Corona-Spezial - DRK-Schwesternschaft Marburg
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Besuchen Sie uns in den sozialen Netzwerken: Die Zeitschrift der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. Ausgabe 01 / 2020 (August) Corona-Spezial
Editorial Liebe Mitglieder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sabine Löhnert, unsere Corona-Heldin der DRK Schwesternschaft Marburg e. V., Die Oberhessische Presse hat während der Corona-Pandemie eine Serie gestartet, in der sie Mar- burger Corona-Helden – von der Verkäuferin bis hin zu Pflegekräften – vorstellt. Mit dabei war auch unsere Sabine Löhnert von unserem Seniorenheim „Haus am alten Botanischen Garten“. hinter uns liegen anstrengende, arbeitsame und uns nicht nur ein auch sorgenvolle Wochen und Monate – und sie Schlagwort ist, sind noch nicht vorbei. Die Corona-Pandemie sondern täglich hat die Welt noch immer im Griff. Ob wir mit dem vor Ort gelebt sprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkommen, wird. mit welchen Einschränkungen wir wie lange noch Trotz aller Ein- werden leben müssen, ob und wann ein Impfstoff schränkun- und wirksame Medikamente gefunden werden, gen geht unser diese Fragen kann derzeit keiner beantworten. Blick auch nach Doch wenn die vergangenen Monate eines vorne. Im August Iris Richter-Plewka, gezeigt haben, dann das: Die Arbeit unse- eröffnen wir ein Oberin rer Mitglieder und Mitarbeiter*innen, also Ihre neues ZABLchen in Marburg-Mitte Arbeit, ist wichtig, unser Berufsstand „system- und schauen dafür in diesem Heft relevant“ – nicht nur in Ausnahmesituationen einmal hinter die Kulissen. Der wie dieser, in der ein besonderer medialer Fokus Bereich der Teilhabeassistenz wird auf den „Alltagshelden“ liegt. Viele Menschen mit viel Elan weiterentwickelt, und haben das erkannt und ihren Dank ausgedrückt unsere Verwaltung schreitet bei der an Pflegekräfte, Ärzte und Ärztinnen, Rettungs- Digitalisierung weiter voran. dienstmitarbeitenden und Co. Doch Applaus Auf die Anforderungen der Zukunft alleine reicht nicht, auch die Bedingungen müs- müssen wir weiterhin täglich flexibel sen stimmen – dafür wollen wir uns auch weiter- reagieren. Wenn wir dabei das Wort hin auf allen Ebenen einsetzen. CORONA einmal auseinanderneh- Jede*r Einzelne hat in der „Corona-Zeit“ seine men, stecken darin auch viele Mög- persönlichen Herausforderungen meistern müs- lichkeiten. Ergreifen wir die Chance, sen. Einige unserer Mitglieder, Mitarbeiter*innen den Fokus auf die Pflegeberufe zu und Freiwilligendienstleistenden geben in die- legen und uns für die bestmögli- sem „Corona-Spezial“ Einblicke in ihren neuen chen Arbeitsbedingungen einzuset- Alltag. Während das gesellschaftliche Leben zen. Bleiben wir Optimistisch und zeitweise zum Erliegen gekommen ist und behalten den Respekt voreinander. Inhaltsverzeichnis „Social distancing“ das Gebot der Stunde war, Leben wir weiter das Miteinander in Editorial .......................................................................... 2 Auswirkungen der Corona-Pandemie auf waren sie Tag für Tag im Dienst an und für die unserer Organisation und seien wir Sabine Löhnert, unsere Corona-Heldin ........................ 3 das „Haus am alten Botanischen Garten“ .................. 19 Menschen im Einsatz und haben das System füreinander da. Schaffen wir Nähe, Die Corona-Warn-App ................................................... 4 Wir werden kreativ in der Altenpflege ......................... 20 am Laufen gehalten. Nicht „soziale Distanz“, soweit dies möglich ist. Und nicht DIY-Mundschutzaktion .................................................. 5 Freiwilligendienste in der Krise? .................................. 22 sondern – so gut wie möglich – körperliche zuletzt: Bleiben wir Ansprechpart- Start der generalistischen Pflegeausbildung ................ 6 Unsere FSJler*innen sind flexibel einsetzbar .............. 23 Distanz, aber soziale Solidarität waren für sie ner für die Sorgen und Nöte der Unsere OTAs haben es geschafft! ................................. 7 Unsere Mitglieder im Talk ............................................ 24 selbstverständlich. Menschen, unserer Patienten und Start ZABLchen Marburg-Mitte .................................... 7 ZABLchen – ein Blick hinter die Kulissen .................... 26 Bewohner ebenso wie unserer Mit- Ist Wertschätzung entscheidend Neues von der Teilhabeassistenz ................................ 28 Mit der kurzfristigen Etablierung der Tätigkeit glieder und Mitarbeiter*innen. in einem Pflegepool? ..................................................... 8 Abteilung Freiwilligendienste auf neuen Wegen ......... 29 unserer Präventionskräfte und der Erweiterung Stellenangebote ............................................................. 9 Unser neues Gesicht – Karsten Stingl ........................ 29 unseres Team PPP haben wir schnell auf die Passen Sie gut auf sich auf und Ansprechpartner*innen ............................................... 10 Start Botschaftermodell .............................................. 29 neuen Herausforderungen reagiert und Dut- bleiben Sie gesund! Der Beirat ..................................................................... 12 Im Fokus: „Haus am alten Botanischen Garten“ ........ 30 zende neue Mitglieder und Mitarbeiter*innen Schwesternschaft in Zeiten von Corona ...................... 14 Wir stellen uns vor ....................................................... 30 Es grüßt Sie herzlich, Ihre gewinnen können, die in Kliniken und Pflegeein- Corona-Einsatz in Kirchheim/Teck .............................. 15 Altenpflege inside ........................................................ 31 richtungen wichtige Arbeit leisten. Das Team PflegePersonal parat Controlling in der Schwesternschaft ........................... 32 im Ausnahmezustand ................................................... 16 Einblicke in unsere Klausurtagung .............................. 33 Für Ihren Einsatz möchte ich Ihnen allen herzlich Corona im Klinik-Alltag ................................................ 18 Verschiedenes & Impressum ....................................... 36 danken. Er beweist, dass die Menschlichkeit für 2 3
Aktuelles In der Zusammenfassung: • Keine Anmeldung: Es braucht weder eine DIY-Mundschutz für die Pflege! E-Mail-Adresse noch einen Namen. • Keine Rückschlüsse Bereits im März haben wir Näher*innen für schel, Andrea Mühl, Andrea Wallace, Anna auf persönliche Daten: die Herstellung von Mundschutzen gesucht! Scholz, Anna Sprenger, Anneliese Schö- Bei einer Begegnung Der Grund: mann, Antonietta Falivena, Birgitt Lem- mit einem anderen mer, Caro Pschierer, Carola Lauer, Chris- Es war schon zu diesem Zeitpunkt allge- Menschen tauschen tina Pfeiffer, Christine Kaiser-Suchsland, mein bekannt, dass es zu Engpässen in der die Smartphones nur Corinna Hövelberend, Meryem Kuder, Kara Belieferung von Mundschutzen kommen Zufallscodes aus. Diese Ferhan, Daniele Goldbach, Erika Groß, Ger- wird. Damit diese Schwierigkeiten nicht messen, über welche trud Groß, Eva Leitinger, Hannah Müller, auch noch zu Engpässen bei unseren Pfle- Dauer und mit welchem Heidi Thome-Böttner, Heike Becker, Inga genden und Helfer*innen führten, brauchten Die Corona-Warn-App Abstand ein Kontakt Blix, Ingeborg Cernaj, Irmtraut Stanger, wir dringend Unterstützung von Menschen, stattgefunden hat. Sie Janina Juhic, Jana Baumgärtner, Jasmin die Lust zum Nähen hatten. Die Nähanlei- lassen aber keine Rück- Hergert, Julia Bernhardt, Julia Gritsch, Julia tung und die Materialien wurden zur Verfü- schlüsse auf konkrete Krantz, Katharina Hering, Katja Prinz, Ker- gung gestellt, nur die Nähmaschine musste Personen zu. Es erfolgt stin Uffelmann, Kim Linker, l. Mildner, Lara bereits vorhanden sein. auch keine Standortbe- Weimer, Luisa Campe, Luzie Scheidgen, M. Das Robert Koch-Institut (RKI) als zentrale Ein- Wie funktioniert die Corona-Warn-App? Schon nach kurzer Zeit haben sich über 100 stimmung. Becker-Dilges, M. Pieler-Dettner, Magarita richtung des Bundes im Bereich der Öffentli- fleißige Näher*innen bereit erklärt, uns mit Nach der Installation der App läuft diese im Hin- Rhiel, Margot Tripp, Maria Pietsch, Marina chen Gesundheit hat am 16.06.2020 die Coro- • Dezentrale Speicherung: selbstgenähten Mund- und Nasenschutzen tergrund des Smartphones. Wann immer sich Hauer, Maureen Pfeiffer, Mechthild Bromm, na-Warn-App für die deutsche Bundesregierung Die Daten werden nur auszuhelfen – zusammengekommen sind Nutzer*innen begegnen, tauschen ihre Smart- Meta Riegel, Michaela Lecher, Monika und für die Bundesrepublik Deutschland veröf- auf dem Smartphone über 5000 Stück. phones über Bluetooth verschlüsselte Zufalls- Schröder, Nadja Staerwald-Scherbakow, fentlicht. gespeichert und nach 14 codes aus. Die generierten Codes werden für Natalie Stark, Nevin Cagdas, Nora Leuwer, Tagen gelöscht. die Inkubationszeit von 14 Tagen lokal auf dem Petra Schröder, Rebecca Weber, Rike Bron- Warum empfehlen das DRK-General- Smartphone gespeichert und geben Aufschluss • Keine Einsicht für Dritte: kowski, Sabine Kröning, Sabine Scheld, sekretariat und die Schwesternschaft die darüber, mit welchem Abstand und über welche Die Daten der Personen, Sibille Eckel, Simone Zimmermann, Sonja Corona-Warn-App? Dauer eine Begegnung stattgefunden hat. Die die eine nachgewiesene Kretzer, Sophie Jakobi, Stefanie Meyfarth, Mit der Corona-Warn-App können alle mithelfen, Daten werden nach Ablauf der 14 Tage automa- Infektion melden, sowie Tamara Löffler, Ursula Kissling, Ursula Lem- Infektionsketten schnell zu durchbrechen. Die tisch gelöscht. der Benachrichtigten bach, Ute Freudenberg, Ute Weigel, Vera App fungiert als digitale Ergänzung zu Abstand- sind nicht nachverfolgbar Schilp und Veronika Ruf. Eine betroffene Person kann freiwillig ihre Infek- halten, Hygiene und Masken – und schützt uns – nicht für die Bundes- tion über die App melden, sodass die gesam- Aber nicht nur wir haben einen Aufruf zum selbst und unsere Mitmenschen. regierung, nicht für das melten Zufallscodes allen Nutzerinnen und Thema Mundschutz getätigt, sondern auch Robert Koch-Institut, Die App für iOS und Android erfasst die alltägli- Nutzern der App zur Verfügung gestellt werden. viele andere Einrichtungen, zum Beispiel nicht für andere Nut- chen Begegnungen mit anderen und informiert Das Smartphone prüft anschließend, ob unter die Citypastoral Marburg. Claudia Plocien- zer*innen und auch nicht digital, wenn ein Kontakt mit einer nachweislich den Kontakten der letzten 14 Tage der Zufalls- nik übergab unserer Sabine Löhnert eine für die Betreiber der betroffenen Person bestanden hat. Dabei wer- code der betroffenen Person ist und kritische Spende von genähten Mund- und Nasen- App-Stores. den höchste Transparenz- und Datenschutz- Kontakte bestanden haben. schutzen für die Mitarbeiter*innen unseres standards erfüllt, da die App zu keiner Zeit Infor- Seniorenheims „Haus am alten Botanischen Sobald die App einen entsprechenden Kontakt Weitere Informationen mationen zur Identität oder Bewegungsprofile Unsere Mundschutzaktion war somit ein Garten“. Aber auch die Stadt Marburg hat findet, benachrichtigt sie den Nutzer / die Nutze- und Links: der Nutzerinnen und Nutzer sammelt. voller Erfolg! Wir danken allen Näher*innen, unserem Seniorenheim eine Mundschutz- rin und gibt klare Handlungsempfehlungen. Die www.coronawarn.app/de/ die uns mit selbst genähten Mundschutzen spende zukommen lassen. Das DRK-Generalsekretariat erachtet die Coro- Daten der Benachrichtigten sind zu keiner Zeit www.bundesregierung.de/ unterstützt haben. Unser herzlichster Dank na-Warn-App als sinnvolle und durchdachte einsehbar. breg-de geht an: Ergänzung zu den bisherigen Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Die App erleichtert die Was passiert mit den Daten? Anja Klaus, Annette Girgsdies, Birgit Schö- Nachverfolgung von Infektionsketten, sodass nauer, Dagmar Krutschke, Elisa Bernhardt, Die App speichert keine Namen, Telefonnum- Jeanette Schmicker, Johanna Münz, Liane letztendlich auch die Tätigkeiten des DRK im mern oder Standorte. Der Datenschutz bleibt Katzer, Marita Müller, Martina Funck-Kreis, Bereich Bevölkerungsschutz entlastet werden über die gesamte Nutzungsdauer und bei allen Nadine Schmidt, Ricarda Heyn, Sandra können. Die Nutzung der Corona-Warn-App Funktionen gewahrt. Kolberger, Tabea Schließer, Tanja Gais- beruht konsequent auf Freiwilligkeit. winkler, Ulrike Ortwein, Melanie Heldmann, Ute Martin, Waltraud Heimann, Anne Hent- 4
Aktuelles Unsere OTAs Start ZABLchen der generalistischen haben es geschafft! Marburg-Mitte Pflegeausbildung Wir konnten voller Stolz einem unserer OTA- Im August werden wir unser ZABLchen Kurse die Examensurkunden überreichen. Nach (Kindertagespflege) Marburg-Mitte in der ein paar lobenden Worten von Gudrun Rau Björn Seibel, Schulleiter an der Schule für Der Kurs ist bunt gemischt und spiegelt die Deutschhausstraße 21 eröffnen. bedankten sich auch unsere OTAs bei Frau Rau, Pflege und Krankenpflegehilfe an der Elisa- neuen Gegebenheiten eindrucksvoll wider. Viele Übrigens: Sind Sie noch auf der Suche nach Oberin Iris Richter-Plewka, Christiane Kempf beth von Thüringen Akademie für Gesund- Schülerinnen und Schüler haben sich für eine einer liebevollen und verlässlichen Kinderta- und bei Kathrin Amrhein für die stetige Unter- heitsberufe: allgemeine generalistische Ausbildung entschie- gespflegeperson (Tagesmutter / Tagesvater stützung während der gesamten Ausbildung den, in der sie die Versorgung von Menschen m / w / d)? Oder kennen Sie jemanden, der die- „Trotz der widrigen Bedingungen im Zuge der und insbesondere für die Hilfe in der Examens- aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen ses Angebot in Anspruch nehmen möchte? COVID-19-Pandemie konnte unser erster gene- zeit. kennenlernen wollen. Einige davon bringen Dann haben wir die Lösung: Wir bieten Kin- ralistischer Pflegekurs zum 1. April 2020 starten. auch bereits Erfahrung aus der Krankenpflege Wir wünschen unseren OTAs alles Gute für ihre Aufgrund der geltenden Schulschließungen zu derbetreuung durch qualifizierte Kinderta- und auch aus der Altenpflege mit, was für uns berufliche Zukunft und sind uns sicher, dass sie diesem Zeitpunkt wurden die neuen Schüle- gespflegepersonen. Interesse? Dann melden eine besondere Neuerung darstellt. Auch Schü- eine Bereicherung für jeden OP-Saal sind. Bis rinnen und Schüler mit einem eLearning-Paket Sie sich bei Carolin Ventzke per Mail: c.vent- lerinnen, die einen pädiatrischen Schwerpunkt auf eine OTA, die es nach Berlin zieht, bleiben zu Hause versorgt, um sich im Selbststudium zke@drk-schwesternschaft-marburg.de gewählt haben, sind dabei. alle Mitglieder unserer Schwesternschaft und die ersten grundpflegerischen Tätigkeiten und werden im UKGM eingesetzt. Bezugswissenschaften zumindest theoretisch Organisatorisch sind wir gerade dabei, über- selbst anzueignen. Dabei konnten sie erstmals greifende schulische Kooperationen mit Ein- auf unsere neue Online-Bibliothek zurückgrei- richtungen der stationären Langzeitpflege zu fen, die ihnen einen großen Fundus an Grund- schließen. Da dieser Bereich für uns noch abso- lagenliteratur zur Verfügung stellt. Durch eng- lutes Neuland ist, ist dies noch einmal zusätzlich maschige Begleitung der Kursleitung, Frau spannend, sodass die Schülerinnen und Schü- Engelbach, liefen die ersten Wochen trotzdem ler ab Mitte November auch erstmals praktische prima und wir konnten die Schüler am Ende des Einsätze in Altenpflegeheimen absolvieren kön- Einführungsblockes durch die Lockerungen im nen.“ öffentlichen Leben doch noch für einige Tage Aktuell nehmen zwölf DRK-Schüler*innen am in der Schule begrüßen und das Gelernte auf- generalistischen Pflegekurs teil. arbeiten. Mittlerweile befinden sie sich in ihrem ersten Orientierungseinsatz und machen erste Erfahrungen im stationären Alltag. 6 7
Aktuelles Unsere Stellenangebote Ist Wertschätzung entscheidend für einen Pflegepool? Team PflegePersonal parat im Fokus im Gesundheits- und Pflegebereich oder im sozialen Bereich Wünschen sich Fachkräfte von Pflegepools mehr Anerkennung und Wertschätzung? Sind FSJ 4 Future: diese entscheidend für den Verbleib im Pfle- gepool? Die Motivation der Pflegekräfte, in Mach’s für einem Pool zu arbeiten, ist wenig erforscht und deine Zukunft Erkenntnisse über die Beziehung zwischen der ZABL (Zentrale Anlaufstelle für Betreuungslösungen) der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. sucht motivierte Leitung des Pflegepools und ihren Mitarbei- Teilhabeassistent*innen (m/w/d): Bewirb dich jetzt für ein FSJ! ter*innen sind nicht vorhanden. Was du mitbringen solltest: • erfüllte Vollzeitschulpflicht und nicht älter als 26 Jahre Magda Zanella untersuchte deshalb den Pfle- • Freude am Umgang mit Menschen sowie Zuverlässigkeit • Einfühlungsvermögen, Geduld und eigenverantwortliches Handeln gepool „Team PflegePersonal parat“ (PPP). 77 Was dich erwartet: Pflegekräfte des Teams PPP (50 % Rücklauf- • Tätigkeiten als Begleitungs- und Orientierungshilfe im Schulalltag sowie als quote) nahmen freiwillig an der anonymen post- Unterstützung und Begleitung im Unterricht • Förderung der Kommunikation und Interaktion mit Mitschüler*innen und alischen Befragung teil. Lehrer*innen • monatliche Aufwandsentschädigung und Sozialversicherung Der Springerpool ist aufgrund der erhöhten • Erwerb von Fach- und Schlüsselkompetenzen sowie Ideen und Möglichkeiten für die berufliche Zukunft Arbeitszeitflexibilität hauptsächlich für junge DRK Schwesternschaft Marburg e. V. Menschen als Nebentätigkeit und für Frauen mit ZABL · Deutschhausstraße 25 · 35037 Marburg Tel. 06421 6003-0 · Email: kontakt@zabl.info · www.zabl.info Magda Zanella ist seit 2011 Mitglied der DRK familiären Verantwortungen attraktiv. Generell Einsatzstellen hessenweit! Jetzt bewerben unter www.fsjmarburg.de Schwestern schaft Marburg und als Gesund- sind die Mitglieder des Teams PPP zufrieden heits- und Krankenpflegerin am UKGM Marburg (87 %), denken selten über berufliche Verände- tätig. Sie schrieb vor Kurzem ihre Masterthesis rungen nach (84 %) und nehmen Wertschätzung mit dem Thema „Bindungsmöglichkeiten von wahr (75 %). Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Sprin- Sie sind neugierig geworden und möchten die gerpools in der Pflege: Ist Wertschätzung ent- komplette Masterthesis von Magda Zanella ein- scheidend?“. Hierbei nahm sie unser Team Pfle- sehen? Dann sprechen Sie uns an entweder gePersonal parat in den Fokus. telefonisch unter 06421 6003 187 oder per Mail m.alberth@drk-schwesternschaft-marburg.de. Freizeit trotz Pflegeberuf? Bei uns geht das! Sie sind auf der Suche nach einer liebevollen und verlässlichen Tagespflegeperson (Tagesmutter / Tagesvater)? Das Team PflegePersonal parat der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. sucht motivierte Wir bieten Kinderbetreuung durch qualifizierte Pflegefach- und Pflegehilfskräfte (m/w/d) Kindertagespflegepersonen. für Kliniken in Marburg, Gießen und Wetzlar Was Sie erwartet: Für Fragen stehen wir Ihnen • Arbeiten nach Wunsch – Vollzeit, Teilzeit oder auf 450 €-Basis gerne zur Verfügung! • eigene Dienstplangestaltung Telefon: 06421 6003-339 • vielfältige Einsatzbereiche • Mitgliedervorteile des Deutschen Roten Kreuzes Mehr Infos erhalten Sie Sie sind: unter www.zabl.info • Pflegehelfer (m / w / d) oder • Krankenpflegehelfer (m / w / d) oder • Pflegefachmann / -frau Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung! DRK Schwesternschaft Marburg e. V. Verwaltung Team PflegePersonal parat Deutschhausstraße 25 · 35037 Marburg Tel. 06421 6003-130 · Email: teamppp@drk-schwesternschaft-marburg.de www.pflegepersonal-parat.de 8 9
Aktuelles Ansprechpartner*innen Susanne Schmitt-Neubert (pädagogische Mitarbeiterin) 06421 6003-138 · s.schmitt-neubert@drk-schwesternschaft-marburg.de Christiane Thöne (pädagogische Mitarbeiterin) 06421 6003-177 · c.thoene@drk-schwesternschaft-marburg.de Manuel Hermes (pädagogischer Mitarbeiter) 06421 6003-166 · m.hermes@drk-schwesternschaft-marburg.de Iris Richter-Plewka Andreas Bronkowski (pädagogischer Mitarbeiter) Oberin · Geschäftsführerin AWP gGmbH 06421 6003-168 · a.bronkowski@drk-schwesternschaft-marburg.de 06421 6003-0 · i.richter@drk-schwesternschaft-marburg.de Ara Cakici (pädagogischer Mitarbeiter) 06421 6003-141 · a.cakici@drk-schwesternschaft-marburg.de Christiane Kempf Carolin Ventzke stellvertretende Vorsitzende Pädagogische Leitung ZABLchen 06421 6003-131 · c.kempf@drk-schwesternschaft-marburg.de 06421 6003-339 · c.ventzke@drk-schwesternschaft-marburg.de Rebecca Ziegler Susanne Peitz Assistentin der Oberin · Mitgliederbetreuung Leitung ZABL Teilhabeassistenz 06421 6003-122 · info@drk-schwesternschaft-marburg.de 06421 6003-338 · s.peitz@drk-schwesternschaft-marburg.de Weitere Ansprechpartnerin: Weitere Ansprechpartnerin ZABL: Lea Weisbrod (Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement) Ann-Kathrin Grün-Fischer (Mitarbeiterin ZABL Teilhabeassistenz) 06421 6003-166 · a.gruen-fischer@drk-schwesternschaft-marburg.de Maren Alberth Stabsstelle Public Relations und Marketing Dietmar Freiling 06421 6003-187 · m.alberth@drk-schwesternschaft-marburg.de Heimleitung Altenwohn- u. Pflegeheim Haus am alten Botanischen Garten Weitere Ansprechpartnerin: 06421 6003-125 · 0160 94760397 · d.freiling@drk-schwesternschaft-marburg.de Britta Schienbein (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommuni- Weitere Ansprechpartnerinnen Haus am alten Botanischen Garten: kation) Caroline Walgarth (Pflegedienstleitung) 06421 6003-151 · c.walgarth@drk-schwesternschaft-marburg.de Julia Trier Larissa Plukavec (stellvertretende Pflegedienstleitung) Controlling und Vertragsmanagement 06421 6003-127 · l.plukavec@drk-schwesternschaft-marburg.de 06421 6003-115 · j.trier@drk-schwesternschaft-marburg.de Susanne Eckert-Bogdan (Heimverwaltung) 06421 6003-124 · s.eckert-bogdan@drk-schwesternschaft-marburg.de Jennifer Reitz (Hauswirtschaft und Küche) Andreas Abert 06421 6003-133 · j.reitz@drk-schwesternschaft-marburg.de Leitung PflegePersonal parat · operatives Management 06421 6003-130 · a.abert@drk-schwesternschaft-marburg.de Annett Holland Weitere Ansprechpartner*innen Team PPP: Leitung Lohn- und Finanzbuchhaltung Anna Munz (stellvertretende Leiterin PflegePersonal parat / 06421 6003 123 · a.holland@drk-schwesternschaft-marburg.de zur Zeit in Elternzeit) Weitere Ansprechpartner*innen Lohn- und Finanzbuchhaltung: Valeska Schneider (Mitarbeiterin PflegePersonal parat) Birgit Boland (Mitarbeiterin Lohnbuchhaltung) Monika Hoffmann (Mitarbeiterin PflegePersonal parat) Katja Bieker (Mitarbeiterin Lohnbuchhaltung) Sylvia Baumgärtel (Mitarbeiterin PflegePersonal parat) Elsa Laibold (Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung) Sebastian Welzel (Mitarbeiter PflegePersonal parat) Sabrina Lemmer (Mitarbeiterin Lohnbuchhaltung) Louisa Pitz (Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement) Carina Weber (Mitarbeiterin Lohnbuchhaltung) Sebastian Welzel (Mitarbeiter Lohnbuchhaltung) Karsten Stingl Leitung Freiwilligendienste und Erwachsenenbildung Angelika Löffler 06421 6003-165 · k.stingl@drk-schwesternschaft-marburg.de Finanzbuchhalterin Weitere Ansprechpartner*innen Freiwlligendienste: 06421 6003-126 · a.loeffler@drk-schwesternschaft-marburg.de Sabine Ziegler-Langer (Verwaltungsmitarbeiterin) 06421 6003-141 · s.ziegler-langer@drk-schwesternschaft-marburg.de Anke Naumann (Verwaltungsmitarbeiterin) 06421 6003-145 · a.naumann@drk-schwesternschaft-marburg.de 10 11
Aktuelles Ute Michel Der Beirat Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 1986 Qualifikation: Krankenschwester mit Weiterbildung zur Leitung einer Station. Bis 2012 im Krankenhaus tätig, dann Wechsel in die statio- näre Altenpflege, seit Januar 2014 in der Seniorenresidenz Philoso- phenweg Wetzlar in Gestellung. Larissa Plukavec Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für die Mitglieder im „Haus Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 2002, gewähl- am alten Botanischen Garten“. tes Beiratsmitglied seit 2019. Beiratssprecherin. Kontakt: dienstlich Tel. 06441 44885-195 Qualifikation: Gesundheits- und Krankenpflegerin, Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, stellv. Pflegedienstleitung im Seniorenheim „Haus Annett Holland am alten Botanischen Garten“. Gewähltes Beiratsmitglied seit 2019 Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für alle Belange insbeson- Qualifikation: Leitung der Lohn- und Finanzbuchhaltung der DRK dere für das „Haus am alten Botanischen Garten“ mit den Schwer- Schwesternschaft Marburg e. V. punkten berufliche Weiterentwicklung, Weiterbildungen. Themenschwerpunkte: Vertreterin für alle Mitarbeiter*innen gegen- Kontakt: dienstlich Tel. 06421 6003-127, über der Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz VVaG im E-Mail: l.plukavec@drk-schwesternschaft-marburg.de Rahmen der Betrieblichen Altersversorge. Ansprechpartnerin für die Verwaltung sowie für die Mitarbeiter*innen in allen Einsatzbereichen Petra Jahn der Schwesternschaft. Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 1987. Kontakt: dienstlich Tel. 06421 6003-123 Stellv. Beiratssprecherin. Qualifikation: Krankenschwester mit Einsätzen im Team PPP, Stefanie Thiel Krankenhaus Biedenkopf, MKG-OP Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 1991 Themenschwerpunkte: Fragen rund um den Einsatz im Team PPP und Qualifikation: Gesundheits- und Krankenpflegerin, Weiterbildung zur zur Versetzung in ein anderes Einsatzfeld; gerne auch als Begleitung Hygienefachkraft beim beruflichen Einstieg. Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für Hygiene. Kontakt: über das Sekretariat, Tel. 06421 6003-122 Kontakt: über das Sekretariat, Tel. 06421 6003-122 Gudrun Briel Tatjana Kromm Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 1998, seit August 2014 pensioniert. Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e.V. seit September 2018 Qualifikation: Altenpflegerin mit Weiterbildung zur Praxisanleitung Qualifikation: Altenpflegerin mit Weiterbildung zur Praxisanleitung. Themenschwerpunkte: Fragen rund um Altenpflege und Praxisanlei- Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für Auszubildende und tung für Auszubildende, Praktikanten und Kollegen. Ansprechpartne- Praktikanten im Bereich Praxisanleitung. rin der pensionierten Kolleginnen. Kontakt: über das Sekretariat, Tel. 06421 6003-122 Kontakt: über das Sekretariat, Tel. 06421 6003-122 Nicole Cakar Evelyn Hemer Mitglied der DRK Schwesternschaft Marburg e. V. seit 2008. Gewähltes Beiratsmitglied seit 2012, seit Juli 2017 pensioniert. Qualifikation: Examinierte Kinderkrankenschwester, Weiterbildung zur Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für Rentenfragen und Stationsleitung, zur Zeit am UKGM Marburg als Stationsleitung der pensionierte Mitglieder. Kinderstation 039/040. Kontakt: dienstlich Tel. 06421 6003-123 Themenschwerpunkte: Ansprechpartnerin für Kolleginnen und Kolle- gen sowie Schüler und Praktikanten am Klinikum Marburg. Kontakt: über das Sekretariat, Tel. 06421 6003-122 12 13
Wir mittendrin Schwesternschaft in Zeiten von Corona Corona-Einsatz in Kirchheim / Teck Angekommen war der Empfang durch die Ein- satzleitung und die Kolleg*innen vor Ort sehr herzlich. Allerdings war das Hotel, in dem ich eigentlich während meiner Tätigkeit unterge- bracht werden sollte, alles andere als begeis- Die Corona-Krise hat uns alle im wahrsten Sinne Es ist überwältigend zu sehen, wie engagiert tert, mich als Gast zu beherbergen. Aus diesem des Wortes überrollt. Damit hat sich unser aller unsere Mitglieder, Mitarbeiter*innen und Frei- Grund bekam ich ein Zimmer im Hotel meiner Fokus vollkommen geändert, die Welt scheint willigen in dieser Krise daran arbeiten, im Sinne Kolleg*innen. nicht mehr dieselbe zu sein. Wir müssen uns unserer Rotkreuzidee Menschen in Not zu helfen. fortlaufend mit neuen Maßnahmen und Ver- Die Bereitschaft aller, sich diesen Herausforde- ordnungen zur Krisenbewältigung befassen, rungen zu stellen, neue Aufgaben zu überneh- sowohl im privaten als auch im beruflichen Kon- men, ein größeres Arbeitspensum zu bewältigen Unsere Arbeit mit den text. Wir als Schwesternschaft mussten viele und nicht danach zu fragen, ob das, was gerade Rückkehrer*innen aus Wuhan Bereiche neu überdenken und unsere personel- getan werden muss, zur eigentlichen Aufgabe len Ressourcen klug einsetzen, um mit unserem gehört, ist einfach beeindruckend. Gerade jetzt systemrelevanten Kerngeschäft „Pflege“ unsere in dieser Situation zeigt sich, dass unser Rot- Bei den Rückkehrer*innen handelte es sich um Partner in Gesundheits- und Pflegeeinrich- kreuzgedanke trägt. Unsere Grundsätze sind zehn Erwachsene und fünf Kinder, die in Wuhan tungen zu unterstützen. Für uns Pflegende ist tatsächlich spürbar in unserer täglichen Arbeit. gelebt, gearbeitet oder Urlaub verbracht hatten. es die größte Herausforderung, der wir uns in Wir können unheimlich stolz darauf sein, zu die- Bevor Corona zum Hauptthema in Deutschland den letzten Jahrzehnten in Deutschland stellen ser großartigen Gemeinschaft dazuzugehören! Die Versorgung dieser „Isolierten“ wurde von wurde, haben wir in unseren Reihen dazu auf- mussten. Und genau das haben wir getan und Rettungskräften, Pflegepersonal sowie von Aber was haben wir als Schwesternschaft in gerufen, die DRK-Quarantänezentren für die tun wir immer noch! Mitgliedern der PSNV (psychosozialen Notfall- unseren unterschiedlichen Bereichen im Einzel- Rückkehrer aus Wuhan zu unterstützen. Unser versorgung) übernommen. In zwei Zwölf-Stun- nen bewirkt? Im Folgenden erfahren Sie, wie wir Mitglied Alexandra Raßner (im Bild in vol- den-Schichten wurde für die unter Quarantäne uns während der Pandemie aufgestellt haben. ler Schutzmontur) hat sich sofort dazu bereit stehenden Menschen alles getan, um ihnen das erklärt, den Kollegen*innen in Kirchheim / Teck Leben so angenehm wie möglich zu machen. zu helfen. Wir haben sie gefragt, wie ihr Aufent- Sie standen über Telefon und E-Mail im stän- halt in Baden-Württemberg war: digen Kontakt zu den Versorger*innen, sodass Wir sind systemrelevant – „Ich heiße Alexandra Raßner, bin 51 Jahre alt, fast jeder Wunsch unmittelbar erfüllt wurde. Pflegekräfte im Einsatz verheiratet und habe einen 21-jährigen Sohn. Persönlichen Kontakt zu den Isolierten gab es selten, wir begleiteten sie lediglich raus in den Seit dem Beginn meiner Ausbildung 1988 zur zur Außenwelt abgesperrten Garten. Mit einem Durch COVID-19 hat das Thema Pflege zuneh- Krankenschwester bin ich Mitglied der Schwes- Sicherheitsabstand von zwei Metern kamen mend an Bedeutung gewonnen: sowohl in der ternschaft Marburg e. V. und fühle mich in dieser wir mit den Rückkehrer*innen auch ab und zu Politik als auch in der breiten Bevölkerung. Es gut aufgehoben und betreut. Wo sonst bekommt ins Gespräch. So erfuhr man unter anderem, mussten zusätzliche Intensivkapazitäten in den man die Möglichkeit geboten, an Einsätzen wie dass die Menschen in China schon bis zu vier Kliniken geschaffen werden, in der Altenpflege diesem teilzunehmen? Wochen unter Quarantäne gestanden hatten. haben wir uns auf erschwerte Arbeitsbedingun- Direkt nach meinem Examen 1991 fing ich auf Besonders in Erinnerung ist mir der Arzt vom gen durch Isolierungen von Heimbewohnern der Station 4B der Psychiatrie an. Seit 2009 dortigen Gesundheitsamt geblieben, der Abstri- vorbereitet. Die Quarantänemaßnahmen führ- arbeite ich auf der Gastroenterologie / Infek- che bei den Isolierten entnommen hatte. Denn ten dazu, dass teilweise Pflegekräfte nicht zur tiologie Station 021 am Standort Marburg des dieser Arzt war wohl etwas überfordert mit dem Arbeit kommen konnten. Die Sorge, dass die UKGM. Ganzen, er trug zwar einen kompletten Körper- Aufgaben und die damit einhergehende Ver- Zu dem Einsatz in Kirchheim unter Teck kam es, schutz (Anzug, Haube, Schuhe, Brille), aber er antwortung nicht bewältigt werden können, war weil die Schwesternschaft Freiwillige suchte, zog nur ein Paar Handschuhe an, welche er bei eine ständige Begleiterin. die Rückkehrer*innen aus Wuhan mit deutscher jedem Abstrich trug, sodass es bei einem posi- Vor allem unser Team PflegePersonal parat, Staatsbürgerschaft in Quarantäne betreuen und tiven Befund zu einer Verschleppung der Viren unsere Mitglieder auf den Stationen und auch versorgen sollten, und da mich dieses Projekt gekommen wäre. Da aber alle Tests vorher und unser Seniorenheim „Haus am alten Botani- sehr interessierte, sagte ich auch sofort zu. auch später negativ waren, konnten alle unter schen Garten“ mussten sich diesen Herausfor- Bereits ein paar Tage später saß ich im Auto, auf Quarantäne stehenden Personen eine Woche derungen im hohen Maß stellen. dem Weg nach Kirchheim unter Teck. später gesund nach Hause entlassen werden.“ 14 15
Wir mittendrin dent*innen. Mithilfe einer Namensliste, die die Uni Marburg zur Verfügung gestellt hatte, wur- Unser Team PflegePersonal parat im den anfangs mögliche Kandidaten kontaktiert Unsere Präventionskräfte sorgen für Sicherheit im UKGM Ausnahmezustand und gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, im „Corona-Pool“ zu arbeiten. Später hatten Inte- ressenten auch via Mundpropaganda von den Stellenangeboten gehört: „Der Bekanntheit der Unsere Präventionskräfte führen die Einlasskon- Schwesternschaft hat das auf jeden Fall einen trollen am Klinikum durch. Zugeordnet sind sie neuen Schub gegeben.“ Vielen war der sozi- dem neuen „Präventions-Pool“, ins Leben geru- In den letzten Wochen und Monaten hat unser ale Aspekt bei ihrer Entscheidung für den Job fen innerhalb von anderthalb Wochen mitten in Team PflegePersonal parat Großes geleistet. wichtig, sagt Louisa Pitz vom Team PPP: „Die der Corona-Krise. Als die totale Besuchssperre In kürzester Zeit hat das Team mit mehr als Hilfsbereitschaft war sehr groß.“ Die Studieren- an den Krankenhäusern eingeführt wurde, 50 neuen Pflege(hilfs-)kräften eine Grundlage den wollten in dieser außergewöhnlichen Zeit musste dafür Sorge getragen werden, dass nur geschaffen, um die Kliniken und Gesundheits- Sinnvolles tun und konnten zugleich viel für ihr diejenigen Personen das Gebäude betreten, die einrichtungen auf den COVID-Stationen zu späteres Berufsleben lernen. dafür eine Berechtigung hatten. unterstützen. Zudem entlastete das Team PPP Die größte Herausforderung für das Team Pfle- Das UKGM managte dies anfangs in Eigenregie, mit fast 60 Präventionskräften das Universi- gePersonal parat war die Bürokratie. „Wir hat- gab aber bald der DRK Schwesternschaft den tätsklinikum Marburg und Gießen bei den Ein- ten enormen Zeitdruck“, erinnert sich Louisa Auftrag, diese Aufgabe zu übernehmen. Fast 60 lasskontrollen. Diese waren und sind nötig, um Pitz. Viele Verträge wurden extrem kurzfristig neue Mitarbeiter versehen inzwischen an acht die Patienten vor dem Virus zu schützen. Dabei geschlossen – „zum Teil mit Vertragsbeginn Eingängen des Uniklinikums ihren Dienst – in wurde das Team von Kolleg*innen unterstützt, am folgenden Tag“. Die Stellen waren zunächst zwei Schichten jeweils von 6 bis 13 und von 13 die normalerweise einer ganz anderen Tätigkeit befristet für drei Monate ausgeschrieben, dann bis 19.30 Uhr. Hinein darf nur, wer einen wichti- nachgehen oder sich sogar in Elternzeit befinden. relativ schnell für einen Zeitraum von sechs gen Grund hat. Neben Patienten und Personal Namentlich sind die helfenden Hände Christiane Kempf, Was sich genau hinter diesen zusätzlichen Monaten, denn die Nachfrage war da. Der Groß- sind dies autorisierte Besucher*innen mit einer Valeska Schneider, Maren Alberth und Karsten Stingl Dienstleistungen verbirgt, haben wir für Sie im teil der neuen Pflegekräfte ist auf verschiedenen entsprechenden Bescheinigung, Notare, Pfar- sowie Anna Munz, Silvia Baumgärtel, Annett Holland Folgenden zusammengefasst. und Louisa Pitz. Stationen im Marburger Uniklinikum eingesetzt, rer, Dolmetscher und ähnliche. „Die Anweisun- denn die COVID-Station war nur für die Akutzeit gen werden immer diffiziler“, erklärt Christiane eingerichtet. Der Bedarf war dennoch vorhanden Kempf, die gemeinsam mit Karsten Stingl den und viele der neuen Kräfte haben ihre Verträge „Präventions-Pool“ an den Start gebracht hat. Unser „Corona-Pool“: auch schon verlängert, berichtet Louisa Pitz. Die Mitarbeiter sind überwiegend Medizinstu- Wir sind bereit, Aber man merke langsam, dass der Uni-Betrieb dent*innen, doch medizinische Kenntnisse sind nun wieder hochfährt: „Die Student*innen sind wenn der Crash kommt beim „Dienst an der Pforte“ nicht das Wich- nicht mehr ganz so flexibel, müssen sich wie- tigste. „Man muss höflich und kommunikativ der mehr aufs Lernen konzentrieren und können sein und auch mal Nein sagen können“, erklärt weniger Dienste übernehmen.“ Wie viele Menschen werden sich mit dem Coro- Kempf, die selbst schon Schichten übernom- na-Virus infizieren, wie viele qualifizierte Kräfte Auch bei den Verwaltungsmitarbeitern im Pfle- men hat. Stressig sind die Bereiche Hauptein- braucht man für die Pflege von Schwerst- gepool hat sich die Arbeit wieder normalisiert. gang und Notaufnahme. „Je freundlicher und erkrankten? Gedanken über Fragen wie diese „Wir müssen nicht mehr so viel planen, vieles bestimmter man ist, desto besser klappt es – hat sich unser Team PflegePersonal parat schon wird von den Mitarbeitern mit der Klinik selbst unsere Leute mussten sich aber auch schon relativ früh gemacht. Schnell war klar, dass die abgesprochen“, sagt Louisa Pitz. Was bleibt, ist beschimpfen lassen.“ Die Präventionskräfte Zahl der Pflegekräfte aufgestockt werden und das Gefühl, trotz allem Stress auch in der Coro- unterstützen sich gegenseitig, arbeiten sich diese dann auf den COVID-Stationen eingesetzt na-Krise gute Arbeit geleistet zu haben: „Es ist ein und kommunizieren untereinander zum Bei- werden sollen. Falls der Crash kommt, wollten schön zu sehen, dass man etwas machen kann, spiel über eine WhatsApp-Gruppe; neue Infor- wir genügend Leute griffbereit haben. Aber das kranken Menschen hilft – dass man system- mationen schickt ihnen die Schwesternschaft dann stieg der Bedarf doch von heute auf mor- relevant ist in der Krise und auch für andere rele- in Rundmails, damit alle auf demselben Stand gen. Innerhalb weniger Wochen mussten neue vant“, sagt Louisa Pitz. sind. Drei Leute verstärken den Bereich Steri- Mitarbeiter*innen gefunden und eingestellt wer- lisation, wo der Arbeitsaufwand aufgrund von Unser Dank gilt allen neuen Mitarbeiter*innen, den, Unterlagen beschafft, Verträge geschrie- Corona deutlich gestiegen ist. dem gesamten Team PPP und dem UKGM für ben und unterzeichnet werden. Das hat Zeit die gute Zusammenarbeit. Wie lange der Bedarf noch gegeben ist, weiß gekostet und viele Kräfte gebunden – und doch derzeit niemand, doch momentan werden noch ist es gelungen. neue Präventionskräfte gesucht, weil die Stu- Mehr als 50 neue Pflege(hilfs-)kräfte hat das denten durch Klausuren und Fabulaturen zeit- Team für den neuen „Corona-Pool“ einge- lich mehr eingespannt sind. stellt – die meisten von ihnen sind Medizinstu- 16 17
Wir mittendrin Corona im Klinik-Alltag Konstantin Zapf (Mitarbeiter im Präventionspool): Julia Lindeholz (Mitarbeiterin im Corona-Pool): Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das „Eigentlich ist die Arbeit im Präventionspool relativ simpeln, aber sie wird durch die mensch- „Ich bin examinierte Krankenschwester und eigentlich noch bis Herbst in Elternzeit. Die „Haus am alten Botanischen Garten“ liche Interaktion teilweise erschwert. Die größte Corona-Krise war dann aber ausschlaggebend Herausforderung ist es, wenn Angehörige nicht dafür, dass ich doch früher wieder eingestiegen verstehen, warum sie jetzt die Patienten nicht bin. Als ich die Bilder aus Spanien und Italien Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben Über den Pandemieplan hinaus mussten die in die Klinik begleiten dürfen. Manche Leute gesehen habe, war mir klar, dass ich helfen im hohen Maße auch Auswirkungen auf unser Besprechungszimmer umgelegt werden, zum sehen auch nicht ein, warum sie eine Maske möchte, wo ich kann. Seniorenheim „Haus am alten Botanischen Gar- Beispiel in die Räumlichkeiten der Ergo-Thera- tragen oder sich am Eingang die Hände desin- ten“. Insbesondere das Kontaktverbot macht pie. Denn nur hier konnte die Dienstübergabe fizieren sollen. Aber natürlich erlebt man auch den Bewohner*innen zu schaffen. Aber nicht unter Berücksichtigung der Abstandsregelung Positives. Mir haben zum Beispiel Angehörige nur, dass sie keinen Besuch empfangen konn- erfolgen. gesagt, dass sie es gut finden, dass wir so strikt ten, war eine schlimme Situation für die Seni- kontrollieren, denn damit versuchen wir ja, die Um diese zahlreichen Herausforderungen zu or*innen, sondern auch, dass sie dazu angehal- Patienten zu schützen. Das wird schon wertge- stemmen, wurden Schüler*innen der Alten- ten wurden, das Haus nicht zu verlassen. schätzt.“ pflege aus dem ambulanten Einsatz abgezogen Aus diesem Grund hat das „Haus am alten und im Haus eingesetzt. Zudem erhielten wir Botanischen Garten“ einige Maßnahmen getrof- Unterstützung von Medizinstudent*innen und fen, die den Bewohner*innen halfen, die Zeit Pflegekräften, die normalerweise nicht in der des Kontaktverbotes zu überbrücken und gut Altenpflege tätig sind. zu überstehen. Zum einen wurde es den Seni- Die Pandemie zeigt, dass die Gesellschaft oren*innen ermöglicht, per Skype und Handy sowie wir als Teil der Rot-Kreuz-Gemeinschaft mit ihren Angehörigen Kontakt zu halten, und vor allem in Krisenzeiten zusammenhalten und zum anderen erledigten unsere FSJler*innen nicht nur Hilfe bereitstellen, sondern auch selbst die Einkäufe für unsere Bewohner*innen. Unser Hilfe erhalten. Seniorenheim erhielt auch Engelspost, gemalt und geschrieben von Kindern aus dem gesam- ten Landkreis Marburg-Biedenkopf. Außerdem wurde für die Freizeitgestaltung in Form von Balkonkonzerten und Gartengottesdiensten Seit Mitte Mai arbeite ich mit einer Viertel- gesorgt. stelle im Corona-Pool. Eingesetzt bin ich auf der Station für Orthopädie und Unfallchirurgie Nach fast zehn Wochen lockerte die Regierung im Uniklinikum Marburg. Anders als vor der das Kontaktverbot für Altenheime. So können Corona-Krise ist dort hauptsächlich, dass man die Bewohner*innen mithilfe unseres Besucher- permanent einen Mundschutz trägt. Auf den fensters oder im Garten wieder Besuch empfan- Fluren wird mehr Abstand gehalten, man des- gen, wenn die Angehörigen zuvor einen Termin infiziert sich noch häufiger die Hände als sonst vereinbart haben. und auch die Patienten tragen Mundschutze. Nicht nur das Kontaktverbot war eine Heraus- Gerade am Anfang war man natürlich unsicher, forderung – von jetzt auf gleich musste ein ob die Schutzmaßnahmen reichen, wie die Pandemieplan erstellt werden, der im Katastro- Übertragungswege des Virus sind und ob nicht phenfall für jede Eventualität eine Lösung bieten vielleicht im schlimmsten Fall sogar die Klinik sollte. Zum Glück ist dieser bis jetzt noch nicht geschlossen wird und man dann nicht mehr in Kraft getreten, da wir keinen Corona-Fall im nach Hause zur Familie kann. Aber ich denke, Altenheim hatten. wenn man gewissenhaft arbeitet und weiß, wor- auf man achten muss, kann man hoffen, dass man gesund bleibt. Besonders gefällt mir, dass man am Ende des Tages immer ein Dankeschön Hausmeister Martin Grimmel baut der Kollegen bekommt, weil man eine zusätzli- das Besucherfenster auf. che Hilfe für sie ist.“ 18 19
Wir mittendrin Wir werden kreativ Unsere Balk onkonzer te in der Altenpflege! Gar- chen alten Botanis Das „Haus am er in sgesamt n“ ve ra ns ta ltete bish te sind auch zerte und es vier Balkonkon geplant. noch weitere Raphael G reim am E-P iano Engelspost Kleine Kinder, bunte Engel, schöne Post! Unser Mitglied Sabine Löhnert hat zusam- men mit dem Citypastoral eine tolle Idee entwickelt: Die Aktion „Ich schick dir einen Engel! – Kinder basteln für Marburger Alten- und Pflegeheime“ sollte den Senioren eine schöne Ablenkung während des Kontakt- verbots bescheren. Die ersten Briefe gingen unter anderem an Menschen in unserem Seniorenheim, sowohl an das Pflegeteam als auch an die Bewohner*innen. Alle Markus Hes haben sich riesig darüber gefreut, bei vie- se am E-Pia no ... artett len kullerten auch Tränen der Rührung über ... mit dem Flötenqu unter der „Die Zauberflöten“ hwarz die Wangen. Eine 97-jährige Bewohnerin Leitung von Ruth Sc hatte an dem Tag, als die Engelspost kam, sogar Geburtstag: „Wenn ich schon keine Geburtstagsgäste empfangen kann, habe ich jetzt wenigstens einen Engel bei mir!“ r katholischen Studenten de H oc hs ch ul gemeinde Posaunenchor der Elisabethkirche Gar ten- gottesdienst mit Gemeinderefe rentin Ute Ramb 20 21
Wir mittendrin Unsere sind flexibel einsetzbar Unsere FSJler*innen haben während der Pan- demie andere Bereiche der Schwesternschaft unterstützt; dies betraf vor allem die Freiwilligen, die in Kindergärten oder Schulen ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, weil diese lange Zeit geschlossen waren. Auch Freya (im Bild mit Sabine Löhnert) Freiwilligendienste unterstützt die Schwesternschaft während der Pandemie. Sie ging für die Bewohner*in- nen unseres Seniorenheims im „Haus am in der Krise? alten Botanischen Garten“ einkaufen. Corona als Chance sehen So macht unser FSJler Alex eigentlich sein In den Abschluss-Seminar-Wochen, die online Freiwilliges Soziales Jahr an der Erich-Käst- stattfanden, sind unsere FSJler*innen kreativ ner-Schule in Cappel, aber in Zeiten von mit dem Thema „Freizeitgestaltung in Zeiten von Corona half er uns tatkräftig bei der Ausliefe- Corona“ umgegangen. Auch die Abteilung Freiwilligendienste musste über Microsoft Teams online statt. Für die Abtei- rung von Stoffen für Mundschutze. Die Seminargruppen von Judith Erl haben für sich einigen Herausforderungen stellen. Semi- lung war dies ein großer Schritt in Richtung Digi- unsere Senioren*innen vom „Haus am alten nare konnten zunächst nicht mehr stattfinden, talisierung und Prozessoptimierung, der auch Botanischen Garten“ das Märchen Schneewitt- durch die Schließung der Schulen und Kinder- noch weiterhin anhält. chen als Hörspiel aufgenommen. Außerdem gärten mussten die dort eingesetzten FSJler*in- haben die Freiwilligen sich Rezepte überlegt, Zudem muss der Kontakt zu potenziellen Frei- nen kontaktiert und darüber informiert werden, die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern auspro- willigen überdacht werden, da Messen und dass sie vorübergehend andere Aufgaben über- bieren können. Schulbesuche nicht mehr möglich sind. So wur- nehmen sollten. Die minderjährigen Freiwilligen, den die Social-Media-Aktivitäten verstärkt und Von der Seminargruppe von Tabea Löw wurde die in den Kliniken und Gesundheitseinrichtun- um den Kanal TikTok erweitert. Darüber hin- ein Malbuch für Kinder konzipiert und entwor- gen tätig sind, wurden freigestellt. aus wurden aufgrund der nicht stattfindenden fen. Das Malbuch ist als Download auf unserer Natürlich erscheinen diese Tatsachen auf den Veranstaltungen an allen Brücken in Marburg Homepage www.fsjmarburg.de verfügbar. ersten Blick wie eine Krise, aber sie boten auch Banner aufgehängt und auch der Kontakt zu gleichzeitig Chancen. Dadurch, dass Seminare den Lehrer*innen intensiviert. Da diese mit ihren Kleine Geschichten aus dem nicht physisch durchgeführt werden konnten, Schüler*innen per Mail in stetiger Verbindung Krankenhaus wir aber trotzdem mit den Freiwilligen in Kon- waren, wurden die FSJ-Info-Materialien online Unser FSJler Jonas (im Bild mit unserem pädagogischen Mitarbeiter Manuel Hermes) mit Bildern zum Ausmalen takt bleiben wollten, bauten wir andere Kommu- versandt. Aufgrund des unsicheren Starts von nikationswege auf und aus. Zunächst fand die Ausbildungen oder Studiengängen haben sich hatte gleich zwei Missionen: Zum einen über- Kontaktaufnahme über Skype und Telefon statt. noch weitere Schulen für das Thema Freiwilli- raschte er unsere pensionierten Rotkreuz- Zum einen, um den aktuellen FSJler*innen mit gendienste interessiert, die bisher noch kein Teil schwestern mit einem schokoladigen Gruß, Rat und Tat weiterhin zur Seite zu stehen, und unseres Netzwerks waren. zum anderen brachte er Suppenpäckchen zum anderen, um mit neuen Bewerber*innen in die Marburger DRK-Suppenküche. Beide Dies zeigt uns, dass jede Krise neue sowie posi- Aktionen wurden sowohl von uns als auch Informationsgespräche zu führen. tive Impulse setzt – man muss sie nur wahrneh- vom Uniklinikum Standort Marburg unter- men ... stützt! 22 23
Wir mittendrin musste. Erschwerend kam hinzu, dass mein Umstellung war und sie nicht in den Kindergar- Unsere Mitglieder im Talk Beruf anfänglich nicht als systemrelevant aner- ten gehen konnten. Ich glaube, dass der allge- kannt war. Einfacher wurde es, als ich die Notbe- meine Zusammenhalt der Menschen stark dazu treuung in Anspruch nehmen konnte.Während beigetragen hat, dass wir bisher relativ gut durch dieser Zeit war es besonders herausfordernd, diese schwierige Zeit durchgekommen sind.“ die Kinder bei Laune zu halten und als Eltern- teil vieles zu ersetzen. Allerdings hatte diese Der Beirat wollte von unseren Mitgliedern wis- Wir hatten weniger Patienten. Hinzu kam, dass Zeit auch einen positiven Effekt. Wir haben die sen, wie sie durch die letzten Wochen und elektive Aufnahmen seitens der Eltern abgesagt Familienzeit in der Natur und beim Wandern Schwester Otti Rüffel Monate gekommen sind. Die Zeit war für uns wurden, da sie Angst hatten, mit ihren Kindern sehr genossen und hatten die Möglichkeit, die Vorsitzende des Heimbeirats alle im privaten wie auch im beruflichen Alltag in die Klinik zu kommen. Umgebung noch intensiver kennenzulernen. im „Haus am alten Botanischen eine große Veränderung, die viel Organisation, Garten“ Im Zuge des allgemeinen Besuchsverbotes für In der Krankenpflegeschule musste viel um- Zusammenhalt und oftmals Verzicht mit sich Patienten gab es von Anfang an auf den Kinder- strukturiert werden. Wichtig war mir, dass alle „Für mich gab es seit den Corona-Beschrän- brachte. stationen die Ausnahmeregelung, dass eine Schüler*innen einen guten theoretischen Ein- kungen keine großen Einschnitte im Alltag. Ich Bezugsperson pro Patient, so wie immer, mit satz bekommen. Der neu gestartete generalis- bin hier im ‚Haus am alten Botanischen Garten‘ aufgenommen wurde. Weitere Besucher durften tische Kurs musste von zu Hause, mit den von gut versorgt, bekomme zu essen und zu trinken. nicht auf die Stationen. Dies führte zum einen uns erstellten Arbeitspaketen, gestaltet werden. Besondere Wünsche, Dinge, die ich brauche, zu einer noch effektiveren Pflege, zum anderen Jedoch waren die Kursleiter jederzeit telefo- besorgen meine Angehörigen und bringen es Nicole Cakar Stationsleitung der Station 039 bedeutete es für die Patienten und Angehörigen nisch erreichbar. Es wurde eine Arbeitsgruppe an die Haustür – das Pflegepersonal übergibt es im UKGM Marburg eine sehr große Einschränkung. gegründet. Diese AG nennt sich Digitale Pfle- mir dann. Ich verlange von meinen Angehörigen geschule. Ein Vorteil für die Zukunft der digita- nicht, dass sie für eine Stunde Besuchszeit den „Als Stationsleitung einer Kinderstation bin ich Auch wenn es manchmal zu Engpässen bei der len Pflegeschule ist meiner Meinung nach die Weg auf sich nehmen, stattdessen telefonieren mit meinem Team gut durch die letzten Monate Belieferung mit Schutzausrüstung bzw. einer Nachhaltigkeit. Im Team besteht ein sehr guter wir. Was mir allerdings in dieser Zeit gefehlt hat, gekommen. Reglementierung kam, fühlten wir uns doch gut Zusammenhalt. Aktuell wird der Unterricht in war die regelmäßige Krankengymnastik, aber geschützt und sicher auf Station. Bereits Ende Februar, Anfang März wurden im geteilten Gruppen vollzogen. Hierbei unterstützt seit letzter Woche kommt mein Therapeut wie- Uniklinikum Marburg Vorkehrungen getroffen, Wir konnten in den letzten Wochen sehr gut sich das Team viel gegenseitig.“ der ins Haus. Generell bin ich mit der momenta- um infizierte Corona-Patienten pflegerisch und Überstunden abbauen, da wir weniger Patien- nen Situation zufrieden.“ medizinisch bestmöglich zu versorgen und die ten hatten. Auch waren die Mitarbeiter bereit, Mitarbeiter zu schützen. Wir hatten eine im Ver- Urlaubstage zu verschieben oder Dienste mit gleich zu anderen europäischen Ländern län- Kolleginnen zu tauschen, die zu Hause ihre Kin- Heidi Gehlert gere und strukturiertere Vorbereitungsphase. der betreuen mussten. Krankenschwester im Team Bis heute wurde auf unserer Station glücklicher- PflegePersonal parat, eingesetzt Simon Richter Durch den eingesetzten Krisenstab hatten und im UKGM Gießen Teilhabeassistent der Abteilung haben bis heute alle Mitarbeiter des Klinikums weise kein Patient positiv auf COVID-19 getestet ZABL der DRK Schwesternschaft die Möglichkeit, sich täglich aktuell über Fall- und kein Mitarbeiter aus meinem Team infiziert. „Ich bin mit einer halben Stelle über das Team Es gab lediglich eine Quarantäneverordnung für PPP in Gießen am Uniklinikum eingesetzt. „Ich habe während der Corona-Krise nach vier zahlen infizierter Patienten und aktuelle Verfah- zwei Kolleginnen, die aus Risikogebieten zurück An der Arbeit bin ich zum Glück gar nicht mit Wochen Freistellung meines FSJs als Teilha- rensanweisungen via Newsletter im Intranet zu nach Deutschland kamen. Corona-infizierten Patienten in Berührung beassistent wieder angefangen, bei einer Kita informieren. Generell wird der Informationsfluss gekommen. Auch in Gießen wurde eine COVID- in der Nähe meiner Einsatzstelle zu arbeiten. gelobt und die aktuelle Situation als transparent Die letzten Wochen haben mir wieder einmal 19-Station eingerichtet, auf der ich aber nicht Einige Wochen später wurde ich als Präventi- empfunden. gezeigt, dass es gerade in Ausnahmesituatio- eingesetzt wurde. Die strengeren hygienischen onskraft im UKGM in Marburg eingesetzt und Viele der Mitarbeiter informierten sich nach län- nen wichtig ist, ein gut funktionierendes Team Vorschriften waren im kompletten Haus spür- konnte dadurch meine Zeit während der Krise gerem Frei vorab bei den Kollegen auf Station zu haben, auf das ich mich verlassen kann und bar. Ungewohnt für mich war die Abstandsrege- gut überbrücken. Ohne diese unterschiedlichen über die aktuelle Situation. Oftmals hörte ich in dem wir uns gegenseitig unterstützen. Danke lung zu den eigenen Kollegen. Arbeitsmöglichkeiten wäre mir wahrscheinlich zwischen den Zeilen auch Unsicherheit und dafür an meine Kolleginnen und den Kollegen. sehr langweilig geworden. Die größte Heraus- Angst, wie es wohl sein wird, wenn man zum Privat bin ich sehr froh, auf dem Dorf zu leben, forderung während der Pandemie war die stän- Dienst kommt. Auch aufgrund der aktuellen da man im Ländlichen mehr Bewegungsraum dige Umgewöhnung an die wechselnden neuen Fallzahlenentwicklung ist hier zwischenzeitlich Björn Seibel hat und während dieser Zeit die Natur genießen Corona-Vorschriften. Man hat vor allem an den etwas Routine eingekehrt. Schulleiter an der Schule für konnte. Positive Erfahrungen während dieser Kindern gesehen, wie schwer ihnen die Kon- Pflege und Krankenpflegehilfe Zeit waren zum Beispiel, dass man sich durch Die Schließungen von Kindertagesstätten und an der Elisabeth von Thüringen taktsperre gefallen ist. Jedoch hat die Pande- die Entschleunigung viel mehr auf das Wesent- mie auch positive Seiten, denn dadurch, dass Schulen hatten große Auswirkungen auf unsere Akademie für Gesundheitsberufe liche konzentrieren konnte, da das Leben nur eine geringe Anzahl von Kindern zusammen Kinderklinik, im Besonderen auf unsere Station. „Die Zeit während Corona war zu Beginn eine ansonsten oft sehr terminiert ist. Gefehlt haben sein durfte, konnte ich mir für jedes einzelne Da wir u. a. eine Kinderinfektionsstation sind, mir allerdings die Feierlichkeiten und der allge- große Herausforderung, vor allem, da ich den Kind mehr Zeit nehmen. Und es war auch deut- hatten natürlich auch andere Infektionskrank- meine zwischenmenschliche Kontakt zu Freun- Alltag mit zwei Kindern inklusive aller Hinder- lich spürbar, dass die Kinder in Kleinstgruppen heiten, die wir üblicherweise betreuen und ver- den und Bekannten. Mitleid hatte ich besonders nisse bezüglich Notbetreuung etc. meistern entspannter sind.“ sorgen, keine Möglichkeit, sich auszubreiten. mit meinen Enkeln, da es für sie eine schwierige 24 25
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