Daten & Fakten kompakt 2018 - Pharmig
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Inhaltsüberblick 2 Pharmastandort Österreich 3 Ziele und Eckdaten der österreichischen Pharmaindustrie 4 Verhaltenscodex (VHC) 7 Codierung und Serialisierung von Arzneimitteln 9 Entwicklungsphasen eines Medikaments 11 Forschungsquote13 Arzneimittelinnovationen14 Intellectual Property 15 Leistungen innovativer Therapien 16 Klinische Forschung in Österreich 19 Seltene Erkrankungen 23 Arzneimittelpreise und Gesundheitsausgaben 26 Krankenkassen29 Neuorganisation der Sozialversicherung 31 Erstattungssystem32 Preisregularien (Generika, Biosimilars, Preisband) 34
Pharmastandort Österreich – www.pharmastandort.at 3 Die pharmazeutische Industrie Österreichs und ihre Leistungsfähigkeit auf einen Blick 101 Hauptstandorte 30 Produktionsstandorte 31 Standorte für Forschung & Entwicklung
Ziele der österreichischen Pharmaindustrie 4 • Optimale Versorgung der Bevölkerung in Österreich mit Medikamenten • Stärkung der Patientenrechte • Förderung der Therapietreue der Patienten • Förderung der Gesundheitskompetenzen der Bevölkerung • Stärkung des Forschungs- und Wirtschaftsstandorts Österreich • Effizienz und Transparenz im Gesundheitswesen
Eckdaten der österreichischen Pharmaindustrie 5 Bedeutender Wirtschaftsfaktor in Österreich: • 18.000 Personen sind in 150 Pharmaunternehmen beschäftigt • Mit 63.000 indirekt Beschäftigten macht die Branche 1,7 % der Gesamtbeschäftigung aus • 9,6 Mrd. Euro beträgt der Wertschöpfungsanteil der Branche, das entspricht 2,8 % des Bruttoinlandprodukts (BIPs), d. h. 1 investierter Euro generiert 1,94 Euro • Österreich gehört im Bereich Pharmaindustrie zu den Exportländern: Im Jahr 2016 wurden trotz leicht rückläufiger Produktion mehr Arzneimittel ins Ausland exportiert als importiert. Produktion 2.776 2.737 - 1,4 % Importe 7.283 8.344 + 14,6 % Exporte 8.516 8.401 - 1,4 % in Millionen Euro Quelle: Statistik Austria 2017, Life Science & Pharma 2016 2014 2016
Eckdaten der österreichischen Pharmaindustrie 6 Arzneimitteldistribution: In Österreich ist die Arzneimittelversorgung über die Ver- teilerkette Pharmaunternehmen – Pharmagroßhandel – Apotheke – Patient abgedeckt. über 220 Pharmaunternehmen (Produzent oder Depositeur) Pharmagroßhandel * Quelle: Pharmig, Statistik Austria, IQVIA, HV, BMASGK, Österr. Apothekerkammer, 2017 1.391 43 * Pharmalogistikunternehmen: Um die Öffentliche Apotheken Anstaltsapotheken (ca. 31,5 % des Gesamtmarktes) Arzneimittelversorgung zu gewährleisten, (ca. 65 % des Gesamtmarktes) nehmen die österreichischen Pharma- ** unternehmen auch die Dienstleistungen der Pharmalogistikunternehmen (Trans- medizinsche porteure) in Anspruch. 914 273 Depots in Patient ** für OTC-Produkte ab 25.06.2015 Verkauf Hausapotheken Krankenhäuser Krankenhäusern auch im Fernabsatz Hauptvertriebswege 49.770 Ärzte Vertriebswege OTC (9 % des Apothekenmarktes) mögliche weitere Vertriebswege
Verhaltenscodex (VHC) 7 Pharmig-VHC regelt • Information über Arzneimittel • Werbung für Arzneimittel • Information und Werbung über das Internet • Veranstaltungen für Angehörige der Fachkreise • Zusammenarbeit mit Angehörigen der Fachkreise und Institutionen • Transparenz • Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen • Vorteile • Gewinnspiele • Mitarbeiter in den Unternehmen • klinische Prüfungen • Verstöße gegen das AMG Werte und Ziele • hohe ethische Standards, an denen sich das Verhalten der pharmazeutischen Unterneh- men misst • Faire und transparente Grundsätze bei Zusammenarbeit mit Interaktionspartnern: An- gehörige der Fachkreise (AFK), Institutionen (IFK), Patientenorganisationen (PTO) • Ausdruck der gelebten Verantwortung und hohen Branchenkultur der pharmazeutischen Unternehmen • VHC-Verfahrensordnung regelt die Abwicklung von Beschwerden
Verhaltenscodex (VHC) 8 Transparenz bei Interaktion mit Angehörigen der Fachkreise (AFK) und Institutionen (IFK) • Anpassung an europäische und internationale Entwicklungen • Individualisierte Offenlegung: Angehörige der Fachkreise (AFK) – Tagungs- oder Teilnahmegebühren – Reise- und Übernachtungskosten – Dienstleistungs- und Beratungshonorare • Individualisierte Offenlegung: Institutionen (IFK) – Spenden und Förderungen – Tagungs- oder Teilnahmegebühren – Unterstützung zur Durchführung von Veranstaltungen – Reise- und Übernachtungskosten – Dienstleistungs- und Beratungshonorare • Aggregierte Offenlegung: AFK und IFK – Forschung und Entwicklung • Jährliche Offenlegung: AFK und IFK (bis 30.6. des Folgejahres) unter www.pharmig.at • Mehr Informationen zur Transparenzinitiative und Offenlegung unter www.transparenz-schafft-vertrauen.at
Codierung und Serialisierung von Arzneimitteln 9 Umsetzung in Österreich • In der AMVO (Austrian Medicines Verification Organisation), die für die Governance des österreichischen Arzneimittelverifikationssystems verantwortlich ist, sind alle relevanten Stakeholder vertreten. • Für den technischen Betrieb des Datenspeicher- und Datenabruf-Systems wurde die AMVS GmbH (Austrian Medicines Verification System) gegründet. Governance Aufsichts- und Kontrollbeirat Vertragsverhältnis 100 % Betrieb
Codierung und Serialisierung von Arzneimitteln 10 Das europäische System zur Arzneimittelserialisierung • Zentraler Hub als Datenrouter verbunden mit den nationalen Datenspeichern • Errichtung und Verwaltung durch Industrie unter Beteiligung der Stakeholder • AMVO und AMVS haben 2017 in Österreich den Betrieb aufgenommen Arzneimittel medicines medicines Arzneimittel Verifikationssystem verification system verification system Verifikationssystem Land „B“ country “B” medicines Arzneimittel country “A” Land „A“ verification system Verifikationssystem country “C” Land „C“ Onboarding Partner = OBP European Europäischer Hub Arzneimittel medicines medicines Arzneimittel Verifikationssystem verification system verification system Verifikationssystem Deutschland Germany country “D” Österreich Apotheke Großhändler Apotheke Großhändler Quelle: EFPIA
Entwicklungsphasen eines Medikaments 11 Zulassung Forschung Präklinik Phase I Phase II Phase III beantragt Zugelassen ca. 5.000 12,4 8,6 4,6 1,6 1,1 1 bis 10.000 Wirkstoffe Wirkstoffe Wirkstoffe Wirkstoffe Wirkstoffe Wirkstoff Wirkstoffe nach 13,5 Jahren 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Jahre Quelle: Paul, S.M., et al.: Nature Reviews Drug Discovery 9, 203–214 (2010)
Entwicklungsphasen eines Medikaments 12 Verteilung der F&E-Investitionen* nach Phasen in Europa, 2017 15,6% 50,2% 3,9% 11,4% 18,8% 8,7% 11,6% 29,9% Phase III Phase II nicht direkt zuordenbar Phase I (Phase IV) vigilanz Zulassung Klinische Prüfungen Präklinik Pharmako- * F&E Investitionen für neu zugelassene Wirkstoffe: Angaben in Prozent inkl. Rundungsdifferenzen 2012 ca. 1,5 Milliarden USD vs. 2016 ca. 2,6 Milliarden USD Quelle: EFPIA/PhRMA, 2018
Forschung & Entwicklung (F&E) 13 Forschungsquote = Verhältnis von Investitionen F&E/Umsatz Biotechnology 24,0 % IT-Hardware 15,7 % Pharmaceuticals 13,7 % Software 11,3 % Automobiles 5,5 % Aerospace & Defence 5,0 % Quelle: The 2017 EU Industrial R&D Investment Scoreboard Im Bereich Forschung & Entwicklung liegen die Biotech- und Pharma-Industrie in der EU an der Spitze: 24 % bzw. 13,7 % des Umsatzes wurden 2016 in Forschung und Entwicklung investiert. Nur die Bereiche IT-Hardware und Software zeigen ä hnlich hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Bereiche Automobil und Raumfahrt/Verteidigung weisen deutlich niedrigere Forschungsquoten auf.
Arzneimittelinnovationen 14 Neue Substanzen nach Regionen • 2017 wurden 92 neue Humanarzneimittel in Europa* (EMA) zugelassen • 35 davon 100 enthalten neuen Wirkstoff („New Active Substance“) • Neuzulassungen dienen der Behandlung von Krebs, Infektionskrankheiten, 88 Herz- 90 Kreislauf und 79 Entzündungskrankheiten der Haut, Diabetes Typ 2, etc. 84 80 75 100 100 70 67 65 90 60 77 52 77 Europa USA 80 50 46 Japan Andere 70 68 38 40 66 65 32 60 29 30 55 21 Europa USA 50 48 20 20 Japan Ander 14 12 40 39 10 4 29 30 30 26 1997-2001 2002-2006 2007-2011 2012-2016 20 17 Angaben in Absolut 15 15 10 * Europäische Kommission 4 Quelle: Europäische Kommission, 1998-2002 2003-2007 2008-2012 2013-2017 VFA, SCRIP/EFPIA, 2017
Schutz geistigen Eigentums (Intellectual Property – IP) 15 • Der Wert eines Arzneimittels basiert auf der Forschungs- und Entwicklungsleistung, die als geistiges Eigentum einen besonderen Schutz erfährt. • Der Schutz des geistigen Eigentums ist für Europa von besonderem Wert, da dieser die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Regionen – wie USA, Japan, Russland etc. – sichert und somit den Wirtschaftsstandort Europa stärkt. • Das Basispatent schützt einen Wirkstoff für 20 Jahre, wobei Patentdauer SPC* die Entwicklungszeit ca. 13,5 Jahre beträgt. Daher wurden auf europäischer Ebene weitere Effektive Anreize für Forschung von Patent- Innovationen geschaffen, wie: nutzungsdauer Supplementary Protection Certificate (SPC*), Paediatric Produktentwicklung Extension, Regulatory Data Protection and Orphan Jahre 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 25 Designation Patentanmeldung Ø Markteinführung Patentende * ergänzendes Schutzzertifikat max. 5 Jahre Quelle: Pharmig
Leistungen innovativer Therapien 16 Beitrag innovativer Arzneimittel zum Anstieg der Lebenserwartung Lebenserwartung (in Jahren) 77.0 76.5 + 1,74 Jahre • von 2000–2009 ist 76.0 die durchschnittliche 75.5 73 % Lebenserwartung 75.0 in 30 ausgewählten OECD Ländern um 74.5 27 % 1,74 Jahre gestiegen 74.0 • innovative Arznei 73.5 mittel tragen we- sentlich (ca. 73 %*) 73.0 zum Anstieg der 72.5 Lebenserwartung bei 0 2000 Anderes Beitrag Innovativer 2009 Arzneimittel Angaben in Absolut * unter Berücksichtigung folgender Faktoren: Einkommen, Bildung, Zugang zum Gesundheitssystem etc. Quelle: EFPIA/ Lichtenberg, F: Pharmaceutical innovation and longevity growth in 30 developing OECD and high-income countries 2000–2009, 2012
Leistungen innovativer Therapien 17 Onkologie: • In Österreich lebten in 2015 (Jahresende) 340.840 Personen mit Krebs – 39.906 Krebsneuerkrankungen wurden dokumentiert • Die Krebssterblichkeit ist in Österreich im Vergleich zu 1990 um 22 % zurück gegangen, der OECD-Schnitt liegt bei -14 % • In einer Reihung nach 5-Jahres -Überlebensraten liegt Österreich im europäischen Ver- gleich unter den Top 5. Etwa zwei Drittel der Betroffenen überleben mehr als 5 Jahre. 83,9 % 84,8 % Österreich 18,0 % Brustkrebs 2005–2009 19,7 % Brustkrebs 2010–2014 85,6 % 86,0 % Deutschland 16,9 % Lungenkrebs 2005–2009 18,3 % Lungenkrebs 2010–2014 87,7 % 88,5 % Finnland 12,1 % 13,0 % Quelle: Concord-3, Global surveillance of cancer survival (The Lancet, 30.1.2018)
Leistungen innovativer Therapien 18 HIV/AIDS: • Aus einer einst tödlichen HIV-Infektion wurde eine chronische Krankheit. Den Patienten stehen mittlerweile mehr als 35 Therapiemöglichkeiten (Wirkstoffkombinationen in 1 Tablette) zur Verfügung • In Österreich leben leben rund 12.800 Menschen mit der Diagnose HIV, davon haben sich 510 Menschen im Jahr 2017 neu infiziert • Die Sterberate von AIDS-Patienten sank in Europa im Vergleich zu 2006 um über 70 % Hepatitis C: 1. Generation 2. Generation 3. Generation 4. Generation Ausblick 2001–2010 2011–2013 2013–2014 2014–2015 • Weltweit sind ca. 170 Mio Menschen mit Hep C-Virus infiziert, in Österreich leben 41 % 63–80 % 90 % 95–96 % bis zu 100 % zw. 20.000–40.000 Menschen mit dem Heilungsrate Heilungsrate Heilungsrate Heilungsrate Heilungsrate tödlichen Virus • Neue Therapieansätze ermöglichen Interferon und Ribavarin (IFN-R) Protease Inhibitoren mit IFN Polymerase Inhibitoren mit IFN Kombinierte antivirale Therapie 75 Arzneimittel in späten Phasen Heilungsraten von nahezu 90 % innerhalb 48 Wochen 24 bis 48 Wochen 12 Wochen 8 bis 12 Wochen der Entwicklung mit großem weniger Wochen. Aus einer chronischen Behandlungsdauer Behandlungsdauer Behandlungsdauer Behandlungsdauer Potenzial für Heilung, kürzere Infektion ist eine eliminierbare geworden. Behandlungsdauer und weniger Ca. 4.400 Patienten konnten in Österreich ohne Interferone Nebenwirkungen ohne Interferone im Zeitraum 2014–2017 damit erfolgreich behandelt werden. Quellen: BPI Pharmadaten 2016
Klinische Forschung in Österreich 2014–2017 19 Anzahl laufender klinischer Prüfungen nach Phasen sowie Anzahl klinischer Nicht-Interventionelle-Studien (NIS) in AT 2014 bis 2017 Prüfungen 350 insgesamt: 315 316 319 298 300 2013: 497 294 2014: 498 250 2015: 469 200 2016: 448 2017: 453 150 106 110 100 90 98 94 93 100 79 88 91 57 54 50 33 38 43 19 18 27 24 22 2013 2014 2015 2016 2017 Phase I Phase II Phase III Phase IV NIS Angaben in Absolut Quelle: Umfrage zu Industrie gesponserter klinischer Forschung in Österreich, Pharmig 2013–2017 Darüber hinaus wurden durch die Unterstützung der pharmazeutischen I ndustrie jährlich durchschnittlich 138 „Investigator Initiated Trials“, d. h. akademisch gesponserte Forschung, in den Jahren 2013–2017 ermöglicht. Link: http://www.pharmig.at/DE/Infothek/Rund%20um%20das%20Arzneimittel/Klinische%20Forschung/Klinische+Forschung.aspx
Klinische Forschung in Österreich 2014–2017 20 Verteilung der Patienten in laufenden klinischen Prüfungen nach Phasen sowie Nicht-Interventionellen-Studien (NIS) in AT 2014 bis 2017 Anzahl der Patienten in klinischen Prüfungen insgesamt*: 8.000 2013: 6.682 2016: 5.644 7.000 6.798 2014: 6.099 2017: 5.189 6.000 2015: 5.313 5.531 5.479 5.000 4.527 4.014 3.995 4.043 4.000 3.716 3.814 3.655 3.000 2.000 1.208 1.360 1.208 780 880 880 904 1.000 641 622 475 100 116 76 165 155 2013 2014 2015 2016 2017 Phase I Phase II Phase III Phase IV NIS * Angaben zu Patientenzahlen zu durchschnittlich 88 % der Klinischen Prüfungen erfolgt Angaben in Absolut Quelle: Umfrage zu Industrie gesponserter klinischer Forschung in Österreich, Pharmig 2013–2017
Klinische Forschung in Österreich 2014–2017 21 Anzahl klinischer Prüfungen nach den stärksten beforschten Indikationen 160 170 Onkologie186 186 198 37 56 Autoimmunerkrankungen56 48 33 Die durchschnittliche 48 46 Summe von ca. 473 Hämatologie45 klinischen Prüfungen 35 33 pro Jahr beinhaltet 45 laufende, begonnene 43 2013 Kardiologie und Kreislauf 41 2014 und beendete klinische 41 Prüfungen 42 2015 32 2016 32 2017 Neurologie/Psychiatrie35 37 39 41 31 Stoffwechselerkrankungen35 26 19 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 in Absolut Quelle: Umfrage zu Industrie gesponserter klinischer Forschung in Österreich, Pharmig 2013–2017
Klinische Forschung in Österreich 2014–2017 22 Anzahl der Patienten in klinischer Prüfungen nach den stärksten beforschten Indikationen 742 1541 Onkologie1323 1736 1168 1186 666 Kardiologie und Kreislauf 795 Rund 5.800 Patienten 915 1206 haben jährlich in 1111 laufenden, begonne- 651 Stoffwechselerkrankungen690 nen und beendeten 933 klinischen Prüfungen 730 270 in Österreich 416 2013 teilgenommen* Neurologie/Psychiatrie455 2014 441 330 2015 * Angaben zu Patientenzahlen zu 436 2016 durchschnittlich 88 % der klinischen 327 2017 Prüfungen erfolgt Hämatologie289 114 118 185 427 Autoimmunerkrankungen274 179 146 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 in Absolut Quelle: Umfrage zu Industrie gesponserter klinischer Forschung in Österreich, Pharmig 2013–2017
Seltene Erkrankungen 23 Rund ein Fünftel der Medikamente, die jährlich in der EU neu auf den Markt kommen, sind Orphan Drugs, also Arzneimittel gegen seltene Erkrankungen. Die pharmazeutische Industrie engagiert sich auch stark auf diesem Gebiet: Mit Stand Juli 2018 waren in der EU 103 Orphan Drugs in 12 unterschiedlichen Krankheitsbereichen erhältlich. 2 % Atemwege Haut 2 % Sonstige 2 % 2 % Muskel- und Skelettsystem Hormonbildendes System (ohne Sexualhormon) 3 % Herz-Kreislaufsystem 3 % Sinnesorgane 4 % Blutbildendes System 5 % 42 % Krebs Infektionen 8 % Nervensystem 8 % Stoffwechsel 19 % Quellen: Orphanet report series- Lists of medicinal products for rare diseases in Europe, July 2018 Link: http://www.orpha.net/orphacom/cahiers/docs/GB/list_of_orphan_drugs_in_europe.pdf
Seltene Erkrankungen 24 Merkmale von seltenen Erkrankungen • seltene Erkrankungen sind Leiden, die lebensbedrohlich sind oder zu chronischer Invalidität führen und weniger als 5 von 10.000 Menschen betreffen • es gibt ca. 6.000–8.000 verschiedene seltene Erkrankungen • in Österreich leiden ca. 400.000 Menschen (d.s. 6–8 % der Bevölkerung) an seltenen Erkrankungen; innerhalb der EU sind es geschätzte 30 Millionen • ca. 50 % der Betroffenen sind Kinder Zahlen zur Entwicklung von Orphan Drugs • seit 2000 wurden 3.125 Anträge auf Einstufung als Status „orphan drug“ gestellt* • seit 2000 erfolgten 2.038 Zuerkennungen des Status „orphan drug“ durch EU-Kommission („EC designation“)* • mit Stand Juli 2018 waren in der EU 103 „orphan drugs“ sowie weitere 189 Arznei- mittel zur Behandlung von seltenen Erkrankungen am Markt erhältlich** Quellen: * Committee for Orphan Medicinal Products (COMP) meeting report on the review of applications for orphan designation, July 2018 ** Orphanet report series – lists of medicinal products for rare diseases in Europe, July 2018
Seltene Erkrankungen 25 Zuerkennung vs. Zulassung von Orphan Drugs (OD) 2008–2018* 220 209 Zuerkennung des OD Status („Designation“) 200 190 OD Zulassung 187 Der OD Status spiegelt 180 die unternehmerische 160 147 Forschungstätigkeit 148 140 136 wider. Die Zahl der 128 120 Zulassungen zeigt 106 107 wieviele Forschungs- und 100 86 Entwicklungsprogramme 80 73 erfolgreich zu einem 60 neuen Medikament 40 geführt haben. 20 15 14 14 14 6 9 5 10 7 9 4 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018* Angaben in Absolut Quelle: COMP meeting report on the review of applications for orphan designation: July 2018 Link: http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Committee_meeting_report/2018/07/WC500252716.pdf * Jänner–Juni 2018
7.1 Marktfaktor Preis Welche Arzneimittelpreise gibt es? 26 Arzneimittelpreis Preis-Beispiel: • Fabriks-/Depotabgabepreis (FAP/DAP): ¤ 10,– Hersteller/Depositeur –› Großhandel • Apotheken-Einkaufspreis (AEP): ¤ 11,25 = FAP + Großhandelsaufschlag Großhandel –› Apotheke KKP brutto: ¤ 15,20 = AEP + Apothekenaufschlag Bei ERSTATTUNG: (exkl. USt.**) • Krankenkassenpreis (KKP): KKP netto: ¤ 9,35 Apotheke –› Krankenkasse = (AEP + Apothekenaufschlag) – Rezeptgebühr* (exkl. USt.**) Bei PRIVATKAUF: ¤ 21,20 • Apothekenverkaufspreis (AVP): = AEP + Apothekenaufschlag + 15 % Privatverkaufszuschlag (inkl. USt.**) Apotheke –› Privatkunde * Rezeptgebühr seit 1.1.2018: 6,00 Euro; ** USt. seit 1.1.2009: 10 % Quelle: Pharmig * Rezeptgebühr seit 1.1.2017: 5,85 Euro; ** USt. seit 1.1.2009: 10 % Quelle: Pharmig
Gesundheitsausgaben in Österreich 2016 27 Im Jahr 2016 betrugen die Gesundheitsausgaben in Österreich rund 39,6 Milliarden Euro, was einem BIP-Anteil von 11,2 % entspricht. Sonstiges* 24,6 % 38,2 % Stationärer Bereich Arzneimittel 12,8 % Ambulanter Bereich 24,5 % Quelle: Berechnet durch Institut für pharmaökonomische Forschung (IPF) unter Verwendung folgender Quellen: IMS, Statistik Austria, HV * A usgaben für Langzeitpflege, Krankentransporte, öffentlichen Gesundheitsdienst und Prävention, Verwaltung, medizinische Geräte und Ausrüstungen, private Versicherung
Gesundheitsausgaben – Pharmaquote 28 Pharmaquote 2015 = Anteil der Arzneimittelausgaben an gesamten Gesundheitsausgaben Ungarn 29,2 Slowakei 26,9 Griechenland 25,9 Polen 21,0 Slowenien 18,3 Spanien 18,0 Italien 17,9 Tschechien 17,3 Portugal 15,5 Frankreich 14,7 Deutschland 14,3 Belgien 14,2 Schweiz 14,0 Irland 13,0 Finnland 12,5 Österreich* 12,4 Island 12,1 Großbritannien 12,1 Schweden 9,9 Norwegen 7,7 Dänemark 6,8 0% 10% 20% 30% Angaben in Prozent OECD-Pharmaquote Durchschnitt: 16 % Quelle: OECD bzw. berechnet durch Institut für pharmaökonomische Forschung (IPF*) unter Verwendung folgender Quellen: IMS, Statistik Austria, HV
Gebarung der Krankenversicherung 2017 29 Ergebnis 2017: Ausgaben + 18.440 Mio ¤ Einnahmen + 18.491 Mio ¤ => Saldo + 51 Mio ¤ Krankengeld 3,9 % Mutterschaftsleistungen 3,8 % Sonstige Ausgaben** 5,5 % 28,5 % Anstaltspflege Zahnbehandlung, -ersatz 5,5 % Sonstige Versicherungsleistungen* 9,6 % Rezeptgebühr 2,2 % Heilmittel: 19,3 % USt. 1,8 % Entwicklung 2017 24,0 % Ärztliche Hilfe vs. 2016: + 3,3 % Heilmittel 15,2 % * Rehabilitation, Heilbehelfe, Transportkosten, Gesundheitsfestigung, Krankheitsverhütung, Früherkennung, Hauskrankenpflege etc. ** Verwaltung, Überweisung an Ausgleichsfonds, Abschreibungen, sonstiges Quelle: HV, Pharmig
Ausgaben der Krankenkassen 30 Nettoausgaben der Krankenkassen für Heilmittel 2010–2017 Bruttowert 2.865 2.929 3.005 3.031 3.194 3.355 3.439 3.553 3.500 323 318 325 3.000 301 403 284 287 409 403 270 275 381 Ausgaben in Mio. Euro 2.500 380 388 396 371 2.000 1.500 2.224 2.274 2.333 2.348 2.512 2.628 2.711 2.827 1.000 500 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Differenz zum VJ: + 0,9 % + 2,2 % + 2,6 % + 0,9 % + 5,4 % + 5,0 % + 2,5 % + 3,3 % inkl. Medizin, Gase in Millionen/Prozent Nettoausgaben Heilmittel Einnahmen Rezeptgebühren USt. Quelle: HV, Pharmig
Plan zur Neuorganisation der Sozialversicherung 31 Hauptverband der österreichischen Dachverband der Sozialversicherungsträger Sozialversicherungsträger Pensions Kranken Unfall Kranken Pensions Unfall versicherung versicherung versicherung versicherung versicherung versicherung Pensions 9 5 All Österr. Gebiets Betriebs gemeine versicherungs kranken kranken Unfall- Gesundheits- anstalt kasse PVA AUVA (PVA) kassen (GKK) kassen (BKK) versiche- rungs- Bisherige GKK** Sozialversicherungsanstalt der anstalt gewerblichen Wirtschaft (SVA) (AUVA) Sozialversicherung der Selbstständigen SVA + SVB SVS Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) Versicherungsanstalt für den öffentl. Versicherungsanstalt für Dienst & Schienenverkehrsunternehmen Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) BVA + VAEB BVAEB Versicherungs- Grafik: Pharmig, Quelle: SV, APA, Die Presse VA des österr. anstalt öffentlich Stand mit Regierungsvorlage 10/2018 – ab 1. 1. 2020 Notariats* * VA des österr. Notariats wird in eingenständige berufsständische Bediensteter (BVA) Versorgungseinrichtung übergeführt Quelle: HV ** inkl. 5 Betriebskrankenkassen - oder optional als Wohlfahrtseinrichtungen
Erstattungssystem in Österreich 32 Das Boxensystem – vereinfachte Darstellung Rote Box ab Antrag zur Aufnahme in den EKO; Vorabbewilligung nicht erstattungs- erstattungsfähige Arzneimittel fähige Arzneimittel „No Box“ Gelbe Box Grüne Box NEGATIVLISTE Arzneimittel mit Arzneimittel frei definierten Regeln verschreibbar Aufnahme in den Nicht im EKO für die Erstattung (zum Teil EKO nicht möglich, gelistet, aber indikationsbezogen) Erstattung in bestimmten Dunkelgelb Hellgelb extrem Ausnahmefällen eingeschränkt erstattungsfähig Vorabbe- Nach- willigung folgende Kontrolle
Erstattungssystem in Österreich 33 Anzahl Arzneispezialitäten im Erstattungskodex (EKO) 1.1.2018: 7.395* (+ 52 Arzneispezialitäten im Vergleich zu 2017) 1.1.2005: 5.266* (Veränderung seit Einführung des EKO bis 2018 + 40 %) Rote Box 138 Dunkelgelbe Box 809 Hellgelbe Box 534 Grüne Box 5.914 * Arzneispezialitäten nach Packungen Angaben in Absolut Quelle: HV
Generika-Preisregelung 34 Für die Aufnahme in den grünen/gelben Bereich des EKO 100% –48% (seit 2006) Original –50% (seit 01.04.2017*) 1. Generikum 2. Generikum –30% 3. Generikum 70% –50% 50% –18% 34,85% –15% 1. Generikum 1. Generikum 1. Generikum 2. Generikum 1. Generikum 2. Generikum 3. Generikum 1. Generikum 2. Generikum 3. Generikum Gesamtabschlag Original Original Original Original Original –65,15 % nach 3 Monaten nach 3 Monaten 1. Generikum 2. Generikum 3. Generikum * ASVG Novelle aus BGBl. Nr. I, 49/2017 § 351c Abs. 10 in Kraft per 01.04.2017, befristet bis 31.12.2021 Quelle: ASVG/VO-EKO/Ökonomische Beurteilungskriterien der HEK
Generikaquote 35 Verordnete Nachfolgerprodukte am ersetzbaren Markt • der Generikaanteil Anteil der verordneten Nachfolgerprodukte in % 55 am ersetzbaren 50 Markt beträgt 2017 ca. 54 % (lt. Abrech- 45 nung der Kranken- 40 versicherungsträ- ger für 2017) 35 • d. h. mehr als jede zweite Verordnung 30 entfällt auf ein 25 Nachfolgerprodukt • ca. 50 % der Kosten 20 entfallen auf Nach folgerprodukte am 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 ersetzbaren Markt Verordnungen Kosten Quelle: HV
Biosimilars-Preisregelung 36 Für die Aufnahme in den grünen/gelben Bereich des EKO 100% Erstmals eigene Preisregelung für Biosimilars* Original –38% (seit 01.04.2017*) 1. Biosimilar 2. Biosimilar –30% 3. Biosimilar 70% –38% –15% 50% –10% 47,43% 1. Biosimilar 1. Biosimilar 1. Biosimilar 2. Biosimilar 1. Biosimilar 2. Biosimilar 3. Biosimilar 1. Biosimilar 2. Biosimilar 3. Biosimilar Gesamtabschlag Original Original Original Original Original –52,57 % nach 3 Monaten nach 3 Monaten 1. Biosimilar 2. Biosimilar 3. Biosimilar * ASVG Novelle aus BGBl. Nr. I, 49/2017 § 351c Abs. 10 in Kraft per 01.04.2017, befristet bis 31.12.2021 Quelle: ASVG/VO-EKO/Ökonomische Beurteilungskriterien der HEK
Preisband laut ASVG Novelle 2017 37 Umsatzauswirkung durch das „Preisband“ nach ATC Klassen - 13 % ACE-Hemmer + Kombination Rest - 20 % - 13 % Simvastatin Aromatase-Hemmer - 3 % Tamsulosin - 3 % Metfromin - 4 % - 10 % Bisoprolol Protonenpumpen-Hemmer - 5 % Immunsupressiva - 8 % - 10 % Sartane + Kombination Antidepressiva - 9 % Quelle: IQVIA Auf Basis einer jährlichen Hochrechnung wird die Neuregelung durch das Preisband zu einem jährlichen Umsatzrückgang von 34,32 Mio. Euro (FAP) führen. Das Verfahren wird in 2019 zu den gleichen Stichtagen wiederholt.
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