CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW

 
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CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
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                                         1/ 2018

                    Gesund und gut versichert – 26 Fragen und Antworten

Vollkorn- oder
helles Brot?
FRAGE 04

Wer redet schon
über Inkontinenz?
FRAGE 18

Moderate
Fastenvariante?
FRAGE 23

                                       DOSSIER

                    Was liegt alles
                     in der Luft?
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
CSS MAGAZIN DOSSIER

Die Luft
   FRAGE 05 – 14

   DOSSIER

                        Thomas Zimmermann

   Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
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                                                                                                    Die «Sphinx» auf dem Jungfraujoch;
                                                                                                      Hier oben – auf über 3500 Metern –
                                                                                                    ist die Wirkungsstätte von Joan und
                                                                                                                          Martin Fischer.

Wird die Luft
nie zu dünn?                                                                     für verschiedene Forschungsprojekte zum Einsatz gelangen,
                                                                                 und einfach auch der Mann fürs Grobe wie etwa die
                                                                                 Schneeräumung. Joan Fischer ist unter anderem für die Ad-
Joan und Martin Fischer bewegen sich in ganz                                     ministration der Station zuständig sowie deren Hotel-
schön dünner Luft: Sie haben den höchsten Arbeits-                               betrieb. Jährlich halten sich hier rund 1500 Wissenschafter
                                                                                 auf, 1000 Übernachtungen werden gezählt.
platz der Schweiz.
Text: Roland Hügi                                                                Einen Gang runterschalten
                                                                                 An die dünne Luft haben sie sich mittlerweile längst ge-
                                                                                 wöhnt – sollte man meinen. «Ein Trugschluss», entgegnet
                                                                                 Joan Fischer. «Auch wir müssen uns immer wieder – wenn
  DOSSIER       Wenn Joan oder Martin Fischer bei ihrer Arbeit dann und          auch nur kurz – akklimatisieren, wenn wir jeweils nach un-
   FRAGE        wann aus dem Fenster blicken, sehen sie das, wofür Touris-       seren freien Tagen im Tal wieder auf das Joch zurückkeh-

07
                ten aus der ganzen Welt anreisen: den Aletschgletscher           ren.» Der Schlaf wird dann oberflächlicher, die Atmung
                und vor allem – je nach Blickwinkel – die weltberühmten          schneller – bis sich die beiden wieder ans hochalpine Klima
                Berge Eiger, Mönch und Jungfrau. Wo Touristen nicht sel-         gewöhnt haben. «Überhaupt gilt es hier oben, bei allen
                ten nach Luft schnappen und man bei Hudelwetter keinen           Arbeiten einen Gang runterzuschalten», ergänzt Martin
                Hund nach draussen schicken würde, fühlen sich die bei-          Fischer. Denn auch auf Stresssituationen reagiere der
                                                                                                                                               VogelSP, Getty Images | Roland Hügi

                den pudelwohl. Und das seit mehr als fünfzehn Jahren:            Körper sofort – zum Beispiel mit Kopfschmerzen.
                Seit 2002 bewarten sie die hochalpine Forschungsstation
                auf dem Jungfraujoch auf 3571 Metern über Meer und               Unvorstellbare Winde
                haben damit den höchsten ganzjährigen Arbeitsplatz               Aber nicht nur dünn ist die Luft hier oben, sondern manch-
                der Schweiz. Martin Fischer nimmt fünf Mal pro Tag für           mal auch unvorstellbar stürmisch. Auf dem Jungfraujoch
                MeteoSchweiz Wetterbeobachtungen vor. Zudem ist er               wurde die höchste je in der Schweiz registrierte Windge-
                für die Kontrolle aller Messgeräte zuständig, die hier oben      schwindigkeit gemessen: 284 km/h. Der Rekord, den die

                                                              Ausgabe 1 | 2018
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Fischers persönlich erlebt haben, liegt bei «nur» 220 km/h.    sondern in die Mönchsjochhütte, die zwi- «Hier oben gilt es,
Auf die Frage, ob da nicht Angst aufkomme, antwortet           schen März und Oktober geöffnet ist. Ge- bei allen Arbeiten
Joan Fischer doch eher überraschend. «Schööön ist das,         meinsam mit ihrem Hund Sherpa ziehen sie einen Gang runter-
wenn die Stürme so richtig an der metallenen Fassade zer-      dann unter einem schier unfassbaren Ster- zuschalten.»
ren und Eisbrocken quer durch die Luft fliegen», entfährt es   nenfirmament und in absoluter Stille quer Martin Fischer
ihr spontan. In solchen Momenten müsse man eben Ohro-          über den Aletschgletscher. Tönt fast zu kit-
pax verwenden, um richtig schlafen zu können. Und auch         schig, um wahr zu sein. Solche Momente und die nicht ein-
Martin Fischer nimmt selbst die grössten Stürme mit Ge-        fach nach Schema F durchstrukturierten Arbeitstage sind
lassenheit zur Kenntnis. «Die Gebäude hier oben sind für       es denn auch, welche die beiden auch nach 15 Jahren noch
Windgeschwindigkeiten von 350 km/h ausgelegt.» Es be-          von ihrem Arbeitsort schwärmen lassen. Und wenn den
steht also – im wahrsten Sinne des Wortes – noch viel Luft     Fischers doch einmal der Sinn nach Zivilisation steht,
nach oben. Einzig ein Teil seiner Arbeit muss bei solchen      müssen sie auch darauf nicht verzichten. Ihr Arbeitsmonat
Extremsituationen eben warten. Aber es braucht viel,           sieht nämlich so aus, dass sie 20 Tage am Stück arbeiten und
bis Martin Fischer nicht nach draussen geht. «Erst ab etwa     dann zehn Tage ins Tal ziehen. An ihren zweiten Wohnort
140 km/h wird es definitiv zu gefährlich und ich bleibe an     in Brienz. Dort haben sie sich vor rund 25 Jahren kennen-
der Wärme.»                                                    gelernt. Er, der Einheimische, sie, die Zugezogene. Aus dem
                                                               topfebenen Holland …
Ab in den Ausgang
Nebst «Angst» ist für Joan und Martin Fischer auch der Be-
griff «Langeweile» nahezu unbekannt. «Man passt seine
Ansprüche natürlich an, schaut zum Beispiel fern, diskutiert
und liest viel», so Joan Fischer. Und selbst der Ausgang
kommt nicht zu kurz. Allerdings nicht ins Kino im Tal,

                                                                                     Die Lunge hat rund 300 Millio-
                                                                                         nen Lungenbläschen.
                                                                                      Diese haben eine gesamte Oberfläche

   Wie funktioniert
 DOSSIER                                                                                  von etwa 100 Quadratmetern.
  FRAGE
                                                                                                   Quelle: Lungenliga

08 die Atmung? Atmen scheint nichts Besonderes zu sein. Es ge-
                                                                                             oder Nase Luft in den Körper. Sie wird bis in
                                                                                             die Lungenbläschen, die Alveolen, gesogen.
                                                                                             Hier findet der Gasaustausch zwischen
               schieht Tag für Tag automatisch und selbstverständ-                           Körper und Aussenwelt statt. Er ist überle-
                                                                                             benswichtig, denn ohne Sauerstoff würden
               lich. Doch es hat eine lebenswichtige Funktion.
                                                                                             die meisten Stoffwechselvorgänge in den
               Text: Vera Sohmer                                                             Zellen nicht funktionieren. Der Sauerstoff
                                                                                             wird über die Blutzirkulation in die Ge-
                                                                                             webe transportiert und von den Stoffwech-
                                              Die Eckdaten sind beeindruckend: Solange       selvorgängen verbraucht. Das dadurch ent-
                                              ein Mensch lebt, inhaliert seine Lunge         standene Kohlendioxid gelangt auf dem
                                              durchschnittlich 300 Millionen Liter Luft.     Blutweg zurück zur Lunge. Wir atmen es
                                              Pro Tag sind dies 15 000 Liter. Diese Luft     aus – als ausgeschleustes Abfallprodukt.
                                              besteht zu fast 21 Prozent aus Sauerstoff,     Die ausgeatmete Luft hat deswegen weni-
                                              78 Prozent Stickstoff, ganz wenig Kohlen-      ger Sauerstoff, dafür mehr zusätzliches
                                              dioxid und ein paar weiteren Gasen. «Das       Kohlendioxid.
               Wir inhalieren täglich         bedeutet, dass wir täglich mehr als 3000 Li-       Grundsätzlich empfiehlt es sich übri-
               15 000 Liter Luft.             ter Sauerstoff einsaugen», heisst es bei der   gens, durch die Nase und nicht durch den
                                              Lungenliga. Welche Menge es sein muss,         Mund einzuatmen. So wird die Luft ange-
                                              kann stark variieren. Im Schlaf braucht man    wärmt und angefeuchtet. Härchen sowie
                                              nur knapp 5 Liter pro Minute. Wer schnell      Nasenschleimhaut filtern zudem Schmutz
                                              läuft, benötigt hingegen 60 Liter.             und Staub heraus. Denn das Eingeatmete
                                                                                             ist praktisch nie ganz sauber.
                                               Lebenswichtiger Gasaustausch
                                               Doch wie funktioniert die Atmung eigent-      Weitere Informationen:
                                               lich? Beim Einatmen gelangt durch Mund        www.lungenliga.ch

                                                               Ausgabe 1 | 2018
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Gibt es irgendwo                                                                                                  Hugo Amacker
                                                                                                                  ist beim Bundesamt für Umwelt
                                                                                                                  (BAFU) stellvertretender

noch reine Luft?                                                                                                  Sektionschef. Der Physiker ist
                                                                                                                  Spezialist für Luftreinhal-
                                                                                                                  tung und Messtechnik. Er arbei-
                                                                                                                  tet mit dem 1979 gegrün-
                                                                                                                  deten NABEL, dem Nationalen
Schweizer Luft ist sauber, aber noch                             sie ist fernab von starken Schadstoffquellen –   Beobachtungsnetz für Luft-
nicht sauber genug, sagt Hugo Amacker                            ist die Luft nicht rein. Wir können dort bei-    fremdstoffe, zusammen. Dieses
                                                                 spielsweise Schwefeldioxid aus Gebieten
vom Bundesamt für Umwelt.
                                                                                                                  wird vom BAFU und der
                                                                 in Europa nachweisen, wo noch viele Koh-         Empa betrieben und unterhält
Welche Schadstoffe ein Problem sind.                             lekraftwerke in Betrieb sind.                    aktuell 16 Messstationen.
Und was wir alle tun können, sie zu                                                                               Das NABEL beteiligt sich auch
minimieren.                                                      In hohen Konzentrationen?                        an internationalen Program-
                                                                 Nein, die Werte sind tief. Die Messungen         men. Die Station auf dem Jung-
Interview: Vera Sohmer                                           zeigen uns aber, dass Schadstoffe über lange     fraujoch gehört zum Global
                                                                 Strecken transportiert werden. Global gibt       Atmosphere Watch, einem welt-
                                                                 es alles, von tiefer bis zu extremer Belas-      weiten Beobachtungsnetz,
 DOSSIER        Herr Amacker, «Luft ist Leben» lautet            tung. Sässen wir jetzt in Neu-Delhi, hätten      das Luftschadstoffe und klima-
  FRAGE         ein bekannter Slogan. Wie gefällt er             wir Werte, die wir bei uns nie hatten und        relevante Stoffe in der Atmo-

09
                Ihnen?                                           kaum je haben werden. Sie liegen ein Viel-       sphäre misst.
                Gut, denn er bringt es auf den Punkt. Der        faches über den gängigen Grenzwerten.
                Mensch atmet pro Tag rund 15 000 Liter
                Luft ein. Das entspricht 15 Kilogramm.           Stimmt es, dass die Luftverschmutzung
                Sie ist ein wichtiges, wenn nicht das wich-      weltweit gesehen zunimmt?
                tigste «Lebensmittel». Ohne Nahrung hält         Ja, und dies mit enormen Folgen. Laut aktu-
                man, je nach Fettreserven, ein paar Wochen       ellen Studien wird verschmutzte Aussen-
                durch. Ohne Wasser ein paar Tage. Ohne           und Innenluft für weltweit 6,5 Millionen
                Luft jedoch nur ein paar Minuten. Dies           frühzeitige Todesfälle verantwortlich ge-
                allein ist Motivation genug, sich für saubere    macht. In der Schweiz sterben jährlich etwa
                Luft einzusetzen.                                3000 Personen vorzeitig wegen Luftver-
                                                                 schmutzung. Rund 300 von ihnen an Lun-
                Saubere oder gar reine Luft – wo gibt            genkrebs.
                es das noch?
                Wahrscheinlich nirgends mehr auf dem             Das Bundesamt für Umwelt betont
                Planeten. Was freilich mit den heutigen,         doch oft, die Luftqualität sei
                ausgeklügelten Messmethoden zusammen-            in der Schweiz besser geworden.
                hängt, die tiefste Konzentrationen messen        Das ist auch korrekt. Die Luftqualität hat
                                                                                                                                                    Marco Sieber

                können. Selbst an unserer höchstgelege-          sich bei uns in den letzten 30 Jahren mar-
                nen Messstation auf dem Jungfraujoch –           kant verbessert, etwa durch strengere Vor-

                                                                Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
CSS MAGAZIN DOSSIER

Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
CSS MAGAZIN DOSSIER

                             schriften für Heizungen, Industrieanlagen        Immerhin haben wir in der Schweiz eine
                             und Motorfahrzeuge, den herabgesetzten           vielfältige Landschaft. In höheren Lagen
                             Schwefelgehalt im Heizöl oder bleifreies         oder im Gebirge ist die Luftqualität dann
                             Benzin. Die meisten Grenzwerte werden            deutlich besser.
                             heute eingehalten. Dennoch ist die Luft
                             noch immer nicht sauber genug und schä-          Welche Auswirkungen haben die
                             digt Mensch und Umwelt.                          Schadstoffe auf die Gesundheit?
                                                                              Feinstaub und Stickstoffdioxid verursa-
«In der Schweiz              Welche Schadstoffe sind das grösste              chen Entzündungen der Atemwege und
sterben jährlich etwa        Problem?                                         schädigen das Herz-Kreislauf-System. Kin-
3000 Personen                Für die menschliche Gesundheit ist es            der und Ältere sind besonders gefährdet.
vorzeitig wegen Luft-        neben dem Stickstoffdioxid und dem               Ausserdem Menschen, die bereits erkrankt
verschmutzung.»              bodennahen Ozon, bei dem im Sommer               sind und beispielsweise unter Asthma
                             die Grenzwerte regelmässig überschritten         leiden. Wer lange hohen Feinstaubbelas-
                             werden, der Feinstaub. Die winzigen Parti-       tungen ausgesetzt ist, kann chronische
«Ein grosser                 kel entstehen beim Verbrennen von Ben-           Krankheiten wie Bluthochdruck oder gar
Treiber der Luftver-         zin, Öl oder Holz, aber auch durch mechani-      Lungenkrebs entwickeln.
schmutzung ist               schen Abrieb von Reifen, Bremsen oder
unser Konsumver-             Strassenbelag. Man spricht hier vom primä-       Bei der Luftbelastung mischen
halten.»                     ren Feinstaub. Er unterscheidet sich vom         alle mit. Sollten sich deshalb alle in
Hugo Amacker                 sekundären Feinstaub, der sich erst in der       der Verantwortung fühlen?
                             Luft aus Vorläuferschadstoffen wie Schwe-        Ja, und dies ist auch die Strategie der
                             feldioxid, Ammoniak oder flüchtigen orga-        Schweiz. Bessere Luft bekommen wir nicht
                             nischen Verbindungen bildet.                     mit einer Supermassnahme, die auf einen
                                                                              Schlag alle Probleme löst. Wir müssen das
                             Warum ist die Feinstaubbelastung in              Ziel durch dauerhafte Verbesserungen bei
                             der kalten Jahreszeit höher?                     allen Schadstoffquellen erreichen.
                             Zum einen wird mehr geheizt, neben fossi-
                             len Brennstoffen auch mit kleinen Holzhei-       Welche Verbesserungen genau?
                             zungen, die mehr Schadstoffe ausstossen.         Etwa mit weiter verschärften Grenzwerten
                             Zum anderen verhindern Inversions-Wet-           bei Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft
                             terlagen den Austausch mit sauberen Luft-        sowie durch strengere Abgasvorschriften
                             massen – wir sitzen in vielen Regionen un-       bei Fahrzeugen. Diese haben heute zwar
                             ter einem Deckel im grauen Wintersmog.           weit bessere Werte als früher, sind aber noch
                                                                              immer nicht da, wo sie sein könnten. Und
                                                                              weil Luftverschmutzung an den Landes-
                                                                              grenzen nicht haltmacht, sind wir weiterhin
                                                                              auf internationale Abkommen angewiesen.
                                                                              Darin werden die Länder verpflichtet, Schad-
                                                                              stoffe in einer bestimmten Zeit auf einen
                                                                              definierten Wert zu reduzieren.

                                                                              Was kann jeder Einzelne im Alltag tun?
                                                                              Ein grosser Treiber der Luftverschmutzung
                                                                              ist unser Konsumverhalten – was wir kau-
                                                                              fen, wo und wie es hergestellt, wie weit es
                                                                              transportiert wird. Die andere Frage ist, wie
                                                                              wir uns fortbewegen. Wer zur besseren Luft
                                                                              beitragen will, sollte Fahrzeuge mit tiefen
                                                                              Abgas- und Verbrauchswerten wählen. Oder
                                                                              überlegen, ob es doch besser ist, den Zug zu
                                                                              nehmen oder mal aufs Velo zu steigen.

                                                                              Und ob Fliegen wirklich sein muss?
                                                                              Auch dies. Bei einer Flugreise nach Asien
Mit diesen sogenannten Bergerhofftöpfen                                       werden hin und zurück gegen 20 000 Kilo-
werden der Staubniederschlag und die                                          meter zurückgelegt. Dabei wird neben
Deposition von Schwermetallen bestimmt.
                                                                              Luftschadstoffen auch so viel vom Treib-
                                                                                                                              Marco Sieber

Das Metallgitter dient als Halterung und
Vogelschutz.                                                                  hausgas CO2 ausgestossen, wie eine Person
                                                                              in der Schweiz durchschnittlich pro Jahr
                                                                              mit dem Auto produziert.

                                                           Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
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                                                                                                                                                          Vor allem in den Anfängen
                                                                                                                                                          des letzten Jahrhunderts
                                                                                                                                                          entstanden in der Schweiz
                                                                                                                                                          zahlreiche Sanatorien
                                                                                                                                                          wie zum Beispiel hier in
                                                                                                                                                          Davos.

                                            Mit Luft gegen die                                                             dem Ersten Weltkrieg mehr als ein Dutzend private sowie
                                                                                                                           diverse Volkssanatorien betrieben. Es galt die Meinung,
                                                                                                                           wonach an diesen «immunen Orten» keine Tuberkulose

                                            «weisse Pest»?                                                                 vorkomme und eine Heilung durch eine Frischluftliegekur
                                                                                                                           möglich sei.

                                            Gesunde Luft und viel Ruhe: So lautete                                         Die häufigste Todesursache
                                            vor Jahrzehnten das – umstrittene –                                            Zwar war die Tuberkulose bis weit ins 20. Jahrhundert hin-
                                                                                                                           ein die häufigste krankheitsbedingte Todesursache in der
                                            Rezept gegen Tuberkulose. Selbst die CSS                                       Schweiz und forderte Zehntausende von Todesopfern vor
                                            betrieb dafür eigene Sanatorien.                                               allem in der ärmeren Bevölkerung. Allerdings ist der dama-
                                                                                                                           lige Boom wohl eher vielen umtriebigen Ärzten zu-
                                            Text: Vera Sohmer
                                                                                                                           zuschreiben denn einer effektiv erwiesenen Wirksamkeit.
                                                                                                                           So ist dem historischen Lexikon der Schweiz zu entneh-
                                                                                                                           men: «Trotz ihrer breiten Anwendung über mehrere Jahr-
                                             DOSSIER       Einige ältere CSS-Versicherte dürften sich vielleicht noch      zehnte konnten die klimatischen Kuren keine eindeutig
                                              FRAGE        erinnern, wie sie vor Jahrzehnten nach Davos oder Leysin        positiven Resultate vorweisen.» Doch erst mit dem erfolg-
                                                           zur Höhenkur geschickt wurden. Dort betrieb die CSS bis         reichen Einsatz erster Tuberkulosestatistiken ab dem Jahr

                                            10             weit in die 1980er-Jahre eigene Sanatorien. Diese wurden
                                                           über Generationen hinweg von Zehntausenden CSS-Ver-
                                                           sicherten besucht. Vor allem in den Anfängen des 20. Jahr-
                                                           hunderts galten Höhenkuren in gesunder Bergluft als
                                                                                                                           1947 schwand die Rechtfertigung für die aufwendigen,
                                                                                                                           teuren und langen Kuraufenthalte.
                                                                                                                              Gleichzeitig verringerte das Aufkommen von Antibio-
                                                                                                                           tika das Tuberkulose-Risiko in der Schweiz und setzte dem
                                                           wichtigstes Mittel gegen die damals grassierende Tuber-         Höhenklinik-Boom nach und nach ein Ende. In den 1960er-
                                                           kulose, auch weisse Pest oder Schwindsucht genannt.             Jahren wurden denn auch zahlreiche Sanatorien geschlos-
Photopress-Archiv Kraft, Sulzer, Keystone

                                                           An allen Ecken und Enden der Schweiz wurden denn auch           sen, in Hotels, Rehabilitationskliniken sowie Heilstätten
                                                           oftmals sehr luxuriöse Sanatorien erstellt. Fanden anfäng-      zur Behandlung anderer Lungenkrankheiten wie Asthma
                                                           lich vor allem reiche Ausländer den Weg in die Schweizer        und Atemwegsallergien umgewandelt – oder ganz einfach
                                                           Berge (vor allem nach Davos), wurden nach und nach              ihrem Schicksal überlassen. Wie zum Beispiel das Sanato-
                                                           in allen Landesteilen auch Volkssanatorien für die ärmere       rio San Gottardo in Quinto. Das mächtige Gebäude ober-
                                                           Bevölkerung erstellt, so etwa in Walenstadt, Crans-Mon-         halb der Autobahn A2 steht heute noch als bröckelndes
                                                           tana oder Quinto. Die Kliniken wurden von Bund und              Sinnbild für eine Zeit, in der Luftkuren einen wesentlichen
                                                           Kantonen subventioniert. Allein in Davos wurden vor             Wirtschaftsfaktor darstellten.

                                                                                                        Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
CSS MAGAZIN DOSSIER

                                                              Betreute Lager helfen mit,
                                                              dass Kinder besser mit
                                                              ihrer Krankheit umgehen
                                                              können.

                                                              arbeitet die CSS seit diesem Jahr eng mit        Betreute Ferienlager
                                                              aha! Allergiezentrum Schweiz zusammen.           Gerade für Heranwachsende
                                                              Diese unabhängige Stiftung setzt sich seit       kann eine Allergie sehr
                                                              bald zwanzig Jahren für Allergiebetroffene       belastend sein. Deshalb bietet
                                                              ein. Unter anderem werden diese mit fun-         aha! Allergiezentrum Schweiz
                                                              dierten Informationen, Beratungen sowie          in der Deutschschweiz so-
                                                              Schulungen unterstützt.                          wie in der Romandie betreute
                                                                                                               Ferienlager für Betroffene an.
                                                              Verschiedene Schulungen                          Die Ferienwoche richtet sich
                                                              Im Rahmen der Zusammenarbeit mit aha!            an Kinder und Jugendliche
                                                              Allergiezentrum Schweiz möchte die CSS           mit Allergien, Asthma, Neuro-
                                                              betroffenen Menschen mit einer Allergie          dermitis, Psoriasis oder
                                                              oder einer chronischen Hauterkrankung            Nahrungsmittelintoleranzen.
                                                              helfen. Sie unterstützt deshalb folgende         Im Lager werden sie von
                                                              Schulungen für Kinder, Jugendliche und           erfahrenen und geschulten
                                                              Erwachsene:                                      Fachpersonen aus den Be-
                                                                 Asthma-Schulung: Diese Schulung ist           reichen Bewegung, Pädago-
                                                              geeignet für Jugendliche und Erwachsene.         gik, Pflege und Ernährung
                                                              Sie besteht aus zwei Teilen, in denen einer-     betreut. Sie kennen die Kran-
                                                              seits medizinisches Basiswissen und              kengeschichte der Teilneh-
                                                              Massnahmen aufgezeigt werden, um die             merinnen und Teilnehmer und
                                                              Auslöser von Asthma zu vermeiden oder            unterstützen diese in der
                                                              zu reduzieren. Andererseits werden Inha-         Einhaltung der Medikation.

Leichter                                                      lations- und Atemtechniken erlernt und
                                                              praktisch geübt.
                                                                 Anaphylaxie-Schulung: Eine Anaphy-
                                                                                                               Dank der fachgerechten
                                                                                                               Betreuung werden die Kinder
                                                                                                               und Jugendlichen im eigen-

atmen?                                                        laxie ist eine akut auftretende schwere aller-
                                                              gische Reaktion (zum Beispiel auf Nah-
                                                              rungsmittel oder Insektengifte), die ohne
                                                                                                               verantwortlichen Umgang mit
                                                                                                               ihren gesundheitsbedingten
                                                                                                               Einschränkungen unterstützt
Immer häufiger wird bei Kindern Asthma                        sofortiges Handeln schlimmstenfalls töd-         und gefördert. Unter anderem
diagnostiziert. Schulungen können                             lich enden kann. Die von aha! Allergiezent-      finden im Lager Workshops
                                                              rum Schweiz angebotene Anaphylaxie-
mithelfen, mit den gesundheitlichen                                                                            zu verschiedenen Themen in
                                                              Schulung richtet sich an Betroffene sowie        Bezug auf die Krankheit statt.
Problemen besser umzugehen.                                   gegebenenfalls deren Eltern. Nebst dem           Die CSS übernimmt die Kosten
                                                              Basiswissen werden Massnahmen vermit-            für die Schulungen sowie
Text: Roland Hügi
                                                              telt, wie im Ernstfall gehandelt werden          das Ferienlager, sofern die be-
                                                              muss.                                            troffene Person bei der CSS
  DOSSIER       Allergien haben in der Schweiz in den ver-        Neurodermitis-Schulung: Diese richtet        versichert ist und über mindes-
   FRAGE        gangenen Jahrzehnten stark zugenommen.        sich an Eltern betroffener Kinder und kann –     tens eine Heilungskosten-
                Heute leiden schätzungsweise zwei Millio-     je nach Alter der Kinder – auch gemeinsam

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                                                                                                               Zusatzversicherung verfügt.
                nen Menschen an einer Allergie, also rund     mit dem Kind besucht werden. Die Eltern-
                ein Viertel der Bevölkerung. Besonders        schulung besteht aus je einem interaktiven
                häufig sind Kinder und Jugendliche betrof-    Grundlagen- und Vertiefungsteil. Die Kin-
                fen. Bei rund zehn Prozent aller Kinder       derschulung vermittelt auf spielerische
                wird Asthma diagnostiziert, gegen zwanzig     Weise verschiedene Aspekte zum Thema.
                                                                                                                                                 aha! Allergiezentrum Schweiz

                Prozent der Jugendlichen haben eine
                Pollenallergie und jedes zehnte Kind leidet   Alle weiteren Informationen
                an einer Neurodermitis. Eine Allergie ist     finden Sie auf der Website der
                nicht bloss belastend, sie schränkt auch      CSS:
                die Lebensqualität erheblich ein. Deshalb      www.css.ch/betreuungsprogramm

                                                              Ausgabe 1 | 2018
CSSMAGAZIN - Was liegt alles in der Luft? - Vollkornoder helles Brot? Wer redet schon über Inkontinenz? - SVLW
CSS MAGAZIN

                             DOSSIER
                              FRAGE

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                           Wie fühlen
                           sich sechs Minuten
                           ohne Luft an?
                           Freitaucherin Claudia Lukaschek hält seit                           ten Sinne des Wortes ab – in eine Welt ohne
                           über neun Jahren den Schweizer Rekord                               Handy, Push-Nachrichten oder Termine.
                                                                                               «Unter Wasser bin ich mit mir eins und
                           im statischen Apnoe. Sie kann über sechs
                                                                                               fühle mich frei», sagt Lukaschek, um voller
                           Minuten lang die Luft anhalten.                                     Begeisterung über die Vorzüge dieser unbe-
                                                                                               kannten Sportart zu sprechen.
                           Text: Christian Schönbächler

                                                                                               Meditation unter Wasser
                                                                                               Für die Badenerin ist Freitauchen weniger
                                               Es war das Bedürfnis nach Sicherheit, das       Sport als Lebenseinstellung – ein Weg zu
                                               Claudia Lukaschek zu ihrer grossen Leiden-      einem glücklichen, erfüllten Leben: «In un-
                                               schaft brachte. Ihren ersten Kontakt mit        serer schnelllebigen Welt ist es unglaublich
                                               Freitauchen hatte sie im Hallenbad: Sie be-     schwierig, Ruhe zu finden. Wir sind enorm
                                               suchte einen Kurs, in dem Gerätetaucher         vielen Reizen ausgesetzt und werden –
                                               Techniken aus dem Freitauchen lernten.          ohne dass wir es selber merken – immer
                           Claudia Lukaschek   Diese sollten sie im Falle eines unvorherge-    mehr fremdgesteuert. Das birgt die Gefahr,
                                               sehenen Zwischenfalls befähigen, auch           dass wir uns selbst nicht mehr spüren.»
                                               ohne Luft aus der Pressluftflasche sicher       Freitauchen helfe, zu sich zu finden und
                                               aufzutauchen. «Von da an war es um mich         sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
                                               geschehen», sagt Lukaschek. Fortan trai-        Denn wer in der Tiefe auf sich alleine ge-       «Unter Wasser bin
                                               nierte sie bis zu vier Mal in der Woche und     stellt sei, lerne, auf die Zeichen seines Kör-   ich mit mir eins und
                                               erzielte gewaltige Fortschritte. Nach weni-     pers zu hören, kontrolliert loszulassen und      fühle mich frei.»
                                               gen Monaten war sie Mitglied der Schwei-        seine Gedanken zu fokussieren.
                                               zer Nationalmannschaft. Verteidigte über
                                               dreizehn Jahre lang ihren Titel als Schweizer   Grenzen sind kopfgemacht
                                               Meisterin in allen vier Apnoe-Disziplinen.      Wie ist diese Achtsamkeit mit dem gefährli-
                                               Und hielt zahlreiche Schweizer Rekorde.         chen Drang nach einem neuen Rekord zu
                                                                                               vereinbaren? «Eine Rekordjagd um des Re-
                                               Die Kunst, nicht zu atmen                       kords willen ist absurd», findet Lukaschek.
                                               Beim Freitauchen – auch Apnoetauchen ge-        Aber die eigenen Ziele zu verschieben und
                                               nannt – nutzt der Taucher die Luft in seiner    Grenzen zu durchbrechen mache Spass              «Eine Rekordjagd
                                               Lunge, um möglichst tief oder möglichst         und sei absolut richtig. Natürlich mit einer     um des Rekords willen
                                               lange zu tauchen. Dabei kommt er gänzlich       realistischen Risikoabwägung. Durch das          ist absurd.»
                                               ohne externe Luftzufuhr, etwa durch eine        kontinuierliche körperliche und mentale          Claudia Lukaschek
                                               Pressluftflasche, aus. Was sich gefährlich      Training erfahre man, dass Grenzen nur im
                  Images
            GettyImages

                                               anhört, hat das Leben von Lukaschek unge-       Kopf existierten: «Freitauchen lehrte mich,
                                               mein bereichert: «Beim Freitauchen finde        dass man immer mehr kann, als man glaubt.
yaserahmad,Getty

                                               ich meine Ruhe», so die Kommunikations-         Und dieses Vertrauen macht mich stark
mihtiander,

                                               expertin und Mutter eines achtjährigen          und erfolgreich in allen Lebenslagen», so
                                               Sohnes. Ist sie im See, taucht sie im wahrs-    Lukaschek.

                                                                                               Ausgabe 1 | 2018
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   Was macht denn
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13 die Luft im Schloss?
                Luft ist immer und überall – auch wenn wir sie nicht sehen
                können. Unsichtbar sind auch die Luftschlösser, die
                wir in unseren (Tag-)Träumen immer wieder erfinden.
                Deshalb hat Ihnen die CSS hier ein Luftschloss gebaut,
                das Sie sehen und in dem Sie ganz viel entdecken können.
                Text: Roland Hügi, Illustration: Peter Halter

            2 Warme Luft
          Warme Luft steigt auf. Diesen Effekt nutz-
          ten die Gebrüder Montgolfier, die den
          Heissluftballon erfanden. Der erste Flug
          erfolgte am 4. Juni 1783. Der erste
          bemannte Flug folgte am 21. November.

3 Luftverschmutzung
Am besten ist die Luft sichtbar,
wenn sie dreckig ist. Einen unrühmlichen
Smogrekord erzielte Indiens Haupt-
stadt Neu-Delhi: Im November 2017 lag
die Feinstaubkonzentration um das
40fache über dem Grenzwert der Welt-
gesundheitsorganisation (WHO).
Statt von Luft müsste man wohl eher
von einer Giftwolke sprechen.

            4 Filterpflanzen
          Es gibt Zimmerpflanzen, die imstande sind,
          gewisse Schadstoffe aus der Luft zu filtern.
          Zu diesen «Filterpflanzen» zählen
          etwa Chrysanthemen, Efeu oder Ficus.

                                   5 Wolke
                                  Erst wenn die Luft genug Feuchtigkeit
                                  aufgenommen hat, kann man sie als
                                  Wolke oder eben Nebel sehen. Die höchs-
                                  ten Wolken sind die Zirruswolken. Sie
                                  bestehen aus Eiskristallen und sind in
                                  einer Höhe von 8000 bis 12 000 Metern
                                  «zu Hause».

                                                                Ausgabe 1 | 2018
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1 Dünne Luft
Dünne Luft hindert den Menschen
nicht zwingend, sich in grossen Höhen
anzusiedeln. Die höchstgelegene                                                      9 Sperbergeier
menschliche Ansiedlung der Welt,
                                                                                     Der Sperbergeier geht ganz schön hoch
Aucanquilcha, lag auf 5300 Metern
                                                                                     hinaus. Er hält mit 11 300 Metern den
in den chilenischen Anden. Die dort
                                                                                     Höhenrekord. Auf dieser Höhe kollidierte
lebenden Indios arbeiteten in einem
                                                                                     einer dieser imposanten Vögel 1973
Schwefel-Bergwerk, das heute jedoch
                                                                                     über Afrika mit einem Passagierflugzeug.
geschlossen ist.

                                                                                                           8 Erster Flug
                                                                                                          Luft hat – in Form von Wind – die Kraft,
                                                                                                          Windmühlen und Windkraftwerke
                                                                                                          anzutreiben. Und sie lässt Objekte gleiten.
                                                                                                          Die ersten Gleitflüge mit einem
                                                                                                          «Flugzeug» machte Otto Lilienthal ab
                                                                                                          1891. Das ging einige Jahre gut.
                                                                                                          1896 jedoch stürzte der Flugpionier
                                                                                                          in den Tod.

                                                                                                           7 Sauerstoff
                                                                                                          Sauerstoff gibt’s auch ausserhalb unseres
                                                                                                          Sonnensystems. So haben Wissen-
                                                                                                          schafter im Sternbild des Pegasus einen
                                                                                                          Planeten gefunden, der Sauerstoff in
                                                                                                          seiner Atmosphäre hat. Leider geht der
                                                                                                          Wind dort ziemlich ruppig: Die Wissen-
                                                                                                          schafter schätzen die Windgeschwindig-
                                        6 Fische                                                          keit auf kaum vorstellbare 5000
                                        Auch Fische brauchen Luft. Diese «filtern»                        bis 10 000 Kilometer pro Stunde.
                                        sie aus dem Wasser, das durch ihre Kiemen
                                        fliesst. Dort wird der Sauerstoff vom Blut
                                        aufgenommen. Eine spezielle Fähigkeit hat
                                        der Aal: Wenn es feucht genug ist, kann
                                        er sich stundenlang über Land bewegen.

                                                                Ausgabe 1 | 2018
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   Joggen auch bei
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 FRAGE

14 «dicker» Luft?
              Sport im Freien ist gesund. Aber nicht immer und überall. Bei Sommer-
              hitze und Smoglage sollten Läufer ein paar Regeln beachten.
              Text: Vera Sohmer

                                                                                Beschwerden wie tränende Augen, geschwol-
                                                                                lene Schleimhäute, Kopfschmerzen oder
                                                                                Atembeschwerden auslösen kann.

                                                                                Gewisse Regeln beachten
                                                                                Ganz aufs Freilicht-Training verzichten,
                                                                                muss man deshalb nicht. «Der Nutzen von
                                                                                regelmässigem Ausdauersport überwiegt
                                                                                die Belastung durch die Luftverschmut-
                                                                                zung», sagt Ingo Fengels, Facharzt für
                                                                                Atemwegserkrankungen und Sportmedi-
                                                                                zin an der Hirslanden Klinik St. Anna und
                                                                                in der Luzerner Löwenpraxis. Allerdings
                                                                                sollten Sportler ein paar Regeln beachten.
                                                                                Eine denkbar einfache: Im Sommer in den
                                                                                frühen Morgenstunden nach draussen ge-
Wer entlang viel befahrener Strassen joggt, ist hohen                           hen. Nicht nur, weil dann die Temperaturen
Schadstoff-Konzentrationen ausgesetzt.                                          angenehmer sind. Es ist auch weniger Ozon
                                                                                in der Luft.
                                                                                   Wer sichergehen will, kann sich zuvor
                                                                                über die aktuelle Schadstofflage seines
                                                                                Standorts informieren, etwa über die
                           So manche Jogger sind hart im Nehmen:                App airCHeck (https://cerclair.ch/aircheck).
                          Der ärgste Grossstadtverkehr kann sie                 Vorsichtig sollten vor allem Menschen mit
                           ebenso wenig abschrecken wie Bruthitze               Atemwegserkrankungen sein. Eventuell
                           oder Eiseskälte. Unverdrossen spulen sie             müssen sie ihre Medikation anpassen und
                           ihre Strecke ab. Schliesslich zählt es, zu trai-     vor dem Sport inhalieren. Bei hoher Schad-
                          nieren und fit zu bleiben. Aber nicht um je-          stoffbelastung ist es im Zweifelsfall besser,
                           den Preis. Luftschadstoffe wie Feinstaub             das Training unter freiem Himmel einmal
                           bergen gesundheitliche Risiken und kön-              auszulassen.
                          nen für Sportler gefährlich werden (siehe                Ob Sommersmog oder nicht: Vom Jog-
                          Interview Frage 09). Auch Ozon in Boden-              gen an stark befahrenen Strassen ist grund-
                                           nähe ist problematisch. Es           sätzlich abzuraten. Hier sind die Schad-
              Luftschadstoffe wie          entsteht bei starker Son-            stoff-Konzentrationen hoch. Sich mit
              Feinstaub bergen             nenstrahlung aus Vorläu-             Atemschutzmasken zu behelfen, davon rät
              gesundheitliche              ferschadstoffen wie Stick-           Ingo Fengels ab: «Das ist nicht durchführ-
              Risiken und können           oxiden. Zu hohe Ozonwerte            bar und macht keinen Spass.» Sinnvoller sei,
              für Sportler gefähr-         gibt es im Hochsommer                sich ein geeigneteres Areal zu suchen.
              lich werden.                 immer wieder – es herrscht           Insbesondere im Wald oder Park werde der
                                                                                                                                Nikada, Getty Images

                                           dann Sommersmog. In höhe-            Organismus weniger mit Schadstoffen be-
                          ren Luftschichten schützt Ozon vor UV-                lastet. Vorteil zudem: Die Bäume spenden
                           Strahlung. Bodennah aber ist es ein Reizgas,         Schatten. Auch dies strapaziert den Körper
                           das vor allem bei körperlicher Anstrengung           weit weniger als die sengende Sonne.

                                                             Ausgabe 1 | 2018
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