Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung

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Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Ein Kulturmagazin des Freundeskreises der Otmar Alt Stiftung

                                                                                Fotos: Andreas Rother/Westfälischer Anzeiger

Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey
„Ich wollte immer gerne meinen         dann aber keine Lust: „Das ganze         nien wieder zusammengefunden.
Kopf benutzen und ich wollte ma-       Kunst-Ding ist einfach viel zu span-
len“, sagt Malte Frey. Die Kunst       nend“, findet er.                        In seinen Arbeiten beschäftigt er
sei dafür das perfekte Vehikel. Der                                             sich mit dem, was ihn umgibt. Ein
28-Jährige ist der neue Stipendiat     Lange Zeit beschäftigte sich Malte       halbes Jahr lang hat er in China ge-
der Otmar Alt Stiftung. Nicht nur      Frey mit der Struktur unterschied-       lebt. Die Menschenmassen in sei-
den Geburtstag teilt er mit Otmar      licher Oberflächen. Vor allem Hol-       nen Wimmelbildern würde er aber
Alt – beide sind am 17. Juli gebo-     zoberflächen hatten es ihm angetan.      nie ausformuliert realistisch malen:
ren. Sie eint auch die Lust am Ma-     Gerne malt er realistisch, erzählen      zu viel Arbeit. „Ich will mich in mei-
len. „Ich glaube, ich kann ganz gut    wolle er in seinen Bildern zunächst      ner Malerei nicht verbiegen“, sagt
malen. Deshalb habe ich es immer       jedoch nichts. „Ich wollte keine pla-    er. Das Bild gibt es eigentlich schon,
gerne gemacht“, so der gebürtige       kativen Bilder machen“, sagt er. Erst    bevor er es malt.
Gladbecker.                            über die Zeichnung kam der Wille,
                                       einen gewissen Raum für Geschich-        Malte Frey sucht die Realität und
Nach dem Schulabschluss in Dors-       ten zu lassen. Bis zum Studium hat       benutzt sie. Er sieht die Bilder, die
ten studierte er Kunst und Evan-       er eigentlich immer gezeichnet, erst     er dann als Vorlage nutzt. Er be-
gelische Religion auf Lehramt in       während des Studiums begann er zu        ginnt mit Skizzen, baut das Bild am
Münster. Das Lehramtsstudium hat       malen. „Ich habe gemerkt, dass Ma-       Computer zusammen. Ein Zuein-
er durchgezogen, parallel kam spä-     len viel geiler ist als zeichnen. Dann   ander- und Gegenüberstellen von
ter das Studium der Freien Kunst       habe ich das Zeichnen gelassen“, so      verschiedenen Motiven, die aber
dazu. Auf ein Referendariat hatte er   der Stipendiat. Jetzt haben beide Li-                          Fortsetzung auf Seite 2

                                                                                                                                1
Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Der neue Stipendiat

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                                                                                                     trotzdem ein Bild ergeben. Am Bild-
                                                                                                     schirm sieht alles gut aus. Die Idee
                                                                                                     scheitert an der Realität, an der
                                                                                                     Leinwand beginnt der Prozess.

                                                                                                     Gewalt und Grenzerfahrungen sind
                                                                                                     Themen in seinen jüngsten Werken.
                                                                                                     Er nutzt Motive aus Computerspie-
                                                                                                     len. Fadenkreuze aus Egoshootern
                                                                                                     seien für ihn eine Möglichkeit, In-
                                                                                                     halt, Narrativität und Dinge, die in
                                                                                                     seinem Alltag in Münster eigentlich
                                                                                                     nicht vorkommen, einzubringen. Je
                                                                                                     länger man hinguckt, umso mehr
                                                                                                     Details sieht man.

                                                                                                     „Mir haben deine Bilder gefallen. Ich
                                                                                                     fand, da war eine Stimme drin“, so
                                                                                                     Otmar Alt. 75 Kandidaten hätten
                                                                                                     sich insgesamt für das Stipendium
                                                                                                     beworben. Von April bis Septem-
    Malte Frey und Reiner Meyer besichtigen das Atelier.   Fotos: Andreas Rother/Westf. Anzeiger     ber wird Malte Frey im ländlichen
                                                                                                     Idyll der Alt-Stiftung in Norddinker
                                                                                                     leben. Am meisten freue er sich auf
                                                                                                     sein erstes eigenes Atelier. „Das
                                                                                                     ist der absolute Luxus“, sagt der
                                                                                                     Stipendiat, der eigentlich mehr der
                                                                                                     Stadtmensch sei. „Ich werde viel
                                                                                                     malen und bin gespannt, was das mit
                                                                                                     meinen Motiven macht“, ergänzt er
                                                                                                     und hofft auf neue Ideen. Nach dem
                                                                                                     halben Jahr geht es für ihn weiter
                                                                                                     mit dem nächsten Stipendium der
                                                                                                     Münsteraner Ateliergemeinschaft
                                                                                                     Schulstraße.

                                                                                                     Text: Sarah Hanke/Westfälischer Anzeiger

                                                                                                   Beispiele seiner Werke von links nach rechts:

                                                                                                   1st caus sui project
                                                                                                   170x60cm, Öl auf Leinwand, 2019

                                                                                                   3rd avoidance of death
                                                                                                   170x60cm, Öl und Acryl auf Leinwand, 2018

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Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
und ein Rückblick auf bisherige Stipendiaten|-innen

Editorial
                                    Die Entscheidung, welchem Bewerber ein Stipendium zugesprochen wird,
                                    trifft eine fünfköpfige Fachjury.
                                    Am Ende des Stipendiums wird die Umsetzung des künstlerischen Pro-
                                    jektes in einer eigenen Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt und mit
                                    einem Katalog oder etwas vergleichbarem dokumentiert.
                                    Zahlreiche Künstler haben inzwischen in der klösterlichen Abgeschieden-
                                    heit der Stiftung und inmitten der idyllischen westfälischen Landschaft
                                    Geborgenheit gefunden und ihre Projekte entwickelt.

                                    Die Liste der Stipendiaten kann sich sehen lassen. Sie dokumentiert die
Liebe Freunde der                   Vielseitigkeit der geförderten Künstler.
Otmar Alt Stiftung,
                                      1996      Henry Puchert, Maler, Dresden
Geben statt Nehmen, Fördern statt     1997     Jaques-Thibeaud-Trio, drei Musiker, Essen/Berlin
Fordern, Anstoßen statt Abwarten.
                                      1998/99 Andreas Kunstein, Komponist, Rotterdam
Otmar Alt hat mit der Errichtung
der gemeinnützigen Stiftung seinem    1999/00 Felicitas Aga, Malerin, London/Kronach
kunstpädagogischen und sozialpoli-    2000/01 Anina Gröger, Malerin, Basel/Pforzheim
tischen Engagement einen offiziel-    2002     Stefan Lausch, Maler, Düsseldorf
len Rahmen gegeben.
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe  2003     Florian Benet-Riedel, Bildhauer, Maler, Barcelona
gemacht, junge Künstler und hoff-     2004/05 Sandra Zarth, Konzeptkünstlerin, Düsseldorf
nungsvolle Talente auf den Gebie-     2005/06 Kathrin Kleeberg, Kostümbildnerin, Gera/Berlin
ten der bildenden und darstellen-
                                      2007     Uli Haller, Lichtkünstler, Fotograf, Dortmund
den Kunst durch die Vergabe von
Stipendien zu fördern.                2008     Martin Sander, Maler, Offenburg
Das Stipendium der Otmar-Alt-         2009     Mirko Stefan Elfert, Objektkünstler, Kamen
Stiftung fördert seit 1996 die Ent-   2010     Wolf Bertram Becker, Maler, Weimar
wicklung junger Künstlerpersön-
lichkeiten und hoffnungsvoller        2011     Gerd Kanz, Maler, Objektkünstler, Untermerzbach
kreativer Talente.                    2012     Lea Rochus, Malerin, Hamburg
Das Stipendium ist an einen halb-     2013     keine Stipendiaten
jährlichen Aufenthalt in der Stiftung
                                      2014     Andreas Fischbach, Berlin
gebunden.
Um ein Stipendium können sich         2015     Welf Schiefer, Hamburg
junge Künstler bewerben. Aus-         2016     Katharina Meister, Karlsruhe
schlaggebend für die Vergabe eines    2017     Anja Warzecha, Halle/Saale
Stipendiums sind die künstlerischen
Fähigkeiten.                          2018     Jungmin Park, Südkorea/München
In der Regel sollte der Stipendiat    2019     Malte Frey, Münster
ein Kunststudium abgeschlossen
und einen Meisterkurs absolviert Vielleicht erinnern Sie sich noch an den einen oder anderen Stipendiaten.
haben. Ausnahmen bestätigen die
Regel.                                                                                     Ihr Reiner Meyer

                                                                                                                 3
Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Das neue Jahr begann mit

    Manfred Kronenberg vor seinen Werken in der Otmar Alt Stiftung			               Fotos: Frank Bruse/Westfälischer Anzeiger

    Erste Ausstellung des neuen Jahres in der Stiftung
    Zum surrealistischen Kuriositäten-      besondere: „Die Werke beider           Inspiration finde der Künstler oft
    kabinett wurde die Otmar Alt Stif-      Künstler bieten eine große Band-       in Fabeln, dem Theater oder der
    tung mit den Bildern des Waren-         breite, sind unverwechselbar und       Technik. So wundert es nicht, dass
    dorfer Künstlers Manfred Kronen-        experimentell.“                        in einem Werk der „Feuervogel“
    berg, dessen Ausstellung „Fantas-       Eine Einführung in das Werk Kro-       zur Eierlegemaschine wird oder
    tisches und Skurriles“ im Rahmen        nenbergs gab Dieter Lohmann, den       Hase und Igel ihr Wettrennen nach
    des Neujahrsempfangs eröffnet           die Werke nach seiner ersten Be-       Grimmscher Vorlage motorisiert
    worden ist.                             gegnung mit dem Künstler in dessen     veranstalten. Als „Fantasie-Jong-
    Zu Beginn blickte Reiner Meyer,         Atelier nicht mehr losließen: „Die     leur“, wie ihn Lohmann bezeichnet,
    Vorsitzender des Freundeskreises,       Bilder begannen, mich mit ihrer        schaffe Kronenberg es über das
    auf das vergangene Jahr zurück und      Leichtigkeit einzufangen.“ Plötzlich   handwerklich akribisch präzisier-
    ehrte einige Mitglieder für 25-jähri-   habe er Nilpferde mit Sprungfedern     te Bild hinaus, in der Bildunter-
    ge Treue zum Verein.                    im Zoo gesehen oder geglaubt, Sar-     schrift weitere Bedeutungsebenen
    „Kunst will Menschen zusammen-          dinen in der Büchse sprechen zu        zu öffnen. Für Kronenberg sind
    führen“, sagte Oberbürgermeister        hören. Die vielschichtigen Motive      die Tierfiguren auch ein „kleiner
    Thomas       Hunsteger-Petermann.       würden sich prozesshaft entfalten      Maskenball“ hinter dem man sich
    Zwar gehöre Hamm nicht zu den           und ungeahnte Facetten entblößen       verstecken und kritisieren könne,
    „Kunst-Hotspots“ des Landes,            – fantastisch und skurril, meistens    ohne jemanden zu verletzen.
    doch sei die Zusammenkunft der          beides gleichzeitig. „Die Fantasie
    deutschlandweit herausragenden          fährt Freilauf, Bremsen sind nicht        Linda Göttner/Westfälischer Anzeiger
    Künstler Alt und Kronenberg eine        vorgesehen“, so Lohmann.
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Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
einer fantasievollen Ausstellung

... endete mit einer
Finissage
Skurrile Wesen, Fabeltiere und an-
dere Sagengestalten erweckt der
Warendorfer Künstler Manfred
Kronenberg in seinen Bildern zum
Leben. Seit Januar konnten die Gäs-
te der Otmar-Alt-Stiftung in diese
Zauberwelt eintauchen. Nun ende-
te die Ausstellung mit Livepainting      Fasziniert und neugierig bestaunen die Besucher die Werke

                                        und Gedichten: Rund 50 Zuschauer            eines französischen Philosophen
                                        konnten Kronenberg bei der Arbeit           übersetzt und nachgedichtet, die
                                        zuschauen. Dieter Lohmann, Dich-            Kronenberg nun in eine Bildspra-
                                        ter und Weggefährte des Künst-              che übersetzte. Eine hinzugezeich-
                                        lers, las Gedichte und Fabeln vor.          nete Hand, die die Tiere miteinan-
                                        Blitzschnell zeichnete Kronenberg           der verband, symbolisierte, dass
                                        dazu passende Illustrationen. Den           bei Fabeln menschliches Handeln
                                        Beginn ihrer Zusammenarbeit hat             im Vordergrund steht. „Es sind im
                                        der Beelener Alltagspoet Lohmann            wahrsten Sinne des Wortes fantas-
                                        in seinem Gedicht „Der Maler und            tische Bilder. Ich habe mich ein we-
                                        der Dichter“ verarbeitet. Das las           nig an meine kindliche Fantasiewelt
                                        er nun vor, parallel dazu zeichnete         erinnert“, würdigte Bolo Franke
                                        Kronenberg, sodass die Besucher             vom Freundeskreis der Otmar Alt
                                        die Geschichte auch sehen konn-             Stiftung die Werke. Sie harmonier-
                                        ten. Auch um fabelhafte Geschich-           ten perfekt mit den Werken des
                                        ten ging es, Zuhörer begegneten             Hammer Künstlers Otmar Alt.
                                        Möwe und Schlange, Taube und
                                        Krähe, Marienkäfer und Delfin.              Text und Fotos links:
Dieter Lohmann und Manfred Kronenberg   Lohmann hatte Fabelgeschichten                    Sarah Hanke/Westfälischer Anzeiger

                                                                                                                               5
Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Der Künstler Anno Weihs

                                                                                       geheimnisvolle Tiefe, die den Bil-
                                                                                       dern ein eigenes Leben schenkt. Ein
                                                                                       zweites Kunstwerk ist aus dem ers-
                                                                                       ten entstanden.

                                                                                       Man kann jedes Bild lange Zeit be-
                                                                                       trachten und entdeckt immer wie-
                                                                                       der neue Perspektiven, Motive und
                                                                                       Stimmungen. Die verwendeten Na-
                                                                                       turmaterialien wie Sand oder Asche
                                                                                       harmonieren mit den gedeckten
                                                                                       Acrylfarben. Zudem sammelt der
                                                                                       Künstler alte Kreuze, zerlegt sie in
                                                                                       ihre Einzelteile und kreiert daraus
                                                                                       neue Kunstwerke wie die töner-
                                                                                       nen Füße. Das Kreuz symbolisiert
                                                                                       laut Weise den Sieg über den Tod
    Anno Weihs vor einem seiner Ausstellungswerke.                                     durch Auferstehung. In seinen Wer-
                                                                                       ken lasse Anno Weihs die Kreuze
    Ausstellung „Eitelkeiten“                                                          selbst wieder auferstehen, fuhr die
                                                                                       Kunsthistorikerin fort.
    Fast auf den Tag genau zehn Jah-
    re war es her, dass Anno Weihs                                                     „Wüstung“ lautet der Titel einer
    sein Stipendium in der Otmar-Alt-                                                  Serie aus Sand, Acryl, Sofortbildern
    Stiftung angetreten hat. Mit seiner                                                und Pigmenten, die den Aspekt der
    Ausstellung „Eitelkeiten“ ist der                                                  Vergänglichkeit ins Spiel bringt. In
    Mendener Künstler Ende März an                                                     Leinenstoff – einem uralten Gewe-
    jenen Ort zurückgekehrt, der ihm                                                   be, das den Menschen von der Wie-
    wichtige Impulse für sein künstleri-                                               ge bis zur Bahre begleitet – hat der
    sches Schaffen gab.                       Otmar Alt, Daniela Weise, Anno Weihs
                                                                                       Künstler die bereits verarbeiteten
    „Die Stipendiaten erinnern sich           und Ulrike Wäsche sind begeistert.
                                                                                       Polaroids der Reihe „Memento“
    noch lange an die Zeit, in der sie                                                 gewickelt. „Kleine Bildpakete sind
    als Künstler gefördert und gefor-                                                  daraus entstanden, die wir auch
    dert wurden. Viele kommen immer     und den Künstler ein Stück seines              als verdichtete Erinnerungen lesen
    wieder, so wie Sie heute, gerne     Weges begleiten“, so die Kunsthis-             können“, so Weise. Assoziatio-
    an diesen Ort zurück“, sagte Ulri-  torikerin Daniela Weise, die zur               nen an die Archäologie wecken die
    ke Wäsche, Bürgermeisterin und      Einführung sprach. Ausgangspunkt               Schalen aus Beton – ein Sinnbild un-
    Mitglied im Stiftungs-Beirat, in ih-der Arbeiten von Anno Weihs                    serer modernen Zeit und der Bau-
    rer Eröffnungsrede. Sie zeigte sich bilden Sofortbilder, die die raue,             stoff der Moderne.
    erstaunt über die vielen Besucher,  mystische Schönheit der isländi-
    die zur Vernissage nach Norddinker  schen Landschaft zeigen. Die Fotos             Fotos und Text:
    gekommen waren. Die Ausstellung     werden vom Künstler bearbeitet,                Sarah Hanke/Westfälischer Anzeiger
    lässt in eindrucksvoller Weise den  sodass vom ursprünglichen Motiv
    künstlerischen Weg des ehemaligen   nichts mehr zu erkennen ist. Nur
    Stipendiaten nachvollziehen.        der für Polaroids typische, weiße              Geöffnet ist die Ausstellung an der
                                        Rahmen ist geblieben. Anno Weihs               Oberen Rothe 7 in Norddinker bis
    „Von den Polaroids über die ver- malt schichtweise Ölfarbe über das                zum 2. Juni sonn- und feiertags von
    schiedenen Schichtungen können Motiv, lässt Licht und Farben durch-                11 bis 17 Uhr sowie nach Vereinba-
    wir eine Entwicklung nachvollziehen schimmern und erzeugt damit eine               rung unter Telefon 02388/2114.

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Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Schlichte Alt-Kunst im Geithe-Wald

                                                                                Entstanden sind die Kreuzweg-Sze-
                                                                                nen im Rahmen einer Exerzitien-
                                                                                Reise auf Rügen. Dort hatte Alt
                                                                                genügend Ruhe und Muße, sich mit
                                                                                den Bibelstellen auseinanderzuset-
                                                                                zen und sie auf Papier zu bringen.
                                                                                Direkt in der ersten Szenen „Jesus
                                                                                wird zum Tode verurteilt“ zeigt Alt
                                                                                einen großen Jesus, der vor seinem
                                                                                Richter Pilatus steht. Pilatus sitzt
                                                                                klein vor dem aufrechten Jesus und
                                                                                hat seinen Mund weit aufgerissen,
                                                                                während Jesus geduldig und gelas-
                                                                                sen auf sein Urteil wartet.

                                                                                Der Kreuzweg entsteht nach einer
                                                                                Idee der Kolpingsfamilie Ostwenne-
                                                                                mar. Im Geithe-Wald sollen die 14
                                                                                Stationen des Kreuzweges aufge-
Kreuzwegstationen                                                               stellt werden. Inzwischen sind alle
                                                                                Genehmigungen eingeholt worden.
Bilder, Skulpturen Büsten, Porzel-      schnitten – ähnlich einem Scheren-      In den nächsten Wochen sollen die
lanbecher, eine Bibel – meist farben-   schnitt.                                Fundamente gegossen, dann die
froh gestaltet mit Wesen, die we-                                               einzelnen Platten gesetzt werden.
der konkret figürlich noch abstrakt     Die Figuren sind durchsichtig, so-      Die Kolpingsfamilie versteht den
sind, kennzeichnen das Werk von         dass der Betrachter genau hinsehen      Kreuzweg als ein sichtbares Be-
Otmar Alt. Jetzt hat sich der Ham-      und verweilen muss. Flüchtig sind       kenntnis zum zentralen Inhalt des
mer Künstler an eine neue Her-          die Szenen nicht zu begreifen. „Die-    christlichen Glaubens. Der Start
ausforderung gewagt: Er gestaltet       ser konzentrierte Blick ist gewollt“,   des Kreuzweges ist an der Geithe-
einen Kreuzweg.                         sagte bei der gestrigen Vorstellung     Kirche. Von dort werden die einzel-
                                        Otmar Alt. Von weitem betrachtet,       nen Stationen auf einem rund einen
Die 14 Stationen, die bald im Gei-      erscheinen die einzelnen Szenen         Kilometer langen Rundweg gesetzt.
the-Wald aufgestellt werden sol-        chaotisch, wild und geheimnisvoll,      Im Laufe des Sommers, sind sich
len, zeigen einen ganz anderen Alt:     je näher man tritt, desto mehr er-      die Kolpingbrüder sicher, soll der
Keine Farben, keine Fabelwesen.         schließen sich die Sequenzen aus den    Kreuzweg fertig sein.
Schlicht und auf das Wesentliche        letzten Stunden des Gottessohnes.
konzentriert, hat der 78-Jährige die                                            Andreas Wartala/Westfälischer Anzeiger
Stationen gestaltet. Nach den Skiz-
zen, die der Künstler angefertigt
hat, wurden nun die ersten beiden
Stationen vorgestellt.                     Der Kreuzweg wird ausschließlich aus Spenden
Auf den rund zwei Meter hohen
                                           finanziert. Wer sich mit einer finanziellen Spen-
und einen Meter breiten Corten-            de an der Realisierung des Kreuzweges beteiligen
Stahlplatten wurden die ersten bei-        möchte, kann auf das Konto der Pfarrei St Antonius
den Szenen der Leidensgeschichte           unter Angabe des Verwendungszweckes
Jesu dargestellt. Dazu wurden die
Stahlplatten mit einem Laser ausge-        (IBAN: DE 96 4416 0014 1604 7225 00) überweisen.

                                                                                                                         7
Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Otmar Alt in der Grundschule

    Der Besuch der Schüler in der Ausstellung in der Kochsmühle			                 Text und Fotos: Ruthild Marschner-Ehras

    „Kunst heißt Zeichen setzen“
    Als wir im November 2015 mit un-       germeister. Ein Workshop wurde
    seren vierten Klassen zu einer Füh-    vereinbart. Ein Künstler an unserer
    rung in die Kochsmühle aufbrachen,     Schule!
    (Bericht über die Ausstellung in der   Im November 2016 kam Otmar Alt
    Ausgabe „Anstifter 70“) ahnten wir     zu uns nach Wörth. Die Schulfami-
    noch nicht, was uns Wörther Schü-      lie begrüßte ihn und Frau Wirsieg.
    ler und Lehrer einmal mit Otmar        Eine echte Begegnung für unsere
    Alt verbinden würde. Wir besuch-       Kinder!
    ten damals eine Ausstellung zum        Geduldig gab er Antworten zu sei-
    Leben und Malen von Otmar Alt.         nen Werken, der Maltechnik und
                                           seinem persönlichem Lieblingsbild.
    Inspiriert von der Farbigkeit und      Dass er dabei manchmal etwas wei-
    Formensprache kam der uns Ge-          ter ausholte oder eine kleine Ge-
    danke – so ein Bild würde zu unse-     schichte aus seinem Leben erzählte
    rer neuen Schule passen.               zeigte, wie ernst er jeden Interview-
    Wir waren ja schon seit einiger Zeit   partner nahm. Die Kinder lauschten
    auf der Suche nach einem Schull-       ihm und freuten sich über die Ant-
    ogo, doch der zündende Gedanke         worten auf ihre Fragen.
    fehlte – noch.
    Im Anschluss an die Kochsmühlen-       Kreative Schülerinnen und Schüler
    Ausstellung konnten wir Herrn Ot-      sollten mit ihren Ideen und Bega-
    mar Alt und Frau Wirsieg im Febru-     bungen beitragen. In einem Work-
    ar 2016 im Landratsamt Miltenberg      shop mit den Schülern wurden
    persönlich kennenlernen.               Ideen verwirklicht, die in die Fas-
                                           sadengestaltung und das Schullogo
    Herr Alt schrieb uns damals in den     einfließen sollen. Frau Gudrun Wir-
    Ausstellungskatalog „Kunst heißt       sieg, selbst Künstlerin und Kunstpä-
    Zeichen setzen“.                       dagogin, erarbeitete mit Schülern
                                           und Herrn Alt 16 farbige Tafeln,
    Unser Anliegen für ein Wandbild        die in fantasievoller Weise unser
    fand offene Ohren, zu unserer          Schulleben wiederspiegeln. Dabei
    großen Freude sowohl bei dem           standen nicht nur Motiv und Farb-
    Künstler, als auch bei unserem Bür-    gebung im Vordergrund, sondern
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Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Wörth am Main

                auch das gemeinschaftliche Arbeiten, der Austausch
                von Ideen, Kommunikation und die Freude am Mit-
                einander.
                Damals überlegten wir in unserem Kunstraum:
                Was ist so typisch für Wörth und die Schule? Was
                muss unbedingt auf das Bild.

                Kinder beim Schreiben und Malen, beim Turnen und
                Musizieren. Unsere sehr alte Schulschildkröte Susi
                sollte auch mit auf das Bild. Die Blumen im Schulgar-
                ten und unser Lachen sollte nicht fehlen. Natürlich
                gehört zu der Schifferstadt Wörth auch ein schönes
                Schiff und habt ihr auch schon den fliegenden Mann
                entdeckt?

                Als das Kunstwerk fertig war konnten wir es in der
                Aula zeigen. Alle freuten sich und unserem Bürger-
                meister hat es gut gefallen.

                Es dauerte einige Zeit, bis dann zum Ende des Schul-
                jahres 2018/19 das Logo an unserem Schulhaus ange-
                bracht wurde, das nun unser Schulgebäude einzigartig
                macht, zum Betrachten einlädt und zu Gesprächen
                anregt.
                Uns war damals noch nicht ganz klar, was diese Be-
                gegnung mit Otmar Alt und unserer Schule bewirken
                würde. Es war der Anstoß zu einem Prozess in dem
                sich Schüler, Lehrer und Eltern über Kunst austausch-
                ten und miteinander ins Gespräch kamen.
                Das Kunstwerk ist Teil unserer Schule geworden –
                ein Teil unserer Heimat. Heimat ist dort, wo Men-
                schen sich begegnen. Die Kunst von Otmar Alt hat in
                unserer Heimat ein Zeichen gesetzt.

                Fast genau zwei Jahr später nach dem Besuch von Ot-
                mar Alt konnten wir gemeinsam feiern.
                                                   Fortsetzung auf Seite 10
                                                                              9
Der neue Stipendiat 2019 - Malte Frey - Otmar Alt Stiftung
Große Freude bei Allen

     Fortsetzung von Seite 9

     Otmar Alt vor dem Schulgebäude mit dem neuen Logo				             Fotos: R. Marschner-Ehras, G. W.

     Im Rahmen eines bunten Schulfestes begrüßte die Schulfa-
     milie Herrn Alt und Frau Wirsieg.
     Bürgermeister Andreas Fath (links im Bild) brachte das
     „Goldene Buch“ der Stadt Wörth mit und alle finden
     es wunderbar, dass zu unserer Schule dieses einzigartige
     Kunstwerk gehört. Otmar Alt hat mit seiner Kunst ein
     Zeichen gesetzt und unserer Schule ein unverwechselba-
     res Kunstwerk gegeben.
                                     Ruthild Marschner-Ehras

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Ein Park voll Inspiration

Wo die Fantasie regiert                                                betrachtet von Sandra Heick (Ruhr Nachrichten)

Ein inspirierendes Refugium voller      „Ursprünglich war das Modell für         ihn, dass die Besucher nicht nur ver-
Geschichten am Rande Hamms              einen Dinopark vorgesehen“, sagt         steckte Botschaften entdecken, son-
                                        Alt. „Aber es hatte einen Fehler,        dern auch ihre eigenen Geschichten
Die Katze mit Bügel. Der Pinsel-        und dann ist es bei mir gelandet.“ Im    spinnen. „Besonders Kinder erzäh-
mann. Ein Pinguin mit grüner Nase.      wahrsten Sinne des Wortes. An ei-        len mir die tollsten Sachen.“
Der Rexus Altus Gigantus. Der Bulle     nem Helikopter hängend. Links ne-        Landschaftsarchitektin Kerstin De-
und Madame P. Der Skulpturenpark        ben dem Dino steht der Bulle, einst      gen hat dem Park ein neues Konzept
der Otmar Alt Stiftung in                                                                 gegeben, hat ihn offener
Hamm ist ein Park der Farbe                                                               werden lassen, nach dem
und Fantasie. Inmitten von                                                                Vorbild Pariser Gärten.
Grün taucht der Besucher in                                                               Weil der Park dann erst
eine andere Welt, die voller                                                              einmal „wie ein gerupftes
Geschichten steckt.                                                                       Huhn“ aussah, war Alt zu-
                                                                                          nächst „ein bisschen er-
Otmar Alt und seine Stiftung                                                              schrocken“. Aber als alles
zeigen auf 10.000 Quadrat-                                                                wieder blüht, ist er glück-
metern rund 50 Werke von                                                                  lich. „Nun verführt mich
Alt, Stipendiaten und be-                                                                 der Park.“
freundeten Künstlern.. Dem                                                                Die Natur, sie ist für Ot-
Künstler ist es wichtig, nicht                                                            mar Alt eine sprudelnde
nur Skulpturen mit seiner                                                                 Inspirationsquelle. Auf ei-
Handschrift einen Platz im                                                                nem der farbigen Stühle
Grünen zu geben: „Denn an-                                                                im Park sitzend erzählt er,
dere Handschriften auf sich                                                               wie gerne er durchs Grü-
wirken zu lassen, ist wahn-                                                               ne streift oder im Zug sitzt
sinnig aufregend und inspirie-                                                            und die vorbeirauschen-
rend. Ich habe das Miteinan-                                                              de Landschaft beobachtet,
der stets geschätzt.“                                                                     was Ideen in ihm aufsteigen
Der Künstler wünscht sich,                                                                lasse. Noch faszinierender
dass die Menschen „wie-                                                                   aber sei die Tierwelt, sagt
der lernen, mit der Kunst                                                                 der Künstler, der einst ei-
umzugehen, sie intensiv zu                                                                nen kleinen Tiergarten mit
erleben“. Er spricht von                                                                  Lamas, Emus und Enten aus
Oberflächlichkeit, die ver-                                                               verschiedenen Ländern ge-
breitet sei. Erklären mag er                                                              hegt hat. „Das Tier ist so
seine Kunst nicht so gerne.                                                               viel besser veranlagt als der
„Kunst, die man erklärt, ist langwei-   eine Postkuh, auf dessen Rücken ein      Mensch.“
lig.“ Sie solle anrühren.               Vogel sitzt. Ein weiterer Vogel steht    Mit seiner Kunst will Otmar Alt, des-
Worüber er gerne spricht, sind          rechts neben dem Dino: Madame            sen Leben durch Schicksalsschläge
die Geschichten, die er mit den         P., ein Pinguin, der den klassischen     wie den Verlust von Frau und Kind
Skulpturen verbindet, und die sich      Frack gegen etwas Bunteres einge-        geprägt ist, etwas Positives in die
mit der Zeit wandeln. Da ist zum        tauscht hat. Alle drei scheinen fried-   Gesellschaft geben. „Der Schmerz
Beispiel das Protagonisten-Dreier-      lich nebeneinander zu stehen, aber       gehört zum Hoffnungsvollen.“
gespann am Eingang, das niemand         wenn man Alts Geschichten lauscht,       Geblieben sind die Kunstkabinette
übersehen kann, der den Skulptur-       versteht man, warum der Dino vor-        als Rückzugsorte, von Hecken um-
enpark betritt: Der Rexus Altus         sichtshalber Boxhandschuhe trägt.        geben. „Wir sollten nicht immer zu
Gigantus, der Bulle und Madame P.       Geschichten – für Alt etwas, das         schnell stürmen“, sagt Otmar Alt.
Erstere Skulptur ist ein Dino (Foto),   zählt. Wenn er ein Werk in den           Sein Park: ein kunterbunter Beitrag
sieben Meter hoch, mit Boxhand-         Park holt, dann holt er immer auch       zur Entschleunigung.
schuhen und blumigen Clownshut.         eine Geschichte hinein. Und es freut
                                                                                                                          11
Unterhaltungsmusik

     Jazz – Grundlage heutiger Unterhaltungsmusik
     von Jürgen Brandes
     Täglich begleiten uns irgendwo         Diese musikalische Welt wäre          ven. Wesentliches Merkmal ist die
     und irgendwie musikalische Klän-       ohne die Entstehung des Jazz in den   für europäische Ohren noch im-
     ge. Meist werden wir unablässig        USA kaum denkbar. Bereits zu Be-      mer ungewöhnliche gegensätzliche
     vom Zeitgeist geprägter Unterhal-      ginn des 20. Jahrhunderts breitete    Betonung des Takts, wobei noch
     tungsmusik berieselt. Dem Stil- und    sich diese Art der Alltagsmusik,      heute viele Zuhörer bei dieser Mu-
     Geschmackswandel entsprechend,         zunächst überwiegend von Schwar-      sik auf die geraden Schläge („auf die
     werden derzeit Aufnahmen für           zen in den Vergnügungsvierteln von    eins und drei“) klatschen anstatt
     Schlager- und Popsongs, Filme und      New Orleans zur Unterhaltung und      „auf zwei und vier“.
     Werbespots hauptsächlich mithil-       zum Tanzen gespielt, schnell über     Man benutzte damals überwiegend
     fe elektronischer Instrumente im       das ganze Land aus. Die Grenzen       zwar traditionelle Instrumente,
     Studio produziert. Aber auch bei       zwischen einerseits der erst spä-     aber spielte diese nicht klassisch
     Liveauftritten wird                                                                       geschult, sondern ex-
     zunehmend         die-                                                                    pressiv mit eigenwilli-
     se Technik einge-                                                                         gen Phrasierungen. Dies
     setzt bis hin zum                                                                         steigerte sich in wilde
     „Playback“       (also                                                                    Gitarren- und Bläser-
     die      gleichzeitige                                                                    klänge und elektroni-
     Wiedergabe eines                                                                          sche Laute. Diese Art
     bereits fertig er-                                                                        der alten Jazzspielweise
     stellten      Sounds).                                                                    einer gelungenen Mi-
     Es dient als Hin-                                                                         schung aus aus Musik
     tergrund bzw. als                                                                         unterschiedlicher Kultu-
     Ersatz echter Ins-                                                                        ren, durchzieht bei allen
     trumente und Un-                                                                          weiterentwickelten und
     terstützung       der                                                                     schnell     wechselnden
     akut       spielenden                                                                     Stilrichtungen bis hin
     Band und Sänger.                                                                          zum Einsatz modernster
     Dabei       ist    das                                                                    Techniken grundsätzlich
     Grundmodell der                                                                           die zeitgenössische Un-
     vorherrschenden                                                                           terhaltungsmusik.     Sie
     Unterhaltungsmu-                                                                          hätte durchaus auch an-
     sik in etwa gleich:                                                                       ders verlaufen können,
     Wir hören einen                                                                           wenn zum Beispiel ori-
     durchgehenden Rhythmus von             ter entwickelten modernen, an-        entalische oder asiatische Einflüs-
     Schlagzeug und Bass, meist beglei-     spruchsvollen und für viele nicht     se sich durchgesetzt hätten. Aber
     tet von elektrischer Gitarre und       mehr verständlichen Kunstform         durch das Aufkommen von Schall-
     Keyboard. Melodien und Text sind       des Jazz und andererseits der zum     platten, Radio, Film und Fernsehen
     eingängig und nach singbar. Die Stü-   Tanz geeigneten, kommerziellen        und der damals fast gleichzeitig sich
     cke dauern anders als in der Klas-     Unterhaltungsmusik gab es anfangs     rasant entwickelnden, kommerziell
     sik nicht lange. Es gibt nicht viele   noch nicht. Im Vordergrund dieser     arbeitenden Tonindustrie in Ameri-
     Strophen, oftmals nur kurz unter-      unkonventionellen Spielweise stand    ka und später Europa hatten andere
     brochen durch ein – vielleicht im-     ausgelassene Freude und Entspan-      Musikkulturen nicht diese Einfluss-
     provisiertes Instrumentalsolo. Der     nung des Publikums.                   möglichkeiten. So bestimmen noch
     Hörer, vor allem der flüchtige, wird   Beherrscht und durchdrungen wur-      heute eigentlich die Urelemente
     nicht gefordert und kann sich leicht   de diese neuartige Musik vom          des Jazz weltweit die Unterhal-
     und schnell auf die Klang- und Ge-     Rhythmus afrikanischen Ursprungs      tungsmusik.
     fühlserlebnisse einstellen.            der Nachkommen ehemaliger Skla-
12
Otmar Alt live erleben

  Auch 2019 bietet sich die Gelegenheit mit
  Otmar Alt zu malen:
  Kunstakademie                          Kunstakademie Heimbach
  Kolbermoor
                                         Die Kreativität der Farben
                                         und Formen erleben
  14. -16. Juni 2019
                                         08. - 11. August 2019
  Anmeldung bitte ausschließlich         Anmeldung bitte ausschließlich in
  in der Akademie!                       der Akademie!
  Weitere Infos unter:                   Weitere Infos unter:
  www.adbk-kolbermoor.de                 www.kunstakademie-heimbach.de

   Nutzen Sie dieses einmalige Erlebnis!

                                                                                                   © O. Dienst, 2018

Ganz auf der Seite des Ehemannes
Eine Glosse von Siegfried Baum

Franz-Josef Schulte und seine Mat-       erhöhen muss!“ Franz-Josef: „Ka-       Mathilde: „Ach, Franz-Josef! Gib
hilde kommen mit ihrem Auto vom          puttes Rücklicht? Das gibt es doch     es endlich einfach zu, Du legst
Schützenfest und geraten prompt in       gar nicht!                             den Sicherheitsgurt doch nie an!“
eine Polizeikontrolle. Nachdem der                                              Franz-Josef: „Mathilde, jetzt ist
Beamte sich kurz vorgestellt und         Ich fahre grundsätzlich nicht los,     aber Schluss und halt endlich Deine
den Zweck der Überprüfung er-            ohne alles vorher vorschriftsmäßig     Klappe!“ (Franz-Josef ist vor Wut
läutert hat, kommt es zu folgender       zu überprüfen! Das kann nur gerade     rot angelaufen. Aus seinen Blicken
Unterhaltung: Franz-Josef: „Herr         während der Fahrt passiert sein!“      sprüht geradezu Gift!)
Oberwachtmeister, gibt es ein Pro-       Mathilde: „Ach, Franz-Josef! Das       Polizist: „Gnädige Frau, benimmt
blem?“ Polizist: „In der Tat! Sie sind   stimmt doch auch wieder nicht! Seit    sich Ihr Mann immer so und redet
innerorts 15 km/h zu schnell gefah-      Wochen bitte ich Dich inständig,       in diesem Ton mit Ihnen?“ Mat-
ren!“ Franz-Josef: „Das kann nicht       endlich das Rücklicht reparieren       hilde: „Nein, natürlich nicht, Herr
sein! Ich bin genau die vorgeschrie-     zu lassen! Jetzt hast Du den Schla-    Wachtmeister! Er ist eigentlich der
benen 50 gefahren!“ Mathilde:            massel!“ (Franz-Josef ist fassungs-    rücksichtsvollste Ehemann, den sich
„Ach, Franz-Josef! Ich hab‘s doch        los – wenn Blicke töten könnten...     eine Frau wünschen kann! So be-
auch genau gesehen. Der Tacho            -). Polizist: „Ja, und außerdem wird   nimmt er sich eigentlich nur, wenn
stand auf fast 70!“ (Franz-Josef wirft   die Sache für Sie auch noch einmal     er einen über den Durst getrunken
seiner Mathilde einen bitterbösen        teurer, weil Sie den Sicherheitsgurt   hat!“
Blick zu.)                               nicht angelegt haben!“ Franz-Josef:
                                         „Das lasse ich mir von Ihnen auf
Polizist: „Hinzu kommt, dass Ihr         keinen Fall vorwerfen! Ich habe den
Rücklicht einen Totalausfall hat!        Gurt erst in dem Moment abgelegt,
Das bedeutet, dass ich das Verwar-       als Sie auf unser Auto zugekommen
nungsgeld auch noch entsprechend         sind“.

                                                                                                                       13
Coming next

             Der Freundeskreis der Otmar Alt Stiftung lädt ein:
     Dienstag, 18. Juni 2019                Sonntag, 01. September 2019             Samstag, 28. September 2019,
     19.00 Uhr - Otmar Alt Stiftung         11.00 Uhr                               15.00 Uhr
     Bernd Stelter - „Hurra, ab             Stiftungsfest im Park und               „KULTUR Café“
     Montag ist wieder Wochen-              Mitgliederversammlung
     ende“
                                                                                    „Die Blonde Carmen und ihr
     ... so heißt das neue Programm von     Wir haben uns entschlossen das          Swing Cabaret“
     Bernd Stelter. Ein Programm für        Stiftungsfest wieder auf einen          Vom glamourösen Vamp über die
     alle, die über Montage mosern, über    Sonntag zu verlegen. Die Veran-         Berliner Göre bis zum Jazz „Sin-
     Dienstage diskutieren, die Mittwo-     staltung im letzten Jahr hat gezeigt,   gezahn“ zeigt Annette Konrad als
     che mies und Donnerstage doof          dass sich an einem Samstag offen-       „Die blonde Carmen“ ihr breitgefä-
     finden. Warum soll man denn bitte      sichtlich weniger Freunde auf den       chertes Können in solistischer Dar-
     sehr viereinhalb Tage pro Woche        Weg in die Stiftung machen. Sie und     bietung oder mit einer kompletten
     verschenken, damit endlich wieder      Ihre Freunde sind natürlich wieder      Jazz Band im nostalgischen Vintage
     Wochenende ist. „Und was machst        herzlich eingeladen.                    Stil.
     du am Wochenende?“ - „Party!“ Es       Es erwartet Sie ein Wiedersehen         Der Freundeskreis der Otmar Alt
     geht um Work-Life-Balance. Was         mit guten Freunden, Kulinarisches,      Stiftung möchte Sie und Ihre Freun-
     für ein Wortungetüm. Und was für       ein     umfangreichesKuchenbüfett,      de herzlich zu diesem musikalischen
     ein Blödsinn. Wenn Deine Arbeit        reichlich warme und kalte Geträn-       Kulturnachmittag in die Otmar Alt
     nicht zu deinem Leben gehört, dann     ke und natürlich viel Musik mit         Stiftung einladen.
     hast du wirklich verloren. Nein, wir   Freddy Pieper, dem bekannten
     müssen schon jeden Tag genießen.                                               Das Event ist für 20,00 Euro pro
     Und warum können das die Dänen                                                 Person zu genießen. Mitglieder des
     besser als wir, und die Schweden                                               Freundeskreises zahlen nur 15,00
     und die Schweizer auch. Das müssen                                             Euro.
     wir direkt ändern. Aber wie? Also                                              Wir haben leider nur ein begrenztes
     erstmal ist ab Montag Wochenen-                                                Platzangebot. Wenn Sie sich daher
     de, und wir fangen bei uns selber                                              eine Karte sichern wollen, können
     an. Wir sind jetzt mal zufriedener.                                            Sie diese ausschließlich telefonisch
     Wie man das lernt? Wie lernt man                                               unter der Telefonnummer 02388-
     Fahrrad fahren? Man fährt einfach                                              2114 reservieren.
     los. Und bloß nicht auf die anderen
     warten. Du musst dir dein Konfetti
     schon selbst ins Leben pusten.
                                                                  © Freddy Pieper
     Karten gibt es für 25,00 Euro pro
     Person. Wir bitten um ausschließli- Sänger aus Hamm.
     che telefonische Reservierung unter Sie können an einem geführten
     02388-2114 im Büro der Stiftung.    Rundgang durch den Skulpturen-
                                         park teilnehmen. Schauen Sie ein-           Neue Freunde
                                         mal unserem Stipendiaten „Malte             Bernd Feil,
                                         Frey“ über die Schultern und er-
                                                                                     72072 Tübingen
                                         freuen sich an der aktuellen Aus-
                                         stellung im Stiftungsgebäude.               Alexander Lieventhal,
                                         Der Eintritt ist frei.                      72072 Tübingen

                                                                                     Herzlich willkommen!
14
... zum guten Schluß                                                     http://www.otmar-alt.de

Otmar Alt - Events
und Ausstellungen
seit 24. März 2019
Galerie Hunold in Greven
Werke von Otmar Alt

Ausstellungen in der
Stiftung
31.März - 02. Juni 2019
Ausstellung „Eitelkeiten“
Anno Weihs

Aktuelle Termine entnehmen
Sie bitte dem Internet unter
www.otmar-alt.de und auf
„Facebook“

                                                                                Foto: Frank Bruse/Westfäl. Anzeiger - 2012

                                      Öffnungszeiten in der                   Wenn Sie die Stiftung finanziell
                                      Otmar Alt Stiftung und                  unterstützen möchten, freuen
                                      dem Skulpturenpark:                       wir uns über Ihre Spende:
                                                                                   Otmar Alt-Stiftung
                                      Sonn- und Feiertage                      IBAN: DE47 4105 0095 0000 1293 04
                                      von 11.00 bis 17.00 Uhr,                       BIC: WELADED1HAM
                                      sowie immer gerne nach telefo-               bei der Sparkasse Hamm
                                                                                   Verwendungszweck: Spende
                                      nischer Vereinbarung:
                                                                                           Herzlichen Dank!
                                      Tel. 02388-2114
                                                                                   Die Spende ist steuerlich abzugsfähig.

Impressum:                           Bankverbindung:                           Rückbuchungen vermeiden durch recht-
                                     IBAN: DE33 4416 0014 1303 4007 00         zeitigen Hinweis auf einen evtl. Umzug
Herausgeber:                         BIC: GENODEM1DOR                          oder Austritt.
Freundeskreis der                    Volksbank Hamm, Zweigniederlassung der
                                     Dortmunder Volksbank eG                   Gerne können Sie sich mit Ihren An-
Otmar Alt Stiftung e.V.                                                        liegen auch an das Büro der Stiftung
Obere Rothe 7,                       Layout: Gudrun Wirsieg                    wenden.
59071 Hamm-Norddinker                Redaktion:
Tel. 02388 | 21 14                   Reiner Meyer, Gisbert Sander, Gudrun      Internet: www.otmar-alt.de
Fax 02388 | 36 14                    Wirsieg und benannte Artikelverfasser
E-Mail: freundeskreis@otmar-alt.de   unbenannte Fotos: Otmar Alt Stiftung

                                                                                                                             15
Bernd Stelter

Die Otmar Alt Stiftung lädt Sie und Ihre Freunde herzlich zu einem musikalischen Kabarettabend mit
Bernd Stelter in die Otmar Alt Stiftung • Obere Rothe 7 • 59071 Hamm-Norddinker ein.

Dienstag, 18. Juni 2019 // 19.00 UHR // OTMAR ALT STIFTUNG                                                                [EINLASS UM 18.00 UHR]

BERND STELTER - „HURRA, AB MONTAG IST WIEDER WOCHENENDE!“
Sein neues Programm ist für alle, die über Montage mosern, über Dienstage diskutieren, die Mittwoche mies und Donnerstage doof finden.
Übrigens: Auch an Montagen finden Aufführungen statt, obwohl Herr Stelter da Wochenende hat.

Noch ein wenig Kunst gefällig? In der Pause können Sie durch die Räume der Otmar Alt Stiftung schlendern und die aktuelle Ausstellung bewundern.

Das Event ist für nur 25,00 Euro pro Person zu genießen.
Wir haben leider nur ein begrenztes Platzangebot. Wenn Sie sich daher eine Karte sichern wollen, können Sie diese ausschließlich telefonisch
unter der Telefonnummer 02388-2114 reservieren.
Nach zugesagter Reservierung überweisen Sie bitte Ihre persönliche Teilnahmegebühr auf das Konto des Freundeskreises der Otmar Alt Stiftung e.V.
bei der Volksbank Hamm • Zweigniederlassung der Dortmunder Volksbank eG • IBAN: DE33 4416 0014 1303 4007 00 • BIC: GENODEM1DOR.
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Nur so können wir Ihnen verbindlich eine Karte und damit einen sicheren Platz zusagen.
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