Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen - Anforderungen an eine professionelle B2B-Website
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LEITFADEN Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Anforderungen an eine professionelle B2B-Website
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Inhaltsverzeichnis Editorial3 1. Warum sollten kleine und mittlere 4 Unternehmen eine Website haben? 2. Was ist grundlegend bei der Website- 6 Impressum gestaltung zu beachten? Herausgeber: IFH Institut für Handelsforschung GmbH 2.1 Die Zielgruppe im Blick behalten 6 Dürener Str. 401 b, 50858 Köln 2.2 Übersichtliche Struktur einer Website 7 Geschäftsführung: Dr. Kai Hudetz, Boris Hedde 2.3 Basisanforderungen an das 9 Registergericht Amtsgericht Köln; Design einer Website Registernummer HRB 36697 www.handel-mittelstand.digital 2.4 Gestaltung der Inhalte einer Website 11 T +49 / (0)221 / 943607 – 0 F +49 / (0)221 / 943607 – 99 2.5 Diese rechtlichen Rahmenbedingungen 14 agentur.handel@ifhkoeln.de sind zu beachten Soweit keine redaktionelle Kennzeich- nung für den Inhalt Verantwortliche 3. Was sollten kleine und mittlere B2B- 18 im Sinne des Presserechts und des Unternehmen vor der Veröffentlichung Rundfunkstaatsvertrages: Dr. Kai Hudetz, Dürener Str. 401 b, 50858 Köln einer Website noch beachten? Gestaltung: 3.1 Wie eine Website im Netz gut zu finden ist 18 Tobias Eberhardt, Bammental 3.2 Warum eine mobile Optimierung der Website 20 Text und Redaktion: wichtig ist Judith Hellhake, Jalina Küppers, Svenja Brüxkes, Mittelstand 4.0-Agentur Handel Bildnachweis: Experteninterview: 21 Rawpixel Ltd./fotolia.com (Titel), CSC Websitegestaltung im B2B JÄKLECHEMIE GmbH & Co. KG (Seite 7: Zugriff am 23.01.2017), Stahl- und Metall- bau Johannes Schiefer e. K. (Seite 7: Zugriff am 23.01.2017), Röhr + Stolberg 4. Welche weiteren Gestaltungs- 23 GmbH (Seite 8: Zugriff am 23.01.2017), optionen gibt es? Graf-Dichtungen GmbH (Seite 8: Zugriff am 23.01.2017), mavoimages/fotolia.com 4.1 Blog 23 (Seite 9), Heinz Lindovsky GmbH (Seite 10: Zugriff am 23.01.2017), alice-photo/ shutterstock.com (Seite 11), fotogestoeber/ 4.2 Multimediale Elemente 24 fotolia.com (Seite 17), KTH-Aluminium- technik (Seite 24: Zugriff am 23.01.2017), 4.3 Interaktive Services 25 New Jumo Concept (Seite 24: Zugriff am 23.01.2017), VON DER HEYDT GmbH 4.4 Social-Media-Präsenz des Unternehmens 26 (Seite 26: Zugriff am 23.01.2017) Druck: 5. Fazit 27 CEWE-PRINT GmbH, Oldenburg Auflage: 500 Glossar 28 Stand: Juli 2017 Quellen 31 2
Editorial Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Dieser Leitfaden gibt Ihnen Anregungen, um die ersten Schritte in Richtung einer eigenen Website eines ist klar: Ohne Onlinepräsenz kommt heute erfolgreich zu meistern. Ein umsetzungsbezogenes kein Unternehmen mehr aus. Das gilt auch für Interview bietet Ihnen dabei eine zusätzliche kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die im Inspiration aus der Praxis. Wichtig ist jedoch, dass Geschäftskundenbereich (B2B) tätig sind. Einer Sie die Entscheidung zur Gestaltung Ihrer Website der ersten Schritte für eine Präsenz im Internet selbst treffen, denn Sie kennen Ihr Unternehmen ist, nach einem Onlinebranchenbucheintrag wie und Ihre Branche am besten und wissen was Ihre Google My Business, der Aufbau einer Unterneh- Zielgruppe erwartet. menswebsite. Von der digitalen Visitenkarte über den zusätzlichen Absatzkanal bis hin zur Informa- Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei der tionsplattform für (potenzielle) Kunden erfüllt eine Umsetzung. Website verschiedene Funktionen. Fehlen ausrei- Köln, im Juli 2017 chend Ressourcen und Know-how, kann es jedoch gerade für KMU eine Herausforderung sein, eine Mailin Schmelter Website zielgruppengerecht zu erstellen oder einen Mittelstand 4.0-Agentur Handel bestehenden Webauftritt entsprechend heutiger Standards zu überarbeiten. Mit diesem Leitfaden unterstützen wir Sie dabei! Denn eine zeitgemäße und zielgruppengerechte Website ist auch für kleine und mittlere B2B-Unternehmen bereits mit vergleichsweise wenigen Programmierkenntnissen und überschaubaren Investitionen umsetzbar. Welche Schritte sind bei der Umsetzung einer eigenen Website zu beachten und welche Chancen bieten sich für KMU, insbesondere aus dem B2B-Bereich? Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, ►► warum eine eigene Website auch für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, ►► worauf Sie bei der Websitegestaltung auf jeden Fall achten sollten, ►► welche Aspekte bei der technischen Umsetzung und Auffindbarkeit Ihrer Website wichtig sind und ►► welche zusätzlichen Möglichkeiten es gibt, um Ihre Website für Ihre Kunden ansprechend zu gestalten. 3
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen 1. Warum sollten kleine und mittlere Unternehmen eine Website haben? Das Internet bietet nicht nur Konsumenten, sondern Schon heute nutzt rund ein Viertel der Geschäfts- auch Geschäftskunden die Möglichkeit eines ein- kunden Hersteller- bzw. Händlerwebsites, um sich fachen Informations- und Beschaffungsprozesses. vorab über Produkte und deren Preise zu informie- Um diese Kunden zu erreichen, eignet sich eine ren.2 Auch im Produktionsverbindungshandel (PVH) Unternehmenswebsite. Im Business-to-Consumer- ist die Website des Herstellers oder Händlers für Bereich (B2C) – also dem Geschäft mit Konsumen- 18 Prozent der Kunden bereits eine wichtige Infor- ten – bereits stark verankert, wird die eigene Web- mationsquelle.3 Schlussendlich ist heutzutage also site auch für B2B-Unternehmen immer wichtiger.1 auch für KMU die Präsenz im Internet erforderlich, Denn auch Geschäftskunden ziehen verschiedene um im Kampf um den Geschäftskunden mithalten Kanäle für ihre Beschaffungen heran. Neben der zu können. Beschaffung über Außendienstmitarbeiter, persön- liche Kontakte und Printmedien entwickelt sich der Doch warum ist das so? Warum sollten KMU Trend immer weiter in Richtung Online-Beschaffung. nicht auf eine Website verzichten? WOZU DIENT EINE WEBSITE? ►► Visitenkarte des Unternehmens bietet eine Website eine gute Möglichkeit Eine Internetpräsenz ist sozusagen die auf sich aufmerksam zu machen. Ein stei- digitale Visitenkarte des Unternehmens, die gender Bekanntheitsgrad lockt immer mehr Interessenten zu jeder Zeit an jedem Ort Interessenten auf die Website und macht anschauen und weiterverteilen können. diese im besten Fall zu neuen Kunden oder Geschäftspartnern. Der Auftritt im Internet ►► Cross-Channel-Verhalten von bietet also die Möglichkeit, mit vergleichs- Geschäftskunden gerecht werden weise wenig Zeit- und Kostenaufwand neue Häufig wechseln Geschäftskunden während Geschäftspartner zu gewinnen oder neue eines Beschaffungsprozesses zwischen den Märkte zu erschließen, auch über geographi- Kanälen hin und her: Sie informieren sich sche Grenzen hinweg. zum Beispiel erst auf der Website und schlie- ßen den Kauf dann beim Kundenberater ab. ►► Kundenkontakt intensivieren und Um diesem Verhalten entgegenzukommen, Kundenbindung stärken können Unternehmen kanalübergreifende Eine Website bietet viele Möglichkeiten, mit Services (sogenannte Cross-Channel-Ser- Geschäftspartnern und Kunden in Kontakt vices) anbieten. Zum Beispiel können sie zu bleiben (durch Telefonnummer oder ihren Printkatalog auch in elektronischer Kontaktadresse sowie neuere, aus dem Form auf der Website anbieten, sodass B2C-Bereich überführte, Funktionen wie Geschäftskunden direkt nach einer Seite aus Chats, Videoberatung, Blogs und Verweise dem Printkatalog suchen und das Produkt auf Social-Media-Präsenzen). Eine Website online beziehen können. Auch kann eine kann auch helfen, die Kundenbindung durch Online-Terminvereinbarung eine persönliche eine bessere Erreichbarkeit zu erhöhen. Beratung vor Ort ermöglichen. Denn Kunden, die rund um die Uhr mit Infor- mationen versorgt und bei Fragen betreut ►► Sichtbarkeit erhöhen und werden, sind zufriedener und werden mit neue Kunden gewinnen einer höheren Wahrscheinlichkeit wieder auf Insbesondere für KMU, deren Bekanntheits- das Unternehmen zurückkommen. grad häufig noch nicht so ausgeprägt ist, 4
Warum sollten kleine und mittlere Unternehmen eine Website haben? Klar ist somit, dass auch KMU aus dem B2B- dung 1) und gibt konkrete Hilfestellungen für einen Bereich viele Vorteile aus einer Internetpräsenz Überblick. Über die Basisfanforderungen hinaus ziehen können. Dieser Leitfaden erklärt, welche geben die nachfolgenden Kapitel auch Anregungen Anforderungen bei der Gestaltung einer Unterneh- für mögliche Begeisterungsfaktoren, die den Unter- menswebsite beachtet werden sollten (siehe Abbil- haltungswert des Kunden steigern können. Unterhaltungswert Kapitel 4 Funktionalität Kapitel 3 Informationswert Design Kapitel 2 Struktur Abbildung 1: Worauf bei der Websitegestaltung geachtet werden sollte (in Anlehnung an Wünschmann, Schwarz & Müller (2008), S. 78) 5
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen 2. Was ist grundlegend bei der Websitegestaltung zu beachten? Für jedes Unternehmen ist es wichtig, neue Kunden zu gewinnen und diese zu binden sowie Bestandskunden zu halten. Eine Website kann dabei helfen, die Neukundengewinnung voranzutreiben und Bestandskunden über Neuigkeiten zu informieren. Doch wer ist eigentlich die Zielgruppe? 2.1 Die Zielgruppe im Blick behalten Kunden sind die wichtigsten Gesprächspartner Frau Meier, Herr Müller, Frau Krüger und Herr von Unternehmen – und keiner ist gleich. Sie Schröder sind individuelle Kunden mit unter- unterscheiden sich in Vorwissen, Alter, Motivation, schiedlichen Anforderungen. Ihnen ein Gesicht Erwartungshaltung und Kommunikationsgewohn- zu verleihen, kann dabei helfen eine bessere heiten. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, Vorstellung des jeweiligen Kundentyps zu bekom- wer die Kunden sind und durch welche Merkmale men. Der Kunde sollte das Gefühl haben, dass ihn sie sich auszeichnen. Nur so kann sichergestellt das Unternehmen gezielt anspricht und zwar zu werden, dass die Ansprache passend ist und die genau den Themen, die ihn auch interessieren – in gewünschte Zielgruppe auch wirklich erreicht wird einer Sprache, die er versteht. Daraus entsteht – zum Beispiel in Suchmaschinen, wie Google. ein sogenanntes Persona, ein Nutzermodell, das die Personen einer Zielgruppe charakterisiert. Ziel Kommunikationsverantwortliche sollten sich zu ist es, am Ende eine möglichst exakte, virtuelle Beginn die Zeit nehmen, um folgende Fragen zu Vorlage eines Musterkunden zu haben, um künftige stellen und die Antworten zu systematisieren. Denn Unternehmensbotschaften zielgruppengerecht diese helfen dabei, die eigene Zielgruppe besser aufbereiten zu können. kennenzulernen. Genauso können Unternehmen auch mit anderen 1. Wie sehen die drei typischen Kunden aus? Zielgruppen verfahren, beispielsweise beim Recrui- ting von Nachwuchskräften. 2. Wie lange dauert die Geschäftsbeziehung bereits an? 3. Was sind die Wünsche und Vorstellungen der Kunden, was interessiert sie, worauf legen sie wert, was mögen sie gar nicht? 4. Und vor allem: wie informieren sie sich, über welche Medien treten sie mit dem Unternehmen in Kontakt? 6
Was ist grundlegend bei der Websitegestaltung zu beachten? 2.2 Übersichtliche Struktur einer Website Bei der Strukturierung einer professionellen Die „Homepage“ (Deutsch: Startseite) ist ver- B2B-Website ist eine logische und übersichtliche einfacht als „Schaufenster eines Geschäftes“ zu Menüstruktur und -führung (siehe Beispiel in betrachten. Meist ist die Startseite das Erste, was Abbildung 2) erforderlich (auch „Usability“ genannt; der Besucher von der Webseite sieht und von Deutsch: Gebrauchstauglichkeit). Nur so ist es den wo aus er anfängt die weiteren Menüpunkte zu Websitebesuchern möglich, sich einfach durch die erkunden. Dabei sollten Unternehmen sich klar vor Inhalte der Seite zu klicken und schnell die für sie Augen führen, dass auch aus Websitebesuchern relevanten Informationen zu finden.4 Folglich wird letztendlich zufriedene Kunden oder Geschäftspart- der Nutzer bleiben und die Website gerne zu einem ner werden sollen. Daher sollte die Startseite späteren Zeitpunkt wieder besuchen. Für die Menü- punkte sollten folgende Aspekte beherzigt werden: ►► übersichtlich sein, ►► Definition einfacher und gut verständlicher ►► das Interesse des (potenziellen) Kunden oder Kategorien als Oberbegriffe (zum Beispiel Geschäftspartners wecken und Produkte, Unternehmen). Hierbei sollten Unter- nehmen nicht die internen Prozesse, sondern ►► bestenfalls direkt zur Kontaktaufnahme mit dem die Zielgruppe in den Fokus der Betrachtung Unternehmen führen. rücken. Auf jeder Seite sollte sich ein deutlich sichtbarer ►► Einrücken der Unterkategorien (zum Beispiel Link zur Startseite befinden, um dem Nutzer die Geschäftsbereiche) in der Menühierarchie für Navigation zu vereinfachen. Um das Zurücksprin- eine bessere Übersichtlichkeit. gen auf die Startseite zu erleichtern, können Unternehmen beispielsweise ihr Logo auf der Web- ►► Bilden von höchstens sieben Hauptnavi- site als sogenannten „Home Button“ (Deutsch: gationspunkten, um die Nutzung der Website Startseitentaste) verwenden (siehe Beispiel in zu vereinfachen.5 Abbildung 3). Dies bedeutet, dass ►► der Nutzer sofort auf der Startseite landet, wenn er das Logo oder ein entsprechend anderes Symbol, welches sich meistens links oben auf der Website befindet, anklickt, ►► das Unternehmenslogo an dieser Stelle eben- falls zur Identifikation dient und ►► zum Wiedererkennungswert des Unternehmens beiträgt. Abbildung 2: Menüführung am Beispiel der CSC JÄKLECHEMIE GmbH & Co. KG Abbildung 3: Home-Button als Menüpunkt und im Logo verlinkt am Beispiel von Stahl- und Metallbau Johannes Schiefer 7
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Eine sogenannte „Sitemap“ (Deutsch: Seiten- Das Angebot einer erweiterten Suchfunktion übersicht) stellt sicher, dass alle Unterseiten der ermöglicht dem Websitebesucher zudem eine Website erreichbar sind. Dies kann vorteilhaft für detailliertere Suche und eine weitere Eingrenzung die Suchmaschinenoptimierung sein (siehe Kapitel der Ergebnisse. Wichtig ist, dass die Suche gut 3.1). Eine Sitemap funktioniert und die Besucher nicht durch unklare Ergebnisse frustriert. Eine automatische Vervoll- ►► gibt dem Nutzer einen Überblick über den ständigung des Suchbegriffes, die beim Eintippen gesamten Aufbau der Website, in der Suchleiste erscheint, beschleunigt den Suchprozess zudem. Bieten KMU neben der Web- ►► sollte Links beinhalten, die unmissverständlich site auch noch einen (integrierten) Online-Shop die vorzufindenden Inhalte beschreiben und an, kommt der Suchfunktion eine noch wichtigere Bedeutung zu. Geschäftskunden haben häufig ►► sollte einfach gestaltet sein (siehe Beispiel in bereits eine Artikelnummer vorliegen und verwen- Abbildung 4). den diese gerne als Suchkriterium. Abbildung 5: Darstellung einer Suchfunktion, inklusive Autovervollständigung und Option zur erweiterten Suche (eigene Darstellung) Eine „Breadcrumb-Navigation“ (Deutsch: Brot- krumennavigation) ►► hilft dem Nutzer nachzuvollziehen, wo er sich gerade auf der Website befindet, Abbildung 4: Beispielhafter Ausschnitt der Sitemap der Röhr + Stolberg GmbH ►► erlaubt ein einfaches Zurückgehen zu einer oder mehreren Seiten zuvor, Ebenfalls wichtig ist eine Suchfunktion, die ►► gewährleistet eine bessere Orientierung und ►► es dem (potenziellen) Kunden ermöglicht, ►► verringert die Wahrscheinlichkeit des Verlas- gesuchte Informationen zu einem bestimmten sens der Website aufgrund mangelnder Über- Produkt noch schneller zu finden, sichtlichkeit (siehe Beispiel in Abbildung 6).6 ►► am besten gut sichtbar oben rechts (zum Beispiel neben der Sitemap) auf der Website angeordnet sein sollte und ►► durch die Verwendung eines Lupen-Symbols (siehe Beispiel in Abbildung 5) schnell zu erkennen ist. Abbildung 6: Breadcrumb-Navigation am Beispiel der Graf-Dichtungen GmbH 8
Wie gehe ich Digitalisierung richtig an? 2.3 Basisanforderungen an das Design einer Website Der optischen Gestaltung der Website kommt ►► Schriftart und -farbe eine hohe Bedeutung zu, da sie ebenfalls zur Damit Interessenten Informationen auf einer Orientierung auf der Website beitragen kann und Website schneller finden, sollten B2B-Unter- zudem eine einfache Möglichkeit bietet, sich von der nehmen vorsichtig mit Fett- und Kursivschriften Konkurrenz abzuheben. Denn eine Website kann umgehen, da diese den Lesefluss bei falscher die Besonderheiten der Produkte beziehungsweise Platzierung und übermäßiger Verwendung stören das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens können. Um Besuchern das Lesen zu erleichtern, hervorheben. Ein anschauliches Design verlängert sollte sich der Text gut vom Hintergrund der auch die Verweildauer der Besucher auf der Website abheben (Gesetz der Figur-Grund-Dif- Website. Macht die Website einen professionellen ferenzierung) und die Schriftgröße sollte aus- Eindruck, unterstützt dies die Seriosität des Unter- reichend groß sein. Beispielsweise eignen sich nehmens. Das Design sollte sich am Suchverhalten dunkle Schriftfarben wie Schwarz und Blau sehr der Zielgruppe orientieren, das heißt es sollte sich gut, wenn die Website einen weißen Hintergrund beispielsweise durch Farbgestaltung und Produkt- hat. Kräftige Farben eignen sich besonders für bildpositionierung an die individuellen Bedürfnisse Überschriften. Ebenso sollten Elemente wie und Gewohnheiten der Zielgruppe anpassen. Um Überschriften laut dem Gesetz der Ähnlichkeit dies zu erreichen, sollten größere B2B-Unternehmen auf jeder Seite der Website das gleiche Design, für ihre Website bestmöglich keine Standardvorlage sprich Schriftart und -farbe, haben.7 verwenden. Für KMU kann eine solche Standard- website jedoch auch einen Kosten- und Wissens- vorteil bieten. Ein Blick auf den Internetauftritt von Mitbewerbern lohnt sich, um Ansätze für eine klare Abgrenzung zu weiteren Anbietern auszuarbeiten. HINWEIS Folgende Basisanforderungen sollten erfüllt sein, Bestmöglich sollten die auf der Website um dem Nutzer einen ansprechenden Besuch der verwendeten Farben und Schriftarten Website zu ermöglichen: zu den weiteren, bereits bestehenden Unterlagen und Marketingmaterialien (zum ►► Farbgestaltung Beispiel Flyer, Kataloge) des Unternehmens Im Vorfeld sollten KMU bei der Farbgestaltung passen. Nur so entsteht ein einheitliches bereits bedenken, ob der Auftritt im Internet Erscheinungsbild des Unternehmens – auch über kontrastreiche Farben Aufmerksamkeit „Corporate Image“ genannt – das den erregen oder ob lieber Farben einer Farbfamilie Bekanntheitsgrad steigert und Wiedererken- die Gestaltung dominieren sollen. Als besonders nung gewährleistet. hohe Kontraststufe gilt beispielsweise die Kom- bination der Farben Gelb, Rot und Blau. Etwas weicher wirkt dahingegen eine Abschwächung der Farben in Violetttöne. Wichtig ist eine stets harmonische Farbgestaltung – weniger ist hier- bei häufig mehr. 9
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen ►► (Produkt-) Bilder Als Medium eingesetzt, können Produktbilder Das Thema der Produktpräsentation stellt für auch Wertvorstellungen, wie Qualität und viele B2B-Unternehmen eine besondere Heraus- Umweltbewusstsein, kommunizieren. Wenn das forderung dar. Denn besonders im B2B-Umfeld Produkt zum Beispiel auf einem hochwertigen und im Speziellen im PVH handelt es sich meist Untergrund oder in einer sogenannten „White- um sehr komplexe und erklärungsbedürftige box“ (Deutsch: Fotozelt) fotografiert wird, kann Produkte. Nichtsdestotrotz ist die Einbindung dies die wahrgenommene Qualität steigern. Es professioneller Produktbilder auf der Website ein ist allerdings Vorsicht geboten, da für die ver- gängiger Weg, um dem Besucher einen Eindruck öffentlichten Bilder immer entsprechende Nut- davon zu vermitteln, welche Leistungen das zungsrechte vorhanden sein müssen (weitere Unternehmen anbietet (siehe Beispiel in Abbil- Informationen dazu werden in Kapitel 2.4 gege- dung 7). Zusätzlich lockern Bilder die Website ben). Am besten beziehen Unternehmen die auf. Für KMU im B2B-Bereich bedeutet dies, sich Bilder direkt von einem beauftragten Fotografen damit auseinanderzusetzen, welche Eigenschaf- oder über Portale wie zum Beispiel fotolia.de. Ist ten ihre Produkte besonders machen und wie die notwendige Ausstattung vorhanden, bietet diese entsprechend auf einem Foto festgehalten es sich an, dass KMU die Fotos selber machen. werden können. Bei der Neuerstellung von Pro- duktbildern sollten Unternehmen nicht nur auf die Belichtung und Schärfe des Bildes, sondern auch auf die Perspektive achten. Circa 80 Prozent des Bildes sollten das Produkt und seine Vorteile in HINWEIS Szene setzen, am besten sogar mit verschiede- nen Bildern aus mehreren Perspektiven.8 Helfen Die Dateigröße der integrierten Bilddateien können auch Zoom-Funktionen, 360-Grad-An- sollte möglichst klein sein, da zu große sichten und Videos, welche die Anwendung des Dateien die Ladezeiten der Website ver- Produktes erklären, jedoch kein Muss darstellen.9 langsamen. Da Nutzer bei einer Ladezeit (siehe Kapitel 4 für weitere Informationen zu von mehr als drei bis fünf Sekunden dazu Videos und multimedialen Elementen) neigen, die Internetseite vorzeitig zu verlas- sen, sollten Unternehmen die Ladedauer ihre Website unbedingt im Auge behalten. Gleichzeitig sollten Unternehmen jedoch darauf achten, dass die Bildgröße noch ausreichend ist, um alle nötigen Details ausreichend scharf zu erkennen. Verpixelte, unscharfe Bilder hinterlassen keinen guten Eindruck bei Websitebesuchern. Abbildung 7: Produktbildeinsatz am Beispiel der Heinz Lindovsky GmbH Die Position des Bildes auf der Website ent- scheidet, ob die Aufmerksamkeit des Besuchers auf gewisse Elemente oder Informationen fällt. Wichtig ist, dass der dazugehörige Text die eingebundenen Bilder gut beschreibt, so dass diese nicht zusammenhangslos auf der Seite stehen. Diese Kombination trägt auch zur Such- maschinenoptimierung bei (siehe Kapitel 3.1). 10
Kapitel XXXXXX 2.4 Gestaltung der Inhalte einer Website Ansprechende und informative Texte auf der Web- Welche Aspekte sind für die Textgestaltung und site entscheiden auch darüber, ob der Besucher -strukturierung auf der Website zu beachten? mit dem Unternehmen in Kontakt treten möchte und im besten Fall zum Kunden wird. Wichtig ist ►► Aussagekräftige Überschriften verwenden hierbei, dass die Inhalte den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und verständlich für diese ►► Längere Textabschnitte durch sinnvolle sind sowie einen Mehrwert liefern. Gerade im Unterüberschriften strukturieren (generell aber B2B-Kontext kann das eine Herausforderung dar- lange Textabschnitte vermeiden!) stellen, da die vertriebenen Waren häufig komplex sind. Trotzdem ist es wichtig, die Inhalte auf die ►► Kurze Absätze verfassen wichtigsten Informationen zu fokussieren, um einen Informationsüberfluss des Lesers zu vermeiden. ►► Fokus auf die wesentlichen Gemäß dem Gesetz der Nähe beispielsweise Informationen setzen sollten zusammengehörige Informationen auf der Website unbedingt gebündelt vorzufinden sein.10 ►► Inhalt prägnant darstellen Zudem sollten wichtige Wörter, mit denen über Suchmaschinen nach Produkten gesucht wird, oft ►► Einfacher Satzbau im Text vorkommen. (Aktivsätze, objektive Formulierungen) ►► Aufzählungspunkte oder Markierungen sinnvoll einsetzen HINWEIS ►► Zielgruppenspezifische Sprache verwenden11 ►► Bei besonders erklärungsbedürftigen Waren kann es sinnvoll sein, dem Zusätzlich eignet sich eine Rubrik zur Unterneh- Websitebesucher Handbücher zum mensgeschichte gut, um dem Besucher einen Herunterladen oder Videos zum Ansehen lebendigen und persönlichen Einblick in das zur Verfügung zu stellen. Unternehmen zu ermöglichen. Ereignisse wie die Unternehmensgründung, Unternehmenssitzwech- ►► Vor dem Hintergrund der Ladedauer sel, Namensänderungen, soziales Engagement einer Website sollte auf große Dateien oder Fakten wie Mitarbeiterzahl, Geschäftsbereiche verzichtet werden. Denn je mehr Daten und Produktveröffentlichungen können dort auftau- eine Website beinhaltet, umso länger chen. Dadurch lässt sich zum Beispiel auch eine dauert es diese zu laden. langjährige Expertise des Unternehmens in den Fokus rücken. 11
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Wie können KMU ihre Website aktuell halten Welche Inhalte sollten auf der Unternehmens- und neue Informationen an Geschäftskunden website nicht fehlen? weitergeben? In den sogenannte FAQ (Frequently Asked Ques- Die Inhalte der Unternehmenswebsite sollten tions; Deutsch: häufig gestellte Fragen) können immer auf dem neusten Stand sein, um dem Inte- Websitebesucher Antworten nachlesen. Solche ressenten als Informationsquelle einen Nutzen zu Fragen ergeben sich im Laufe der Zeit und sollten stiften. Niemandem hilft eine Produktbeschreibung sich auf reale Kundenprobleme beziehen. In der eines längst nicht mehr zum Sortiment gehören- Beantwortung der Fragen sollten Unternehmen – den Produktes oder der Kontakt eines aus dem sofern vorhanden – auf weitere problemlösungs- Unternehmen ausgeschiedenen Mitarbeiters. Eine relevante Seiten verlinken.13 Im Laufe der letzten Rubrik „Aktuelles“ kann über neue Produkte oder Jahre hat sich die Einbindung von FAQs auf der Kundenevents informieren. Beispielsweise kann Unternehmenswebsite auch im B2B-Bereich auch die Startseite der Website auf die aktuellsten durchgesetzt.14 Eine interaktivere Umsetzung der Meldungen verweisen. Eine weitere Möglichkeit auf FAQs wird in Kapitel 4.3 näher betrachtet. Können die aktuellsten Informationen rund um das Unter- Websitebesucher ihre Frage nicht in den FAQs nehmen und die Branche aufmerksam zu machen, wiederfinden, ist es wichtig, dass Unternehmen ist der regelmäßige Versand eines Newsletters. eine Kontaktmöglichkeit bieten. Das können Ein entscheidender Vorteil von Newslettern ist es, beispielsweise die Kontaktdaten eines Ansprech- dass auch KMU vergleichsweise kostengünstig partners oder eine kostenfreie Kundenhotline eine große Bandbreite an (potenziellen) Kunden sein. In jedem Fall sollten Interessenten eine erreichen können. Zu beachten ist, dass Interaktionsmöglichkeit mit wenigen Klicks auf der Website finden können. Am besten eignet sich eine ►► das Design im Zuge der Wiedererkennung Positionierung im oberen oder unteren Bereich der dem Unternehmensauftritt entspricht. Website. Denn neben der Informationsvermittlungs- funktion soll die Website Besuchern ebenfalls die ►► vor dem Versand des Newsletters eingebun- Kontaktaufnahme zum Unternehmen erleichtern. dene Links (zum Beispiel zur Unternehmens- Dies kann außerdem über ein Kontaktformular website) auf ihre Funktion geprüft werden. geschehen oder direkt über den E-Mail-Kontakt eines Ansprechpartners. Ein Kontaktformular ►► Unternehmen nur Interessenten anschreiben, sollte nicht mehr Informationen als notwendig vom die dem Erhalt eines Newsletters zugestimmt Benutzer abfragen, um die Eingabe nicht unnötig haben. zu erschweren. Pflichtangaben, wie beispielsweise Name und E-Mail-Adresse, müssen zum Beispiel ►► Nutzer aus rechtlichen Gründen am Ende durch einen Stern, als solche gekennzeichnet wer- des Newsletters die Möglichkeit haben, das den.15 Folgende Informationen sollte die Website Abonnement zu kündigen. für die Kontaktaufnahme beinhalten: Für die Aktualisierung und Pflege der Website ►► Name der/des Ansprechpartner/in/s sollten KMU eindeutige Richtlinien festlegen und (gegebenenfalls Positionsbezeichnung mit deren Umsetzung feste Mitarbeiter betrauen und Foto) und dahingehend schulen. Nur so können sie eine einheitliche und konsistente Umsetzung gewähr- ►► Kontaktdaten der/des Ansprechpartner/in/s leisteten. (E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Faxnummer) ►► Anschrift des Unternehmens ►► Anfahrtsbeschreibung, vor allem bei stationären Läden 12
Was ist grundlegend bei der Websitegestaltung zu beachten? EXKURS: BARRIEREFREIHEIT VON INTERNETSEITEN Gemäß dem Behindertengleichstellungsgesetz ►► Verständlichkeit: Damit die Informationen (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung verständlich sind, müssen die Texte lesbar – BITV 2.0) muss eine Website wahrnehmbar, und gut verständlich gestaltet sein. Der Auf- bedienbar, verständlich und robust sein. Diese bau der Website sowie die Navigation durch Verordnung betrifft Unternehmen im Allgemeinen diese sollten zudem einheitlich sein. nicht. Dennoch sind auch Unternehmen angehal- ten ihre Internetseiten barrierefrei zu gestalten ►► Robustheit:Alle gängigen Internet- und und die folgenden Aspekte zu berücksichtigen. E-Mail-Programme sollten die Inhalte korrekt darstellen. ►► Wahrnehmbar: Informationen müssen so dargestellt werden, dass alle Websitebesu- Barrierefreie Websites gelten als besonders cher diese wahrnehmen können. Das heißt bedienungsfreundlich. Das barrierefreie Design für Bilder, Grafiken, Videos oder ähnliches soll allen Besuchern erlauben, die Website sind Alternativtexte oder Untertitel bereit- ohne Probleme zu nutzen. zustellen. Ebenso sollten beispielsweise farbliche Kontraste die Wahrnehmung des Weitere Informationen zur BITV 2.0 bietet zum Inhalts sowie die Unterscheidung zwischen Beispiel das Bundesministerium für Arbeit und Vorder- und Hintergrund erleichtern. Soziales auf seiner Website zum Download an: http://www.bmas.de/DE/Service/Medien/ ►► Bedienbarkeit: Die Struktur der Website Publikationen/a712a-bitv-2-0.html sollte eine einfache Orientierung und Naviga- tion sicherstellen und eine Hilfe zum Auffinden von Inhalten bereitstellen. Alle Funktionen sollten auch über die Tastatur zugänglich sein. Die Websitebesucher sollten zudem genügend Zeit haben, um die Inhalte zu lesen und zu verarbeiten. 13
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen 2.5 Diese rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten Die Informationssuche und der Geschäftsabschluss diese keine Daten der Websitebesucher an die über das Internet sind heute selbstverständlich. Social-Media-Plattformen übermitteln. Als ebenso selbstverständlich galten schon immer allgemeine rechtliche Anforderungen zum Schutz ►► Besucher über eine mögliche Datenübermitt- des Urheberrechts von Texten, Fotografien oder lung informieren. von gewerblichen Schutzrechten, wie Marken oder Geschmacksmuster. Der Gesetzgeber hat etwa seit dem Jahr 2000 in viele Gesetze ergänzende Regelungen aufgenommen, die der Situation des DIE WICHTIGSTEN IMPRESSUMS- Vertragsschlusses im Versandhandel und elektroni- ANGABEN NACH § 5 TMG schen Rechtsverkehr Rechnung tragen. Beispiels- weise regelt das Telemediengesetz (TMG) daten- ►► Vollständige Firmenbezeichnung schutzrechtliche Grundsätze und Anforderungen inklusive Rechtsform an Dienstanbieter im Bereich der „elektronischen Informations- und Kommunikationsdienste“. ►► Vorname und Name aller Vertretungsberechtigten Es ist für jeden geschäftlichen Internetauftritt – auch auf Social-Media-Plattformen – empfehlenswert, ►► Adresse (Postfach reicht nicht), einen Link zum Impressum einzubinden. Dieser E-Mail-Adresse, Telefonnummer sollte nicht nur in den üblichen Internetbrowsern, (Ausnahmen sind denkbar, aber in sondern auch in Mobilfunk-Apps, leicht erkennbar, der Praxis nicht zu empfehlen) unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein ►► BeiRegistereintragungen (zum Beispiel Welche Angaben gehören ins Impressum und Handels- oder Vereinsregister): Register welche Bestimmungen gelten für den Daten- und Registernummer schutz? ►► Wenn vorhanden die Umsatzsteuerident- Unternehmen sollten nummer oder – sobald eingeführt – die Wirtschafts-Identifikationsnummer ►► die Websitebesucher in gesonderten Daten- schutzbestimmungen über ihre Datenerhe- ►► Bei AG, GmbH oder KGaA in Liquidation: bungen und Speicherungen (zum Beispiel bei Zusatz „i.L.“ (in Liquidation) Einsatz von Cookies) informieren. ►► Bei Tätigkeiten, die der behördlichen ►► den Verwendungszweck sowie die Empfänger Zulassung bedürfen: Angaben zur zustän- der Daten angeben. digen Aufsichtsbehörde mit Anschrift und gegebenenfalls Link (zum Beispiel Makler, ►► den Besuchern gegebenenfalls darüber hinaus Gastronomie, Taxiunternehmen, Fahr- die Widerspruchsrechte für die werbliche schulen, Bauträger, Spielhallen, Banken) Verwendung (§§ 13 abs. 1 u. 15 abs. 3 TMG) darlegen. ►► Freiberufler bestimmter Berufe (zum Beispiel Rechtsanwälte, Steuerberater, ►► bei der Nutzung von Daten, die regelmäßig Ärzte, Physiotherapeuten, Logopäden, der gesonderten Einwilligung bedürfen (zum Hebammen, Tierärzte, Apotheker, Archi- Beispiel Werbenewsletterzusendung per E-Mail) tekten) müssen neben der Kammer noch darauf achten, die Anforderungen zur Erteilung die gesetzliche Berufsbezeichnung und und Protokollierung sowie zur Abrufbarkeit der verleihenden Staat, in dem die Bezeich- Einwilligungserklärung (vgl. § 13 abs. 2 TMG) nung verliehen wurde nennen, sowie immer, also in allen Zuständen der Webseite und die Bezeichnung der berufsrechtlichen auch auf mobilen Endgeräten, zu gewährleisten. Regelungen mit Informationen dazu, wie diese zugänglich sind, angeben. ►► bei der technischen Einbindung sogenannter „Social Plugins“ (zum Beispiel „Gefällt mir“- Buttons oder „+“-Angaben) darauf achten, dass 14
Was ist grundlegend bei der Websitegestaltung zu beachten? Was müssen KMU hinsichtlich Urheber-, Mar- Was sollten KMU beim Einsatz von Werbung kenrecht & Co. berücksichtigen? im Internet bedenken? Für die Verwendung folgender Elemente im Unternehmen sollten die generellen Anforderungen Webauftritt eines Unternehmens ist aufgrund des nach § 6 TMG (auch allgemein im Gesetz gegen Urheberrechtsschutzes eine Genehmigung des den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt) für Rechteinhabers absolut notwendig: Internetwerbung beachten. Werbung muss als solche erkennbar sein und darf beispielsweise ►► Kartenausschnitte zur Anfahrtsbeschreibung nicht als vermeintliche Kundenbewertung oder private Empfehlung ausgegeben werden. Der ►► fremde Artikelfotos und -daten Auftraggeber muss klar identifizierbar sein. Ver- kaufsförderungsmaßnahmen, wie Sonderaktionen, ►► Logos oder Preisnachlässe, Zugaben oder Geschenke müssen ebenfalls transparent für den möglichen Kunden ►► andere Webseiten dargestellt werden. Der Kunde muss geplante Befristungen und andere Bedingungen für die Unternehmen sollten daher die Verwendbarkeit für Inanspruchnahme der Vergünstigung direkt aus der Artikelfotos und -daten vor einer Übernahme von Werbung erkennen können. Herstellerseiten schriftlich absichern. Dabei sollte genau geprüft werden, wie weit die Gestattung Es ist zu unterscheiden, ob auf der Website reicht. Viele Internetplattformen lassen sich zum lediglich auf die Prodkukte oder Dienstleistungen Beispiel im Kleingedruckten an Fotos Rechte des Unternehmens verwiesen wird oder diese einräumen, wenn diese vom Unternehmer in den direkt über einen integrierten Online-Shop bezogen eigenen Social-Media-Auftritt oder auf einer Ver- werden können. Streben KMU mehr als eine reine kaufsplattform integriert werden. Eine Weiterlizen- Webpräsenz an, gilt es zusätzlich die nachfolgen- zierung von Rechten ist Unternehmen allerdings den Aspekte zu berücksichtigen. nur selten vom eigentlichen Inhaber der Rechte an Fotos und Texten gestattet. Die Rechte Dritter an Welche Aspekte gilt es für den Handel im Marken und an deren Firmennamen und sonstigen Internet grundsätzlich zu beachten? Ausstattungen müssen respektiert werden. Selbst wenn KMU die Waren eines Markenherstellers Zunächst ist zu unterscheiden, ob sich das verkaufen, darf der Name geschützter Marken Angebot des Internethändlers ausschließlich an nicht ohne Weiteres im Adressnamen der Unter- gewerbliche Kunden oder auch an Verbraucher nehmenswebsite auftauchen. richtet. Sofern bei einem B2B-Shop nahezu aus- geschlossen ist, dass auch Verbraucher Angebote des Unternehmers im Internet wahrnehmen, kön- nen die strikten im Verbraucherbereich geltenden HINWEIS vorvertraglichen Informationspflichten außer Acht gelassen werden. Da es im Geschäftskundenbe- Unternehmen sollten rechtliche Hinter- reich kein gesetzliches Widerrufsrecht gibt, hat gründe schon bei der Wahl der Adresse der ebenso keine Widerrufsbelehrung zu erfolgen. Unternehmenswebsite oder der Bezeich- nung auf Internetplattformen beachten. Aber wie kann überhaupt eine wirksame Beschränkung eines B2B-Shops auf gewerb- liche Kunden sichergestellt werden? Zunächst muss nach der Rechtsprechung der Wille des Verkäufers klar und transparent zum Ausdruck gebracht werden. Dafür müssen ►► deutliche Hinweise an geeigneter Stelle (am besten auf jeder Seite des Internetauftritts) erfolgen sowie ►► der Ausschluss des Abschlusses von Verbrau- cherverträgen sichergestellt sein. 15
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen Viele Unternehmen arbeiten daher mit Vorabregist- Die im AGB-Recht geregelten besonderen Klau- rierungen und einer Sichtbarkeit des Angebots erst selverbote, die es untersagen, den Verbraucher in nach einem Login. Bei einem offen zugänglichen unangemessener Art und Weise zu benachteiligen Angebot müssen vorstehende Grundsätze beach- (zum Beispiel Rügefristen bei Beschädigungen, tet werden. In allen Fällen muss eine Statusprü- Verkürzung der Gewährleistungszeit), gelten grund- fung erfolgen. Hierzu eignen sich sätzlich nur gegenüber Verbrauchern und können im B2B-Bereich allenfalls mittelbar herangezogen ►► die Verifikation der Umsatzsteuer-ID werden. des Käufers oder Welche Angabepflichten bestehen im B2B für ►► die Anforderung der Vorlage Produkte und deren Preise? des Gewerbescheins. Was die Anforderungen an Preisangaben in Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, ist der Angeboten betrifft, sind B2B-Händler im Vergleich Shop in rechtlicher Hinsicht wie ein B2C-Shop zu B2C-Händlern deutlich freier in ihrer Gestaltung. zu behandeln. In diesem Fall ist der Händler Bei der Bewerbung der Angebote müssen Verkäu- verpflichtet, sämtliche Verbraucherinformationen fer jedoch Folgendes sicherstellen: anzugeben. ►► Die Preisangabenverordnung richtet sich mit Soweit der Händler Allgemeine Geschäftsbedin- ihren strikten Regelungen nur an Verbraucher. gungen (AGB) verwendet, müssen diese auch im Rahmen einer wirksamen Beschränkung des ►► Verbraucher können keinen Vertrag schließen. Online-Shops auf den B2B-Bereich den gesetz- lichen Anforderungen entsprechen. Die Anforde- So können im Internet angebotene Waren gegen- rungen an eine AGB-Kontrolle und damit an die über gewerblichen Kunden grundsätzlich auch mit Zulässigkeit einzelner AGB-Klauseln sind allerdings ihren Nettopreisen beworben werden, was das deutlich geringer, als bei AGB für Verbraucher. Dies Angebot attraktiver machen dürfte. Hierbei ist aller- liegt daran, dass Unternehmer als Kunden aus dings kenntlich zu machen, ob es sich um einen Sicht des Gesetzgebers weniger schutzwürdig sind Brutto- oder Nettopreis handelt, zum Beispiel durch als Verbraucher. Es genügt grundsätzlich, wenn den Zusatz „zzgl. MwSt.“. ►► die AGB dem Transparenzgebot folgen, Bei Preissuchmaschinen müssen Preisangebote also klar und verständlich sind und mit den von Unternehmen mit den Preisen im eigenen wesentlichen Grundgedanken der gesetz- Online-Shop aktuell übereinstimmen. Erhöhen lichen Regelung vereinbar sind. Unternehmen also einen Preis, so sollte dieser zeitgleich in der Preissuchmaschine aktualisiert ►► Rechte oder Pflichten, die sich aus der werden. Auf der Angebotsseite eines Unterneh- Natur des Vertrages ergeben, nicht derart mens und bei der Preissuchmaschine müssen die eingeschränkt werden, dass die Erreichung Angaben zu den Versandkosten und eventuellen des Vertragszwecks gefährdet ist. Zuschlägen (zum Beispiel Mindermengenzuschlag) erfolgen. Produktspezifische Angabepflichten, wie zum HINWEIS Beispiel für Textilien (Textilkennzeichnungsgesetz) oder energieverbrauchsspezifische Angaben für AGB sollten von einem spezialisierten Elektrogeräte (Energiekennzeichnungsverordnung) Berater erstellt und geprüft werden, da die sowie Angaben bei Lebensmittelangeboten oder Anforderungen im Detail für Rechtslaien Arzneimitteln bestehen im B2B-Bereich grundsätz- schwer nachvollziehbar sind. AGB sollten lich nicht. Dennoch werden die Abnehmer, deren nicht von Dritten kopiert werden, da dem Angebot sich wieder an Verbraucher richtet, auf Dritten oder dem Ersteller urheber- und korrekten Informationen an der Ware oder Verpa- wettbewerbsrechtliche Ansprüche zustehen ckung bestehen. können. Sobald der Händler auch Verbraucher als Kunden zulässt, muss er die gesetzlichen Informations- pflichten erfüllen und seine AGB und Abläufe auf die notwendigen Hinweise, Gestaltungen des 16
Kapitel XXXXXX virtuellen Bezahlprozesses und das Widerrufsrecht ausrichten. Es müssen also zusätzlich beim Ver- SIE MÖCHTEN SICH GENAUER kauf deutliche Hinweise erfolgen sowie weitere ÜBER DIESES THEMA INFORMIEREN? Kontrollen eingerichtet werden, um Privatkunden vom Angebot auszuschließen. Auch ist die Nutzung Dann lesen Sie doch hier den Leitfaden zum von „gemischten“ AGB möglich, um die Geltung Thema „Aufbau eines B2B-Online-Shops“! von Regelungen auf bestimmte Kundengruppen zu beschränken, wie etwa eine Gewährleistungsbe- schränkung nur für Unternehmer. HINWEIS Manche Internetplattformen, wie zum Beispiel eBay, bieten dem Unternehmer http://handel-mittelstand.digital/wp-content/ nicht die Möglichkeit, Verbraucher als uploads/Leitfaden-Aufbau-B2B-Online-Shop.pdf Kunden auszuschließen. Der Vertrag wird bereits verbindlich mit der Bestellung des Verbrauchers geschlossen. Hier muss der Unternehmer also auch immer die entsprechenden Hinweise für Verbraucher vorhalten. 17
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen 3. Was sollten kleine und mittlere B2B- Unternehmen vor der Veröffentlichung einer Website noch beachten? Auf dem Weg Richtung Digitalisierung kleiner und selber in die Hand nehmen. Damit sich die Mühe, mittlerer B2B-Unternehmen sehen viele das Aufset- die B2B-Unternehmen in eine Website investieren, zen einer Website als große Herausforderung an. am Ende des Tages auch lohnt und die angestreb- Für diese Unternehmer gibt es die Möglichkeit, sich ten Erfolge wirklich eintreten, sollten Unternehmen Unterstützung von Dienstleistern zu holen. Einmal vor der Veröffentlichung der zuvor gründlich konzi- erstellt können Unternehmen die Wartung der Web- pierten Inhalte und Gestaltungselemente allerdings site dank benutzerfreundlicher Programmierung und auch verschiedene weitere Aspekte berücksichtigen. Serviceleistungen seitens der Dienstleister wieder 3.1 Wie eine Website im Netz gut zu finden ist Nachdem KMU die Websiteinhalte abgestimmt und die Rahmenbedingungen definiert haben, ist es wichtig, dass die Zielgruppe die Website im Internet auch findet. Denn was nützt die beste Website, wenn sie im Netz untergeht? Wichtig für die Auffindbarkeit sind vor allem gängige Suchmaschinen wie Google. Hierbei sind grundsätzlich zwei Ansätze denkbar: ►► Eintrag des Unternehmens bei Google My Business Suchmaschinen sollten B2B-Unternehmen am besten nicht nur schnell finden, sondern SIE MÖCHTEN SICH GENAUER möglichst auch weit oben unter den ersten zehn ÜBER DIESES THEMA INFORMIEREN? Treffern in den Suchergebnissen anzeigen. Dies ist so wichtig, weil Suchmaschinen nach Dann lesen Sie doch hier die Checkliste anderen Online-Shops das am zweithäufigsten zum Thema „Google My Business“! verwendete Informationsmedium für Geschäfts- kunden sind.16 Generell empfiehlt es sich des- wegen für jedes Unternehmen, einen Eintrag bei Google My Business anzulegen. Denn nur so finden Interessierte in der Google-Suche nach bestimmten Unternehmen oder Branchen auch direkt die geeigneten Firmen und deren wichtigsten Kontaktinformationen. Optimal ist es, wenn Unternehmen Google My Business mit der eigenen Website verknüpfen können. Der http://handel-mittelstand.digital/wp-content/ Service eignet sich aber auch für B2B-Unter- uploads/Mittelstand-4.0-Agentur-Handel_ nehmen ohne eigenen Webauftritt. Checkliste_Google-My-Business_Web.pdf 18
Was sollten kleine und mittlere B2B-Unternehmen vor der Veröffentlichung einer Website noch beachten? ►► Suchmaschinenoptimierung KMU, die eine eigene Website planen oder SIE MÖCHTEN SICH GENAUER bereits besitzen und einen breiteren Kreis von ÜBER DIESES THEMA INFORMIEREN? möglichen Kunden und Geschäftspartnern ansprechen wollen, sollten sich auch mit dem Dann lesen Sie doch hier den Leitfaden Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO, zum Thema „Suchmaschinenoptimierung für kurz für Search Engine Optimization) auseinan- B2B-Unternehmen“! dersetzen.17 Denn die meisten Kunden gehen heute auf der Suche nach einem Produkt oder einer Dienstleistung ins Internet und nutzen Google als Unterstützung bei der Recherche. Suchmaschinenoptimierung und entsprechende SEO-Maßnahmen sorgen dafür, dass die Such- maschine die Unternehmenswebsite weiter oben in den Ergebnissen anzeigt. http://handel-mittelstand.digital/wp-content/ uploads/Suchmaschinenoptimierung- f%C3%BCr-B2B-Unternehmen.pdf Doch welche Wörter verwenden Interessenten bei der Suche nach einem Produkt? Unterneh- HINWEIS men sollten hierbei genau im Blick behalten, welche Suchbegriffe häufig genutzt werden und B2B-Unternehmen sollten es vermeiden, diesbezüglich Keyword-Analysen durchführen. identische Inhalte auf verschiedenen Die Herausforderung: Kunden geben selten das Websites beziehungsweise auf Unterseiten unternehmensintern verwendete Vokabular ein. Es der Website zu veröffentlichen. Dies ist zum ist zwar schön, wenn ein Unternehmen „Versteh- Beispiel der Fall, wenn mehrere Händler die videos“ anbietet, gesucht wird jedoch in der Regel Produktangaben der Hersteller 1:1 auf ihren unter dem gängigen Begriff „Erklärvideos“. Websites übernehmen. Nicht-identische Inhalte (sogenannter Unique Content) Um eine entsprechende Suchmaschinenopti- schließen aus, dass Suchmaschinen den mierung zu erreichen, sollten B2B-Unternehmen dargestellten Inhalt als doppelten Inhalt dieses Thema unbedingt schon an einem ver- (sogenannten Duplicate Content) klassifizie- gleichsweise frühen Punkt der Websiteentwicklung ren. Denn dies führt zu einer Abwertung der (das heißt bereits auf technischer Ebene bei der Website in den Suchmaschinenergebnissen. Programmierung) bedenken und gegebenenfalls mit entsprechenden Experten thematisieren. Es bietet sich hierfür auch an, (potenzielle) Kunden im Gespräch oder mit Hilfe eines (Online-) Fragebo- gens um ihre Einschätzung zu bitten: „Mit welchen Begriffen suchen Sie in einer Suchmaschine nach unserem Produkt?“ Welche Informationen würden Sie auf einer „Landingpage“ erwarten? 19
Websitegestaltung für kleine und mittlere B2B-Unternehmen 3.2 Warum eine mobile Optimierung der Website wichtig ist Da auch Geschäftskunden ihr Smartphone oder über einen bestimmten Begriff) erscheinen, ver- Tablet nutzen, um auf Unternehmenswebsites zuzu- meiden. Denn diese können bei einer Bedienung greifen, werden SEO-Kriterien auch hierbei relevant. über den Sensorbildschirm, auch „Touchscreen“ Daher ist die mobile Optimierung der Unterneh- genannt, nicht angezeigt werden. menswebsite, also die optimale Darstellung der Website auf allen Geräten, ebenso relevant. Das ►► Gute Lesbarkeit der Menüpunkte, heißt, dass neben der guten Auffindbarkeit der Überschriften und Texte Website im Internet auch die Darstellung auf dem Die unterschiedlichen Menüpunkte sollten jeweiligen Endgerät des Besuchers (zum Beispiel Unternehmen in der kleinen Ansicht des mobilen Computer, Tablet oder Smartphone) eine wichtige Endgeräts entsprechend groß und mit ausrei- Rolle spielt. Darüber hinaus listen Suchmaschinen chend Abstand darstellen, um die Bedienung nicht mobil optimierte Seiten in den Suchergebnis- zu erleichtern. Auch die Schriftgröße und die sen mit dem Smartphone weiter unten auf. Somit ist farbliche Gestaltung auf dem vergleichsweise die Unternehmenswebsite bei mobiler Suche schwe- kleinen Bildschirm sollten weiterhin gut zu lesen rer zu finden. Nur durch eine mobile Optimierung und dargestellt sein. kann eine Website auch unterwegs das Interesse (potenzieller) Kunden und Geschäftspartner wecken ►► Berücksichtigung der zusätzlichen Funktio- und Aufmerksamkeit erregen. nen mobiler Endgeräte Neben den Nachteilen eines Touchscreens Was müssen KMU bei der mobilen Optimierung bieten sich für B2B-Unternehmen auch Vorteile beachten? und zusätzlichen Funktionen, die sie für sich nutzen können und sollten. Beispielsweise bietet Zwar bleiben die Inhalte der Website von der mobi- sich das „Wischen“ über den Bildschirm insbe- len Optimierung weitestgehend unberührt, so gilt sondere bei Bildergalerien an. Beim Ansehen der es dennoch einige Aspekte für ein professionelles Bilder ermöglicht diese Funktion dem Besucher Erscheinungsbild der Website zu beachten. einfach und schnell zwischen verschiedenen Ansichten eines Produktes zu wechseln. Auch ►► Prominente Platzierung der die Standortfunktion des Smartphones, die den wichtigsten Informationen aktuellen Aufenthaltsort des Besuchers übermit- Zentrale Informationen sollten weiterhin leicht telt, kann helfen, neue Kunden und Geschäfts- zu finden sein. Kleine und mittlere B2B-Unter- partner zum Unternehmen zu führen. Dies kann nehmen sollten sich daher in den Interessenten beispielsweise über eine Anzeige der jeweils hineinversetzen, um zu verstehen welche nächstgelegenen Geschäftsstelle geschehen Informationen für ihn besonders relevant sind. (Achtung: Datenschutz, siehe Kapitel 2.4). Auch Beispielsweise sollten die Adresse des Unterneh- die Kontaktaufnahme können Unternehmen mit mens, Kontaktmöglichkeiten sowie ein Überblick der Suche via Smartphone vereinfachen. Indem über Produkte und Leistungen schnell zu finden Unternehmen ihre Telefonnummer so program- sein. mieren, dass das Smartphone die Nummer mit nur einer Berührung wählen kann, sinkt die ►► Funktionsfähigkeit aller Optionen Hürde mögliche Geschäftspartner beim gesuch- B2B-Unternehmen sollten prüfen, dass bei- ten Unternehmen anzurufen. spielsweise die Suchfunktion und Menüführung trotz der komprimierten Darstellung auf einem Wie können KMU ihren Geschäftskunden kleineren Bildschirm, wie auf dem Smartphone die mobile Suche erleichtern? und Tablet, einwandfrei funktionieren. Für die Menüführung empfiehlt es sich, die einzelnen Für B2B-Unternehmen, die eine komplett neue Menükategorien am oberen Rand der Ansicht Website gestalten oder eine ganzheitliche Neustruk- zu fixieren. So nehmen sie keinen Platz in der turierung des Webauftritts planen, bietet sich das Breite weg und bleiben auch beim Scrollen sicht- sogenannte „Responsive Design“ an. Mit einem bar. Zudem sollte die Website auch über den responsiven (Deutsch: reagierenden) Design ist Touchscreen des mobilen Gerätes einfach zu die Website dynamisch programmiert. Das heißt, bedienen sein. Unternehmen sollten außerdem der Server der Website erkennt automatisch, von Erklärungen, die lediglich beim sogenannten welchem Gerät aus Interessierte auf die Website „Mouseover“ (Deutsch: Bewegung mit der Maus zugreifen und kann die Inhalte entsprechend der 20
Was sollten kleine und mittlere B2B-Unternehmen vor der Veröffentlichung einer Website noch beachten? Bildschirmgröße anpassen. Neben einer optimalen ►► erschweren sich Informationsprozess Darstellung auf mobilen Endgeräten kann ein und Überblick. Content Management System (CMS; Deutsch: System zur Inhaltsverwaltung) bei der Pflege der ►► sehen potenzielle Kunden und Geschäftspartner Inhalte unterstützen. Es garantiert zudem, dass die immer nur einen Teil der Seite, wodurch wichtige Anpassungen online richtig erscheinen. Auf diese Informationen möglicherweise verloren gehen. Weise minimieren Unternehmen das Risiko wichtige Informationen bei der Aktualisierung auf verschiede- ►► listen Suchmaschinen die Website weiter unten nen Seiten zu vergessen. in den Suchergebnissen auf. Was passiert, wenn eine B2B-Website nicht ►► entsteht möglicherweise ein negativer Eindruck mobil optimiert ist? beim Besucher, da dieser sich in der „normalen“ Darstellung der Website auf dem kleinen Display Ist eine Website nicht mobil optimiert, nicht zurechtfindet und den Besuch frustriert abbricht. ►► kann sich die Bildschirmgröße des Benutzers nicht automatisch anpassen. Dadurch muss der Benutzer bei der Suche nach Informationen die Bildschirmansicht vergrößern oder verkleinern und Bildschirmausschnitte verschieben. Experteninterview: Websitegestaltung im B2B Interview mit Dr. Markus Selders von der SELDERS Werbeagentur ►► Warum ist es so wichtig, dass tung ihrer Website unbedingt KMU aus dem B2B-Bereich eine achten? eigene Website haben? Gute Inhalte sind mindestens genau- Dr. Markus Selders Auch Verantwortliche im B2B suchen so wichtig wie gutes Design! Denn ist Geschäftsführer heute Leistungen im Internet. Wer hier einen ansehnlichen Internetauftritt zu der SELDERS Werbe- nicht präsent und auffindbar ist, exis- erstellen, ist heute einfacher denn je. agentur aus Aachen. tiert in dieser Welt einfach nicht und Selbst mit einfachen Webbaukästen Seine Agentur ist verspielt die Chance, überhaupt einen kann man schon recht gute Ergeb- auf die Full-Service- ersten Eindruck machen zu können. nisse erzielen. Viel zu oft werden Betreuung von mittel- aber optisch ansprechende Websites ständischen Unter- Daneben gibt es aber auch den zwei- mit völlig austauschbaren Inhalten nehmen fokussiert, ten Eindruck: Wenn KMU heutzutage erstellt, die wenig über das jeweilige die komplexe Dienst- jemandem ihre Visitenkarte mitgeben, Unternehmen aussagen. leistungen und hoch- wird sich der Interessent mit hoher wertige Produkte Wahrscheinlichkeit online über das KMU sollten das „Projekt Website“ anbieten. Unternehmen informieren. Wie profes- daher nutzen, um über ihre Positi- sionell die Website wirkt, entscheidet onierung nachzudenken! Was sind Die SELDERS Wer- mit darüber, wie kompetent und die Stärken des Unternehmens? beagentur hilft ihren vertrauenswürdig das Unternehmen Wo und wie unterscheidet es sich B2B-Kunden somit wahrgenommen wird. vom Wettbewerb? Wer ist die ihre Stärken fokussiert Kernzielgruppe und wie kann diese und verständlich zu ►► Woraufsollten kleine und mittlere Zielgruppe – online und offline – am kommunizieren. B2B-Unternehmen bei der Gestal- besten erreicht werden? 21
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