TCHAIKOVSKY SYMPHONY NO.5 FRANCESCA DA RIMINI - TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH PAAVO JÄRVI - IDAGIO

Die Seite wird erstellt Darian Rausch
 
WEITER LESEN
TCHAIKOVSKY SYMPHONY NO.5 FRANCESCA DA RIMINI - TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH PAAVO JÄRVI - IDAGIO
TCHAIKOVSKY
               SYMPHONY NO.5
           FRANCESCA DA RIMINI

TONHALLE-ORCHESTER ZÜRICH
              PAAVO JÄRVI
MENU
› TRACKLIST
› deutsch
› english
› français
pyotr ilyich tchaikovsky
     (1840-1893)

     symphony NO.5 in e minor, op.64
1    I. Andante – Allegro con anima                      15’59
2    II. Andante cantabile con alcuna licenza            13’08
3    III. Valse: Allegro moderato                         5’56
4    IV. Finale: Andante maestoso – Allegro vivace       12’40

     francesca da rimini, fantasy for orchestra, op.32
5    I. Andante lugubre                                   4’31
6    II. Allegro vivo                                     6’06
7    III. Andante cantabile non troppo                   11’44
8    IV. Allegro vivo                                     3’41

		   TOTAL TIME:   74’00
tonhalle-orchester zürich
paavo järvi music director
Julia Becker, Klaidi Sahatçi, George-Cosmin Banica, Jaewon Kim, Elisabeth Bundies,
Thomas García, David Goldzycher, Elisabeth Harringer-Pignat, Filipe Johnson,
Andrzej Kilian, Marc Luisoni, Jonas Moosmann*, Christina-Maria Moser*, Irina Pak,
Elizaveta Shnayder-Taub, Syuzanna Vardanyan, Isabelle Weilbach-Lambelet,
Christopher Whiting, Philipp Wollheim* Violin i
Kilian Schneider, Vanessa Szigeti, Cornelia Angerhofer, Sophie Speyer, Aurélie Banziger,
Josef Gazsi, Keiko Hashiguchi, Lucija Krišelj*, Cathrin Kudelka, Enrico Filippo Maligno,
Beatrice Mössner, Isabel Neligan, Mari Parz, Seiko Périsset-Morishita, Muriel Quistad*,
Mio Yamamoto, Ulrike Schumann-Gloster, Noémie Rufer Zumstein Violin ii
Gilad Karni, Katja Fuchs , Eli Karanfilova Hermanto*, Ewa Grzywna-Groblewska, Johannes
Gürth, Katarzyna Kitrasiewicz-Łosiewicz, Manuel Nägeli*, Micha Rothenberger, Ursula
Sarnthein , Antonia Siegers-Reid, Andrea Wennberg, Paul Westermayer*, Michel Willi Viola
Thomas Grossenbacher, Sasha Neustroev, Benjamin Nyffenegger, Christian Proske,
Gabriele Ardizzone, Anita Federli-Rutz, Ioana Geangalau-donoukaras, Andreas Sami,
Mattia Zappa, Paul Handschke cello
Ronald Dangel, Frank Sanderell, Peter Kosak, Samuel Alcántara, Gallus Burkard,
Oliver Corchia, Ute Grewel, Kamil Łosiewicz double bass
Sabine Poyé Morel, Matvey Demin, Haika Lübcke flute
Simon Fuchs, Martin Frutiger, Kaspar Zimmermann oboe
Michael Reid, Diego Baroni, Florian Walser clarinet
Matthias Rácz, Michael von Schönermark, Hans Agreda bassoon
Ivo Gass, Mischa Greull, Karl Fässler, Paulo Muñoz-Toledo, Amanda Kleinbart*,
Tobias Huber* horn
Philippe Litzler, Heinz Saurer, Jörg Hof, Herbert Kistler trumpet
David Bruchez-Lalli, Seth Quistad, Marco Rodrigues, Bill Thomas trombone
Simon Styles tuba
Christian Hartmann, Andreas Berger, Klaus Schwärzler, Janic Sarott* percussion
Sarah Verrue harp
*Ad interim/interns/extras

                                                                                           › MENU
deutsch
auftakt in zürich
von ulrike thiele
Die erste dokumentierte Aufführung einer Sinfonie von Tschaikowsky in Zürich war jene
der Fünften Sinfonie am 12. März 1895. Diese fand noch in der Alten Tonhalle statt,
dem umgebauten Kornhaus am Sechseläutenplatz. Die Neue Tonhalle am See wurde im
Oktober 1895 eingeweiht. Und auch dort füllten bald sinfonische Klänge aus der Feder
Tschaikowskys den neuen Konzertsaal: Bereits wenige Monate nach der Eröffnung, im
Februar 1896, setzte der erste Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, Friedrich
Hegar, die Zürcher Erstaufführung der Sinfonie Nr. 6 „Pathétique“ auf das Programm. Seit
dieser Zeit sind Tschaikowskys Werke, insbesondere seine Sinfonien, aus dem Repertoire
des Tonhalle-Orchesters Zürich nicht wegzudenken. Und doch ist es das erste Mal, dass
sämtliche Sinfonien und ausgewählte Orchesterwerke als Tschaikowsky-Zyklus gespielt
und live aufgenommen wurden. Den Auftakt zu diesen Tschaikowsky-Aufnahmen mit
Paavo Järvi bildet nun jene Sinfonie von Tschaikowsky, die in Zürich auch zuerst erklang:
die Fünfte. Francesca da Rimini ist ebenfalls eines der Werke, die frühzeitig im Repertoire
des Tonhalle-Orchesters Zürich zu finden sind. Am 22. Oktober 1901 stellte Friedrich Hegar
diese Orchester-Fantasie erstmalig dem Zürcher Publikum vor.

Schicksal zweier Liebender
Tschaikowsky wollte den literarischen Stoff von Dante Alighieris (1265–1321) Divina
commedia zunächst zu einer Oper umarbeiten. Doch als dieses Projekt nicht vorankam,
entstand im engen Austausch mit seinem jüngeren Bruder Modest die Idee zu einem
Orchesterstück. Im Herbst 1876 entstand diese Programmmusik. Tschaikowsky wählte
dafür eine Geschichte aus dem 5. Gesang des Inferno aus: Die beiden Dichter Dante
deutsch
und Vergil steigen gemeinsam in die Hölle herab, die sich in neun übereinanderliegende
Kreise gliedert. Im zweiten Kreis befinden sich Verstorbene, die sich durch Wollust strafbar
gemacht haben. Hier treffen Dante und Vergil auch Francesca da Rimini, die beiden ihre
Geschichte erzählt. Als höhere Tochter war sie Gianciotto Malatesta versprochen und
musste ihn heiraten. Sie liebte aber dessen Bruder Paolo. Gianciotto erwischte die beiden
Liebenden, als sie sich küssten und er erstach Francesca und Paolo mit einem Dolch.

Die Geschichte von Francesca und Paolo gestaltet Tschaikowsky musikalisch in einer
dreiteiligen ABA-Form als Wechselspiel von aufbrausendem Höllensturm und zunehmend
entflammten Liebesklängen, eingerahmt von einer Einleitung und einer Schluss-Stretta. Die
Einleitung enthält mit dem sogenannten Höllenmotto eine idée fixe: ein zentrales Motiv, das
in der Komposition immer wiederkehrt und das in all seiner Dramatik die Unausweichlichkeit
des tragischen Schicksals von Francesca und Paolo in sich trägt.

„Vollständiges Sich-Beugen vor dem Schicksal“
Das grosse Vorbild für Tschaikowskys Fünfte Sinfonie war Beethoven. Im Finale seiner
Fünften Sinfonie und auch der Neunten habe Beethoven gezeigt, so Tschaikowsky, „dass
die Seele eines jeden Menschen zwar schwach und zu ewiger Prüfung und Not verurteilt
ist, aber letzten Endes in der Welt trotz allem der Geist über das Fleisch, das Leben über
den Tod, der Himmel über die Erde triumphiert.“
Und auch Tschaikowsky überwand sich und seine Labilität immer wieder selber: „Ich
brauche die Arbeit wie die Luft zum Atmen. Sobald ich müssig bin, übermannt mich
die Schwermut, ich zweifle an meiner Fähigkeit, den mir erreichbaren Höhepunkt der
Vollkommenheit zu erlangen, bin unzufrieden mit mir selbst und hasse mich sogar. […]
Und deshalb arbeite ich auch.“
deutsch
Der Erfolg bestätigte immer wieder sein Tun: Seine Werke wurden häufig aufgeführt und
auch als Dirigent wurde er gefeiert, so etwa Anfang des Jahres 1888 bei seiner Tournee
durch Europa. Am Ende der grossen Konzertreise kehren jedoch auch die bösen Geister
zurück: „Schreiben für wen? Weiterschreiben? Lohnt kaum …“ notiert Tschaikowsky am
Ende der Tournee im März 1888 in Wien in sein Tagebuch. Auch dieses Mal verdrängt
er durch das Komponieren die Depression, beginnt bald darauf mit der Arbeit an seiner
Fünften Sinfonie – zunächst nur schleppend, dann aber immer zügiger. Seine Zerrissenheit
aber blieb – wie so häufig in seiner Musik spürbar wird.
Das Schicksal scheint die Fünfte sogar zu dominieren. Über den Skizzen der Einleitung
notierte Tschaikowsky: „Vollständiges Sich-Beugen vor dem Schicksal oder, was dasselbe
ist, vor dem unergründlichen Walten der Vorsehung.“
Anders als in seiner Vierten ist der Beginn aber keine martialische Fanfare, sondern das
Motto ertönt verinnerlicht. Das sogenannte Schicksalsmotiv in den Klarinetten ganz zu
Beginn der Fünften Sinfonie erscheint ruhiger, aber es wiegt deswegen nicht weniger
schwer. Im Gegenteil: Es hat das ganze Werk durchwirkt, kehrt in allen Sätzen verändert
wieder. Wenn das Schicksalsmotiv zu Beginn des Finales ins Optimistische gewendet wird,
erhofft man bei Tschaikowsky den Beethoven’schen Weg „durch Nacht zum Licht“. Doch
in der Wahrnehmung des Komponisten selbst wie der Kritiker leuchtete dieses Licht der
überwältigenden, strahlenden Schluss-Apotheose etwas zu mutwillig, fast gleissend hell.
Der Dirigent Arthur Nikisch machte die Sinfonie bekannt, beliebt, populär. Und so ist sie
heute nicht mehr wegzudenken aus dem Konzertsaal.
deutsch
paavo järvi
Als seine Heimatstadt Tallinn noch Teil der Sowjetunion war, studierte Paavo Järvi dort
Perkussion und Dirigieren. Doch sein Weg in die Welt hinaus war vorgezeichnet. Sein Vater,
Neeme Järvi, der ebenfalls Dirigent ist, reiste 1980 mit der ganzen Familie in die USA aus.

In Los Angeles setzte Paavo Järvi sein Studium unter anderem bei Leonard Bernstein fort.
2001 wurde er Chefdirigent in Cincinnati, wohin er noch heute als Conductor Laureate
Verbindungen pflegt. Dies war die erste von wichtigen internationalen Stationen: Auf die
USA folgten Deutschland, Frankreich und Japan.

So wie er den Orchestern dieser länder verbunden bleibt, pflegt er auch den Austausch
mit seiner Heimat Estland. Er unterstützt und fördert estnische Komponisten. 2011
gründete er zusammen mit seinem Vater Neeme Järvi das Musikfestival von Pärnu und die
Järvi-Akademie, zu der das tonhalle-orchester zürich durch die Conductors’ Academy
einen direkten Draht von Zürich nach Pärnu hat.

Paavo Järvi arbeitet als Gastdirigent mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern,
dem Philharmonia Orchestra London, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem
New York Philharmonic und ist seit 2015 Chefdirigent des NHK Symphony Orchestra
(Tokio). Ausserdem ist er Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen und dem Estonian Festival Orchestra, welches er 2011 gegründet hat und fixes
Ensemble des Pärnu Music Festival ist. War bis 2016 Chefdirigent und Künstlerischer
Leiter des Orchestre de Paris.

paavo järvi ist Ehrendirigent des hr-Sinfonieorchesters und Ehrenmusikdirektor des
Cincinnati Symphony Orchestra. 2010 wurde er für seine Beethoven-Interpretation
ausgezeichnet und 2019 als Dirigent des Jahres mit dem Opus Klassik.

Seine neuen Impulse in Zürich dokumentieren die ersten gemeinsamen AUFNAHMEPROJEKTE,
ZUERST MESSIAEN UND NUN TSCHAIKOWSKI. SEIN AMT IN ZÜRICH HAT PAAVO JÄRVI IN DER SAISON
2019/20 ANGETRETEN.
deutsch
tonhalle-orchester zürich
Klassische Musik von Messiaen bis Mozart: Das ist die Leidenschaft des Tonhalle-
Orchesters Zürich – und das schon seit 1868. Wenn es mit Paavo Järvi spielt, entsteht
eine besondere Energie, weil kein Konzert wie das vorherige ist. Das Orchester liebt die
vielfältigen Impulse von seinen Gastdirigentinnen und Gastdirigenten. Es liebt es, von
international gefeierten Solistinnen und Solisten herausgefordert zu werden.

Gemeinsam mit dem Publikum bleibt das Orchester neugierig auf unbekannte Meisterwerke
und Auftragskompositionen. Gegründet von Zürcherinnen und Zürchern, trägt es
sein musikalisches Zuhause im Namen und seinen exzellenten Ruf auf Tourneen und CD-
Einspielungen in die Welt hinaus.

Im Tonhalle-Orchester Zürich spielen rund 100 Musikerinnen und Musiker pro Saison etwa
50 verschiedene Programme in über 100 Konzerten. Es kommen im Orchester Musikerinnen
und Musiker aus rund 20 Nationen zusammen. Gastspiele führten das Orchester in 100
Städte in über 30 Ländern. Neben den Orchesterprojekten gestalten die Musikerinnen und
Musiker auch eigene Kammermusik-Reihen und sind als Solisten und solistinnen in einer
eigenen Reihe zu erleben.

Music Director Paavo Järvi ist der 11. Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich; David
Zinman ist sein Ehrendirigent.

Über 40 CD-Produktionen wurden veröffentlicht: u.a. Gesamteinspielungen aller
Sinfonien von Beethoven, Mahler, Brahms und Schubert. Die erste Einspielung mit Paavo
Järvi galt Orchesterwerken von Olivier Messiaen, sie wurde 2019 mit dem Diapason d’Or
ausgezeichnet.

                                                                 tonhalle-orchester.ch

                                                                                            › MENU
upbeat in zurich
by ulrike thiele
The first documented performance of a symphony by Tchaikovsky in Zurich was of the Fifth
Symphony on 12 March 1895. This still took place in the Alte Tonhalle, the converted Corn

                                                                                                 english
Exchange (Kornhaus) on Sechseläutenplatz. The Neue Tonhalle by the lake was inaugurated
in October 1895. And, there too, symphonic music from Tchaikovsky’s pen soon filled the
new concert hall: just a few months after the opening, in February 1896, the first principal
conductor of the Tonhalle-Orchester Zürich, Friedrich Hegar, programmed the local premiere
of the Symphony no.6, the ‘Pathétique’. Since that time, Tchaikovsky’s works, especially his
symphonies, have been an integral part of the repertory of the Tonhalle-Orchester Zürich.
And yet this is the first time that the orchestra has played all the symphonies and selected
orchestral works and recorded them live. The upbeat to this series with Paavo Järvi is given
by the first Tchaikovsky symphony to have been performed in Zurich: the Fifth. Francesca
da Rimini is another work by the Russian composer that made an early appearance in the
repertory of the Tonhalle-Orchester. On 22 October 1901, Friedrich Hegar presented this
symphonic fantasia to the Zurich public for the first time.

The fate of two lovers
Tchaikovsky initially wanted to turn the subject of the Divina commedia of Dante Alighieri
(1265-1321) into an opera. But when the project failed to make headway, he came up with
the idea of an orchestral piece, conceived in close collaboration with his younger brother
Modest. This programmatic work was written in the autumn of 1876. Tchaikovsky chose
for it a story from Canto V of the Inferno. Dante and Virgil descend together into Hell, which
is divided into nine superimposed circles. In the Second Circle are the deceased who
have earned punishment for the sin of lust. It is here that the two poets meet Francesca
da Rimini, who tells them her story. As a daughter of the nobility she was betrothed to
Gianciotto Malatesta and had to marry him. But she loved his brother Paolo. Gianciotto
caught the two lovers kissing and stabbed Francesca and Paolo with a dagger.

Tchaikovsky constructs the story of Francesca and Paolo in musical terms as a ternary

                                                                                                   english
(ABA) scheme, alternating between a roaring infernal storm and increasingly impassioned
love music; this is framed by an introduction and a concluding stretta. The introduction
contains an idée fixe, the so-called ‘Hell motto’: this central motif recurs throughout the
composition and, in all its drama, carries within itself the inevitability of the tragic fate of
Francesca and Paolo.

‘Total submission to Fate’
The great model for Tchaikovsky’s Fifth Symphony was Beethoven. In the finale of his Fifth
Symphony and that of the Ninth, Beethoven showed, according to Tchaikovsky, ‘that even
if the soul of every human being is feeble and condemned to eternal trials and suffering,
in the end the spirit will nevertheless triumph over the flesh, life over death, Heaven over
Earth’.
And Tchaikovsky too overcame himself and his instability again and again: ‘I need work as
I need air to breathe. As soon as I am idle, melancholy overcomes me, I doubt my ability to
reach the peak of accomplishment that I can attain, I am dissatisfied with myself and even
hate myself. . . . And that is why I work.’
Success endorsed his achievements time and again: his works were performed frequently
and he was also fêted as a conductor, as on his tour of Europe in early 1888. Yet, at the end
of the long concert tour, the evil spirits returned: ‘To write for whom? To continue writing?
It’s hardly worth it . . .’, Tchaikovsky noted in his diary at the end of the tour in Vienna in
March 1888. Once again, he banished depression by composing, and soon afterwards he
began work on his Fifth Symphony, sluggishly at first, but then at increasing speed. His
inner conflict, however, remained – as one can so often detect in his music.

In fact, Fate seems to dominate the Fifth. Above the sketches of the introduction, Tchaikovsky

                                                                                                  english
marked: ‘Total submission to Fate or, which is the same thing, to the inscrutable design of
Providence’.
Unlike in his Fourth Symphony, however, the opening is no martial fanfare; here the motto
has a much more introverted resonance. The so-called ‘Fate motif’ in the clarinets at
the very start of the Fifth Symphony appears calmer, but carries no less weight on that
account. On the contrary: it permeates the entire work, returning in modified form in all the
movements. When the Fate motif takes an optimistic turn at the beginning of the finale,
one anticipates that Tchaikovsky will follow the Beethovenian path ‘through darkness to
light’. But in the opinion of both the critics and the composer himself, the light of this
overwhelming, radiant final apotheosis shone rather too wilfully, almost glaringly bright.
The conductor Arthur Nikisch made the symphony known, beloved, popular. And so today
it is impossible to imagine the concert repertory without it.
paavo järvi
When his native city Tallinn was still part of the Soviet Union, Paavo Järvi studied
percussion and conducting there. But his way out into the world was predetermined.
His father, Neeme Järvi, who is also a conductor, emigrated to the United States with the
whole family in 1980.

                                                                                            english
In Los Angeles Paavo Järvi continued his studies with Leonard Bernstein, among others.
In 2001 he became Principal Conductor of the Cincinnati Symphony Orchestra, with which
he still maintains connections as music director Laureate. This was the first of several
important international posts: the USA was followed by Germany, France and Japan.

Just as he keeps up links with these orchestras, he also cultivates exchanges with his
native country, Estonia. He supports and promotes Estonian composers. In 2011, along
with his father Neeme Järvi, he founded the Pärnu Music Festival and the Järvi Academy,
which provides a direct line from Zurich to Pärnu through the Conductors’ Academy.

Paavo Järvi appears as a guest conductor with such orchestras as the Berliner
Philharmoniker, the Philharmonia Orchestra in London, the Sächsische Staatskapelle
Dresden and the New York Philharmonic, and has been Chief Conductor of the NHK
Symphony Orchestra (Tokyo) since 2015. He is also Artistic Director of both the Deutsche
Kammerphilharmonie BREMEN AND THE ESTONIAN FESTIVAL ORCHESTRA, WHICH HE FOUNDED IN
2011 AS THE RESIDENT ENSEMBLE OF THE PÄRNU MUSIC FESTIVAL. He was Chief Conductor and
Artistic Director of the Orchestre de Paris until 2016.

The Estonian citizen is Conductor Laureate of the Frankfurt Radio Symphony (hr-
Sinfonieorchester) and Honorary Music Director of the Cincinnati Symphony Orchestra.
In 2010 he received several awards for his Beethoven cycle and in 2019 he was named
conductor of the year with the OPUS KLASSIK award.

The new stimuli he has brought to Zurich are documented in his first joint recording
projects with his orchestra, FIRST MESSIAEN AND NOW TCHAIKOVSKY. PAAVO JÄRVI took up
his position AS MUSIC DIRECTOR in the 2019/20 season.
tonhalle-orchester zürich
Classical music from Messiaen to Mozart: that is the passion of the Tonhalle-Orchester
Zürich – and has been since 1868. When it plays with Paavo Järvi, a special energy is
generated, because no concert is like the previous one. The orchestra loves the
diverse stimuli it receives from its guest conductors and enjoys being challenged by
internationally acclaimed soloists.

                                                                                           english
Along with its audience, the orchestra maintains a lively curiosity for unknown
masterpieces and newly commissioned works. Founded by musicians from Zurich, it
proclaims its musical home in its name and carries its excellent reputation around the
world by means of tours and recordings.

In the Tonhalle-Orchester Zürich, some 100 musicians play around fifty different
programmes in over 100 concerts per season. The orchestra brings together musicians
from some twenty nations. Guest appearances have taken it to 100 cities in more than
thirty countries. In addition to the orchestral projects, the musicians also create
their own chamber music series and may be heard as soloists in a series specifically
devoted to them.

The Music Director Paavo Järvi is the eleventh principal conductor of the Tonhalle-
Orchester Zürich; David Zinman is its Conductor Emeritus.

The orchestra has released more than forty recordings on CD, including complete
cycles of the symphonies of Beethoven, Mahler, Brahms and Schubert. Its first recording
with Paavo Järvi was devoted to orchestral works by Olivier Messiaen and was awarded
the Diapason d’Or in 2019.

                                                               tonhalle-orchester.ch

                                                                                          › MENU
une première à zurich
par ulrike thiele
La première exécution publique d’une symphonie de Tchaïkovski à Zurich dont nous ayons
connaissance fut celle de la Cinquième Symphonie, le 12 mars 1895. Elle eut encore lieu dans
l’ancienne Tonhalle, la halle aux grains transformée en salle de concert de la Sechseläutenplatz,
peu de temps avant que ne soit inaugurée, en octobre 1895, la nouvelle Tonhalle, au bord
du lac. Cette nouvelle salle de concerts ne tarda pas à résonner elle aussi des éclats de la
musique symphonique de Tchaïkovski : en février 1896, quelques mois seulement après son

                                                                                                      français
inauguration, le premier chef d’orchestre titulaire de l’Orchestre de la Tonhalle, Friedrich Hegar,
inscrivait au programme la Sixième Symphonie, dite « Pathétique », dont ce fut la création
zurichoise. Depuis lors, les œuvres de Tchaïkovski, et en particulier ses symphonies, sont des
éléments permanents du répertoire de l’orchestre de Zurich. C’est pourtant la première fois
que toutes ses symphonies, accompagnées d’une sélection d’œuvres pour orchestre, sont
interprétées et enregistrées en direct lors d’un cycle Tchaïkovski. Cette série d’enregistrements
dirigés par Paavo Järvi commence par la symphonie de Tchaïkovski qui fut la première à être
jouée à Zurich : la Cinquième. Quant au poème symphonique intitulé Francesca da Rimini, il fut
aussi inscrit très tôt au répertoire de l’Orchestre de la Tonhalle : Friedrich Hegar présenta pour
la première fois cette fantaisie orchestrale au public zurichois le 22 octobre 1901.

Le destin de deux amants
Tchaïkovski avait d’abord eu l’intention de composer un opéra à partir de ce sujet tiré de
la Divine Comédie de Dante Alighieri (1265-1321). Mais comme ce projet piétinait, l’idée
lui vint, au cours d’échanges étroits avec son jeune frère Modest, d’en faire une pièce
orchestrale. Cette œuvre à programme vit le jour à l’automne 1876. Tchaïkovski avait
choisi une histoire tirée du cinquième chant de l’Enfer : les deux poètes, Dante et Virgile,
descendent ensemble dans les enfers, composés de neuf cercles disposés l’un au-dessus
de l’autre. Dans le deuxième cercle se trouvent les morts qui se sont rendus coupables
du péché de luxure. Parmi d’autres damnés, Dante et Virgile y rencontrent Francesca da
Rimini, qui leur raconte son histoire. Fille de noble famille, elle avait épousé Gianciotto
Malatesta, avant de tomber amoureuse de son beau-frère, Paolo. Gianciotto surprit les
deux amants en train de s’embrasser et les poignarda.

Tchaïkovski donne à l’histoire de Paolo et Francesca une forme musicale en trois parties,
A B A, faisant alterner la tempête infernale qui fait rage et des chants d’amour de plus en

                                                                                                   français
plus enflammés, encadrés par une introduction et une strette de conclusion. L’introduction
contient ce qu’on appelle le « motif de l’Enfer », une « idée fixe » : un motif-clef qui revient
régulièrement dans l’œuvre et dont le caractère dramatique porte en lui l’inéluctabilité du
destin tragique de Paolo et Francesca.

« Soumission complète au destin »
Pour sa Cinquième Symphonie, le grand modèle de Tchaïkovski fut Beethoven, qui avait
montré, selon lui, dans le finale de sa Cinquième et celui de sa Neuvième Symphonie,
« que l’âme des hommes était certes faible et condamnée à des épreuves et une misère
éternelles, mais qu’en définitive, ici-bas, l’esprit triomphe malgré tout de la chair, la vie de
la mort, le ciel de la terre ».
Tchaïkovski lui-même dut surmonter à mainte reprise sa propre instabilité : « Le travail
m’est nécessaire comme l’air pour respirer. Dès que je suis oisif, la mélancolie m’envahit,
je doute de ma capacité à parvenir au sommet de perfection que je suis en mesure
d’atteindre, je suis insatisfait de moi-même et j’en arrive à me haïr. […] Et c’est pour cette
raison que je travaille. »
Le succès vint souvent couronner ses efforts : ses œuvres furent fréquemment exécutées
et Tchaïkovski fut également acclamé comme chef d’orchestre, par exemple lors d’une
tournée en Europe, début 1888. À la fin de cette série de concerts reparurent néanmoins
les esprits mauvais : « Pour qui écrire ? Continuer à écrire ? Ça n’en vaut pas la peine… »,
notait Tchaïkovski dans son journal intime à la fin de cette tournée, à Vienne, en mars
1888. Une fois encore, le musicien surmonta sa dépression en composant : il commença
peu après à travailler à sa Cinquième Symphonie, d’abord sans se hâter, puis de plus en
plus rapidement. Mais son déchirement intérieur n’avait pas disparu pour autant – comme
on le perçoit souvent dans sa musique.
Le destin semble dominer cette symphonie. Au-dessus des esquisses de l’introduction,

                                                                                                français
Tchaïkovski note : « Soumission complète au destin ou, ce qui revient au même, au règne
insondable de la providence. »
Mais à la différence de sa Quatrième Symphonie, la Cinquième ne s’ouvre pas sur une
fanfare martiale : la formule placée en exergue se présente sous une forme tout intériorisée.
Le motif dit « du destin », énoncé aux clarinettes tout au début de l’œuvre, produit une
impression plutôt calme, sans rien perdre de sa gravité – bien au contraire, puisqu’il
parcourt toute la symphonie, revenant sous des formes variées dans chaque mouvement.
Et quand, au début du finale, ce motif du destin prend une tournure optimiste, on espère
voir Tchaïkovski parcourir la voie de Beethoven « à travers la nuit vers la lumière ». Mais
au sentiment du compositeur lui-même comme à celui des critiques, cette lumière de
l’imposante et rayonnante apothéose finale brille d’un éclat trop recherché, d’une clarté
presque éblouissante. Le chef d’orchestre Arthur Nikisch fit connaître et aimer cette
symphonie et la rendit populaire. Elle ne devait plus jamais quitter le répertoire des salles
de concerts.
paavo järvi
Paavo Järvi commence par étudier la percussion et la direction d’orchestre dans sa ville
natale de Tallinn, qui fait alors encore partie de l’Union Soviétique. Mais son départ dans
le vaste monde est déjà décidé : en 1980, son père, Neeme Järvi, lui aussi chef d’orchestre,
quitte le pays avec toute sa famille pour s’installer aux États-Unis.

Paavo Järvi poursuit ses études À Los Angeles, notamment auprès de Leonard Bernstein.
En 2001, il est nommé chef d’orchestre principal de l’Orchestre symphonique de Cincinnati,
auquel il reste lié aujourd’hui encore à titre de chef émérite. C’est la première d’une
série d’étapes internationales importantes : après les États-Unis viennent l’Allemagne, la
France et le Japon.

                                                                                               français
De même qu’il reste attaché à ces orchestres, il cultive aussi les échanges avec sa
patrie, l’Estonie. Il soutient et encourage les compositeurs estoniens. En 2011, il fonde
avec son père, Neeme Järvi, le festival de musique de Pärnu et l’Académie Järvi de direction
d’orchestre, grâce à laquelle existe un lien direct de Zurich à Pärnu.

Paavo Järvi travaille comme chef invité avec différents orchestres – l’Orchestre
philharmonique de Berlin, l’Orchestre Philharmonia de Londres, la Staatskapelle de
Dresde et l’Orchestre philharmonique de New York. Depuis 2015, il est chef principal
de l’Orchestre symphonique du NHK de Tokyo. Il est en outre directeur artistique de
la Deutsche Kammerphilharmonie de Brême et de l’estonian festival orchestra, qu’il a
fondé en 2011 en tant qu’ensemble résident du Pärnu Music festival. Il a été chef principal
et directeur artistique de l’Orchestre de Paris jusqu’en 2016.

Paavo Järvi est chef honoraire de l’Orchestre symphonique de la radio de Hesse
et directeur musical honoraire de l’Orchestre symphonique de Cincinnati. Ses
interprétations de Beethoven ont été primées en 2010, et il a reçu en 2019 l’OPUS KLASSIK
comme chef d’orchestre de l’année.

les premiers projets d’enregistrements communs témoignent des nouvelles impulsions
qu’il apporte à Zurich, D’ABORD MESSIAEN ET MAINTENANT TCHAïKOSVSKI. PAAVO JÄRVI A
commencé à TRAVAILler comme directeur musical à ZURICH EN 2019-2020.
tonhalle-orchester zürich
La musique classique de Messiaen à Mozart  : telle est la passion de l’Orchestre de la
Tonhalle de Zurich, et cela depuis 1868. De ses interprétations sous la direction de Paavo
Järvi se dégage une énergie particulière, aucun concert ne ressemble au précédent.
L’orchestre aime recevoir des impulsions variées de ses chef·fes invité·es et être mis au
défi par des solistes de renommée internationale.

Tout comme son public, l’orchestre de la Tonhalle est toujours à l’affût de chefs-
d’œuvre inconnus et d’œuvres de commande. Fondé par des Zurichois·es, il affiche sa
patrie musicale dans son nom et fait connaître son excellente réputation dans le monde
entier par des tournées et des enregistrements.

                                                                                              français
L’Orchestre de la Tonhalle de Zurich comprend une centaine de musiciennes et musiciens
qui donnent chaque saison plus de cent concerts, interprétant une cinquantaine de
programmes différents. Les membres de l’orchestre sont originaires d’une vingtaine de
nations. L’orchestre a été invité à jouer dans une centaine de villes de plus de trente
pays. À côté des projets orchestraux, les membres de l’orchestre donnent aussi des
concerts de musique de chambre et jouent en solistes dans une série de concerts
spéciale.

Paavo Järvi est le onzième directeur musical de l’Orchestre de la Tonhalle de Zurich.
David Zinman en est le chef honoraire.

L’orchestre a enregistré plus de quarante CD, dont les intégrales des symphonies de
Beethoven, Mahler, Brahms et Schubert. Le premier disque réalisé avec Paavo Järvi était
consacré à des œuvres d’Olivier Messiaen. Il a reçu un Diapason d’Or en 2019.

                                                                 tonhalle-orchester.ch

                                                                                             › MENU
Recorded in october 2019 (francesca da rimini) & january 2020 (symphony no.5)
at maag halle, zurich (ch)
philip traugott recording pRODUCEr
jean-marie Geijsen recording engineer, editing & mastering
Anne taegert (francesca da rimini) & karel bruggeman (symphony no.5) recording engineers
erdo groot editing engineer

charles johnston english TRANSLATION
laurent cantagrel french TRANSLATION
Valérie Lagarde DESIGN & Aline Lugand-Gris Souris ARTWORK
alberto venzago cover & inside photos

TONHALLE-GESELLSCHAFT ZÜRICH
Ilona Schmiel Artistic and Executive Director
Marc Barwisch Head Artistic Planning
Michaela Braun Head Marketing & Communication
justus bernau head of finance
ambros bösch head of orchestra management & hr
negi tafreshi assistant of artistic and executive director & project manager
Dr Ulrike Thiele Editorial Content
verena schmid & petra mohr library & sheet music
salome marschall & anjali susanne fischer orchestra personnel managers
melanie kollbrunner pr
susanne bänziger Social Media
Friedemann Dürrschnabel & martin kozel & matthias Lehmann Stage Managers
SUPPORTED BY HANS IMHOLZ-STIFTUNG
ALPHA CLASSICS
DIDIER MARTIN DIRECTOR
LOUISE BUREL PRODUCTION
AMÉLIE BOCCON-GIBOD EDITORIAL COORDINATOR
ALPHA 659 P tonhalle-gesellschaft zürich AG 2020
© Alpha Classics / Outhere Music France 2020

                                                                                           › MENU
ALSO AVAILABLE

ALPHA 548

                 ALPHA 659
Sie können auch lesen