Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald
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H A N D L U N G S P R O G R A M M D E S U N E S CO B I O S P H Ä R E N R E S E R VAT S P FÄ L Z E R WA L D 2 019 –2 02 8 : Wir machen uns auf den Weg – gehen Sie mit! Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald
2 | U N S E R B I O S PH Ä R E N R E S E R VAT Liebe Leserin, lieber Leser, um das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald weiterzuentwickeln und dabei die internationalen und nationalen Aufgaben miteinander zu verbin- den und zu realisieren, ist ein Entwicklungskonzept beziehungsweise Hand- lungsrahmen in Kombination mit einem Leitbild wichtig. Gesetzlich vorge- schrieben ist zudem im Landesnaturschutzgesetzes Rheinland-Pfalz (§ 13) sowie in der Landesverordnung zum Biosphärenreservat Pfälzerwald die Entwicklung eines zehnjährigen Handlungsprogramms, dessen Umsetzung zu großen T eilen durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium gefördert wird. Um diesen Vorgaben gerecht zu werden und den Auftrag eines UNESCO Biosphärenreservats zu erfüllen, wurde im Jahr 2018 in einem partizipativen Prozess, unter Einbeziehung von unterschiedlichen Akteuren und Interessen, das vorliegende Handlungsprogramm entwickelt. Das Handlungsprogramm ist ein Gesamtrahmen, der uns auf dem Weg begleitet, eine nachhaltige Zu- kunft im UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald zu gestalten. Wir möchten Sie mitnehmen, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen. Ihr Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald
U N S E R B I O S PH Ä R E N R E S E R VAT | 3 Das Biosphärenreservat Pfälzerwald: Fakten, Bilder und Zahlen Seit 1992 UNESCO Biosphärenreservat Das Biosphärenreservat umfasst 179.000 ha – das sind circa 2/3 der Fläche des Saarlandes. Die Esskastanie wurde von den 100 Römern in den Pfälzerwald ge- bracht und hat hier ihr deutsch- landweit größtes Vorkommen. Im Biosphärenreservat Pfälzerwald gibt es über 100 mittelalterliche Burgen und Burg- ruinen, der Trifels ist Wahrzeichen für das mittelalterliche Kaiserreich. 230.000 129 Ortsgemeinden liegen im Biosphären- reservat Pfälzerwald in denen rund 230.000 Wo vor 250 Millionen Jahren Menschen leben. ein Meer war, gibt es heute Buntsandsteinfelsen. Die deutsch-französische Geschichte prägt die Region – heute leben wir aktiv die deutsch-fran- zösische Nachbarschaft und Zusammenarbeit. Der Pfälzerwald ist gemeinsam mit den Nordvogesen das größte zusammenhängende Waldgebiet in Westeuropa und wieder Heimat für den Luchs. 70 % Über 70 Prozent des Biosphärenreservats sind bewaldet. 7.000 km Hier gibt es 7.000 km Wanderwege Schafherden sorgen für Landschaftspflege und ausgewiesene MTB-Strecken. und offene Täler.
UNSER LEITBILD | 5 Leitbild der Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald Um der Arbeit und damit der Entwicklung des Gebiets des Biosphärenreservats Pfälzerwald einen Rahmen beziehungsweise einen roten Faden für die Kontinuität zu geben, gibt es das Leitbild. Drei übergeordnete und miteinander verbundene Ziele bilden die Klammer über die Aktivitäten und Projekte im Biosphärenreservat und stellen sicher, dass die UNESCO-Ziele erreicht werden. Unser Auftrag • die Weiterentwicklung einer Modell Als Teil des weltweiten Netzwerks region für nachhaltiges Leben durch der Biosphärenreservate haben wir im Impulse und das Erproben von pra- Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nord- xisnahen Beispielen; vogesen von der UNESCO den Auftrag • die Weiterentwicklung der grenz- übernommen, über die deutsch-franzö- überschreitenden Zusammenarbeit sische Grenze hinweg Grundlagen für mit unseren französischen Partnerin- eine nachhaltige Nutzung und für eine nen und Partnern, um das Potenzial Erhaltung der natürlichen Ressourcen des Grenzüberschreitenden gezielter der Biosphäre zu schaffen und dafür auszuschöpfen. modellhaft Umsetzungen zu e ntwickeln. Dabei agieren wir im Sinne des UNESCO Unsere Aufgaben Programms „der Mensch und die Aus dem UNESCO Programm „Der Biosphäre“ („Man and the Biosphere“, Mensch und die Biosphäre“ erwachsen MAB). Der Träger der Landesaufgabe für uns folgende Aufgaben: „Biosphärenreservat Pfälzerwald“ ist der • Nachhaltiges Wirtschaften Bezirksverband Pfalz. Das Biosphären • Naturhaushalt und Landschaftspflege reservat Pfälzerwald ist Teil des grenz- • Biodiversität überschreitenden UNESCO Biosphä- • Forschung und Monitoring renreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. • Bildung für nachhaltige Entwicklung • Öffentlichkeitsarbeit und Kommuni- Unsere Ziele kation Im Pfälzerwald verfolgen wir drei mit- • Einbindung in das Weltnetz der einander verbundene Ziele: UNESCO Biosphärenreservate • die Erhaltung und die Weiterent- wicklung der Kulturlandschaft in Die Umsetzung dieser Aufgaben im einem der größten zusammenhän- Pfälzerwald wird alle zehn Jahre an- genden Waldgebiete Westeuropas hand weltweiter und nationaler Krite- und die Gestaltung des ökologischen, rien überprüft. ökonomischen und sozial-kulturellen Wandels in dieser Region;
6 | UNSER LEITBILD Unsere Handlungsprinzipien zukunftsoffene Entscheidungen und Danach richten wir unser Handeln aus und Werte Mitgestaltende bei Projekten einer und laden andere Akteure dazu ein. In der Kulturlandschaft unseres nachhaltigen Entwicklung auf allen Wir nehmen Spannungsfelder wahr und Biosphärenreservats erleben wir als Gebieten und bei der grenzoffenen Zu- suchen nach verträglichen Lösungen. Menschen Resonanz und erfahren sammenarbeit. Zugehörigkeit. Wir sehen besonders unsere grenz- Wir entwickeln Projekte zusammen mit überschreitende Zusammenarbeit als Unser zentrales Anliegen ist es, ein den Menschen aus der Region, greifen unseren Beitrag zu einem friedlichen Bewusstsein für ein gutes Leben in der ihre Themen auf, unterstützen sie in und demokratischen Europa an. Wir Region im Wissen um unsere globale ihren Entscheidungen und tragen so tragen dazu bei, das Biosphärenreservat Verantwortung zu entwickeln. Wir zu einer nachhaltigen Entwicklung im Pfälzerwald-Nordvogesen als territorial laden alle ein, Verantwortung für die Gebiet des Biosphärenreservats und und mental grenzoffenen Raum im Bewahrung der natürlichen Grund- zu nachhaltiger Wertschöpfung in der Denken und Handeln zu gestalten. lagen zu übernehmen und zu einem Region bei. verträglichen Wandel beizutragen. Unsere Adressatinnen und Adressaten Wir erproben einen Lebensstil der Wir laden zur Mitgestaltung ein Wir handeln als zuverlässige Netzwerk- Ausgewogenheit zwischen Mensch und • jede einzelne Person partner auf Augenhöhe, informieren Umwelt und behalten dabei künftige • die Zivilgesellschaft in Vereinen, transparent, sind mental und kulturell Generationen im Blick. Dabei fragen Bündnissen, Initiativen etc. offen und fühlen uns der gesamten wir, welche Auswirkungen im öko- • die Verantwortungstragenden in Ge- Region verpflichtet. logischen, ökonomischen und sozial- sellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, kulturellen Bereich unsere Planungen, Politik und Verwaltung, die über die Wir verstehen uns als Impulsgebende Entscheidungen und Handlungen Rahmenbedingungen nachhaltigen für einen nachhaltigen Lebensstil, für für zukünftige Generationen haben. Lebens und Wirtschaftens entscheiden.
UNSER LEITBILD | 7 • Multiplikatorinnen und Multipli- Unsere interne Zusammenarbeit arbeiten offen, interdisziplinär, fach- katoren, die ihr Wissen, ihre Erfah- Wir verstehen unsere Aufgabe als und projektübergreifend zusammen rungen und ihre Kompetenzen zu Chance, in einem kreativen Prozess und suchen die Synergien zwischen Gunsten der Ziele des Biosphärenre- zukunftsoffene Modelle eines nach- Erfahrung und Erneuerung. Wir begrü- servats weitergeben. haltigen Lebensstils zu entwickeln. Wir ßen unterschiedliche Meinungen und tragen die Idee des Biosphärenreservats Perspektiven und pflegen ein wertschät- Unser Netzwerk gemeinsam als Team nach außen. Wir zendes Miteinander. Wir verstehen uns als Teil eines offenen Netzwerkes, das den Gedanken des Biosphärenreservats in die Region trägt. Nur gemeinsam ist die nachhaltige Mo- dellregion zu verwirklichen. Die Ver- bindung und Zusammengehörigkeit in- nerhalb des Netzwerks entsteht durch gegenseitige Impulse, den Austausch von Ideen, durch gelebte Partnerschaft und gemeinsame Projekte. Unsere Basis ist eine glaubhafte Kooperationskultur auf Augenhöhe. In unserem Netzwerk vereinen sich geteiltes Wissen, geteilte Werte, verschiedene Blickwinkel und geteilte Freude an guten Lösungen.
8 | S TÄ R K E N FÜ R E I N E N AC H H A LT I G E E N T W I C K LU N G Unsere Stärken für eine nachhaltige Zukunft im Biosphärenreservat Pfälzerwald Seit 1992 ist der Pfälzerwald UNESCO Biosphärenreservat, von 1958 bis 2020 wurde das Gebiet bereits als Naturpark Pfälzerwald einheitlich entwickelt. Entsprechend wurden in den letzten 60 Jahren zahlreiche Initiativen und Aktivitäten für das Gebiet erfolgreich umgesetzt.
S TÄ R K E N FÜ R E I N E N AC H H A LT I G E E N T W I C K LU N G | 9 Ausgewählte Stärken im ökologi- wohnerinnen und Bewohner sowie schen Bereich Touristinnen und Touristen durch • In den vergangenen Jahren hat sich gepflegte Kulturlandschaften und der Naturpark zu einem Biosphären- regionale Produkte, wie zum Beispiel reservat gewandelt: Wir leben die Na- Weidefleisch. turschutzidee des Naturparks weiter • Wir sind das einzige deutsche Bio- und verbinden diese mit der Aufgabe, • Wir tragen zur Offenhaltung der sphärenreservat, in dem sich ein konkrete Vorstellungen und Prakti- Landschaft durch Beweidung bei. ausgeprägtes Waldgebiet mit einem ken einer nachhaltigen Entwicklung Dafür haben wir unterschiedliche Weinbaugebiet verbindet. Im Rah- in dieser Region zu erarbeiten und so Beweidungsprojekte (zum Beispiel men unserer Aktivitäten zur Förde- der Verpflichtung nachzukommen, in St. Martin und Gräfenhausen) rung nachhaltiger landwirtschaft- die weltweit alle UNESCO Bio- initiiert und die Idee des Schützens licher Produktion unterstützen wir sphärenreservate übernommen haben. durch Nutzen haben wir im chance. engagierte Winzerinnen und Winzer Damit tragen wir zu einer Balance natur-Projekt „Neue Hirtenwege im sowie Produzentinnen und Produ- zwischen Mensch und Biosphäre bei. Pfälzerwald“ weiterentwickelt. Von zenten von nachhaltigen landwirt- • Es ist uns gelungen, auf 3 Prozent der den Beweidungsprojekten profitie- schaftlichen Produkten. So zeigen wir Fläche Kernzonen einzurichten, in ren seltene Tier- und Pflanzenarten, Möglichkeiten auf, ökologische und der die Natur Natur sein kann. Beweiderinnen und Beweider, Be- ökonomische Vernunft zu integrieren.
10 | S T Ä R K E N F Ü R E I N E N A C H H A L T I G E E N T W I C K L U N G Ausgewählte Stärken im ökonomi- gemeinsam mit engagierten Bürgerin- schen Bereich nen und Bürgern in Kontakt kommen • Der Bekanntheitsgrad ökologisch können, um Ideen weiterzuentwi- erzeugter Produkte in der Region hat ckeln und Projekte in die Umsetzung sich durch verschiedene Aktivitäten vor Ort bringen können. im Zusammenwirken mit Produ- • Mit unseren französischen Partne- zentinnen und Produzenten sowie rinnen und Partnern des Naturparks Aktionen und Initiativen, wie zum und Biosphärenreservats Nordvoge- Beispiel durch die deutsch-französi- sen besteht eine enge projektbezogene schen Biosphären-Bauernmärkte, das Zusammenarbeit sowie ein Koopera- Netzwerk der Partner-Betriebe oder Pfälzerwald fördern eine regional- tionsvertrag. So wird auf jeweils kon- durch kulinarische Aktionswochen, ökonomische Entwicklung, wenn kret erfahrbaren Wegen der Auftrag bei denen regionale Produkte im sie in der Region übernachten oder und der Anspruch, das grenzüber- Fokus stehen, deutlich erhöht. einkehren. schreitende Potenzial des Biosphären- • Wir fördern im Biosphärenreservat • Beim jährlich stattfindenden Wan- reservats sichtbar zu machen, ein- Beweiderinnen und Beweider sowie dermarathon, einem naturtouris- gelöst. Die beteiligten Akteure und Schäferinnen und Schäfer und unter- tischen Event, locken wir über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stützen diese bei der Vermarktung Sportbegeisterte in den Wald und der Biosphären-Teams entwickeln von regionalen Produkten. machen auf diese Weise das Biosphä- im Laufe der Zusammenarbeit ihre • Die Stärken des Biosphärenreservats renreservat als touristische Region gegenseitige Offenheit, ihre Verstän- Pfälzerwald-Nordvogesen liegen in noch bekannter. digungskompetenz, ihr Engagement der Verbindung von Naturschutz mit für gemeinsame Projekte im grenz- Tourismus, Natursport und Erholung. Ausgewählte Stärken im sozialen und überschreitenden Biosphärenreservat Im Rahmen der Besucherlenkung kulturellen Bereich weiter und geben ihrem politischen wurde das Wanderwegenetz im • Mit Unterstützung unseres Trägers, Bekenntnis zur Zusammenarbeit Pfälzerwald in Abstimmung mit den des Bezirksverbands Pfalz, haben immer wieder neue Formen und The- Verbandsgemeinden übersichtlicher wir unsere Zusammenarbeit mit men, die die Bevölkerung einbinden. und qualitativ hochwertiger gestaltet. den Kommunen auf solide Füße ge- Erfolgreiche deutsch-französische Auch Touristen und Touristinnen stellt und ausgebaut. Sie sind starke Projekte sind zum Beispiel „LIFE sowie Naherholungssuchende im Partner für uns, weil wir mit ihnen Biocorridors“, „Gärten für die Arten-
S T Ä R K E N F Ü R E I N E N A C H H A L T I G E E N T W I C K L U N G | 11 und Botschafter der Biosphärenidee und als kompetente Ideengeber für die Weiterentwicklung des Gebietes. Gemeinsam mit unseren Netzwerk- partnerinnen und Netzwerkpartnern profitieren wir von direkten Infor- mationswegen und eröffnen uns allen die Chance auf kurze Wege und gute Abstimmungsprozesse für eine nach- haltige Zukunft. • Durch die enge und vertrauens- volle Zusammenarbeit mit unseren Bildungspartnerinnen und Bildungs- partnern schaffen wir es, die Bot- schaft des Biosphärenreservats in die Region zu bringen, die Menschen für die Idee zu begeistern und einen nachhaltigen Lebensstil anzuregen. • Wir werden uns in den kommen- den Jahren dafür einsetzen, unser regionales Netzwerk von aktiven und engagierten Menschen in Kommu- nen, Betrieben, Institutionen und in vielfalt – Jardiner pour la biodiversité“ werke mit Partnerinnen und Partnern der Zivilgesellschaft tatkräftig zu und die deutsch-französischen Bio- in der Region und darüber hinaus unterstützen, indem wir gemeinsame sphären-Bauernmärkte. Sie zeugen unsere Ziele erreichen. Wir konnten Projekte entwickeln, in der Region von partnerschaftlicher Zusammen- unser Netzwerk auf vielfältige Weise verankern und so im Biosphärenre- arbeit im Herzen Europas. in den vergangenen Jahren erweitern servat Pfälzerwald zu einer nachhal- • Als UNESCO Biosphärenreservat und erleben unsere Partnerinnen und tigen Entwicklung auf die pfälzische können wir nur über starke Netz- Partner als starke Botschafterinnen Art beitragen.
Die Hand l ungs 202 felde r 8 en 201 ge af t e pfl Der M ch f ts 9 r ts a Wi ch ensc s es nd ig La hu alt d un hh t nd l c ha Na s au die Na t urh t ät si di ver ing Bio tor oni Bio M nd gu ung hun sph kl Fo r sc En t w ic e altig c hh äre a g f ür n n B ildu nd i t s a r b ei t u e t l i c hk Öffen nikation u Komm de r in d a s Weltnetz ng Einbindu ä r e nreser va te io s p h UNESCO B Die Handlungsfelder 2019–2028 Unsere Aufgaben im Biosphärenreservat Pfälzerwald ergeben sich aus dem UNESCO Programm „der Mensch und die Biosphäre“ (MAB).
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 13 Die Entwicklung des neuen den wie die französischen Partnerinnen • Wir wollen den Dreiklang Ökono- Handlungsprogramms und Partner des Biosphärenreservats mie – Ökologie – Sozial-kulturelles Anhand der Aufgabenstruktur des und Naturparks Nordvogesen und sei- deutlicher in den Vordergrund stellen MAB-Programms wurden unsere ne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. und damit das Besondere des Bio- geplanten Aktivitäten im Handlungs- sphärengedankens ins Bewusstsein programm für die Jahre 2019 bis 2028 Im Handlungsprogramm für die Perio- rücken und die Herausforderung, die gegliedert. In einem partizipativen Pro- de 2019 bis 2028 ist deutlich zu erken- für unser heterogenes Gebiet daraus zess wurden im Jahr 2018 mit unter- nen, dass wir unsere Stärken erhalten erwächst, annehmen. schiedlichen regionalen Akteuren sowie und weiter ausbauen wollen: Zum • Wir wollen uns bei möglichst vielen Partnerinnen und Partnern in insge- Beispiel wollen wir weiterhin Produzen- Aktivitäten stärker für die Möglich- samt fünf öffentlichen Workshops die tinnen und Produzenten, die nachhaltig keiten öffnen, die unser Biosphären- Handlungsschwerpunkte für die nächs- wirtschaften, unterstützen und so auf reservat aufgrund des Grenzüber- ten Jahre erarbeitet. Partner-Betriebe, Bil- eine nachhaltige Wirtschaftsweise und schreitenden bietet. dungspartnerinnen und Bildungspartner, ihre besondere Qualität in der Region • Wir wollen unser Netzwerk stärken, Ehrenamtliche aus Vereinen und Ver- aufmerksam machen. Wir wollen auch Impulse setzen und zum Mitmachen bänden oder Behördenvertreterinnen unsere Beweidungsprojekte weiterfüh- anregen. und Behördenvertreter aus Bereichen ren und in neuen Projekten, wie dem wie Naturschutz und Forst haben daran chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege Wer ist eigentlich das Team in der mitgewirkt. Insgesamt konnten über im Pfälzerwald“, weiterentwickeln und Geschäftsstelle des Biosphärenreser- 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausbauen. Ebenso möchten wir unser vats Pfälzerwald? für die gemeinsame Entwicklung des Bildungsnetzwerk weiterspinnen, über Das Team des Biosphärenreservats Handlungsprogramms 2019 bis 2028 eine zielgerichtete Kommunikation die Pfälzerwald ist ebenso wie seine Auf- gewonnen werden. Parallel dazu wurde Bevölkerung noch besser erreichen und gaben interdisziplinär aufgestellt! Bio- bundesweit die Fachexpertise von für die Idee des Biosphärenreservats loginnen und Biologen, Pädagoginnen „kritischen Freunden“ aus Wissenschaft, begeistern. und Pädagogen, Geographinnen und Politik und Verwaltung eingeholt, um Geographen, Forstwissenschaftlerinnen die regionalen Interessen am „state of Es wird aber auch deutlich, dass wir uns und Forstwissenschaftler, Agrarwis- the art“ der Nachhaltigkeitsdebatte so- zahlreiche neue Aktivitäten vorgenom- senschaftlerinnen und Agrarwissen- wie im Kontext der internationalen und men haben. Diese neuen Aktivitäten schaftler, Kommunikationsexpertinnen nationalen Vorgaben zu Biosphärenre- folgen vier Gedanken: und Kommunikationsexperten sowie servaten zu spiegeln. Die Mitarbeiterin- • Wir wollen noch stärker in der Verwaltungsmitarbeiterinnen und nen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle Region sichtbar werden und deshalb Verwaltungsmitarbeiter arbeiten Hand und ihre fundierten Kenntnisse der enger mit Kommunen und Betrieben in Hand, um das Biosphärenreservat Region wurden ebenso aktiv eingebun- zusammenwirken. weiterzuentwickeln.
14 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R Nachhaltiges Wirtschaften Nachhaltiges Wirtschaften dient dazu, die Entwicklung des Biosphärenreservats Pfälzerwald zu einer Modellregion für nachhaltiges Leben zu unterstützen. Zugleich verstehen wir diese praxisnahen Beispiele nachhaltigen Wirtschaftens als Beitrag zur Entwicklung der Kulturlandschaft. Wir wollen weiterhin nachhaltig und Wanderschäfer verankern und • Modellhafte Entwicklungsprozesse erzeugte regionale Produkte und weiterentwickeln anhand von Kriterien zur Biosphä- Vermarktungsstrukturen stärken • Fokussierung des Themas Wald an- renkommune initiieren und diese beziehungsweise Vermarktungsstra- hand von modellhaften (alten) Wirt- umsetzen tegien mit Partnerinnen und Partnern schaftsweisen (Niederwaldnutzung, entwickeln. Wir tragen Sorge dafür, Holzrücken mit Pferden, Terrassen- Wir wollen den nachhaltigen Tourismus dass die erfolgreich entwickelte Ver- kulturen im Wald) stärken und Naturerleben ermöglichen. marktung nachhaltig erzeugter regio- • Initiierung zur Entwicklung einer • Stärkung der Marketing-Aktivitäten naler Produkte nach Möglichkeit in Archeregion und Qualifizierung der touristischen die Eigenregie der Netzwerke übergeht. Anbieter für die nachhaltige touristi- Nachhaltige regionale Produkte können Wir wollen Impulse für Nachhaltigkeit sche Entwicklung im Biosphärenre- dabei ein Beitrag zum Klimaschutz in Unternehmen und Kommunen set- servat Pfälzerwald darstellen. zen und dafür neue Partnerinnen und • Initiierung qualifizierter nachhaltig- • Regionale und regionaltypische Partner gewinnen (Modellgemeinde, touristischer Angebote insbesondere Produkte und Produktlinien identi- Modellunternehmen, Partnerbetriebe). zum Naturerleben und zu Nachhaltig- fizieren und weiterentwickeln • Gemeinsame Entwicklung nach- keit in Kooperation mit den Fachleu- • Das Netzwerk der Partnerbetriebe haltiger Handlungsprinzipien (best ten vor Ort stärken, qualitativ weiterentwickeln practice) in Modellunternehmen, • Intensivierung der Vernetzung des und neue Branchen erschließen um Impulse für Nachhaltigkeit und nachhaltigen Tourismus im Pfälzerwald • Das Profil der deutsch-französischen Klimaschutz zu setzen • Besucherlenkung und Infrastruktu- Biosphären-Bauernmärkte schärfen, • Förderung der Akzeptanz von regio- ren (wie Beschilderung, Lehrpfade, um nachhaltiges Wirtschaften und nalen Produkten in Unternehmen Informationen) Leben zu fördern und Kommunen • Förderung des Bewusstseins für ein • Die Lamminitiative und Imagekam- • Kooperation im Rahmen der beruf- natur- und klimaverträgliches Ver- pagne für die Wanderschäferinnen lichen Ausbildung halten beim Natursport im Biosphä- renreservat
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 15 Wir wollen neue Projekte zu Klima- die geringere Blauanteile (maximal umfelds von nachtaktiven Tieren und schutz, regenerativer Energie und um- 3.000 Kelvin) aufweist, werden weni- trägt damit zum Schutz von bestimm- weltfreundlicher Mobilität initiieren. ger Insekten angezogen. Hierdurch ten Arten bei. So wird beispielsweise • Sensibilisierung für die Nutzung des kann die Anzahl der durch Kunstlicht sichergestellt, dass Zugvögel nicht mit ÖPNV und nachhaltige Mobilität als getöteten Insekten reduziert werden. Gebäuden kollidieren, Frösche in keine Beitrag zum Klimaschutz, CO2 Ein- Zudem bedeutet mehr natürliche Dun- Schockstarre verfallen und spezifische sparung im Biosphärenreservat kelheit eine Verbesserung des Lebens- Fledermausarten nicht durch Kunst- • Sternen- und klimafreundliche Be- leuchtung anregen (z. B. über Veran- staltungen mit Vereinen, Bauämtern), Energieeinsparung Projektbeispiel: Sternenpark Pfälzerwald Die Sensibilisierung der Bevölkerung, der Kommunen und der Wirtschaft für die Reduktion von künstlichem Licht und für den richtigen Einsatz von Leuchtmitteln ist Hauptziel des durch LEADER geförderten Projekts „Ster- nenpark Pfälzerwald“ (Laufzeit: 2018- 2021). Dabei entspricht das Projekt den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologische Dimension der Nachhal- tigkeit: Durch optimierte Beleuchtung,
16 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R licht in unmittelbarer Quartiersnähe ist. Auch das Ortsbild kann sich durch in ihrem Jagdverhalten beeinträchtigt angepasste Beleuchtung ändern und werden. ansprechender für Touristen und Bevöl- Ökonomische Dimension der Nach- kerung wirken. haltigkeit: Durch den Einsatz angepass- ter, sternen- und umweltfreundlicher Projektbeispiele: Partner-Betriebe und heimischen Wildprodukten über Beleuchtung, die eine Abstrahlung von und deutsch-französische Biosphären- Bioweine und Sekte bis hin zu Forel- Licht in den Himmel ausschließt und Bauernmärkte len sowie Fleisch von Robustrindern den Lichteinsatz auf das nötige Maß Unter dem Motto „Nachhaltig leben und Lämmern. Diese Naturproduk- reduziert, können Geld gespart und auf pfälzisch!“ haben sich fast 60 Be- te finden sich auf den Speisekarten Ressourcen geschont werden. triebe verschiedenster Art als Partner unserer Partner-Gastronomen wieder. Sozial-kulturelle Dimension der Nach- des Biosphärenreservats Pfälzerwald- Auch heimisches Holz aus nachhalti- haltigkeit: Der Wert der Nacht kann Nordvogesen zu einem Netzwerk ger Forstwirtschaft – verarbeitet zu wieder an mehr Bedeutung gewinnen. zusammengeschlossen. Sie erfüllen Kreativmöbeln, Holzspielzeug oder Dunkle Nächte wirken sich zudem bundesweit einheitliche Qualitäts- und Barriquefässern – spielt eine wesentliche positiv auf die Gesundheit aus, da Umweltstandards und dürfen deshalb Rolle. Die Partnerinnen und Partner im Dunkelheit die Produktion des Hor- mit unserem Partner-Logo werben. Die Bereich Bildung vermitteln Kindern, Ju- mons Melatonin ermöglicht, welches Produktvielfalt unserer Partnerinnen gendlichen und Erwachsenen Denken und essentiell für einen erholsamen Schlaf und Partner reicht von Waldhonig Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit. Projektförderer Sternenpark Pfälzerwald: Dieses Projekt wird im Rahmen des Entwicklungspro- gramms EULLE unter Beteiligung der E uropäischen Union und des Landes Rheinland-Pfalz, v ertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, durchgeführt.
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 17 Bei unseren deutsch-französischen Bio- Biosphären-Bauernmärkten werden die Biosphären-Bauernmärkten als auch bei sphären-Bauernmärkten präsentieren drei Dimensionen der Nachhaltigkeit den Partner-Betrieben – fördert den so- 40 bis 50 Erzeugerinnen und Erzeuger miteinander verbunden: zialen Zusammenhalt untereinander. Zu- aus dem grenzüberschreitenden Bio- Ökologische Dimension der Nach- dem wirken sich diese Projekte über den sphärenreservat Pfälzerwald-Nordvoge- haltigkeit: Durch die Versorgung mit Einsatz von regionalen Produkten auch sen ihre umweltschonend produzierten regionalen und nachhaltig erzeugten positiv auf die regionale Identität aus. Waren wie Schinken, Wurst, Fleisch, Produkten aus dem Biosphärenreservat Käse, Ziegenkäse, Saft, Biowein und können lange Transportwege vermieden Projektbeispiel: Die Pfälzerwald- Sekt, Marmelade und Honig und vieles sowie die Umwelt durch die Herstel- Lamminitiative: Echt Schaf! andere mehr. Die deutsch-französi- lung der nachhaltig erzeugten Produkte Die Pfälzerwald-Lamminitiative hat schen Biosphären-Bauernmärkte stellen geschont werden. die Absicht, eine zielgerichtete Unter- eine Erfolgsgeschichte nicht nur für die Ökonomische Dimension der Nach- stützung der Schäferinnen und Schäfer deutsch-französische Zusammenarbeit, haltigkeit: Die Produkte werden in der zu koordinieren. In der Bevölkerung sondern für die Vermarktung regio- Region erzeugt und vermarktet. Damit und bei den Akteuren ist die Schaffung naler und nachhaltiger Produkte im findet regionale Wertschöpfung statt eines Bewusstseins für die Leistungen Biosphärenreservat dar. und die Betriebe sowie Produzentinnen und die Arbeit dieser Menschen un- und Produzenten werden unterstützt. verzichtbar, denn unsere Schäferinnen Sowohl bei den Partner-Betrieben als Sozial-kulturelle Dimension der und Schäfer engagieren sich wie kaum auch bei den deutsch-französischen Nachhaltigkeit: Durch die nachhaltige eine zweite Berufsgruppe für das Produkterzeugung wie extensive Be- Landschaftsbild, den Arten- und Bio- weidung oder den Bioweinbau können topschutz sowie den Tourismus – und Kulturlandschaften gepflegt werden sie tun dies nahezu unbemerkt. Das und ein attraktives Landschaftsbild Biosphärenreservat hat gemeinsam kann erhalten bleiben. Zudem können mit unterschiedlichen Partnerinnen traditionelle Berufe, wie zum Beispiel und Partnern weitere Aktivitäten zur die Wanderschäferei, gefördert wer- besseren Vernetzung und Stärkung des den. Durch die Unterstützung von Bekanntheitsgrads der Schäferinnen Wirtschaftszweigen können Betriebe und Schäfer geschaffen, wie die „Kuli- gestützt und damit Arbeitsplätze ge- narischen Lammwochen“ in der Oster- fördert werden. Der Netzwerkgedanke zeit, dem „Schäferfest“ oder „Advent im – sowohl bei den deutsch-französischen Schafstall“.
18 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R Naturhaushalt und Wir wollen vielfältige Lebensräume in unterschiedlichen Naturräumen (Wald, Offenland, Gewässer) und Kulturland- Landschaftspflege schaften erhalten, entwickeln und mit- einander vernetzen (Biotopverbünde). • Begleitende Maßnahmen im Projekt Wir sind der Erhaltung und Weiterentwicklung der attrakti- „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ (Förderung über chance.natur), um ven und strukturreichen Kulturlandschaft im Pfälzerwald als das Projekt erfolgreich in der Region einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete West- zu etablieren • Fortführende Maßnahmen und Fol- europas und der Gestaltung des ökologischen, ökonomischen gemanagement nach Ablauf des EU- und sozial-kulturellen Wandels in dieser Region verpflichtet. geförderten Projekts „LIFE Biocor- ridors“ und im chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ • Maßnahmen im Bereich der Offen- haltung (Beweidung, Waldweide, Streuobst, Mahd und Wiese) • Maßnahmen im Bereich von Trocken mauern, alten Weinbergterrassen und Wasserökosystemen Wir wollen als Waldbiosphärenreservat das Thema Wald fokussieren. • Konzeption zur Umsetzung der Zonierungsvorgaben in den Pflegezo- nen nach den derzeitig in Erarbeitung befindlichen MAB-Empfehlungen Projektbeispiele: Neue Hirtenwege im Pfälzerwald Das Hauptziel des chance.natur- Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzer- wald“ ist die Pflege schützenswerter Offenlandbiotope durch Beweidung – insbesondere durch Schafsbeweidung – und damit die Förderung der daran gebundenen Arten, wie zum Beispiel seltene Tagfalter, Heuschrecken oder Bodenbrüter. Die Wanderschäferher- den im Biosphärenreservat Pfälzerwald sollen quasi als „Ökorasenmäher“ auf Bracheflächen Biotoppflegemaßnahmen durchführen. Gleichzeitig sollen auf dem 8.200 ha großen Gebiet Biotope
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 19 miteinander vernetzt werden: ziehende Schafherden transportieren über das Fell unzählige Samen, aber auch zum Beispiel Heuschrecken oder Schnecken – damit wird die Vernetzung von isoliert liegenden Biotopflächen und Populatio- nen gefördert. Lebensraum für seltene Arten kann erhalten bleiben oder neuer entstehen. Zudem sollen neue Trift- wege für die Wanderschäferinnen und Wanderschäfer erschlossen beziehungs- weise die aktuelle Bewirtschaftung weiter optimiert werden. Auf den Zug- wegen der Wanderschäferinnen und Wanderschäfer sollen die Flächen ge- sichert werden. Dort wo keine Wander- schäferei mehr existiert, sollen lokale Bewirtschafterinnen und Bewirtschaf- ter mit eingebunden werden. Auch Pro- jekte zur Pflege von Streuobstflächen und zur Trockenmauerrestaurierung sind in dem Vorhaben vorgesehen. Um die Projektziele zu erreichen, werden die Bevölkerung sowie lokale Akteure und Akteurinnen in die Entwicklung des Projekts mit eingebunden. Das Projekt hat ebenfalls das Ziel, eine attraktive Kulturlandschaft mit hohem Erholungswert für die Besucherinnen und Besucher sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Biosphärenreservats zu erhalten und weiter zu entwickeln. ökonomische Effekte erzielt werden. Das chance.natur-Projekt „Neue Hir- Neben dem ökologischen Mehrwert hat Zudem kann die Region touristisch tenwege im Pfälzerwald“ wird gefördert das Projekt auch eine ökonomische Di- profitieren. Die Kulturlandschaftsent- über das Bundesamt für Naturschutz mension: Der Berufszweig der Schäfer wicklung und die moderne Pflege der mit Mitteln des Bundesministeriums und Schäferinnen sowie von Beweidern Tradition wie etwa der Wanderschäferei für Umwelt, Naturschutz und nukleare und Beweiderinnen wird gestärkt und wirken sich positiv auf die sozio- Sicherheit in Berlin (BMU), dem Land über den Absatz von regionalen Pro- kulturelle Nachhaltigkeit aus, indem Rheinland-Pfalz über Mittel der Ak- dukten, wie zum Beispiel Lammfleisch Wissen, Werte, Kultur und Tradition tion Grün sowie dem Bezirksverband oder Schafskäse, können regional- vermittelt werden können. Pfalz.
20 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R Projektbeispiele: LIFE Biocorridors serung des Biotopverbunds entstand Netzes an Altholzinseln, die Wieder- Ziel des Projekts sind die Wieder- der 2014 gestellte Projektantrag für herstellung natürlicher Bachuferwälder, herstellung, der Erhalt und die Ver- das seit Februar 2016 (bis Ende 2021) die Anlage oder Wiederherstellung knüpfung bestimmter Lebensräume laufende Projekt „LIFE Biocorridors“. von Streuobst-, Mager- und Feucht- zur Sicherung der Artenvielfalt und der Insgesamt stehen 3,6 Millionen Euro wiesen und die Wiederherstellung der genetischen Vielfalt im gesamten Bio- für beide Länder für die Umsetzung Durchlässigkeit von Fließgewässern im sphärenreservat Pfälzerwald-Nordvo- von Maßnahmen zum Biotopverbund Mittelpunkt. Weitere Maßnahmen im gesen. Die modellhafte Verbindung der zur Verfügung. Die Europäische Union Naturpark Nordvogesen sind zum Bei- Lebensräume in beiden Ländern wird fördert 60 Prozent der Kosten und das spiel die Pflanzung von Hecken entlang durch grenzüberschreitende Biotopach- rheinland-pfälzische Umweltministe- von Gewässern in intensiv genutzten sen (Biokorridore) erreicht. rium rund 540.000 Euro. Agrarlandschaften, der Umbau von Wehren beziehungsweise von Aufstiegs- Auf der Basis einer deutsch-franzö- Im Biosphärenreservat Pfälzerwald hindernissen an Gewässern oder der sischen Studie von 2012 zur Verbes- stehen vor allem die Schaffung eines Kauf eines besonders zu schützenden Feuchtgebiets. Die Zusammenarbeit im Projektteam ist eine Bereicherung für beide Teile des Biosphärenreservats und verstetigt ein- heitliche Vorgehensweisen. Gemeinsam werden Informationsveranstaltungen geplant und umgesetzt, wissenschaft- liche Studien durchgeführt und die Akteure und Akteurinnen für die ge- meinsame Zielerreichung begeistert.
D I E H A N D LU N G S FE L D E R | 21 Biodiversität Die Biodiversität und die biologische Vielfalt zu erhalten, dient dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und ist in Anbetracht der aktuellen globalen Entwicklung eine der zentralen Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Biologische Vielfalt zu erhalten, bedeutet auch „zu erkennen, dass alles was ist, voneinander abhängig ist und alles was lebt, einen Wert in sich hat“ (Earth Charter International 2010). Der Pfälzerwald ist einer von dreißig Hotspots der Biologi- schen Vielfalt in Deutschland (BfN 2015). Wir wollen ein Biodiversitätskonzept • Kartierung und Empfehlungen/ für das Biosphärenreservat erarbeiten Maßnahmenentwicklung und dabei Aspekte des Klimawandels zu bestimmten Arten berücksichtigen, um bei der Umsetzung • Exemplarische/mo- der Biodiversitätsstrategie Rheinland- dellhafte Erfassung Pfalz gezielter mitzuwirken und die im von Biodiversität/ Konzept identifizierten Maßnahmen Artenvielfalt an Burgen umzusetzen. und Felsen, Maßnahmen- ableitung sowie deren modell- Wir wollen die Wissensbasis über die hafte Umsetzung Artenvielfalt und die Veränderung der • Aufbau eines deutsch-französischen Arten im Zuge des Klimawandels im Naturschutznetzwerks beeinflusst sind, herausarbeiten, Biosphärenreservat erweitern. um der Biodiversität ein Gesicht zu • Potenzial des Wissens der Ehrenamt- Wir wollen gebietscharakteristische geben und diese Kenntnisse in anderen lichen stärker nutzen Arten und Arten, die vom Klimawandel Handlungsfeldern zu nutzen. Wir wollen Naturschutz in Gemeinden und Unternehmen modellhaft fördern. • Modellhafte Förderung von Natur- schutz in Kommunen, zum Beispiel Grünflächenmanagement, Kartie- rung von Arten, „Eh-da-Flächen“, Verkehrsinseln, Sensibilisierung von Kommunen für Klimaschutz
22 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R Forschung und Monitoring Als Biosphärenreservat verfügt der Pfälzerwald über einen außergewöhnlichen Kultur- und Naturraum, der für Forschende von großem Interesse ist. Wir wollen als Zukunftslabor Forschende interdisziplinär vernetzen, praxisnahe Forschung initiieren und Ergebnisse in die Öffentlichkeit tragen. Forschung • Transfermöglichkeiten in die breite • Integratives Monitoring in Koopera- • Bestandsaufnahme: Erfassung von Öffentlichkeit entwickeln, z. B. in tion mit EUROPARC Deutschland Forschungsprojekten im Biosphären- Form eines Forschungskolloquiums • Monitoring der Zonierung und Maß- reservat, Erstellung eines Forschungs- oder mithilfe von Forschungsexkur- nahmen für deren Weiterentwicklung, und Monitoringkonzeptes sionen für die Öffentlichkeit unter anderem vor dem Hintergrund • Forschungsnetzwerk Pfälzerwald der besonderen Stellung als Wald- deutsch-französisch aufbauen, um Monitoring Biosphärenreservat (integrative) Forschungsprojekte in • Monitoring lichtverschmutzter Räu- • Fotografisches Landschaftsmonito- Sozial- und Naturwissenschaften me in Verbindung mit dem Projekt ring (auch deutsch-französisch) als Impulsgeber anzustoßen und zu Sternenpark Pfälzerwald • Entwicklung und Pflege eines digita- begleiten (u. a. unter Einbezug von • Monitoring zu bestimmten Arten len Katasters für die Biosphären-Inf- Universitäten und dem Kompetenz- (zum Beispiel Fledermäuse, Amphi- rastrukturen des Biosphärenreservats zentrum für Klimawandelfolgen) bien, Schmetterlinge, Vögel) und dessen Pflege
DIE HANDLUNGSFELDER | 23 Bildung für nachhaltige Entwicklung Als Teil des Weltnetzes der UNESCO Biosphärenreservate verstehen wir uns als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung. Wird eine nachhaltige Entwicklung als indivi- dueller und gesellschaftlicher Such-, Lern- und Gestaltungs- prozess verstanden, ist Bildung dessen unverzichtbarer, integraler Bestandteil. Bildung ist somit ein zentrales Ele- ment, um die Nachhaltigkeitsziele eines Biosphärenreservats zu verwirklichen. Bildung für eine nachhaltige Ent- ausbauen. Wir wollen unser Bildungs- Wir wollen die Biosphärenakademie wicklung (BNE) ist ein Konzept, das angebot im Sinne der Sustainable De- Pfalz aufbauen und als Netzwerkkno- kritikfähig gegenüber nicht nach- velopment Goals inhaltlich erweitern tenpunkt ausbauen. haltigen Entwicklungen macht und und die Qualität im Sinne der BNE • Jahresprogramm erstellen und pflegen Einfühlungsvermögen, Wahrnehmung, weiter steigern und sichtbar machen. • Netzwerkstelle und Beratung sowie Wissen und Fähigkeiten fördert. So • Umsetzung und Weiterentwicklung Fortbildung für Multiplikatorinnen ermutigt es die Menschen, an einer unseres Konzepts „Bildung für nach- und Multiplikatoren zur BNE verantwortlichen Zukunftsgestaltung haltige Entwicklung im Pfälzerwald“ • Angebote Mensch und Natur, Bio- mitzuwirken (BMU 2018: 98-103; Bio- • Stärkung der BNE-Netzwerkarbeit sphärenreservat, Biodiversität und sphärenreservat Pfälzerwald 2017: 7) und des BNE-Bündnisses Landschaft, Klima/Klimaschutz • Bildungsangebote für nachhaltige • Lehrangebote gemeinsam mit Wir wollen unser Konzept „Bildung für Entwicklung (u. a. Jahresschwer- Forschungspartnerinnen und For- nachhaltige Entwicklung im Pfälzer- punktthemen wie zum Beispiel schungspartnern (Seminare, summer wald“ umsetzen und das Netzwerk Klimaschutz) school, Forschung für alle) • Multiplikatorenschulungen zu fach- lichen Biosphären-Themen (u. a. Bio- diversität, Naturschutz, nachhaltiges Leben, Klimaschutz) Wir wollen unsere erfolgreichen Bil- dungsangebote weiterführen. • Projekt „Gärten für die Artenvielfalt“ weiterführen und erweitern • Projekt Junior Ranger weiterführen und -entwickeln
24 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R • Biosphären-Guides aus- und fort- (Laufzeit 2017–2121) besteht aus drei Ein Veranstaltungs-Programm ergänzt bilden, vernetzen und promoten Programmsäulen: das Projekt, bei dem verschiedene (u. a. Jahresschwerpunktthema zum Jährlich findet ein Garten-Wettbewerb Formate unter anderem zu folgenden Klimaschutz) statt, bei dem sich Hobbygärtnerinnen Fragestellungen angeboten werden: Wie und Hobbygärtner bewerben können. kann die Artenvielfalt im Garten noch Wir wollen Angebote in Kooperation Die privaten Gärten werden von Exper- besser gefördert werden, wie schneide mit Einrichtungen der formalen Bil- tinnen und Experten besucht, die diese ich den Apfelbaum richtig oder welche dung (Kindertagesstätten, Schulen und bezüglich der Artenvielfalt begutach- Kräuter kann ich anpflanzen und in der Betriebe) weiterentwickeln. ten: Wie viele einheimische und welche Küche verwenden? Wie funktioniert besonderen Arten sind im Garten Permakultur und warum ist sie eine Wir wollen ein Netzwerk zum Freiwilli- zuhause? Welche Maßnahmen werden zukunftsfähige Strategie? genmanagement im Biosphärenreservat unternommen, um die Vielfalt zu för- In der dritten Programmsäule beteiligen aufbauen. dern? Dies sind Beispiele der Fragestel- sich deutsch-französische Schulklassen lungen, anhand derer die Expertinnen am Projekt und legen zum Beispiel ge- Projektbeispiel: Gärten für die Arten und Experten bei der Begutachtung meinsam Schulgärten an, in dem sich vielfalt – Jardiner pour la biodiversité vorgehen. Die zehn besten Gärten im verschiedene Arten zuhause fühlen. Das grenzüberschreitende Projekt Sinne der Artenvielfalt werden bei einer Die ökologische Dimension der Nach- „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner deutsch-französischen Abschlussfeier haltigkeit wird durch die Förderung der pour la biodiversité“, gemeinsam mit prämiert. Artenvielfalt gestärkt, sozial-kulturell dem Naturpark Nordvogesen möchte für die Artenvielfalt in privaten Gärten sensibilisieren sowie dazu anregen, diese im eigenen Garten zu fördern. Strukturreiche private Gärten sind von unschätzbarem Wert für die Artenviel- falt, wie beispielsweise für heimische Insekten, aber auch für kleine Nage- tiere, Igel oder Amphibien und Repti- lien. Das über Interreg V a (über die Großregion, im Rahmen des Projekts NOE-NOAH) geförderte Projekt
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 25 findet grenzüberschreitende Begegnung auch Workshops rund um das The- und Bildung im Themenfeld Garten ma Biosphärenreservat anbieten. Das und damit auch Erhalt von traditio- bunt gemischte Programm der Guides nellem Wissen, wie zum Beispiel die beinhaltet unter anderem Führungen Pflege von Bauerngärten, statt. Aber in unsere Kernzonen oder auch zu auch hinsichtlich der ökonomischen Di- Beweidungsprojekten und Kräuterex- mension der Nachhaltigkeit kann das kursionen. Projekt einen Beitrag leisten: Bestäuber Die Junior Ranger und die Biosphä- Verbindend findet damit eine starke erhalten einen Lebensraum, womit ein ren-Guides leisten unterschiedliche Identifikation mit den Zielen des Bio- wichtiger Baustein für unsere Produk- Beiträge im Sinne der Nachhaltigkeit: sphärenreservats Pfälzerwald statt. tion von Lebensmitteln gefördert wird – Hinsichtlich der ökologischen Dimen- eben im Kleinen, was jedoch von großer sion steht beispielhaft die Bewusstseins- Projektbeispiel: Biosphärenakademie Bedeutung ist und Strahlkraft erzeugen bildung für den Wert und den Schutz Im Biosphärenreservat Pfälzerwald- kann! von Natur und Landschaft im Fokus, Nordvogesen und konkret am Stand- aber auch ein nachhaltiger Lebensstil ort der Pfalzakademie in Lambrecht Projektbeispiel: Junior Ranger und im Sinne der ökonomischen Dimension – beides in Trägerschaft des Bezirks- Biosphären-Guides wird vermittelt: Wie kann ich mich verbands Pfalz – haben wir Großes Menschen zu qualifizieren und im Sin- zum Beispiel regional ernähren, um vor: In der Pfalzakademie entsteht ne des Biosphärenreservats weiterzubil- Transportkosten zu minimieren und eine Biosphärenakademie mit Umwelt- den, ist unter anderem ein Anliegen der regionale Wertschöpfungskreisläufe zu werkstätten, einer Wasserwerkstatt Bildung für nachhaltige Entwicklung. stärken. Sozial-kulturell stehen unter und einer Kräuterbar. Hier werden Dafür haben wir im Biosphärenreservat anderem Lerninhalte aus dem Bereich neue Angebote im Bereich Bildung für Pfälzerwald Angebote für Jung und Alt der Kulturhistorie auf dem Programm: nachhaltige Entwicklung für die Ziel- entwickelt. Wie wurde zum Beispiel früher das gruppen Erwachsene (Multiplikatoren In den jährlich stattfindenden Junior Handwerk der Köhlerei betrieben oder und Multiplikatorinnen sowie freie Ranger-Camps aber auch in unseren wie haben die Menschen traditionell Gruppen), Schulklassen/Kinder und festen Junior Ranger-Gruppen werden im Wald gearbeitet und gewirtschaftet? Jugendliche geschaffen. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis zwölf Jahren zu Junior Ran- gern ausgebildet. Die jungen Menschen lernen Spannendes über die Natur und Kultur im Pfälzerwald. Damit werden sie zu kleinen Botschafterinnen und Botschaftern, um das Gelernte an Geschwister, Eltern, Großeltern und Freunde weiterzugeben und Impulse für den eigenen Lebensstil zu erhalten. Äl- tere Junior Ranger bekommen die Ge- legenheit, sich bei bundesweiten Junior Ranger-Camps mit Gleichgesinnten zu vernetzen – ein Beitrag zur Bildung von weltoffenen Menschen. Unsere Biosphären-Guides sind aus- gebildete „Führerinnen und Führer“, die Wanderungen und Exkursionen, aber
26 | D I E H A N D L U N G S F E L D E R ation e n tifik Id Öffentlichkeitsarbeit und Projektbeispiel: Stärkung der digitalen Kommunikation des Biosphärenreservats Kommunikation Um die Menschen der Region zum Mitmachen oder Mittragen der Ideen des Biosphärenreservats zu motivieren, Wir wollen eine wirkungsvolle Kommunikation entwickeln, müssen wir sie vom Wert des Bio- sphärenreservats für ihr eigenes Leben durch die wir die Bevölkerung, die Verantwortungsträgerin- überzeugen und sie begeistern. Hierzu nen und Verantwortungsträger sowie die Interessensvertre- ist vor allem eine stärkere Emotionali- sierung und Visualisierung der Kom- terinnen und Interessensvertreter in der Region über unsere munikation notwendig, die zur Identi- Arbeit informieren, für die Idee des Biosphärenreservats be- fikation einlädt. Bevor dahingehende Maßnahmen – denkbar sind etwa die geistern und zur Mitgestaltung unseres Biosphärenreservats Entwicklung eines Maskottchens, die einladen. Gestaltung von Comicstrips oder die Produktion von Erklär-Videoclips – umgesetzt werden, müssen entspre- chende Kanäle in der digitalen Kom- munikation geschaffen und gestärkt Wir wollen die Kommunikation im kation und Beteiligung der Bevölkerung werden. Als zentrales Schaufenster des Biosphärenreservat von innen nach erreichen. Biosphärenreservats soll die Website außen intensivieren und wirkungsvoll • Emotionalisierung und optimierte umfassend überarbeitet werden, so dass gestalten. visuelle Umsetzung der Kommunika- sie die Rolle eines „Verteilerkreuzes“ der • Fertigstellung, Evaluierung und Fort- tion, um Biosphärenreservatsthemen Biosphärenreservats-Kommunikation schreibung des Kommunikations- auf einfache, erfrischende und begeis- einnehmen kann, auf das sich andere konzepts ternde Art zu vermitteln Medien beziehen. In diesem Zuge wird • Stärkung der Identifikation der das Biosphären-Journal auf einen On- Wir wollen die Kommunikation und örtlichen Bevölkerung mit ihrem line-Newsletter umgestellt, der direkt Kooperation mit den Kommunen Biosphärenreservat durch Umsetzung mit den Newselementen der Website intensivieren, um deren Identifikation des Kommunikationskonzepts im verknüpft wird. Die Adressatinnen und mit dem Biosphärenreservat zu stärken, Bereich der digitalen Medien Adressaten erhalten auf diese Weise den Know-How-Transfer zu verbessern regelmäßiger Nachrichten aus dem und die Beteiligung der Bevölkerung zu Wir wollen im Bereich der Medien- Biosphärenreservat und haben häufiger erleichtern. arbeit unser Netzwerk weiter ausbauen, Kontakt zur Website des Biosphären- • Etablierung eines Biosphären-Netz- stärken und pflegen. reservats und seinen Themen. Durch werks für Kommunen die Einbindung bestimmter Social- • Stärkere Partizipation der Bevölke- Wir wollen die deutsch-französische Media-Kanäle in die Kommunikation rung durch Aktivierung der Kommu- Kommunikation gemeinsam nach erschließen wir uns neue Zielgruppen nen als Multiplikatorinnen für die außen intensivieren und die Zweispra- und haben die Möglichkeit, schneller Ansprache der Bevölkerung chigkeit stärker etablieren. und direkter an die Menschen heran- zutreten sowie leichter und emotionaler Wir wollen durch eine bessere Image- zu kommunizieren. Die verschiedenen bildung und Emotionalisierung der Kanäle können sich gegenseitig in ihrer Kommunikation eine stärkere Identifi- Wirkung befruchten. NETZWERK
D I E H A N D L U N G S F E L D E R | 27 Einbindung ins Weltnetz Wir wollen Menschen, Ideen und Produkte aus dem Weltnetz kennen- lernen, in der Pfalz bekannt machen und im Pfälzerwald dafür werben, sich Als UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen als Teil einer globalen Gemeinschaft zu sind wir Teil eines weltweiten Netzwerks und haben den verstehen. • Aufbau einer Partnerschaft mit Auftrag übernommen, über die deutsch-französische Zusam- einem grenzüberschreitenden oder menarbeit hinaus Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung mit einem Wald-Wein-geprägten Bio- sphärenreservat und für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen der Bio- • Angebot von nachhaltig erzeugten sphäre zu schaffen und dafür modellhafte Umsetzungen zu Produkten aus anderen internationa- len Biosphärenreservaten entwickeln entwickeln. (Kriterien erarbeiten) • Austausch von Mitarbeitenden, Ideen und Konzepten im Weltnetz der Bio- sphärenreservate verstärken um von anderen zu lernen Wir wollen uns als Biosphärenreservat und als Geschäftsstelle kontinuier- lich lernend im Sinne des Programms „Mensch und Biosphäre“ weiterentwi- ckeln. • UNESCO-Evaluierung • Strategische Weiterentwicklung des Handlungsprogramms (prozessbe- gleitend) und Evaluierungen • Entwicklung des neuen Handlungs- programms 2029 ff.
28 | B L I C K I N D I E Z U K U N F T Wie können Sie sich für eine nachhaltige Zukunft im Biosphärenreservat Pfälzerwald engagieren? Es gibt viele Möglichkeiten, sich für die nachhaltige Zukunft im Biosphärenreservat zu engagie- ren; hier nur ein paar exemplarische Möglichkeiten:
B L I C K I N D I E Z U K U N F T | 29 Als Bürgerin oder Bürger Gebrauch von Geschirr, die Anreise zu und Gesetze, politischen Grundsatz- Sie können sich bei uns informieren, Veranstaltungsorten… entscheidungen und Finanzverhand- ob sie sich an einem unserer Projekte lungen können Sie mitbestimmen, wie beteiligen können oder sich zum Bei- Als Schülerin oder Schüler die Weichen im Biosphärenreservat spiel bei der Begrünung einer Fläche Ihr könnt für Projekte, Referate, Ex- Pfälzerwald gestellt werden! Zudem als Patin oder Pate in ihrer Gemeinde kursionen oder Arbeiten im Unterricht können Sie die Ideen der Nachhaltig einbringen. Oder Sie informieren sich oder auch Projektwochen Themen keit und des Umweltschutzes in politi- auf unser Internetseite, wie Sie Ihren einbringen, die mit den Arbeitsschwer- schen Entscheidungen einbringen und Garten bienenfreundlich gestalten kön- punkten des Biosphärenreservats zu damit einen aktiven Beitrag dazu leis- nen – das Stichwort lautet: Gärten für tun haben. Auch könnt Ihr in der Ge- ten, Lebensgrundlagen für die nächsten die Artenvielfalt. Sie können aber auch schäftsstelle des Biosphärenreservats Generationen zu erhalten. Ihre Beleuchtung am Haus auf sternen- ein Berufspraktikum absolvieren sowie freundliche Beleuchtung umstellen und in die Tätigkeiten im Biosphärenreser- Als Vermieterin oder Vermieter von damit einen aktiven Beitrag zur Licht- vat und in den „grünen“ Berufsalltag Gästeunterkünften und Gastronomin reduktion leisten. hineinschnuppern. Zudem kann das oder Gastronom Biosphärenreservat bei einer Klassen- Sie können Ihre Gäste mit Broschüren, Als Vereine, Bündnisse oder fahrt erkundet werden oder in den Karten- und Infomaterial über die Initiativen Ferien könnt Ihr an unseren Junior Sie können mit uns zusammenarbeiten, Ranger-Programmen teilnehmen und Teil unseres Netzwerks werden, Ihre dabei Spannendes über den Pfälzer- Mitglieder über das Biosphärenreservat wald lernen. informieren oder nachhaltig mit Ihren Ressourcen umgehen. Sie können den Als Verantwortungstragende in Gedanken des nachhaltigen Umgangs der Politik mit Ressourcen in die Sitzungen und Sie können sich aktiv für gute Rahmen- Entscheidungen Ihres Vereins mit bedingungen für die Weiterentwicklung einbringen, zum Beispiel in Bezug auf des Biosphärenreservats einbringen: Bei die Verpflegung bei Festen, auf den Entscheidungen über Verordnungen
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