Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim

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Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
Das Jugend-Mentoring
                   Programm im ländlichen Raum

Gefördert durch:

Gefördert durch:   Projektträger im Leipziger Muldenland:   Projektträger in Wesermünde-Süd:              Im Rahmen von:

Im Rahmen von:                    Umsetzung durch:                 In Wesermünde-Süd in Kooperation mit
Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
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     IMPRESSUM
     Herausgeber:
     Gemeinde Schiffdorf
     Brameler Straße 13
     27619 Schiffdorf

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     Cluster e. V.
     Steingrube 27
     31141 Hildesheim
     Erstellung durch:

                                                                                             UND LEITFADEN
     Cluster die Sozialagentur e. K.
     Am alten Wasserwerk 1
     31135 Hildesheim
     Ansprechpartnerin: Anke Persson
     Telefon: 05121 935930
     persson@cluster-sozialagentur.de                                                        Dokumentation von
     www.cluster-sozialagentur.de                                                            „Ju&Me – das Jugend-Mentoring-Programm im ländlichen Raum“
     Text: Anke Persson, Florian Wiechmann, Cluster die Sozialagentur e. K.                  und Leitfaden zur
     Lektorat: Silke Pohl                                                                    Umsetzung eines Reverse-Mentoring-Projekts
     Bildnachweise:
     Fotos: Cluster Sozialagentur (S. 12, 13, 16, 17, 19, 21, 22, 23, 25, 27, 28, 29,
     31), M. Rust (S. 4/5, S. 40/41), Matthias Wagner (S. 11, 29), Birgit Böhm (S. 10),
     Dr. Christiane Sell-Greiser (S. 10), Cornelia Kasten (S. 28), Lena Wagner (S. 28),
     Lars Müller (S. 28), Mattis Sippel (S. 28), Bernd Laqua (S. 29), Klaus Wirth (S. 29),
     Christoph Bohn (S. 20), Michael Dähn (S. 24, 25).
     Grafiken: Cluster die Sozialagentur e. K. (S. 26, 27).
     Gestaltung: Henrike Gühne, Cluster die Sozialagentur e. K.
     Druck: Copy + Repro Center Hildesheim, Steingrube 18A, 31141 Hildesheim
     Hildesheim, Januar 2021 | 1. Auflage

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                                                                                 „Ju&Me“ – Das Jugend-Mentoring-Programm im ländlichen Raum

04   Blick vom Holzberg Richtung Wurzen | LEADER-Region Leipziger Muldenland ▲                                                                05
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                                                           VORWORT

     Viele Regionen und Kommunen stehen vor der            INFO
     Herausforderung, den ländlichen Raum für junge          LEADER ist ein Förderinstrument der
     Menschen attraktiv zu gestalten. Zukunftswei-           Europäischen Union zur Stärkung
     sende und für die Regionen passende Lösungen            und Weiterentwicklung der ländlichen
     können gefunden werden, wenn der Blick der Ju-          Räume.
     gendlichen eine zentrale Rolle in der Regional- und
     Kommunalentwicklung einnimmt. Aber wie kann
     es gelingen, Akteur*innen in Entscheidungsposi-
     tionen Standpunkte von Jugendlichen und jungen        Diese Dokumentation ermöglicht einen zeitlichen
     Erwachsenen näher zu bringen und ihnen zu er-         und inhaltlichen Überblick zu „Ju&Me“ und will
     möglichen, diese besser zu erkennen und in ihre       ausdrücklich zur Nachahmung anregen. Praxis-
     Arbeit einzubinden? Und welche Möglichkeiten          tipps und Erkenntnisse aus dem Modellprojekt
     können Jugendliche nutzen, um ihre Interessen         sowie konkrete Arbeitsmaterialien im Anhang die-
     bekannt zu machen und umzusetzen?                     nen als Leitfaden, interessierte Nachahmer*innen
     Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema          zu unterstützen, ein Jugend-Mentoring-Projekt in
     nachhaltige Regionalentwicklung ging das Modell-      der eigenen Region bzw. Kommune zu initiieren.
     projekt „Ju&Me“ in den LEADER-Regionen Leip­          Zu diesem Zweck ist der Projektablauf mit seinen
     ziger Muldenland und Wesermünde-Süd nach.             einzelnen Arbeitsschritten im Folgenden anhand
     Jugendliche wurden zu Mentor*innen ausgebildet        eines Zeitstrahls aufbereitet. Im Zentrum steht
     und berieten als solche Führungskräfte aus Poli-      dabei die Umsetzungsphase; sie wird ausführlich
     tik, Wirtschaft und Verwaltung.                       beschrieben.

     Das Projekt fand vom 24. Mai 2019 bis zum             Für die hervorragende Zusammenarbeit bedan-
     31. Dezember 2020 als Kooperation der zwei            ken sich die Projektträger bei allen beteiligten
     LEADER-Regionen statt. In beiden Regionen durch-      Partner*innen sowie bei allen Teilnehmenden
     lief es alle Projektphasen nahezu zeitgleich. Die     des Projekts. Wir wünschen allen zukünftigen
     hier beschriebenen Abläufe stellen somit eine Zu-     Jugend-Mentoring-Projekten ebenso verlässliche
     sammenführung der Zeitschienen und Erkenntnis-        Partner*innen und engagierte Teilnehmende!
     se beider Regionen dar.

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1. Idee zum Projekt  . . . . . . . . . . . . . . 10

2. Zeitliche Gestaltung  . . . . . . . . . . . 14

3. Inhaltliche Gestaltung  . . . . . . . . . . 16

3.1   Vorprojektphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      16
3.2   Konzeption  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    17
3.3   Umsetzung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     18
3.4   Nachbereitung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       23

4. Ergebnisse  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

5. Anhang  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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1. Idee zum Projekt:                                                                                         dungsträger*innen, jugendliche Sichtweisen ken-
                                                                                                             nenzulernen und einzubeziehen. Man möchte für
                                                                                                             Jugendliche attraktive Angebote und Zukunftsaus-
                                                                                                                                                                   „Ju&Me“?
                                                                                                                                                                   MW: Bereits seit 2014 besteht eine Kooperation
                                                                                                                                                                   zwischen den LEADER-Regionen Leipziger Mulden-
       Die erfahrenen Regionalmanager*innen beider LEADER-Regionen berichten                                 sichten schaffen. Inzwischen wird an vielen Stel-     land in Sachsen und Wesermünde-Süd in Nieder-
       über die Notwendigkeit von Partizipationsprojekten für Jugendliche im länd-                           len verstanden, dass dies nur geht, wenn man mit      sachsen. Im Rahmen dieser Kooperation waren wir
                                                                                                             den Jugendlichen spricht, nicht über sie. Zu-         als sächsische LAG zu verschiedenen Austausch-
       lichen Raum.                                                                                          dem fordert das Niedersächsische Kommunalver-         treffen in der Region Wesermünde-Süd. Dort ha-
                                                                                                             fassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17.        ben wir gesehen, dass Jugendliche in der LAG und
                                                                                                             Dezember 2010 in „Paragraph 36“ die Beteiligung       an der Beurteilung von LEADER-Projektanträgen
                                                                                                             von Kindern und Jugendlichen an allen sie betref-     mitwirken. Das hat uns fasziniert und nicht mehr
                                                       Welchen Herausforderungen steht der ländliche         fenden Belangen.                                      losgelassen. Deshalb planen wir in unserer Regi-
                                                       Raum bezüglich der Jugendbeteiligung derzeit                                                                on, eine ähnliche Partizipation für Jugendliche zu
                                                       gegenüber?                                            Welche Herausforderungen gibt es bei der Betei-       ermöglichen. Bei einem gemeinsamen Workshop
                                                       BB/CSG: Die großen Megatrends demografischer          ligung von Jugendlichen?                              der Deutschen Vernetzungsstelle für ländliche
                                                       Wandel sowie Urbanisierung – also die Tendenz,        MW: Scheinpartizipation! Wenn die Jugendlichen        Räume in Frankfurt am Main haben wir Regional-
                                                       dass Menschen verstärkt in die Städte ziehen –        nur die Entscheidungen der Erwachsenen abni-          manager*innen gemeinsam mit Moritz Grimm,
                                                       haben erhebliche Auswirkungen auf den länd-           cken sollen, ist nichts gewonnen und die Jugend-      einem der jugendlichen LAG-Mitglieder aus der
                                                       lichen Raum und die infrastrukturelle Daseins-        lichen werden schnell das Interesse verlieren.        Region Wesermünde-Süd, die Idee für das Mento-
                                                       vorsorge dort. Beispielsweise die Schließung von      Wollen wir die jugendliche Sichtweise kennenler-      ring-Projekt entwickelt. Im Sommer 2019 konnte
                                                       Nahversorgern, Kulturorten, Jugendzentren, Treff-     nen, müssen wir bereit sein, Beteiligungsprozesse     das Projekt nach Beantragung und Bewilligung der
                                                       punkten, aber auch der mangelhafte öffentliche        weiter zu öffnen und andere Blickwinkel einzuneh-     LEADER-Mittel in beiden Regionen parallel starten.
                                                       Personennahverkehr werden als Folgen jener Me-        men. Bei der Erarbeitung und Umsetzung der neu-
                                                       gatrends gleichzeitig zum Treiber dieser Entwick-     en LEADER-Entwicklungsstrategie wollen wir als
                                                       lung. Weitere Folgen sind Fachkräfte- beziehungs-     LAG Leipziger Muldenland zukünftig mehr Jugend-
                                                       weise Arbeitsplatzmangel. Zudem ist heutzutage        liche einbinden, um deren Perspektiven und Pro-
                                                       eine gute digitale Infrastruktur die Voraussetzung    jektideen für die Region zu unterstützen. Schließ-
                                                       für moderne Arbeitsplätze; auch hier mangelt es       lich sind sie die Zukunft!
                                                       noch massiv. Gleichzeitig sind ländliche Räume
                                                       Potenzialentfaltungsräume für Kreativität, so-        BB/CSG: Dabei ist das Empowerment, also die
                                                       ziale Orte, für Freizeit, die Verbindung von Arbeit   Befähigung und Vorbereitung der Jugendlichen,
       Birgit Böhm ▲   Dr. Christiane Sell-Greiser ▲   und Leben, eine nachhaltige Landwirtschaft und        sehr wichtig. Sie interessieren sich oft für andere
                                                       vieles mehr. Somit bestehen zahlreiche Möglich-       Fragen, haben andere Perspektiven und sind auch
                                                       keiten, um die Lebensqualität auf dem Land zu er-     auf einem anderen Kenntnisstand als die Erwach-
                                                       höhen und somit ein Leben auf dem Land wieder         senen. Daher sind eine Schulung der Jugendlichen
                                                       attraktiv und den Wünschen der Menschen ent-          als auch die Vorbereitung der Erwachsenen zentral
                                                       sprechend zu gestalten. Jugendbeteiligung spielt      für das Gelingen der Partizipation. Die Erwachse-
                                                       dabei eine wesentliche Rolle.                         nen wiederum müssen beispielsweise lernen, ihre
                                                                                                             eigene Meinung nicht nur aufgrund ihres Alters für
Demografische Herausforderungen, regionsüber-          Welche Rolle spielen jugendliche Lebenswelten         richtig zu halten und den Jugendlichen „etwas bei-
greifende Kooperationen und was das Projekt            bei kommunalpolitischen Entscheidungen?               bringen“ zu wollen.
„Ju&Me“ damit zu tun hat: Birgit Böhm und Dr.          BB/CSG: Wir beobachten schon seit über zehn
Christiane Sell-Greiser, Regionalmanagerinnen          Jahren ein steigendes Interesse an der proaktiven
der LEADER-Region Wesermünde-Süd (mensch               Teilhabe Jugendlicher im ländlichen Raum. Spä-
und region GbR, Büro für nachhaltige Prozess-          testens, seit es die Fridays-for-Future-Bewegung
und Regionalentwicklung und Consultants                gibt, ist das Interesse am Dialog mit den Jugend-
Sell-Greiser GmbH & Co.KG), sowie Matthias             lichen und an der Berücksichtigung ihrer Sichtwei-
Wagner (Regionalmanager der LEADER-Region              sen wesentlich angestiegen. Wir beobachten die                                                              Matthias Wagner ▲
Leipziger Muldenland) geben Einblicke in ihre          Gründung von Jugendparlamenten und weiteren
                                                                                                                                                                                                                11
Arbeit.                                                partizipativen Ansätzen in ländlichen Gemeinden.
Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
12

Was haben Sie sich von dem Projekt erhofft?             Wie sahen die Rahmenbedingungen für die Pro-
Welche Herausforderungen gab es?                        jektumsetzung aus?
BB/CSG: Von Anfang an war deutlich, dass die            MW: Durch die Förderung über das LEADER-Pro-
Führungspersönlichkeiten ein großes Interesse           gramm konnte eine Projektkoordination finanziert
an dem Projekt hatten. Die Offenheit war enorm.         werden. Hinzu kam die Förderung von Material-
Gleichzeitig mussten sie den Mut zum Schritt            und Fahrtkosten sowie die Förderung für die Schu-
in die Umsetzung aufbringen, weil es für dieses         lungen der Teilnehmer*innen.
Vorhaben noch keine Erfahrungswerte gab. Doch
Jugendliche und Erwachsene der LAG sowie die            BB/CSG: Die Kooperation der beiden LEADER-Re-
Führungskräfte von Unternehmen, Vereinen und            gionen machte es möglich, Synergieeffekte,
Kommunen waren bereit, diesen Schritt zu wagen.         zum Beispiel bei den Schulungen, zu generieren.
                                                        Darüber hinaus bestärkten sich die Regionen ge-
MW: In der LEADER-Region Leipziger Mulden-              genseitig darin, den Schritt zu gehen.
land war das Interesse am Projekt ebenfalls sehr
groß. Sogar der Vorsitzende der LAG Leipziger           MW: Außerdem hat das Projekt für großes Inter-
Muldenland hat sich im Projekt engagiert. Aller-        esse in Deutschland, aber auch auf europäischer
dings gestaltete sich die Akquise der jugendlichen      Ebene gesorgt. Im Februar 2020 hatten unsere
Mentor*innen schwieriger als gedacht. Unser Pro-        Regionen gemeinsam in Brüssel die Gelegenheit,
jektmanagement hatte eine intensive Akquisepha-         das Projekt anderen LAGn in Europa im Rahmen
se zu bewältigen. Die Jugendlichen, die wir schließ-    eines Workshops vorzustellen.
lich für das Projekt gewinnen konnten, waren aber
allesamt äußerst engagiert und beeindruckend.           Wie geht es nach dem Abschluss von „Ju&Me“
Das übertraf unsere Erwartungen absolut.                weiter?
                                                        MW: In der LEADER-Region Leipziger Muldenland
                                                        wird es 2021 ein Anschlussprojekt geben. Wir wol-
                                                        len weiterhin die Partizipation von Jugendlichen
                                                        in Gremien mit Bezug zur Regionalentwicklung
                                                        stärken. Zudem haben wir durch „Ju&Me“ zwei
                                                        Jugend­liche gewinnen können, die zukünftig im
                                                        LEADER-Entscheidungsgremium mitwirken.

                                                        BB/CSG: In den Kommunen der Region Weser-
                                                        münde-Süd sind wir schon sehr gut aufgestellt in
                                                        Bezug auf die Jugendbeteiligung. Daher werden
                                                        die Projekte hier eher inhaltliche Schwerpunkte
                                                        haben, zum Beispiel werden das Thema Nach-
                                                        haltigkeit und die Frage, wie die Jugendlichen ihr
                                                        Leben in Zukunft in der Europäischen Union ge-
                                                        stalten möchten, im nächsten Jahr beziehungswei-
                                                        se in den folgenden Jahren eine besondere Rolle
                                                        spielen.
  Abschlussevent Escaperoom im Leipziger Muldenland ▲

                                                                                                             ▲ Projektvorstellung bei einem Informationsabend   013
                                                                                                                                                                 13
Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
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2. Zeitliche Gestaltung
     „Ju&Me“ war in mehrere Phasen unterteilt. Auf den folgenden Seiten wer-                                Die Darstellung der Zeitachse ist hierbei hervorgehoben, damit Initiator*in-
     den die einzelnen Projektphasen mit ihren entsprechenden Arbeitsschritten                              nen oder Umsetzer*innen zukünftiger Jugend-Mentoring-Projekte eine
     in einer zeitlichen Reihenfolge dargestellt.                                                           realistische Einschätzung der Projektlaufzeit unter den spezifischen Voraus-
                                                                                                            setzungen ihrer jeweiligen Region vornehmen können.

        VORPROJEKTPHASE                                         KONZEPTION                                           UMSETZTUNG                             NACHBEREITUNG

                              LAG bekennt            Entwicklung                Beauftragung          Akquise                                                                  Erstellung
         DVS-                 sich zum               Förderantrag,              Cluster die           Mentees und                             Aufbau-                          Dokumentation
         Workshop             Projekt                Antragstellung             Sozialagentur         Mentor*innen              Matching      schulungen   Evaluation          und Leitfaden

MAI | 2017                                     2019                                                  2019               2020                       2020                 DEZEMBER | 2020

                    Unterstützer*innen      Idee wird                 Bewilligung   Feinkonzeption                      Basis-             Tandem-Arbeit                 Zertifikatsübergabe
                    finden                  verabschiedet                                                               schulungen         (6 Monate)

                                                                                                                                                                                         15
Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
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3. Inhaltliche Gestaltung                                                                                 In beiden LEADER-Regionen musste ein Antrag auf         und Glaubwürdigkeit erzeugen. Mit der Umset-
                                                                                                          Förderung des Projekts gestellt werden. Dieser be-      zung des Projekts wurde schließlich die Cluster
3.1 Vorprojektphase                                                                                       inhaltete die Grobkonzeption und den Antragstext
                                                                                                          mit Ziel- und Wirkungsbeschreibung. Zusätzlich
                                                                                                                                                                  Sozialagentur aus Hildesheim beauftragt.

                                                                                                          galt es, die Notwendigkeit des Vorhabens zu be-         In enger Abstimmung mit den Auftraggeber*innen
                                                                                                          schreiben und eine finanzielle Einschätzung (Kos-       wurde mit der Feinplanung begonnen. Zunächst
                                                                                                          tenplan) abzugeben. Ebenso wurde die Evaluation         wurden die einzelnen Projektphasen festgelegt
                                                                                                          des Projekts in der Konzeption verankert.               und in einen zeitlichen Ablauf gebracht. Daraus
                                                                                                                                                                  leiteten sich diverse Teilaufgaben ab, die entweder
Moritz Grimm, jugendliches Mitglied der LAG          gegen sollten die Jugendlichen die Erwachsenen       Nach einigen Monaten wurden die Projektmittel           innerhalb eines begrenzten Zeitraums stattfanden
Weser­münde-Süd, erinnert sich daran, wie das        beraten. Nach Abschluss des Seminars stellten wir    für beide Regionen durch die jeweiligen Bewilli-        (etwa Akquise der Teilnehmer*innen, Schulungen,
Projekt aus der Taufe gehoben wurde:                 unsere Idee in der Sitzung der LAG vor. Sie stieß    gungsstellen genehmigt.                                 Zertifikatsübergabe) oder während des gesamten
                                                     auf große Zustimmung, und es wurde beschlos-                                                                 Projekts auszuführen waren (beispielsweise Öf-
Im Mai 2017 besuchte ich mit der Regionalma-         sen, aus der ersten Skizze ein förderfähiges Pro-    Die Auswahl des*der Dienstleisters*in war ein           fentlichkeitsarbeit, Kommunikation mit allen Be-
nagerin Birgit Böhm einen Workshop der Deut-         jektkonzept zu entwickeln. Dieser Schritt hat noch   wesentlicher Baustein für die Erfolgschancen            teiligten, Controlling, Qualitätssicherung). Diese
schen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS)        einmal viel Aufwand erfordert, denn das Konzept      des Projekts, denn er musste auf beiden Seiten          Aufgaben wurden in Arbeitspakete eingeteilt und
in Frankfurt. Bei diesem entwickelten wir gemein-    musste sowohl in den Schritten nachvollziehbar       (Jugendliche und Führungspersonen) Vertrauen            den einzelnen Mitarbeiter*innen und Projektpart-
sam mit der LEADER-Region Leipziger Muldenland       und machbar sowie gleichzeitig für noch skepti-                                                              ner*innen zugewiesen.
die Idee zu „Ju&Me“. Der Workshop beschäftigte       sche Erwachsene überzeugend sein.
sich mit dem Thema „Weiterentwicklung des länd-
lichen Raumes“. Uns fiel auf, dass die Sicht und                                                                                                                                    PRAXISTIPP
die Interessen Jugendlicher teilweise vernach-
lässigt wurden. Daraufhin begannen wir, ein Pro-                                                                                                                                       Unbedingt erforderlich
                                                                                                                     Entwicklung                     Beauftragung
jekt zu konzipieren, welches zur Änderung dieses                                                                                                                                       ist eine hauptamtliche
                                                                                                                     Förderantrag,                   Cluster die
Problems beitragen könnte: Der Grundstein für                                                                                                                                          Projektkoordination,
                                                                                                                     Antragstellung                  Sozialagentur
„Ju&Me“ war gelegt.                                                                                                                                                                    ausgestattet mit einer
                                                                                                                                                                                       wöchentlichen Arbeits­­-
Basis ist die Idee, das gewöhnliche Rollenbild der                                                                                                                                     zeit von 20 bis 30
Beratung umzukehren. Oft ist es so, dass Erwach-                                                                                                                                       Stunden. Darüber
sene Jugendliche beraten. In diesem Projekt hin-                                         Moritz Grimm ▲                                                                                hinaus sind Gelder
                                                                                                          2019                                                                         für Schulungen,
                                                                                                                                                                                       Material und Fahrt-
                                                                                                                                                                                       kosten einzuplanen.
                                                                                                                                          Bewilligung      Feinkonzeption
                                                      LAG bekennt
                                DVS-                  sich zum
                                Workshop              Projekt                                             ▼ Abschlussevent Teppich-Curling in Wesermünde-Süd

              MAI | 2017

                                           Unterstützer*innen        Idee wird
                                           finden                    verabschiedet

                                                                                                                                                                                                                  17
Das Jugend-Mentoring Programm im ländlichen Raum - Cluster Sozialagentur Hildesheim
18

                                                                                                        PRAXISTIPP
                                                                                                          Um Jugendliche zu akquirieren, können zum             werke, z. B. Schule, Wirtschaft, Wissenschaft,
3.3 Umsetzung                                                                                             Beispiel Schulen, Jugendhäuser, Jugendpfle-
                                                                                                          ger*innen, Kirchengemeinden, Fridays-for-Fu-
                                                                                                                                                                IHK, etc. zurückgegriffen werden. In beiden
                                                                                                                                                                LEADER-Regionen war die intensive Vernetzung
                                                                                                          ture-Organisator*innen, freie Gruppen, Auszu-         der Regionalmanagements mit der örtlichen
                                                                                                          bildenden- und Studierendenorganisationen             Wirtschaft ein entscheidender Vorteil bei der
                                                                                                          und Regionalmanager*innen angesprochen                Akquise der Mentees.
                                                                                                          werden.
                                                                                                                                                                Beide Gruppen sind über persönliche
                                                                                                          Um Führungspersonen zu gewinnen, sollte auf           Ansprache durch ihnen bekannte Perso-
                         Akquise                                                                          Netzwerke der Regionalmanagements und                 nen am effizientesten zu einer Teilnah-
                         Mentees und                                  Aufbau-                             Wirtschaftsverbände, -bildungs- oder -förder-         me zu motivieren.
                         Mentor*innen                 Matching        schulungen                          institutionen sowie schon bestehende Netz-

                                                                                                                                                                    Basisschulung Mentor*innen Leipziger Muldenland ▼
                                                                                                        PRAXISTIPP
                        2019                  2020                                                        Jugendliche durften auch zu zweit als Men-
                                                                                                          tor*innen-Team teilnehmen, wodurch die
                                                                                                          Hemmnisse, insbesondere jüngerer Men-
                                             Basis-               Tandem-Arbeit                           tor*innen, sich alleine mit einer Führungs-
                                             schulungen           (6 Monate)                              kraft auseinanderzusetzen, erfolg-
                                                                                                          reich abgebaut werden konnten.
                                                                                                          Voraussetzung ist natürlich, dass
                                                                                                          der*die Mentee mit einem Men-
                                                                                                          tor*innen-Team einverstanden ist.
                                                                                                          Dies gilt es beim Matching zu prüfen.

Akquise                                                                                                 Ausbildung                                              PRAXISTIPP
                                                                                                                                                                  Eine ausgebildete Coachin stand allen
Als entscheidend für die Akquise der Teilneh-       • Webseiten und Newsletter der beteiligten Regio-   Die Teilnehmer*innen wurden während der ge-
                                                                                                                                                                  Teilnehmer*innen individuell sowie in den
mer*innen erwies sich eine direkte Ansprache.         nalmanagements, Gemeinden und Kommunen            samten Projektlaufzeit begleitet und mit unter-
                                                                                                                                                                  Tandems für den Fall etwaiger Schwierigkei-
Folgende Schritte wurden gegangen:                    sowie der Cluster Sozialagentur wurden stetig     schiedlichen Schulungsangeboten versorgt. Zu
                                                                                                                                                                  ten oder Konflikte im Projektverlauf zur Ver-
                                                      mit Content zum Projekt bespielt.                 Beginn erhielten alle eine Einführungsschulung,
                                                                                                                                                                  fügung. Im Rahmen von „Ju&Me“ war
• Potenzielle Multiplikator*innen vor Ort wurden    • Auf den Facebook-Kanälen der Cluster Sozial-      welche sie auf ihre jeweilige Rolle im Projekt vor-
                                                                                                                                                                  keine entsprechende Intervention er-
  recherchiert (siehe Praxistipp).                    agentur und weiterer Kooperationspartner*in-      bereitete. Zur Hälfte der Laufzeit erfolgte eine Auf-
                                                                                                                                                                  forderlich. Die Existenz des Angebotes
• Mailings mit intensivem Nachfassen: Alle zu Be-     nen vor Ort wurde über das Projekt berichtet.     bauschulung, die sich an der Interessenlage der
                                                                                                                                                                  jedoch wurde von den Teilnehmer*in-
  ginn bekannten und recherchierten Multiplika-     • Flyer und Plakate wurden in den LEADER-Ge-        Teilnehmer*innen orientierte.
                                                                                                                                                                  nen durchweg positiv aufgenommen
  tor*innen wurden per E-Mail zu einem Informa-       meinden ausgelegt.
                                                                                                                                                                  und vermittelte Sicherheit.
  tionsabend eingeladen. Im Nachgang wurden         • Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räu-
  sie angerufen und erhielten auf Wunsch wei-         me (DVS) erstellte einen Filmbeitrag über das
  teres Informationsmaterial. Weitere, zu einem       Projekt, der wiederum auf den Webseiten und
  späteren Zeitpunkt recherchierte Multiplika-        über Social-Media-Kanäle der beteiligten Part-
  tor*innen wurden ebenfalls kontaktiert und mit      ner*innen verbreitet wurde.
  Informationsmaterial versorgt. Darüber hinaus     • Die Ansprache der Führungspersonen, die sich
  wurde ein Besuch vor Ort angeboten, zum Bei-        als Mentees beraten lassen wollten, verlief
  spiel an Jugendabenden im Gemeindehaus.             überwiegend über die Kontakte der Regional-
• Presseinformation und Presseeinladung zum           managements.
                                                                                                                                                                                                                19
  Informationsabend wurden erstellt und verteilt.
20                                                                                                                                                                                                                21

Einführungsschulung für Mentor*innen                  Einführungsschulung für Mentees                         Matching                                              PRAXISTIPP
                                                                                                                                                                     Im ländlichen Raum können die zu be-
Im Rahmen einer achtstündigen Schulung wurden         Die Führungskräfte wurden im Rahmen einer               In den Seminaren füllten die Teilnehmer*innen
                                                                                                                                                                     wältigenden Strecken unter Umständen
die Jugendlichen durch die Cluster Sozialagentur      kompakteren dreistündigen Nachmittagsschulung           Interessen- und Persönlichkeitsraster (sieh Anla-
                                                                                                                                                                     recht weit sein. Die Mobilität jugendlicher
auf ihre Aufgabe als Mentor*innen vorbereitet.        durch die Cluster Sozialagentur auf ihre Rolle als      gen) aus. Auf deren Grundlage wurden die Men-
                                                                                                                                                                     Mentor*innen jedoch ist eingeschränkt;
Der Schwerpunkt lag auf Unterstützung beim Fin-       Mentees vorbereitet. Dabei wurden Unterstüt-            tees und Mentor*innen anschließend in Tandems
                                                                                                                                                                     insbesondere, wenn der öffentliche
den der Rolle als Mentor*in sowie auf der Arbeit      zungsbedarfe festgestellt, mit dem Ziel, diese in       eingeteilt. Dabei spielten folgende Punkte eine be-
                                                                                                                                                                     Nahverkehr schwach ausgebaut ist.
mit einem Themenraster (siehe Anhang), welches        das Matching einfließen zu lassen. Die Mentees          sondere Rolle:
                                                                                                                                                                     Daher sollte die Projektleitung beim
für das Matching, also das Zusammenbringen von        erhielten ebenfalls einen Ordner mit Schulungs-
                                                                                                                                                                     Matching unter Umständen auch
Mentor*in und Mentee, entwickelt und eingesetzt       materialien.                                            1. Themen: Die Mentees konnten ihre Interessen
                                                                                                                                                                     den Faktor Entfernung in den Blick
wurde. Begleitend zur Schulung erhielten alle Teil-                                                              benennen, die Mentor*innen ihre Kompetenz-
                                                                                                                                                                     nehmen.
nehmer*innen einen Ordner mit sämtlichen Unter-       Folgende Inhalte wurden thematisiert:                      felder.
lagen, weiterführenden Texten und Literaturhin-                                                               2. Persönlichkeit: Es arbeiteten jene Tandems
weisen.                                               •   Aufgaben und Erwartungen                               besonders gut zusammen, die auch mensch-
                                                      •   Hierarchie und Dominanz                                lich harmonierten.
Folgende Inhalte wurden thematisiert:                 •   Kommunikationsverhalten                             3. Räumliche Distanz: Erreichbarkeit und Mobili-
                                                      •   Zielvereinbarungen mitgestalten                        tät der Teilnehmer*innen wurden angemessen
• Einführung in die Thematik des Mentorings           •   Ausfüllen eines Interessen- und Persönlich-            berücksichtigt.
• Die eigene Rolle verstehen                              keitsrasters
• Analyse der Stärken und Schwächen inklusive
  Ausfüllen eines Persönlichkeitsfragebogens für
                                                                                                              PRAXISTIPP                                            PRAXISTIPP
  das Matching                                                                                                  Für einen gelingenden Start in die Tan-              Im Vorfeld füllten alle Teilnehmer*innen
• Thematische Angebote inklusive Ausfüllen                                                                      dem-Arbeit sind gemeinsame Hobbys eine               einen kleinen Steckbrief mit Foto aus.
  eines Fragebogens zu den Themen, die vermit-
                                                      PRAXISTIPP                                                gute Grundlage, um das Eis zu brechen und            Dieser wurde im Anschluss an das
  telt werden können                                      Sollte eine Person an den Schulungen                  einander kennenzulernen. In diesem Punkt             Matching an den*die jeweilige*n
• Gestaltung der Beziehung zwischen Mentor*in-            nicht teilnehmen können, empfiehlt                    hat die Projektkoordination eine besonders           Tandempartner*in verschickt, sodass
  nen und Mentees                                         es sich, die Vermittlung der wichtigs-                sensible Aufgabe, da sie alle Teil-                  diese*r einen ersten Eindruck von
• Kommunikationstheorie und -praxis,                      ten Inhalte in einem persönlichen                     nehmer*innen kennt und somit nicht                   seinem*ihrem Gegenüber erhalten
  Gesprächsführung                                        Extratermin zu sichern.                               nur anhand der ausgefüllten Frage-                   konnte.
• Zielvereinbarungen formulieren                                                                                bögen, sondern auch aufgrund ihrer
                                                                                                                Menschenkenntnis Entscheidungen
                                                                                                                treffen muss.

                                                                                    Tandem bei der Arbeit ▼                                                                   Basisschulung Mentees Wesermünde-Süd ▼
PRAXISTIPP
  Als sehr hilfreich hat es sich erwiesen, die
  Einheit „Zielvereinbarungen formulieren“ als
  Rollenspiel durchzuführen. Die Schulungs-
  leiter*innen schlüpfen dabei in die Rolle
  der Mentees, und die angehenden Men-
  tor*innen führen anhand vorab erarbeiteten
  Materials eine Auftragsklärung durch.

  Bei „Ju&Me“ fühlten sich die Ju-
  gendlichen dadurch sicherer bei der
  Gestaltung der ersten Sitzung mit
  Erstellung des Themenfahrplans und
  der Zielvereinbarung.
22

Tandem-Arbeit                                                                                             Auswertung                                            3.4 Nachbereitung
An den Fragestellungen, Themen und Projekten         Diese Form der Aufbereitung ermöglichte es, dass     Zu Beginn und Ende des Projekts wurden Frage-         Nachdem Tandem-Arbeit und Feedback-Workshop
der Führungskräfte arbeiteten die Tandems selbst-    einzelne Projektteilnehmer*innen insgesamt so-       bögen an die Teilnehmer*innen versendet. Sie          beendet waren, fanden in beiden Regionen beson-
ständig. Eine enge Begleitung der Tandems über       gar an mehr Schulungen teilnahmen, als es im         dienten in erster Linie dazu, persönliche Entwick-    dere Abschlussveranstaltungen für die Mentor*in-
den gesamten Prozess hinweg war dabei unerläss-      Rahmen eines Tagestermins in Präsenz möglich         lungen und Erfolge in der Tandemarbeit, die die       nen statt, um diese offiziell aus dem Projekt zu
lich. Die Projektkoordination führte regelmäßig      gewesen wäre.                                        Teilnehmer*innen im Laufe des Projekts durch­         verabschieden und ihnen gegenüber auch formell
telefonische und textliche Befragungen zum Stand                                                          lebten, quantifizieren zu können.                     Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Schließ-
der Dinge durch und unterstützte bei Unklarheiten.   Folgende Schulungen wurden den Projektteilneh-                                                             lich waren sie zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr
Wären gravierende Probleme im Tandem aufgetre-       mer*innen digital zur Verfügung gestellt:            Zum Abschluss der Tandem-Arbeitsphase wur-            lang ehrenamtlich tätig gewesen und hatten ihr
ten, hätte das oben beschriebene Coaching in An-                                                          de überdies ein Feedback-Workshop mit allen           Wissen uneingeschränkt geteilt. Dies wurde mit
spruch genommen werden können.                       •   Einführung in die Rhetorik                       Teil­
                                                                                                              nehmer*innen in digitaler Form durchge-           einer Gemeinschaftsaktion und einem Zertifikat
                                                     •   Grundlagen der Flipchartgestaltung               führt. Die digitale Variante war in diesem Fall das   gewürdigt.
                                                     •   Einführung in das systemische Denken             Wunsch-Szenario, da so die Teilnehmer*innen aus       Über die Gemeinschaftsaktion konnten die Ju-
                                                     •   Fotografieren für Social Media                   den beiden – räumlich sehr weit auseinanderlie-       gendlichen im Vorfeld abstimmen. Zur Wahl
Aufbauschulungen                                     •   Performance-Marketing                            genden – LEADER-Regionen teilnehmen und ein-          standen beispielsweise Teppich-Curling, Bogen-
Während der Tandemarbeit entwickelten sich die                                                            ander kennenlernen konnten.                           schießen oder der gemeinsame Besuch eines Es-
Teilnehmer*innen weiter und entdeckten neue In-                                                                                                                 cape-Rooms. Direkt im Anschluss an die Aktivität
teressen und, damit verbunden, teils auch Schu-                                                           Im Feedback-Workshop beantworteten die Teilneh-       wurde das Zertifikat feierlich von den jeweiligen
lungsbedarfe. Diese wurden abgefragt und sollten
                                                     PRAXISTIPP                                           mer*innen in unterschiedlich zusammengesetz-          Vorsitzenden der LAG übergeben. Hierzu und zum
eigentlich im Rahmen einer zweiten Präsenzschu-                                                           ten Kleingruppen (zum Beispiel nur Mentees, nur       anschließenden gemeinsamen Essen waren auch
                                                         Im Feedback-Workshop in der Evaluierungs-
lung für Mentor*innen und Mentees vermittelt                                                              Mentor*innen beider Regionen oder zwei Gruppen        die Mentees eingeladen.
                                                         phase waren sich alle Teilnehmer*innen
werden.                                                                                                   aus jeweils einer Region) Fragen und tauschten
                                                         darin einig, dass sie eine persönliche
                                                                                                          sich über ihre Erlebnisse im Projekt aus (Ergebnis-
                                                         Schulung der digitalen Variante vor-
Aufgrund der Umgangsbeschränkungen im Rah-                                                                se der Auswertung siehe Punkt 4).
                                                         gezogen hätten. Digitale Schulungen
men der Corona-Pandemie konnten diese Schu-              sollten also, trotz größerer zeitlicher                                                                                                    Erstellung
lungen, dank der Bereitschaft sämtlicher Mitwir-         Flexibilität, nicht zur Regel werden.                                                                                                      Dokumentation
kender, schließlich digital durchgeführt werden.                                                          PRAXISTIPP                                                        Evaluation              und Leitfaden
                                                                                                             Findet das Projekt in nur einer
                                                                                                             Region statt und herrschen
                                                                                                             keine Kontaktbeschränkungen,
                                                                                                             kann das Treffen analog stattfinden.
                                                                                                                                                                2020                      DEZEMBER | 2020
                                                     Die Weiterarbeit der Tandems miteinander erfolgte
                                                     ab dem Lockdown Mitte März 2020 ebenfalls di-
                                                     gital. Beinahe alle Tandems waren bereit, sich on-                                                                                      Zertifikatsübergabe
                                                     line zu treffen. Wo dies nicht gewünscht war, fan-
                                                     den die Treffen zu einem späteren Zeitpunkt unter
                                                     Einhaltung der Hygieneregeln im Freien statt.        ▼ Digitale Feedbackkonferenz
                                                                                                                                                                PRAXISTIPP
                                                                                                                                                                  Die Zertifikatsübergabe ist ein
                                                                                                                                                                  guter Anlass für einen abschließenden
                                                                                                                                                                  Pressetermin im Projekt.

                                                                                                                                                                Danach ging die Arbeit hinter den Kulissen weiter:
                                                                                                                                                                Die Cluster Sozialagentur erstellte die vorliegende
                                                                                                                                                                Dokumentation.
                                                     ◄ Digitaler Flipchartworkshop                                                                                                                              23
24                                                                                                                                                                                                   25

4. Ergebnisse                                                                                      Welche Mehrwerte sehen die Teilneh-
                                                                                                   mer*innen selbst?

        Um das Projekt auszuwerten, wurden zu Projektbeginn und -ende Frage-                       Mentees (Führungskräfte):                         Mentor*innen (Jugendliche):
                                                                                                   • Gemeinsames Erarbeiten von Ideen mit            • Einblick erhalten in:
        bögen an alle Mentor*innen und Mentees versendet. Außerdem kamen die                         einem*einer Jugendlichen                             • den Alltag einer Führungskraft
        Teilnehmer*innen im Rahmen eines Feedback-Workshops zu Wort.                               • Gewinn von mehr Verständnis für die Sicht-           • ein Unternehmen und dessen Strukturen
                                                                                                     weisen und Bedarfe Jugendlicher im eigenen           • die politische Arbeit
        Im Folgenden werden einige der wichtigsten Erkenntnisse und Ergebnisse                       Unternehmen                                          • die Gremienarbeit
        aus „Ju&Me“ vorgestellt. Mögen sie sich bei zukünftigen Anträgen und Pro-                  • Einführung in Social Media                      • Kurzfristig Teil des Teams sein
                                                                                                   • Möglichkeit des Perspektivwechsels              • Einflussnahme durch Anregungen bei Entschei-
        jektplanungen als hilfreich erweisen!                                                      • Lockerer Umgang miteinander                       der*innen
                                                                                                   • Gewinnen neuer Ideen und Sichtweisen auf be-    • Vorurteile gegenüber Politiker*innen abbauen
                                                                                                     stehende Probleme                               • Kennenlernen von Rechten und Pflichten und
                                                                                                   • Kennenlernen neuer Kooperationspartner*in-        lernen, damit umzugehen
                                                                                                     nen in der Region durch den*die Jugendli-       • Sich in neue und ungewohnte Themen hinein-
                                                                                                     che*n                                             denken
                                                                                                                                                     • Bei Events/Aktivitäten einbezogen werden
Ergebnisse aus dem Feedback-Work-               Bezüglich der Projektkoordination:                                                                   • Erfahren, wie Jugendliche von Institutionen/
                                                • Kontinuierliche Erreichbarkeit                                                                       Unternehmen gesehen werden
shop
                                                • Klare Kommunikation                                                                                • Tipps erhalten für den Übergang von der Schu-
                                                • Bereitschaft, in der Kommunikation mit                                                               le zur Uni beziehungsweise in den Beruf
Welche Voraussetzungen müssen für eine ge-
                                                  Jugendlichen auch Messenger-Dienste zu ver-                                                        • Erfahrungen in Projektentwicklung sammeln
lungene Tandem-Arbeit erfüllt sein?
                                                  wenden                                                                                               können
                                                                                                                                                     • Ernst genommen werden
Bezüglich der Projektteilnehmer*innen:
• (Ähnliche) zeitliche Ressourcen der Tandem-   Bezüglich des Projekts:
  partner*innen                                 • Übernahme von Fahrtkosten und Verpflegungs-
• Zuverlässigkeit in der Kommunikation            kosten (zumindest) für die jugendlichen Men-
• Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen        tor*innen
• Besuch der Schulungen                         • Schulungsmaterialien in schriftlicher Form zur
                                                  Verfügung stellen
                                                • Schulungen praxisnah gestalten und anbieten                                                        ◄ Zertifikatsübergabe Leipziger Muldenland

                                                                                                                                        Wehdel in der Geimeinde Schiffdorf | LEADER-Region Wesermünde-Süd ▲
26                                                                                                                                                                                                           27

Ergebnisse der Fragebögen
Vor Beginn der Tandem-Arbeit wurden Fragebögen            sich nochmals einschätzen. Die wichtigsten Ver-
zur Selbsteinschätzung an die Teilnehmer*innen            änderungen wurden in den beiden abgebildeten
verschickt. Zum Ende der Arbeitsphase sollten sie         Tabellen zusammengetragen.

Befragung Mentees                                                                                              Befragung Mentor*innen
   Ich glaube nicht, dass sich Jugendliche für ihre                                                                 Ich finde es schwierig, mich in die politische
                       Gemeinde einsetzen wollen                                                                Planung vor Ort oder in die strategische Planung
                                                                                                                              eines Unternehmens einzudenken
      Mir fällt es schwer, Geduld für die jugendliche
                               Naivität aufzubringen                                                            Ich habe das Gefühl, dass die Jugendsicht in den
                                                                                                                           Gremien, in denen ich schon mal war,
   Bei meiner (beruflichen) strategischen Planung                                                                                       ernst genommen wurde
               berücksichtige ich die Jugendsicht
                                                                                                                                 Ich habe die Jugendsicht bereits
                      Ich habe einen guten Einblick                                                                          in verschiedenen Gremien vertreten
                       in jugendliche Lebenswelten
         Ich sehe viel Sinn darin, Jugendliche bei
   Entscheidungen auf allen Ebenen partizipieren                                                                                       Ich engagiere mich vor Ort
                                        zu lassen

                                                        Anfang   Ende                                                                                                Anfang   Ende

► Die Ergebnisse zeigen, dass die direkte Zusammenarbeit mit einer jugendlichen Person dazu beitra-            ► Es ist klar ersichtlich, dass die Jugendlichen deutlich an Erfahrung gewonnen haben und damit auch
  gen konnte, Vorurteile abzubauen, und gleichzeitig die Bereitschaft steigerte, jugendliche Sichtweisen         ihre Bereitschaft gestiegen ist, sich vor Ort zu engagieren.
  in die eigene Arbeit einzubeziehen.

                                                                                                                                                                     ▼ Zertifikatsübergabe Wesermünde-Süd
Fazit
Viele ländliche Regionen wollen der Abwanderung           stärken und wichtige Akteur*innen im ländlichen      Ein weiterer positiver Effekt besteht darin, dass
junger Menschen entgegenwirken. Um Perspekti-             Raum für Jugendperspektiven zu sensibilisieren.      sehr viele der jugendlichen Teilnehmer*innen zu
ven zu entwickeln, die zum Bleiben anregen, ist                                                                Projektende bereit waren, sich in ihrer Region wei-
es wichtig, jugendliche Sichtweisen zu berücksich-        Das Projekt kann grundsätzlich in jeder ländlichen   terhin aktiv einzubringen. Die positiven Erfahrun-
tigen. Inzwischen ist an vielen Stellen angekom-          Region bzw. Kommune durchgeführt und auch im         gen, die im Laufe des Projekts gemacht wurden,
men, dass dazu vor allem eines notwendig ist: mit         Zuge spezieller Entwicklungsprozesse eingesetzt      führten zu einem Anstieg des Selbstvertrauens der
den Jugendlichen zu sprechen, nicht über sie.             werden. Beispielsweise könnten Vereine, die unter    Jugendlichen und zur Erhöhung ihrer Bereitschaft,
                                                          Mitgliederschwund leiden, beraten werden, oder       sich vor Ort zu engagieren. Dies bedeutet, dass ein
Genau hier setzte das Projekt „Ju&Me“ als Re-             es wird gezielt mit Politiker*innen zusammenge-      Mentoring-Programm auch Ausgangspunkt einer
verse-Mentoring-Programm an. Es durchbrach                arbeitet. Doch auch wenn das Feld der Mentees        auf Dauer angelegten Partizipationsstrategie, etwa
also die Erwartungshaltung, indem Jugendliche             sehr heterogen besetzt wird, können konkrete Er-     der Bildung eines Jugendparlamentes, sein kann.
Erwachsene berieten und nicht umgekehrt. Die              gebnisse für die Region bzw. Kommune abgeleitet      Diese Dokumentation schließt mit den Stimmen
positiven Projektergebnisse zeigen, dass ein der-         werden. Ebenso kann ein Mentoring-Projekt Teil ei-   einiger Teilnehmer*innen und dem Wunsch, wei-
artiges Programm ein geeignetes Mittel darstellt,         ner kommunalen Entwicklungsstrategie sein oder       tere Regionen für die Methode des Reverse-Men-
um die Partizipation von Jugendlichen vor Ort zu          unabhängig davon als Impulsgeber für konkrete        torings in diesem Kontext zu begeistern.
                                                          Anliegen fungieren.
28
                               Cornelia Kasten (Mentee) | Geschäfts-                             Bernd Laqua (Mentee) | Bürgermeister                          Florian Wiechmann | Projekt-
                                         führerin Colditzer Stadt, Land,                         der Gemeinde Bennewitz und Vorsitzender                       koordination Cluster Sozial-
                                         Schloss gGmbH                                           der LAG Leipziger Muldenland                                  agentur
                                         „Es war spannend. Ich habe                              „In der Region Leipziger Muldenland hat                       „Es war schön, mitzuerleben,
                                         viele Dinge gelernt, gegen die ich                      das Projekt Schneisen geschlagen. Wir sind                    wie auf der einen Seite die
                                         mich sonst gesträubt habe.“                                                        bereit für die                     Jugendlichen immer mehr auf-
                                                                                                                            nächsten Schrit-                   blühten und auf der anderen
                                                                                                                            te!“                               Seite die Führungskräfte ihre
                                                                                                                                                                                  anfängliche
                                                                                                                                                                                  Skepsis ab-
                                                                                                                                                                                  legten und
                                                                                                                                                                                  begannen,
                                                                                                                                                                                  das Projekt
                                                      Lars Müller (Mentee) | Filial-                                                                                              sinnvoll
                                                      direktor der Deutschen Bank                                                                                                 auszu-
     Lena Wagner (Mentorin) | Schüle-                 Bremerhaven                                                                                                                 schöpfen.“
     rin im Leipziger Muldenland                      „Aus Sicht der Wirtschaft können
     „Meine Meinung wurde gehört                      wir nur zukunftsfähig bleiben,              Klaus Wirth | Bürgermeister der
                       und ich konnte                                  wenn wir aktiv auf         Gemeinde Schiffdorf und Vorsitzen-
                       konkrete Ver-                                   jugendliche Ziel-          der der LAG Wesermünde-Süd
                       änderungen                                      gruppen zugehen.           „Für die Region Wesermünde-Süd
                       anstoßen. Das                                   Das Projekt war            hat uns das Programm in unserem                 Anke Persson | Projektleitung Cluster
                       hat mich sehr                                   dazu hervorra-             Kurs, die aktive Partizipation von              Sozialagentur
                       motiviert!“                                     gend geeignet.“            Jugendlichen auf allen Ebenen                   „Die organisatorische Umsetzung dieses
                                                                                                                     voranzutreiben,              Projekts war unglaublich motivierend. Die
                                                                                                                     bestärkt.“                   reibungslose Zusammenarbeit aller Part-
                                                                                                                                                  ner*innen, das überdurchschnittliche En-
                                                                                                                                                  gagement von Mentor*innen und Mentees
                                                                                                                                                                 sowie die herausragenden
                                                                                                                                                                 Projektergebnisse lassen
                                                                                                                                                                 jedes Herz höherschlagen!“

      Mattis Sippel (Mentor) | Schüler
      in Wesermünde-Süd
      „Ich wurde von meinem Tandem-                        Birgit Böhm, Regionalmanagerin
      partner respektiert und wertge-                      Wesermünde-Süd
                       schätzt. Durch                      „Die Regionen Wesermünde-Süd
                       unsere gute                         und Leipziger Muldenland zeigen,
                       Zusammenar-                         dass es auf die Veränderung in den
                       beit konnten wir                    Köpfen ankommt, auf Mut, das                           Matthias Wagner | Regionalmanager Leipziger Muldenland
                       viele tolle Ergeb-                  Ungewöhnliche zu wagen, und die                        „Die Kooperation zwischen den beiden LEADER-Regionen We-
                       nisse erzielen.“                    Bereitschaft, zu scheitern.                            sermünde-Süd und Leipziger Muldenland hat die Entstehung
                                                                    Dieser Mut wurde im Pro-                                    und Umsetzung von ‚Ju&Me‘ ermöglicht. Viele
                                                                    jekt belohnt. Die Regionen                                  wertvolle Impulse sind mit ‚Ju&Me‘ zwischen
                                                                    werden daran weiter wach-                                   den Jugendlichen und Erwachsenen beider
                                                                    sen und den jungen Men-                                     Regionen ausgetauscht worden. Daran wollen
                                                                    schen für deren Zukunft                                     wir auch in Zukunft anknüpfen.“
                                                                    eine Stimme geben.“

                                                                                                                                                                                              29
30

5. Anhang
     Um einen möglichen Transfer in andere Regionen zu unterstützen, stellt die
     Cluster Sozialagentur im Folgenden einige ihrer erstellten Arbeitsmateria-
     lien zur Verfügung.

     Die Vorlagen können den individuellen Bedürfnissen angepasst werden; die
     Verwendung ist ausdrücklich erwünscht!

       Wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres
       Mentoring-Programms!

       A   Kompetenzraster für Mentor*innen
       B   Interessenraster für Mentees
       C   Persönlichkeitsraster für beide Gruppen
       D   Infos Mentor*innen
       E   Infos Mentees
       F   FAQ Mentor*innen
       G   FAQ Mentees
       H   Steckbrief Mentees
       I   Steckbrief Mentor*innen
       J   Zertifikat Mentor*innen

                                                                                                   31
                                                                                  ▲ Projektflyer
A

                                               Weitere Themen, die ich bieten kann …
                                               Vorteile von Spotify & Co. gegenüber einer Stereoanlage?
                                               Fernsehen?
                                               Warum und wie ersetzen Youtube, Netflix & Co. das
                                               schätze ich ihre Qualität ein?
                                               Wie finde und filtere ich schnell Informationen, und wie
                                               Was ist das Darknet und wie funktioniert es?
                                               Boards und Foren?
                                               Wie funktionieren Kollektivprojekte wie Wikis, Blogs,
                                               funktionieren diese?
                                               Was sind gerade angesagte Apps, Dienste und Trends? Wie
                                               machen sie?
                                               Youtuber, Blogger, Instagrammer: Wer sind sie? Was
                                               Hashtags usw.)

                                                                                                                 ANHANG
                                               Netzkultur (Chatverhalten, Abkürzungen, Ironie, Memes,
                                               YouTube & Soundcloud
                                               Flickr & Pinterest
                                               Xing & LinkedIn
                                               Snapchat & WhatsApp
                                               Facebook & Instagram
                                               Soziale Medien

                                                          Freizeitgestaltung und -angebote
                                                          Wünsche und Ängste im Hinblick auf die Zukunft
                                                          Partizipation (Wie involviere ich Jugendliche?)
                                                          Mobilität
                                                          Digitalität
                                                          Welche Werbung spricht Jugendliche an?
                                                          Jugendlich sein auf dem Land
                                                          Interkulturalität
                                                          Werte eines Jugendlichen
                                                          Ansprache einer jugendlichen Zielgruppe
                                                          Jugendsprache
                                                          Blick der*des Azubis auf die Ausbildung
                                                          Allgemeine Themen
     k.A.    6    5     4     3     2     1               KOMPETENZEN

                                                         Name: ___________________________________

    „sehr gute Kenntnisse“ und 6 für „keine Kenntnisse“ steht. K.A. heißt „keine Ahnung/keine Angabe“.
    Bitte schätzen Sie Ihre Kompetenzen in folgenden Bereichen anhand von Schulnoten ein, wobei 1 für

                                                                    KOMPETENZRASTER (MENTOR*IN)

    INTERESSENRASTER (MENTEE)                                                                                   PERSÖNLICHKEITSRASTER

    Bitte schätzen Sie Ihre Interessen in folgenden Bereichen von 1 bis 6 ein, wobei 1 für „großes Interesse“   Bitte schätzen Sie sich bei folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 bis 6 ein, wobei 1 „trifft voll zu"
    und 6 für „kein Interesse“ steht. K.A. heißt „keine Ahnung/keine Angabe“.                                   und 6 „trifft nicht zu" bedeuten. K.A. bedeutet „Keine Ahnung/keine Angabe“.

    Name: ___________________________________
                                                                                                                Name: __________________________________

    INTERESSEN                                                       1     2    3     4     5     6   k.A.
                                                                                                                Aussagen                                                      1      2     3     4     5    6    k.A.
    Allgemeine Themen
                                                                                                                Pünktlichkeit ist mir wichtig
    Blick der*des Azubis auf die Ausbildung
                                                                                                                Ich kann Dinge auch mal locker angehen lassen
    Jugendsprache
                                                                                                                Ordnung muss sein
    Ansprache einer jugendlichen Zielgruppe
                                                                                                                Ich bin eher ein ruhiger Typ
    Werte eines Jugendlichen
                                                                                                                Alles soll so bleiben, wie es ist
    Interkulturalität
                                                                                                                Aufgaben erledige ich sofort
    Jugendlich sein auf dem Land
                                                                                                                Ich verbringe gerne Zeit mit mir allein
    Welche Werbung spricht Jugendliche an?
                                                                                                                Ich ändere gerne spontan meine Pläne
    Digitalität
                                                                                                                Ich grüble oft über Dinge nach
    Mobilität
                                                                                                                Schweigen halte ich gut aus
    Partizipation (Wie involviere ich Jugendliche?)
                                                                                                                Stört mich was, teile ich das sofort mit
    Wünsche und Ängste im Hinblick auf die Zukunft
                                                                                                                Mich bringt nichts so schnell aus der Fassung
    Freizeitgestaltung und -angebote
                                                                                                                Fairness ist mir wichtig
                                                                                                                Ich plane voraus
    Soziale Medien
                                                                                                                Mich zu bewegen bringt mir Spaß
    Facebook & Instagram
                                                                                                                Ich lese gerne
    Snapchat & WhatsApp
                                                                                                                Ich spiele ein Musikinstrument
    Xing & LinkedIn
                                                                                                                Serien und/oder Filme schauen entspannt mich
    Flickr & Pinterest
                                                                                                                Ich fotografiere gerne
    YouTube & Soundcloud
                                                                                                                Ich liebe es, zu verreisen
    Netzkultur (Chatverhalten, Abkürzungen, Ironie, Memes,
                                                                                                                Ich engagiere mich in einem Verein
    Hashtags usw.)
                                                                                                                Ich habe einen großen Freundeskreis
    Youtuber, Blogger, Instagrammer: Wer sind sie? Was
                                                                                                                Ich tobe mich gerne künstlerisch aus
    machen sie?
                                                                                                                Theater finde ich reizvoll
    Was sind gerade angesagte Apps, Dienste und Trends? Wie
                                                                                                                Ich koche lieber selbst
    funktionieren diese?
                                                                                                                Ich bin handwerklich begabt
    Wie funktionieren Kollektivprojekte wie Wikis, Blogs,
                                                                                                                Gärten finde ich schön
    Boards und Foren?
                                                                                                                Ich gehe auf Konzerte/Festivals
    Was ist das Darknet und wie funktioniert es?
                                                                                                                Ich mag Haustiere
    Wie finde und filtere ich schnell Informationen, und wie
    schätze ich ihre Qualität ein?
    Warum und wie ersetzen Youtube, Netflix & Co. das
    Fernsehen?
    Vorteile von Spotify & Co. gegenüber einer Stereoanlage?
    Weitere Themen die mich interessieren …

B                                                                                                                                                                                                                          C
E                                                                                                                                                                                                                                                                 E
                                                             Infos Mentee | 2                                                                                                              Infos Mentee | 1
                                                                       Kurzprotokolls.
                                                                       Sie die Ergebnisse der Gespräche fest, z. B. in Form eines
                                                                       Sie ggf. erste Lösungsansätze für ein Problem. Halten
      stehen.                                                          Beitrag Sie von Ihrem*r Mentor*in erwarten. Erarbeiten
      ob diese noch im Mittelpunkt des Mentoring-Prozesses             welchen Aspekt des Themas es Ihnen geht und welchen
      Orientieren Sie sich an Ihren Zielen und überprüfen Sie,                  dem*der Mentor*in vor. Definieren Sie klar, um
      und Ihren Beitrag regelmäßig kritisch zu analysieren.              3. Aktiv sein: Bereiten Sie die Gespräche mit                                                                                     Entschluss voraus.
              Räumen Sie genug Zeit ein, um das Mentoring                                                                                                                                                  pflichtungen geleistet wird. Dies setzt einen freien
              Reflektieren Sie den Prozess und Ihre Rolle:6.           einzelnen Terminen (soweit vereinbart).                                                                                             Engagement, das zusätzlich zu den alltäglichen Ver-
                                                                       haben, kontaktieren Sie Ihre*n Mentor*in zwischen den             tur zu erzeugen und das Vertrauen zu fördern.                   ► Freiwilligkeit: Mentoring beruht auf individuellem
    erneut im darauffolgenden Termin.                                  wicklungsstand zu informieren. Wenn Sie aktuelle Fragen           dingungen sind wichtig, um eine offene Gesprächskul-
    Anregungen neue Lösungswege und besprechen diese                           zu halten und den*die Mentor*in über Ihren Ent-           Vereinbarungen verständigen. Geregelte Rahmenbe-
                                                                                                                                         in einem der ersten Gespräche über grundlegende                 Erfahrungshorizont.
    Lösungen, sondern gestalten Sie mit Hilfe der erhaltenen             2. Kontakt halten: Es ist Ihre Aufgabe, den Kontakt
                                                                                                                                         stalten zu können, sollten sich Mentee und Mentor*in            hung zwischen zwei Personen mit unterschiedlichem
    Sie Dinge aktiv um. Erwarten Sie keine vorgefertigten
                                                                                                                                         zulernen. Um die Mentoring-Beziehung erfolgreich ge-            befugnis. Es ist eine Beratungs- und Austauschbezie-
            Planen, Fragen und Diskutieren, sondern setzen               Das führt zu Enttäuschungen auf beiden Seiten.
                                                         5.                                                                              bisher nicht wahrgenommene Problemlagen kennen-                 hierarchische Beziehung und birgt keine Weisungs-
            Setzen Sie Dinge um: Belassen Sie es nicht beim              zen und die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben.
                                                                                                                                         kritisch hinterfragt zu werden, neue Sichtweisen und          ► Keine hierarchische Zuordnung: Mentoring ist keine
                                                                         Achten Sie allerdings darauf, die Ziele realistisch zu set-
    schaffen.                                                            und Maßnahmen, die Sie in Ihrer Zielerreichung fördern.         im Mentoring-Prozess die Gelegenheit, in ihrer Sicht
    andererseits aber selbst dazu beitragen, Vertrauen zu                dem*der Mentor*in und vereinbaren konkrete Themen               nen voneinander, denn auch der*die Mentor*in findet           Absprache weitergegeben wird.
    einerseits eine vertrauensvolle Beziehung voraus, kann               Mentoring-Beziehung verständigen Sie sich darüber mit           Prozess des Gebens und Nehmens. Beide Seiten ler-             sein können, dass das Besprochene nur nach interner
    Chance, einen größeren Mehrwert zu erzeugen. Dies setzt              stützungswünsche bewusst zu werden. Zu Beginn der             ► Wechselseitigkeit: Mentoring ist ein wechselseitiger          voraus. Mentee und Mentor*in müssen sich gewiss
    Ihren Schwierigkeiten teilhaben lassen. So haben Sie die             Ihre Aufgabe, sich über die eigenen Pläne und Unter-                                                                          und subtile Botschaften statt. Dies setzt Vertrauen
            offener Sie sind und den*die Mentor*in auch an                       stellungen für den Mentoring-Prozess. Es ist            tion wird im schlimmsten Fall nicht fortgeführt.              Unternehmens- und Jugendkultur, informelles Wissen
            Offen sein: Mentoring bringt umso mehr, je    4.                     Ziele setzen: Sie formulieren klare Zielvor- 1.         Person bald ihre Motivation verlieren und die Koopera-        über Lebens- und Berufserfahrung, Führungsverhalten,
                                                                                                                                         Mentor*in oder Mentee unverbindlich, wird die andere          hung findet ein – z. T. sehr persönlicher – Austausch
                                                                                                                                         erfolgreiche Mentoring-Beziehung ist. Verhalten sich        ► Vertrauen und Vertraulichkeit: In der Mentoring-Bezie-
                                                                                             Aufgaben eines Mentees                      bindlichkeit, die ebenfalls eine Voraussetzung für eine
                                                                                                                                         Erfahrungsgemäß entsteht durch Verbundenheit Ver-              zu müssen.
                                                                                                                                         durch den sich auch Verbundenheit entwickeln kann.             Furcht vor möglichen nachteiligen Wirkungen haben
                                                                             und Ihr Thema kritisch in Frage zu stellen                  kann nur über regelmäßigen Kontakt erreicht werden,            tee Fehler und Schwächen offenbaren können – ohne
           eigenen Entscheidungen                                          ► sind bereit, über die eigene Position nachzudenken          voneinander wissen, was sie aktuell beschäftigt. Dies          aber dennoch subtil wirken. Auch muss der*die Men-
         ► sind für sich selbst verantwortlich und fällen Ihre                                                                           raum. Das setzt voraus, dass Mentee und Mentor*in              anderzusetzen, die sonst nicht angesprochen werden,
                                                                                   Schwächen sprechen                                    Fragestellungen über einen sechsmonatigen Zeit-                geht es u. a. darum, sich mit jenen Themen ausein-
                        ► sind ehrlich und vertrauenswürdig                      ► können offen über Ideen, Befürchtungen und            begleitet die*den Mentee bei der Lösung individueller          offenen Austausch interessiert sein. Im Mentoring
                                                                                                                                       ► Verbindlichkeit und Regelmäßigkeit: Die Mentor*in            ► Offenheit: Mentor*in und Mentee müssen an einem
        umzusetzen                                                         aufzubauen und zu pflegen
      ► sind bereit, Ratschläge von außen anzunehmen und                 ► sind in der Lage, Beziehungen zu anderen Menschen
                                                                                                                                                                                         Bedingungen einer erfolgreichen Mentoring-Beziehung:
                                                                                                             Sie als Mentee
                                                                                                                                                                                                                               Rahmenbedingungen
     konkrete Anforderungen an die Mentees.                               dem*der Mentor*in und andererseits wird selbst die
     nur bestimmte Kompetenzen voraus, sondern stellt auch                diesem Prozess besteht einerseits eine „Holschuld“ bei
     ziehung für Ergebnisse erzielt werden. Das setzt nicht               wicklungsprozess der Mentee. Als treibende Kraft in                                                                            chen und bearbeitet.
     Verantwortung dafür getragen, was in der Mentoring-Be-               Im Mittelpunkt des Mentoring steht der Lern- und Ent-                                                                          Punkte werden in den Vorbereitungsworkshops bespro-
                                                                                                                                                                                                         Mentoringprogramm zu bekommen. Die einzelnen
                                                                                                                                                                                                         die es Ihnen erleichtern sollen, eine Vorstellung vom
                                                                                 Rolle und Aufgabe des Mentees                                                                                           Texte und weiterführende Informationen bereitgestellt,
                                                                                                                                                                                                         Im Folgenden haben wir Ihnen einige Anregungen,
                                            INFOS                                                                                                                             INFOS
                            INFOS                                                                                                                              INFOS
    Im Folgenden haben wir dir einige Anregungen, Texte
    und weiterführende Informationen bereitgestellt, die
                                                                                                                                       Rollen und Aufgaben von Mentor*innen
    es dir erleichtern sollen, eine Vorstellung vom Mento-
    ringprogramm zu bekommen. Die einzelnen Punkte                                                                                           Ratgeber*in und Wissensvermittler*in                   3.        Übungspartner*in
    werden in den Vorbereitungsworkshops besprochen                                                                                    1. Dein Mentee kommt mit Fragenstellungen und                      Aus eigener Erfahrung lernen wir am meisten. Du
    und bearbeitet.                                                                                                                            Themen aus der aktuellen beruflichen Situation        bestärkst deine*n Mentee darin, eigene Erfahrungen
                                                                                                                                       zu dir. Du kannst dazu eine Einschätzung geben, beraten       zu machen. Du dienst dabei im Vorfeld als Übungspart-
                                                                                                                                       sowie eigene Erfahrungen und Wissen beisteuern. Beim          ner*in, vielleicht sogar in Rollenspielen. Du nimmst die
    Allgemeine Rahmenbedingungen                                                                                                       Matching wird darauf geachtet, dass die Themen von            Ideen und Initiativen des*der Mentee ernst, besprichst
                                                                                                                                       Mentee und Mentor*in zusammenpassen. Dabei bist du            mit ihm*ihr die Vorgehensweise, erörterst mögliche
                                                                                                                                       der*die Expert*in, aber das heißt nicht, dass du alles        Konsequenzen und bilanzierst anschließend mit ihm*ihr
    Bedingungen einer erfolgreichen Mentoring-Beziehung:                                                                               gleich wissen musst. Du kannst auch Sachen mit dei-           die gemachten Erfahrungen. Dabei dürfen Fragen gestellt
                                                                                                                                       ner*deinem Mentee entdecken oder bis zum nächsten             werden, die man sonst im beruflichen Kontext nicht ohne
    ► Offenheit: Mentor*in und Mentee müssen an einem                 ► Verbindlichkeit und Regelmäßigkeit: Die Mentor*in              Termin Antworten finden.                                      weiteres stellt, etwa welches Verhalten in bestimmten
      offenen Austausch interessiert sein. Im Mentoring                 begleitet die*den Mentee bei der Lösung individueller                                                                        Kreisen oder auf bestimmten Veranstaltungen angemes-
      geht es u. a. darum, sich mit jenen Themen ausein-                Fragestellungen über einen sechsmonatigen Zeit-                2.    Unterstützer*in                                         sen ist oder welche Apps „in“ und welche schon wieder
      anderzusetzen, die sonst nicht angesprochen werden,               raum. Das setzt voraus, dass Mentee und Mentor*in                     Du ermutigst zu neuen Sichtweisen und besprichst       „out“ sind. Du darfst auch „Hausaufgaben“ vereinbaren,
      aber dennoch subtil wirken. Auch muss der*die Men-                voneinander wissen, was sie aktuell beschäftigt. Dies          die Erfahrungen, die damit gemacht werden. Unter Um-          damit dein*e Mentee am Thema weiterarbeitet oder be-
      tee Fehler und Schwächen offenbaren können – ohne                 kann nur über regelmäßigen Kontakt erreicht werden,            ständen kannst du Ideen einbringen, in denen weitere          stimmte Apps auch nutzt oder Gespräche ausprobiert.
      Furcht vor möglichen nachteiligen Wirkungen haben                 durch den sich auch Verbundenheit entwickeln kann.             Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt werden können.
      zu müssen. Du musst also gut zuhören können und                   Erfahrungsgemäß entsteht durch Verbundenheit Ver-              Ihr könnt auch gemeinsam neue Dinge ausprobieren, wie
      keine Frage deines Mentees ist zu dumm.                           bindlichkeit, die ebenfalls eine Voraussetzung für eine        bspw. die Nutzung einer App.
                                                                        erfolgreiche Mentoring-Beziehung ist. Verhalten sich
    ► Vertrauen und Vertraulichkeit: Im Mentoring-Prozess               Mentor*in oder Mentee unverbindlich, wird die andere
      findet ein – z. T. sehr persönlicher – Austausch über             Person bald ihre Motivation verlieren und die Koopera-         Wie förderst du deine*n Mentee?
      Lebens- und Berufserfahrung, Führungsverhalten,                   tion wird im schlimmsten Fall nicht fortgeführt. Dran-
      Unternehmens- und Jugendkultur, informelles Wissen                bleiben!
                                                                                                                                       Zuhören und Fragen stellen                                    Üben
      und subtile Botschaften statt. Dies setzt Vertrauen
                                                                                                                                       Du willst das Anliegen oder die Situation der Mentees         Neues Verhalten durch Gespräche oder Rollenspiel
      voraus. Mentee und Mentor*in müssen sich gewiss                 ► Wechselseitigkeit: Mentoring ist ein wechselseitiger
                                                                                                                                       wirklich verstehen. Feste Denkmuster vermeidest du.           trainieren. Die Mentees fragen, was sie gelernt haben und
      sein können, dass das Besprochene nur nach interner               Prozess des Gebens und Nehmens. Beide Seiten
                                                                                                                                                                                                     wie sie in Zukunft in ähnlichen Situationen zu handeln
      Absprache weitergegeben wird. Es wird nicht über die              lernen voneinander, denn auch der*die Mentor*in
      Gespräche gesprochen, auch nicht mit den anderen                  findet im Mentoring-Prozess die Gelegenheit, in deiner         Bestätigen und ermutigen                                      gedenken.
      Mentor*innen!                                                     Berufssicht kritisch hinterfragt zu werden, neue Sicht-        Du unterstützt die Mentees dabei, neue Sichtweisen ein-
                                                                        weisen und bisher nicht wahrgenommene Problem-                 zunehmen und Erfahrungen zu sammeln.                          Beistehen
                                                                        lagen kennenzulernen. Um die Mentoring-Beziehung                                                                             Du zeigst bei Fehlern und Schwierigkeiten Anteilnah-
    ► Keine hierarchische Zuordnung: Mentoring ist keine
      hierarchische Beziehung und birgt keine Weisungs-                 erfolgreich gestalten zu können, sollten sich Mentee           Beraten                                                       me, ermutigst und suchst gemeinsam nach Lösungen.
                                                                        und Mentor*in in einem der ersten Gespräche über               Du hilfst den Mentees durch gezielte Fragen eine eigene       Bitte die Mentees, das Problem zu beschreiben und lass
      befugnis. Es ist eine Beratungs- und Austauschbezie-
                                                                        grundlegende Vereinbarungen verständigen. Geregelte            Lösung zu finden. Ihr könnt auch gemeinsam verschie-          dir darlegen, wie sie bereits versucht haben, die Frage-
      hung zwischen zwei Personen mit unterschiedlichem
                                                                        Rahmenbedingungen sind wichtig, um eine offene                 dene mögliche Lösungswege ausarbeiten und deren               stellung zu beantworten.
      Erfahrungshorizont. Du bist also auf einer Ebene mit
      deinem Mentee!                                                    Gesprächskultur zu erzeugen und das Vertrauen zu               Durchführbarkeit besprechen. Du bringst deine eigenen
                                                                        fördern.                                                       Ansichten und Erfahrungen immer mit ein, bist aber nicht      Konfrontieren
                                                                                                                                       besserwisserisch.                                             Entscheidend bei all diesen Handlungen ist, dass du für
    ► Freiwilligkeit: Mentoring beruht auf individuellem                                                                                                                                             die Mentees keine Lösungen aus dem Hut zauberst und
      Engagement, das zusätzlich zu den alltäglichen Ver-                                                                              Vorausschauen und schützen                                    bereitstellst, sondern sie unterstützt, ihre eigenen zu
      pflichtungen geleistet wird. Dies setzt einen freien                                                                             Die Mentees auf mögliche Hindernisse und Schwierig-           finden.
      Entschluss voraus.                                                                                                               keiten aufmerksam machen.
                                                         Infos Mentor*in | 1                                                                                                              Infos Mentor*in | 2
D                                                                                                                                                                                                                                                                 D
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