicht-verzinsliche Anleihen: ihre Rolle als Portfolio-Diversifizierer Auf risikoadjustierte Renditen fokussieren Mit Ausnahme der USA befinden sich die Renditen zahlreicher Staatsanleihen von Kernindustrieländern im negativen Bereich. Unsere langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen gehen für die kommenden Jahre ebenfalls von niedrigen oder sogar negativen Renditen bei diesen Anleihen aus. Nun stellt sich jedoch die Frage: Warum sollte man überhaupt solche Anleihen im Portfolio halten? Spricht beispielsweise nichts dafür, stattdessen eine höhere Cash-Quote zu halten? Die Antwort auf diese Frage schließt die Frage nach Unsicherheit mit ein – und unser Verständnis davon ist von zentraler Bedeutung für den Prozess im Hinblick auf unsere strategische Assetallokation (SAA) (siehe Seite 4). Eine Standardoptimierung offenbart, dass, basierend auf unseren derzeitigen langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen, einige Portfolios eine etwas bessere risikoadjustierte Rendite aufweisen könnten, wenn Staatsanleihen zu Gunsten höherer Liquiditätsbestände ausgeschlossen werden. Jedoch können wir nur auf diese risikoadjustierte Rendite vertrauen, wenn unsere langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen vollumfänglich eintreffen – aber die Welt ist immer bis zu einem gewissen Grad unberechenbar. Wenn man jedoch betrachtet, wie sich die Unsicherheit bezüglich der langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen auf die risikoadjustierten Renditen beider Allokationen (Staatsanleihen vs. Liquidität) auswirkt, scheint eine SAA, die Staatsanleihen miteinbezieht, signifikante Vorteile zu implizieren. Falls bei den langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen große negative Überraschungen auftreten, erweisen sich die risikoadjustierten Renditen einer SAA, welche Staatsanleihen miteinbezieht, robuster als die einer SAA ohne Staatsanleihen. Dies ist ein wichtiger Grund, warum es durchaus sinnvoll ist, Staatsanleihen bei einer SAA zu berücksichtigen: Im Wesentlichen kann man sagen, dass ein Investor einen geringfügigen möglichen Renditenachteil akzeptiert (wenn unsere langfristigen Kapitalmarktrenditeannahmen eintreffen), um im Gegenzug einen potenziell großen Renditevorteil zu haben, falls es zu unerwünschten Überraschungen kommt. Kurz-Insights Thema 2 o Investitionen renditeloser Anleihen überdenken. o Keine Rendite ohne Risiko. o Illiquiditätsprämie berücksichtigen. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 13 Thema 3 Suche nach neuen Anlagehäfen Das derzeitige Umfeld mit niedrigen oder negativen Renditen dürfte sich auch 2020 in den Bereichen Unternehmens- und Schwellenländeranleihen fortsetzen – möglicherweise muss man anderswo nach Erträgen suchen. Seien Sie offen für alternative Ertragsquellen Auch Anleger in Anleihen müssen daher ihre Einstellung zum Risiko ändern und nach renditestärkeren Anlagen in Schwellenländer- und Unternehmensanleihen Ausschau halten. Anleihen aus Schwellenländern sind seit einigen Jahren einer unserer Anlageschwerpunkte. Und da sich die Inflation auf einem historischen Tiefststand einpendelt, sind die Realrenditen der Schwellenländer deutlich höher als die Realrenditen der Industrieländer (z.B. Deutschlands oder der USA). In den Schwellenländern lag der natürliche Schwerpunkt auf Staatsanleihen in Hartwährung, aber einige Unternehmensanleihen aus Schwellenländern können mindestens genauso interessant sein. Diese schneiden im Vergleich mit Unternehmensanleihen der Industrieländer bei diversen Kennzahlen positiv ab, wie Abbildung 8 am Beispiel der Nettoverschuldung zeigt. Auch wenn der Schwerpunkt bisher eher bei auf USD lautenden Unternehmensanleihen von Schwellenländern lag, bieten auch auf andere Hartwährungen (z.B. EUR) lautende Anleihen interessante Chancen. Innerhalb der Schwellenländeranleihen zählt Indien zu unseren übergewichteten Positionen. In China, Asien und Lateinamerika sind wir neutral positioniert. Wir haben eine untergewichtete Positionierung in Brasilien. Bei den Unternehmensanleihen der Industrieländer sehen wir Möglichkeiten im USD-Investment- Grade und im Crossover-Segment der Eurozone (d.h. niedriger eingestufter Investment Grade, höher eingestufter High Yield). Die Wahrscheinlichkeit eines langsameren Wachstums lässt uns insgesamt vorsichtiger mit Hochzinsanleihen umgehen. Da die EZB wieder ein großer Käufer ist, wird sich die Jagd nach Renditen fortsetzen, und sogar schlechter bewertete europäische Anleihen werden mit negativen Renditen gehandelt. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren auch daran denken, dass US-Staatsanleihen nach wie vor als Quelle positiver Nominalrenditen interessant sind. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 14 Abbildung 8: Unternehmensanleihen aus Schwellenländern halten gut mit Unternehmensanleihen aus Industrieländern mit Quelle: BAML, JPMorgan, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 16. Dezember 2019. Spread (in Bp) Nettoverschuldung (x) 3,0 400 2,5 300 2,0 1,5 200 1,0 100 0,5 0 0,0 Mär 15 Sep 15 Mär 16 Sep 16 Mär 17 Sep 17 Mär 18 Sep 18 Mär 19 Sep 19 EM vs. USA B Spread (Bp, links) EM vs. USA BB Spread (Bp, links) EM vs. USA BBB Spread (Bp, links) USA Nettoverschuldung (x, rechts) Globale EM Nettoverschuldung (x, rechts) Kurz-Insights Thema 3 o Auch Unternehmensanleihen in Schwellenländern berücksichtigen. o In Europa nur selektiv handeln. o US-Staatsanleihen behalten ihren Reiz. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 15 Thema 4 Balanceakt zwischen „Value“ und „Growth“ Die Aktienmärkte verzeichneten während eines Großteils des Jahres 2019 deutliche Kursgewinne, was auf niedrige Zinsen und ein moderates Gewinnwachstum zurückzuführen war. Dies trug dazu bei, die Bewertungsmultiplikatoren (z.B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis) zu erhöhen. Markttrends könnten sich ab 2020 verschieben. Weiterhin moderate Aktienmarktgewinne möglich Zum Jahreswechsel sind die Bewertungen hoch, und der wahrgenommene Mangel an Alternativen alleine wird nicht ausreichen, um einen weiteren Anstieg zu rechtfertigen. Das moderate einstellige Wachstum der Unternehmensgewinne sollte jedoch eine gewisse Unterstützung bieten, und weitere Gewinne in den Aktienindizes sind im Laufe des Jahres wahrscheinlich. Auch eine überzeugende Lösung der Handelskonflikte (bei weitem nicht sicher) könnte bei den Aktienkursen für einen Aufwärtstrend sorgen. Aus Anlegersicht sollten Dividenden – sowohl als Renditebeitrag als auch als Cashflow-Generator – wie in den Vorjahren nicht vernachlässigt werden. Dividendenrenditen, die in vielen Industrieländern höher sind als die Anleiherenditen, können das höhere Risiko von Aktien weiterhin rechtfertigen und auch für die Ertragsgenerierung wichtig sein. Der Fokus sollte jedoch auf nachhaltigen Dividenden liegen – solche, die aus dem Einkommen gezahlt werden können, ohne die Bilanz eines Unternehmens zu gefährden. Anlagestile sollten überdacht werden Ein neuer Aktientrend für 2020 könnte sich auf den „Stil“ beziehen – jene Art von Aktien, die ein Anleger bevorzugen sollte. In den letzten drei Jahren wurden die Aktienmärkte hauptsächlich von „Growth“-Aktien beherrscht (Aktien von Unternehmen, die voraussichtlich schneller wachsen als der Gesamtmarkt). Im Gegensatz dazu haben „Value“-Aktien (die im Vergleich zu ihren Fundamentaldaten zu einem niedrigen Preis gehandelt werden) nur einen geringen Anteil ausgemacht. Nun glauben wir jedoch, dass der Bewertungsunterschied zwischen den beiden Stilen „Growth“ und „Value“ seinen Höhepunkt erreichen könnte (Abbildung 9). Wir würden daher eine ausgewogenere Stilpositionierung in Bezug auf „Growth“ gegenüber „Value“ für 2020 in Betracht ziehen. Einige qualitativ hochwertige „Value“-Aktien könnten reelle Chancen bieten. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 16 Auf Sektorebene sehen wir ebenfalls Möglichkeiten in globalen Industrieunternehmen, sowohl in absoluter als auch in relativer Hinsicht. Unsere Aktienindexprognosen sind in Abbildung 11 zusammengefasst. Abbildung 9: Die Bewertungsprämie von „Growth“- gegenüber „Value“-Aktien könnte ihren Höhepunkt erreichen Quelle: FactSet, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 11. Dezember 2019. 1,9 1,7 1,5 1,3 1,1 0,9 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Relatives Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI World Growth vs. Value, nächste 12 Monate Abbildung 10: Regionale Abbildung 11: Aktienindexprognosen für Sektorgewichtung Ende 2020 Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 13. Dezember 2019. Stand: 16. Dezember 2019. EUROPA USA EM USA S&P 500 3.300 Energie Grundstoffe Deutschland DAX 14.000 Industrie Eurozone Eurostoxx 50 3.770 Zyklische Konsumgüter Europa Stoxx 600 420 Nicht-zyklische Konsumgüter Japan MSCI Japan 1.060 Gesundheitswesen Schweiz SMI 10.450 Finanzen Großbritannien FTSE 100 7.510 Informationstechnologie Kommunikationsdienstleistungen Schwellenländer (Emerging MSCI EM 1.120 Versorger Markets) Immobilien MSCI Asia ex Asien ex. Japan 700 Japan Untergewichtet Neutral Übergewichtet Kurz-Insights Thema 4 o Robuste Aktienstildiversifikation. o „Growth“ vs. „Value“ überdenken. o Auf defensive Werte und vorhersehbare Cashflows achten. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 17 Thema 5 Politik als treibende Kraft An den Devisenmärkten lässt sich auf einzigartige Weise beobachten, wie die Theorie mit der Realität interagiert. Theoretisch sollten die Wechselkurse in erster Linie von der Geldpolitik der Zentralbanken und den wirtschaftlichen Fundamentaldaten bestimmt werden. In der Praxis sind diese jedoch sehr anfällig für politische Aussagen oder Spekulationen um politische Absichten. Wir glauben, dass die Handlungen der Politiker im Jahr 2020 einen besonders großen Einfluss auf die Devisenmärkte haben werden, ebenso wie auf die Rohstoffmärkte. Weiterer nachhaltiger Anstieg des USD unwahrscheinlich Auch ohne Berücksichtigung der politischen Rhetorik hat man den Eindruck, dass der USD in Bezug auf viele konventionelle Kennzahlen überbewertet ist und der Interventionsdruck (in verschiedenen Formen) anhalten dürfte, wenn neue „politische“ Grenzen getestet werden. Die Stärke des US- Dollar dürfte daher ihren Höhepunkt erreichen, obwohl wir keinen starken Wertverlust der Währung erwarten. Unsere Prognose für EUR/USD Ende 2020 liegt bei 1,15, was einen leichten Rückgang gegenüber dem aktuellen Niveau bedeutet. (Abbildung 12 zeigt unsere 12-Monatsprognosen.) Darüber hinaus dürfte jeder USD-Rückgang durch Perioden temporärer USD-Stärke in Zeiten globaler Unsicherheit unterbrochen werden. Die Rolle des USD als globale Reservewährung verleiht ihm einzigartige Eigenschaften, und die Fundamentaldaten können sich ohnehin in beide Richtungen entwickeln. Höhere Renditen in den USA sollten den USD im Allgemeinen unterstützen. Wenn jedoch ein Konjunkturabschwung die Zentralbanken dazu verleiten sollte, die Zinsen wiederholt zu senken (was wir nicht erwarten), dann hätte die Fed in dieser Hinsicht einen größeren Spielraum als die EZB – wodurch ein unterstützender Faktor für den USD wegfallen würde. Abbildung 12: Währungsprognosen für Ende 2020 Quelle: Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 16. Dezember 2019. EUR vs. USD EUR/USD 1,15 USD vs. JPY USD/JPY 105 EUR vs. JPY EUR/JPY 121 EUR vs. GBP EUR/GBP 0,89 GBP vs. USD GBP/USD 1,29 USD vs. CNY USD/CNY 7,10 In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 18 Entwicklung der EZB-Politik wird sich auf den EUR auswirken Unterdessen dürfte sich der EUR weiterhin seinen eigenen, weitgehend der Eurozone geschuldeten Herausforderungen stellen. Abgesehen vom Brexit könnte die populistische Politik weiterhin Auswirkungen auf die großen Volkswirtschaften der Region, möglicherweise auch auf Italien, haben. Darüber hinaus könnten die Währungsmärkte durch die Entwicklung der EZB-Politik – und durch die offizielle Kommunikation dazu – verunsichert werden, während die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde versucht, ihre politischen Ansätze mit denen eines EZB-Rates abzugleichen, der offenbar in wichtigen Fragen teilweise andere Ansichten vertritt. Nichtsdestotrotz dürfte die EZB ihre unkonventionelle Gelpolitik weiterführen. JPY bleibt für die Portfoliodiversifikation wichtig Vor diesem Hintergrund werden Anleger weiterhin nach Währungen suchen, die sich zur Portfoliodiversifikation eignen. Der JPY hat diese Rolle im vergangenen Jahr gut gespielt und dürfte dies auch künftig tun. Obwohl die Volatilität derzeit relativ gering ist und Risiken (wahrscheinlich zu Unrecht) als „bekannt“ wahrgenommen werden, dürften Spitzenwerte bei der globalen Volatilität auftreten, wobei politische Entwicklungen die Stimmung belasten könnten. Vor diesem Hintergrund gehen wir weiterhin davon aus, dass sich eine Long-Position im JPY für viele Portfolios als vorteilhaft erweisen könnte. Durch die anhaltende Konjunkturverlangsamung in China könnte es zu einer leichten Abwertung des CNY kommen, welche auch mit möglichen zukünftigen Rückschlägen in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China einhergehen würde. Wir gehen jedoch davon aus, dass die PBoC auch weiterhin nicht gewillt sein wird, eine aggressive Lockerung vorzunehmen, da sie Bedenken hinsichtlich der Verschuldung von Unternehmen und Privathaushalten hat, sodass ein deutlicher Rückgang des CNY unwahrscheinlich sein dürfte. Das GBP legte im Vorfeld und nach den Parlamentswahlen in Großbritannien im Dezember 2019 deutlich zu. Das GBP könnte sich in den kommenden Monaten weiterhin positiv entwickeln, dürfte aber im weiteren Jahresverlauf 2020 anfällig für Rückschläge sein, wenn erneut Befürchtungen über die Fähigkeit Großbritanniens und der EU, einen endgültigen Deal abzuschließen, wieder aufkommen. Abbildung 13: Der Goldpreis und das US-Haushaltsdefizit Quelle: Datastream, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 1. Dezember 2019. Mrd. USD USD/Unze -2000 1800 -1000 900 0 0 1980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019e US-Haushaltsüberschuss / -defizit in Mrd. USD, invertiert (links) 12-Monats durchschnittlicher jährlicher Goldpreis pro Unze in US-Dollar (rechts) Gute Aussichten für Gold Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums spricht gegen ein direktes Rohstoffengagement, aber das Argument für Sachwerte in Verbindung mit einem wahrscheinlichen Nachlassen der USD- Stärke deutet auf gute Aussichten für Gold hin. Die Geschichte hat gezeigt, dass ein steigendes US-Haushaltsdefizit mit einem steigenden Goldpreis einhergehen könnte (Abbildung 13). Unsere Prognose für Ende 2020 für den Goldpreis lautet 1.550 USD/Unze. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 19 Der Ölpreis kann dem Abwärtsdruck durch die Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums nicht standhalten, was voraussichtlich Auswirkungen auf die Nachfrage haben wird (Abbildung 14), aber politische Diskussionen könnten im Laufe des Jahres vorübergehende Aufwärtsbewegungen verursachen. Unsere Prognose für Ende 2020 für WTI lautet 54 USD/Barrel. Abbildung 14: Die globale Wachstumsprognose der Ölnachfrage wurde weiter nach unten korrigiert Quelle: Bloomberg Finance, IEA Monthly Market Oil Report, Deutsche Bank Wealth Management. Stand: 12. Dezember 2019. Mrd. USD 1,6 1,53 1,55 1,49 1,47 1,4 1,40 1,40 1,40 1,40 X.XX 1,41 1,38 1,29 1,28 1.30 1,25 1,25 1,22 1,23 1,23 1.20 1.21 1,2 1,14 1,14 1.11 X.XX 1,11 1,0 1,02 X.XX 1.01 0,98 1.00 0,98 0,98 0,89 0,90 0,8 0,84 0,75 0,75 0,6 Dez 18 Jan 19 Feb 19 Mär 19 Apr 19 Mai 19 Jun 19 Jul 19 Aug 19 Sep 19 Okt 19 Nov 19 Dez 19 OPEC monatlicher Öl-Marktbericht IEA Öl-Marktbericht EIA kurzfristiger Energie-Ausblick Schwellenländerwährungen: den Sturm überstehen Die Währungen der Schwellenländer müssen durch die Spannungen im Welthandel einigem Gegenwind standhalten. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern war in den letzten Jahren weniger volatil als in den Industrieländern, und wir erwarten, dass sich dieser Trend im Jahr 2020 fortsetzen wird. Die Anlagen der Schwellenländer entwickelten sich 2019 aufgrund der Zentralbankpolitik in den Industrieländern gut, und wir gehen nicht davon aus, dass sich dieser Trend umkehren wird. Die Verlangsamung des globalen Wachstums ist jedoch schlecht für die Rohstoffpreise und stellt einen weiteren Grund dar, sich bei den Währungen von Schwellenländern für einen selektiven Ansatz zu entscheiden. Für einige ausgewählte Schwellenländerwährungen prognostizieren wir zum Jahresende 2020 folgende Wechselkurse: USD/CNY USD/TRY USD/MXN USD/BRL 7,10 6,10 19,50 4,15 Kurz-Insights Thema 5 o USD-Stärke auf Höchststand. o JPY zur Diversifikation nutzen. o Gold glänzt wieder. In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
CIO Insights Sechs Themen für 2020 20 Thema 6 Technologie trifft auf ESG Unsere langfristigen Anlagethemen, die nun schon im vierten Jahr bei uns im Vordergrund stehen, zielen auf strukturelle und langfristige Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds ab. Sie lassen sich am besten in Form eines Dreiecks visualisieren – mit den drei Seiten Technologie, Demografie und Erhaltung der Welt, in der wir leben. Zu den bestehenden Themen gehören Cybersicherheit, Millennials und Gesundheitswesen (Start 2017), Infrastruktur, intelligente Mobilität und künstliche Intelligenz (Start 2018) sowie ESG-Anlagen (Umwelt, Soziales und Governance) und erweiterte Infrastruktur, die beide 2019 aufgenommen wurden. 2020 führen wir zwei neue langfristige Themen ein: 5G Fast Forward und Ressourcenschonung. Machen Sie sich bereit für das nächste Level der Datenverarbeitung: 5G Fast Forward 5G steht für die fünfte Generation der Mobilfunknetze. 5G hat eine höhere Kapazität und Geschwindigkeit und kann verschiedene Quellen integrieren (z.B. Sensoren, Kameras und virtuelle Rundgänge, Karten, Geräte, Datenbanken und Drohnen). 5G wird in diversen Bereichen deutliche Auswirkungen haben Es wird jedoch erwartet, dass die Kapazitäten von 5G weit über das Spektrum früherer Netzwerkgenerationen hinausgehen und einen tiefgreifenden Einfluss auf das Verhalten der Verbraucher und der Industrie haben werden. Die wahrscheinlichen Auswirkungen von 5G lassen sich in drei Bereiche unterteilen: Zunächst einmal wird 5G Möglichkeiten für die Dienstleister schaffen, die Netzwerke aufbauen und Daten an Endnutzer bereitstellen. Laut einem Industrieunternehmen werden bis 2024 weltweit 1,9 Milliarden Nutzer ein 5G-Abonnement haben, wobei 35% des Datenverkehrs über 5G-Netze abgewickelt und 65% der Weltbevölkerung die Technologie nutzen können. Dies dürfte zu neuen Branchenallianzen und -strukturen innerhalb der technologischen Infrastruktur und der sie unterstützenden Rechenzentren führen. Viele Dienstleister setzen bereits jetzt auf die Zusammenarbeit mit Experten für Cloud-basierte Plattformen, um die 5G-Innovation zu beschleunigen. Ferner wird 5G durch die Ermöglichung effizienteren Arbeitens einen viel breiteren Einfluss auf die Verbesserung der kommerziellen Produktivität und somit auf die gesamte Weltwirtschaft haben. Auf der Grundlage des Internet der Dinge (IoT) und von Webservice-Plattformen werden bereits 5G-fähige Smart Factories entwickelt und mit einer flexiblen und sicheren drahtlosen Konnektivität In Europa, Naher Osten und Afrika sowie in Asien-Pazifik gilt diese Publikation als Marketing Material, in den USA nicht. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, welche sich als falsch herausstellen können.
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