Denkmalreport 2020 - Vereinigung der ...
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Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern Landesdenkmalpflege Denkmalreport 2020 Stand: 31. Dezember 2020 Hansestadt Wismar (Lk. Nordwestmecklenburg), Alter Hafen, Thormannspeicher mit dahinterliegendem Löwe- speicher von Westen © LAKD M-V, Hose 2013. Domhof 4 -5 19055 Schwerin Telefon: 0385-58879111 Telefax: 0385-58879344 www.kulturwerte-mv.de/Landesdenkmalpflege
Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Denkmalförderung im Land Mecklenburg-Vorpommern 4 Geschichte zum Anfassen – Denkmale erfassen und erforschen 7 Abgeschlossene Restaurierungen 20 Neuentdeckungen 24 Öffentlichkeitsarbeit 27 Veranstaltungen 28 Personelles 30 Denkmalreport 2020 2
Vorwort Am Jahresende blicken wir auf ereignisreiche und herausfordernde Monate zurück. Erinnern werden wir uns an den Ausbruch der Corona-Pandemie im März: Homeoffice, Telefonkonferenzen, Videoschalten und mehr haben unseren Arbeitsalltag und unsere gewohnten Prozesse grundlegend verändert. Und obwohl man auf manche Entwicklung mit Sorge blicken muss, ist die Rückschau auf das vergangene Jahr insgesamt erfreulich. Der Jahresbericht 2020 gibt erstmals zusammenfassend Einblicke in die Arbeit der Landesdenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommerns, in deren Zentrum die Anleitung und Betreuung von denkmalpflegerischen Maßnahmen sowie die wissenschacliche Erforschung und Inventarisaeon stehen. Aktuell sind 31.231 Denkmalposieonen in den Denkmallisten verzeichnet. Den Neuaufnahmen von 30 Posieonen stehen 41 Löschungen gegenüber. Die Bandbreite der neuaufgenommenen Objekte ist dabei sehr unterschiedlich – vom Kantorhaus an der Kirche in Gingst aus dem 18. Jahrhunderts bis zu einem Denkmal deutlich jüngeren Datums – dem Hochhausensemble mit Kaujalle und Kinder- einrichtung in der Neustrelitzer Straße und Geschwister-Scholl-Straße in Neubrandenburg aus den 1980er Jahren. Einen wichegen Teil der prakeschen Denkmalpflege nehmen die landesherrlichen Bauten, die Gutsanlagen, historische Altstädte und komplexe technische Ensembles ein. So werden die im Herbst 2019 begonnenen umfassenden Sanierungsarbeiten am Schloss Güstrow weiterhin intensiv denkmalfachlich begleitet. Bei Arbeiten am Torhaus ist jüngst ein bislang unbekanntes Feldsteinpflaster aus dem 17. Jahrhundert entdeckt worden. Eine ebenso enge und eefgründige Betreuung erforderte auch die Restaurierung der Innenräume des Wesllügels des Schlosses Ludwigslust mit seinen hochweregen Fassungen und Fußböden. Mehr als 30 Anträge mit einem Volumen von mehr als 2 Mio. Euro konnten für erfolgreiche Fördermaßnahmen und Fortsetzungsprojekten zur Sicherung des wertvollen Kirchen-, Guts- und Herrenhausbestandes, von Schlössern und Burgruinen bewilligt werden. An allen Projekten wirkt die Landesdenkmalpflege fördertechnisch und vor allem denkmalfachlich mit, dabei sowohl begleitend zu den aktuellen Maßnahmen als auch prävenev hinsichtlich grundsätzlicher Fragestellungen. Neben unzählbaren Stunden fachlicher Beratung, tausender gefahrener Kilometer in diesem weiten Land, konnten neue Projekte auf den Weg gebracht und Bewährtes aktualisiert und ausgebaut werden. Viele Beispiele dafür sind in diesem Jahresbericht zu finden. All das ist gelungen durch das konenuierliche Engagement der Kolleginnen und Kollegen der Landesdenkmalpflege, was trotz des seit Jahren anhaltenden Ressourcenabbaus nicht selbstverständlich ist. Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre. Dr. Ramona Dornbusch Landeskonservatorin Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern Denkmalreport 2020 3
Denkmalförderung im Land Mecklenburg-Vorpommern Landesprogramm Denkmalpflege: Zuwendungen zur Erhaltung von Denkmalen in Mecklenburg-Vorpommern Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt Denkmaleigentümer bei Vorhaben an Denkmalen unterschiedlicher Art, die dem Denkmalschutz entsprechen. Im Förderjahr 2020 konnten 32 Anträge mit einem Volumen von 2.081.599,00 € bewilligt werden. Knapp 94 % hiervon enlallen auf dringend erforderliche Notsicherungsmaßnahmen. Darstellung der Bewilligungsquote, © LAKD M-V, Schwentner 2020. Es gehen wesentlich mehr förderungswürdige Anträge ein. 2020 waren es insgesamt 78 Anträge mit einem beantragten Volumen von 7.545.521,22 €. Der tatsächliche, nach den Anträgen ermiqelte Bedarf ist demnach knapp dreimal so hoch wie der jährliche, gleichbleibende Haushaltsansatz. Strategiefonds: Notsicherung für Guts- und Herrenhäuser Aus dem aus Miqeln des Strategiefonds aufgelegten Notsicherungsfonds für Guts- und Herrenhäuser konnten bislang 175.000,00 € für die Notsicherung des rechten Kavaliershauses der Gutsanlage Faulenrost, das Gutshaus Sülten-Hof, das Gutshaus Galenbek sowie Gutshaus Friedland-Ramelow bewilligt werden. Somit stehen noch 825.000,00 € zur Verfügung. Denkmalreport 2020 4
Denkmalschutz-Sonderprogramm IX der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Im Denkmalschutz-Sonderprogramm IX sind von 28 Neu- und 16 Altanträgen (nicht berücksichegte Anträge aus dem vorangegangen Denkmalschutz-Sonderprogramm VIII) 20 Maßnahmen mit einem Volumen von 2.843.662,00 € für eine Förderung vorgesehen. Davon wurden im Förderjahr 2020 bereits 5 beschieden, darunter Maßnahmen an der Dortirche in Baabe, am Pavillon in Luplow, an der Kirche Neuburg, an der Dortirche Sellin, am Schloss Stavenhagen und an der Burgruine in Torgelow. Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Das sehr erfolgreiche Bundesförderprogramm konnten im Förderjahr 2020 vier Fortsetzungsprojekte am Ivenacker Teehaus, an den Terrakoqen des Schlosses Gadebusch, die Notsicherung des Schlosses Brook sowie die Toranlage der Burg Spantekow unterstützen. Gemeinsam stark: Erfolgreiche Projekte dank Komplementärfinanzierung Wertvolles Dachtragwerk der Ivenacker Orangerie Mit der Sanierung des Daches konnte die Orangerie im Schlosspark Ivenack (Lk. MSE) vor dem drohenden weiteren Verfall gereqet werden. Das Dachtragwerk des wertvollen barocken Baus wurde sorgfäleg zimmermannsmäßig repariert und unter Wiederverwendung der historischen Biberschwanzziegel wieder eingedeckt. Die Sanierung wurde aus Bundesmiqeln aus dem Denkmalschutzprogramm der Beaucragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) für die Substanzerhaltung und Restaurierung von Kulturdenkmalen von naeonaler Bedeutung sowie aus Miqeln der Landesdenkmalpflege gefördert. Ivenack (Lk. MSE), Dachtragwerk Orangerie Schlosspark, © LAKD M-V, Schöueck 2020. Denkmalreport 2020 5
Mausoleum der Gutsfamilie Schlutius in Karow Im Jahr 2020 konnten nach mehreren Bauabschniqen die Sicherungs- und Sanierungsarbeiten am Mausoleum der Gutsfamilie Schlueus in Karow (Lk. LUP) abgeschlossen werden. Dabei wurden sowohl die innere Tragschale aus Ziegeln und einer Stahlbetonkuppel als auch das außen sichtbare Mauerwerk aus Granitporphyr repariert und ergänzt. Die Baumaßnahmen wurden durch LEADER- Förderung der Europäischen Union sowie aus Miqeln der Landesdenkmalpflege unterstützt, ein wicheger Anteil konnte jedoch auch über Spenden finanziert werden. Karow (Lk. LUP), Mausoleum der Gutsfamilie Schlueus, © LAKD M-V, Schöueck 2020. Carolinenstift Neustrelitz Das Carolinensec wurde als erstes Krankenhaus in der ehemaligen Residenzstadt Neustrelitz im Jahre 1858 von Herzogin Caroline zu Mecklenburg-Strelitz gesecet. 1906/07 und Anfang der 1930er Jahre folgten Erweiterungen. Das ehrgeizige Ziel der Neustrelitzer Wohnungsgesellschac (neuwo), das historische Krankenhausgebäude zu einem Wohnkomplex mit 45 Wohnungen umzunutzen, wurde erreicht. Dies ging einher mit einer städtebaulichen Umgestaltung nach Abbruch des modernen rückwäregen Beqenhauses. Die aufwendige Sanierung der Gebäudehülle, der Treppenaufgänge und der Nebengebäude erhielt Unterstützung in mehreren Etappen, unter anderem durch Städtebau- fördermiqel und Miqel der Beaucragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit der feier- lichen Eröffnung am 16. Oktober 2020 hat die neuwo ihr bislang größtes Objekt in Zusammenarbeit mit der Landesdenkmalpflege erfolgreich umsetzen können. Denkmalreport 2020 6
Neustrelitz (Lk MSE), Carolinensec Vorderansicht, © LAKD M-V, Schirmer 2020. Gesellschaftshaus von 1846 in Greifswald Als sich 2013 eine Greifswalder Bürgerinieaeve gründete und das von einem Investor zum Abbruch besemmte Gesellschacshaus von 1846 erwarb, ahnten wohl nur die größten Enthusiasten, wie ein kulturelles Begegnungszentrum in der Universitätsstadt aufgenommen werden würde. Die hohe Eigenleistung des Vereins "Kultur- und Inieaevenhaus" bei der Sanierung und Nutzungsaufnahme erhielt Unterstützung. Fördermiqel kamen unter anderem von der Beaucragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Landesdenkmalpflege, der Deutschen Secung Denkmalschutz und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Auch wenn die Fassade bisher noch nicht in altem Glanz erstrahlt, konnte das für Vorpommern einmalige Denkmal am 15. und 16. Oktober 2020 im Beisein der Ministerpräsidenen Manuela Schwesig feierlich eröffnet und seiner Nutzung übergeben werden. Es mag Ansporn für weitere ähnliche Beispiele bürgerschaclichen Engagements in unserem Bundesland sein. Geschichte zum Anfassen – Denkmale erfassen und erforschen: Die Denkmalliste Kulturdenkmale erzählen auf unmiqelbare Weise von unserer Vergangenheit. Sie machen Geschichte „begreiuar“ und ermöglichen einen besonderen Zugang zu unseren kulturellen Wurzeln und Tradieonen. Daher ist für die Inventarisaeon das Objekt selbst die aussagekräcigste Quelle. Die wissenschacliche Erfassung, Erforschung und Dokumentaeon der Denkmale nach landesweit einheitlichen Standards zählt daher zu den grundlegenden Aufgaben der Landesdenkmalpflege, bildet sie die Voraussetzung für den umfassenden Schutz und Pflege der Kulturzeugnisse. Dazu gehört die Abgabe von Stellungnahmen für Objekte, deren Denkmalwert erkannt wurde und sie deshalb von der jeweils zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde neu in die Denkmalliste einzutragen sind. Denkmalreport 2020 7
Mit Stand 31.12.2020 sind in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 31.231 Denkmale in die Denkmallisten der Landkreise, großen kreisangehörigen und kreisfreien Städte eingetragen, 11 weniger als im Dezember des Vorjahres. 30 Denkmale wurden neu in die Denkmallisten auf- genommen, 41 mussten gelöscht werden. Daneben bestehen 64, zum Teil großflächige, Denkmal- bereiche. Bestätigungen & Neuaufnahmen Anschauliches Zeugnis der Malzfabrikation: Die Wismaria Im Zusammenhang mit dem Vorhaben des Brückenneubaus über den Mühlenteich der Hansestadt Wismar wurde der Denkmalwert der der 1898/99 errichteten Malzfabrik geprüc und bestäegt. Für die Stadtgeschichte Wismars ist die Fabrik eines der wenigen erhaltenen Sachzeugnisse für die Ent- faltung der Produkeonsdynamik in der Epoche der Industriellen Revolueon am Ende des 19. Jahrhunderts. Für die Architekturgeschichte besitzt die Malzfabrik hohe Bedeutung, da das Bauwerk einerseits die zu damaliger Zeit neue funkeonalisesche Bauweise aufzeigt, die durch die inneren Arbeitsabläufe und die Notwendigkeiten von Produkeon oder Lagerung besemmt war. Andererseits zeigt es im Äußeren die durch die historische Backsteinarchitektur geprägten typischen Merkmale eines von der Berliner Bauschule beeinflussten Industriebaus. Wismar (Lk. NWM) Malzfabrik Plaqer Kamp 14 von Westen, © LAKD M-V, Kirchner 2020. Denkmalreport 2020 8
Stadtbildbestimmend für die Rostocker Silhouette: Das Silo 2 In die Denkmalliste der Hansestadt Rostock wurde nach Prüfung durch die Landesdenkmalpflege das Silo 2 auf der Silohalbinsel, Am Strande 2e, eingetragen. Das Bauwerk von 1935 entstand nach einem Entwurf von Paul Bonatz (1877-1956) als staatlich geförderter, zur damaligen Zeit innovaever Lagerbau und wurde zur Bevorratung von Lebensmiqeln in Vorbereitung auf den von den Naeonal- sozialisten geplanten Krieg errichtet. Das Bauwerk besitzt hohen geschichtlichen und städtebaulichen Zeugniswert. Es macht die Dynamik der Rostocker Hafenwirtschac in den 1930er Jahren deutlich, belegt durch das Engagement des deutschlandweit bekannten Architekten Paul Bonatz aus Stuqgart den besonderen Wert der Bauaufgabe und dokumeneert als Prototyp für eine Vielzahl nachfolgender Silobauten, darunter die so genannten Reichstypenspeicher, den hohen Rang der Nahrungsmiqel- bevorratung als Teil der naeonalsozialiseschen Kriegsvorbereitung. In städtebaulicher Hinsicht gehört der Silobau zu den herausragenden neuzeitlichen Dominanten im Stadtbild, die erstmals neben den Türmen der Hauptkirchen die Silhoueqe der Stadt besemmen. Hansestadt Rostock, Am Strande 2e, Silo 2 von Süden, © LAKD M-V, Kirchner 2019. Baulicher Zusammenhang entdeckt: Das Kantorhaus Gingst Im direkten Umfeld der Kirche in Gingst (Lkr. Vorpommern-Rügen) steht ein bisher unbeachtet gebliebenes Haus, das sogenannte Kantorhaus. Es war von der Kirchengemeinde beabsichegt, das Haus durch einen Neubau zu ersetzen. An die Denkmalfachbehörde wurde daraujin ein Antrag auf Überprüfung des Denkmalwertes herangetragen. Die Prüfung hat ergeben, dass das Wohnhaus zusammen mit der miqelalterlichen Kirche und dem Pfarrhaus ein bauliches Ensemble bildet. Es handelt sich im Kern um ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das nach dem Stadtbrand von 1726 erbaut wurde. Denkmalreport 2020 9
Das Haus hat zwar im Laufe der Zeit einige bauliche Veränderungen und substaneelle Verluste erfahren, es ist aber in seinem Hausgerüst und seiner inneren Raumstruktur geeignet, eine Vor- stellung von den Wohn- und Lebensverhältnissen im 18. Jahrhundert zu geben. Dem gut erhaltenen inneren Hausgerüst in Fachwerkbauweise mit dem Dachstuhl kommt als einem Dokument der Bauweise im 18. Jahrhundert ein geschichtlicher Zeugniswert zu. Damit verbunden sind die Gebäude- kubatur und die erhaltenen Originalteile wie der Fachwerkgiebel, das Traufgesims und die beiden Haustüren im Süden und Westen. Der Eintrag in die Denkmalliste des Landkreises Vorpommern- Rügen ist erfolgt. Gingst (Lk. VR), Kantorhaus © LAKD M-V, Amelung 2020. Seltenheitswert für Mecklenburg-Vorpommern: Die Strandhalle in Binz Für ein kleines Gebäude im Ostseebad Binz (Lk. Vorpommern-Rügen) konnte ebenfalls der Denkmalwert festgestellt werden. Es handelt sich um die Strandhalle, Strandpromenade 5a, das frühere Speisesaalgebäude des nicht mehr existenten Hotels „Seeschloss“. In seiner Holzbauweise mit Sichtbarlassung und Verzierung der Tragkonstrukeon ist es ein für seine Entstehung in den 1890er Jahren typischer Bau für die Funkeon eines Speise- oder Tanzsaales. Es sind nur sehr wenige Gebäude dieses Typs erhalten geblieben, da die in Leichtbauweise entstandenen Gebäude in der Regel später durch Massivbauten ersetzt wurden. Der Saalbau hat mit seiner zeiqypischen Holzbauweise mit verziertem Sprengwerk innerhalb des Gebäudebestandes in Mecklenburg-Vorpommern einen Seltenheitswert. Denkmalreport 2020 10
Binz (Lk. VR), Strandpromenade 5a, © LAKD M-V, Dräger-Kneißl 2020. Zeugnis der späten DDR: Das Gebäudeensemble Neustrelitzer Straße 49 bis 109 und Geschwister-Scholl-Straße 1 a Immer häufiger hat die Denkmalfachbehörde zu prüfen, ob in der DDR entstandene Sachen einen Denkmalwert besitzen und in die Denkmallisten einzutragen sind. Für das Hochhausensemble mit Kaujalle und Kindereinrichtung Neustrelitzer Straße 49-109 (ungerade) und Geschwister-Scholl- Straße 1a in Neubrandenburg war das der Fall. Das in den Jahren 1980 bis 1985 errichtete Wohn- gebiet Neustrelitzer Straße ist ein abwechslungsreich strukturiertes und funkeonal organisiertes Ensemble von besonderer städtebaulicher Qualität und von hohem baugeschichtlichem und künstlerischem Wert. Merkmale des Städtebaus sind die Auflockerung der Baumassen durch den poineerten Einsatz von Hochhäusern innerhalb der Baublöcke, die räumliche Gliederung durch Höfe miqels vor-und zurückspringender Bauglieder sowie die plasesche Ausbildung der Baukörper durch akzentuierende Treppenhäuser auf den Ostseiten und breite Balkone auf den Westseiten. Die von Wolfram Schubert entworfenen und ebenfalls gänzlich erhaltenen großflächigen Wandbilder auf den Sernseiten der Baublöcke setzen auf künstlerisch hohem Niveau innerhalb des Ensembles grafisch- ornamentale und farbliche Akzente. Das bauliche Ensemble besitzt zudem hohen Zeugniswert für die Geschichte Neubrandenburgs und für die Poliek-und Sozialgeschichte der späten DDR. Denkmalreport 2020 11
Neubrandenburg (Lk. MSE), Neustrelitzer Straße © LAKD M-V, Bötefür 2018. Entdecker der Antriebskraft: Die Bronzeplastik Archimedes in Güstrow Ebenfalls aus der DDR stammt die Bronzeplasek „Archimedes“, die auf dem Markt in Güstrow (Lkr. Rostock) steht und 2020 in die Denkmalliste eingetragen wurde. Das vom Bildhauer Gerhard Thieme (1928-2018) geschaffene Kunstwerk wurde 1979 aufgestellt und zeigt den sitzenden Archimedes in knapp überlebensgroßer Figur. Güstrow (Lk. Rostock), Archimedes auf dem Marktplatz © Wikipedia 2012. Denkmalreport 2020 12
Zeugnisse jahrhunderteralter Handels- und Verkehrsgeschichte: Reste des historischen Chausseenetzes – von Neubrandenburg nach Stralsund Der Schutz der landestypischen und kulturlandschacsprägenden Pflasterstraßen, die als Überlandstraßen häufig von Alleebäumen und Bankeqen begleitet werden, ist ein wicheges Thema der Denkmalpflege. Die meistens aus Feldsteinen, aber auch aus Basaltsteinen in verschiedenen Techniken gepflasterten Straßen sind ein bedeutendes Zeugnis der Verkehrsgeschichte, da sie gegenüber den früheren ungepflasterten Straßen einen großen Fortschriq darstellten und Verkehrswege sicher und hinsichtlich der Zeit kalkulierbar machten. Einige dieser Pflasterstraßen werden in den Denkmallisten geführt, so auch ein Straßenabschniq der alten Chaussee B 96 von Neubrandenburg nach Stralsund. Die Chaussee wurde auf Veranlassung der pommerschen Landstände in den Jahren zwischen 1850 und 1863 gebaut. Sie ist zwischen Greifswald und Stralsund als ein langer gepflasterter Straßenabschniq mit teilweise alten Alleebäumen erhalten geblieben. Es handelt sich um ein materielles Zeugnis einer befesegten Landstraße aus der Miqe des 19. Jahrhunderts. Die konsetuierenden Elemente der Straße sind die technische Konstrukeon, es handelt sich um eine Pflasterstraße mit einer leicht gewölbten Oberfläche zur Ableitung des Regenwassers, Basaltsteine als verwendetes Pflastermaterial, die Verlegung als Polygonalpflaster. Beidseieg befinden sich Bankeqe, die als Fuß-/ Sommerweg und als Materiallager dienten, sowie Alleebäume und Wegeseitengräben. Der erhaltene Straßenabschniq ist als ein materielles Zeugnis des Chausseebaus geeignet, eine Vorstellung der Konstrukeon und Entstehungsgeschichte des Chausseebaus in Pommern in der Miqe des 19. Jahrhunderts zu geben. Aufgrund der Planungen des Neubaus des Ostseeküstenradweges wird nun ein Teil der Straßenpflasterung aufgenommen und als Asphaltstraße erneuert. Als Gründe wurden der bauliche Zustand der Pflasterstraße und eine Unzumutbarkeit für die Radfahrer angeführt. Die Denkmalbehörden konnten den Erhalt der Pflasterung auf der gesamten Länge des geschützten Straßenabschniqes leider nicht durchsetzen. Alte B96 bei Mesekenhagen (Lk. VG), © LAKD M-V, Dräger-Kneißl 2019. Denkmalreport 2020 13
Drei Prüfungen ohne Bestätigung in Neubrandenburg, Borchtitz und Güstrow Nicht in jedem Fall steht am Ende der Prüfung von Sachen auch deren Aufnahme in die Denkmalliste. Mehrfach konnte bei diesen Prüfungen kein Zeugniswert im Sinne des Denkmalschutzgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern festgestellt werden. So beispielsweise bei der Jusezvollzugsanstalt in Neubrandenburg, Neustrelitzer Straße 120, die 1987 als Untersuchungsgefängnis der Bezirks- verwaltung Neubrandenburg des Ministeriums für Staatssicherheit in Betrieb ging. Die Prüfung hat ergeben, dass aufgrund der umfangreichen Umbauten nach 1990 weder die Gesamtanlage noch einzelne Bauten die Eigenschacen eines Denkmals aufweisen. Gleiches tri~ auf das ehemalige Ferienlager in Borchetz (Lk. Vorpommern-Rügen), Zur Schwarz- pappel 1, zu, wo die Aufnahme Beqenhauses als Teil der Anlage aufgrund zu starker zwischen- zeitlicher Veränderungen abgelehnt werden musste, oder auch für die Brücke zur Schöninsel in Güstrow (Lk. Rostock), die 1957 errichtet und 1996-1998 umfassend erneuert wurde. Es ist eine Holzbalkenbrücke ohne herausgehobene technikgeschichtliche oder stadtgeschichtliche Bedeutung. Historisch oder städtebaulich-gestalterisch gewachsene Einheiten von baulichen Anlagen: Die Denkmalbereiche Zu den Aufgaben der Landesdenkmalpflege gehört auch die Fachberatung zur Ausweisung von Denkmalbereichen. Bei dem Denkmalbereich „Große Wollweberstraße“ in Neubrandenburg, der per Verordnung im September 2020 ausgewiesen wurde, handelt es sich um einen historischen Straßenzug mit weitgehend erhaltenem Baubestand, überwiegend in Fachwerkbauweise aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Wolgast (Lk. VG), Schützenstraße 28 © LAKD M-V, Schirmer 2016. Denkmalreport 2020 14
In Vorbereitung ist die Ausweisung des Denkmalbereichs „Parkstraße-Ulmenmarkt“ in der Hansestadt Rostock, eines Teils der westlichen Stadterweiterung der 1920er und 1930er Jahre in Formen des Neuen Bauens, verbunden mit tradieonellen Formen des norddeutschen Backsteinbaus. Löschungen aus der Denkmalliste Enlallen die Eintragungsvoraussetzungen im Nachhinein, ist also der Zeugniswert der Objekte gänzlich oder in großen Teilen verloren gegangen, müssen sie aus der Denkmalliste gelöscht werden. Löschungen aus der Denkmalliste betrafen beispielsweise die Wohnhäuser Breite Straße 16 und Schützenstraße 28 in Wolgast (Lk. Vorpommern-Greifswald), das Wohnhaus Jungfernstraße 26 in Bützow (Lk. Rostock) und das Wohnhaus Große Bergstraße 14 in Ludwigslust (Lk. Ludwigslust- Parchim). Besonders tragisch ist der Verlust der 1926 errichteten Lucschi•alle in Suckow, einem Ortsteil von Güstrow (Lr. Rostock). Bützow (Lk. Rostock), Jungfernstraße 26, © LAKD M-V, Schirmer 2018. Denkmalreport 2020 15
Ludwigslust (Lk. LUP), Große Bergstraße 14, © LAKD M-V, Pöthke 2010. Suckow (Lk. Rostock), Lucschi•alle, © LAKD M-V, Krug 2011. Denkmalreport 2020 16
Prüfungen für das Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Das Denkmalpflegeprogramm „Naeonal wertvolle Kulturdenkmäler“ der Beaucragten der Bundes- regierung für Kultur und Medien (BKM) fördert unbewegliche Kulturdenkmale von naeonaler Bedeutung. Hierzu zählen Denkmäler, in denen sich beispielhac architektonische, städtebauliche, wissenschacliche, geschichtliche oder poliesche Leistungen abbilden. Die naeonale Bedeutung des Denkmals kann sich weiterhin daraus ergeben, dass das Objekt maßgeblich zur Entwicklung einer Kulturlandschac oder des Gesamtstaates als Kulturnaeon beigetragen hat. Fördervoraussetzung vor der erstmaligen Beantragung von Bundesmiqeln ist eine Prüfung nach festgelegten Kriterien, ob das Denkmal, für welches Miqel aus diesem Programm beantragt werden sollen, diese Kriterien erfüllt. National bedeutend: Das Segelschulschiff „Greif“ Eine naeonale Bedeutung konnte dem Segelschulschiff „Greif“ aqeseert werden. Das als „Wilhelm Pieck“ 1951 vom Stapel gelaufene Segelschulschiff ist ein Zeugnis mariemer Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts, da ein Großteil der originalen technischen Ausstaqung des Schiffes noch vorhanden ist. Es ist das einzige in der DDR gebaute Segelschulschiff und ebenfalls das einzige Hochsee- segelschiff, das in der DDR entstand. Die „Greif“ verkörpert einen besonderen Schiffstyp, einen zweimasegen Schoner mit Mischtakelage, geeignet für komplizierte Küstengewässer mit wechselnden Winden und mit zusätzlichen Längs- und Rahsegeln auch für längere Hochseefahrten. Deshalb besitzt es einen besonderen Seltenheitswert. Segelschulschiff Greif, © LAKD M-V, Krug 2013. Denkmalreport 2020 17
National bedeutend: Der Schweriner Fernsehturm Auch der Fernsehturm in der Landeshauptstadt Schwerin konnte als naeonal bedeutendes Bauwerk eingestuc werden. Der 1964 fereg gestellte, 138 Meter hohe Schweriner Fernsehturm gehört zu den ältesten Bauten dieser Art in der DDR. Im Gegensatz zu anderen Fernsehtürmen ist sein Querschniq nicht rund, sondern hat die Form eines Reuleaux-Dreiecks. Auch der Turmkorb übernimmt diese Form, womit das Bauwerk eine Besonderheit aufweist. Der Fernsehturm inmiqen des Schweriner Plaqenbaugebiets Großer Dreesch nimmt eine beispiel- hace und herausgehobene Stellung für die Sozialgeschichte in Deutschland ein. Er repräseneert einen ungewöhnlichen Ort der Idenefikaeon und Kommunikaeon für Tausende Bewohner eines zu DDR-Zeit errichteten Stadqeils, der in Konenuität auch nach der Wiedervereinigung – unter anderen Vorzeichen – diese Aufgabe ausfüllt. Landeshauptstadt Schwerin, Fernsehturm, © LAKD M-V, Bötefür 2019. Denkmalreport 2020 18
Das nationale kulturelle Erbe mitprägend: das repräsentative Gutshaus in Tützpatz (Lkr. Mecklenburgische Seenplatte) mit zugehörigem Kavaliershaus, Marstall und der Parkanlage Das Gutshaus zählt aufgrund seiner eleganten und reich dekorierten Architektur, die von französischer Architektur beeinflusst und die in Mecklenburg-Vorpommern singulär ist, zu den in der Öffentlichkeit bekanntesten riqerschaclichen Gutshäusern in Mecklenburg-Vorpommern. Es gehört auch zu den künstlerisch wertvollsten Herrenhäusern im Bundesland und wurde daher bereits 1946 in die Liste der schützenswerten Baudenkmäler eingetragen. Die Prüfung hat ergeben, dass das 1778 im Barocksel erbaute und nach Brand 1908 wiederherge- stellte Gutshaus zusammen mit dem Kavaliershaus, dem Marstallgebäude und der Parkanlage aufgrund seiner kulturhistorischen Bedeutung ein sehr hohes Landesinteresse für das Land Mecklenburg-Vorpommern besitzt und das naeonale kulturelle Erbe mitprägt. Eine darüber hinaus reichende naeonale Bedeutung der Anlage konnte nicht festgestellt werden. Tützpatz (Lk. MSE) Gutshaus, © LAKD M-V, Dräger-Kneißl 2019. Denkmalreport 2020 19
Abgeschlossene Sanierungen und Restaurierungen Vier Jahreszeiten: Die Putti am Teepavillon des Schweriner Schlosses 2020 konnten am Treppenaufgang des Teepavillons des Schweriner Schlosses nach langer Zeit die vier Sandsteinskulpturen wieder aufgestellt werden. Dargestellt sind vier Pu•, die die vier Jahres- zeiten verkörpern. Sie stammen von der Hand des Elfenbeinschnitzers Johann Chrisean Ludwig Lücke, der auch als Bildhauer arbeitete. Die 1742 fereggestellten Skulpturen wurden nun durch Kopien ersetzt. 1947 war die Allegorie des Winters gestohlen worden und ist seitdem verschollen. Die übrigen drei Skulpturen gelangten in museale Obhut. Nach den vorhandenen drei Originalskulpturen wurden Kopien angeferegt. Die Figur des Winters musste von einem sachkundigen Bildhauer nach einem Foto aus den 1920er Jahren rekonstruiert werden. Die rekonstruierende Formentwicklung der verschollenen Skulptur war eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Die Rolle der Landesdenkmalpflege bestand darin, kunsthistorische Recherchen an-zustellen, beispielsweise zur Kleidung im Barock, und damit den Entstehungsprozess der Skulptur beratend zu unterstützen. Um zu einem überzeugenden Ergebnis zu gelangen, entstanden mehrere Boze•, Ton- und Gips- modelle, an denen immer wieder verändert und korrigiert wurde. Mehrere Werkstaqbesuche dienten dazu, Einzelaspekte zu besprechen, die Rechercheergebnisse auszuwerten und an den Modellen umzusetzen, zu prüfen und erneut zu bewerten. Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. Landeshauptstadt Schwerin, Schloss, Teepavillon, © LAKD M-V, Handorf 2020. Denkmalreport 2020 20
Ursprüngliche Fassadengestaltung wieder sichtbar: Staatliches Museum Schwerin Das repräsentaeve, historisesche Museumsgebäude von Hermann Willebrand, das zahlreiche Elemente der griechischen Renaissance beinhaltet besitzt an der Rückseite des Südflügels und des Hauptgebäudes noch den umfangreichen Originalbestand der historischen Putz- und Fassadenge- staltung. Dazu zählen verschieden eingefärbte Struktur- und Edelputze in unterschiedlicher Ober- flächentextur und Zuschlägen. Durch gelbe Terrakoqenfriese und Roseqen erhielten die Fassaden weitere Schmuckelemente. Seit Beginn der 1990er Jahre wurden die Fassaden nach und nach saniert. Dabei gingen die bauzeitlichen Putze leider überwiegend verloren; die Rekonstrukeon der Putzgestaltungen weicht von der ursprünglichen Gestaltungvielfalt stark ab. An der rückseiegen Fassade des Hauptgebäudes und des Südflügels konnte nunmehr aufgrund umfangreicher restauratorischer und materialkundlicher Untersuchungen ein sehr behutsames Konzept zur Konservierung und Restaurierung der Fassaden umgesetzt werden. Der rückseiege Südflügel ist bereits abgerüstet und das Erscheinungsbild der konservierten und restaurierten Fassade ist aus denkmalfachlicher Sicht besonders erfreulich. Dank der sehr guten interdisziplinären Zusammenarbeit mit Planern, Nutzern, Objektverantwortlichen des SBL und dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege sowie der sehr qualitätvollen Ausführung der beteiligten Firmen präseneert die rückseiege Fassade die ursprüngliche Fassadengestaltung mit den Spuren ihrer Geschichte sehr eindrucksvoll. Landeshauptstadt Schwerin, Staatliches Museum, Rückseite des Südflügels nach der Restaurierung, © LAKD M-V, Kuhnert 2020. Denkmalreport 2020 21
Barrierefrei im Renaissancebau: Das Haus Lindenstraße 6 in Parchim hat eine neue Nutzung Die Stadt Parchim zählte um 1600 neben Rostock und Wismar zu den bedeutendsten Handelsstädten im Herzogtum Mecklenburg. Zahlreiche Fachwerkbauten haben sich im Stadtbild aus dieser Zeit der wirtschaclichen Prosperität erhalten, die zu den herausragenden Baudenkmalen dieser Kategorie in Mecklenburg gehören. Das Gebäude Lindenstraße 6, an der Nordseite des Alten Markts gelegen, ist städtebaulich besonders markant, korrespondiert sein Backsteingiebel doch mit dem des gegenüberliegenden Rathauses. Als Eckgebäude weist es mit seiner zur Straße Marstall ausgerichteten Traufseite eine besonders reich verzierte Fachwerkfassade auf. Nach verschiedenen Ansätzen gelang es der Parchimer Wohnungsbaugesellschac 2015 auf Inieaeve des Rahmenplaners in Zusammenarbeit mit der Landesdenkmalpflege ein sinnvolles Nutzungs- konzept zu finden. Dieses sieht ein barrierefreies inklusives Konzept in einem Denkmal mit modernem Ergänzungsbau als Ort des Wohnens und der Begegnung vor. Denkmale und historische Stadtstrukturen werden in zunehmendem Maße als wicheger Imagefaktor für Standortentscheidungen der Wirtschac und als Alleinstellungsmerkmal in der Konkurrenz der Städte untereinander betrachtet. Diese zahlreichen Befunde bieten nun eine einmalige Chance für die Stadt Parchim, diese Aussagen zur Nutzung des Gebäudes in der Renaissance auch in gebührender Weise einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Parchim (Lk. LUP), Giebelhaus Lindenstraße 6 nach der Restaurierung, © LAKD M-V, Schirmer 2020. Denkmalreport 2020 22
Originalentwürfe erhalten: Gelungene Konservierung der Schomannschen Wandmalereien im Chor der St. Marienkirche Parchim Gemeinsam mit der St. Georgenkirche gehört die St. Marienkirche in Parchim zu den naeonal be- deutenden Denkmalen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Chor der miqelalterlichen Marienkirche wurde bereits um 1264 (d) vollendet. Im 19. Jahrhundert folgten ein Anbau und bauliche Sicherungen. Bei Restaurierungsmaßnahmen um 1907/08 erhielten die Chorwände durch den 1881 in Parchim geborenen Maler Willi Schomann eine Neugestaltung mit einer vom Historismus geprägte Ausmalung. Die Gewölbe zeigen ein Geflecht aus Ornamenten, Blüten und Ranken während an den Chorwandflächen ein Apostelfries mit überlebensgroßen figürlichen Darstellungen ausgeführt wurde. Vermutlich lehnte Willi Schomann sein Ausmalungsprogramm an Befunde aus dem 14. Jahrhundert an. Ein Großteil der Entwürfe für die Ausmalung im Chor der Marienkirche ist im Nachlass Schomanns im Parchimer Stadtmuseum noch vorhanden. Aufgrund von maltechnischen Besonderheiten Willi Schomanns und einer teilweise recht pastos aufgetragenen Malschicht in wahrscheinlich Kasein gebundener Temperafarben sowie der problemaeschen baulichen Situaeon nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Wandmalereien stark geschädigt. Nach einer behutsamen Konservierung und Restaurierung ist die Schomannsche Chorfassung wieder erlebbar. Parchim (Lk. LUP), Blick in den Chor nach der Restaurierung, © Mannewitz, Rostock, 2019. Denkmalreport 2020 23
Neuentdeckungen Herausragender bauhistorischer Befund aus der Renaissance: Erhaltene Pflasterung am Schloss Güstrow gefunden Bei den Baumaßnahmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern am Schloss Güstrow (Lk. LRO) wurde ein herausragender bauhistorischer Befund angetroffen, der zuküncig ein besonderes Schlaglicht auf die Residenzgeschichte Güstrows werfen könnte. Südlich des 1671 erbauten Torhauses wurde eine vermutlich zeitgleich angelegte, sehr gut erhaltene Pflasterfläche freigelegt, deren genaue Erforschung jedoch noch aussteht. Nach jetzigen Erkenntnissen kann es sich um einen Teil des sogenannten Altans handeln oder um später daraus hervorgegangene Befesegungsanlagen. Güstrow (Lk. Rostock), Schloss, neu entdeckte Pflasterfläche südlich des Torhauses, © LAKD M-V, Schöueck 2020. Denkmalreport 2020 24
Poetisierung der Landschaft: Ein ungewöhnliches Wandbild von 1982 in Schwerin Seit knapp vierzig Jahren schmückt das Wandbild mit dem Titel „Freizeit und Lebensfreude“, ge- schaffen 1982 von dem Schweriner Maler und Grafiker Hans-Joachim Bruhn (geboren 1943), das viergeschossige Lehrgebäude der Berufsschule im Schweriner Ortsteil Lankow. Auf der hochrechteckigen und geschlossenen Sernseite des Schulgebäudes bilden weiße Gasbetonplaqen den Untergrund für das Kunstwerk, das sich aus bunten, dünnen Plaqen verschiedener Formen zusammensetzt und die Grundrisslinien von Schmeqerlingen und Fischen, einem Vogel und der Sonne, von Bäumen und Wasser abbildet. Das Überraschende: Das Wandbild zeigt nicht auf den Eingangsbereich oder die Pausenflächen der Schule. Es nimmt auch keine inhaltliche Verbindung zum Thema Schule auf. Nach Osten ausgerichtet, wirkt es vielmehr nach außen, auf die Flächen des Naherholungsgebietes. Es zeigt dorthin, wo 1974 am Ufer des Lankower Sees neben einem Terrassencafé ein Steg für Wassersport und Vergnügungsanlagen, für Minigolf und Kegeln eingerichtet worden waren – Anlagen, die heute weitgehend verschwunden sind. Das auf dem Wandbild dargestellte Thema der Natur steht somit in erster Linie im Zusammenhang mit der Umgebung und nicht mit dem Inneren des Schulkomplexes. Das Wandbild ist ein Zeugnis für die veränderte Schwerpunktsetzung und die ab den 1980er Jahren mögliche Erweiterung des Kunstbegriffs im sozialiseschen Realismus, der eine von direkten polieschen Erwartungen und Losungen unabhängige Bildwelt möglich machte – eine Kunst, die die Umgebung im Hier und Jetzt bunter und schöner zu machen suchte, nicht auf die Versprechungen der sozialiseschen und kommuniseschen Zukunc beschränkt war und sich neben anderen Absichten die Poeesierung der Landschac zum Ziel gesetzt haqe. Aufgrund der besonderen Qualität dieses ungewöhnlichen Schweriner Wandbildes ist zu hoffen, dass es vor dem Abbruch des Lehrgebäudes gesichert wird und anschließend einen geeigneten Platz, vorzugsweise an einer in den öffentlichen Raum wirkenden Wandfläche, findet. Glücklicher Weise ist durch die Herstellung aus einzelnen, separat befesegten Plaqen die Bergung und erneute Anbringung des Wandbildes technisch möglich. Landeshauptstadt Schwerin, Ortsteil Lankow, ehemalige Ingenieur- und Berufsschule, Wandbild, Hans-Joachim Bruhn von NO, © LAKD M-V, Kirchner 2020. Denkmalreport 2020 25
Bislang übersehen: Das Gutshaus in Wolkow bei Demmin Hinsichtlich des erhaltenen Gutshausbestandes gibt es bei der Landesdenkmalpflege im Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern eine gute Übersicht. Es kommt eher selten vor, dass ein Gutshaus noch nicht erfasst wurde. Im Zuge der in den Jahren 1991-1993 durch Mit- arbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege vorgenommenen Kurzerfassung wurden alle ehe- maligen bekannten und in Karten eingezeichneten Gutsanlagen aufgesucht und die Gutsgebäude zumindest von außen betrachtet und dokumeneert, wenn sie noch einen erkennbaren historischen Zeugniswert haqen. Das Gutshaus im westlich von Demmin gelegenen Dorf Wolkow wurde damals jedoch leider wohl gänzlich übersehen. Jüngst machte ein an historischen Gebäuden interessierter Bürger die Landesdenkmalpflege auf dieses Gutshaus aufmerksam. In seinem äußeren Erscheinungsbild wirkt das Haus schlicht und wenig auffallend, es ist auch nicht sogleich zwingend als ein Gutshaus idenefizierbar. Gründe hierfür sind die ungewöhnliche Lage in der Miqe des Dorfes, umgeben von einer nur kleinen Parkanlage und das Fehlen von ansonsten für die Gutsanlagen charakteriseschen Stall- und Scheunenbauten sowie ein größerer Anbau an der straßenseiegen Giebelseite. Das barocke Ursprungsgebäude war vermutlich zur Gänze ein Fachwerkbau. Die Bauweise und die Gebäudekubatur waren im 18. Jahrhundert typisch für kleinere Gutshäuser auf den riqerschaclichen Gütern, Domänen, Kloster- und Stadtgütern, aber auch für Pfarr- und Forsthäuser. Es sind in Mecklenburg-Vorpommern um die fünfzig überwiegend kleinere Gutshäuser in Fachwerkbauweise aus der Zeit zwischen 1700 und 1800 erhalten geblieben. Trotz der in der DDR-Zeit erfolgten baulichen Veränderungen dokumeneert das Gebäude eindrucksvoll ländliche Bauformen und die Lebensverhältnisse der riqerschaclichen Gutsbesitzer und später der Verwalter auf einem Gut in Mecklenburg im 18. und 19. Jahrhundert. Mit seiner umfänglich erhaltenen historischen Bausubstanz, der Raumstruktur und den erhaltenen Ausstaqungsteilen ist es ein anschauliches Zeugnis für die über mehrere Jahrhunderte von den Gutswirtschacen geprägte Kulturlandschac in Mecklenburg-Vorpommern. In Wolkow prägt das Gutshaus die heuege Ortsmiqe und es ist das bedeutendste und das letzte anschaulich erhaltene Gutsgebäude des Ortes. Wolkow (Lk. MSE), Gutshaus Fassade, © LAKD M-V, Dräger-Kneißl, 2020. Denkmalreport 2020 26
Öffentlichkeitsarbeit Aufgabe der in allen Denkmalschutzgesetzen verankerten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist es, das öffentliche Bewusstsein für den einzigaregen Wert unserer gebauten und gestalteten Kulturlandschacen mit ihren idenetätssecenden Merkmalen zu schärfen und deren Entwicklungspotenziale aufzuzeigen, um damit dazu beizutragen, dass das kulturelle Erbe in seiner Vielfalt für nachfolgende Generaeonen geschützt, bewahrt und weiterentwickelt wird. Denn Denkmalpflege kann nur mit einem breiten Rückhalt in der Bevölkerung erfolgreich sein. Die Landesdenkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern leistet Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Wegen. Zeitschriften & Sammelbände 2020 lenkt die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) durch Ihr Projekt "wohnen 60 70 80. Junge Denkmäler in Deutschland" die Aufmerksamkeit auf die in Deutschland als Denkmäler er- fassten Wohngebäude und Siedlungen der Nachkriegs- und Postmoderne. Eindrucksvolle Gebäude der 1960er, 1970er und 1980er Jahre, darunter Einfamilienhäuser, Siedlungen, Hochhäuser und Ex- perimentalbauten werden neu in die Forschungsdiskussion eingebracht. In einem Buch, einem Film und einer Wanderausstellung samt Infozeitung werden die Ergebnisse vorgestellt. Mecklenburg-Vorpommern ist mit zwei wegweisenden Bauten in dem Buch vertreten: einem postmodernen Giebelhaus in Rostock von 1979 und dem ersten Bau der Wohnungsbauserie (WBS) 70 in Neubrandenburg von 1973. Denkmale des Monats Auf der Homepage des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege berichten die Kolleginnen und Kollegen der Landesdenkmalpflege regelmäßig in der Rubrik „Denkmal des Monats“ über Denkmale deren Zeugniswerte Januar 2020 "Gestorben wird immer" - die Trauerhalle auf dem Waldfriedhof in Schwerin. Februar 2020 Vorgestellt. Das Gutshaus in Wolkow bei Demmin. März 2020 Die Poeesierung der Landschac - ein ungewöhnliches Wandbild von 1982 sucht einen neuen Standort in Schwerin. April 2020 Der Kulturpark in Neubrandenburg - Zeugnis der Nachkriegsmoderne und heueger Freizeitort. Mai 2020 Die goesche Kapelle Sankt Georg in Neubrandenburg - Instandsetzung der barocken Dachüberformung. Juni 2020 Verwunschener Gedächtnisort im Karower Gutswald - das Schlueus-Mausoleum. Juli 2020 "Ein Held [...] im Dienste seiner Kunst" - Das Grabdenkmal für Oqo Drewes auf dem Alten Friedhof in Schwerin. August 2020 Noch ein vergessener Engel kehrt zurück. Der Taufengel der Kirche in Zahrensdorf. September 2020 Die Villa der Gräfin von Schwicheldt - ein Frühwerk von Paul Ludwig Troost in Schwerin. Oktober 2020 Sie sind wieder da! Der Teepavillon des Schweriner Schlosses hat seinen Skulpturenschmuck zurückerhalten. November 2020 Die Stubnitz-Lichtspiele in Sassnitz. Dezember 2020 Die Karl-Krull-Grundschule in Steinhagen. Ein Schulbau auf dem Land der etwas anderen Art. Denkmalreport 2020 27
Neue Plattform: DENKMAL EUROPA Die digitale Pla‡orm www.denkmal-europa.de macht das Lebensfeld von Kindern und Jugendlichen zum "Spielplatz für Zeitreisen". DENKMAL EUROPA ermöglicht mit kreaeven Akeonsideen intuieve Zugänge zu bislang häufig unbekannten Dimensionen unserer Kulturgeschichte. Dies geschieht unter anderem durch Comics und verschiedene Projekte. Vormalig Unverbundenes verdichtet sich zum Wissen darum, welche Entwicklungen Spuren hinterlassen haben. Die Landesdenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern ist auf der Pla‡orm vertreten mit dem Projekt: "Zu Hause im Weltkulturerbe – die Erben des Erbes begegnen Europas Geschichte in der Hansestadt Stralsund". Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 8 bis 11 des Hansa-Gymnasiums setzen sich mit der Vergangenheit ihrer Stadt auseinander. Veranstaltungen Altbewährtes in neuem Gewand: Tag des offenen Denkmals Der Tag des offenen Denkmals ist dieses Jahr anders ausgefallen als gewohnt: Vielfach konnten die Ausflüge zu sehenswerten Bauwerken nur auf digitalen Wegen unternommen werden. „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu Denken.“ lautete das Moqo. Und so fand auch die landesweite Festveranstaltung am 13.09. in der Stadtbibliothek Wolgast nur in kleinem Kreis staq. Der diesjährige Friedrich-Lisch-Denkmalpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde Kulturministerin Be•na Maren an die Archäologie-Fachgruppe Schwerin/Ludwigslust verliehen. Mit der Auszeichnung für vorbildliche Leistungen in der Denkmalpflege ist ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro verbunden. Den mit 700 Euro doeerten "Denk mal!“- Preis für Kinder und Jugendliche erhielt das Hansa- Gymnasium aus Stralsund für die 2018 und 2019 durchgeführten Projekte „Zu Hause im Weltkulturerbe – die Erben des Erbes begegnen Europas Geschichte in der Hansestadt Stralsund“ und „Bock auf Barock“ ( siehe hqps://denkmal-europa.de/DE_Projekt_Mecklenburg_Vorpommern/ index.php ). Ein Preisgeld von 300 Euro erhielt Björn Dauterstedt für seinen Einsatz zur Requng einer Windmühle in Ruchow (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Neue Reihe gestartet: Denkmalgespräche Bereits im Herbst 2019 wurde eine Veranstaltungsreihe als gemeinsames Projekt der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern und des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Anhand von prakeschen Beispielen sollen 3 bis 4 Mal im Jahr typische, wiederkehrende Fragenstellungen in der Denkmalpflege sowie deren Strategien und Lösungsansätze dargestellt und erörtert werden. Die Präsentaeon von vorbildhacen Sanierungs- vorhaben durch die Denkmalfachbehörde soll gezielt eine fachliche Vermiqlung von Fragen der Methodik und Praxis der Denkmalpflege beinhalten. Ziel ist eine Steigerung der Qualität der Anträge und Bauunterlagen, die durch Architekten für die Sanierung von Denkmalen erarbeitet werden. Dabei wird zusätzlich ein posieves Bild der Denkmalpflege in der Öffentlichkeit befördert. Zielgruppe sind daher in erster Linie Architekennen und Architekten, weiterhin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörden sowie die interessierte Öffentlichkeit. Denkmalreport 2020 28
Der Aucakt der Veranstaltungsreihe führte am 23.10.2019 in das frühneuzeitliche Giebelhaus am Alten Markt in Parchim. Das laut Inschric im Jahre 1604 errichtete Giebelhaus zählt zu den wert- vollsten profanen Baudenkmalen im westlichen Mecklenburg und nimmt eine besondere Posieon innerhalb der Entwicklung des hiesigen Giebelhaustyps ein. Das Gebäude wird zusammen mit dem anschließenden Nachbargebäude Marstall 1 und einem ergänzenden Neubau für die küncige Nutzung als barrierefreie Begegnungsstäqe für die Lewitz-Werkstäqen hergerichtet. Rund 50 Teilnehmer eines etwa dreistündigen Fachgesprächs trafen sich in Parchim und hörten gespannt den Ausführungen zur Projeklindung und Steuerung der Sanierung des 1604 errichteten Giebelhauses am Alten Markt zu. "Mehr Miqe geht nicht" - so fasste es der Nutzer zusammen. "Das inklusive Wohnen bringt die Menschen in die Miqe der Stadt und das Denkmal an zentraler Stelle der Altstadt wieder in Nutzung.“ Dieses zukuncsweise Ergebnis wurde von allen Beteiligten als posieves Beispiel benannt. Dabei wurden die Kommunikaeon mit gegenseieger Wertschätzung, das vermiqelnde Engagement des Architekten und das Bestreben, Parchim und seine Fachwerkarchitektur bekannter zu machen, besonders hervorgehoben. Parchim (Lk. LUP), Podiumsdiskussion am 23.10.19, © LAKD M-V, Schöueck 2019. Denkmalreport 2020 29
Personelles Am 31. Dezember 2020 hat die Abteilung Landesdenkmalpflege einen Personalbestand von 15 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. • Im Oktober 2020 konnten in der Landesdenkmalpflege die Stellen von Frau Dr. Be•na Gnekow und Frau Elke Onnen mit Frau Dr. Ewa de Veer und Frau Dr. Tanja Seeböck nachbesetzt werden. Frau Dr. de Veer befasst sich als promovierte Landschacsplanerin mit der wissenschacliche Er- arbeitung von Objekt-Raum-Beziehungen und Denkmalwertbegründungen für Denkmale mit starker Raumwirkung sowie geplanten Maßnahmen in deren Umgebung (z.B. Windkracanlagen). Frau Dr. Seeböck arbeitet als promovierte Kunsthistorikerin ebenfalls im Dezernat Inventarisaeon und ist für die landesweite systemaesche Erfassung und wissenschacliche Erforschung der länd- lichen Bauten und Siedlungen verantwortlich. • Herr Frank Hösel, langjähriger Amtsrestaurator und zuständig für die Fachgebiete Holz, Glas, • Metall, Gemälde und Texelien trat zum Jahresende in den Ruhestand. Seine Stelle wird nicht nachbesetzt. Das Fachgebiet wird küncig nicht mehr vertreten. • Frau Elke Kuhnert, Amtsrestauratorin in der Abteilung Landesdenkmalpflege für die Fachgebiete architekturgebundene Ausstaqung, Wandmalerei und Architekturfarbigkeit, historische Putze, Natur- und Kunststein sowie Kunst am Bau arbeitet seit dem 1. Dezember 2020 für die Dauer von zwei Jahren um 50 % verkürzt. Der verbleibende Stellenanteil von 50 % wurde für eine Nachbesetzung ausgeschrieben. Denkmalreport 2020 30
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