DER FLURBOTE BAYREUTHER ECHO - Ökumenische Fördergemeinschaft ...
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DER FLURBOTE BAYREUTHER ECHO ÖKUMENISCHE FÖRDERGEMEINSCHAFT LUDWIGSHAFEN, GEMEINWESENARBEIT 2. AUSGABE 2021 EDITORIAL Cave-Syndrom – schon mal gehört? Kein ganz neu- von Corona befallenen Container-Lager für Geflüch- er, aber ein ziemlich aktueller Fachbegriff für einen tete in der Mannheimer Straße sowie in der Apostel- Zustand, der andauert, obwohl es „eigentlich“ keinen kirche wurde so unbürokratisch wie fachkundig John- Anlass mehr dazu gibt: Du hast gelernt, dich einzui- son & Johnson verimpft: mit der höchst praktikablen geln in deiner Höhle; mittlerweile „dürftest“ du längst „Einmal-reicht-Wirkung.“ (S.2-4) Schon gewusst? wieder raus; aber du bleibst drinnen. Die Ursache? Der STREET DOC hat sich mobilisiert und ein eigenes Angst. Menschenangst, Versagensangst. Lebensangst. Fahrzeug bekommen! (S. 6) Lange geplant und von Kommt uns das irgendwie bekannt vor? Schon länger, großer Bedeutung: der STREET DOC MENTAL, ein so- oder? Viele, sehr viele Menschen, die in den Einwei- zialpsychiatrisches Angebot mit extrem niedrigen, ei- sungsgebieten der Stadt Ludwigshafen leben müssen, gentlich gar keinen Schwellen ... (S.5.) bleiben schon lange lieber drinnen. Bayreuther, Krops- Bei so viel Neuerungen und frischem Wind passt es und Flur-Straße: ein Höhlensystem, in dem man ver- ganz wunderbar, dass mit Vera Klauzner „eine Neue“ steckt wird? Vor wem eigentlich? Und warum? im Gemeindepädagogischen Dienst angefangen hat. Szenenwechsel. Nein, falsch: Wir bleiben vor Ort! Herzliche Willkommen und viel Spaß mit uns! – Schö- Denn: Es geht wieder los: In Mundenheim hat vor nen Dank auch an Kerttu Taidre, die uns die Inter- kurzem der „Kochclub to go“ aufgemacht, Stühle nationale Begegnungsstätte der Malteser vorstellt. stehen vor der Tür, eine einladende Atmosphäre für Wie gewohnt, macht auch diesmal ein Gedicht den alle. Das war lange nicht. Die Boule-Runde soll bald Beschluss dieser Ausgabe. Falls es Leute geben sollte, wieder stattfinden – es ist ja Sommer! Der Filmclub die sich wundern, was immer diese Lyrik in dieser Be- gründet sich neu, und – ganz wichtig – die Interes- wohner*innenzeitung macht: ohne Kultur und Geist senvertretung Mundenheim, der Bewohnerrat kommt und Kunst bricht über kurz oder lang unser Zusam- wieder zusammen. – Und in der Bayreuther? Genau menleben zusammen. Davon überzeugt ist… dasselbe! Nach langer, allzu langer Zeit wird aus der vergleichsweise öden Essensausgabe „Walk in“ nach …Eure Redaktion Johannes Hucke und Uwe Frey und nach ein Schön-Wetter-Grill-Treff. Geld kommt von der Aktion ´72 – 1000 Dank auch! In den Start- löchern: der Bayreuther Beirat. Auch hier klackern die Boule-Kugeln bereits in den Schubladen, und die Frei- landschach-Figuren rumoren in der Kiste: Wann dür- fen wir endlich wieder raus? Sind das lauter Maßnahmen zur Überwindung des Ca- ve-Syndroms? Auch, ganz bestimmt. Diese Ausgabe ist aus aktuellem Anlass vor allem dem STREET DOC gewidmet: Mit Nina Christahl hat eine ausgewiesene Fachkraft die Clearing-Stelle (S.7) für den STREET DOC übernommen; das Krankenkassenrecht ist der- maßen kompliziert, dass es hierfür spezieller Kennt- nisse bedarf. Jetzt haben wir jemand – und keine Un- bekannte … Von wegen STREET DOC: überregional sorgten vier Impfaktionen „dort, wo es am nötigsten ist“, für Lob und Anerkennung: in Mundenheim, in der Bayreuther Straße, aber auch im bereits schwer Zu Gast bei unserer Impfaktion: Sozialdezernentin Beate Steeg.
DER STREET DOC IMPFT VOR ORT SPEZIALEINSATZ IN BAYREUTHER STRASSE STÖSST AUF REGE TEILNAHME 2 /12 Ludwigshafen, 29.5.2021. – Die Abstandsstreifen kerung für Überdruss und Unmut gesorgt hat. sind geklebt, das neue STREET DOC ArztMobil leuchtet im Hintergrund. Vor dem Stadtteilzen- Getreu dem STREET DOC-Motto: „Keiner wird trum-West hat sich eine vielgliedrige Schlan- weggeschickt!“ kommen auch Patientinnen und ge gebildet, vom Haupteingang, um die Kurve Patienten zum Zug, die in den an die Bayreuther … und den Bürgersteig hinunter. Es ist Sams- Straße angrenzenden Gebieten leben – dort sieht tag – normalerweise kein Einsatztag, weder für es teils auch nicht wohnlicher aus, und die Chan- den STREET DOC noch für die ÖFG (Ökumeni- cen auf reguläre Teilhabe sind ebenso sehr mini- sche Fördergemeinschaft Ludwigshafen). Doch miert. Zu beobachten ist ein Stimmungswandel: besondere Zeiten erfordern besondere Metho- Obwohl der Corona-Kontext, die Unsicherheit, den: Wenn sonst schon niemand in den Ein- wie stark die Nebenwirkungen ausfallen werden, weisungsgebieten impft, seit jeher von gesund- aber auch die aufgeheizte öffentliche Diskussion heitlicher Gefahrenbelastung in erhöhter Weise nicht eben dazu angetan sind, eine entspann- betroffen, dann muss halt der STREET DOC ran! te Atmosphäre zu erzeugen, agieren sowohl die Geimpften als auch die STREET DOCs zusehends Dr. Peter Uebel ist es gelungen, ein Kontingent optimistischer. „Jetzt muss ich da eben noch Impfdosen zu organisieren, Johnson & Johnson, durch, und dann wird endlich alles besser!“, fasst das hat den Vorteil, dass nur einmal geimpft wer- eine dreifache Mutter die Situation zusammen. den muss, und die Wirkung hält über ein halbes Jahr lang an. Zusammen mit Dr. Elke Braadt-Til- Niemand widerspricht ihr. Auf dem Weg vom ger, assistiert vom STREET DOC-Fachpersonal Empfang im STZ-Eingangsbereich, wo die Daten sowie der Gemeinwesenarbeit der ÖFG und Ge- aufgenommen werden, durch den Flur, wo eine schäftsführer Walter Münzenberger, führt Uebel kurze Wartezeit absolviert werden muss, über die Impfungen durch. – Zunächst hat es nicht das improvisierte Impfzentrum in der Turnhal- so ausgesehen, dass mehr als 25 Freiwillige die le bis zum „Nachsorgebereich“ im Garten lässt Gelegenheit nutzen werden. Am Ende sind es sich eine sukzessive Aufhellung des Gemütszu- dann 55: ein wirklich guter Anfang für die neue standes feststellen: naturgemäße Ängste – an- Impf-Welle! Bereits am Donnerstag darauf wird wachsende Entschlossenheit – nochmalige An- die Schutzmaßnahme im Containerdorf Mannhei- spannung vor dem Pieks … und schließlich die mer Straße wiederholt. Am 12.6. ist dann Mun- Erleichterung. Die meisten, die sich durch die denheim-West dran, der Partner-Brennpunkt … Gartentür auf den Heimweg begeben, äußern sich anerkennend über den STREET DOC und Kaum hat die Presse berichtet, dass der STREET seine Initiativkraft. Manche haben schon wie- DOC seinen wie immer unbürokratischen Ein- der einen Witz auf Lager, anderen schmunzeln satz fährt, warten auch Stadt und Land mit vor sich hin: Nicht zu glauben, wie schnell das entsprechenden Impf-Aktionen auf. Man darf ging! Sie haben sich getraut … und sind damit ein gespannt sein! – An diesem frühlingshaften Beispiel für viele, die es ihnen nachtun werden. Samstagmorgen besucht auch Sozialdezernen- tin Beate Steeg die Bayreuther Straße. Sie zeigt sich beeindruckt von der Organisation und dem Teilnahmeeifer. Medien sind nur in beschränk- tem Maße zugelassen; gar zu häufig waren zu- letzt Kameras und wissbegierige Leute von der Presse im Obdach zugegen, was in der Bevöl-
STREET DOC IMPFT FLÜCHTLINGE 45 IMPFUNGEN ODER 28% DER BEWOHNER LIESSEN SICH IMPFEN 3 /12 Es war eine gelungene Aktion, dank der guten des AK Flüchtlinge Oggersheim, erstellten die eh- Zusammenarbeit von ÖFG -STREET DOC -, vom renamtlichen Helfer des „Arbeitskreises Flücht- Verein „Respekt Menschen!“ und vom Arbeitskreis linge Oggersheim“, des Vereins „Respekt Men- Flüchtlinge-Oggersheim, die an Fronleichnam schen!“, unterstützt von 2 Flüchtlingen und dem bei herrlichem Sonnenschein in der Sammelun- Hausmeister der Unterkunft in kürzester Zeit, eine terkunft „Mannheimer Straße“ stattfand. Bevor „Impfstraße“ mit Aufklärungsstation, einer Stati- es mit dem Impfen losgehen konnte, musste zu- on zur Datenerfassung 2 Impfstationen und einer nächst die „Impfstraße“ aufgebaut werden. Bes- Überwachungsstation. tens organisiert von Bernhard Werner, Sprecher Auch das neue mobile Sprechzimmer von STREET klärungsgespräche, Helferinnen und Helfer beider DOC kam als Impfstation zum Einsatz. Dr. Peter Organisationen unterstützen bei der Dokumenta- Uebel von STREET DOC und Dr. Marianne Speck tion und dem Impfen. vom Verein Respeckt Menschen führten die Auf-
STREET DOCS SETZEN DIE IMPFAKTION FORT IMPFUNGEN AUCH IN DER SUPPENKÜCHE 4 /12 Am Mittwoch, 9. Juni, war es auch in der Suppenkü- Verantwortlichen der Suppenküche seien sehr dank- che soweit. Die Gäste konnten sich einen Impf-Pieks bar über das Angebot und die Initiative der STREET mit dem Impfstoff Johnson & Johnson abholen. 23 DOCs Das Team der Apostelkirche mit der neuen Kol- Gäste der Suppenküche ließen sich impfen. Das Team legin aus dem Gemeindepädagogischen Dienst, Vera um Dr. Peter Uebel klärte auf und beriet die Impf- Klaunzer, den Hausmeistern Bernd Mundschau und willigen. Die 15-minütige Wartezeit im Anschluss an Achim Schnepf und Pfarrerin Kerstin Bartels wurde den Pieks wurde mit Kaffee und Getränken im Hof unterstützt von der Kirchengemeinde Süd mit Pfar- der Apostelkirche unter Einhalten der Abstands- und rerin Barbara Schipper und der Presbyterin Christine Hygieneregeln verkürzt. Müller-Kattwinkel. Zusammen mit Brigitte Eckardt vom Verein „Respekt: Menschen!“ halfen sie bei der „Alle Geimpften zogen froh und erleichtert ihrer Organisation und Registrierung der Impfwilligen und Wege“, berichtet Pfarrerin Kerstin Bartels. Auch die errichteten eine kleine Impfstraße. 4. IMPFAKTIONEN IN DER KROPSBURGSTRASSE GELUNGENER ABSCHLUSS DER AUSSERGEWÖHNLICHEN KAMPAGNE „Es war eine erfolgreiche, eine wunderbare Organisati- – ganz nach dem Beispiel des Roten Kreuzes, wo es on“, fasst einer der zwölf Helfer den „Impftag in Mun- nach einer Blutspende traditionell etwas zu essen gibt. denheim“ begeistert zusammen. Allgemein hervorge- – Angetan von der „Freundlichkeit und zügigen Ab- hoben wird die kongeniale Kooperation zwischen dem wicklung“, bedankte sich ein Impfling im Anschluss JUZ (Jugendzentrum Mundenheim), dem HdB (Haus noch einmal ausgiebig: obwohl er sonst eine gewisse der Begegnung) und der GWA (Gemeinwesenarbeit). Distanz zur Parteizugehörigkeit des Dr. Uebel hege, „Hand in Hand in bewährter Zusammenarbeit“ wurden müsse er doch in aller Form gratulieren zu einer sol- etwa 60 Personen empfangen, beraten, geimpft und chen Aktion und das Engagement des bekannten Me- nachbetreut: bis in den Abend hinein. Das Fachärzte- diziners hervorheben. – Dem ist seitens der Redaktion team bildeten diesmal Dr. Uebel und Dr. Blendin. nichts hinzuzufügen. Wolfgang Zehmke, kochlöffelführendes Mitglied des Kurz nach Redaktionsschluss erfolgte eine 5. Impfak- „Kochclubs Mundenheim“, überdies langjähriger Pro- tion in der Wattstraße. fikoch, bewies Gespür für die Situation, belegte Dut- zende Brötchen und verteilte sie an die Geimpften
„DA WÄRE ICH VON SELBER NICHT MAL AUF DIE IDEE GEKOMMEN…“ 5 /12 Ludwigshafen, 14. Juni 2021. – Jahrzehntlang unterschiedlich wie die Menschen nun einmal ging das so: Ein Mensch hat schwerwiegen- sind, so verschieden gestaltet sich auch die Inan- de psychische Probleme, verliert seine Wohnung spruchnahme des neuen Angebots. Während die und kommt wahlweise in den Guten Hirten oder einen lieber aus der Distanz beobachten, wer da ins Einweisungsgebiet. Von da an beginnt er zu wohl „von außerhalb zu Gast ist“, nutzen andere mäandrieren: hin und her und her und hin. Man- die Chance sofort. Tatsächlich kam es bereits zu che waren 20, 30 Mal bei der Entgiftung, begann mehreren Beratungsgesprächen, zu Aufnahmen Therapie um Therapie … und landeten doch wie- im Guten Hirten, zu Planungen für einen wei- der in der Bayreuther Straße oder im Mundenhei- teren Hilfeverlauf. Das ging viel schneller als ge- mer Obdach. Zwar gab es regelmäßig fachlichen dacht! Oder wie es Herr D. ausdrückt: „Da wäre Austausch zwischen dem Krankenhaus Zum Guten ich von selber nicht mal auf die Idee gekommen, Hirten und der ÖFG, doch im Einzelfall genügte zum Psychoklempner zu gehen!“ das nicht. Ein Projekt musste her – aber ein gutes! Ob die Jargon-geprägte Bezeichnung so ganz Es ist Montagvormittag. Statt der fast zehn Jahre dem Berufsbild von Schlößer & Eisenhut ent- lang so beliebten Kochgruppe existiert seit einem spricht, mag dahingestellt bleiben … Jedenfalls ist Jahr nur noch die in jeder Hinsicht abgespeck- binnen kurzen zu konstatieren: Der Spezialeinsatz te Version: der „Walk in“, eine Art Essensausgabe trägt Früchte! Wenn erst einmal der STREET DOC unter strengen hygienischen und anderweitigen ganz regulär wieder nach Mundenheim und in die Richtlinien – immerhin eine Möglichkeit, Kontakt Bayreuther Straße kommt, werden sich weitere zu halten. Und herzustellen! Denn seit der Karwo- Möglichkeiten eröffnen: die Wege werden noch che sind Frau Dr. Anja Schlößer und Daniel Eisen- kürzer, Vertrauen, Bereitschaft und Behandlungs- hut zugegen, Fachkräfte vom Guten Hirten mit einsicht lassen sich schneller und profunder auf- spezieller sozialpsychiatrischer Ausbildung. Praxis bauen. In Bälde dürfte es so weit sein. der kurzen Wege: Nur über langwierige Vertrau- ensbildung ist es möglich, das Angebot STREET Zur Erinnerung: „Come together … right now!” DOC MENTAL vor Ort wirksam zu implementieren. heißt das Kooperationsprojekt, an dem auch die Man bedenke: Nur wenige Menschen nehmen so Koordinierungsstelle für Psychiatrie der Stadtver- mir nichts, dir nichts psychologische Beratung in waltung Ludwigshafen beteiligt ist. Viermal tagte Anspruch; den meisten ist es zunächst peinlich bereits das Fachgremium. Die BASF hat Gelder zu- zuzugeben, dass in der Seele etwas schmerzt. Bei geschossen – vielen Dank! Den größeren Rahmen Arm und Bein geht das viel leichter … Und um wie bildet ein weiteres Projekt, das die Neu-Entwick- viel schwerer ist dieser Weg unter den Lebensbe- lung von Mundenheim-West als Quartier zum Ziel dingungen der Notwohngebiete! hat: ohne Stigmatisierung, ohne Diffamierung … dafür mit allen Chancen auf zeitgemäßes Wohnen Nach und nach treffen immer mehr Leute im und psychische Gesundheit. Bereits jetzt ist der Gastgarten ein, nacheinander, versteht sich. Die STREET DOC MENTAL ein unverzichtbarer Bau- meisten haben Anja Schlößer und Daniel Eisenhut stein. schon einmal gesehen, viele ein kurzes Gespräch mit ihnen geführt, einige aber ein längeres; so
STREET DOC MOBIL …UND NOCH EIN NEUES ANGEBOT! 6 /12 „Wenn der STREET DOC wieder vorfährt in der Flur- und Bayreuther Straße wieder prä- …“, heißt es in obenstehendem Bericht. Ja, sent zu sein – allerdings erst dann, wenn es womit denn? Vielleicht sogar demnächst die Inzidenzzahlen gestatten (siehe unten). mit unserem neuen STREET DOC MOBIL! Besonders interessant wird das MediMobil in der Manchmal muss man einfach schnell sein. In Phase der Baumaßnahmen, denn auch die Praxis- diesem Falle: Der Chef persönlich. Kaum hat die räume in den Zuweisungsgebieten werden davon Medizinische Hilfe Solingen am 24.3. ihr Medi- betroffen sein. Zu den gewohnten Zeiten an Mitt- Mobil zur weiteren Nutzung angeboten, ruft wochnachmittagen könnte das Dreier-Team aus Walter Münzenberger, Geschäftsführer der ÖFG Arzthelferin, Arzt oder Ärztin und Sozialberatung Ludwigshafen, dortselbst an. Und bekommt auf diese Weise trotzdem Vor-Ort-Hilfe leisten kön- den Zuschlag – denn er ist der erste! Der ehe- nen … auch während die Bagger in den Quartieren malige Kranken-Transporter, ein Mercedes-Mo- rumpeln. Dies erscheint umso wichtiger, da zahl- dell aus dem Jahr 2003, scheint gut in Schuss. reiche Bewohnerinnen und Bewohner immer noch Trotz seiner 260.000 Kilometer zeigt das Gefährt nicht selbständig in die Dessauer Straße kommen. keinerlei Ermüdungserscheinungen. Vollausge- stattet mit Behandlungsstuhl, Apothekerschrank Und ein weiteres Einsatzfeld eröffnet sich, bereits und vorschriftsmäßigem Einstieg, bietet sich mehrmals mit geringem Erfolg avisiert: An meh- das Arztmobil für eine vielfältige Nutzung an. reren Orten im Stadtgebiet versammeln sich nach wie vor medizinisch potentielle Patient*innen, Die erste Inaugenscheinnahme in Ludwigshafen denen eine aufsuchende Hilfe sehr zugute käme. erfolgt während der Sitzung der Steuerungs- gruppe des STREET DOC am Nachmittag des Eine Frage ist noch nicht geklärt: Wer fährt das 9.4. Hauptpunkt sind die Einsatzmöglichkei- STREET DOC MOBIL? Wir können uns ein Paten- ten. Dr. Peter Uebel hat folgenden Vorschlag: schafts-Modell gut vorstellen: Vielleicht jeman- Zumal unter Corona-Bedingungen, da nur den mit Erfahrungen, ein*e Sanitäter*in ohne die Destination im Hemshof genutzt werden Scheu? – Bitte im Umfeld Werbung machen! kann, besteht endlich die Chance, auch vor Ort
DIE CLEARINGSTELLE KRANKENVERSICHERUNG RHEINLAND-PFALZ VON NINA CHRISTAHL 7 /12 Seit Januar gibt es eine Beratungsstelle für Kran- versicherungssystem abzusichern. Auf politischer kenversicherung Ebene setzen sich Clearingstellen im Verbund dafür ein, dass jeder hat ein Recht auf Gesund- Träger ist die ÖFG und das Büro befindet sich in heitsversorgung hat. Gesundheit ist ein Men- der Dessauer Straße 43, im Gebäude von Street schenrecht! Dennoch haben viele Menschen in Doc. Deutschland haben keinen Zugang zu angemes- sener Gesundheitsversorgung! Nicht nur Menschen die den Street Doc aufsuchen können die Beratung in Anspruch nehmen, son- Wenn sie Fragen haben zur ihrer ungeklärten dern alle Menschen die aus dem Großraum Lud- Krankenversicherungssituation, oder von diesbe- wigshafen/ Worms und dem Umland kommen. züglichen Schulden geplagt sind wenden sie sich gerne an mich. Die Beratung hat das Ziel Menschen ohne ausrei- chenden Versicherungsschutz wieder im Kranken- Kontaktdaten mit Postanschrift siehe unten. +++ EILMELDUNG: NEUES AUS MUNDENHEIM Das HdB nimmt wieder Fahrt auf +++ Seit Juni gibt es einen „Kochclub to-go“, immer Neue und bewährte Aktionen stehen an: Boule, freitags von bis … Die Zahl der Teilnehmenden ist Filmclub … und der „richtige“ Kochclub soll auch bereits enorm! bald wieder möglich sein. Außerdem stehen zwei, drei Stühle auf Terrasse, wo man sich gemütlich zum Gespräch niederlas- Ganz wichtig: Schon in Kürze wird die nächste sen kann. Bewohnerversammlung (Interessen-Gemeinschaft Mundenheim einberufen! Wir melden uns per Flugblatt!
IMPFEN RETTET LEBEN! EINE INITIATIVE VON BURKHARD TOMM-BUB 8 /12 IMPFEN RETTET LEBEN! ARABISCH: Impfen schützt wirklich und ist kein großes Risiko. ً ﺲ ﻣﺨﺎﻃﺮة ﻛﺒ
WARUM ICH DIE BAYREUTHER BIS VOR KURZEM NICHT KANNTE… 9 /12 … liegt zum einen daran, dass ich nicht aus Ludwigs- echt und einmal aufm Bildschirm – guck ich kaum hafen komme und das hört nun wirklich jeder, der Fernsehen und wenn, dann höchstens mal eine Na- auch nur ein paar Worte mit mir wechselt. Viele tip- turdoku oder einen Film. Sowieso hab ich’s nicht so pen dann auch grad zumindest halb-richtig, wenn sie richtig mit den Alternativen zu „in echt“, das merk ich mich fragen, ob ich aus der Schweiz bin, denn da habe grad an allen Ecken und Enden, denn in Zeiten von ich die letzten elf Jahre gelebt. Eigentlich bin ich aber Corona in einen neuen Job einzusteigen, wie ich das Tirolerin. In Deutschland hab ich auch schon mal ein dieser Tage erleb, ist schon noch speziell und eben paar Jahre gewohnt. Zurück bin ich jetzt der Liebe auch oft auf dem Bildschirm. Für manche mag das wegen, „wie das oft so ist“, sagen mir viele. So bin ich stimmen mit Homeoffice und so, ich bin froh, wenn Anfang des Jahres mal eben ein Stück den Rhein run- ich nicht allzu viel Zeit vor meinem Laptop verbringe ter – und nun eben in Ludwigshafen gelandet. – und so tappe ich dieser Tage auch ab und zu mal durch die Bayreuther, die Flurstraße und andere Ecken Zum anderen – denn die Bayreuther gibt’s ja nun der Stadt. zweimal, hab ich kürzlich gelernt, nämlich einmal in … UND WAS ICH (BIS) JETZT ÜBER DIE BAYREUTHER WEISS Was mir am meisten auffällt – in der Bayreuther und ich überzeugt: Diese Zwischenräume sind wichtig, vielleicht im Allgemeinen hier in Deutschland nach denn darin findet sich Gold. Solches Gold hab ich be- langen Jahren in der Schweiz – ist: Es ist einfach, mit reits entdeckt hier in der Bayreuther – in flüchtigen den Menschen in Kontakt zu kommen. Da war ich Begegnungen, geteilten Erfahrungen und scheinbar letztens etwas früh dran für meinen Termin und stand unbeachteten Gesten. wohl etwas verloren herum - schon wurde mir ein Lie- dchen vorgeträllert, ein Hund vorgestellt und eine Le- Gott wohnt in der Bayreuther. Kein Zweifel. Ich bin bensgeschichte erzählt. Das find ich schön, denn für ihm hier begegnet. Und ich komm wieder, denn davon mich machen Begegnungen (echte!) das Leben aus. will ich mehr sehen, erfahren und lernen. DEM Gold Ich find’s spannend, von anderen Menschen zu hören jage ich nach. und mit ihnen über Gott und die Welt auszutauschen. Meistens geh ich dadurch beschenkt ein Stückchen Vera Klaunzer, 37, neu im GPD (Gemeindepädago- reicher weiter. Deshalb war für mich klar, dass ich nach gischer Dienst) und in der Stadt Ludwigshafen vera. meiner Zeit als Streetworkerin in Basel auch hier in klaunzer@evkirchepfalz.de der Gegend mit Menschen arbeiten will. Das darf ich nun unter dem Dach der Evangelischen Kirche in der Jona-Gemeinde (zB der Suppenküche) und in Mun- denheim (im Café Asyl) tun und das begeistert mich. Mich begeistert auch – und das ist das zweite, was mir in der Bayreuther aufgefallen ist -, wie Menschen mit Spannungsfeldern umgehen. Das ist zwar völlig unpopulär in unserer schnelllebigen Gesellschaft zwi- schen Fastfood und Schnellreparatur, Speed-Dating und LTE-Verbindung, aber in echt kennen wir das alle, dass das Leben einfach oft anders verläuft, als wir uns das ausgemalt hatten. Zwischen Theorie und Praxis tut sich da eine Spielwiese auf, von der zwar niemand redet, die aber genauso existiert wie die zwischen Le- ben und Tod. Und je älter ich werde, desto mehr bin
BRÜCKEN BAUEN IN ZEITEN DES ABSTANDS DIE MALTESER INTERKULTURELLE BEGEGNUNGSSTÄTTE (MIB) 10 /12 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund näher Kerttu Taidre, Leiterin der MiB, berichtet von weiteren zusammenbringen und den Austausch zwischen Angeboten des Malteser-Projekts, die in der Pandemie Ludwigshafenern unterschiedlicher Kulturen fördern angepasst wurden: „Jeden Mittwoch von 17-18 Uhr – das sind die Ziele der Malteser interkulturellen unterhalten wir uns mit einer Gruppe von Menschen in Begegnungsstätte (MiB). Aber wie können diese Ziele unserem Online Sprachen Café über unterschiedliche in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdown Themen. Zurzeit behandeln wir das Thema „Typisch weiterverfolgt werden? Mit kreativen Ansätzen, viel Deutsch“. Dabei geht es nicht um die unterschiedlichen Motivation und Weitblick – ist die Antwort der MiB. Eigenschaften, sondern eher um berühmte Deutsche, Denn was aus der Corona-bedingten Notwendigkeit Filme oder Kultur. Kürzlich haben wir uns mit den heraus entwickelt wurde, hat in Ludwigshafen großen bekannten deutschen Marken beschäftigt und gelernt, Zuspruch gefunden. dass Fanta sowie Adidas deutsche Erfindungen sind. Pandemiebedingt findet unser Sprachen Café per Zoom Das Online Tandem Projekt der MiB in Ludwigshafen statt, bei sinkenden Zahlen wird die Veranstaltung in ist ein echtes Erfolgsprojekt. Im Online Tandem Präsenz durchgeführt. Wir sind alle sehr gespannt, uns können sich Menschen in Ludwigshafen und bald live zu treffen.“ Umgebung per Zoom, Signal, Skype & Co trotz Kontaktbeschränkungen austauschen. Ziel des Die MiB bietet zahlreiche weitere Aktionen an, die Tandems ist es, Begegnungen zwischen Menschen zwischenmenschliche Begegnungen 11 möglich mit und ohne Migrationshintergrund zu ermöglichen machen. „Wir haben viele tolle Angebote wie indem man Miteinander Deutsch spricht, Erfahrungen Workshops oder Trainings. Ich habe immer ein teilt und sich gegenseitig das Alleinsein etwas leichter offenes Ohr für verschiedene Bedürfnisse und neue macht. Die Inhalte der Gespräche sind individuell und Ideen“, erläutert Kerttu Taidre. Aktuell läuft der richten sich nach den Interessen und Bedürfnissen Fotowettbewerb „Made in LU – Die Stadt mit vielen der Gesprächspartner. Mittlerweile sind 60 Personen Gesichtern“, in dem es um die Wahrnehmung der aktiv und tauschen sich regelmäßig miteinander aus. Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln geht. Bis zum Alter, Herkunft, Beruf, Familienstand – alles ist bunt 13. Juni kann jeder auf der Homepage der Malteser gemischt. (www.malteser-ludwigshafen.de/fotowettbewerb) Udo Diehl (58), Anwendungstechniker aus der seine Stimme abgeben und den von Ludwigshafenern Pfalz, trifft sich virtuell regelmäßig mit Leyla*, die eingereichten Fotos bis zu fünf Punkte geben. Die ursprünglich aus der Türkei kommt. „Ich wollte mich zehn Fotos mit der höchsten Gesamtpunktzahl werden gerne noch mehr ehrenamtlich engagieren, habe im Herbst in einer Ausstellung veröffentlicht. aber wenig Zeit“, so Diehl. „Das Angebot hat mich angesprochen, weil ich hier mein Ehrenamt flexibel Wer Interesse an den Angeboten der MiB hat, kann planen und Menschen ganz konkret helfen kann. Der sich gerne an Frau Taidre wenden (siehe Kontaktdaten digitale Ansatz in Corona-Zeiten ist eine tolle Idee.“ am Ende). Die MiB wird vom Bundesministerium des Mittlerweile tauschen sich sogar Udo Diehls Frau und Innern, für Bau und Heimat finanziell gefördert und Leylas* Mann in einem eigenen Tandem miteinander in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration aus. und Flüchtlinge durchgeführt. Auch Zugezogene finden das Angebot der MiB sehr Kontakt: wichtig. Hatice (35) aus der Türkei tauscht sich seit Frau Kerttu Taidre, Koordinatorin der Malteser Februar 2021 regelmäßig mit ihrer Tandempartnerin interkulturellen Begegnungsstätte (MiB) Gisela* aus und schwärmt von dem Programm: „Ich Handy: 0160-1532178 habe lange so ein Programm gesucht. Im Deutschkurs Email: kerttu.taidre@malteser.org lernen wir meistens Grammatik, aber man hat keine Gelegenheit die Sprache wirklich zu sprechen. Gisela* Anmerkung der Redaktion: Ein Sprachencafé in ist eine sehr freundliche und offene Person. Wenn sie Kooperation mit den Maltesern ist auch im Haus der mein Deutsch korrigiert, macht sie es sehr sensibel. Begegnung geplant. Erste Gespräche hierzu fanden Ich habe viel von ihr gelernt - über das Leben in Ende 2019 statt. Leider musste das Projekt vorerst auf Deutschland, aber auch Gemeinsamkeiten festgestellt. Eis gelegt werden. Oft tauschen wir auch Kochrezepte aus. Die Gespräche mit Giesela* sind für mich ein Lottogewinn.“
TERMINKALENDER 11 /12 Im Moment ist unser normaler Terminkalender HAUS DER BEGEGNUNG außer Kraft. Aber wir haben Ideen! In der Flurstraße sind Einzelberatungen möglich. BAYREUTHER STRASSE Das Haus der Begegnung ist unterliegt nach wie Aufgrund der neuen Bestimmungen müssen vor der Einhaltung der jeweils aktuellen Corona- wir unsere Angebotsstruktur erneut ändern. Verordnungen. Deswegen können Angebote Trotzdem sind wir täglich für euch vor Ort und wie sie im Terminkalender noch ausgewiesen bieten bis auf weiteres folgendes an: sind nicht stattfinden. Jedoch ist das HdB fünf Tage in der Woche besetzt und es können Montag Einzelberatungen zu jedem Thema stattfinden „Walk in!“ Essen zum Mitnehmen, (bis zu 2 Personen aus einem Haushalt, im Gastgarten Maskenpflicht). Vereinbaren Sie bei Bedarf 11 bis 12 Uhr einfach einen Termin. Sie erreichen Herrn Frey Sozialberatung im Abenteuerland unter der Telefonnummer 0621-63719340 oder 12 bis 14 Uhr mobil 0176-56724116 oder per Email: frey@ foerdergemeinschaft.de. Bei schönem Wetter Dienstag werden Sie sicher ein paar Stühle auf der Terrasse Sozialberatung im Abenteuerland vor dem HdB vorfinden. Unter Berücksichtigung 13 bis 15 Uhr des Abstandsgebotes wäre Zeit für einen kleinen Plausch und/oder Ideenfindung gegeben. Mittwoch „Walk in!“ Essen zum Mitnehmen, Montag im Gastgarten Projektentwicklung: Bitte Ideen einbringen! 11 bis 12 Uhr Angedacht: Gesprächskreis mit deutschen Jugendtreff mit Robert in der 91 und ausländischen Besucher*innen, um 15 bis 17:30 Uhr Sprachkenntnisse zu vertiefen. 9 bis 12 Uhr Donnerstag allgemeine Beratung 14 bis 16 Uhr Sozialberatung im Abenteuerland 10 – 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr Dienstag Außenaktionen 14 bis 17 Uhr Freitag „Walk in!“ Essen zum Mitnehmen, Mittwoch im Gastgarten allgemeine Beratung 9 bis 12 Uhr 11 bis 12 Uhr Street Doc in Dessauer Str. 43 (LU-Hemshof) Boule im Innenhof mit David 13 bis 15 Uhr 10 bis 12 Uhr (schon bald wieder möglich!) Boule 14 bis 16 Uhr Bei Bedarf an Fahrradreparaturen könnt ihr euch Donnerstag gerne weiterhin bei David melden! fem-Frühstück 10 bis 12 Uhr Bitte denkt an eure Masken! allgemeine Beratung 14 bis 16 Uhr Freitag grillen/picknicken 10 bis 13 Uhr STREET DOC Kommt zu Corona-Zeiten mittwochs von 13-15 Uhr in die Dessauer Str. 43 (sowohl der Allgemeinarzt als auch der Zahnklempner) … und schon bald wartet das Krankenhaus „Zum Guten Hirten“ mit sozialpsychiatrischer Beratung auf: direkt vor Ort, ohne Hemmschwellen und unnötigen Schwierigkeiten. Mehr in der nächsten Ausgabe!
CLOGS DER GAST 12 /12 Klopf klopf hier kommt Ich Hierher Sommer Clogs in Grün Was genau weißt du? Grünes Gras so ein großer Teppich hier unten Auch Grün der Laube höher am Baum Mein Sommergrün habe ich an Schönes Minze-Pistazie-Couleur Kontrastierend gegen die Pflastersteine Herrlich entlang dem Gehweg-Gebüsch Ein Augengenuss beim Spaziergang! IMPRESSUM DER FLURBOTE | BAYREUTHER ECHO Herausgeber Redaktion Johannes Hucke, Uwe Frey Ökum. Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH Layout Tobias Kohlstruck | www.tobiaskohlstruck.de Gemeinwesenarbeit/Straßensozialarbeit Embleme Volker Thalmann Zedernstr. 2 Auflage 300 Stück 67065 Ludwigshafen Telefon (0621) 59506111
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