Debatte Der polizeiliche Berufseinstieg unter der Lupe

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DEBATTE – DER POLIZEILICHE BERUFSEINSTIEG UNTER DER LUPE

Debatte
Der polizeiliche Berufseinstieg unter der Lupe

                                                                           *	
                                                                             Direktor des Schweizerischen Polizei-
                                                                             Instituts (SPI)
                                                                           **	
                                                                              Direktor des interregionalen Polizei-
                                                                              Ausbildungszentrums (IPAZ)
                                                                           ***	Institutsleiter, Institut für Delinquenz
                                                                                und Kriminalprävention, Zürcher Hoch-
                                                                                schule für Angewandte Wissenschaften
                                                                                (ZHAW)

Reto Habermacher *   Raphaël Jallard **       Dirk Baier ***

            Die Ausbildung und die ersten Jahre in der Berufs-      dung noch zu? Oder hat sich das Bild verändert?
            praxis prägen die Herausbildung der Identität von       Wenn ja, weshalb und bei welchen Kategorien von
            jungen Polizisten/-innen. In Zusammenarbeit mit         Aspiranten/-innen? Daraus werden sich Rückschlüs-
            der Universität Lausanne und der Zürcher Hoch-          se ziehen lassen, die sowohl in der Weiterentwick-
            schule für Angewandte Wissenschaften führt das          lung der Grundausbildung wie der Arbeit in den
            SPI in den Ausbildungszentren von Colombier/            Korps von grosser Bedeutung sein können.
            Granges-Paccot und Amriswil 1 eine Pilotstudie
            über die berufliche Sozialisation von Polizisten/       Dirk Baier: Der zentrale Mehrwert besteht darin,
            -innen durch, die ihre Ausbildung nach dem              empirisch gesichertes Wissen zu erhalten, und dies
            Bildungspolitischen Gesamtkonzept 2020 begin-           in mindestens zweierlei Hinsicht: Erstens werden
            nen. Das         magazine gibt das Wort einem der       Erkenntnisse zur Entwicklung von Polizistinnen und
            Hauptforscher der Studie, dem Direktor eines Aus-       Polizisten – von ihrem ersten Ausbildungstag an –
            bildungszentrums und dem Direktor des SPI. Ihre         erarbeitet. Zweitens erlauben es Kohortenstudien,
            Vorstellungen von diesem innovativen Projekt sind       Annahmen zu Ursache-Wirkungs-Zusammenhän-
            weitgehend ähnlich, und doch spiegeln die unter-        gen zu prüfen. Bislang gibt es zu beiden Bereichen
            schiedlichen Schwerpunkte die jeweilige Rolle wi-       sicherlich einiges Erfahrungswissen in der Polizei;
            der, die jeder der Partner – Wissenschaft, Polizei      mittels einer Studie kann dieses Wissen systematisch
            und SPI – in solchen gemeinsamen Forschungs-            validiert werden. Jenseits davon ist vor überzogenen
            projekten, wie sie das SPI in Zukunft entwickeln        Erwartungen an solch eine Studie zu warnen: Die Er-
            möchte, spielen kann.                                   gebnisse einer Studie lassen sich meist nicht eins zu
                                                                    eins in der Praxis umsetzen. Sie liefern aber wichtige
                                                                    Orientierungspunkte dafür, in welchen Bereichen
                     magazine : Welchen Mehrwert bringt diese       Handlungsbedarf bestehen könnte.
            Kohortenstudie Ihrer Ansicht nach für die Polizeiaus-
            bildung und für die Polizei generell?                   Raphaël Jallard: Für die Polizeiausbildung erhalten
                                                                    wir mithilfe dieser Studie ein Bild von den Erwartun-
            Reto Habermacher: Ein grosser Teil der Aspiranten/      gen der angehenden Polizeiaspiranten/-innen. An-
            -innen bezeichnet beim Ausbildungsbeginn den
                                                                    1   Eine detaillierte Präsentation des Forschungsprojekts bietet der
            Polizeiberuf als ihren «Traumberuf». Trifft dies auch
                                                                        Artikel von Michaël Meyer und Cyril Amberg auf S. 32–38. Auf
            während und insbesondere nach der Grundausbil-              S. 39 liegt ausserdem ein Factsheet in deutscher Sprache vor.

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hand der Fragebögen werden wir mitverfolgen kön-         wird dies begründet und sicherlich erleichtert, auch
nen, wie sich dieses Bild im Laufe der Dienstjahre       wenn es manchmal unangenehm ist.
weiterentwickelt. Wird sich die Realität der Polizei-
angehörigen von derjenigen der Kandidaten/-innen         Reto Habermacher: Die Frage der Diversifizierung
unterscheiden? Wenn ja, sollten die Ausbildung und       der Profile wird angesichts der zunehmenden Zahl
die Personaldienste auf die generationsbezogenen         an Aspiranten/-innen mit Migrationshintergrund
Erwartungen der Kandidaten/-innen achten, insbe-         immer bedeutsamer. Ebenso nimmt die Anzahl an
sondere in Bezug auf die Betreuung, das Manage-          Polizistinnen bei allen Korps stetig zu. Das hat in
ment, Zeitpläne, Werte usw. Teilweise müssen unse-       verschiedenster Hinsicht massgeblichen Einfluss
re aktuellen Modelle wohl angepasst werden, damit        auf die Korpsstrukturen und die Korpskultur bis hin
die Polizei als Arbeitgeberin und Ausbilderin attrak-    zur Einsatzdoktrin. Diese Diversifizierung der Poli-
tiv bleibt. Ziel des Vorhabens ist es, die Polizisten/   zeibestände wurde in der Schweiz meines Wissens
-innen von morgen bei ihren Aufgaben zu fördern,         bisher nicht systematisch untersucht. Die Kohorten-
sie an die Institution zu binden und Personalfluktua-    studie wird den Polizeikorps hierzu zweifellos inte-
tionen zu begrenzen.                                     ressante Ergebnisse liefern, insbesondere falls sie,
                                                         in einem zweiten Schritt, auf die gesamte Schweiz
                                                         ausgedehnt werden kann.
         magazine : Welchen Aspekt der Studie fin-
den Sie am interessantesten?                             Dirk Baier: Die Studie hat viele Themen, die wis-
                                                         senschaftlich interessant sind, weil es bislang kaum
Raphaël Jallard: Mir persönlich liegen zwei Aspek-       vergleichbare Studien gibt. Für mich persönlich wird
te besonders am Herzen. Erstens ist das die Ant-         von Interesse sein, wie den Polizistinnen und Polizis-
wort auf die Frage: Was muss getan werden, damit         ten der Übergang von der The-
sich die Mitarbeitenden der Polizeiinstitution am        orie in den Berufsalltag gelingen Die Studie hat viele Themen, die
Arbeitsplatz entfalten können, trotz Arbeitsalltag,      wird, ob es den sog. «Praxis- wissenschaftlich interessant sind,
Routine, immer komplexeren Verfahren und einem           schock» gibt und wie dieser weil es bislang kaum vergleichbare
Umgang mit der Bevölkerung oder mit gewissen             verarbeitet wird. Inwieweit wer- Studien gibt.
Bevölkerungsgruppen, der zunehmend angespannt            den sich bspw. die negativen
ist? Zweitens – und hier spreche ich als Direktor des    Erfahrungen, die sie zweifellos haben werden – also
Ausbildungszentrums und nicht als Polizist – gilt es     emotional belastende Erfahrungen mit verbaler und
sich bewusst zu machen, wie der Übergang von             physischer Gewalt oder mit Opfern von Straftaten
der Ausbildung ins Polizeikorps wahrgenommen             und Verkehrsunfällen – auf die weitere Entwicklung
wird. Was machen wir in der Schule genau rich-           auswirken? Wie gehen die Polizistinnen und Polizis-
tig, was machen wir falsch? Was soll beibehalten,        ten mit solchen Erfahrungen um? Zusätzlich gibt es
abgeschafft, angepasst werden? Das Feedback der          noch ein zweites Thema, das mich interessiert: Wir
Polizeiangehörigen bezüglich der «Neuzugänge» ist        konnten auch verschiedene sozio-politische Einstel-
zwar recht positiv, von den Lernenden selbst haben       lungen der Polizistinnen und Polizisten erheben, also
wir jedoch nur wenige und häufig verzerrte Rück-         u. a. ihre Toleranz oder ihre Meinungen zum Strafen.
meldungen. Als Lernende und später dann als frisch       Zu solchen Einstellungen bei Polizistinnen und Poli-
vereidigte «Neulinge» mit wenig Berufserfahrung tun      zisten gibt es noch wenig Forschung.
sie sich schwer damit, offen zu sprechen. Ich hoffe
sehr, dass diese ausserhalb der Polizei in Auftrag ge-
gebene und extern verwaltete Studie Licht in einige                 magazine : Gibt es Ihrer Meinung nach
schattige Bereiche unserer Ausbildung bringt. Es ist     regionale Unterschiede bezüglich einer Diver-
insbesondere die Dauer der Studie, die dazu führen       sifizierung der Profile und der Vorbildung der
sollte, dass sich die Zungen im Laufe der Zeit hof-      Polizeiaspiranten/-innen?
fentlich lösen werden. Als Ausbildungszentrum müs-
sen wir uns immer wieder hinterfragen und unsere         Reto Habermacher: Ja, mit Sicherheit. Kleinere,
Modelle anpassen; durch «authentisches Feedback»         ländliche Korps versuchen grundsätzlich eher, ihren

format magazine no 9                                                                                              41
Nachwuchs aus «eigenen» Reihen (Standort- oder          davon auszugehen, dass sich die einzelnen Polizei-
              Nachbarkanton) zu rekrutieren, während grosse           korps bzw. Dienststellen hinsichtlich ihrer Zusam-
              Korps diesbezüglich offener handeln. Ebenso scheint     mensetzung und Kultur unterscheiden. Wir konn-
              es erhebliche Unterschiede bezüglich der geforder-      ten das in einer kürzlich in Zürich in vier Wachen
              ten Vorbildung zu geben. Bei Korps, die grosse,         durchgeführten Befragung zum Thema «Bodycams»2
              spezialisierte Einheiten führen, dürfte insgesamt ein   feststellen. Gleichzeitig ist aus meiner Sicht zu beto-
              höheres Bildungsniveau als Basis angestrebt werden      nen, dass der Schwerpunkt der Kohortenstudie nicht
              als bei denjenigen Korps, bei denen die Abdeckung       darin liegt, regionale Vergleiche vorzunehmen. Der
              der Grundversorgung im Zentrum steht und die für        Fokus ist primär auf die Entwicklungsverläufe gerich-
              Spezialaufgaben oft ausserkantonale Unterstützung       tet, wobei wir diese u. a. getrennt für weibliche und
              hinzuziehen müssen.                                     männliche Polizistinnen und Polizisten analysieren
                                                                      möchten.
            Raphaël Jallard: Mir liegen keine detaillierten und
            zuverlässigen Informationen zu dieser Frage vor. Ich
            bin froh, dass die Studie eine Antwort darauf liefern               magazine : Welche Auswirkungen könnte
            kann, denn diese Information kann für die Rekru-          dieses Projekt auf die Entwicklung der Polizeiausbil-
            tierung nützlich sein. Die Zulassungsbedingungen          dung bis 2030 haben?
            für den Beitritt zu einem Polizeikorps sind in mei-
            nen Augen eine Art Grundvoraussetzung. Den Rest           Dirk Baier: Die Studie wird die Polizeiausbildung
            «erledigen» die Rekrutierungsprozesse, um diejeni-        nicht auf den Kopf stellen. Zudem ist die Studie eher
                                       gen Personen auszuwäh-         gegenwarts- als zukunftsorientiert, d. h. wir beglei-
      Letztendlich möchten wir len, deren Lebenslauf,                 ten aktuell die Entwicklung von Polizistinnen und
   aufgeklärte, kluge Menschen Know-how, Verhalten und                Polizisten. Wir können damit nicht in die Zukunft se-
 gewinnen, die ihre Ziele unter Visionsfähigkeiten            das     hen, was genaugenommen keine wissenschaftliche
     Beachtung der gesetzlichen grösste Potenzial haben.              Studie kann. Ich denke, dass die Studie vor allem
  Rahmenbedingungen und im Letztendlich möchten wir                   der Feinjustierung dienen wird. Die Auswahlverfah-
                                       aufgeklärte, kluge Men-        ren und Ausbildungsinhalte bzw. -formen sind wei-
Respekt vor den Bürgern/-innen
                                       schen gewinnen, die ihre       testgehend entwickelt. Wir können mit der Studie
                         erreichen. Ziele unter Beachtung der         empirisch beobachten, wie sich dies alles bewährt.
            gesetzlichen Rahmenbedingungen und im Respekt             Und wenn sich, um ein Beispiel zu geben, heraus-
            vor den Bürgern/-innen erreichen. Wird uns die Stu-       stellt, dass die Personeneigenschaft der Resilienz,
            die sagen, ob ein bestimmtes Profil diesen Anforde-       die wir neben anderen in der Befragung erfassen,
            rungen entspricht? Auf jeden Fall werden die Ergeb-       bedeutsam für die Bewältigung der polizeilichen
            nisse der Studie unser Bewusstsein für die Vielfalt       Herausforderungen ist, dann könnte dieses Wissen
            oder die Homogenität der Profile der Männer und           genutzt werden, bei der Auswahl von Aspirantinnen
            Frauen schärfen, welche die Polizisten und Polizis-       und Aspiranten zukünftig noch stärker auf diese Ei-
            tinnen von morgen werden. Unabhängig vom Ergeb-           genschaft zu achten. In dieser Hinsicht werden Op-
            nis müssen wir uns weiterhin bemühen, dass unsere         timierungsmöglichkeiten identifiziert; eine radikale
            Polizisten/-innen unsere Bevölkerung repräsentieren       Veränderung der Ausbildung ist durch die Studie
            und vor allem in der Lage sind, die Verbindung und        nicht zu erwarten – und das ist auch nicht ihr Ziel.
            das Vertrauen herzustellen, die für eine erfolgreiche
            Interaktion mit allen Zielgruppen notwendig sind.         Raphaël Jallard: In einer perfekten Welt könnte die
                                                                      Studie Fehlbesetzungen bei der Rekrutierung wei-
              Dirk Baier: Regionale Unterschiede sind aus min-        ter reduzieren, Variablen zur Bindung der neuen
              destens zwei Gründen zu vermuten: Erstens erfolgt       Polizisten/-innen identifizieren und Ansätze aufzei-
              die Auswahl von Aspirantinnen und Aspiranten re-        gen, wie unsere Ausbildungs- und Arbeitsbedingun-
              gional nach teilweise differierenden Kriterien. Es      gen die Erwartungen der Mitarbeitenden erfüllen
              wird also überall ein etwas anderer Schwerpunkt
              bzgl. der Auswahl an Personen gesetzt. Zweitens ist     2   Siehe hierzu den Artikel von Dirk Baier S. 25–31.

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und gleichzeitig die Ausführung unserer hoheitli-       te des Personalwesens zu hinterfragen. Bereiche,
chen Aufgaben gewährleisten können. Wird uns            in denen sich die Polizei manchmal nur schwer
diese Studie anderes aufzeigen als die derzeit un-      zurechtfindet, zwischen dem heutigen modernen
tersuchten Ansätze, über die Ausbildung von mor-        Management, unserer hoch-
gen nachzudenken und sie weiterzuentwickeln? Das        gradig hierarchischen Struktur,
                                                                                            Dem SPI kommt [...] die Rolle
hoffe ich.                                              unseren mehr denn je komple- als Bindeglied und Vermittler
                                                        xen und intensiven Aufgaben zwischen Polizei und Wissenschaft
Reto Habermacher: Im Grundsatz ist der Spielraum        und den immer anspruchsvol- zu. Vor allem aber muss es uns
für massgebliche Veränderungen in der Polizeiaus-       leren Mitarbeitern/-innen. Dem zwingen, auch in diesem Bereich
bildung wohl bescheiden. Die polizeiliche Grund-        SPI kommt dabei die Rolle als über unseren kantonalen oder gar
versorgung als Kernaufgabe wird morgen nicht völlig     Bindeglied und Vermittler zwi-
                                                                                            regionalen Horizont hinaus auf
anders sein als heute. Dies schliesst selbstverständ-   schen Polizei und Wissenschaft
lich nicht aus, dass sich in methodisch-didaktischer    zu. Vor allem aber muss es uns
                                                                                            die nationale Ebene zu blicken.
Hinsicht weitere Anpassungen aufdrängen. Ebenso         zwingen, auch in diesem Bereich über unseren kan-
erscheinen Verschiebungen der Gewichtung inner-         tonalen oder gar regionalen Horizont hinaus auf die
halb des Gesamtspektrums als durchaus denkbar.          nationale Ebene zu blicken. Wir haben den «Nach-
Diesbezüglich könnte die vorliegende Studie wich-       teil», so viele Polizeien wie Kantone und noch mehr
tige Hinweise liefern: Da sie recht unterschiedliche    zu haben; profitieren wir davon und tauschen uns
Themenfelder abbildet, könnte sie einerseits neue       intensiver über unsere Prozesse aus, um uns zu ver-
Ausbildungsbedürfnisse zutage fördern; andererseits     bessern!
könnte daraus auch ein gewisser Anpassungsbedarf
bei bestehenden Ausbildungsinhalten entstehen.          Dirk Baier: Ich habe das SPI bislang als Anbieter von
                                                        Aus- und Weiterbildungen kennen gelernt. Ich bin
                                                        daher sehr froh über die Erfahrungen, die ich in den
         magazine : Mit Blick auf die bisherigen        letzten Monaten im Rahmen des Projekts machen
Erfahrungen in diesem Projekt, welches Kooperati-       konnte. Denn es hat sich gezeigt, dass das SPI bzw.
onspotenzial sehen Sie zwischen akademischen Bil-       seine Mitarbeitenden grosses Interesse an wissen-
dungseinrichtungen, Polizeiorganisationen und dem       schaftlicher Forschung haben, eigene Ideen in eine
SPI?                                                    Studie einbringen und zugleich über die Kontakte
                                                        verfügen, die es braucht, um ein Forschungsprojekt
Raphaël Jallard: Was unseren Beitrag als regionales     durchzuführen. Diese Erfahrungen konnte ich eben-
Ausbildungszentrum anbelangt, so stehen wir noch        falls in dem bereits angesprochenen Projekt in Zü-
ganz am Anfang dieses Projekts. Doch haben wir          rich zu Bodycams machen, d. h. auch die Polizeior-
ein gutes Gefühl und erfahren volles Verständnis        ganisationen – hier die Stadtpolizei Zürich – wissen
sowie Achtung zwischen der Forschung, dem SPI           um den Mehrwert wissenschaftlicher Forschung. Ich
und der Polizei. Damit sind erste solide Grundla-       sehe für die Zukunft dieses Dreiecks aus Polizeiorga-
gen gelegt. Ich persönlich setze mich für eine enge     nisationen, SPI und Hochschulen daher grosses Ko-
Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Poli-          operationspotenzial. Grundlage von Kooperation ist
zei ein. Während meiner 18 Jahre in der Kriminal-       dabei gegenseitiges Vertrauen, welches aufgrund der
technik hatte unsere Abteilung immer ein oder zwei      Durchführung solcher Studien weiter wachsen kann.
Doktoranden/-innen in der Forensik; dieses Modell
ist bis heute gültig. Die Verbindungen zur École des    Reto Habermacher: Je besser es uns gemeinsam
Sciences criminelles in Lausanne sind immer noch        gelingt, das SPI als zentrale Drehscheibe für alle Be-
sehr eng und beständig. Eine solche Vernetzung ist      lange der polizeilichen Aus- und Weiterbildung zu
wirklich förderlich für eine ständige Entwicklung       positionieren, desto mehr wird das Ausbildungswe-
und Weiterentwicklung. Heute öffnet sich uns mit        sen im Sinne einer Unité de doctrine vereinheitlicht
dieser soziologischen Forschung die Welt der Geis-      und damit eine zunehmend notwendige überregio-
teswissenschaften. Ich bin zuversichtlich, dass wir     nale Zusammenarbeit erleichtert. Dazu gehört aber
den Anstoss dazu geben werden, bestimmte Aspek-         auch eine künftig noch engere Zusammenarbeit mit

format magazine no 9                                                                                             43
DEBATTE – DER POLIZEILICHE BERUFSEINSTIEG UNTER DER LUPE

                anderen Bildungseinrichtungen, um dem Anspruch          Standardisierung der Praktiken einsetzen, um so die
                der Durchlässigkeit des Bildungssystems (Stichwort:     Annäherung und den Austausch zwischen den Po-
                kein Abschluss ohne Anschluss) ebenso wie den un-       lizeien zu intensivieren und zu erleichtern, denn es
                terschiedlichen polizeilichen Laufbahnen gerecht        muss immer mehr zusammengearbeitet werden. Sie
                werden zu können. Diese Kooperationen sollen            muss innovative Ausbildungen anbieten, organisie-
                sich in Zukunft nicht ausschliesslich auf den Aus-      ren und begleiten sowie deren Zertifizierung garan-
                bildungsbereich konzentrieren, wo wir bereits seit      tieren. Diese Polizeiakademie muss als Bindeglied
                mehreren Jahren erfolgreich mit Fachhochschulen         zwischen Wissenschaft und Polizei fungieren, wie
                und Universitäten zusammenarbeiten, um beispiels-       sie es zurzeit bei dieser Studie tut. Als Bindeglied
                weise CAS-Ausbildungen anzubieten, sondern auch         auch zwischen der Ausbildung und der Polizei, um
                kooperative Forschungsprojekte wie das vorliegen-       neue Technologien und moderne Bildungsformen in
                de umfassen. Längerfristig können aus diesen For-       die noch immer staubige Welt der Polizeiausbildung
                schungen, in Zusammenarbeit mit akademischen            einzubringen. Schliesslich erwarte ich, dass sie für
                Bildungseinrichtungen, auch weitere Lehrangebote        gewisse nationale Projekte logistische und finanzi-
                und Lehrformen zugunsten der Polizei entstehen.         elle Unterstützung bietet. Damit der Zusammenhalt
                                                                        zwischen den Polizeien und dieser Polizeiakademie
                                                                        gewahrt ist, hätte ich noch den Wunsch, dass in den
                          magazine : Wie sieht Ihrer Meinung nach       SPI-Strukturen eine polizeiliche Vertretung gewähr-
                die Rolle des SPI als «Schweizer Polizeiakademie»       leistet ist. Ich denke, dass dies eine unabdingbare
                in Zukunft aus (im Bereich «Forschung und Lehre»)?      Voraussetzung ist, wenn diese Polizeiakademie ihre
                                                                        Glaubwürdigkeit bei den Polizisten/-innen an der
                Reto Habermacher: Mit der Schaffung des neuen           Front beibehalten will.
                Geschäftsbereiches «Forschung, Lehre, CentreDoc
                                         und Sprachdienste» ist der     Dirk Baier: Mit Blick auf den Bereich «Forschung»
Das SPI muss vom reinen Dienst- Grundstein gelegt, das SPI              kann das SPI mindestens zwei Rollen einnehmen:
 leister zur zentralen Drehscheibe auch in dieser Hinsicht              Erstens kann es Themen identifizieren, die für die
 für alle Belange der polizeilichen gezielt zu positionieren            Polizei aktuell und zukünftig von Relevanz sind und
   Ausbildung werden. Dazu sind und weiterzuentwickeln                  die mittels Forschung adressiert werden sollten.
  Forschung und Lehre, aber auch und es vom Institut zur                Zweitens kann es die Vernetzung der verschiedenen
   Innovation und internationale Akademie zu überführen.                Akteure gewährleisten, d. h. Hochschulen und Poli-

        Beziehungen unabdingbar. Das SPI muss vom reinen                zeiorganisationen zusammenbringen. Dabei entsteht
                                         Dienstleister zur zentra-      letztlich auch für das SPI ein wichtiger Mehrwert:
                len Drehscheibe für alle Belange der polizeilichen      Meine Erfahrungen an der Fachhochschule haben
                Ausbildung werden. Dazu sind Forschung und              gezeigt, dass Forschungsergebnisse in die Aus- und
                Lehre, aber auch Innovation und internationale Be-      Weiterbildung einfliessen können. Studierende sind
                ziehungen unabdingbar. In naher Zukunft sind wir        immer sehr interessiert an neuesten Forschungs-
                insbesondere bestrebt, strategische Leitentscheide      ergebnissen und den Methoden, die zu diesen Er-
                zu diesen Fragen zu fällen und diese dann Schritt       gebnissen geführt haben. Ich gehe davon aus, dass
                für Schritt umsetzen. Die Kohortenstudie erscheint      die Angebote des SPI auch durch die aufgrund von
                dabei als gelungenes Beispiel einer Zusammenarbeit      Kooperationen erzielten Forschungsbefunde ergänzt
                zwischen Wissenschaft, Polizei und SPI, wie wir sie     und damit auch weiter aufgewertet werden können.
                uns im Rahmen einer zukünftigen «Schweizer Poli-
                zeiakademie» vorstellen.
                                                                                  magazine : Welche Vorteile und Herausfor-
                Raphaël Jallard: Es ist schwer zu sagen, welche Rolle   derungen sehen Sie in der geplanten Ausweitung der
                diese «Polizeiakademie» in Zukunft spielen wird. Ich    Studie auf die gesamte Schweizer Polizeilandschaft?
                weiss hingegen, was ich persönlich von ihr erwarte!
                Im Laufe der Zeit muss sie die nationale Doktrin ge-    Dirk Baier: Der zentrale Vorteil der Ausweitung
                währleisten und sich für die Harmonisierung und die     der Studie liegt in der Erhöhung der Fallzahlen. In

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DEBATTE – DER POLIZEILICHE BERUFSEINSTIEG UNTER DER LUPE

den beiden Standorten des Pilotprojekts werden          nicht mehr «für», sondern «mit» Unternehmen, das
wir ca. 130 Polizistinnen und Polizisten begleiten      persönliche Wohlbefinden (Familie, Freizeit, Ach-
dürfen. Dies ist bereits eine tolle Möglichkeit, die    tung der Werte) ist wichtiger als eine Karriere, ihre
wir erhalten haben. Auswertungen, die bestimmte         Mobilität ist hoch, ihre Bindungen sind schwach.
Subgruppen betreffen, bspw. Frauen oder Perso-          Diese Studie soll es uns ermöglichen, bestimmte
nen mit Migrationshintergrund, sind aber Grenzen        Trends zu identifizieren und in unsere Modelle zu
gesetzt. Eine schweizweite Studie erlaubt daher,        integrieren.
weit differenziertere und insgesamt verlässlichere
Auswertungen vorzunehmen. Auch dabei stehen             Reto Habermacher: Die Arbeiten rund um BGK
für mich nicht in erster Linie regionale Vergleiche     2020 haben eindrücklich gezeigt, dass derzeit in
im Vordergrund, sondern Vergleiche verschiedener        der Grundausbildung erheb-
sozio-demografischer Gruppen. Daneben wäre eine         liche Unterschiede zwischen
                                                                                             Unter Vorbehalt der Detail-
schweizweite Studie auch eine Art Imagekampagne         den einzelnen regionalen Aus- analyse der Pilotstudie und der
für die Schweizer Polizei: Sie wäre meines Wissens      bildungszentren bestehen. Mit Validierung durch die polizei-
die erste weltweit, die eine ganze Generation junger    dem neuen Modell werden lichen Instanzen begrüsst und
Polizistinnen und Polizisten wissenschaftlich beglei-   diese in verschiedenen Berei- unterstützt das SPI [...] eine
ten lassen würde. Ich denke, dass solch eine Stu-       chen (z. B. Prüfungen) gezielt Ausweitung dieser Studie auf die
die viel Positives über Polizistinnen und Polizisten,   abgebaut, ohne dass gewollte
                                                                                             gesamte Schweiz.
sicherlich aber auch das ein oder andere kritische      lokale Unterschiede im Sinne
Ergebnis zutage fördern wird; insgesamt würde die       unseres föderalistischen Systems unterbunden wer-
Polizei aber transparent mit all diesen Themen um-      den. Die vorliegende Studie kann nur dann wirklich
gehen, und das dürfte ihr Ansehen in der Öffentlich-    verlässliche Rückschlüsse zulassen, wenn sie die
keit weiter steigern.                                   gesamte Schweizer Polizeilandschaft abdeckt. Un-
                                                        ter Vorbehalt der Detailanalyse der Pilotstudie und
Raphaël Jallard: Die erste Herausforderung wird die     der Validierung durch die polizeilichen Instanzen
Rücklaufquote sein. In diesem Zusammenhang er-          begrüsst und unterstützt das SPI deshalb eine Aus-
muntere ich die Direktorin und die Direktoren der       weitung dieser Studie auf die gesamte Schweiz, da
regionalen Ausbildungszentren sowie die Polizei-        damit neben einer grösseren numerischen Reprä-
korps ausdrücklich, sich aktiv an dieser Forschung zu   sentativität auch die Vielfalt der drei grossen Sprach-
beteiligen. Nur ein paar Stunden müssen über einen      regionen und die spezifischen Realitäten von sehr
Zeitraum von zehn Jahren für sieben Befragungen         urbanen Regionen wie Genf oder Zürich untersucht
(Irrtum vorbehalten) eingesetzt werden. Eine kleine     werden könnten.
Investition, die zweifellos für die meisten Polizeien
der Schweiz einen Nutzen haben wird. Mit der Aus-
weitung der Studie auf die gesamte schweizerische
Polizeilandschaft werden wir über eine repräsentati-
ve und fundierte Stichprobe von 600 bis 700 jungen
Polizisten/-innen verfügen, die kürzlich der Polizei
beigetreten sind. Wenn wir «unsere Leute» besser
kennenlernen (Herkunft, Sozialgefüge, Laufbahn,
Anreize bei ihrer Karriere, ihrem Austritt oder ihrer
Weiterentwicklung...), haben wir ein wirksames HR-
Instrument, um unsere Mitarbeitenden zu verstehen,
sie zu binden und sie zu motivieren, sich in unse-
rer Institution weiterzuentwickeln... Abschliessend
möchte ich sagen, dass unsere Strukturen in zehn
Jahren wahrscheinlich vor einer grossen Herausfor-
derung stehen werden: der massive Anteil der Ge-
nerationen Y und Z in unseren Reihen. Sie arbeiten

format magazine no 9                                                                                            45
DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

Débat
L’entrée dans la profession policière à la loupe

                                                                               *	
                                                                                 Directeur de l’Institut Suisse de Police
                                                                                 (ISP)
                                                                               **	
                                                                                  Directeur du Centre interrégional de
                                                                                  formation de police (CIFPol)
                                                                               ***	Directeur de l’Institut de prévention
                                                                                    de la délinquance et de la criminalité,
                                                                                    Haute école spécialisée de Zurich
                                                                                    (ZHAW)

Reto Habermacher *    Raphaël Jallard **        Dirk Baier ***

            La formation et les premières années de pratique            aspirants ? Les réponses à ces questions permettront
            professionnelles contribuent à façonner l’identité des      de tirer des conclusions pouvant s’avérer d’une
            jeunes policières et policiers. En collaboration avec       grande utilité, tant pour le développement de la
            l’Université de Lausanne et la Haute école spécialisée      formation de base que pour le travail dans les corps
            de Zurich, l’ISP mène une étude pilote sur la socialisa-    de police.
            tion professionnelle des policières et policiers débutant
            leur formation selon le Concept général de formation        Dirk Baier : La principale plus-value réside
            2020 dans les centres de formation de Colombier/            dans l’obtention de connaissances validées
            Granges-Paccot et d’Amriswil 1.                  magazine   empiriquement, et ce, à au moins deux égards.
            donne la parole à l’un des chercheurs principaux de         Premièrement, les études de cohortes mettent en
            l’étude, à un directeur d’un centre de formation et au      lumière des informations relatives au développement
            directeur de l’ISP. Leurs visions sur ce projet novateur    professionnel des policières et policiers, dès le
            concordent largement, mais présentent des spécificités      premier jour de formation. Deuxièmement, elles
            reflétant le rôle que chacun des partenaires – monde        permettent d’examiner les hypothèses sur les liens
            académique, police et ISP – peut jouer dans le cadre        de cause à effet. Il existe déjà certainement, au sein
            de tels projets de recherche collaboratifs, projets que     de la police, des connaissances empiriques relatives
            l’ISP souhaite développer à l’avenir.                       à ces deux points, qu’une étude peut valider de
                                                                        manière systématique. Au-delà de cela, il faut rester
                                                                        prudent face aux attentes démesurées à l’égard d’une
                       magazine : Selon vous, quelle plus-value         telle étude : les résultats ne peuvent généralement
            apporte cette étude de cohorte à la formation poli-         pas être mis en pratique tels quels. Cependant,
            cière et à la police en général ?                           ils fournissent des indications importantes sur les
                                                                        domaines dans lesquels il y aurait nécessité d’agir.
            Reto Habermacher : Une grande partie des
            aspirantes et aspirants considèrent, en début de            Raphaël Jallard : Sur le plan de la formation
            formation, la profession policière comme un « métier        policière, cette étude va nous permettre de
            de rêve ». Est-ce que c’est toujours le cas pendant et
            surtout à la fin de la formation de base ? Ou est-
                                                                        1   Pour une présentation plus détaillée de ce projet de recherche, voir
            ce que l’image qu’ils s’en faisaient a changé ? Si oui,
                                                                            l’article de Michaël Meyer et Cyril Amberg en pp. 32–38. En p. 109
            pourquoi et chez quelles catégories d’aspirantes et             figure une fiche synoptique.

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DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

disposer d’une image des attentes des candidates          compte notamment sur la durée de l’étude pour
aspirantes et candidats aspirants. Au fil des             qu’au fil du temps, les langues se délient. En tant
questionnaires et des années passées dans les             que pôle de formation, nous devons régulièrement
corps de police, nous serons en mesure de suivre          nous remettre en question pour adapter nos
l’évolution de cette image. Existera-t-il un delta        modèles ; cet exercice sera certainement facilité et
entre la réalité du personnel policier et celle           motivé par des « feedback authentiques » même si
des candidates et candidats ? Le cas échéant,             parfois dérangeants.
pour la formation et les ressources humaines
des polices, il s’agira de prendre conscience             Reto Habermacher : La question de la
des attentes générationnelles des candidates et           diversification des profils revêt de plus en plus
candidats, notamment en termes d’encadrement,             d’importance compte tenu du nombre croissant
de management, d’horaires, de valeurs... Et, dans         d’aspirantes et aspirants issus de l’immigration.
une certaine mesure, il y aura lieu d’apporter des        De même, le nombre de policières est en
aménagements à nos modèles actuels, pour que              augmentation constante dans tous les corps de
la police reste attractive comme employeuse et            police. À bien des égards, cela a une influence
formatrice. La finalité de la démarche consiste à         déterminante sur les structures et la culture
investir les policières et policiers de demain dans       des corps de police, ainsi que sur la doctrine
leurs missions, à les fidéliser à l’institution et à      d’engagement. À ma connaissance, cette
limiter le turn-over.                                     diversification des profils au sein de police n’a pas
                                                          encore fait l’objet d’une enquête systématique en
                                                          Suisse. L’étude de cohorte fournira certainement
           magazine : Quel aspect de l’étude de co-       des résultats intéressants aux corps de police,
horte trouvez-vous le plus intéressant ?                  surtout si, dans un deuxième temps, elle peut être
Raphaël Jallard : Personnellement, deux aspects           étendue à l’ensemble de la Suisse.
me tiennent particulièrement à cœur. Le premier
élément est la réponse à la question : que faut-          Dirk Baier : L’étude porte sur de nombreux sujets
il mettre en place pour que les collaboratrices et        intéressants sur le plan scientifique, car très peu
collaborateurs de l’institution police s’épanouissent     d’études comparables ont été réalisées jusqu’à
au travail malgré les aléas du quotidien, la routine,     présent. Personnellement, je serais curieux de
la complexification des procédures et un contact          savoir comment les policières et policiers géreront
avec la population, ou certaines franges de la            le passage de la théorie à la pratique quotidienne,
population, toujours plus tendu ? Le second aspect,       s’il y aura un « choc de la réalité » et comment celui-
et ici c’est le directeur de centre de formation et       ci sera affronté. Dans quelle
non pas le policier qui s’exprime, consiste à prendre     mesure, par exemple, les L’ étude porte sur de nombreux
conscience de cette perception entre le passage du        expériences négatives qu’ils sujets intéressants sur le plan
monde de la formation à celui du corps de police.         vivront        indubitablement, scientifique, car très peu d’ études
Que faisons-nous parfaitement juste à l’école,            c’est-à-dire les expériences à comparables ont été réalisées
que faisons-nous de faux ? Que faut-il maintenir,         lourde charge émotionnelle
                                                                                                jusqu’ à présent.
supprimer, adapter ? Les échos des agentes et agents      de violence verbale et
en fonction sont certes assez positifs au sujet des       physique ou avec des victimes d’infractions et
nouvelles « recrues ». Par contre, nous avons peu de      d’accidents de la circulation, auront-elles un
retours ou, alors, un retour biaisé des apprenantes       impact sur leur parcours professionnel ? Comment
et apprenants. Ceux-ci peinent à s’exprimer,              les policières et policiers feront-ils face à de telles
sans retenue, de par leur statut, puis, ensuite de        expériences ? Un deuxième sujet m’intéresse :
celui de « bleus » fraîchement brevetés avec peu          nous avons également pu recenser différents
d’expériences du métier. Cette étude commandée et         biais sociopolitiques des policières et policiers,
gérée, à l’externe des services de police, permettra,     notamment leur tolérance et leurs opinions sur les
je l’espère vivement, de faire la lumière sur certaines   sanctions pénales. Il y a cependant encore peu de
zones d’ombre de notre cursus de formation. Je            recherches sur ces biais dans le monde policier.

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DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

                         magazine : Pensez-vous qu’il existe des dif-   Dirk Baier : On peut supposer qu’il existe des
              férences régionales dans la diversification des profils   différences régionales pour au moins deux raisons.
              et dans la formation préalable des aspirantes poli-       Tout d’abord, la sélection des aspirantes et aspirants
              cières et des aspirants policiers ?                       est basée sur des critères régionaux qui ne sont pas
                                                                        uniformes. Elle ne répond donc pas aux mêmes
              Reto Habermacher : Oui, c’est certain. Les corps          critères prépondérants dans chaque région. Par
              de police ruraux de petite taille ont généralement        ailleurs, force est de constater que la composition et
              tendance à recruter leurs membres dans leurs              la culture des différents corps de police et services
              « propres » rangs (dans leur canton d’implantation        ne sont pas identiques. C’est ce que nous avons
              ou dans le canton voisin), tandis que les corps de        pu observer lors d’une récente enquête menée à
              police plus grands agissent plus ouvertement dans         Zurich dans quatre postes de police sur le thème
              ce domaine. De même, il semble qu’il y ait de             des caméras de corps (ou bodycams)2. Je pense qu’il
              grandes différences dans la formation préalable           est également important de souligner que l’étude de
              obligatoire. Au sein des corps de police qui              cohorte ne se concentre pas sur des comparaisons
              entraînent de grandes unités spécialisées, un niveau      régionales. L’accent est mis en premier lieu sur
              de formation global plus élevé pourrait être visé         les parcours professionnels, que nous aimerions
              qu’au sein des corps de police qui se concentrent         notamment analyser en distinguant policières et
              sur les missions fondamentales et qui ont souvent         policiers.
              besoin de soutien de la part d’autres cantons pour
              des tâches spéciales.
                                                                                   magazine : Quels pourraient être les im-
             Raphaël Jallard : Je ne dispose pas d’informations         pacts du projet sur l’évolution de la formation poli-
             détaillées et stabilisées sur cette question. Je me        cière à l’horizon 2030 ?
             réjouis que cette étude puisse y répondre, cette
             information pouvant être utile pour le recrutement.        Dirk Baier : L’étude ne bouleversera pas la formation
             Les conditions d’admission pour rejoindre un corps         policière. Elle est de surcroît davantage orientée vers
             de police sont, à mes yeux, une sorte de prérequis.        le présent que l’avenir, car nous suivons l’évolution
                                        Ensuite, les processus          en cours des policières et policiers. Envisager
   Au final, notre objectif est de de recrutement « font le             l’avenir à partir de cette étude est impossible,
recruter des personnes éclairées, reste » pour sélectionner             d’ailleurs aucune étude scientifique ne peut le faire
astucieuses, capables d’arriver à les personnes dont le                 à proprement parler. Je pense que l’étude servira
leurs fins en respectant le cadre parcours de vie, le savoir-           surtout à peaufiner les détails. Les procédures de
          légal et les justiciables. faire, le savoir-être et le        sélection ainsi que les contenus didactiques et les
                                        savoir-devenir présentent       types de formation sont largement développés.
             le plus grand potentiel. Au final, notre objectif est      L’étude nous permet d’observer de manière
             de recruter des personnes éclairées, astucieuses,          empirique comment tout cela fera ses preuves. Et si,
             capables d’arriver à leurs fins en respectant le           par exemple, il s’avère que la résilience, qui apparaît
             cadre légal et les justiciables. L’étude saura-t-elle      notamment dans le questionnaire, est une aptitude
             nous dire si un profil type répond à ces exigences ?       importante à posséder pour pouvoir faire face aux
             Dans tous les cas, les résultats de cette étude nous       défis policiers, alors, le savoir pourrait nous faire
             permettront de prendre conscience de la diversité          accorder davantage d’attention à cette aptitude, à
             ou de l’homogénéité des profils des hommes et              l’avenir, dans la sélection des aspirantes et aspirants.
             des femmes qui composeront les policiers et les            À cet égard, nous avons identifié plusieurs possibilités
             policières de demain. Quel que soit le résultat,           d’amélioration. Il ne faut cependant pas s’attendre à
             nous devrons poursuivre notre effort pour que nos          ce que l’étude entraîne un changement radical de la
             agentes et agents soient représentatifs de notre           formation, ce n’est pas non plus son but.
             population et surtout capables de créer le lien et la
             confiance nécessaire à une interaction réussie, tous
             publics confondus.                                         2   Voir à ce sujet l'article de Dirk Baier en pp. 25–31.

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DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

Raphaël Jallard : Dans un monde parfait, cette             ce modèle se perpétue encore aujourd’hui. Les liens
étude pourrait réduire, encore, les « erreurs de           avec l’École des Sciences criminelles de Lausanne sont
casting » du recrutement, identifier les variables         toujours très forts et permanents. Un tel réseautage
pour fidéliser les nouveaux policiers et policières,       est véritablement propice à une dynamique
offrir des pistes pour que notre formation et les          d’évolution et de développement permanent.
conditions de travail répondent aux attentes des           Aujourd’hui, avec cette recherche sociologique,
collaboratrices et collaborateurs tout en garantissant     c’est l’univers des sciences humaines qui s’ouvre à
l’accomplissement de nos missions régaliennes.             nous. J’ai bon espoir que nous
Cette étude nous apportera-t-elle d’autres pistes          instaurions une dynamique
                                                                                                 Quant à l’ISP, il a ce rôle à jouer
que celles actuellement étudiées pour penser et            de questionnements sur des de liant et de facilitateur entre
développer la formation de demain ? Je le souhaite.        aspects propres aux ressources le milieu policier et académique.
                                                           humaines. Des domaines où, Mais surtout, il doit nous forcer
Reto Habermacher : En principe, nous avons peu de          parfois, la police a de la peine à dépasser, dans ce domaine
marge de manœuvre pour effectuer des changements           à trouver ses marques, entre le également, notre vision cantonale,
conséquents dans la formation policière. Les               management moderne actuel,
                                                                                                 voire régionale, pour l’ étendre à
missions fondamentales de la police en tant que            notre structure très hiérarchisée,
                                                                                                 l’ échelle nationale.
tâches principales ne seront pas complètement              nos missions plus complexes et
différentes demain de ce qu’elles sont aujourd’hui.        intenses que jamais et du personnel toujours plus
Cela n’exclut évidemment pas la possibilité que            exigeant. Quant à l’ISP, il a ce rôle à jouer de liant et
d’autres adaptations méthodologiques et didactiques        de facilitateur entre le milieu policier et académique.
soient nécessaires. De même, des modifications             Mais surtout, il doit nous forcer à dépasser, dans ce
de la pondération dans l’ensemble des offres de            domaine également, notre vision cantonale, voire
formation semblent tout à fait concevables. Cette          régionale, pour l’étendre à l’échelle nationale. Nous
étude pourrait fournir des indications importantes à       avons le « défaut » de disposer d’autant de polices
ce sujet. Comme elle aborde des thématiques très           que de cantons, même plus, alors profitons-en pour
différentes, elle pourrait, d’une part, faire apparaître   échanger de manière plus intense sur nos processus
de nouveaux besoins en formation et, d’autre               et les améliorer !
part, donner lieu à une nécessité d’ajustement des
contenus de formation existants.                           Dirk Baier : Jusqu’à présent, je connaissais l’ISP
                                                           en tant que prestataire de formations de base et
                                                           continues. Je suis donc très satisfait des expériences
            magazine : Sur la base des expériences         que j’ai faites au cours des derniers mois dans le cadre
faites dans le cadre de ce projet, quel potentiel de       de ce projet. J’ai pu constater que les collaboratrices
collaboration percevez-vous entre les institutions de      et collaborateurs de l’ISP sont très intéressés par la
formation académiques, les organisations policières        recherche scientifique ; ils apportent leurs idées et
et l’ISP à l’avenir ?                                      disposent en outre des contacts nécessaires pour
                                                           mener à bien un projet de recherche. J’ai également
Raphaël Jallard : Nous nous trouvons encore aux            pu faire des expériences dans le cadre du projet
prémices de ce projet en ce qui concerne notre             susmentionné à Zurich, au sujet des bodycams ; les
implication en tant que centre régional de formation.      organisations policières, en l’occurrence la Police
Nous constatons néanmoins un bon « feeling »               municipale de Zurich, sont également conscientes
et une parfaite compréhension et considération             de la plus-value de la recherche scientifique. Je vois
entre le monde de la recherche, l’ISP et celui de          donc, à l’avenir, un grand potentiel de collaboration
la police. De premières bases solides sont donc            entre ces trois entités. Cette collaboration est basée
posées. Personnellement, je suis acquis à une étroite      sur la confiance mutuelle, qui peut continuer à se
collaboration entre le monde académique et la              développer grâce à de telles études.
police. Lors de mes 18 années passées à la police
scientifique, notre service comptait en permanence         Reto Habermacher : Mieux nous parviendrons
un ou deux doctorant·e·s en sciences forensiques ;         ensemble à faire de l’ISP la plaque tournante

format magazine no 9                                                                                                    49
DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

                  de tous les aspects de la formation policière de           exemple réussi de collaboration entre le monde
                  base et continue, plus le système de formation             académique, le monde policier et l’ISP, comme nous
                  sera unifié et répondra à une unité de doctrine,           l’envisageons dans le cadre d’une future « académie
                  facilitant ainsi une collaboration suprarégionale          suisse de police ».
                  de plus en plus nécessaire. Mais cela implique
                  également une collaboration encore plus étroite            Raphaël Jallard : Difficile de dire quel rôle cette
                  à l’avenir avec d’autres institutions de formation         académie de police tiendra à l’avenir. Par contre,
                  afin de répondre aux exigences d’accessibilité du          je sais ce que j’attends personnellement d’elle ! Au
                  système de formation (devise : « pas de diplôme            fil du temps, elle doit garantir la doctrine nationale,
                  sans passerelles ») ainsi qu’aux différents parcours       participer à l’harmonisation et à l’uniformisation
                  policiers. Cette collaboration ne se concentrera pas       des pratiques de manière à renforcer et faciliter les
                  exclusivement sur le domaine de la formation, dans         rapprochements et échanges entre les forces de police,
                  lequel nous travaillons déjà depuis plusieurs années       les besoins en collaboration allant en s’agrandissant.
                  avec les hautes écoles et les universités, notamment       Elle doit proposer, organiser, encadrer des formations
                  pour proposer des formations CAS, mais inclura             novatrices et garantir également les certifications de
                  également des projets de recherche collaborative           celles-ci. Cette académie de police doit fonctionner
                  à l’image de celui-ci. À plus long terme, ces              comme un relais entre les milieux académiques et
                  recherches menées en collaboration avec des                le monde policier, c’est actuellement le cas avec
                  institutions de formation académiques pourraient           cette étude. Relais également entre le monde de la
                  également conduire à la mise en place de nouvelles         formation et de la police pour amener les nouvelles
                  offres de formation et méthodes d’enseignement             technologies et les vecteurs de formation modernes
                  pour la police.                                            dans le monde encore poussiéreux de la formation
                                                                             policière. Finalement, je m’attends à ce qu’elle
                                                                             serve d’appui logistique et financier pour certains
                             magazine : Selon vous, quel rôle tiendra        projets d’ampleur nationale. Pour que la cohésion
                  l’ISP en tant qu’académie de police de portée natio-       soit maintenue entre les forces de police et cette
                  nale à l’avenir (dans la recherche et l’enseignement       académie de police, je me permets encore un vœu,
                  de type académique) ?                                      celui de garantir une représentation policière dans les
                                                                             structures de l’ISP. Ce sera la condition sine qua non,
                  Reto Habermacher : La création du nouveau                  je pense, si cette académie de police veut conserver
                  domaine « Recherche, Enseignement, CentreDoc               sa crédibilité face aux policières et policiers du front.
                                             et Service linguistique » a
   S’ il n’ était encore qu’un simple jeté les bases, à cet égard            Dirk Baier : En matière de recherche, l’ISP peut
          prestataire de formations, aussi, du positionnement                jouer au moins deux rôles. D’une part, il peut mettre
    l’ISP doit maintenant devenir ciblé et du développement                  en évidence les thématiques actuelles et futures qui
    la plaque tournante de tous les de l’ISP, ainsi que de sa                concernent la police et qui devraient être abordées
  aspects de la formation policière. transformation en une                   dans le cadre de la recherche. D’autre part, il peut

   La recherche et l’enseignement, académie de police.                       assurer la mise en réseau des différents acteurs, c’est-
                                             S’il n’était encore qu’un       à-dire mettre en contact les institutions de formation
      mais aussi l’ innovation et les
                                             simple prestataire de           académiques et les organisations policières. En fin
relations internationales sont pour formations, l’ISP doit                   de compte, cela constitue également un avantage
                   cela indispensables. maintenant devenir la                pour l’ISP. Mon expérience au sein de la haute école
                                             plaque tournante de tous        a montré que les résultats des recherches peuvent
                  les aspects de la formation policière. La recherche et     être intégrés dans la formation de base et continue.
                  l’enseignement, mais aussi l’innovation et les relations   En effet, les étudiantes et étudiants sont toujours très
                  internationales sont pour cela indispensables. Nous        intéressés par les derniers résultats des recherches
                  souhaitons prochainement prendre des décisions             et les méthodes qui ont conduit à ces résultats.
                  stratégiques sur ces questions et les mettre en œuvre      J’imagine que les prestations fournies par l’ISP seront
                  étape par étape. L’étude de cohorte semble être un         également enrichies par les résultats obtenus grâce

     50                                                                                                                format magazine no 9
DÉBAT – L’ENTRÉE DANS LA PROFESSION POLICIÈRE À LA LOUPE

aux collaborations et qu’elles pourront ainsi être de     forces de l’ordre. En connaissant mieux « nos gens »
plus en plus valorisées.                                  (provenance, tissu social, parcours, motivations
                                                          au cours de leur carrière, départ ou progression-
                                                          promotion…), nous aurons à disposition un
         magazine : Quels avantages et défis voyez-       puissant outil RH pour comprendre, fidéliser nos
vous dans la future extension de l’étude à l’ensemble     collaboratrices et collaborateurs et les motiver à
du paysage policier suisse ?                              progresser dans notre institution… Pour conclure,
                                                          d’ici dix ans, un défi de taille risque d’ébranler nos
Dirk Baier : Le principal avantage de l’extension         structures, il s’agit de la proportion massive, dans
de l’étude réside dans l’augmentation du nombre           nos rangs, des générations Y et Z. Celles-ci ne
de personnes sondées. Sur les deux sites du projet        travaillent plus « pour » mais « avec » les entreprises,
pilote, nous serons en mesure de suivre quelque           le bien-être personnel (familles, loisirs, respect des
130 policières et policiers, ce qui constitue déjà        valeurs) est plus important qu’une carrière, leur
une occasion en or pour nous. Les évaluations qui         mobilité est grande, leurs attaches sont faibles. Cette
concernent certains groupes, comme les femmes et          étude devrait nous permettre d’identifier certaines
les personnes issues de l’immigration, sont toutefois     tendances et de les intégrer dans nos modèles.
limitées. Une étude menée dans toute la Suisse
permet donc d’effectuer des évaluations beaucoup          Reto Habermacher : Les travaux effectués dans
plus nuancées et généralement plus fiables. Ce            le cadre du CGF 2020 ont montré de manière
ne sont pas les comparaisons régionales qui               impressionnante qu’il existe actuellement des
m’importent le plus, mais plutôt les comparaisons         différences considérables dans la formation de
entre différents groupes sociodémographiques. En          base entre les divers centres
outre, une étude à l’échelle de la Suisse serait une      régionaux de formation. Le
                                                                                              Sous réserve de l’analyse
sorte de campagne en faveur de l’image de la police       nouveau modèle a notamment détaillée de l’ étude pilote et de
suisse. À ma connaissance, ce serait la première          pour      objectif     d’atténuer sa validation par les instances
fois au monde qu’une génération entière de jeunes         ces différences dans divers policières, l’ISP accueille [...]
policières et policiers serait suivie par une équipe      domaines (p. ex. les examens), favorablement et soutient
de chercheurs. Je pense qu’une telle étude révélera       mais il n’empêche pas les l’extension de cette étude à
beaucoup de choses positives sur les policières et        variations locales qui existent
                                                                                              l’ensemble de la Suisse.
policiers, mais elle lèvera aussi sûrement le voile sur   au sein de notre système
certains aspects critiques. De manière générale, la       fédéraliste. Cette étude ne peut tirer des conclusions
police devrait traiter toutes ces questions de manière    véritablement fiables que si elle couvre l’ensemble
transparente, ce qui aurait un impact positif sur         du paysage policier suisse. Sous réserve de l’analyse
l’image qu’elle renvoie.                                  détaillée de l’étude pilote et de sa validation
                                                          par les instances policières, l’ISP accueille donc
Raphaël Jallard : Le premier défi sera le taux de         favorablement et soutient l’extension de cette étude
participation. À ce titre, j’encourage vivement la        à l’ensemble de la Suisse, car cela permettrait non
directrice et les directeurs des centres régionaux de     seulement d’assurer une plus grande représentativité
formation ainsi que les corps de police à participer      numérique, mais aussi d’étudier la diversité des
activement à cette recherche. Il s’agit de quelques       trois grandes régions linguistiques et les réalités
heures, à libérer sur dix ans, pour, sauf erreur, sept    spécifiques des régions très urbaines telles que
interviews. Nul doute que ce maigre investissement        Genève et Zurich.
aura des retombées bénéfiques pour la majeure
partie des forces de police de Suisse. Avec cette
extension de l’étude à l’ensemble du paysage
policier suisse, soit un échantillon de l’ordre de
600 à 700 policières et policiers, nous disposerons
d’un échantillon représentatif et solide des jeunes
policières et policiers ayant récemment intégré les

format magazine no 9                                                                                                 51
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