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Debüt Finnegan Downie Dear – Dirigent Pascal Deuber – Horn Giorgi Gigashvili – Klavier Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Holger Hettinger – Moderation Mi., 12.10.2022, 20 Uhr Philharmonie Berlin
Debüt im Deutschlandfunk Kultur Zuhause in der Fremde Mi 12.10.22, 20 Uhr Sie kommen aus Deutschland, Georgien, Großbri- Philharmonie tannien, Kanada, Spanien und den USA – die Debü- tantinnen und Debütanten der Spielzeit 2022/2023. Erich Wolfgang Korngold 1897–1957 Auch in diesem Jahr präsentieren wir Ihnen in fünf Thema und Variationen für Orchester op. 42 (1953) Konzerten wieder junge Solistinnen, Dirigenten und Ensembles, die bereits bei internationalen Wettbe- John Williams *1932 werben erfolgreich waren und denen wir eine große Konzert für Horn und Orchester (2003) Karriere zutrauen. I. Angelus: Far far away, like bells ... At evening pealing II. The Battle of the Trees: Swift Oak ... Stout Guardian of the Door Ihr kultureller Hintergrund, ihre Erfahrungen, ihre III. Pastorale: There Came a Day at Summer‘s Full musikalischen Vorlieben könnten unterschiedlicher IV. The Hunt: The Hart Loves the Highwood nicht sein. Einige von ihnen kommen aus Familien, V. Nocturne: The Crimson Day Withdraws die ihre Heimat verlassen haben und in einem Umfeld leben, in dem sie als fremd gelesen werden. Trotz PAUSE ihrer sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen haben alle Künstlerinnen und Künstler, die wir Ihnen Sergej Prokofjew 1891–1953 in dieser Reihe vorstellen möchten, zwei Dinge Suite aus dem Ballett ›Das Märchen von der steinernen Blume‹ (1951) gemeinsam: Mit Talent und großem Einsatz haben zusammengestellt von Finnegan Downie Dear sie es bereits sehr früh zu beeindruckendem Können I. Die Herrin des Kupferberges auf ihrem Instrument gebracht, und sie besitzen das II. Liebestanz »gewisse Etwas«, das aus ihnen charaktervolle III. Tanz der Freundinnen der Braut Interpreten macht, denen man gebannt lauscht. IV. Zeremonieller Tanz V. Hochzeitstanz Gelegenheit dazu gibt es in den zwei Debüt-Konzer- ten mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin Sergej Prokofjew im Großen Saal der Philharmonie Berlin und in den Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917–21, rev. 1923) Debüt-Kammerkonzerten aus drei unterschiedlichen I. Andante – Allegro Regionen in Deutschland. II. Tema con variazioni. Andantino III. Allegro ma non troppo Lassen Sie sich überraschen und bezaubern! Stefan Raue Dauer der Werke: Korngold ca. 9 min / Williams ca. 25 min / Intendant Deutschlandradio Prokofjew Suite ca. 20 min / Prokofjew Konzert ca. 31 min Übertragung am 16. Oktober ab 20.03 Uhr: UKW 89,6 / DAB+ / online / App. Im Anschluss zum Nachhören im DSO PLAYER → dso-player.de
Eine Tonart in Monotonie und ›Mo- Korngold stilbildend für Hollywood. 1938 wurde ihm für ›The Adventures dernismus‹ auf Kos- of Robin Hood‹ ein zweiter Oscar ten von Erfindung, verliehen. Form, Ausdruck, Schönheit, Melodie – John Williams und der Droide C-3PO, 1980 Dennoch beendete der Komponist 1945 alles Dinge, die mit seine Filmlaufbahn. Nach Abschluss dem verachteten ›Ro- eines Streichquartetts 1944, erinnerte er sich daran, dass ihn der Geiger mantizismus‹ zusam- Bronisław Huberman um ein Violinkon- menhängen – wird zert gebeten hatte. Ein solches Werk schließlich für die vollendete er nun, wobei er auf eigene Kunst der Musik Filmmusik zurückgriff. Auf die Urauf- Unheil bringen. führung im Jahr 1947 reagierte die Presse trotz starken Beifalls überwie- Erich Wolfgang Korngold unterschiedlicher gend skeptisch, galt doch Korngolds üppiger Musikstil inzwischen als sentimental und veraltet. Außerdem genossen damals Film- partituren bei den Freunden ernster Musik einen schlechten Ruf, Beleuchtung weshalb sie es wenig schätzten, wenn sie in den Konzertsaal übertragen wurden. Der Komponist musste Pläne für eine Europareise wegen eines Herzinfarkts verschieben. 1949 war es endlich soweit. Aber auch Von Hollywood zurück zum Konzertsaal seine Oper ›Kathrin‹, die in Wien zur Premiere kam, erhielt eine Korngold: Thema und Variationen für Orchester schlechte Presse. Zurück in Los Angeles, akzeptierte Korngold Seine Arbeit für die Traumfabrik von Hollywood begann mit dem 1953 einen Auftrag des aus Berlin stammenden Dirigenten ›Sommernachtstraum‹. Als Max Reinhardt das Shakespeare- Ernest Gebert für dessen Studentenorchester. So entstanden als Drama dort auf die Leinwand brachte, lud er Erich Wolfgang letztes veröffentlichtes Werk Korngolds die Variationen op. 42, Korngold ein, dafür Mendelssohns die trotz bewusster Vereinfachung seine souveräne Variations- Besetzung bekannte Musik zu bearbeiten. So kam und Instrumentationskunst zeigen. Bei dem schlichten Thema in 2 Flöten, 1 Oboe, 2 Klarinetten, 1 Fagott, der Wiener Komponist 1934 nach Los der Tonart C-Dur hatte der Komponist an ein irisches Volkslied 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Schlagzeug, Klavier, Harfe, Streicher Angeles und erhielt gleich weitere Auf- gedacht. Er verarbeitete es in sieben deutlich voneinander träge. Schon 1936 wurde er mit einem getrennten Variationen. Die graziöse vierte Variation in F-Dur Uraufführung Oscar ausgezeichnet, blieb aber erst lässt an eine filmische Liebesszene denken, worauf sich das am 22. November 1953 in Inglewood, nach dem »Anschluss« Österreichs Tempo erheblich beschleunigt. Nach einer elegisch wirkenden Kalifornien (USA) durch das Inglewood Symphony Orchestra unter der Leitung dauerhaft in den USA. Mit seiner Film- a-Moll-Variation kehrt der Zyklus im abschließenden Marsch von Ernest Gebert musik, für die er den spätromantischen kraftvoll wieder in die Haupttonart C-Dur zurück und bringt das Stil seiner Opern übernahm, wurde Thema in Hörnern und Trompeten zu einer hymnischen Apotheose.
Wenn ich klassische Musik höre, denke ich: Das ist viel besser als ich je schreiben könnte. Man weiß dann, man kann immer noch bes- ser werden. John Williams Der Filmkomponist kann auch anders Williams: Konzert für Horn und Orchester John Williams genießt heute in Hollywood ein so hohes Ansehen wie Jahrzehnte früher Erich Wolfgang Korngold. Für Steven Spielberg schuf er die Musik unter anderem zu den Filmen ›Der weiße Hai‹, ›Indiana Jones‹ und ›Schindlers Liste‹. Höchste Auszeichnungen erhielt er auch für die aufwändig besetzten ›Der Jäger‹, Holzschnitt von Sebastian Brant aus ›Das Narrenschiff‹, 1494 Filmpartituren zu den mehrteiligen Produktionen ›Star Wars‹ und ›Harry Potter‹. Wie Korngold hatte Besetzung Williams eine klassische Musikausbil- Horn solo 3 Flöten, 2 Oboen, 1 Englischhorn, 2 Klarinet- dung erhalten. In Los Angeles studierte ten, 1 Bassklarinette, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, er Komposition bei Mario Castelnuovo- 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba, Pauken, Schlagzeug, Harfe, Celesta, Streicher Tedesco und behielt später auch neben der Hollywood-Karriere sein Interesse Uraufführung an Konzertmusik bei. Ähnlich wie bei am 29. November 2003 im Chicago Symphony Korngold, verunsicherte diese Doppel- Center durch das Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von gleisigkeit Kritiker und Dirigenten. John Williams; Solist: Dale Clevenger Ermutigt durch André Previn, der 1968 seine Erste Symphonie zur Uraufführung brachte, schuf Williams danach Solokonzerte für Flöte, Violine, Tuba, Klarinette und Cello, die er meist selbst aus der Taufe hob. Heute feiert sogar seine Filmmusik Triumphe im Konzertsaal, so im Oktober 2021 bei einem vom Komponisten dirigierten Konzert mit den Berliner Philharmonikern.
Für Dale Clevenger, den Solohornisten des Chicago Symphony Orchestra, schrieb Williams 2003 sein Hornkonzert. Ausgehend von der Tradition dieses Instruments als Jagdhorn, gab er jedem der fünf Sätze bildhafte Überschriften, welche an eine symphoni- sche Dichtung denken lassen. Wie in seiner gleichzeitig entstan- denen ›Harry Potter‹-Musik klingt auch hier die keltische Zauberwelt an. Der Titel ›Angelus‹ des ersten Satzes bezieht sich auf das Glockenläuten zum katholischen Angelus-Gebet. Auf das leise Läuten antwortet das gedämpfte Horn zart und wird erst kräftiger, nachdem Glockenspiel, Vibraphon und Harfe hinzuge- treten sind. Das Tempo beschleunigt sich tänzerisch, bis zum Schluss die Glocken wiederkehren. Der schnelle zweite Satz bezieht sich auf ein keltisches Gedicht, in welchem die Bäume zu Kriegern werden. Nach der Darstellung der Schlacht mit reichem Schlagwerk, kräftigen Hornrufen und erregten Figuren kehrt die folgende Pastorale zu ruhigem Tempo zurück. Der Komponist bezeichnete das unbegleitete Oboensolo als »nostalgisch«; neben dem liedhaften Charakter der Melodie meinte er damit wohl auch die Rückkehr zu einer Tonart in der sonst überwiegend atonalen Partitur. Der lebhafte Jagd-Satz beginnt mit dem Jagdruf des Horns. Es hat hier in einer virtuosen Solokadenz seinen wichtigsten Auftritt, bevor sich im Finale friedliche Nachtstimmung ausbreitet. Ein Kunstwerk aus Malachit ›Die steinerne Blume‹, Filmplakat von Fred Westphal, 1973 Prokofjew: ›Das Märchen von der steinernen Blume‹ Zur publikumswirksamen Kunstform des Balletts, welche für die sowjetische Kultur große Bedeutung besaß, hat Sergej Prokofjew mit ›Romeo und Julia‹ und ›Cinderella‹ wichtige Beiträge geleistet. Viel weniger bekannt wurde seine Musik zum Ballett ›Das Märchen von der steinernen Blume‹. Sie entstand in dem für ihn schwierigen Jahr 1948, in dem ihn der Funktionär Andrei Schdanow als »Formalisten« verurteilte und ein Aufführungs- verbot gegen seine Werke verhängte. Als Prokofjew in dieser Krise einen Gegenpol zur harten Realität suchte, stieß er auf die Ural-Märchen von Pawel Baschow. Der Komponist war sofort fasziniert, kannte er doch die düstere Berglandschaft des Urals aus der Zeit seiner Evakuierung 1943. Besonders gefiel ihm das Märchen von dem jungen Edelsteinschleifer Danilo, der aus
grünen Malachitsteinen eine steinerne Blume herstellt. Die eine Ural-Rhapsodie op. 128 und eine Suite ›Herrin des Kupfer- Arbeit dauert einen ganzen Sommer, in dem er seine Geliebte bergs‹ op. 129. Am 1. März 1953 begannen endlich die Ballett- Katerina kaum sieht. Die geplante Hochzeit muss verschoben Proben. Aber schon wenige Tage später, am 5. März, dem werden. Aber Danilo ist mit seinem Werk nicht zufrieden. Da ruft Todestag Stalins, starb der Komponist. Sein letztes Ballett hat er ihn die geheimnisvolle Herrin des Kupferbergs in ihr Reich und nicht mehr auf der Bühne erlebt. Die Premiere im Februar 1954 verspricht, ihm dort eine perfekte wurde kein Erfolg, was neben der kitschigen Dekoration wohl Besetzung steinerne Blume zu zeigen. Noch bevor auch daran lag, dass die Partitur inzwischen vergröbert worden 3 Flöten (mit Piccolo), 2 Oboen (mit Englisch- die Hochzeit stattfinden kann, folgt war. Obwohl Komponistenkollegen wie Aram Chatschaturjan horn), 4 Klarinetten (mit Es-Klarinette und Danilo dieser Einladung. Er bleibt so vom musikalischen Wert des ›Märchens von der steinernen Bassklarinette), 3 Fagotte (mit Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba, lange im Kupferberg, dass er für tot Blume‹ überzeugt waren, setzte sich dieses Werk nur langsam Pauken, Schlaginstrumente, Harfe, Klavier, erklärt wird. Nur Katerina glaubt an seine durch. Im heutigen Konzert erklingen vor allem Ausschnitte aus Streicher Rückkehr und kann schließlich seine der Hochzeits-Suite. Befreiung bewirken. Uraufführung Verherrlichung von C-Dur des Balletts am 12. Februar 1954 im Bolschoi- Zu dieser Handlung, die zuvor schon ein Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 Theater Moskau unter der Leitung von Juri Faier Märchenfilm dem sowjetischen Publikum Der junge Prokofjew schuf eine Musik voller Gegensätze. Oft vermittelt hatte, schuf Prokofjew von war sie von brutaler Härte und wilder Motorik, dann wieder von September 1948 bis März 1949 seine Musik. Er verwendete dazu feinstem Klangsinn. Entschieden setzte Folklore aus Russland und dem Ural sowie ein eigenes Klavier- Besetzung sich der Komponist von der bis dahin stück. Sein erster musikalischer Einfall war das Thema der Klavier solo dominierenden Romantik ab. Während 2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen, 2 Klari- Herrin des Kupferbergs: eine langsam in die Höhe steigende netten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, diese in der Nachfolge von Wagners Trompetenmelodie, die auch in seiner Siebten Symphonie 3 Posaunen, Pauken, Schlagzeug (Basstrom- ›Tristan‹ Seelenqualen oft in entlegenen wiederkehrt. Wie der Komponist mel, Cymbals, Kastagnetten, Tamburin), Tonarten ausgedrückt hatte, neigte Ebenso wie ›Romeo schrieb, war es sein Ziel, »die Zuschau- Streicher Prokofjew wie viele seiner Altersgenos- und Julia‹ und er die ihm aus der Sage bekannten Uraufführung sen zum Elementaren. Die von ihm ›Aschenbrödel‹ wird Gestalten auf der Bühne nicht nur als am 6. Dezember 1921 in Chicago mit dem angestrebte Einfachheit war in Wirklich- die Musik des letzten tanzende, sondern auch als fühlende und ihn mit ihren Leiden und Freuden Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Frederick Stock; Solist: keit von ebensolcher Raffinesse wie das damalige Interesse der Maler an bayri- Balletts von Prokof- packende Wesen erleben zu lassen«. Sergej Prokofjew schen Bauernmöbeln oder afrikanischen jew in den immerwäh- Plastiken. Dies unterschied Prokofjew von Erich Wolfgang renden Bestand der Als Sergej Prokofjew sein neues Werk Korngold, der für seine Orchestervariationen die Tonart C-Dur klassischen russi- im Juni 1949 im Bolschoi-Theater auf wählte, weil er im Hinblick auf ein Volkslied-Thema und auf schen Ballettmusik dem Klavier vorstellte, stieß er auf Laienmusiker seine Farbpalette bewusst reduzierte. Zustimmung. Drei Jahre später jedoch eingehen. forderte das Theater mehr Dramatik Es hatte wie eine Provokation gewirkt, als sich Prokofjew 1918 Aram Chatschaturjan und eine gröbere Instrumentierung. Der in seiner ›Symphonie classique‹ auf Joseph Haydn bezog. Damals Komponist lehnte dies ab und stellte skizzierte er bereits ein Klavierkonzert, das er erst 1921 vollendete stattdessen aus der Ballettmusik vier symphonische Suiten und das sein Drittes Klavierkonzert werden sollte. Im Unter- zusammen: die Hochzeits-Suite op. 126, eine Fantasie op. 127, schied zur kühnen und dissonanzenreichen Musiksprache seines
Zweiten Klavierkonzerts näherte sich der Komponist hier im Sinne des Neoklassizismus einer diatonischen Einfachheit an. Die wichtigsten Themen hatte er bereits vorher geschaffen, das e-Moll-Thema des Variationensatzes im Jahr 1913, die Einleitung und das erste Thema des ersten Satzes 1916 und 1917 und die beiden Themen des Finales 1918 für ein unvollendetes Streich- quartett. Diese Elemente fügte er zu einem dreisätzigen Werk zusammen, mit dem Prokofjew bald auch Im Laufe der Jahre als Klaviersolist weltweit erfolgreich war. Aus Opernhäusern, kam ich zu dem Urteil, Philharmonien dass Prokofjew der Der Kopfsatz beginnt mit einem lyrischen und Konzertsälen. bedeutendste russi- Thema der Klarinette, das dann zum schnelleren Allegro-Tempo und zum sche Komponist ist. Einsatz des Soloklaviers überleitet. Von Strawinsky wurde der Schlichtheit des Hauptthemas weicht Kosmopolit, und man schon das groteske Seitenthema mit merkt das seinen weiten Sprüngen ab. Die Musik wechselt Werken an. schnell in entfernte Tonarten über und sprengt damit den demonstrativ gewähl- Arthur Rubinstein ten Rahmen der Tonart C-Dur. Im zweiten Satz wird das einprägsame Thema in fünf Variationen so stark abgewandelt, dass es kaum noch zu erkennen ist. Erst im langen Schlussteil erklingt es wieder in der Originalgestalt. Das Finale knüpft in der raschen Bewegung Konzerte, an den Kopfsatz an, mit dem es auch thematisch verwandt ist. Immer wieder wird die rasche Bewegung durch witzige Einfälle unterbrochen und zeigt der Solist neben aller Virtuosität auch jeden Abend. Humor. Nicht zuletzt spielt er Einfaches gegen Kompliziertes aus, um dann zur Grundtonart zurückzukehren. Für den russi- schen Musikwissenschaftler Boris Assafjew hatte sich der Jederzeit. Komponist mit diesem Werk zum Ziel gesetzt, »C-Dur zu bekräftigen und zu verherrlichen, nicht als eine Tonart unter vielen, sondern als ganz spezifischen Modus, als ganz eigene Sphäre, die völlig sich selber genügt«. Albrecht Dümling In der Dlf Audiothek App, im Radio über DAB+ und UKW deutschlandfunkkultur.de/ konzerte
Finnegan Downie Dear Giorgi Gigashvili absolvierte zunächst ein Klavierstudium an geboren im Jahr 2000 in Tiflis, Georgien, der Royal Academy of Music in London und wurde in seiner Heimatstadt von Revaz ergänzte seine Ausbildung an der Universität Tavadze ausgebildet. 2019 gewann er beim Cambridge. Seit dem Jahr 2014 ist er Diri- Internationalen Klavierwettbewerb von Vigo gent der ›Shadwell Opera‹, eines jungen den 1. Preis (Juryvorsitz Martha Argerich). Londoner Ensembles, das experimentelle Einige Monate später errang er den 3. Preis Musiktheaterwerke auf die Bühne bringt. und den Publikumspreis beim 62. Busoni- Als Assistent von Simone Young, Thomas Klavierwettbewerb in Bozen. 2021 erspielte Adès, Sir Simon Rattle, Daniel Harding und er sich einen Förderpreis beim Concours Richard Baker konnte Downie Dear Erfah- Géza Anda in Zürich sowie den 1. Preis und rungen mit Orchestern und Opernhäusern den Publikumspreis beim Kissinger ›Klavier sammeln. Der 1. Preis beim Gustav-Mahler-Dirigentenwett- Olymp‹. Zur Zeit studiert er in Genf in der Klavierklasse bewerb in Bamberg verschaffte ihm 2020 internationale Auf- von Nelson Goerner. Mittlerweile hat Giorgi Gigashvili bei merksamkeit. Finnegan Downie Dear hat mit Orchestern wie renommierten Festivals debütiert: Engadin Festival, Klavier- dem London Philharmonic Orchestra, dem Sinfonieorchester Festival Ruhr, Kissinger Sommer, Menuhin Festival Gstaad, Basel und der Filarmonica di Bologna gearbeitet und war zu Schleswig-Holstein Musik Festival. Für sein Studium in Genf Gast am Royal Opera House in London, an der Deutschen wird er von Martha Argerich, der Lisa Batiashvili Foundation Oper am Rhein und am Nationaltheater Warschau. und der Géza Anda-Stiftung unterstützt. Pascal Deuber Deutsches wurde 1992 in Rheinfelden in der Schweiz geboren. Er studierte in Basel bei Prof. Symphonie-Orchester Berlin Christian Lampert. Nach Stellen als Solo- Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) wurde hornist im Sinfonieorchester Wuppertal und von der Süddeutschen Zeitung als »orchestraler Think Tank« im Philharmonischen Staatsorchester Ham- unter den hauptstädtischen Klangkörpern hervorgehoben. burg ist er seit September 2019 Solohornist Es zeichnet sich durch die beziehungsreiche Dramatur- an der Bayerischen Staatsoper in München. gie seiner Konzertprogramme, den Einsatz für Musik der Er ist Preisträger internationaler Wettbe- Gegenwart und Repertoireentdeckungen ebenso aus wie werbe (Aeolus Wettbewerb in Düsseldorf durch den Mut zu ungewöhnlichen und innovativen Musik- und 1. Preis sowie Publikumspreis beim Inter- vermittlungsformaten. Gegründet wurde das DSO 1946 als nationalen ARD-Musikwettbewerb 2021). RIAS-Symphonie-Orchester und 1956 in Radio-Symphonie- Pascal Deuber konzertierte als Solist mit dem Sinfonieorches- Orchester Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt ter des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Kammer- es seit 1993. Ferenc Fricsay, Lorin Maazel, Riccardo Chailly, orchester, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg Vladimir Ashkenazy, Kent Nagano, Ingo Metzmacher und sowie dem Zürcher Kammerorchester und gastierte bei Klang- Tugan Sokhiev waren die Chefdirigenten der ersten sieben körpern wie den Berliner Philharmonikern, dem Bayreuther Dekaden. Seit 2017 führt der Brite Robin Ticciati das DSO als Festspielorchester oder dem London Symphony Orchestra. Künstlerischer Leiter in die Zukunft.
Deutsches Symphonie - Orchester Berlin Chefdirigent und 1. Violinen Bertram Hartling Adele Bitter Martin Kögel Trompeten Künstlerischer Leiter Wei Lu Kamila Glass Mathias Donderer stellv. Solo Falk Maertens Robin Ticciati 1. Konzertmeister Isabel Maertens Solo Marija Mücke Thomas Rößeler Marina Grauman Max Werner Bernhard Plagg Management Elena Rindler Catherine Blaise Solo 1. Konzertmeisterin Englischhorn Orchesterdirektor Alice Garnier Claudia Benker- N.N. Byol Kang Thomas Schmidt-Ott Jakob Encke Schreiber Klarinetten stellv. Solo Konzertmeisterin Rahel Rilling* Leslie Riva-Ruppert Stephan Mörth Raphael Mentzen Finanzen / Personal Daniel Vlashi Lukaçi Alexandra Uhlig stellv. Konzertmeister Hildegard Niebuhr* Sara Minemoto Solo Matthias Kühnle Künstlerische Planung Olga Polonsky Thomas Holzmann Max Asselborn* Bratschen Kontrabässe Solo Marlene Brüggen Isabel Grünkorn Igor Budinstein N.N. Richard Obermayer Posaunen Künstlerisches Ioana-Silvia Musat Solo 1. Solo stellv. Solo Betriebsbüro Mika Bamba András Fejér Annemarie Moorcroft Ander Perrino Cabello Bernhard Nusser Solo Eva Kroll Dagmar Schwalke Solo 1. Solo N. N. Andreas Klein Elsa Thiemar Ilja Sekler Guy Ben-Ziony* Christine Felsch Bassklarinette Solo Orchesterdisposition stellv. Solo stellv. Solo Pauliina Quandt- Susann Ziegler Laura Eisen Marttila Matthias Hendel Verena Wehling Fagotte Rainer Vogt Orchesterbüro Nari Hong Ulrich Schneider Karoline Zurl Leo Klepper Tomer Maschkowski Marion Herrscher Rolf Jansen Solo Nikolaus Kneser Andreas Reincke Bassposaune Tim Groschek Jörg Petersen Michael Mücke Lorna Marie Hartling Emre Erşahin Kommunikation Solo Tuba Elsa Brown Henry Pieper Oskari Hänninen Benjamin Dries Douglas Bull Johannes Lipp Ksenija Zečević Birgit Mulch-Gahl stellv. Solo Marketing Flöten Henriette Kupke Lauriane Vernhes Anna Bortolin Hendrik Schütt Harfe Kornelia Brandkamp Anton Hangschlitt Eve Wickert Solo Markus Kneisel Elsie Bedleem 2. Violinen Kontrafagott Stephanie Benze Thaïs Coelho Gergely Bodoky Solo N.N. Presse- und Viktor Bátki Solo Stimmführer:in Hörner Pauken Öffentlichkeitsarbeit Eva-Christina Kim-Esther Roloff* Upama Muckensturm Daniel Knaack Paolo Mendes Erich Trog stellv. Solo Schönweiß Franzesca Zappa* Solo Rebecca Kisch Solo Stimmführerin Frauke Leopold Bora Demir Jens Hilse Musikvermittlung Johannes Watzel Frauke Ross Violoncelli Solo Solo Eva Kroll stellv. Stimmführer Piccolo Mischa Meyer Ozan Çakar Notenarchiv Clemens Linder 1. Solo stellv. Solo Schlagzeug Renate Hellwig-Unruh Oboen Tarla Grau Valentin Radutiu Lionel Speciale* Roman Lepper 1. Solo Thomas Hecker stellv. Solo Orchesterinspektor Jan van Schaik 1. Schlagzeuger Solo Kai Wellenbrock Uta Fiedler-Reetz Dávid Adorján Barnabas Kubina Henrik Magnus Schmidt Solo Viola Wilmsen Orchesterwart Solo Georg Pohle stellv. 1. Schlagzeuger Gregor Diekmann Jésus Pinillos Rivera* Joseph Miron Thomas Lutz Solo Antonio Adriani Moisés Santos Bueno* * Zeitvertrag
Orchesteralltag Gastspiele im Oktober In der aktuellen Saison ist das DSO über seine Konzerte in Berlin hinaus auch wieder im nationalen und internationalen Musikleben präsent. Eben erst, am vergangenen Freitag, wurde es im Großen Festspielhaus in Salzburg für seinen Auftritt mit Yutaka Sado und Fazıl Say vom Publikum gefeiert. Ab Freitag, den 21. Oktober geht das Orchester auf Herbst- tournee – in zwei Etappen. Zunächst tritt es mit seinem Chefdirigenten Robin Ticciati und dem Pianisten Emanuel Ax in der Philharmonie Essen, der Victoria Hall Genf, der Ton- halle Zürich, dem Casino Bern und der Stadthalle Aschaffen- burg auf. Mit im Gepäck haben die langjährigen künstleri- schen Partner das Erste Klavierkonzert von Brahms und die Dritte Symphonie von Rachmaninoff. Ab dem 31. Oktober bricht das DSO dann zur zweiten Etappe auf, mit Konzerten in Vaduz, Innsbruck und im Linzer Brucknerhaus, gemeinsam mit dem Dirigenten Jukka-Pekka Saraste und dem Geiger Timothy Chooi. Auf dem Programm stehen hier unter anderem das Violinkonzert und die ›Eroica‹ von Beethoven, in Innsbruck spielt Martin Helmchen Schumanns Klavierkonzert. Alle Daten und weitere Informationen unter Der Perfekte Ein- oder Ausklang → dso-berlin.de/gastspiele ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. QIU Bar & Restaurant im the Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30 www.qiu.de
Impressum Konzertempfehlungen Deutsches Symphonie-Orchester Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester Sa 12.11. Schöne Töne Live im rbb-Fernsehzentrum und Chöre gGmbH Berlin. Masurenallee 16 – 20 / 14057 Berlin Geschäftsführer T 030 20 29 87 530 Woche für Woche präsentiert der Komponist Sven Helbig in seiner Anselm Rose F 030 20 29 87 539 radioeins-Sendung ›Schöne Töne‹ einem begeisterten Publikum Gesellschafter musikalische Kostbarkeiten jeglicher Couleur. Klassische Orchester- → info@dso-berlin.de / → dso-berlin.de Deutschlandradio, Bundesrepublik musik fließt hier originell und mühelos mit Electronica, Ambient, Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Neuem oder Uraltem zusammen. Mit dem DSO und dem Dirigenten Produktion und Realisation Berlin-Brandenburg Ralf Sochaczewsky bringt er seine ›Schönen Töne‹ am Samstag, den Dr. Christine Anderson (Deutschlandfunk Kultur) 12. November nun live auf die Bühne im Großen Sendesaal und Programmheft und Einführung verspricht eine fesselnde Reise durch die Musikgeschichte. Dr. Albrecht Dümling Redaktion Fr 18., Sa 19.11. »Ein Stück Holz ... Dr. Christine Anderson Benjamin Dries Daniel Knaack ... das oben kreischt und unten brummt« – keine sehr schmeichel- Redaktionelle Mitarbeit haften Worte, die Antonín Dvořák einst über das Violoncello verlor. Rebecca Kisch Umso erstaunlicher, dass er Jahre später eines der bezauberndsten Artdirektion Solokonzerte überhaupt für das Instrument schreiben sollte. Am Hannah Göppel Freitag, den 18. und Samstag, den 19. November bringt das DSO mit Satzgestaltung Steven Isserlis, einem der gefragtesten Cellisten unserer Zeit, Susanne Nöllgen Dvořáks Werk zur Aufführung. Chefdirigent Robin Ticciati stellt dem Titelgestaltung h-Moll-Konzert Elgars Introduction and Allegro und Andersons Anja Enders Symphonie Nr. 2 ›Prague Panoramas‹ voran. Kommunikation und Marketing Mona Intemann (Deutschlandfunk Kultur) Veranstaltungsservice Fr 25., Sa 26.11. Mahler 3 Esther Madubuko »Symphonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen (Deutschlandfunk Kultur) Technik eine Welt aufbauen«, schrieb Gustav Mahler 1895. Mit Fotos seiner Dritten schuf er eine der gewaltigsten Symphonien der Frank Bloedhorn (Downie Dear), Slavica Musikgeschichte. Sie erzählt von der Erschaffung einer Welt – vom (Deuber), Tiberio Sorvillo & Luca Gua- Einmarsch des Sommers über die Blumen, die Tiere, die Menschen dagnini (Gigashvili), Peter Adamik (DSO) und die Engel bis zur Liebe, bis zu Gott. Robin Ticciati dirigiert das allumfassende Werk am 25. und 26. November – mit dabei: die © Deutsches Symphonie-Orchester wunderbare Mezzosopranistin Karen Cargill, die Damen des Berlin 2022 Rundfunkchors Berlin und der Staats- und Domchor Berlin.
Tickets Besucherservice des DSO Charlottenstraße 56, 2. OG 10117 Berlin, am Gendarmenmarkt Mo bis Fr 9–18 Uhr T 030 20 29 87 11 → tickets@dso-berlin.de → dso-berlin.de Ein Ensemble der
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