AKTUALISIERTE UMWELTERKLÄRUNG 2012 - Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg
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AKTUALISIERTE UMWELTERKLÄRUNG 2012 Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg GEPRÜFTES UMWELTMANAGEMENT REG. NR. DE - 123 - 00054
Standort und Historie _6 Schumacher Packaging GmbH - Schwarzenberg _8 - Kartonerzeugung, Kartonverarbeitung Unternehmensdaten _12 Umweltpolitik _14 Umweltmanagementsystem _16 Umweltaspekte und deren Bewertung _19 Input _20 Output _22 Kernindikatoren 2009-2011 _26 Umweltchronik/Umweltleistung _28 Abrechnung Managementprogramm _29 Managementprogramm 2012/2013 _30 Validierung und Erklärung der Umweltgutachter, _31 Standortregistrierungsurkunde, Impressum 3
VORWORT Blick auf die Produktionsgebäude der Kartonerzeugung Blick übers Heizkraftwerk und die Kartonerzeugung ins Erzgebirge 4
Im Jahr 2004 wurden in der damaligen Kartonagen Schwarzenberg GmbH die bestehenden Management- systeme von Umwelt, Qualität und Hygiene zu einem integrierten Managementsystem verbunden. Dadurch konnten unsere Mitarbeiter besser in die Ziele unseres Managementsystems eingebunden werden. Auch Be- hörden und Kunden gegenüber können wir so das funktionierende Ineinandergreifen der einzelnen Manage- ment-Komponenten demonstrieren. In internen Audits, aber auch in externen Bewertungen unseres Managementsystems, dokumentiert das Un- ternehmen die Konformität mit den gesetzlichen Forderungen und darüber hinaus mit den Zielen seiner Um- weltpolitik. Unser Engagement zur Erhaltung der Umwelt zeigt sich auch durch die Zertifizierung unseres Umweltmanage- mentsystems nach DIN EN ISO 14001 und Validierung nach EG-Verordnung Nr.1221/2009 (EMAS). Von Fremdfirmen, die auf unserem Firmengelände arbeiten, verlangen wir ebenfalls die Einhaltung unserer Umweltvorschriften. Unsere unternehmerischen Entscheidungen sind davon getragen, Ökonomie und Ökolo- gie als Elemente einer nachhaltigen Entwicklung in Einklang zu bringen. Dazu ist unser Umweltarbeitskreis ein wichtiges Leitungsinstrument. Er schafft die Grundlage, dass alle Mit- arbeiter über Umweltprozesse im Unternehmen informiert werden und an daraus resultierenden Aufgaben mitarbeiten. Damit wird ein hoher Grad an Mitarbeiter-Beteiligung am Umweltmanagement erreicht. Es gelang uns in der Vergangenheit, spezifische Verbräuche für Energie und Wasser zu senken und die Über- wachungswerte der Abwasserschadstoffe unter den in der wasserrechtlichen Erlaubnis festgelegten Grenz- werten zu halten. Daraus folgend haben wir für einige bedeutende Umweltaspekte eigene niedrigere Stan- dards erklärt. Andererseits hat es eine Erhöhung nicht gefährlicher Abfälle gegeben, die auf einer Verbesserung der op- tischen Qualität unserer Produkte beruht. Unsere Produkte bestehen zu 100% aus Altpapier, wodurch natürliche Ressourcen gut genutzt werden. Die daraus gefertigten Produkte sind umweltfreundlich, da sie wieder recycelbar sind. Die Einordnung des Kesselhauses als emissionshandelspflichtige Anlage und die damit verbundenen Aufga- ben nach TEHG wurden erfüllt. Auch das im Oktober 2007 in Betrieb gegangene Kraftwerk, das auf der Basis von Braunkohlenstaub den erforderlichen Prozessdampf erzeugt, ist immisionsschutzrechtlich genehmigt und entspricht den Anforderungen der TA Luft. Unser Unternehmen Schumacher Packaging GmbH Schwarzen- berg wird auch zukünftig im Rahmen einer geplanten schrittweisen Produktionserhöhung eine Verbesserung seiner Umweltleistungen anstreben. Dazu brauchen wir, wie schon in der Vergangenheit, die Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten, Behörden, der Öffentlichkeit und das Engagement unserer Mitarbeiter. Das ist unsere Firmenpolitik. Dipl.-Kfm. Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Schumacher Christian Bleyl Geschäftsführer Geschäftsführer Schwarzenberg, 26.10.2012 5
STANDORT UND HISTORIE Die Stadt Schwarzenberg Die lebendige Stadt mit denkmalgeschützter Alt- stadt und stolzem Schloss liegt als „Perle des Erz- gebirges“ eingeschmiegt im Tal des Schwarzwas- sers. Über Jahrhunderte wurde hier Eisen und Zinn abgebaut. Mit der Industrialisierung entstanden Metallwaren- und Maschinenfabriken, Spinnereien, Holzschleifereien, Pappen- und Papierfabriken, Forstwirtschaftsbetriebe und Tourismuseinrich- tungen – es entwickelte sich ein ausgewogenes Fir- menspektrum und eine attraktive Infrastruktur. Schwarzenberg hat heute 20.000 Einwohner, eine gesunde Wirtschaft mit mittelständischen Unter- nehmen. Unmittelbar neben der Tschechischen Republik und Bayern ist die Stadt ein attraktiver, zu- kunftsträchtiger Standort mitten im neuen Europa. Schloss Schwarzenberg Kartonagenfabrik Gebrüder Freitag, Raschau um 1936 Kartonmaschine in der Produktion um 1936 6
Die Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg Das Unternehmen befindet sich mit seinen Produktionsstätten Kartonerzeugung und Kartonverarbeitung an einem gemeinsamen Standort an der östlichen Peripherie von Schwarzenberg. Seit dem 01.01.2010 firmiert das Unternehmen als Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg. Die Schu- macher Packaging GmbH Schwarzenberg ist eine Tochter der Schumacher Beteiligung und Management GmbH. Wir verstehen uns als ein führender mittelständiger Hersteller von individuellen Verpackungslösungen aus Well- und Vollpappe. Die Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg, Raschauer Weg 30, liegt auf einem langgestreckten Be- triebsgelände von ca. 10 ha am Flusslauf der „Großen Mittweida“. Es bestehen keine relevanten Altlasten. Ebenso ist der Standort kein Trinkwassereinzugsgebiet. Infolge des Jahrhunderthochwassers, im Jahre 2002, wurden Teilflächen des Bereiches der Kartonerzeugungsanlage als Überschwemmungsgebiet eingeordnet. Mit dem öffentlichen Straßennetz ist das Unternehmen von Schwarzenberg über eine eigene Betriebsstraße verbunden. Das Unternehmen ist über die A72, Ausfahrt Hartenstein, bzw. die A4, Ausfahrt Zwickau -Meerane, weiter die B93 Richtung Aue und schließlich die B101 Richtung Annaberg-Buchholz zu erreichen. Bei der Herstellung von Vollpappe, Karton und Verpackungsmitteln kann der Standort Schwarzenberg auf eine mehr als 100 -jährige Tradition zurückblicken. Seit der Gründung des Unternehmens durch die Unternehmerfa- milie Freitag im Jahre 1868 haben mehrere Generationen ihr Wissen und ihre Erfahrung in die Herstellung von Vollpappe, Karton und Verpackungsmitteln eingebracht. Die Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg führt die innovativen Traditionen fort. Schließlich stammt das Patent der ersten stabil falt- und klebbaren Schachtel aus kompakter Pappe aus dieser Region. Verantwortungsvolle Unternehmer aus dem Erzgebirge haben den Mittelstand der Region Aue-Schwarzenberg in den letzten Jahren wieder zu einer Säule der säch- sischen Wirtschaft aufgebaut. Die Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg gehört zum Kern dieser Firmen. Ausdruck dieser Entwicklung ist die Verleihung des „Großen Preis des Mittelstandes 2003“ der Oskar - Patzelt - Stiftung. Das heute pri- vat geführte Unternehmen produziert in neu gebauten und sanierten Gebäuden auf modernsten technischen Anlagen. Das Besondere ist die hohe Flexibilität in Produk- tion und Lieferung, die sich aus zwei Betriebsteilen ergibt: In der Kartonerzeugung wird die Vollpappe hergestellt, die in der Kartonverarbeitung zu Verpackungsmitteln weiterverarbeitet wird. Heute werden hier neue Verpackungsideen, konstruktive Lö- sungen und außergewöhnliche Kundenwünsche kreativ angeboten und schnell um- gesetzt. Das Ausgangsmaterial Karton und Vollpappe, daraus hergestellte Kartonagen, Zu- schnitte und gestanzte Einlagen werden bereits von über 400 Kunden aus Deutsch- land und Europa hoch geschätzt. Kein Wunder, denn es ist echte, erzgebirgische Qualität. 7
KARTONERZEUGUNG In der Tradition echter Papiermacher Die Kartonmaschine ist ein Kernstück unseres Unternehmens. Sie produzierte 2011 ca. 42.000 Tonnen Vollpappe - ca. 63 % für Direktkunden und 37 % für die eigene Kartonverarbeitung. Diese Produktionssteigerung ist auf die Investition an der Kartonmaschine im Jahr 2010 zurück zu füh- ren. Für das Jahr 2012 umfasst das Investitionspro- gramm die Schließung der Wärmerückgewinnungs- haube über der Kartonmaschine, sowie der Einbau eines neuen Glättwerkes in die Kartonmaschine. Die erste Maßnahme wird sich günstig auf den En- ergiehaushalt der Kartonmaschine auswirken. Die zweite Maßnahme zielt auf eine Verbesserung be- stimmter Qualitätsparameter unserer Produkte ab. Die Zusammensetzung der Faserstoffe bestimmt weitgehend die Qualitätseigenschaften des entste- henden Produktes. Zum Einsatz kommen 100% Alt- papier verschiedener Sorten, aus denen artfremde Bestandteile aussortiert werden. Der dabei entste- hende Abfall wird Entsorgungsfachbetrieben über- lassen und ausschließlich einer Verwertung zuge- führt. Trockenpartie der Kartonmaschine Kühlzylinder am Ende der Trockenpartie Equipment Kartonmaschine: - Arbeitsbreite: 2.100 mm - Siebpartie: 10 Rundsiebe - Pressenpartie: Sauggautsch-, Starkdruck- und Offsetpresse - Trockenpartie: 52 Zylinder - Glättzylinder mit Rückbefeuchtung - Flexodruckwerk für Logodruck - Längs- und Querschneider Planschneider Fräseinrichtung Verpackungsanlage CYKLOP 2.200 m² Warenlager Produkte Vollpappe: grau, braun und weiß gedeckt flächenbezogene Masse: 350 bis 1.050 g/m² mit verschiedener Wasseradsorption 8
Produktionsablauf Kartonerzeugung Input Nebenprozess Hauptprozess Nebenprozess Output Altpapierlagerung Wasser Altpapierauflösung Abfall Elektroenergie Lärm Stoffaufbereitung: mehrstufige Sortierung Reinigung Wasser Abwasser Abwasser- kläranlage chemische Kartonmaschine: Hilfsmittel Rundsiebpartie D Pressenpartie Brennstoff a Trockenpartie Lärm m Heizhaus p Oberflächenglättung f Logodruckwerk Wasser Produktmesseinrichtung online Abluft Betriebs- Längsschneider mittel Dampf- Querschneider turbine Stapeleinrichtung Generator Elektroenergie Verpackungs- Verpackungsanlage material Versandlager 9
KARTONVERARBEITUNG Große Vielfalt Just-in-Time Wir stellen Kartonagen für den Food- und Non- Food-Bereich her: farbig bedruckt, nach ECMA- Code1) gestanzt oder individuell zugeschnitten, ge- klebt, komplettiert und verpackt. Unsere Kunden kommen aus den verschiedensten Industrie- und Handelsbereichen: Automobil-, Bau- stoff-, Chemie-, Lebensmittel- und Möbelindustrie, Großhandel und Versandhäuser. Mit einer modernen 4-Farb-Flexodruckmaschine, Stanz- und Klebeautomaten sind wir fit für jeden Auftrag. Unser besonderes Plus sind die eigene Karton- erzeugung und die schnelle Umrüstung variabler Technik. So können wir Just-in-Time auch spezielle Konstruktionen und kleinere Aufträge liefern. 1) standardisierte Schachtelgröße 4-Farb-Flexodruckmaschine Typ Arcus Faltschachtelklebemaschine Typ Domino 145 Equipment 4-Farb-Flexodruckmaschine ARCUS 3 Stanzautomaten Autoplatine BOBST (Typ SP 130 E, SP 142-E, SP 142-ER) 5 Faltschachtelklebemaschinen, JAGENBERG und BOBST (Typ DIANA 145-3, DOMINO 145 mit au- tomatischer Abpackeinheit, DOMINO 110, ALPINA 145-II, DIANA 114 PRO) Planschneider Umreifungsgeräte EDV- Logistiksystem Plotter zur Musteranfertigung Verpackungsanlage CYKLOP 5.000 m² Warenlager incl. Außenlager Produkte Aufrichteschachteln aus Vollpappe, 3-, 4- und 6-punktgeklebt, individuell konstruiert oder nach ECMA-Code gefertigt Stülpschachteln Formatware, Stanzteile, Einlagen 10
Produktionsablauf Kartonverarbeitung Input Nebenprozess Hauptprozess Nebenprozess Output Brennstoffe Heizung Gebäudeheizung Abluft Karton aus Kartonerzeu- gung, Fremd- Zwischenlagerung karton Klischee Abfall Farbe, Lösungsmittel Druckmaschine Lärm Elektroenergie Makulatur innerbetriebl. zurück zur KE Transport Zwischenlagerung Hilfsmittel Werkzeug Stanzautomaten Lärm Elektroenergie innerbetriebl. Stanzabfälle Transport Zwischenlagerung zurück zur KE Leim Paletten Klebemaschinen Lärm Elektroenergie innerbetriebl. Abfall Transport Verpackungsanlage zurück zur KE Verpackungs- material innerbetriebl. Versandlager Transport 11
UNTERNEHMENSDATEN 1) Bruttoproduktion = Bruttoproduktion/roh - Randbeschnitt - Ausschleusung 1) Bruttoproduktion Nettoproduktion Diagramm 1: Leistungsentwicklung Kartonerzeugung in t/a Tabelle 1: Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen Tabelle 2: Flächenverhältnis Betriebsgelände Jahr Mitarbeiteranzahl Gesamtfläche: 61.940 m2 2006 137 davon versiegelte Fläche: 42.826 m2 2007 139 2008 139 davon Gebäude: 18.142 m2 2009 139 davon Straßen/Plätze: 24.684 m2 2010 156 Versiegelungsgrad = versieg. Fläche/ Gesamtfläche 69,1 % 2011 175 1) 2) davon Fremdkarton davon Karton aus Eigenerzeugung 3) verkaufte Ware Kartonverarbeitung 2) 3) 12.361 15.705 12.934 11.008 16.090 15.539 11.625 1) 13.013 11.127 9.779 9.881 9.205 8.093 9.869 Diagramm 2: Kartoneinsatz und verkaufte Ware in der Kartonverarbeitung in t/a 12
1) 2) 3) Maßstab: 1:10.000 Quelle: Ausschnitt aus topografischer Karte TK10 © Staatsbetrieb Geobasinformation und Vermessung Sachsen 2012 Um die Ausdehnung unserer Firma zu verdeutlichen, haben wir die unten aufgeführten Anlagen in die Flurkar- te eingetragen. (Die Werksbezeichnungen I- III sind überholt.) 1) Lagerhalle Kartonverarbeitung 2) biologische Kläranlage 3) Wehranlage mit Fischtreppe 13
UMWELTPOLITIK Die Zukunft der Menschen, der Gesellschaft und der Wirtschaft hängt vom ökologischen Gleichgewicht der Natur ab. Nicht nur die gesamte Wirtschaft, sondern auch jedes Einzelunternehmen ist aufgefordert, sein Tun in Zusammenhängen zu sehen und Verantwortung zu übernehmen. Wir als Unternehmen der Kartonerzeugung und -verarbeitung sind uns unserer Verantwortung für die nachhal- tige Entwicklung und Durchsetzung einer umweltverträglichen Form des Wirtschaftens bewusst. Mit dem integrierten Managementsystem wurde in der Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg die Grundlage geschaffen, Erzeugnisse mit kundengerechtem Qualitätsstandard, akzeptabler Umweltverträglich- keit und unter Beachtung wirksamer Hygienerichtlinien zu produzieren. Zufahrt zum Betriebsgelände 14
Umweltpolitische Handlungsgrundsätze 1. Wir verpflichten uns zur kontinuierlichen Verbesserung der betrieblichen Umweltleistung. Die Umweltleistung wird anhand der Festlegung und Bewertung umweltbezogener Zielsetzungen und Einzelziele gemessen. 2. Umweltschutz ist eine komplexe Aufgabe. Es wird Wert darauf gelegt, umweltrelevante Gesichts- punkte in allen Bereichen des Unternehmens zu berücksichtigen und die Priorität auf die Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen zu setzen. 3. Die Unternehmensleitung und alle Mitarbeiter verpflichten sich zur Einhaltung der relevanten Um- weltgesetze und -vorschriften sowie weiterer Vorschriften, die das Erscheinungsbild des Unterneh- mens und dessen Ergebnisse prägen. 4. Die Umweltauswirkungen beim Einsatz neuer Stoffe und der Einführung neuer Verfahren werden durch die Bewertung ihrer Umweltaspekte im Voraus beurteilt. 5. Unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit werden wir unvermeidlicher Belastungen möglichst gering halten. 6. Unter Beachtung von Ökonomie und Ökologie werden Neu- und Weiterentwicklung unserer Prozesse und Produkte betrieben. 7. Die Nutzung bestmöglicher Technologien und Verfahren – soweit wirtschaftlich vertretbar – erfolgt mit dem Ziel, spezifisch weniger Energie, Wasser und chemische Hilfsstoffe zu verbrauchen. Dazu werden eigene Standards festgelegt. 8. Für die von uns erzeugten und vertriebenen Produkte einschließlich der dabei entstehenden Emissi- onen und Abfälle übernehmen wir die Verantwortung. 9. Die Sicherheit und der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter sind gewährleistet, indem wir uns stets bemühen, Stoffe zu verwenden und Verfahren anzuwenden, welche ein möglichst geringes Ge- fährdungspotenzial aufweisen. 10. Die Belegschaft und die interessierte Öffentlichkeit werden über unsere Umweltziele und -aktivitäten informiert. Dazu legen wir regelmäßig eine Umwelterklärung vor. 11. Die Mitarbeiter der Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg sind im Rahmen ihrer Auf- gaben für die Einhaltung der Umweltpolitik und der gesetzlichen Auflagen mit verantwortlich und werden im Rahmen von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen geschult. 12. Unsere Lieferanten sind verpflichtet, den strengen Vorgaben hinsichtlich Qualität, Sicherheit, Hygie- ne und umweltrelevantem Verhalten zu entsprechen. 15
UMWELTMANAGEMENTSYSTEM Das Managementsystem der Schumacher Packaging GmbH Schwarzenberg dient der Umsetzung der von der Geschäftsleitung festgelegten Unternehmenspolitik einschließlich der umweltpolitischen Handlungsgrundsätze. Es beschreibt die zur Verwirklichung unserer Ziele festgelegte Organisations- struktur, die Zuständigkeiten, die Prozesse und die dazu erforderlichen Mittel. Die spezifischen Festlegungen hierzu sind in den Prozessbeschreibungen sowie nachgeordneten Dokumenten, in denen alle qualitäts-, umwelt- und hygienerelevanten Prozesse dargestellt sind, detailliert aufgeführt und somit nachweisbar. Die Dokumentationsstruktur besteht aus mehreren Do- kumentenebenen. Managementhandbuch gestützt auf DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 Verfahrensanweisungen für einzelne Betriebsbereiche bzw. bereichsübergreifend Prozessbeschreibungen für ablaufende Prozesse Arbeits- und Betriebs- anweisungen, Vorschriften, Anleitungen, sonstige mitgeltende Dokumente Nachweisdokumente über Daten und Aufzeich- nungen Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt bei der Geschäftsleitung und wird über entsprechende Beauftragte kontinuierlich umgesetzt. Unter Leitung des Managementteams werden Zielvorgaben zur Ver- besserung der Umweltleistungen sowie zur Entwicklung eines nachhaltigen Umweltmanagements erarbeitet. Dazu wird jährlich unsere veröffentlichte Umwelterklärung aktualisiert. Sie dient u.a. als Leitfaden bei der ex- ternen Beurteilung des Managementsystems und dem Management als Führungsinstrument. 16
Ausgewählte UMS-Instrumente, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Über ein zielgerichtetes Schulungssystem erhalten alle Beschäftigten Kenntnis über umweltrelevante Tätig- keiten und deren Auswirkungen. Der „Tag des Lehrlings“ ist eine Möglichkeit, den Umweltschutz in die be- triebliche Lehrlingsausbildung zu integrieren. Er fand bisher in den Jahren 2005, 2009 und 2011 statt und wird künftig etwa alle zwei Jahre durchgeführt. Jährlich werden interne Auditoren geschult. Im Rahmen des betrieblichen Vorschlagwesens können u.a. jeder- zeit Ideen zur Reduzierung von Umweltbelastungen bzw. –risiken eingebracht und aktiv auf die Realisierung von Umweltzielstellungen Einfluss genommen werden. Nach dem von der Geschäftsleitung bestätigten Arbeitsplan beraten die Mitglieder des Umweltarbeitskreises zielgerichtet zu Schwerpunkten der Verbesserung der Umweltleistungen des Unternehmens. Hier werden Lö- sungen zu umweltrelevanten Problemen gefunden. 17
UMWELTMANAGEMENTSYSTEM Durch Nutzung eines rechnergestützten Überwachungssystems zur Strukturverwaltung von Wartungs- und Instandhaltungsplanung, Überwachung und Prüfung, Eigenkontrollen, Nachweisdokumentation und Termin- verfolgung wurde eine höhere Rechtssicherheit erreicht. Vor der Einführung neuer Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden diese Stoffe auf ihre umweltrelevanten Wir- kungen beurteilt. Die Lieferanten unserer Prozesschemikalien müssen den Anforderungen der REACH-Ver- ordnung entsprechen. Jede relevante gesetzliche Änderung wird geprüft und erforderliche Maßnahmen werden daraus abgeleitet. Zum Beispiel trifft die Verordnung (EG)Nr. 166/2006 (PRTR-VO) zu. Im Rahmen dieser Verordnung überprüfen wir unsere Schadstoff-Emissionen in Luft, Wasser und Boden sowie Art und Menge der entstehenden Abfälle und geben den dazu geforderten Bericht ab. Mit der Einführung eines Maßnahmeplanes bei außergewöhnlichen Wetterlagen wurde das System der Um- welt- und Notfallvorsorge deutlich verbessert. Die auf dem Betriebsgelände arbeitenden Vertragspartner des Unternehmens müssen nach den gleichen umweltpolitischen Handlungsrichtlinien arbeiten, wie wir selbst. Für Schulklassen und Auszubildende berufsbezogener Einrichtungen werden Betriebsführungen organisiert und durchgeführt. Das Unternehmen wurde für das hervorragende Engagement in der Ausbildung durch Verleihung des offizi- ellen Zertifikates für Nachwuchsförderung 2009/2010 durch die Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet. Unser Unternehmen ist Mitglied des Sächsischen Verbands für Umweltmanagement (SVU e.V.) und der Um- weltallianz Sachsen. Hier haben wir die Möglichkeit, überbetrieblich an Umwelt- aufgaben mitzuwirken. Das bestehende integrierte Managementsystem wird durch regelmäßige inter- ne und externe Audits überprüft und entsprechend weiterentwickelt. Bei Abwei- chungen zu Normenvorgaben werden geeignete Maßnahmen getroffen. Die jährlich aktualisierte veröffentlichte Umwelterklärung ist ein wesentliches Mit- tel unserer Öffentlichkeitsarbeit. Viele unserer betrieblichen Tätigkeiten sind umweltrelevant. Diesen Tätigkeiten wurden direkte und indirekte Umweltaspekte zugeordnet, welche hinsichtlich der Bedeutung bewertet wurden. Solche Tätigkeiten sind beispielsweise Einkauf, in- nerbetrieblicher Transport, Lagerung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Was- serentnahme, Einleiten von Abwasser u.a. Zur Überwachung und Bewertung der Umweltaspekte haben wir Vorgabe- und Nachweisdokumente geschaffen sowie das Führen von Betriebstagebüchern eingeführt. Die Umweltaspekte sind in der folgenden Tabelle dargestellt. 18
UMWELTASPEKTE UND DEREN BEWERTUNG Tätigkeit Umweltaspekte Bewertungskriterien Bewertung Beschaffung von RHB Klassifizierung der Hilfs- und Betriebsstoffe, Liefe- Einkauf bedeutend Auswahl von Dienstleistungsunternehmen rantenbewertung Lieferverkehr/ Entladung und Umschlag von RHB und Gefährdungen durch Wasser-, Boden- und Luft- innerbetrieblicher Produkten; Verbrauch von Motogas, Kraftstoff, bedeutend verunreinigungen, Lärmemission Transport Lärm Verunreinigungen durch Auswaschungen, Durch Lagerung der Rohstoffe bestehen Gefähr- Lagerung Geruchsemissionen, Verunreinigung Gelände, dungen durch Wasser- und Bodenverunreini- bedeutend Rohstoffe Brandgefahr gungen. Durch Lagerung der Hilfs- und Betriebsstoffe Lagerung Hilfs- und Gefährdung von Mensch, Boden, Wasser bestehen Gefährdungen durch Wasser- und Bo- bedeutend Betriebsstoffe denverunreinigungen Die Lagerung der Produkte verursacht hohe Lagerung Produkte Brandgefahr bedeutend Brandlasten. Einsatz von Rohstoffen, Energie und Wasser, Anfall von Abfällen, Stoffaufbereitung Abfallmengen, Lärmemission bedeutend Standsicherheit der Büttensysteme, Lärm Betreiben einer Nutzung von Rohstoffen, Energie und Wasser; Radioaktive Strahlungsquellen, Umgang mit Ge- Kartonmaschine- Abwärme, Geruchsemission, Strahlungen, bedeutend fahrstoffen, Energieeffizienz, Lärmemission Kartonerzeugung Abfall, Brandgefahr, Lärm Nutzung von Rohstoffen, Energie und Hilfs- Kartonverarbeitung stoffen; Abfälle; Brandgefahr, Lärm; Gefähr- Hohe Brandlast bedeutend dung des Menschen Nutzung von Verpackungsmaterial (Stahl- und nicht Verpackung Verpackungsmaterial ist recycelbar Plasteband, Folie, Holzleisten, Kantenschutz) bedeutend Nutzung von Verpackungsmaterial (Palet- Versandhallen sind mit moderner Brandschutz- nicht Versand ten), Brandgefahr, Einsatz von Kraftstoff und technik (z.B. Brandmelder, Schutztüren) ausge- bedeutend Motogas stattet Nebenprozess Einsatz von Betriebs- und Hilfsstoffen, Gefähr- Betriebs- und Hilfsstoffe werden gesetzeskonform nicht Instandhaltung dung von Mensch, Luft und Wasser gelagert bedeutend Einsatz von Braunkohlestaub und leichtem Nebenprozess Mengenmäßiger Verbrauch der Energieträger Heizöl, Einsatz von Hilfsstoffen für Wasserauf- bedeutend Dampferzeugung Einhaltung der Emissionsgrenzwerte bereitung Nebenprozess Nutzung von Dampf aus BKS-Anlage, Lärm Erzeugung von Elektroenergie, Lärmemision bedeutend Dampfturbine Geruchsemission, Schadstoffemissionen in Nebenprozess Einhaltung der Ablaufwerte lt. Nutzungsgenehmi- den Flusslauf, Gefährdung von Mensch und bedeutend Abwasserreinigung gung und Eigenkontrollverordnung Wasser Nutzung von Wasser (Trink- und Oberflächen- Nebenprozess Verbrauchte Mengen an Trink- und Oberflächen- wasser); Ableiten von Nieder-schlagswasser nicht Wasserentnahme wasser sowie an eingeleitetem sanitärem Ab- in den Flusslauf und Sanitärwasser in den bedeutend und -abgabe wasser zentralen Sammler Recycelfähigkeit, physiologische Unbedenk- Einsatz von Recyclingmaterial und chem. Hilfs- nicht Produktnutzung lichkeit mitteln bedeutend Bei Nichteinhaltung vorliegender Genehmigungen und aus Gesetzen und Vorschriften zu beachten- Einhaltung von Einhaltung der zutreffenden Gesetze und der Anforderungen ist das Betreiben des Unter- Gesetzen und bedeutend Bestimmungen nehmens gefährdet. Die Überwachung genehmi- Vorschriften gungs- und überwachungspflichtiger Anlagen wird mittels spezieller Software verwaltet. Eine intakte Kommunikation ist die entscheidende Ausbildung/ Grundlage für ein wirksames Qualitäts- und Qualifikation Umweltrelevantes Verhalten Umweltmanagementsystem und für die Wahr- bedeutend nehmung der Eigenverantwortung aller Mitarbeiter des Unternehmens. Lehrlingsaus- Verinnerlichung von Umweltbelangen der Lehr- Umweltrelevantes Verhalten bedeutend bildung linge in der jeweiligen Ausbildung Bebauung Biologische Vielfalt Art und Größe der Flächeninanspruchnahme bedeutend 19
INPUT 1) Tabelle 3: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - Verbrauch in t/a Jahr Kartonerzeugung Kartonverarbeitung Rohstoff Verp.- Hilfs- und Rohstoffe Verp.- Hilfs- und Altpapier Material Betriebsst. eigene KE Fremdkarton Material Betriebsst. 2006 37.050 524 400 12.361 9.869 708 73 2007 40.660 571 430 12.934 11.127 720 88 2008 41.063 500 444 15.539 9.881 790 88 2009 39.912 464 471 15.705 8.093 643 79 2010 34.186 446 398 11.625 13.013 678 85 2011 47.796 479 540 16.090 9.779 688 93 2) Wasser Die Herstellung von Papier und Karton erfolgt in wässriger Suspension. Das notwendige Produktionswasser wird aus dem Flusslauf der „Großen Mittweida“ entnommen. Unter Beachtung einer Mehrfachnutzung des Produktionswassers1) wurden im Jahr 2011 ca. 10,8 m³/t Kar- ton netto benötigt. Das bedeutet eine deutliche Senkung des spezifischen Produktionswasserverbrauches gegenüber dem Vorjahr. Es wurden nach dem Umbau der Kartonmaschine Maßnahmen zur Einsparung von Frischwasser realisiert. Zudem konnte die Leistung der Kartonmaschine gesteigert werden. Daraus resultiert der niedrige spezifische Wasserverbrauch im Jahr 2011. Unser eigener Standard von 14,5 m³/t bleibt vorerst bestehen. Diagramm 3: spezifischer Produktionswasserverbrauch in m3/t netto Tabelle 4: Verbrauch verschiedener Wasserarten Wasser m³/a 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Kartonerzeugung Produktions- 485.923 519.599 568.023 516.025 487.205 558.992 453.063 wasser Kühlwasser 109.759 80.793 66.904 85.019 71.888 73.166 107.184 Trinkwasser 2.549 1.673 3.477 2.013 2.536 3.406 3.387 Kartonverarbeitung Trinkwasser 603 652 697 656 667 1.135 943 3) Energie Die Prozesse in der Kartonerzeugung sind besonders durch die thermische Trocknung der Kartonbahn sehr energieintensiv. Dazu kommt ein beträchtlicher Anteil Elektroenergie, der für Antriebsleistungen sowohl in der Kartonerzeugung als auch in der Kartonverarbeitung benötigt wird. Der Anteil des Energieverbrauches in der Kartonerzeugung gegenüber dem gesamten Werk Schwarzenberg beträgt ca. 97%. Durch Investitionen an der Kartonmaschine (Umbau Trockenpartie und Errichtung einer Wärmerückgewin- nungsanlage), aber auch durch technologische und organisatorische Maßnahmen konnten wir den spezi- fischen Energieeinsatz bis ins Jahr 2008 kontinuierlich senken, wie aus dem folgendem Diagramm hervorgeht. Der Anstieg des spezifischen Energieeinsatzes 2010 resultiert aus der uneffektiven Anlaufphase nach dem Umbau. Diese Phase war gekennzeichnet durch viele ungeplante Störungen und technisch-technologisch bedingte Stillstände. Wir definieren im Bereich Kartonerzeugung einen eigenen Standard für den spezifischen Energieverbrauch von 1.800 kWh/t Nettoproduktion. (siehe Tab. 13 Seite 28) 1) Produktionswasser = Wasserentnahmemenge - Kühlwasser 20
Diagramm 4: spezifischer Energieverbrauch in der Kartonerzeugung in kWh/t Folgende Tabelle enthält eine Übersicht der Energieträger und die dazu gehörenden eingesetzten Energie- mengen. Der Anteil der erneuerbaren Energie ist aus den Abrechnungen des Energieversorgers laut Zu- sammensetzung des Stromes entnommen. Die Angaben zum Dieselkraftstoff wurden entsprechend des Auf- wandes in der Kartonerzeugung und Kartonverarbeitung geschätzt. Tabelle 5: Energieträger und Energiemengen in Kartonerzeugung Kartonerzeugung in kWh/a Elektro- davon Erdgas Eigener- Braunkoh- Heizöl Diesel- Motogas Energie energie erneuer- zeugung lenstaub leicht kraftstoff gesamt bar Dampftur- Jahr bine 2006 12.347.451 1.358.220 53.004.001 108.301 125.750 211.289 65.796.792 2007 12.844.151 1.399.822 39.214.098 15.035.333 926.130 117.922 150.414 68.288.048 2008 13.034.026 2.085.444 49.509.920 2.739.279 128.686 126.433 65.538.344 2009 13.224.822 1.902.170 51.837.698 1.070.626 140.063 134.379 66.407.588 2010 12.008.882 2.129.175 881.890 49.825.735 1.820.650 147.762 135.231 63.938.260 2011 14.810.729 3.199.117 1.341.584 60.783.048 1.313.500 145.325 132.997 77.185.599 Tabelle 6: Energieträger und Energiemengen in Kartonverarbeitung Heizkraftwerk mit Braunkohlestaubsilos Kartonverarbeitung in kWh/a Elektro- davon Erdgas Diesel- Energie energie erneuer- kraftstoff gesamt Jahr bar 2006 1.007.360 110.810 1.708.323 125.750 2.841.433 2007 1.168.960 127.417 1.301.890 176.883 2.647.733 2008 1.083.440 173.350 1.070.776 193.029 2.347.245 2009 978.000 140.832 941.120 210.095 2.129.215 2010 983.710 174.412 1.320.514 221.644 2.525.868 2011 1.001.139 216.246 961.046 339.092 2.301.277 Infolge stark ansteigender Heizöl- und Erdgaskosten wurde im Jahr 2007 ein neues Heizwerk auf Basis von Braunkohlestaub mit einer Leistung von 9,22 MW errichtet. Die Genehmigung zu Errichtung und Betrieb einer Braunkohlestaubfeuerungs- anlage wurde durch das RP Chemnitz am 09.05.2007 erteilt. Durch diese Maßnahme war es uns möglich, auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Mit dem Lieferanten und Erbauer des BKS-Kesselhauses wurde das Ende des Probebetriebes für den 21.01.2011 festgelegt. Sämtliche erforderliche Sicher- heitsvorkehrungen wurden getroffen und werden im laufenden Betrieb regelmäßig überprüft. 21
OUTPUT 1) Abwasser Der Prozess der Kartonherstellung ist sehr wasserintensiv. Um eine Tonne Karton herzustellen, müssen ca. 100 m³ Prozesswasser im Kreislauf geführt werden. Aus technologischen Gründen ist eine völlige Schließung dieses Kreislaufes nicht möglich, sodass etwa 10% des Prozesswassers als Frischwasser (Entnahme aus Vorfluter) zugeführt werden. Die anfallende Menge Abwasser reduziert sich noch um den Betrag der Wasser- verdampfung bei der Trocknung des Kartons. Die Bemühungen, den Frischwassereinsatz zu senken, führten zu einer Reduzierung der Gesamt-Abwassermenge, wie das Tabelle 7 ausweist. Das Abwasser der Kartonerzeugung wird nach einer mechanischen Vorklärung der biologischen Kläranlage zugeführt. Nur geklärtes Abwasser, dessen Reinheit unter den Grenzwertauflagen der zuständigen Behörden liegt, wird wieder in die „Große Mittweida“ eingeleitet. Das Unternehmen hat die Anforderungen des geänderten wasserrechtlichen Bescheides in der Fassung vom 22.02.2011 umgesetzt. Die Beschaffenheit des Abwassers entspricht den gesetzlichen Bestimmungen. In ei- nigen Parametern konnten wir – gestützt auf statistische Sicherheit – uns zur Einhaltung niedriger erklärter Werte verpflichten. Da wir 2010 in die Kartonerzeugung investiert haben, um die Produktion zu steigern, war auch eine Erwei- terung der Kapazität in der biologischen Kläranlage erforderlich. So wurde bereits in zwei Stufen die Belüf- tung der Reaktorbecken erweitert, um den erforderlichen Sauerstoffüberschuss bereitzustellen. Im Jahr 2010 wurde das Hochlastbecken mit einem neuen Belüftungssystem ausgerüstet. Außerdem kam Trägermaterial mit höherer spezifischer Oberfläche zum Einsatz. Diese Maßnahmen führten dazu, die Abwasserschadstoff- Konzentrationen weiterhin innerhalb der geforderten Grenzwerte zu halten, wie aus Tabelle 8 ersichtlich ist. Die Entwicklung der Abwasserparameter in den letzten Jahren ist in folgenden Tabellen und Diagrammen dargestellt. Diagramm 5: spezifische Abwassermenge in m3/t netto Tabelle 7: eingeleitete Abwassermenge Abwasser- Netto- menge gesamt produktion spez. Abwasser- Jahr in m3/a in t menge in m³/t 2005 390.954 30.484 12,8 2006 379.519 32.757 11,6 2007 449.557 35.199 12,8 2008 442.045 35.493 12,5 2009 422.398 35.426 11,9 2010 440.271 31.650 13,9 Biologische Abwasserbehandlung, Belebungsbecken (oben), 2011 383.398 42.132 9,1 Nachklärung (unten) Tabelle 8: Wasserschadstoffwerte in mg/l Grenzwert1) Wert2) Ist-Wert 20113) CSB 212 130/160 96 BSB5 25 - 10,8 Pges. 2 1/1,5 0,52 Nges. 10 5/7,5 2,23 AOX 0,7 0,25 0,049 1) nach wasserrechtlicher Genehmigung (02/2011) 2) niedriger eigenerklärter Wert 1.Hj./2.Hj. 3) Eigenkontrollwert 22
Diagramm 6: Abwasserparameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) in mg/l Diagramm 7: Abwasserparameter Nges ;Pges in mg/l Diagramm 8: Abwasserparameter AOX in mg/l 2) Abfälle Im Jahr 2011 fielen in unserem Unternehmen 8.270 t Abfälle an. In der Vergangenheit haben wir Anstrengungen unternommen, die Abfälle der Verwertung zuzuführen. Unsere Verwertungsquote beträgt 100%. Die Überlassung unserer Abfälle erfolgt ausschließlich an Entsorgungsfach- betriebe. Nachdem das Grobrejekt infolge der Verbesserung der Sortierung seit 2006 gestiegen ist, konnte es seit 2009 durch den erhöhten Einsatz sauberer Altpapiersorten wieder gesenkt werden. Feinrejekt fällt seit 2005 infolge einer Rekonstruktionsmaßnahme an, wodurch eine Verbesserung der optischen Eigenschaften unserer Pro- dukte erreicht wurde. 2011 gab es einen deutlichen Anstieg der Abfallmengen bedingt durch die Produktions- steigerung sowie die auf eine Verbesserung der optischen Qualität ausgerichteten Faserstoff-Sortierung in der Kartonerzeugung. 23
OUTPUT Diagramm 9: Abfallbilanz in t/a Tabelle 9: Entwicklung einzelner Abfallarten Kartonerzeugung Abfälle Kartonverarbeitung Abfälle Abfallmenge Jahr in t/a in t/a gesamt in t/a Abfälle Bau-, Altöl, Abfälle Bau-, Grob- Fein- aus Abbruch- Aufsaug- Sonstige aus Abbruch- Sonstige rejekt rejekt Verp. Abfälle material Abfälle Verp. Abfälle Abfälle 2006 2.605 1.019 10 12 2 1 36 0 0 3.685 2007 3.111 1.871 4 7 1 1 35 0 0 5.029 2008 2.960 1.602 17 0 1 0 27 0 5 4.612 2009 2.385 1.882 9 4 0 1 34 4 6 4.325 2010 1.828 3.040 4 6 5 13 23 9 14 4.942 2011 2.688 5.526 4 12 4 2 17 17 0 8.270 3) Emissionen Vor allem beim Prozess der Kartonerzeugung entstehen Luftemissionen, die zu überwachen sind. Das neu errichtete Kraftwerk, das auf der Basis von Braunkohlestaub den erforderlichen Prozessdampf er- zeugt, ist immissionsschutzrechtlich genehmigt und entspricht den Anforderungen der TA Luft. Kontinuierlich werden folgende Emissionen gemessen: Kohlenmonoxid (CO), Staub und die Rauchgastempe- ratur. Außerdem gibt es regelmäßige Überprüfungen durch externe Firmen in den Parametern Stickstoff- und Schwefeloxide. Die CO2-Emissionen werden auf der Grundlage des Verbrauches an Brennstoff rechnerisch ermittelt. Im Jahr 2011 wurden 21.828 t CO2 (durch Betrieb des Heizhauses mit Braunkohlenstaub und Heizöl) emittiert. Der Probebetrieb des BKS-Heizhauses wurde am 21.01. 2011 beendet. Im August 2011 erfolgte die Inbetriebnahme einer Rauchgasentschwefelungsanlage. Entsprechend der Anordnung der zuständigen Be- hörde wurde die Überprüfung der Grenzwerte im Abgas veranlasst. Die Emissionsmessung auf Basis Braun- kohlestaub fand am 19.08.2011 statt. Die Emissionsmessung auf Basis Heizöl erfolgte am 02.11.2011. Alle Grenzwerte werden in beiden Betriebsarten eingehalten, siehe Tabelle 10. Tabelle 10: Grenzwerte -und Messwerte lt. Genehmigung vom 09.05.2007 bei der Verbrennung von: Braunkohlestaub (Regelfeuerung) Heizöl EL 1) in mg/m³ Grenzwert Messwert Grenzwert Messwert 3) Kohlenmonoxid CO 150 12,8 4) 80 9,4 Stickstoffoxide als NO2 400 380 2) 200 198 Schwefeloxide als SO2 1.000 584 2) - - Staub 20 0,3 4) - - Rußzahl - - 1
Darlegung der Voraussetzungen gemäß §40ff EEG 2012 Das Unternehmen hat den Nachweis erbracht, dass am Standort gemäß §41 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 2 S. 3 EEG 2012 unter Bezugnahme auf das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle herausgegebene Untermerkblatt II A 1. „Darlegung der Voraussetzungen nach §41 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 2 S. 3 Erneuerbare- Energien-Gesetz für Unternehmen des produzierenden Gewerbes“, alle erhobenen Energiedaten fachkompe- tent, nachvollziehbar und ordnungsgemäß erfasst und Einsparpotenziale nach ökologischen und wirtschaft- lichen Kriterien bewertet wurden. Die erhobenen Energiedaten und Einsparpotenziale sowie deren Bewertung wurden überprüft und dabei keine Abweichungen von den Anforderungen festgestellt. Die Energieverbrauch- serfassung wird bei generellen technischen Änderungen angepasst und aktualisiert. In der Energie-Einzelverbrauchserfassung hat es durch den Umbau der Kartonmaschine gravierende Ände- rungen gegeben, die in einer dazu vorgesehenen Tabelle dargestellt werden. Diese Darstellung bietet wei- tere Anhaltspunkte für Energieeinsparpotenziale. Da das Unternehmen ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingerichtet hat und im EMAS-Register eingetragen ist sowie über eine aktuelle Registrierungsurkunde verfügt, ist der Nachweis der Einhaltung der Vorausset- zungen nach §41 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 2 S. 3 er- bracht. Das Energieeinsparprogramm war und ist fester Bestandteil der Unternehmensziele und im integrierten Managementprogramm ersichtlich. Auch für die CO2- Emission im Bereich Kartonerzeugung definieren wir einen eigenen Standard von 700 kg CO2/t Nettopro- duktion. (Emission aus BKS- und Ölverbrennung zu- züglich Elektroenergie-Fremdbezug) Darlegung der Voraussetzungen gemäß §40ff EEG 2012 Teilansicht BKS-Heizhaus Tabelle 11: CO2 -Emissionen in t/a Energieträger Kartonerzeugung Energieträger Kartonverarbeitung aus aus aus aus Braun- aus Diesel- aus aus Diesel- Elektro- aus kohlen- Heizöl kraft- Moto- Elektro- aus kraft- Jahr energie Erdgas staub leicht stoff gas ∑ energie Erdgas stoff ∑ 2006 9.841 9.719 29 34 50 19.673 803 338 34 1.175 2007 9.439 7.126 733 1 31 36 17.366 859 258 47 1.164 2008 6.934 17.449 732 34 30 25.179 567 212 51 830 2009 8.321 18.390 285 37 32 27.065 612 188 56 856 2010 6.965 17.650 494 39 32 25.180 571 261 59 891 2011 7.702 21.478 350 39 31 29.600 521 190 90 801 4) Lärm Im Unternehmen werden regelmäßig Lärmmessungen zur Überprüfung der Einhaltung festgelegter Lärmex- positionspegel durch unsere Sicherheitsfachkraft, die die Sachkunde für diese Lärmimmissionsmessungen besitzt, durchgeführt. Auf dieser Grundlage werden die notwendigen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen gep- lant und umgesetzt. Hauptverursacher von Lärm sind die Produktionshaupt- und -nebenanlagen sowie die aus dem anlagenbezogenen Fahrverkehr hervorgerufenen Geräusche. Bei Überschreitung des Lärmexpositions- pegels wurden Maßnahmen zum Lärmschutz eingeleitet. Die anlagenbezogenen Geräuschimmissionen in der Nachbarschaft wurden durch ein dafür zugelassenes Ingenieur-Büro gemessen und im Rahmen der Anlagenerweiterung nochmals prognostiziert. Das Ergebnis spiegelt den aktuellen Stand der Geräuschimmissionen an zwei verschiedenen Immissionsorten in der Nach- barschaft wider und wird durch folgende Tabelle dargestellt. In den Spalten Beurteilungspegel (ermittelte Wer- te) ist die Einhaltung der Immissionsrichtwerte (Vorgabewerte) zu erkennen. Tabelle 12: Immissionsrichtwerte-Beurteilungspegel Immisionsort Immissionsrichtwerte Beurteilungspegel Tageszeit [dB(A)] Nachtzeit [dB(A)] Tageszeit [dB(A)] Nachtzeit [dB(A)] Immisionsort 1 65 50 61 48 Immisionsort 2 60 45 47 45 Von Seiten der Landesdirektion Chemnitz sind keine Forderungen bezüglich des Schallimmissionsschutzes offen. Beschwerden von Nachbarn liegen dazu ebenfalls nicht vor. 25
KERNINDIKATOREN 2010/2011 Aus der vorstehenden Bewertung der Umweltaspekte (S.19) ergibt sich, dass wir zu allen in EMAS III genann- ten Kernindikatoren Angaben zu liefern haben. Das erfolgt getrennt für die Kartonerzeugung und Kartonver- arbeitung, da es völlig verschiedene Prozesse gibt. Auch sind einzelne Kernindikatoren für die Kartonverar- beitung unbedeutend. Die Basis für die Kernindikatoren sind die auf den Seiten 20-25 dargestellten In- und Outputs, mit denen wir die Entwicklung unserer Umweltleistung beschreiben. Die mit Zahl A bezeichneten absoluten jährlichen Inputs/Auswirkungen (s.o.: Outputs) beziehen wir auf die jährliche Gesamtausbringungsmenge (Zahl B). Daraus ergeben sich die spezifischen Werte je Tonne (Zahl R). Die jährliche Gesamtausbringungsmenge ist für die Kartonerzeugung die Nettoproduktion und für die Karton- verarbeitung die verkaufte Ware. Zahl B: (Quelle: Diagramme 1 und 2) Gesamtausbringungsmenge 2010 2011 Kartonerzeugung Nettoproduktion 31.650 t 42.132 t Kartonverarbeitung Verkauf 24.280 t 25.048 t 2010 2011 Zahl A spezifische Werte Zahl A spezifische Werte Energieeffizienz (Quelle: Tabellen 5 und 6) Zahl R (A/B) Zahl R (A/B) Gesamtenergieverbrauch 66.464 MWh 79.487 MWh Kartonerzeugung 63.938 MWh 2,020 MWh/t 77.186 MWh 1,832 MWh/t Kartonverarbeitung 2.526 MWh 0,104 MWh/t 2.301 MWh 0,092 MWh/t davon erneuerbare Energien 2.303 MWh 3.415 MWh Kartonerzeugung 2.129 MWh 0,067 MWh/t 3.199 MWh 0,08 MWh/t Kartonverarbeitung 174 MWh 0,007 MWh/t 216 MWh 0,009 MWh/t Materialeffizienz (Quelle: Tabelle 3) Kartonerzeugung Altpapier 34.186 t 1,080 t/t 47.796 t 1,134 t/t Verpackungsmaterial 446 t 0,014 t/t 479 t 0,011 t/t Hilfs- und Betriebsstoffe 398 t 0,013 t/t 540 t 0,013 t/t Kartonverarbeitung Kartoneinsatz gesamt 24.638 t 1,015 t/t 25.869 t 1,033 t/t Verpackungsmaterial 678 t 0,028 t/t 688 t 0,027 t/t Hilfs- und Betriebsstoffe 85 t 0,004 t/t 93 t 0,004 t/t Wasser (Quelle: Tabelle 4) Kartonerzeugung Produktionswasser 558.992 m³ 17,662 m³/t 453.063 m³ 10,753 m³/t Kühlwasser 73.166 m³ 2,312 m³/t 107.184 m³ 2,544 m³/t Trinkwasser 3.406 m³ 0,108 m³/t 3.387 m³ 0,080 m³/t Kartonverarbeitung 1) Trinkwasser 1.135 m³ 0,047 m³/t 943 m³ 0,038 m³/t 1) Der Trinkwasserverbrauch in der Kartonverarbeitung entspricht im Vergleich zum Gesamtwasserverbrauch ca. 2 Promille und wird daher als unbedeutend betrachtet, trotzdem zu Vergleichszwecken hier mit dargestellt. 26
2010 2011 Zahl A spezifische Werte Zahl A spezifische Werte Zahl R (A/B) Zahl R (A/B) Abfall (Quelle: Tabelle 9) Kartonerzeugung gesamt 4.896 t 0,155 t/t 8.236 t 0,195 t/t davon: Grobrejekt 1.828 t 0,058 t/t 2.688 t 0,064 t/t Feinrejekt 3.040 t 0,096 t/t 5.526 t 0,131 t/t Abfälle aus Verpackung 4 t 0,000 t/t 4 t 0,000 t/t Bau- und Abbruchabfälle 6 t 0,000 t/t 12 t 0,000 t/t Altöl, Aufsaugmaterial 5 t 0,000 t/t 4 t 0,000 t/t sonstige Abfälle 13 t 0,000 t/t 2 t 0,000 t/t gefährliche Abfälle 10 t 0,000 t/t 4 t 0,000 t/t Kartonverarbeitung gesamt 46 t 0,002 t/t 34 t 0,001 t/t davon: Abfälle aus Verpackung 23 t 0,001 t/t 17 t 0,001 t/t Bau- und Abbruchabfälle 9 t 0,000 t/t 17 t 0,001 t/t sonstige Abfälle 14 t 0,001 t/t 0 t 0,000 t/t gefährliche Abfälle 0 t 0,000 t/t 0 t 0,000 t/t Biologische Vielfalt (Quelle: Tabelle 2) Gesamtfläche 61.940 m² 61.940 m² davon versiegelt (Gebäude, Straßen, Plätze,Wege) 42.826 m² 42.826 m² Emissionen (Quelle: Tabellen 10 und 11) Kartonerzeugung CO2 25.180 t 0,796 t /t 29.600 t 0,703 t/t SO2 2) NOx 2) PM 2) Kartonverarbeitung 1 ) (Quelle: Tabelle 11) CO2 891 t 0,037 t/t 801 t 0,032 t/t CO2-Emission ist unbedeutend (Grenzwerte aus 1. BImSchV werden eingehalten; Messung Bezirksschornsteinfegermeister). 1) Seit November 2011 ist eine kumulierende Verbrennungsluftstrommessung installiert. Dadurch ist es erst für das Jahr 2012 möglich, die 2) absoluten Emissionen für SO2, NOx und PM rechnerisch zu ermitteln. 27
UMWELTCHRONIK/UMWELTLEISTUNG Seit der Einführung eines Umweltmanagementsystems mit der Erstzertifizierung im Jahr 2001 wurden vielsei- tige Ergebnisse zur Verbesserung und zum Schutz der Umwelt erreicht. Einige ausgewählte Ergebnisse und Umweltleistungskennziffern werden hier dargestellt. Die spezifischen Einsatzmengen von Hilfsstoffen mit hohem Gefährdungspotenzial sind gestiegen, da für die Filzreinigung neue Waschmittel in der täglichen Anwendung eingesetzt werden. Für den ordnungsgemäßen Betrieb der biologischen Kläranlage nach der Produktionssteigerung der Kartonmaschine war es vorüberge- hend notwendig, den Einsatz von Hilfsstoffen mit erhöhtem Gefährdungspotential in der Kläranlage zu erhöhen. Mit der Optimierung der Prozesse an der Kartonmaschine und der biologischen Kläranlage wird es möglich sein, diese Einsatzmengen wieder zu reduzieren. Angaben dazu erfolgen in der nächsten Umwelterklärung. Diagramm 10: spezifische Einsatzmengen von Hilfsstoffen mit hohem Gefährdungspotenzial in kg/t Aus der Sicht der lebensmittelverpackenden Industrie gibt es immer wieder neue Anforderungen in Bezug auf die physiologische Unbedenklichkeit des Verpackungsmaterials. Vom Verpackungsmaterial dürfen keine Stoffe auf das Lebensmittel übergehen, die die Gesundheit des Verbrauchers gefährden könnten. Das bedeutet, dass sowohl vom bei der Kartonerzeugung eingesetztem Material als auch vom in der Kartonverarbeitung verwen- deten Material wie z.B. Klebstoff oder Druckfarbe kein gesundheitsgefährdender Einfluss auf das Lebensmittel übergehen darf. Eine aktuelle Forderung auf diesem Gebiet betrifft die Migration von Mineralölen aus den Druckfarben auf das Lebensmittel. Hierzu hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) den herstellenden Verbänden einen Entwurf zur Veränderung der Bedarfsgegenständeverordnung vorgelegt. Dieser Entwurf wurde bereits mit den Herstellern diskutiert. Das Ergebnis dieser Abstimmung wird die „Einundzwanzigste Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverodnung - Druckfarbenverord- nung“ sein. Eine zur Zeit noch unbestimmte Übergangsfrist bis zur Gültigkeit wird endgültige Klärung bringen. Auch die Migration von Phthalaten, besonders Di-isobutylphthalat (DiBP), eingesetzt als Weichmacher in Kleb- stoffen zum Verkleben von Schachteln oder in Druckfarben, ist von großer Bedeutung. Diesbezüglich haben wir uns einer Selbstverpflichtung unseres Verbandes Vollpappe-Kartonagen e.V. (VVK) angeschlossen. Ziel- stellung ist, die Migration von DiBP auf Lebensmittel so zu begrenzen, dass eine Konzentration von 0,3 mg/kg nicht überschritten wird. Deshalb verwenden wir nur DiBP-freie Stoffe bei der Verarbeitung bzw. beim Bedru- cken von Karton und Pappe. Das haben wir uns von den Herstellern der betreffenden Stoffe bestätigen lassen. Auf Grund von Maßnahmen, die auf die Verbesserung der Umweltleistung abzielen sowie deren analytische Auswertung ermöglichen, erklären wir für folgende umweltrelevante Parameter „Eigene Standards“: Tabelle 13: Ausgewählte umweltrelevante Parameter - eigene Standards 1. spezifischer Produktionswasserverbrauch: Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Eigener Standard in m3/t 15,0 14,9 15,9 16,1 16,1 14,5 13,8 17,7 10,8
ABRECHNUNG MANAGEMENTPROGRAMM Folgende Ziele und Maßnahmen des Managementprogrammes 2011/2012 (Stand Nov. 2011) können abge- rechnet werden: 1.1 Trotz deutlich gestiegener Kartonproduktion konnte die geplante Leistungssteigerung der Kartonma- schine 2011 noch nicht erreicht werden. Und auch im Jahr 2012 zeichnet sich die Erreichung dieses Zieles noch nicht ab. Auch qualitative Merkmale besonders für die Verarbeitung sind zu verbessern. Deshalb wurde als neuer Termin für diese umfassenden Maßnahmen das III.Quartal 2013 festgelegt. 1.2 Die Automatisierung und Prozessoptimierung der Abstapelprozesse an der Klebemaschine DOMINO wurde wegen Nichterreichung der Zielstellung in Bezug auf Laufleistung und Qualität noch nicht erfüllt. Ein anderer erfahrener Hersteller wird konsultiert. Der neue Termin ist das II. Quartal 2013. 1.3 Die Klebemaschine DIANA 114 PRO befindet sich noch im Probebetrieb. Der Verschleiß einiger tech- nischer Einrichtungen war bisher sehr hoch, so dass man mit dem gegenwärtigen Stand noch nicht zufrie- den sein kann. Nachbesserungen seitens des Herstellers sind notwendig. Der neue Termin wird mit Ende 2012 festgelegt. 1.4 Das Auftragsvolumen zum Fräsen abgerundeter Ecken ist mit der herkömmlichen Verfahrensweise mit dem Handfräser noch bewältigt worden. Aber auch im Hinblick auf eine Standortänderung ist ein neues Konzept für diesen Produktionsprozess zu erarbeiten wie das im neuen Managementprogramm unter Punkt 1.4 verankert ist. 1.5 Punkt 1): Durch den Einsatz des Diffusors an der Flotationsanlage konnte die Energie für die Druckerhö- hungspumpe eingespart werden. Das machte im Jahr 2011 ca. 150.000 kWh aus. Punkt 2): Scharfkantige Garnituren im Pulper verursachen ein Zerschlagen des Zopfes, was zu Störungen im Auflöseprozess führt. Deshalb konnte diese Maßnahme nicht realisiert werden. Punkt 3): Der Einsatz einer Steilkegelmühle bei weißgedeckter Produktion konnte 2011 optimiert werden. Es wurden ca. 70.000 kWh eingespart. Punkt 4): Um die Durchmischung in der Großraumbütte zu gewährleisten, wird versuchsweise eine Stoff- pumpe zur Umwälzung installiert. Geprüft wird dabei die Möglichkeit der Energie-Einsparung. Diese Maßnahme ist im Management-Programm unter Punkt 1.7.1 aufgenommen. Punkt 5): Die Erhöhung der Sollwerttemperatur in Klimaanlagen hat eine Energieeinsparung in Höhe von ca. 500 kWh gebracht. Punkt 6): Eine technologische Anpassung der Klarwasserpumpe zur Querprofil-Korrektur war nicht mög- lich, da die installierte Leistung ausgenutzt wurde. Punkt 7): Bei der Vorbereitung der Maßnahme, den Motor für den Büttenumtrieb auszutauschen, wurde festgestellt, dass der Aufwand im Verhältnis zum Nutzen zu groß ist. Diese Maßnahme wurde verworfen. 2.1 Der Termin für die Neugestaltung des Labors wurde auf Grund anderer vorrangiger Investitionen auf Ende 2013 verlegt. 2.2 Das neue Außenlager in Alberoda ist in Funktion. Damit in Verbindung steht auch die schrittweise Stillle- gung anderer Außenlager bis Ende 2012 bzw. I. Quartal 2014. 3.1 Lärmpegelmessungen in den Bereichen Kartonerzeugung und Kartonverarbeitung wurden am 11.07.2012 durchgeführt. Dabei wurde ein neuer Lärmarbeitsplatz an einer Faltschachtelklebemaschine festgestellt. Für das hier beschäftigte Personal besteht die Pflicht zum Tragen von Gehörschutz. Außer- dem erfolgt die medizinische Überwachung durch eine spezielle Gehöruntersuchung. 3.2 Zielstellung ist per 31.08.2012 bereits erreicht, wurde aber auch in das neue Management-Programm wieder aufgenommen. 3.3 Punkt 3.3 wurde mit verändertem Termin in das neue Management-Programm aufgenommen. 3.4 Die Rauchgasentschwefelungsanlage ist seit August 2011 in Betrieb. Die geforderten SO2- Werte können gesichert eingehalten werden wie das aus Tabelle 10 ersichtlich ist. 4.1 Malermäßige Instandsetzungsarbeiten wurden weiter planmäßig durchgeführt. Weitere Arbeiten im Pro- duktionsbereich der Kartonmaschine sind auch im neuen Programm wieder enthalten. 29
MANAGEMENTPROGRAMM 2012/2013 Ziel Maßnahme Verantwortlich Termin 1. Senkung spezifischer 1.1 - Optimierung von Produktionsprozessen und Erreichung WL KE, III/2013 Energiebedarf auf der geplanten Leistung der Kartonmaschine – 46.000 t/a PL KE 1.800 kWh/t Netto - Erreichung aller geforderten Qualitätsparameter (Bereich KE- Energieeinspar- 1.2 Automatisierung und Prozessoptimierung der Abstapel- WL KV II/2013 programm), prozesse an der Klebemaschine DOMINO 110 Senkung spezifischer 1.3 Installation und Inbetriebnahme der Klebemaschine WL KV Ende 2012 Emissionen und DIANA 114 PRO zur Herstellung von Spezialverpa- Erhöhung der ckungen für Amazon Kapazität, Verbesserung ver- 1.4 Erarbeitung eines Konzeptes mit Maßnahmen zur Opti- WL KE, IV/2012 schiedener Qualitäts- mierung der Prozesse beim Fräsen abgerundeter Ecken PL KE merkmale des unter Beachtung eines günstigen Standortes Produktes 1.5 Schließung der Wärmerückgewinnungshaube an der GF, WL KE Ende 2012 Kartonmaschine 1.6 Installation und Inbetriebnahme eines neuen Glättwerkes GF, WL KE Ende 2012 in der Kartonmaschine 1.7 Betrachtungen zum Energie-Einsparpotential, WL KE, TL Ende 2012 Ableitung von folgenden Maßnahmen zur Energieeinspa- rung: 1. Ersatz des Rührwerkes in der GRB durch Umwälz- pumpe 2. Einsatz eines neuen Verdichters in der Kläranlage mit Nachweis der Energieeinsparung 3. Realisierung technischer Maßnahmen zur Begrenzung von Leistungsspitzen 2. Erhöhung der 2.1 Neugestaltung des Labors GF, WL KE Ende 2013 Betriebssicherheit 2.2 Verbesserung der Logistik-und Lagerprozesse für den Bereich der Kartonverarbeitung 2.2.1 Einrichtung eines neuen Außenlagers in Alberoda GF, WL KV II/2012 2.2.2 Einstellung des Lagerbetriebes im Außenlager Wildenau GF, WL KV Ende 2012 2.2.3 Einstellung des Lagerbetriebes im Außenlager Auer GF, WL KV I/2014 Straße 3. Einhaltung und 3.1 Fortführung Messprogramm des Lärmpegels in den UMB, Sifa 2012/ Verbesserung Produktionsbereichen und Prüfung von Lärmminde- 2013 (halb- umweltrelevanter rungsmaßnahmen jährlich) Kennzahlen 3.2 Stabilisierung der Effektivität der Wassernutzung bei der WL KE, IV/2013 Kartonproduktion mit dem Ziel einer Abwassereinleitung GSB von 7,0 m³/t Bruttoproduktion/roh 1) 3.3 Erarbeitung eines Konzeptes zur Abwasserkühlung und WL KE, TL I/2013 Wärmerückgewinnung 3.4 Errichtung eines Pufferbeckens zur Egalisierung der WlL KE TL II/2013 einzuleitenden Abwassermengen 4. Verbesserung der 4.1 Malermäßige Instandsetzung weiterer Produktions- WL KE, HMB III/2013 hygienisch- bereiche in der Kartonerzeugung (Bereich Abstapelung, ästhetischen Bereich Sieb- und Pressenpartie) Bedingungen Geplante Investitionsmittel Plan 2012: 1,80 Mio € Plan 2013: 0,30 Mio € Verantwortlich für die Bereitstellung der Investmittel ist die Geschäftsführung. 1) Bruttoproduktion = Bruttoproduktion/roh - Randbeschnitt - Ausschleusung 30
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