Der "Barcelona Chair" von Ludwig Mies van der Rohe - Ein Designklassiker aus fügetechnischer Sicht
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Der „Barcelona Chair“ von Ludwig Mies van der Rohe – Ein Designklassiker aus fügetechnischer Sicht Bild 2 • Barce- lona-Pavillon – Rekonstruktion 1986. Ingenieurtechnische Untersu- habe ich aufmerksam verfolgt. Von den chungen zur Klärung von Kon- mehr als 300 dort aufgenommenen Fotos struktionsdetails notwendig zeigt Bild 2 eines, das für Postkarten mit Son- Die Rekonstruktion des Barcelona-Pa- derbriefmarken verwendet worden ist. Zu villons zu Mies’ 100. Geburtstag im Jahr 1986 sehen ist der Hauptraum im rekonstruierten Bild 1 • Mies van der Rohe – *27. März 1886 in Aachen, † 17. August 1969 in Chicago (Foto: Dirk Lohan, Enkel von Mies, Chicago 1966). Im Juni 1928 klingelte das Telefon im Atelier des Architekten Ludwig Mies van der Rohe, Am Karlsbad 24 in Berlin. Am Apparat war Heinrich von Schnitzler. Er sagte zu Mies: „Herr Mies, für die internationale Aus- stellung in Barcelona im nächsten Jahr be- nötigen wir einen Pavillon.“ Darauf Mies: „Pavillon, was ist denn das, was meinen Sie denn damit?“ Antwort von Herrn von Schnitzler: „Das wissen wir auch nicht, aber die anderen Nationen haben auch einen!“ (Zitat aus einem Interview mit Mies van der Rohe, ZDF 1986). Daraufhin entwarf Mies den Barcelona-Pavillon, der nach der Re- konstruktion in 1986 auch heute noch in Barcelona zu besichtigen ist. Mies war voll- kommen klar: In dieses elegante Gebäude konnte er kein voluminöses Fauteuil stellen. Deshalb entwickelte er den Pavillonsessel. Dieser Sessel war nicht so einfach zu bauen, wie es auf den ersten Blick scheint. Mies hat 1930 selbst gesagt: „Es ist schwie- riger, einen guten Stuhl zu bauen, als einen Wolkenkratzer!“ Deshalb lag es für mich als Werkstofftechnikerin nahe, zu versuchen herauszufinden, wie er es tatsächlich ge- macht hat. Bis zum 17. August 1969 hätte ich ihn, Bild 1, noch selbst fragen können, aber diese Chance habe ich leider verpasst. Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 645
BERICHTE mussten: Maße des Sesselgestells und des verwendeten Flachstahlbands, Art der Be- gurtung und Ausführung der Auflagekissen, Oberfläche und Güte des Stahls sowie Form der Kufen, Schweißverbindung des Knotens und der Verbindungen von Seitenteilen und Streben. Damit standen – wie für zweidimensio- nale Kunstwerke heute üblich – ingenieur- technische Untersuchungen an, um heraus- zufinden, wie der Barcelona-Sessel denn nun seit 1929 hergestellt worden ist und was (frei nach Goethes Faust) die Stahlkonstruk- tion im Innersten zusammenhält. Für die- sen technischen, aber zerstörungsfreien Blick auf Kunst und Design kamen mir mei- ne Mitgliedschaft im Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) seit 1999 und die Mitwirkung bei der Bild 3 • Die Originale des Pavillon-Sessels von 1929; oben: bekannte Aufnahme der Sessel mit ver- Schweißtechnischen Ingenieurausbildung chromtem Gestell und weißem Bezug [2 – Bild 148, S. 147] (Foto (Ausschnitt): Berliner Bildbericht an der Bergischen Universität Wuppertal 1929), unten: weniger bekannte Aufnahme weiterer Sessel, einige mit dunklen Bezügen [2 – Bild 165, (BUW) ebenso zugute wie die seit 2004 be- S. 162] (Foto: Deutsche Bauzeitung, Berlin 1929). stehende Kooperation mit der Bundesan- stalt für Materialforschung und -prüfung Bild 4 • Risszeichnung des Pavillon-Sessels – (BAM) in Berlin. datiert 14. September 1931 [2 – Bild 159, S. Das Fehlen der Originale lässt 158]. Fragen offen Zur Vorbereitung des von Helmut Reu- ter konzipierten und von der „Henry van de Velde Gesellschaft“ in Hagen im März 2007 veranstalteten Symposiums „Mies’ Möbel- entwürfe und Innenraumkonzepte“ habe ich im Jahr 2005 mit den technischen For- schungsarbeiten zu den Fertigungsdetails des Barcelona Chair begonnen. Die Ergeb- nisse dieser als „Pilotprojekt“ für das künf- tige Werkverzeichnis zu bezeichnenden Ta- gung sind als gewichtiges Buch „Mies und das neue Wohnen“ im Jahr 2008 im Hatje Cantz Verlag erschienen [1]. Weitergehende Forschungsergebnisse, insbesondere aus Pavillon und zwei Pavillonsessel vor der frei für das Unternehmer-Ehepaar Fritz und den Materialanalysen und werkstoff- sowie stehenden Wand aus Onyx d´oré. Die Ge- Grete Tugendhat entworfene „Haus Tugend- fertigungstechnischen Untersuchungen, stelle dieser Sessel aus der Sonderserie von hat“ wurde in Brünn, Tschechien etwa zur wurden in der gemeinsam mit meiner Kol- Knoll International bestehen allerdings aus gleichen Zeit gebaut wie der Barcelona-Pa- legin Gerda Breuer kuratierten Ausstellung Chrom-Nickel-Stahl. Die Auflagekissen sind villon und war ebenfalls mit Pavillonsesseln „Das Original – vom Prototyp zum Kultob- aus weißem Rindleder und jedes durch Ke- eingerichtet worden. Aus den Gesprächen jekt. Der Barcelona Chair von Ludwig Mies dern und Polsterknöpfe in 5 × 4 Felder ge- mit den in München versammelten Werk- van der Rohe“ im Jahr 2009 in Wuppertal teilt. Die Gestelle der Originale 1929 bestan- stoffkollegen wurde schnell klar: Das Ge- gezeigt. Die zwei in dem bekannten Foto den aus Baustahl, waren verchromt und hat- heimnis der im ZI gezeigten Barcelona-Ses- aus dem Jahr 1929 zu sehenden Pavillon- ten anders gearbeitete Auflagekissen (De- sel würde sich nur mit teuren Methoden wie sessel, Bild 3 oben [2], hatten ein verchrom- tails weiter unten). Röntgen und Computertomografie zur zer- tes Stahlgestell. Die Sitzkissen aus weißem Als ich 1998 die Werkstoffwoche in Mün- störungsfreien Prüfung der Verbindungen Ziegenleder waren nicht kassettiert, son- chen besuchte, fand dort gerade die von lüften lassen. Eine unmittelbare Bestim- dern diagonal geheftet und lagen auf neun Wolf Tegethoff im Zentralinstitut für Kunst- mung des Alters einzelner Sesselgestelle Gurten auf, die zwischen die vordere und geschichte (ZI) veranstaltete Ausstellung durch Werkstoffanalyse hätte an „Kaffee- mittlere Strebe gespannt waren. Weniger „Im Brennpunkt der Moderne: Mies van der satzleserei“ gegrenzt, weshalb folgende mit- bekannt ist das Foto in Bild 3 unten [2], auf Rohes Haus Tugendhat“ statt. Das von Mies telbare Kriterien herangezogen werden dem zu erkennen ist, dass es im Pavillon 646 Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9
Bild 5 • Pavillon-Sessel vom Haus Tugendhat, Brünn 1928 bis 1931, mit unterschiedlicher Gurtbe- spannung; oben: im Haus Tugendhat, Brünn [2 – Bild 166, S. 163] (Foto: Atelier de Sandalo 1931), unten: im Archiv des Museums der Stadt Brünn (Foto: Miroslav Ambroz 2011). nicht nur die beiden oben genannten wei- Bild 5 oben [2], zeigt die Rückseiten von ßen Sessel gab, sondern mindestens vier zwei Pavillonsesseln, die zwar senkrechte weitere Sessel mit zum Teil dunkleren Le- Ledergurte aufweisen, aber in unter- derkissen. An dem Pavillonsessel im Vor- schiedlicher Anzahl von sieben bzw. neun dergrund sind deutlich vier waagrecht ge- Gurten. Bei dem linken Sessel ist die Haar- spannte Rückengurte zu sehen. Ob es Le- fuge zwischen Seitenteil und Strebe des der- oder Gummigurte waren, ist nicht be- Sesselgestells deutlich sichtbar. Diese bei- kannt. den – mit an Sicherheit grenzender Wahr- Die so leicht und elegant aussehenden scheinlichkeit aus dem Haus Tugendhat Sessel im Barcelona-Pavillon von 1929 hat- stammenden – Sessel sind von Miroslav ten ein Stahlgestell, das scheinbar aus einem Ambroz in Brünn aufgespürt worden, Bild Stück besteht. Auf der Zeichnung aus dem 5 unten. Ich habe sie am 1. April 2011 im Büro von Mies, Bild 4 [2], ist jedoch eine Archiv des Museums der Stadt Brünn in Haarfuge zwischen Seitenteilen und waag- Augenschein genommen und anschlie- rechten Streben zu sehen. Die Zeichnung ßend detailliert – auch mittels Röntgen – stammt allerdings erst vom 14. September untersucht. 1931. Ob die Stahlgestelle der Sessel, die tat- Die verchromten Gestelle dieser Pavil- sächlich im Barcelona-Pavillon gestanden lonsessel sind etwa 750 mm hoch und haben, aus einem Stück gefertigt oder aus ebenso breit und tief. Sie haben acht über zwei Seitenteilen und drei waagrechten Stre- Schnallen verstellbare Sitzgurte und neun ben zusammengesetzt waren, ist auf den bzw. sieben Rückengurte aus smaragdgrü- Originalfotos nicht erkennbar. Trotz inten- nem Rindleder. Sie bestehen aus je zwei siver Bemühungen konnten bislang die Ori- Seitenteilen und drei Streben. Jedes Sei- ginalsessel nicht sicher nachgewiesen wer- tenteil besteht aus Flachstahlband – ein- den. Die Zeichnung aber kann der Fertigung facher Baustahl – mit etwa 35 mm × 13 der Sessel im Jahr 1929 nicht zugrunde ge- mm im Querschnitt. Die Kufenenden sind legen haben, weil sie zwar neun Sitzgurte, nicht gerundet. Jedes Seitenteil wiederum aber acht senkrechte Rückengurte vorsieht. besteht aus zwei miteinander verschweiß- ten Stücken, aus einem zu einem ¼-Kreis Modellvarianten der (Radius 750 mm) gebogenen und einem Vorkriegsproduktion S-förmig gebogenen Stück. Sie sind beide Sessel aus dem Haus Tugendhat jeweils an der Stelle, an der sie miteinander Das berühmte Foto aus dem 1928 bis verbunden sind und den Knoten bilden, 1930 in Brünn erbauten Tugendhat-Haus, in der Breite zur Hälfte ausgenommen und Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 647
BERICHTE Bild 7 • Querverbindung des Pavillon-Sessels aus Bild 8 • Sessel aus dem Grassi-Museum (um dem Haus Tugendhat (9 Rückengurte): Messing, 1930) [1 – Bild 131, S. 132; 2 – Bild 133, S. verchromt, U-Profil (35 mm × 12 mm × 2 mm) 144].; oben: Gestell mit originaler Gurtbespan- mit eingenietetem Vierkantprofil; Seitenteil aus- nung (Foto: Margit Behrens, ZI München), Mitte: gebohrt, Flacheisen eingesteckt und vernietet Knoten aus Vorder- und Hinterteil mit einge- (Fotos: Miroslav Ambroz, Brünn; Röntgenauf- schweißtem Flacheisen (Zeichnung Mathias nahme: TU Brünn 2011). Winkler, München 2008), unten: Röntgenauf- nahme, seitliche Ansicht (SLV München 2007). Bild 6 • Knoten des Pavillon-Sessels aus dem mit den Abmessungen 35 mm × 12 mm × 2 Grassi-Museum in Leipzig verwahrte Haus Tugendhat (9 Rückengurte, Knoten 45,8 mm, in das ein Vierkantstahl eingenietet ist, Exemplar, Bild 8 [1; 2]. Das mit einer auf mm × 36,4 mm); Ergebnis der Röntgenuntersu- chung (untere Bilder): Knoten gekämmt, ohne Bild 7. Bei dem Sessel mit neun Rückengurten den 27. Oktober 1933 datierten und sig- Zulagen verschweißt (Foto: Miroslav Ambroz, sind diese Streben über in die Seitenteile ein- nierten Zeichnung inventarisierte Exem- Brünn; Röntgenaufnahmen: TU Brünn 2011). genietete Verbindungsstücke von der Sitzseite plar (Inventar-Nr. 72.35) stand im ZI für her mit den Seitenteilen verschraubt. Zur Auf- umfangreiche Untersuchungen im Jahr ineinander gesteckt, Bild 6. Diese Art der Ver- nahme der Verbindungsstücke wurden die 2007 zur Verfügung. Auffallend sind die bindung wird Kämmung genannt. Sie macht Seitenteile auf der Schmalseite aufgebohrt originalen, pompeijanisch roten neun notwendig, vier Ecken lagenweise auszu- und die verbliebenen Stege herausgeschlagen, Sitz- und acht Rückengurte aus Leder. Die schweißen und zu verputzen, um den Knoten siehe Röntgenaufnahme in Bild 7 unten. Die Sitzgurte weisen auch hier unter ledernen in der gewünschten Form und Größe zu er- in das Messing-U-Profil eingelegten Stahlpro- Zungen Schnallen auf. Das verchromte halten. Der X-förmige Knoten hat die Abmes- file sind auf der Schmalseite in regelmäßigen Gestell dieses Pavillonsessels ist 755 mm sungen von etwa 46 mm waagrecht und 36 Abständen zur Aufnahme der Gurtbefestigung hoch, 750 mm breit und 753 mm tief. Es mm senkrecht und ist handwerklich sorgfältig aufgebohrt und mit Gewinden versehen. besteht aus zwei Seitenteilen und drei gearbeitet, wie aus den an der Technischen Streben. Die Seitenteile sind aus Flach- Universität Brünn gemachten Röntgenauf- Sessel im Grassi-Museum band aus unberuhigt vergossenem Stahl nahmen erkennbar ist. Die drei waagrechten Bis zur Wiederentdeckung dieser Ses- (U-St 37-2) in den ungefähren Abmessun- Streben bestehen aus einem Messing-U-Profil sel galt als ältester bekannter Sessel das im gen 35 mm × 13 mm hergestellt. Die Ku- 648 Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9
Bild 9 • Querverbindung des rerseits mussten nur oben und unten die Sessels aus dem Grassi-Museum; Schweißnähte verputzt werden. Die drei oben: Verbindung des Querholms mit waagrechten Streben bestehen aus einem dem Seitenstück, Mitte Konstrukti- onsskizze (Zeichnung: Mathias Messing-U-Profil mit den Abmessungen Winkler, München 2008), unten: 35 mm × 12 mm × 2 mm, in das ein Flach- Röntgenaufnahme (SLV München eisen von 10 mm × 8 mm eingenietet ist, 2007). Bild 9. Diese Streben sind über in die Sei- tenteile eingesteckte und vernietete Ver- bindungsstücke aus Stahl angeschlossen fenenden sind nicht gerundet. Je- und von der Sitzseite sichtbar verschraubt. des Seitenteil wiederum besteht Für die Verbindungsstücke wurden die Sei- aus zwei C-förmig gebogenen tenteile auf der Schmalseite aufgebohrt Stücken, die als Vorder- und Hin- und die verbliebenen Stege herausgeschla- terteil über ein eingeschweißtes gen. Die in das Messing-U-Profil eingeleg- Stück Flachstahl miteinander ten Stahlprofile sind in regelmäßigen Ab- verbunden sind. Der Knoten hat ständen zur Aufnahme der Gurtbefesti- die Abmessungen 37 mm waag- gung aufgebohrt und mit Gewinden ver- recht und 34 mm senkrecht. Die sehen. Die Angaben von Mathias Winkler Art der Konstruktion ist erstaun- in [3] für das Flachstahlband und das Mes- lich, weil das Stahlband in der sing-U-Profil nebst Stahleinlage erwiesen Waagrechten an der Außenkante sich bei nochmaliger Inaugenscheinnah- stark gedehnt und an der Innen- me im Grassi-Museum in Leipzig im Jahr kante stark gestaucht ist. Ande- 2011 als zu groß. Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 649
BERICHTE Sessel von James Johnson Sweeney Wahrscheinlichkeit von der Firma „Berli- Aus dem Nachlass von James Johnson ner Metallwerkstätten Josef Müller“ bzw. Sweeney stand ein weiterer Pavillonsessel „Bamberg Metallwerkstätten“ im Berliner für eingehende Untersuchungen zur Ver- Stadtteil Neukölln, Lichtenrader Straße 33 fügung. James Johnson Sweeney war ein hergestellt worden. Die Firma Bamberg mit Mies befreundeter Kunstkritiker und war die Nachfolgefirma der Firma Josef -sammler. Er war Kurator des Salomon-R.- Müller und stellte Stahlmöbel in Serie her. Guggenheim-Museums in New York und Sie bot 1930 den Pavillonsessel als Modell hatte sich in den 1930er Jahren seine New MR 90 in der verchromten Ausführung mit Yorker Wohnung mit Möbeln von Mies Schweinslederkissen für 520 Reichsmark ausstatten lassen. Das verchromte Gestell an, was in etwa dem zwei- bis dreifachen dieses Pavillonsessels ist 752 mm hoch, 750 Monatslohn eines Facharbeiters entsprach. mm breit und 755 mm tief. Es hat nur sie- Die Konstruktionsweise der Pavillonsessel ben Sitzgurte und auch acht Rückengurte. ist also schon in der kurzen Zeit zwischen Es besteht ebenfalls aus zwei Seitenteilen 1929 und 1933 verändert worden, um und drei Streben. Die Seitenteile aus Flach- durch Rationalisierung die Kosten für die stahlband mit etwa 35 mm × 13,5 mm im Herstellung zu senken. Dieter Noack, des- Querschnitt sind auch aus unberuhigt ver- sen Urgroßvater Carl Wilke wahrscheinlich gossenem Stahl (U-St 37-2) hergestellt. Die 1929 die ersten Gestelle des Pavillonsessels Kufenenden sind auch hier nicht gerundet. in einer Kunstschmiede in Berlin-Neukölln Jedes Seitenteil wiederum besteht aus zwei handwerklich als Einzelstücke hergestellt miteinander verschweißten Stücken, Bild hat, berichtete mir, wie aufwändig es war, 10, und entspricht in der Ausführung den die Seitenteile zu produzieren. Der Flach- Sesseln aus dem Tugendhat-Haus in stahl musste stückweise erwärmt und ge- Brünn. Vorteilhaft ist hierbei eine günsti- bogen, eingekämmt, verschweißt, geschlif- gere Beanspruchung des Werkstoffs als fen, poliert, verkupfert, vernickelt und ver- beim Grassi-Exemplar. Der Knoten ist mit chromt werden. Von Anfang an diktierte 34 mm waagrecht und 25 mm senkrecht das Gebot der Rationalisierung die Pro- ziemlich klein, aber handwerklich äußerst duktionsweise der Sesselgestelle, damit die sorgfältig gearbeitet, wie die Röntgenauf- Kosten für den Sessel wenigstens einiger- nahmen in Bild 10 belegen. Die drei waag- maßen erschwinglich blieben. Die unter- rechten Streben bestehen wie beim Gras- schiedliche Herstellungsweise spiegelt also si-Modell aus einem Messing-U-Profil mit die Bemühungen wider, die Kosten zu sen- den Abmessungen 35 mm × 12 mm × 2 ken. Bild 10 • Sessel aus dem Nachlass von James mm, in das ein Vierkantstahl von 20 mm Johnson Sweeney; oben: Knoten (schematisch), × 8 mm eingenietet ist, Bild 11. Diese Stre- gekämmt, ohne Zulagen verschweißt, Mitte und Die Nachkriegsfertigung – die ben sind über in die Seitenteile eingelötete unten: Röntgenaufnahmen (SLV München 2007). Produktion wird international Verbindungsstücke von der Sitzseite her Auch die Gestelle des Barcelona- mit den Seitenteilen verschraubt. Zur Sessels, die nach dem Krieg von der Fir- Aufnahme der Verbindungsstücke wur- ma Knoll International vertrieben wur- den die Seitenteile auf der Schmalseite den, zeigen in ihren unterschiedlichen aufgebohrt und die verbliebenen Stege Ausführungen das Bemühen, die Pro- herausgeschlagen. Die in das Messing- duktion so kostengünstig wie möglich U-Profil eingelegten Stahlprofile sind zu gestalten, ohne von der ästhetischen in regelmäßigen Abständen zur Auf- Konzeption von Mies auffällig abzuwei- nahme der Gurtbefestigung aufgebohrt chen. Die äußerste Reduktion auf das und mit Gewinden versehen. Auch hier konstruktiv Notwendige war das Anlie- stimmen die von Mathias Winkler in gen von Mies. Ihm ging es um eine ehr- [3] angegebenen Maße für Flachstahl- liche Konstruktion mit der Reduzierung band und Messing-U-Profil mit Stahl- auf „Haut und Knochen“. Billig aller- einlage nicht. dings durfte der Sessel nicht aussehen. Im Jahr 1946 hatte der aus einer Bemühungen um Produktionskosten- Stuttgarter Tischler- und Postermeis- senkung in den Berliner Herstellwer- terfamilie stammende Hans G. Knoll ken (1914 bis 1955) in New York, zusammen Die Stahlgestelle der vorgestellten mit seiner Ehefrau Florence, geborene Pavillonsessel, sowohl der Tugendhat- Bild 11 • Querverbindung des Sessels aus dem Schust, die Knoll Ass. Inc. gegründet. wie des Grassi- und des Sweeney-Exem- Nachlass von James Johnson Sweeney; (Zeich- Die Innenarchitektin Florence Knoll hatte plars sind mit an Sicherheit grenzender nung: Mathias Winkler, München 2008). 1947 von ihrem Lehrer Mies die Erlaubnis 650 Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9
erhalten, die Barcelona-Sessel zu produzie- ren. Einem eigenen Geschäftsmodell fol- gend stellte die Firma Knoll International die Barcelona-Sessel nicht selbst her, son- dern beauftragte damit mittelständische Betriebe in verschiedenen Ländern. Im Jahr 1947 begann die Zusammenarbeit zwi- schen Hans G. Knoll Ass. Inc. New York mit der Vergabe der Lizenz an die Wohnbedarf AG (Zürich) für die Herstellung von Wohn- möbeln von Knoll International für die Schweiz. Ein Auftrag des amerikanischen Department of State, 90 Häuser amerikani- scher Beamter in Deutschland einzurich- ten, war Anlass für die Gründung der Firma Knoll International GmbH am 20. Novem- ber 1951 in Stuttgart. Dort wirkte unter der Leitung von Toby E. Rodes, dem Präsiden- ten des europäischen Bereichs der Knoll Ass. Inc., ein kleiner Planungs- und Verwal- tungsstab. Von Meili in der Schweiz gefertigte Sessel Im Auftrag des Geschäftsführers der Wohnbedarf AG Zürich fertigte Walter Meili etwa 1949 ein Gestell für einen Barcelona- Sessel aus nichtrostendem Stahl. Dieses Sesselgestell, Bild 12, besteht aus zwei Sei- tenteilen und drei Streben. Die aufstehen- den Kufenenden sind gerundet. Jedes Sei- tenteil besteht aus drei Stücken Flachstahl- profil mit dem Querschnitt 30,4 mm × 12,4 mm. An den zu einem Viertelkreis geboge- nen, durchgehenden Rückenfuß sind im Bild 12 • Barcelona-Sessel für die Wohnbedarf AG, Zürich, gefertigt etwa 1949 von Walter Meili Knoten die Sitzleiste und der Fußbogen (Fotos: Friederike Deuerler, Iserlohn 2011; Röntgenaufnahme: SLV Duisburg 2011). über einfache Kappnähte angeschweißt. Der Knoten ist mit 29 mm waagrecht und 21 mm senkrecht auf ein Minimum redu- ziert. Die drei Streben bestehen aus 680 mm langem Flachstahlband von 30,2 mm × 12,4 mm im Querschnitt. Die Gewindebohrun- gen in den Schmalseiten dienen zur Befes- tigung der Gurte. An den Enden sind die Streben durch eine Fase für die Verschwei- ßung mit den Seitenteilen vorbereitet, so- dass schließlich ein Sesselgestell aus einem Stück entsteht. Nach dem Schleifen und Po- lieren wird also galvanisch nicht nachbe- handelt, das heißt keine Chromschicht auf- gebracht. In Deutschland beauftragte die Firma Knoll International die Firma Waldemar Stiegler in Marbach am Neckar mit der Herstellung der Barcelona-Sessel. Hier wurden von 1954 bis 1976 die Metallge- stelle für den Barcelona-Sessel als „Modell 250“ auf der Grundlage einer Zeichnung Nr. 239/6 der Firma Knoll Ass. Inc. vom 13. September 1951 gefertigt. Die ledernen Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 651
BERICHTE Bild 13 • Der im Archiv der Stiftung Bauhaus, Dessau, verwahrte Sessel von Lucius D. Clay (etwa von 1954/55; Fotos: Friederike Deuerler; Röntgenaufnahmen: Bernhard Redmer, BAM Berlin 2008); oben links: Seitenteil, oben rechts: Streben mit originalen Ledergurten, Mitte links: Seitenteil mit Überblattung (Schlagzahl 44), Mitte rechts: Knoten, unten links: Röntgenauf- nahme des Knotens (Seitenansicht), unten rechts: Röntgenaufnahme des Knotens (Ansicht von oben). Gurte und Auflagekissen wurden von der Firma Möller, Marbach beigestellt. Die Fir- ma Stiegler produzierte die Sessel in ver- schiedenen Versionen hinsichtlich der Verbindung von Seitenteil und Streben so- wie der Ausführung des Knotens. Zur Bie- gung der Seitenteile entwickelte ein Mit- arbeiter eine spezielle Horizontalbiege- maschine. Der Sessel von Lucius D. Clay im Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau Das im Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau verwahrte Sesselgestell, Bild 13 aus dem Büro des Hochkommissars der Alli- ierten Streitkräfte, Lucius D. Clay, wurde aus blank gezogenem Flachstahl der Güte St 37 K (Baustahl) hergestellt. Das ver- chromte Metallgestell aus zwei Seitentei- len und drei Streben entspricht der zuvor genannten Zeichnung in ihrer ursprüng- lichen Fassung. Es ist mit neun Sitzgurten und acht Rückengurten bespannt. Die auf- stehenden Kufen sind gerundet. Jedes Sei- tenteil besteht aus zwei Stücken Flach- stahlprofil mit dem Querschnitt 30 mm × 12 mm. Beide Teile sind gekämmt, inei- nander gesteckt und im Knoten nach der ursprünglichen Fassung der Zeichnung über einfache Kappnähte miteinander ver- schweißt. Der Knoten ist mit 30 mm waag- recht und 20,6 mm senkrecht sehr klein. An die Seitenteile sind 85 mm lange Stücke Flachstahl mit einer Dicke von 4 mm an- geschweißt. Die Streben sind an ihren En- den jeweils korrespondierend abgesetzt und ergänzen sich mit den angeschweiß- Bild 14 • Wenig ansprechende Konstruktionslö- sung mit Stabilitätsproblemen: Barcelona-Sessel mit Ecküberblattung (Fotos oben: Christoph Be- cker, Wuppertal 2009; Fotos unten: Friederike Deuerler, München 2008); 1) Gestell, 2) Detail Ecküberblattung, 3) Verbindung obere Strebe/rechtes Seitenteil (von oben), 4) Verbin- dung vordere Strebe/rechtes Seitenteil (von oben). 652 Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9
ten Stücken zu einer vollständigen Strebe von 12 mm Dicke. Streben und ange- schweißte Stücke sind über je zwei Schrau- ben von der Sitzfläche her miteinander verbunden. Um sicherzustellen, dass in der Serienfertigung Streben und Seitentei- le nach der Endbearbeitung wieder richtig zusammengesetzt werden konnten, befin- den sich in den Strebenüberblattungen Schlagzahlen. Diese Konstruktionsweise zeigt die Grenzen der Rationalisierung, da durch die Art der Verbindung zwischen Streben und Seitenteil die Stabilität des Sessels begrenzt ist. Der Sessel ist bei ei- nem Umzug vom Lastwagen gefallen. Bei diesem Unfall sind die Laschen verbogen und teilweise sogar abgerissen. Deshalb konnte der Sessel nicht wieder zusammen- geschraubt werden. Bei dem zweiten Exemplar aus dem Bestand der US-Army ist der Zielkonflikt zwischen ästhetischer Reduktion und statischer Notwendigkeit gelöst worden, indem die kritischen Ver- bindungsstellen verstärkt wurden. Nach qualitativem Tiefpunkt ökonomische und ästhetisch ansprechende Lösung Die Firma Knoll International hat wegen der Unzulänglichkeiten der nach der Zeich- nung 239/6 gefertigten Gestelle folgende Konsequenzen gezogen: Es wurde dickeres Flachstahlband (Querschnitt 30 mm × 14 mm) verwendet und der Knoten der Seiten- teile wurde entsprechend dem handschrift- lichen Nachtrag in der Zeichnung durch das Einschweißen von Zulagen vergrößert (40 mm × 35 mm). Diese Maßnahme ist meines Erachtens jedoch nicht ausschließlich auf technische Anforderungen zurückzuführen. Vielmehr sind dafür im Wesentlichen ästhe- tische Gründe maßgebend. Damit ent- spricht der Knoten äußerlich wieder der ur- sprünglichen Version des Pavillonsessels. Die Spitze der Rationalisierungsbemühun- gen, bei der die Grenze zur Billigkeit dann tatsächlich erreicht wird, stellt eine Bauart der Sesselgestelle dar, wie sie in den Jahren 1955 bis 1958 gefertigt worden ist. Die Ver- bindungen zwischen Seitenteilen und Stre- ben wurden als sogenannte Ecküberblat- tungen, Bild 14, ausgeführt. Zwar sind die Seitenteile der Sesselgestelle wie zuvor jedes aus zwei Teilen gekämmt, ineinander ge- steckt und über Zulagen miteinander ver- schweißt, aber Seitenteile und Streben sind miteinander verbunden, indem die Streben an ihren Enden zur Hälfte der Dicke abge- setzt sind und die Seitenteile zur Aufnahme Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 653
BERICHTE gen nicht. Allein der Preis von 795,- DM für einen Barcelona-Sessel in der Liste von Knoll Internatio- nal im Jahr 1957 ist also kein Grund für die unbe- friedigende Ästhetik. Ab etwa 1958 wurde von der Firma Stiegler ei- ne Version des Sesselge- stells entwickelt, die schließlich alle techni- schen und ästhetischen Forderungen weitgehend erfüllte und daneben noch kostengünstig her- zustellen war. Während die Ausführung des Kno- tens zunächst weitgehend unverändert blieb, wurde die Verbindung von Sei- tenteilen und Streben ge- ändert. Die Seitenteile er- hielten angeschweißte Gewindestücke, Bild 15, die an ihren Enden zur Hälfte der Breite um 34 mm (Fertigungszeich- nung 173) abgefräst wa- ren. Korrespondierend dazu wurden die Streben an ihren Enden ausge- nommen, Fertigungs- zeichnung 172, 16. Stre- ben und Gewindestücke wurden durch eine Inbus- schraube verbunden. Der Kopf der Inbusschraube verschwand in der Strebe und alle diese Stufenver- bindungen wurden von den ledernen Spanngur- ten überdeckt. Die Her- stellung der Streben und Bild 15 • Sesselgestell mit Stufenverbindung; oben: Ferti- Bild 16 • Streben des Sesselgestells mit Stufenverbindung; gungszeichnung (Firma Stiegler, Marbach 1970), Mitte und oben: Fertigungszeichnung (Firma Stiegler, Marbach 1970), Gewindestücke war mit unten: Seitenteil mit oberem bzw. vorderem Gewindestück unten: Streben mit Gurtbefestigungen (Fotos: Ernst Schauf, Bohr- und Fräsmaschinen (Fotos: Ernst Schauf, Essen 1998). Essen 1998) erleichtert und erzielte dieser Strebenenden korrespondierend ab- Bild 17 • Röntgenaufnahme eines Kno- tens aus Ober- und Unterteil, ge- gefräst wurden. Die Ecküberblattungen wa- schweißt mit zwei Zulagen (Foto: Jens ren durch den Einsatz von Fräsmaschinen Meisner, SLV Duisburg 2010). einfach und kostengünstig herstellbar. Durch diese Art der Verbindung ließ sich aber eine erhöhte Stabilität der Gestelle der Schrauben in den Eckverbindungen ver- nicht erzielen, wenn nicht äußerst exakt ge- hinderte nicht, dass sich die Gestelle bei er- arbeitet wurde. Eine genaue Fertigung aber höhter Belastung zu einem Parallelogramm hob einen Teil des Rationalisierungseffekts verschoben. Abgesehen davon überzeugen wieder auf. Auch die diagonale Anordnung die ins Auge springenden Ecküberblattun- 654 Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9
befriedigende Ergebnisse bezüglich der die Garage, die Waschküche oder die Genauigkeit und damit der Stabilität. Rumpelkammer gehen. Denn auf die mit In der bis 1976 gefertigten Version letzter Sicherheit als Originale zu bestim- aus Flachstahl (30 mm × 14 mm) wurden menden Pavillonsessel von 1929 warten dann die Seitenteile aus einer unteren wir noch. Falls Sie irgendwo etwas Inte- und oberen Hälfte zusammengesetzt. Die ressantes in Sachen Barcelona-Sessel ent- Umstellung der Produktion kann nicht decken, benachrichtigen Sie mich bitte vor dem Jahr 1970 dokumentiert werden. (deuerler@uni-wuppertal.de). Die Fertigung der Seitenteile aus Ober- Der Betreuer meiner Doktorarbeit (ein und Unterteil, Bild 17, senkte die Produk- Physiker) hat mir den Picasso-Spruch tionskosten weiter, weil bereits mit dem „Kunst wäscht den Staub des Alltags von Biegen der Stahlabschnitte zwei fertige der Seele“ ans Herz gelegt. Falls Sie mal Ecken in den Kreuzungspunkten entstan- ein solches Bedürfnis haben und die den und nur noch die beiden anderen Raumwirkung des Barcelona Chair in der Ecken ausgefüllt und nachgearbeitet wer- originalen Umgebung, Bild 19, ansehen den mussten. Diese Vereinfachung be- wollen, besuchen Sie doch einfach das ansprucht den Werkstoff wegen der grö- am 29. Februar 2012 nach der umfang- ßeren Biegeradien weniger als bei dem reichen Rekonstruktion wiedereröffnete Bild 18 • Barcelona-Sessel mit Windhund, (Werbe- Grassi-Exemplar aus Vorder- und Hin- prospekt der Firma Knoll International, Stuttgart. Tugendhat-Haus in Brünn. terteil und ist wegen der werkstoffgerech- Prof. Dr.-Ing. Friederike Deuerler, ten Konstruktion besser. So wie die Firma Wuppertal Stiegler die Sesselgestelle bis 1976 gefer- tigt hat, werden sie auch heute noch welt- Literatur weit produziert. Allerdings wurden die [1] Reuter, H., u. B. Schulte (Hrsg.): Mies Maße des Flachstahlbands und des Kno- und das neue Wohnen – Räume, Möbel, tens reduziert. Es wurden von Knoll In- Fotografie. ISBN 978-3-7757-2220-9, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2008. ternational offensichtlich auch Barcelo- [2] Tegethoff, W.: Der Pavillonsessel – Die na-Sessel für Hunde gefertigt, Bild 18, Ausstattung des Deutschen Pavillons in vermutlich nicht nur für Windhunde. Barcelona 1929 und ihre Bedeutung. In: Dem jeweiligen Eigentümer oder Besit- Mies und das neue Wohnen – Räume, zer war die Konstruktion sicher herzlich Bild 19 • Tugendhat-Haus in Brünn. Möbel, Fotografie (Hrsg. H. Reuter u. B. Schulte), S. 144/73. ISBN 978-3-7757- egal. 2220-9, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2008. Originale aus Barcelona noch Firma Knoll International Stuttgart und Herrn [3] Winkler, M.: Untersuchungen zum frühen gesucht Toby E. Rodes († 21. April 2013), ehemaliger Barcelona-Sessel – Untersuchungsreihe im Ich bin schon oft gefragt worden, was Manager von Knoll International Europa. Tat- Rahmen von „Möbel und Möbelentwürfe Mies van der Rohes“. In: Mies und das neue mich an dem Barcelona-Sessel so fasziniert. kräftige Unterstützung erfuhr ich bei den kos- Wohnen – Räume, Möbel, Fotografie (Hrsg. Trotz aller Begeisterung für die Technik ist tenträchtigen Werkstoffanalysen und Rönt- H. Reuter u. B. Schulte), S. 174/83. ISBN 978- es mir nicht gelungen, die Barcelona-Sessel genuntersuchungen durch: Prof. Cord-Chris- 3-7757-2220-9, Hatje Cantz Verlag, Ostfil- zum Sprechen zu bewegen und so über die toph Vogt von der FH Schweinfurt, Bernhard dern 2008. [4] Deuerler, F., u. H. Deuerler: Die Produktion Entstehungsgeschichte des Möbels Auskunft Redmer von der BAM, Berlin sowie Dr. Mar- des Barcelona-Sessels in Deutschland nach zu erhalten. Nach dem Motto von Wilhelm kus Holthaus, Jens Meißner und Prof. Rein- 1945. In: Mies und das neue Wohnen – von Humboldt „Im Grunde sind es immer hardt Winkler von der SLV Duisburg. Detail- Räume, Möbel, Fotografie (Hrsg. H. Reuter die Verbindungen mit Menschen, die dem lierte Auskünfte erhalten habe ich unter an- u. B. Schulte), S. 184/93. ISBN 978-3-7757- Leben seinen Wert geben“, habe ich die zahl- derem von: Dr. Miroslav Ambroz, Brünn/Cz, 2220-9, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2008. [5] Deuerler, F.: Der Barcelona-Sessel von Ludwig reichen Begegnungen mit sehr interessanten Rüdiger Messerschmidt von der Stiftung Bau- Mies van der Rohe – Eine Design-Ikone im Menschen als große Bereicherung empfun- haus Dessau, Serge Mauduit und Andreas Röntgenfokus. BUW.Output Nr. 6/Winterse- den. Die vorgestellte Forschungsarbeit wäre Nutz vom Vitra Design Museum, Weil am mester 2011/12, Forschungsmagazin der Ber- nicht möglich gewesen ohne die Hilfe fol- Rhein und last but not least Caterina Valente gischen Universität Wuppertal, S. 24/31. gender Personen, bei denen ich mich aus- aus Lugano. Liebe Leserinnen und Leser, nun [6] Deuerler, F.: Mies van der Rohe´s Barcelona chair – A design icon in X-ray close-up. drücklich bedanke: Edwin Burkhardt hat seit wissen Sie, auf was Sie achten müssen, wenn http://www.buw-output-archiv.uni-wup- 1999 mit Engelsgeduld und viel Herzblut alle Sie das nächste Mal auf den Dachboden, in pertal.de/ausgabe6/deuerler/index- meine Fragen zum Barcelona-Sessel uner- en.html. müdlich beantwortet. Reinhold Frick hat die DANKSAGUNG [7] Deuerler, F.: Mit dem Röntgenblick auf die hier gezeigten Fertigungspläne gezeichnet Details – Neuere Methoden der Werkstoff- Die Arbeit wird im Rahmen des DFG-Projekts prüfung beim Barcelona-Sessel helfen bei und Werner Halbgewachs die wirtschaftli- „Kommentiertes Werkverzeichnis der Möbel der Frage nach der Originalität. In: Mies – chen Gesichtspunke der Knoll-Produktion und Möbelentwürfe Ludwig Mies van der Ro- Tot oder Lebendig? (ISBN 978-3-935053-55- erläutert. Ich danke weiterhin Herrn Walter hes“ gefördert (Kennzeichen DE 756/3-1). 6), Mies Haus Magazin 7 (2011), H. 8, S. Franoscheck, ehemaliger Vertriebsleiter der 64/71. Schweißen und Schneiden 65 (2013) Heft 9 655
Sie können auch lesen