Der NFL Draft 2018 im Review - NFC Edition - FootballR

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Der NFL Draft 2018 im Review - NFC Edition - FootballR
Der NFL Draft 2018 im Review –
NFC Edition
Dieser Artikel erschien auf footballr.at und footballr.de

Alle Welt kommentiert den Draft unmittelbar nachdem er beendet ist. Da wollen
wir natürlich nicht nachstehen. Daher gibt’s an dieser Stelle ein paar mehr oder
weniger geordnete Gedanken und Eindrücke zu jeder Draftklasse der NFC, die
AFC folgt dann in ein paar Tagen.

Auch wenn in einigen Fällen durchaus etwas wie eine Bewertung herausscheinen
kann: was es hier definitiv nicht gibt, sind Noten oder ähnliches. Diese könnten
zum gegebenen Zeitpunkt auch ausschließlich „incomplete“ lauten. Alle
Einschätzungen spiegeln überdies nur meine persönliche Meinung wider und
sollten vor allem von den Fans der entsprechenden Teams als zusätzliche Sicht
von außen wahrgenommen werden.

Zur AFC Draft Analyse >>>
NFC East
Dallas Cowboys
1 (19) Leighton Vander Esch, LB, Boise State

2 (50) Connor Williams, T/G, Texas

3 (81) Michael Gallup, WR, Colorado State

4 (116) Dorance Armstrong Jr., DE, Kansas

4 (137) Dalton Schultz, TE, Stanford

5 (171) Mike White, QB, WKU

6 (193) Chris Covington, LB, Indiana

6 (208) Cedrick Wilson, WR, Boise State

7 (236) Bo Scarbrough, RB, Alabama

Das Urteil: Nach derzeitigem Ermessen haben die Cowboys den Heimvorteil voll
ausgenützt. Rundum einer der stärkeren Drafts dieses Jahres mit einem kleinen
Schönheitsfehler (siehe unten). Mit Vander Esch wurde die potentielle
Führungspersönlichkeit auf LB als Nachfolger des alternden und
verletzungsanfälligen Sean Lee geholt, der die Rolle ausüben kann, die Jaylon
Smith wegen seiner Verletzung vielleicht nie spielen kann.

Die Needs: Statt wie von den meisten erwartet in Runde 1 hat man erst ab Runde
3 begonnen, sich um pass catcher zu kümmern, da aber mit einem TE und 2 WRs
gleich dreifach zugeschlagen. Auffällig dabei, dass in allen Fällen mehr
Augenmerk auf Produktivität und Skills gelegt wurde als auf bloße Athletik.

Der Home Boy: Der tränenreiche Beinahe-Zusammenbruch von Texas-OT Connor
Williams, der im Großraum Dallas aufgewachsen ist, als ausgerechnet die
Cowboys den slide des potentiellen Firstrounders bis in die 2. Hälfte der 2. Runde
aufgefangen haben, war definitiv eine der rührenderen Szenen des diesjährigen
Drafts.
New York Giants
1 (2) Saquon Barkley, RB, Penn State

2 (34) Will Hernandez, G, UTEP

3 (66) Lorenzo Carter, OLB, Georgia

3 (69) B.J. Hill, DT, NC State

4 (108) Kyle Lauletta, QB, Richmond

5 (139) RJ McIntosh, DT, Miami (Fla.)

Die Story: Anstelle eines Nachfolgers bekommt Eli Verstärkung in Form eines
Laufspiels, das den Namen auch verdient. Dafür wurde nicht nur Barkley in
Runde 1 geholt, sondern mit dem zweiten Pick ein O-Liner, der (Zitat Mike
Mayock) „keine Menschen mag“ (im sportlichen Sinn natürlich).

Der rote Faden: Das liebste Steckenpferd des neuen GMs Gettleman war immer
die D-Line. Hier hatte er nun die Gelegenheit, den Umbau in Richtung Base 3-4
voranzutreiben und diese auch ausreichend genutzt. Vor allem Carter könnte sich
als echter Steal erweisen, wenn er in der Lage ist, sein Potential entsprechend
auszuschöpfen.

Die offene Frage: Ob es tatsächlich zielführender war, an #2 overall einen (wenn
auch noch so guten) RB zu holen und gleichzeitig die Gelegenheit ungenützt zu
lassen, die Franchise über Jahre mit einem Nachfolger für den inzwischen 37-
jährigen Eli abzusichern, wird man erst in einigen Jahren beantworten können.

Philadelphia Eagles
2 (49) Dallas Goedert, TE, South Dakota State

4 (125) Avonte Maddox, CB, Pittsburgh

4 (130) Josh Sweat, DE, Florida State

6 (206) Matt Pryor, OT, TCU

7 (233) Jordan Mailata, OT, South Sydney, Australia
Fazit: Mit wenigen picks und einem der stärksten Roster ausgestattet bleibt nicht
viel mehr zu tun als da und dort Ergänzungsspieler zu holen, von denen man
hofft, dass sie’s ins Team schaffen.

Unterhaltsamster Pick: Wie David Akers in Jerryworld den Cowboys-Angriff vom
letzten Jahr beantwortet hat, hatte schon was; dass die Eagles mit dem Pick (via
uptrade extra vor die Cowboys) dann auch noch den wahrscheinlichen
Wunschspieler derselben – noch dazu mit dem Vornamen Dallas – abgestaubt
haben, war großes Kino.

Sleeper? Eher nicht. Der Moritz-Böhringer-Gedächtnispick in Runde 7 ist eine
nette Story (in Australien), hat aber vermutlich noch weniger Chancen als jener,
sich in der Liga durchzusetzen. Angeblich lernt er noch die Regeln.

Washington Redskins
1 (13) Da’Ron Payne, DI, Alabama

2 (59) Derrius Guice, RB, LSU

3 (74) Geron Christian, OT, Louisville

4 (109) Troy Apke, S, Penn State

5 (163) Tim Settle, DT, Virginia Tech

6 (197) Shaun Dion Hamilton, LB, Alabama

7 (241) Greg Stroman, CB, Virginia Tech

7 (256) Trey Quinn, WR, SMU

Roter Faden: Ist nicht wirklich erkennbar. Und es ist schwer zu sagen, ob das
jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen ist.

Fragwürdigster Pick: Guice. Nicht wegen seiner Fähigkeiten auf dem Platz, die
sind unbestritten, sondern wegen der zuletzt häufiger auftauchenden Geschichten
über sein Verhalten abseits davon. Sollte sich letzteres als übertrieben
herausstellen, könnte man hier einen Griff in den Geschenkkorb getan haben,
wenn nicht …
Panik Pick? Nachdem die Bucs für viele überraschend an #12 mit Vea den
angeblichen Wunschspieler der Redskins von Bord genommen hatten, haben sich
diese in ihrer Ratlosigkeit einfach den nächstbesten DL gegriffen. So oder so
ähnlich wurde die Situation in vielen Medien dargestellt. Ob es so oder doch ganz
anders war, werden wir wohl nie erfahren. Auf jeden Fall wird diese Version
Paynes eigenen Fähigkeiten als erstklassiger run defender nicht gerecht.

NFC North
Chicago Bears
1 (8) Roquan Smith, LB, Georgia

2 (39) James Daniels, C, Iowa

2 (51) Anthony Miller, WR, Memphis

4 (115) Joel Iyiegbuniwe, LB, WKU

5 (145) Bilal Nichols, DT, Delaware

6 (181) Kylie Fitts, DE/OLB, Utah

7 (224) Javon Wims, WR, Georgia

Das Urteil: Mit wenigen Picks wurden in den Runden 1 und 2 gezielt die
Positionen verstärkt, die nach der Free Agency noch Lücken aufgewiesen haben.

Bester Pick: Smith. Der dringend gesuchte Playmaker für DC Fangios Defense.

Sleeper: Bilal Nichols hat mit einer ausgezeichneten Leistung im East-West-
Shrine-Game genügend Anlagen gezeigt, die vermuten lassen, dass er den Sprung
von der FCS zu den Profis schaffen könnte.

Detroit Lions
1 (20) Frank Ragnow, C, Arkansas

2 (43) Kerryon Johnson, RB, Auburn
3 (82) Tracy Walker, S, Louisiana

4 (114) Da’Shawn Hand, DT, Alabama

5 (153) Tyrell Crosby, OT, Oregon

7 (237) Nick Bawden, FB, San Diego State

Das offensichtliche Ziel: Zwei O-Liner, ein FB und ein all-around-RB deuten stark
darauf hin, dass man in Detroit unter dem neuen HC endlich ein vernünftiges
Laufspiel etablieren möchte, um damit Stafford in seiner bisherigen Rolle als
Alleinunterhalter zu entlasten.

Bester Pick: RB Johnson hat jedenfalls die Anlagen, um die Rolle als „Foundation
Back“ auszufüllen. Nach Jahren mit RBs, die anderswo vordergründig als 3rd-
Down-Backs Beschäftigung finden würden, etwas, was die Lions dringend gesucht
haben.

Sleeper: OT Crosby ist anscheinend aufgrund einer Verletzungsgeschichte tiefer
gefallen als von vielen vermutet. Wenn er ganz bleiben sollte, haben die Lions in
Runde 5 einen potentiellen Starter auf OT abgestaubt.

Green Bay Packers
1 (18) Jaire Alexander, CB, Louisville

2 (45) Josh Jackson, CB, Iowa

3 (88) Oren Burks, ILB, Vanderbilt

4 (133) J’Mon Moore, WR, Missouri

5 (138) Cole Madison, OT, Washington State

5 (172) J.K. Scott, P, Alabama

5 (174) Marquez Valdes-Scantling, WR, USF

6 (207) Equanimeous St. Brown, WR, Notre Dame

7 (232) James Looney, DT, California
7 (239) Hunter Bradley, LS, Mississippi State

7 (248) Kendall Donnerson, OLB, Southeast Missouri State

Die Story: Speed auf allen Ebenen. Die Packers waren jahrelang eines der
langsameren Teams in der NFL, vor allem in der Defense. Da scheint der neue DC
Mike Pettine mit einem Wunschzettel beim GM vorstellig geworden zu sein und
dieser hat ihm mit CB Alexander und LB Burks einige seiner Wünsche erfüllt.
Nicht zu vergessen die 3 (!) gleichgearteten size-speed-prospects auf WR am
dritten Tag.

Bester Move: Mit einem down- und sofort darauffolgenden uptrade den
Wunschspieler zu bekommen und ganz nebenbei einen Erstrundenpick nächstes
Jahr im Tausch mit einem Drittrundenpick abzustauben wäre eigentlich eines
Routiniers auf der GM-Position würdig. Der neue GM der Packers, Brian
Gutekunst, hat mit diesem Move gezeigt, dass er nicht nur von den besten
gelernt, sondern auch die Nerven hat, das ganze durchzuziehen.

Late round impact? Wenn du ohnehin 11 picks hast und nebenbei in den letzten 3
Runden noch Spieler einsammeln möchtest, die sogar unmittelbar starten können,
wie wäre es mit einem Punter in Runde 5 und einem Long Snapper in Runde 7?

Bonus: Name Picks: Wenn die 3 WR-Picks des GMs mit dem lustigen Namen ein
Apostroph, einen Doppelnamen und einen Pseudoheiligen umfassen, dann fragt
man sich, ob dem Gutekunst da nicht ein bisschen der Schalk im Nacken gesessen
ist. Die lokalen Journalisten und vor allem die Radioheads hoffen angeblich schon,
dass sich nicht alle 3 auf Dauer durchsetzen werden.

Minnesota Vikings
1 (30) Mike Hughes, CB, UCF

2 (62) Brian O’Neill, OT, Pittsburgh

4 (102) Jalyn Holmes, DE, Ohio State

5 (157) Tyler Conklin, TE, Central Michigan

5 (167) Daniel Carlson, K, Auburn
6 (213) Colby Gossett, G, App. State

6 (218) Ade Aruna, DE, Tulane

7 (225) Devante Downs, LB, California

Der rote Faden: Dieser Draft war nicht für dieses Jahr, sondern für die Zukunft
gedacht. Gerade auf CB und in der D-Line sind die Starterpositionen mit
Topspielern vergeben, die aber entweder schon etwas älter sind oder ab 2019
richtig teuer werden. Der einzige Spieler mit „immediate impact“ könnte hier PK
Carlson sein.

Was fehlt: Die O-Line wurde zwar 2 Mal bedient, man hätte hier allerdings
Spielertypen erwartet, die eher früher als später um Starterpositionen kämpfen
können. Vor allem O’Neill ist derzeit mehr Athlet als produktiver Spieler.

Sleeper: Ade Aruna. Ist vor ca. 10 Jahren aus Nigeria in die USA gekommen und
hat erst in seinem letzten High-School-Jahr begonnen, Football zu spielen. Der
Junge besitzt alle körperlichen Anlagen, weiß aber noch nicht wirklich, was er tut.
Wenn es gelingt, ihm das in 1-2 Jahren beizubringen, könnte man einen echten
Steal in Runde 6 gelandet haben.

NFC South
Atlanta Falcons
1 (26) Calvin Ridley, WR, Alabama

2 (58) Isaiah Oliver, CB, Colorado

3 (90) Deadrin Senat, DT, USF

4 (126) Ito Smith, RB, Southern Miss

6 (194) Russell Gage, WR, LSU

6 (200) Foye Oluokun, OLB, Yale

Roter Faden: Value over need. In den ersten beiden Runden wurden ohnehin
stark besetzte Positionen noch weiter verstärkt, weil die entsprechend ins System
passenden Spieler jeweils überraschenderweise noch verfügbar waren.

Bester Pick: Ridley, von dem ohnehin viele Experten sagen, dass er eine
mittelmäßige Nummer 1, aber ein Weltklasse #2-WR wäre, darf ab jetzt ein
überaus gefährliches Duo mit Julio Jones bilden. Die Pass-Defenses der Saints,
Panthers und Bucs dürfte es weniger freuen.

Sleeper: Ito Smith. Auf Dauer wird man das Duo Freeman und Coleman nicht
halten können. Smith als vor allem auch ausgezeichneter Receiver aus dem
backfield kann die beiden vorerst ergänzen und später zumindest einen der
beiden kongenial ersetzen.

Carolina Panthers
1 (24) D.J. Moore, WR, Maryland

2 (55) Donte Jackson, CB, LSU

3 (85) Rashaan Gaulden, CB, Tennessee

4 (101) Ian Thomas, TE, Indiana

4 (136) Marquis Haynes, DE, Ole Miss

5 (161) Jermaine Carter, LB, Maryland

7 (234) Andre Smith, LB, NC State

7 (242) Kendrick Norton, DT, Miami (Fla.)

Die Story: Manchmal ist es fast langweilig. Ein Team mit einem Riesen need auf
einer Position (in diesem Fall WR) kommt in die Situation, sich den besten
aussuchen zu können. Moore ist eine schöne Ergänzung zu dem, was aktuell an
Offensivwaffen vorhanden ist. Und sogar Steve Smith hat’s approbiert.

Was fehlt: Julius Peppers wird nicht ewig spielen. Ein bisschen mehr pass rush
wäre ganz nett gewesen, das Problem (nicht nur für die Panthers, vor dem
standen auch andere) war aber, dass dieser Jahrgang nicht übermäßig stark war
auf dieser Position.

Day 3 value: TE Ian Thomas braucht noch 1-2 Jahre hinter Greg Olsen; hat aber
durchaus die Anlagen, um diesen danach zu ersetzen.

New Orleans Saints
1 (14) Marcus Davenport, DE, UTSA

3 (91) Tre’Quan Smith, WR, UCF

4 (127) Rick Leonard, OT, Florida State

5 (164) Natrell Jamerson, S, Wisconsin

6 (189) Kamrin Moore, S, Boston College

6 (201) Boston Scott, RB, Louisiana Tech

7 (245) Will Clapp, C, LSU

Bester Pick: Smith. Hochproduktiver College-WR, der ein weiteres nettes
Spielzeug für Brees werden könnte, v.a. auch, wenn der von den Bears neu
erworbene Cam Meredith sich nicht nach Wunsch von seiner Verletzung erholen
sollte.

Fragwürdigster Pick: Davenport. Nicht weil der Spieler schlecht wäre oder die
Saints nicht dringend eine Ergänzung zu Cameron Jordan gebraucht hätten, aber
ob ein derart roher Spieler 2 Erstrundenpicks wert ist?

Sleeper: Scott. Klein, kräftig, schwer zu Boden zu bringen. Schöne Ergänzung in
einer ohnehin schon starken RB unit.

Tampa Bay Buccaneers
1 (12) Vita Vea, DT, Washington

2 (38) Ronald Jones II, RB, USC

2 (53) M.J. Stewart, CB, UNC

2 (63) Carlton Davis, CB, Auburn

3 (940 Alex Cappa, OT, Humboldt State
4 (117) Jordan Whitehead, S, Pittsburgh

5 (144) Justin Watson, WR, Penn

6 (202) Jack Cichy, LB, Wisconsin

Fazit: Aufgrund des Downtrades mit den Quarterback-needy Bills konnten die
Bucs 2 zusätzliche Zweitrundenpicks einstreifen, mit denen sie ihr größtes need
im defensive backfield bedienen konnten. Dadurch hatte man freie Hand, um in
Runde 1 das fehlende Puzzlestück für die neu formierte D-Line einzusammeln.

Bester Pick: Kein einzelner, die Kombination macht’s. An Tag 1 und 2 mit
passenden picks die größten needs bedient.

Sleeper: Jack Cichy wäre einer der besten ILBs dieses Jahrgangs gewesen, wenn
er in den letzten beiden Jahren hin und wieder auch gespielt hätte. Kann er die
Verletzungen endlich einmal hinter sich lassen, haben die Bucs an #202 einen
zukünftigen Starter abgestaubt. Wenn nicht, dann haben sie hier nicht viel
verschenkt.

NFC West
Arizona Cardinals
1 (10) Josh Rosen, QB, UCLA

2 (47) Christian Kirk, WR, Texas A&M

3 (97) Mason Cole, C, Michigan

4 (134) Chase Edmonds, RB, Fordham

6 (182) Christian Campbell, CB, Penn State

7 (254) Korey Cunningham, OT, Cincinnati

Bester Move: Der letztlich gar nicht so teure uptrade in Runde 1, um sich den
nach Meinung vieler letzten verfügbaren potentiellen Franchise-QB zu sichern.
Mit den restlichen picks wurde fast durchwegs versucht, Unterstützung für
diesen heranzuschaffen.
Was fehlt: Ein CB etwas früher als in Runde 6 wäre nett gewesen, man muss
allerdings bedenken, dass man aufgrund des uptrades weniger Spielraum in den
mittleren Runden zur Verfügung hatte.

Urteil: Ein endgültiges Urteil über diesen Draft der Cardinals hängt wohl
ausschließlich davon ab, ob Rosen der Franchise QB wird, als der er geholt
wurde.

Los Angeles Rams
3 (89) Joseph Noteboom, OT, TCU

4 (111) Brian Allen, C, Michigan State

4 (135) John Franklin-Myers, DT, Stephen F. Austin

5 (147) Micah Kiser, ILB, Virginia

5 (160) Ogbonnia Okoronkwo, DE, Oklahoma

6 (176) John Kelly, RB, Tennessee

6 (192) Jamil Demby, G, Maine

6 (195) Sebastian Joseph, DT, Rutgers

6 (205) Trevon Young, OLB, Louisville

7 (231) Travin Howard, LB, TCU

7 (244) Justin Lawler, DE, SMU

Der rote Faden: Upside. Die Rams befinden sich im win-now-Modus, weshalb die
höheren picks reihenweise für trades schon vor dem Draft verbraucht wurden.
Mit 10 picks an Tag 3 wurde folgerichtig vor allem Spieler geholt, die nicht
unmittelbar einsetzbar sind, von denen man aber hofft, dass zumindest einige sich
langfristig entwickeln können. Für einige gilt halt: first stop practice squad.

Bester Pick: Wenn es gelingt, CB Marcus Peters‘ Emotionen zu kanalisieren, sind
die beiden picks, die man für ihn ausgegeben hat (4th dieses sowie 2nd nächstes
Jahr) top angelegt.
Bester Pick II: Ähnliches gilt für den diesjährigen Erstrundenpick, wenn Brandin
Cooks sich als die Verstärkung erweist, die man sich letztes Jahr schon von
Sammy Watkins erhofft hat.

San Francisco 49ers
1 (9) Mike McGlinchey, OT, Notre Dame

2 (44) Dante Pettis, WR, Washington

3 (70) Fred Warner, ILB, BYU

3 (95) Tarvarius Moore, S, Southern Miss

4 (128) Kentavius Street, DE, NC State

5 (142) D.J. Reed, CB, Kansas State

6 (184) Marcell Harris, S, Florida

7 (223) Jullian Taylor, DT, Temple

7 (240) Richie James, WR, MTSU

Der rote Faden: Der neue Franchise-QB ist schon seit Herbst da, also stellt man
ihm hier Erst Bewachung und dann einen WR zur Verfügung, der gut in
Shanahans West Coast Offense passt. Der Rest des Drafts diente hauptsächlich
dazu, die Defense quer durch den Gemüsegarten zu verstärken. Hier ist
besonders der vielseitige LB Fred Warner zu nennen, der direkt in die starting
lineup rutschen könnte je nachdem, wie die Sache mit Reuben Foster weitergeht.

Böse Erinnerungen? DE Kentavius Street hat sich in der Pre-Draft-Phase bei
einem workout für ein Team das Kreuzband gerissen und wurde dennoch in der 4.
Runde gedraftet. Diese Vorgangsweise war eigentlich typisch für das letzte Front
Office der 49ers unter Trent Baalke. Geklappt hat es meines Wissens nie.

Sleeper: Der superathletische, aber oft verletzte Jullian Taylor war nicht zum
Combine eingeladen, hat aber aufgrund eines ausgezeichneten pro day workouts
einen späten Aufstieg auf vielen Draft Boards (zumindest denen der Medien)
hingelegt. Könnte sich – so er einmal für längere Zeit verletzungsfrei bleibt –
durchaus in die DL-Rotation spielen.
Seattle Seahawks
1 (27) Rashaad Penny, RB, San Diego State

3 (79) Rasheem Green, DE, USC

4 (120) Will Dissly, TE, Washington

5 (141) Shaquem Griffin, OLB, UCF

5 (146) Tre Flowers, S, Oklahoma State

5 (149) Michael Dickson, P, Texas

5 (168) Jamarco Jones, OT, Ohio State

6 (186) Jacob Martin, DE, Temple

7 (220) Alex McGough, QB, FIU

Überraschendster pick: RB Penny in Runde 1. Als alle Welt entweder CB oder OL
erwartet machen Schneider und Carroll das, was sie am liebsten tun. Sie holen
einen Spieler, den alle anderen (v.a. die Medien) locker eine Runde später auf der
Rechnung haben. Konsequent ist die allerdings von dem Gesichtspunkt aus, dass
sich die Seahawks mehr als sie zugeben im rebuilding mode befinden und als
ersten Schritt zur Entlastung von Russell Wilson wieder ein ordentliches run
game etablieren wollen.

Was fehlt: Ein bis zwei DBs mehr (v.a. auf CB) hätten dem Team durchaus gut
getan; wenn jetzt auch noch Earl Thomas getradet wird bleibt von der ehemals
dominanten Legion of Boom nichts mehr übrig.

Die Story: Natürlich Shaquem Griffin. Aber über das Thema wurde in den letzten
Tagen in allen Medien genug gesagt.

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