DEUTSCHER KAMERAPREIS PRESSEHEFT 2018
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VERLEIHUNG DES 28. DEUTSCHEN KAMERAPREISES Mit dem traditionsreichen DEUTSCHEN KAMERAPREIS werden seit 1982 die Leistungen von Bildgestalterinnen und Bildgestaltern sowie Editorinnen und Editoren gewürdigt. Träger des Preises ist der Verein DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V., unabhängige Fach- jurys entscheiden über die Gewinner. Die diesjährige Verleihung findet am 7. Juli in den Fernsehstudios des WDR in Köln statt. Durch den Abend führt Thomas Hermanns. Weitere Informationen unter DEUTSCHER-KAMERAPREIS.DE
INHALT 28. DEUTSCHER KAMERAPREIS Vorwort von Christoph Augenstein 4 Interview mit Prof. Dr. Norbert Grob 5 Jurypräsident Die Preisträger Birgit Gudjonsdottir Ehrenpreis 2018 6 Florian Ballhaus, „Der Hauptmann“ Beste Kamera | Kinospielfilm 9 Michael Kotschi, „Fremde Tochter“ Beste Kamera | Fernsehfilm 10 Sergej Amirdzhanov, „Drei Engel für Russland – Glaube, Hoffnung, Liebe“ Beste Kamera | Dokumentarfilm 11 Sorin Dragoi, „Todeszug in die Freiheit” Beste Kamera | Dokumentation 12 Fabian Gamper, „Freibadsinfonie“ Beste Kamera | Kurzfilm 13 Patrick Waldmann, „Metropolis – Budapest, zwischen Mut und Hingabe“ Beste Kamera | Journalistische Kurzformate 14 Calle Overweg, „Drei Engel für Russland – Glaube, Hoffnung, Liebe“ Bester Schnitt | Dokumentarfilm 15 Wolfgang Daut, „Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ Bester Schnitt | Dokumentation 16 Andrea Muñoz, „ER SIE ICH“ Nachwuchspreis 17 Die Nominierten 18 Die Jurys 20 Die Vereinsmitglieder 21 Sendedaten / Bildnachweise 23 Impressum 24 Der Preis wird vergeben vom Verein DEUTSCHER KAMERAPREIS Köln e. V. 3
VORWORT VON CHRISTOPH AUGENSTEIN Jene Filmschaffenden auszuzeichnen, die im Brecht`schen Sin- ne üblicherweise im Dunklen stehen und von der Öffentlichkeit wenig beachtet werden – das war und ist das erklärte Ziel des DEUTSCHEN KAMERAPREISES seit über 35 Jahren. Und so ermit- telten die Fachjurys bei unserem diesjährigen Gastgeber tpc in Zürich unter den 427 Einreichungen jene Kameraleute, Editorin- nen und Editoren, deren künstlerische Qualität und gestalteri- sche Kraft nachhaltig beeindruckten. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2018 beweisen, wie wichtig es ist, in Zeiten einer Inflation der Bilder nicht nur die immer breiter werdende Klaviatur der technischen Möglichkeiten zu beherrschen, sondern CHRISTOPH AUGENSTEIN mit diesen audiovisuellen Werkzeugen vor allem beeindruckende Geschäftsführer Geschichten zu erzählen: Spielfilme, Reportagen, Fernsehspiele, DEUTSCHER KAMERAPREIS Kurzfilme, Dokumentationen und Dokumentarfilme, welche die Köln e. V. Zuschauer berühren, irritieren oder zum Nachdenken anregen. Die Jurywoche ist immer auch eine vitale Austauschplattform für die Filmschaffenden selbst. Denn wo hat man heute noch die Chance, auf Basis gemeinsam erlebter Bilderwelten sich mit Leidenschaft und Sachverstand über die Herausforderungen gu- ter und innovativer Bildgestaltung auszutauschen? Als „Modera- tor“ dieses künstlerischen Dialogs konnten wir in diesem Jahr den renommierten Filmwissenschaftler und Publizisten Prof. Dr. Norbert Grob gewinnen. In seiner Rolle als Jurypräsident gelang es ihm in vorbildlicher Weise, den vielstimmigen Diskurs von Ex- pertinnen und Experten aus Kamera, Schnitt, Regie, Redaktion und Filmkritik zu befördern. Der Ehrenpreis des Kuratoriums geht in diesem Jahr an Birgit Gudjonsdottir. Die gebürtige Isländerin, die in vielen Genres mit souveräner Handschrift zuhause ist, ist eine Europäerin im bes- ten Sinne. In Zeiten eines weltweit wachsenden Nationalismus steht ihr künstlerisches Wirken stellvertretend für eine Bran- che, die seit jeher aus Grenzüberschreitungen jeglicher Art Kraft schöpft. Hier finden sich Menschen unterschiedlichster Herkunft ganz selbstverständlich zusammen und treten in einen kreativen Austausch, um gemeinsam Großes zu schaffen. Die Filmografie von Birgit Gudjonsdottir belegt diese Haltung auf eindrucksvol- le Weise. Auch die Beharrlichkeit, mit der sie sich in der Männer- domäne der Filmschaffenden durchgesetzt hat und mit der sie auch politisch für Gleichberechtigung in der Branche eintritt, ver- dient aus Sicht des Kuratoriums größte Anerkennung. Als Dozen- tin gibt sie diesen Geist an der Filmakademie Baden-Württemberg und an der Filmuniversität Babelsberg obendrein an den künstle- rischen Nachwuchs weiter. Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle das nachhalti- ge Engagement unserer Sponsor-Partner. Ohne ihre Unterstützung wäre es nicht möglich, den Bildgestalterinnen und Bildgestaltern Jahr für Jahr bei der Verleihung des DEUTSCHEN KAMERA- PREISES eine so strahlende Plattform für ihre ausgezeichneten Werke zu bieten. Herzlichst, Ihr 4 Christoph Augenstein
INTERVIEW MIT PROF. DR. NORBERT GROB In den Fachjurys sind regelmäßig Bildgestalter oder Cutter vertre- ten. Was war für Sie als Wissenschaftler das Befruchtende an dem Austausch mit ihnen? Das Großartige in der Zusammenarbeit mit ihnen waren die vie- len Hinweise, die sie gaben über das Machen der Bilder. Die Kame- raleute Jürgen Carle und Stéphane Kuthy etwa haben in der Jury zum Kinofilm häufig über die Komposition, das Licht sowie über das jeweils besondere Gespür für Raum und Tiefe gesprochen. Und die Cutterin Petra Beck hat auf den jeweils besonderen Sinn für Rhythmus verwiesen. Auch in den anderen Jurys haben die Praktiker – so sie es mir berichteten – das Fantasievolle, Pointier- DR. NORBERT GROB te, Souveräne des Handwerklichen betont. Das vertiefte auf schö- Jurypräsident ne Weise die Einschätzung des Ästhetischen – und erweiterte für den Filmhistoriker den Blick auf das Außergewöhnliche in der visuellen Gestaltung der Filme. Sie gehörten der Kategorie „Kinofilm“ an. Sagen die Einreich- ungen in diesem Genre aus Ihrer Sicht etwas über aktuelle Trends in diesem Genre aus, insbesondere im Bereich der Bildgestaltung? Die Jury thematisierte in der Frage nach dem Besonderen in der visuellen Konzeption der Kinofilme vor allem vier Trends: Zum einen die unterschiedlichen Nuancen der Schwarz-Weiß-Filme. Zum ande- ren die Neigung zur Langsamkeit. Dann die Tendenz zum verstärk- ten Einsatz der Handkamera, bei dem durch neue Techniken stabile- re Bewegungen möglich waren. Zum vierten sahen wir umfangreiche Spiele mit der Unschärfe, die manchmal eine wundersame Wirkung erzielen: als Triumph des Atmosphärischen über das Erzählerische – und so da und dort die Grenze zur Malerei berühren. Augenfälligste Besonderheit des preisgekrönten Kinofilms „Der Hauptmann“ ist die Verwendung der Schwarz-Weiß-Fotografie. Welche ästhetische Qualität sehen Sie in ihr? Die Qualität liegt sicherlich in der Radikalität, mit der Florian Ballhaus die Kontraste zwischen Hell und Dunkel zuspitzt. Vor allem zu Beginn des Films, wenn das Geschehen inmitten einer Schneelandschaft spielt, prallt ein gleißendes Weiß oft auf ein tie- fes Schwarz, das dadurch verstärkt wirkt. Gesetzt wie ein Schock aus der Hölle, auf dass das Gespenstische der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs sichtbar wird. 5
„Unsere Haltung zu den Dingen spielt eine große Rolle“ Ein Gespräch mit der Ehrenpreisträgerin Birgit Gudjonsdottir Wie steinig war Ihr Weg von der Assistentin zur Kamerafrau in der Männerdomäne der Bildgestaltung? Ich habe als Kameraassistentin angefangen, da war der Einstieg sehr leicht. Erst als ich anfing, als Bildgestalterin zu arbeiten, wur- de der Weg immer steiniger. Warum das so war, dämmerte mir, „Zappelphilipp“ (2012) als ein Produzent zu mir sagte: „Ich würde gern mit Ihnen arbei- ten, aber ich plane einen Film, bei dem viel mit Handkamera ge- dreht wird, das können Sie als Frau gar nicht leisten, die Hand- kamera ist ja viel zu schwer für Sie.“ So eine Handkamera wiegt zirka sechzehn bis achtzehn Kilo, in etwa so viel wie ein drei- bis vierjähriges Kind. Aber auf die Idee zu sagen, die Kinder dürften nur von ihren Vätern getragen werden, kommt niemand. Der An- fang war mühsam, aber je mehr Filme ich vorzuweisen hatte, des- to einfacher wurde es. Waren Ihre Startschwierigkeiten ein Grund dafür, dass Sie letz- tes Jahr „CINEMATOGRAPHINNEN – Women Cinematographers Network“ gegründet haben? Ja. „Pro Quote Regie“ habe ich von Anfang an unterstützt. Ich habe geholfen, für sie gedreht, und da begriff ich, was los ist, wie schwer es Regisseurinnen haben. Die Arbeit von „Pro Quote Regie“, die ja mittlerweile zu „Pro Quote Film“ gewachsen sind, hat mich so be- Birgit Gudjonsdottir (2012) geistert, dass ich gedacht habe, ich muss so was in der Art für Ka- merafrauen tun, denn die Stereotypen, die um Kamerafrauen krei- sen, sind ebenso massiv. Was steht bei „CINEMATOGRAPHINNEN“ auf der Agenda? Ganz oben auf der Agenda stehen Vernetzung und Präsenz. Damit können wir Produzenten, Redakteuren und auch Regisseuren zei- gen, wie viele wir sind. Während die CINEMATOGRAPHINNEN für unsere unmittelbare Sichtbarkeit stehen, engagieren wir uns bei „Pro Quote Film“ beim Kampf für die generelle Gendergerechtig- keit, gegen den gender pay gap und für die Einlösung des im Grund- gesetz verankerten Gleichstellungsversprechens. Zumindest öffent- lich-rechtlich sollte das ausnahmslos eingelöst werden. Denn das augenblickliche System finanziert mit öffentlichen Mitteln offen- sichtliche Ungleichheit. „Schattenwelt“ (2008) Sie pendeln zwischen Dokumentarfilm und fiktionalem Film. Welche Vorzüge bringen die jeweiligen Genres mit sich? Ich arbeite sehr gern in beiden Bereichen und am liebsten abwech- 6 selnd. Im Dokumentarfilm lernt man, wie das Leben ist, das man
EHRENPREIS 2018 sonst nicht kennenlernen würde. Das bereichert mich ungemein und hilft mir auch bei der Umsetzung von fiktionalen Geschichten. Hat man im Dokumentarfilmbereich nicht auch mehr Freihei- ten als im fiktionalen Bereich? Ich würde das nicht als ein Mehr an Freiheit sehen. Man trifft Ent- scheidungen unmittelbarer, aber oft sind die Möglichkeiten einge- schränkter aufgrund der Nichtwiederholbarkeit. Und auch im Do- kumentarfilm wird im Vorfeld abgesprochen, in welche Richtung es gehen soll und in welchem Stil man arbeitet. Ich sehe insofern nicht die großen Unterschiede zwischen den Bereichen. Mit Connie Walther arbeiten Sie häufig zusammen. Was schät- „Ich werde nicht schweigen“ (2017) zen Sie an der Arbeit mit ihr? Die Basis unserer Arbeit ist großes Vertrauen. Gleichzeitig ist jede neue Zusammenarbeit eine spannende Herausforderung, weil wir uns ziemlich ähneln im Bemühen, den richtigen Zugang für die jeweilige Geschichte zu finden. Konventionen interessieren uns nicht, wir stellen lieber Fragen als Antworten zu geben. In unse- rem neuen Kinofilm „DIE RÜDEN“ wird das, glaube ich, sehr deut- lich. Es ist eine besondere Filmform, die wir entwickelt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine große Wirkung hat, vielleicht auch Irritationen auslöst. Das wäre wunderbar. In letzter Zeit haben sich mehrere Filme um Island gedreht. Was bedeutet Ihnen Ihre Heimat? Als österreichische Isländerin mit jugoslawischen Wurzeln bin ich durch und durch Europäerin, überall und nirgends zuhause. Die künstlerischen Projekte in Island haben sich so ergeben, weil ich mich dort gut auskenne, worüber ich mich total freue. Island ist meine Energietankstelle. In diesem Land gibt es gewaltige und Birgit Gudjonsdottir bei Dreharbeiten des ständig sich verändernde Landschaften, und das hat eine unheim- Tatorts „Frühstück für immer“ (2007) liche und mythische Magie. Diese Natur, die noch nicht von Men- schen dominiert ist, strahlt eine Urgewalt aus, die mich unheim- lich anzieht. Als Dozentin haben Sie mit jungen Leuten zu tun, die viel mehr von Bildern umgeben sind als frühere Generationen. Wie gehen Sie damit um? Durch die ständige optische Reizüberflutung geht die kritische Rezeption verloren. Was Bildsprache überhaupt ist – ihnen das zu 7
vermitteln, ist mir in meiner Arbeit als Dozentin ein zentrales An- liegen. Und mir ist sehr wichtig, ihnen beizubringen, dass unsere Haltung zu den Dingen eine große Rolle spielt – also warum wir Geschichten erzählen und welche Geschichten wir erzählen. Au- ßerdem möchte ich ihnen vermitteln, dass die Filmgeschichte ge- prägt ist von gesellschaftlichen Normen, also auch dominiert vom männlichen Blick. Es ist mir ein wirkliches, sehr persönliches An- liegen, die Studentinnen und Studenten dafür zu sensibilisieren, ihnen neue Sicht- und Sehweisen zu eröffnen und ihnen zu hel- fen, Gespür für Geschichten zu entwickeln, die noch nicht oder zu wenig erzählt worden sind. „Welcome to Iceland“ (2015) VITA Birgit Gudjonsdottir wurde 1962 in Reykjavík geboren. In Wien ab- solvierte sie zunächst eine Lehre an der Grafischen Lehr- und Ver- suchsanstalt in Wien. Ein zweites Studium an der dortigen Film- akademie war ihr als alleinerziehender Mutter nicht möglich, aber über ein Volontariat und die Arbeit bei einem Kameraverleih kam sie schließlich doch zum Film, wo sie sich seither als Bildgestalte- rin bei zahllosen Fernseh- und Kinofilmen sowie im Dokumentar- filmbereich einen Namen machte. Für den türkischen Kinofilm „Our Grand Despair“ erhielt sie 2011 beim Istanbul Filmfestival den Preis als beste Kamerafrau. Im selben Jahr war der Film Wett- bewerbsbeitrag bei der Berlinale. Der Fernsehfilm „Zappelphilipp“ trugen Gudjonsdottir u.a. eine Nominierung für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS und für den Kamerapreis der Deutschen Akademie für Fernsehen ein. 2013 wurde sie beim Women´s International Film and Television Showcase WIFTS mit dem 2013 Best Cinema- tography Award ausgezeichnet. „Die Hochzeit meiner Eltern“ (2016) BEGRÜNDUNG DES KURATORIUMS DEUTSCHER KAMERAPREIS KÖLN E. V. (...) Birgit Gudjonsdottir ist mit ihrer „zuhörenden“ und intuitiven Kameraarbeit nahezu in allen Genres zuhause. Meist sind es die ernsten Themen, die sie für Kino- und Fernsehfilme in gefühlvolle Bilder und Stimmungen umsetzt. Ihr Verständnis von Filmgestal- tung spiegelt sich aber auch in Komödien (...), Dokumentarfilmen (...) und Fernseh-Dokumentationen (...) wider. (...) Es ist die „innere Kraft“, die sie den Bildern verleiht und damit die Zuschauer zum Nachdenken bringt. Dieser besondere Zauber entsteht für sie nicht allein durch ästhetisch perfekte Bilder, son- dern vielmehr durch eine fein kalkulierte Melange aus richtigem Moment, Einstellungsgröße, Blickwinkel und Bewegung der Kame- ra. (...) Ihre fachliche und menschliche Präsenz in der Branche so- Birgit Gudjonsdottir bei Dreharbeiten wie die Souveränität, mit der sie das Thema Gleichberechtigung im (2012) Filmgeschäft vorlebt (...) beeindrucken das Kuratorium nachhaltig. 8
KAMERA KINOSPIELFILM VITA Florian Ballhaus wurde 1965 in Baden-Baden geboren. Der Sohn des Kameramanns Michael Ballhaus konnte sich schon in jungen Jahren in Amerika als Kameraassistent und Bildgestalter bei bedeu- tenden Kinofilmproduktionen einbringen, bei „GoodFellas“ (1990) und „Men in Black“ (1997) beispielsweise. 1995 nach Deutschland zurückgekehrt, trat Ballhaus durch seine Kameraarbeit in zahl- reichen Fernsehfilmproduktionen schnell aus dem Schatten sei- nes Vaters heraus. In Hollywood markierte seine Bildgestaltung in Robert Schwentkes „Flightplan – Ohne jede Spur“ (2005) und David Frankels „Der Teufel trägt Prada“ (2006) seinen endgültigen Durchbruch. Mit Regisseur Robert Schwentke arbeitete Ballhaus mehrfach zusammen, zuletzt bei „Der Hauptmann“, der beim San Sebastián International Film Festival voriges Jahr mit dem Jury- preis für die Beste Kamera ausgezeichnet wurde. INHALT Basierend auf wahren Begebenheiten, erzählt der Film die Ge- FLORIAN BALLHAUS schichte des jungen Soldaten Willi Herold (Max Hubacher), der wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs in die Rolle ei- Der Hauptmann nes ranghohen Hauptmanns schlüpft, eine Truppe von Unterge- benen um sich schart und sich mit der Zeit zum brutalen Kriegs- Buch & Regie: verbrecher entwickelt. Robert Schwentke Schnitt: BEGRÜNDUNG DER JURY Michał Czarnecki „Der Hauptmann“ erzählt vom Elend am Ende des Zweiten Welt- Darsteller: kriegs, das vom dramatischen Überlebenskampf bis zur grotesk Max Hubacher, Milan Peschel, überzeichneten Vergnügungssucht der letzten Tage reicht. Der Frederick Lau u.a. Kameramann Florian Ballhaus nutzt dafür sehr souverän, ja na- Produktion: hezu perfekt die Vielfalt der Schwarz-Weiß-Fotografie. In großen Filmgalerie 451 in Koproduktion Teilen arbeitet er mit harten Kontrasten, um das Schwarz zu stär- mit Alfama Films und Opus Film ken, und einer virtuosen Lichtführung. Stets stilbewusst entwi- ckelt Ballhaus eine außergewöhnliche, so fantasievolle wie bildge- waltige Kamera-Ästhetik. Sie ist, ohne auf vordergründige Effekte zu zielen, geprägt von einem sicheren Gespür für Bildkomposi- tion, Bewegung und Rhythmus. 9
KAMERA FERNSEHFILM VITA Michael Kotschi, 1974 in Weinheim geboren, absolvierte von 2000 bis 2006 seine Ausbildung zum Kameramann an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). In dieser Zeit wirkte er als Bildgestalter an einer Reihe von Kurzfilmen mit. Dann er- weiterte sich schnell sein Spektrum der Filmgenres. Viele sei- ner Produktionen waren Festivalerfolge, zum Beispiel Bastian Günthers Headhunter-Drama „Houston“ (2013) mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle, der mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm „Short for Vernesa B.“ (2012) und die Tatort-Folge „Wer bin ich?“ (2015). Zwei seiner Filme waren schon für den DEUTSCHEN KAMERA- PREIS nominiert: der Kinofilm „Houston“ und der Dokumentar- film „California City“ (2014). INHALT Die 17-jährige Schülerin Lena (Elisa Schlott) hat für Moslems ei- gentlich kein gutes Wort übrig, zu tief sind Vorurteile in ihr veran- kert. Als sie den zwei Jahre älteren muslimischen Angestellten Farid MICHAEL KOTSCHI (Hassan Akkouch) kennenlernt, verlieben sich die beiden jedoch in- einander, allen Gegensätzen zum Trotz. Mehr noch: Lena, mittler- Fremde Tochter weile schwanger, will zum Islam übertreten. Das aber wird zur Zer- reißprobe für beide Familien. Buch: Karsten Dahlem, Stephan Lacant BEGRÜNDUNG DER JURY Regie: Die konsequent geführte Handkamera von Michael Kotschi ist im- Stephan Lacant mer sehr nahe an den Schauspielern. Sie zieht den Zuschauer so- Darsteller: fort emotional in die Geschichte, ohne jedoch aufdringlich zu sein. Elisa Schlott, Hassan Akkouch, Bild- und Lichtgestaltung verleihen den Räumen und den Figuren Heike Makatsch u.a. eine große Authentizität und geben dem Film eine eigene, unver- Produktion: wechselbare Handschrift. Kurhaus production Redaktion: Stefanie Groß (SWR) 10
KAMERA DOKUMENTARFILM VITA Sergej Amirdzhanov wurde 1986 in Moskau geboren, wo er derzeit auch lebt. Er studierte Kamera an der VGIK in Moskau und besuch- te Workshops bei Kalashnikov, Rybina und Agranovich. Heute ar- beitet er als etablierter Kameramann in und außerhalb Russlands. Zu seinem Portfolio zählen mehr als 40 kurze und lange Dokumen- tarfilme, die sich mit sozialen, politischen, aber auch autobiogra- fisch geprägten Themen beschäftigen. Viele von ihnen waren auf nationalen und internationalen Festivals zu sehen. Daneben dreht Sergej Amirdzhanov auch Spiel- und Werbefilme. INHALT Die Dokumentarfilmerin Katja Fedulova hat Russland vor vielen Jahren verlassen. Jetzt reist sie zurück in ihre alte Heimat, um he- rauszufinden, was junge Frauen heute, rund 100 Jahre nach der Oktoberrevolution, politisch bewegt und wofür sie sich enga- gieren. Begegnet ist sie dabei einer radikalkonservativen, tiefre- ligiösen Abtreibungsgegnerin, einer ehemaligen Soldatin und SERGEJ Stalin-Verehrerin sowie einer couragierten Politikerin, die als Putin- AMIRDZHANOV Gegnerin persönlich eine Menge riskiert. Drei Engel für Russland – BEGRÜNDUNG DER JURY Glaube, Hoffnung, Liebe (...) Sergej Amirdzhanov (...) gelingt es in herausragender Weise, eine ganz eigene, moderne, frische und intensive Bilderwelt zu Buch: entwickeln. Auf jede Situation lässt er sich immer wieder neu Calle Overweg, Katja Fedulova ein und löst sie dynamisch auf. Er arbeitet intuitiv und weiß, mit Regie: überraschenden Wendungen souverän umzugehen. Dabei schafft Katja Fedulova er große Panoramen, in denen seine Figuren Raum zum Agieren Schnitt: haben, ebenso wie liebevolle Detailstudien. Er spielt mit der Tiefe Calle Overweg des Bildes, mit Vorder- und Hintergrund. Entstanden ist ein Film Produktion: mit einem authentischen und unkonventionellen Blick auf das Tondowski Films / ZDF heutige Russland. 11
KAMERA DOKUMENTATION VITA Sorin Dragoi wurde 1965 in Calarasi/Rumänien geboren. Ausge- bildet wurde der Kameramann sowohl in Rumänien an der Film- und Theaterakademie in Bukarest im Studiengang Bildgestal- tung als auch an der Münchner Hochschule für Film und Fernse- hen. Egal ob Fiction, Werbung oder Dokumentarfilm: Der poly- glotte und international tätige Kameramann ist in allen Genres zuhause. Den DEUTSCHEN KAMERAPREIS erhielt er bereits 2004 für den Dokumentarfilm „Paraiso“ sowie 2008 in der Kategorie Bericht/Magazinbeitrag für „Kakerlakenpoker und Geistermühle – Der Spieleerfinder Hans Rüttinger“. Sein vielfach ausgezeichne- ter Film „Die letzten Venezianer“ (1998) erhielt zudem den För- derpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES. INHALT Ein Zeugnis der Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten: Der Dokumentarfilm rekonstruiert einen KZ-Transport in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs quer durch die damaligen Protek- SORIN DRAGOI torate Böhmen und Mähren. Nichts ließ die tschechische Bevölke- rung damals unversucht, um so viele Menschen wie möglich vor Todeszug in die Freiheit dem sicheren Tod zu bewahren. Autoren: BEGRÜNDUNG DER JURY Andrea Mocellin, Dem Kameramann ist es gelungen, mit ausgezeichnet kadrierten Thomas Muggenthaler Bildern minimalistisch eine Geschichte zu erzählen, die berührt Schnitt: und uns gefangen hält in einer unfassbar schrecklichen Zeit. Mit Xenja Kupin seinen Bildern greift er die Ästhetik des zufällig entstandenen his- Produktion: torischen Materials auf und schafft damit die Brücke zwischen da- Bayerischer Rundfunk mals und heute. Leise, unaufgeregte Bilder transportieren subtil Redaktion: das beklemmende und bedrohliche Szenario. Andreas Bönte (BR) 12
KAMERA KURZFILM VITA Fabian Gamper wurde 1985 in Aarau/Schweiz geboren. Er schloss 2010 sein Studium „Bachelor of Arts in Film“ an der Zürcher Hoch- schule der Künste ab, arbeitete als Kameraassistent und studiert seit 2012 Bildgestaltung/Kamera an der Filmakademie Baden-Würt- temberg. In den letzten Jahren hat er eine Reihe von Kurz- und Dokumentarfilmen gedreht. Sein erster Langspielfilm „Die Toch- ter“ feierte 2017 auf der Berlinale in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ seine Premiere, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und kam im Mai 2018 in die Kinos. Der Kurzfilm „Freibadsinfonie“ wurde ebenfalls mit verschiedenen Ehrungen bedacht und für den „Studenten-Oscar 2017“ nominiert. INHALT An einem schwerelosen Sommertag taucht der Film ein in das bunte Soziotop eines Freibads. Zwischen Liegewiese und Sprung- turm hat man Zeit für Müßiggang und Shisha-Pfeife, für kurze Flirts und flüchtige Bekanntschaften, Zeit für mehr oder weni- FABIAN GAMPER ger belanglose Gespräche, für Nörgeleien, kleine Abenteuer und leckeres Eis. Freibadsinfonie BEGRÜNDUNG DER JURY Buch: (...) Die Umsetzung ist in bezwingendem Schwarz-Weiß gehalten, Raphaela te Pass das nie manieriert wirkt. Fabian Gamper (...) beherrscht das Vokabu- Regie: lar des Kameramanns souverän, spielt elegant mit Perspektiven, Sinje Köhler Brennweiten und Bewegungen ohne je ins Effekthascherische ab- Schnitt: zugleiten. Im chaotischen Durcheinander der Liegewiese oder am David Kuruc Beckenrand entdeckt er Linien und Achsen, mit denen er einen Darsteller: Raum öffnet für die Freuden, Abenteuer und kleinen Dramen (...). Mit Anne Rohde, Daniel Toos, großer Leichtigkeit wechselt Gamper zwischen den Ebenen des Do- Gabrielle Scharnitzky u.a. kumentarischen und Szenischen, liefert poetische Detailbeobach- Produktion: tungen und bietet seinen Protagonisten eine Bühne, auf der diese Filmakademie nie peinlich wirken. Baden-Württemberg 13
KAMERA JOURNALISTISCHE KURZFORMATE VITA Geboren 1973 in Düsseldorf, studierte Patrick Waldmann an der FH Dortmund „Film- und Fernsehkamera“. Seinen beruflichen Einstieg fand Waldmann ab Mitte der 1990er-Jahre bei den Mu- siksendern MTV und VIVA, für die er diverse Musikvideos als As- sistent und Kameramann drehte. Seine ersten Spielfilmerfahrun- gen sammelte er u.a. in „Stadt als Beute“ (2005). Hinzu kamen seit 2007 Reportagen für die Formate „Gott und die Welt“ (ARD) und „Menschen hautnah“ (WDR) sowie Werbespots. 2017 hat Patrick Waldmann zusammen mit Marcus Lenz die Produk- tionsfirma „Wildfilms“ gegründet. „Metropolis – Budapest“ wurde dieses Jahr mit dem Columbus Filmpreis in der Kategorie „Information und Ethik“ ausgezeichnet. INHALT Budapest gilt als eine der schönsten Städte Europas und ist be- kannt für sein kulturelles Leben. Doch aus der Donaumetropole kommen heute auch andere Signale: Unter Viktor Orbán isoliert PATRICK WALDMANN sich Ungarn zunehmend von Europa. Wie gehen Budapests Kul- turschaffende damit um? Metropolis forscht nach und hört sich Metropolis – in der Kunst- und Medienbranche um. Budapest, zwischen Mut und Hingabe BEGRÜNDUNG DER JURY Patrick Waldmann überzeugt mit einer außergewöhnlichen Bild- Autor: ästhetik. Seine Kameraarbeit gestaltet den Film auf organische Marcus Lenz Weise, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Unan- Schnitt: gestrengt und souverän bringt er uns die Protagonisten auf un- Tom Weichenhain terschiedliche Weise nah und findet dabei stets die richtige Ein- Redaktion: stellung. Er jongliert mit nahezu beiläufiger Inszenierung und Petra Boden (ZDF) genauer Beobachtung und zeigt dabei die enorme Bandbreite sei- ner Handschrift. 14
SCHNITT DOKUMENTARFILM VITA Geboren 1962 in Krefeld, versuchte sich Calle Overweg in verschie- denen Berufen. Dann entdeckte er beim Studium an der DFFB sei- ne Leidenschaft für Dokumentarfilme. Nach einem Gastsemester in Moskau arbeitet er nun seit mehr als zwanzig Jahren als Regis- seur, Autor, Editor und Kameramann in Berlin. Er war Editor eige- ner Arbeiten, unter anderem bei dem für den Grimme Preis nomi- nierten Film „Tumber Narr, heiliger Tor“ (1999), „Das Problem ist meine Frau“ (2003, 3sat-Dokumentarfilmpreis) sowie den Berlina- le-Beitrag „Beziehungsweisen“ (2012). Für andere schnitt er unter anderem „Dreckfresser“ (2000, First Steps Award als bester Doku- mentarfilm), den Kinodokumentarfilm „Land in Sicht“ (2013), zahl- reiche Dokumentarfilmarbeiten für das Fernsehen und in jüngster Zeit auch den Spielfilm „Wir werden singen“ (AT). INHALT Die Dokumentarfilmerin Katja Fedulova reist zurück in ihre rus- sische Heimat, um herauszufinden, was junge Frauen heute, rund CALLE OVERWEG 100 Jahre nach der Oktoberrevolution, politisch bewegt und wo- für es sich aus ihrer Sicht zu kämpfen lohnt. Begegnet ist sie Drei Engel für Russland dabei einer tiefreligiösen Abtreibungsgegnerin, einer ehemali- – Glaube, Hoffnung, Liebe gen Soldatin sowie einer couragierten Politikerin, die als Putin- Gegnerin eine Menge riskiert. Buch: Calle Overweg, Katja Fedulova BEGRÜNDUNG DER JURY Regie: Der Editor Calle Overweg portraitiert in szenischer Anmutung das Katja Fedulova Leben dreier junger Frauen in Russland. Die Montage schafft es, dem Kamera: Zuschauer Raum zu geben, indem er sich ohne Wertung den Prota- Sergej Amirdhzanov gonistinnen und ihrer Kultur nähert. Produktion: Der Schnitt überzeugt durch einen spannenden Rhythmus, der Hand- Tondowski Films / ZDF lungsstränge auf unkonventionelle Art miteinander verbindet. Der dramaturgische Bogen dieses Films erhält die Spannung vom ers- ten bis zum letzten Bild. 15
SCHNITT DOKUMENTATION VITA Wolfgang Daut wurde 1968 in Mainz geboren. Beim ZDF absolvier- te er in den 1980er Jahren eine Ausbildung zum Radio- und Fern- sehtechniker und später eine zweijährige Ausbildung im Bereich Schnittgestaltung an der Schule für Rundfunktechnik in Nürnberg. Es folgten Tätigkeiten als Kamera- und Tonassistent. Seit 1996 arbei- tet Wolfgang Daut als Cutter, zunächst freiberuflich, seit 2006 in Festanstellung beim ZDF. Er schneidet hauptsächlich Dokumenta- tionen und Reportagen für das ZDF und für 3sat. Dazu gehören u.a. Filmbeiträge zu den Reihen „Terra X“, „37 Grad“ und „ZDF History“. INHALT Jazzmusik ist ihr Leben. Wenn es nach ihrer Mutter gegangen wäre, hätte Anna-Lena Schnabel Lehrerin werden sollen. Kompro- misslos und willensstark aber ist die hochbegabte junge Frau ih- ren Weg als Jazzsaxophonistin gegangen. Sie hat sich hineinbege- ben in eine Domäne, die nach wie vor von Männern geprägt ist, hat ihre Virtuosität unter Beweis gestellt – hat sich aber auch ei- WOLFGANG DAUT nen Beruf ausgewählt, von dem in Deutschland nur sehr wenige Menschen leben können. Der Preis der Anna-Lena Schnabel BEGRÜNDUNG DER JURY Die Dokumentation „Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ verzichtet Regie: komplett auf Kommentarton und ermöglicht durch den geschick- Jan Bäumer ten Schnitt der Interviews einen differenzierten Blick auf die Per- Kamera: sönlichkeit der Musikerin. Dem Editor gelingt es, einfühlsam so- Thomas Frischhut wohl die sensible Seite der Künstlerin als auch ihren starken, fast Redaktion: kompromisslosen Charakter darzustellen. Der Schnitt steigert kon- Dietmar Klumm (ZDF/3sat) tinuierlich die Spannung bis zum auflösenden Finale. 16
NACHWUCHSPREIS GESTIFTET VON VITA Andrea Muñoz wurde 1987 in San Miguel de Allende/Mexiko gebo- ren und wuchs in Mainz auf. Nach ihrem Bachelor in Kulturwis- senschaften begann sie 2013 ihr Studium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF im Bereich Montage. In ihrer Studienzeit montierte sie unter anderem den Kurzfilm „Meinungsaustausch“ (2016), der auf der Berlinale in der Sektion Perspektive Deutsches Kino 2016 zu sehen war und ein Jahr später den Short Tiger erhielt, sowie „Rå“ (2018), ebenfalls Berlinale-Bei- trag in diesem Jahr in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. Seit Anfang 2018 ist Andrea Muñoz Mitglied von Pro Quote Film e.V. INHALT Wie beurteilen die eigenen Eltern ihr Verhältnis zueinander? Die Tochter von Angela und Christian will es wissen. Lange sind ihre Eltern voneinander getrennt, ihre Beziehung war kurz und brach auseinander, als Angela schwanger wurde. Jetzt, 25 Jahre danach, befragt die Tochter beide Elternteile schonungslos zu ihrer ge- ANDREA MUNOZ meinsamen Geschichte – und stößt auf ganz unterschiedliche Erinnerungswelten. Er Sie Ich BEGRÜNDUNG DER JURY Regie: (...) Nicht die einfachen und klaren Cadragen der statischen Kamera, Carlotta Kittel sondern die ungewöhnliche und gefühlvolle Montage von Andrea Kamera: Muñoz sorgen für eine Fokussiertheit des Films, die den Zuschauer Andac Karabeyoglu nicht mehr loslässt. Der geschickte Einsatz einer Splitscreen-Mon- Produktion: tage im Wechsel mit einem klassischen Dialogschnitt und das ge- Filmuniversität schickte Mischen von vier, zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufge- Babelsberg KONRAD WOLF nommenen Einzelinterviews bringt alle Protagonisten, Eltern und die Tochter aus dem Off, in eine intensive Dreierbeziehung. Der Zu- schauer bekommt so einen tiefen, aber nie voyeuristischen Einblick in das Scheitern einer Beziehung und den Versuch der Tochter, die Konsequenzen daraus verstehbarer zu machen. 17
DIE NOMINIERTEN KATEGORIE KINOSPIELFILM Florian Ballhaus für „Der Hauptmann“ (Kamera) Julia Daschner für „Sommerhäuser“ (Kamera) Gabriel Lobos für „Blue My Mind” (Kamera) Benjamin Ikes für „Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“ (Schnitt) KATEGORIE FERNSEHFILM Thomas W. Kiennast für „Tatort: Die Faust“ (Kamera) Michael Kotschi für „Fremde Tochter“ (Kamera) Moritz Schultheiß für „4 Blocks: Brüder“ (Kamera) Jan Hille und Lars Jordan für „4 Blocks: Brüder“ (Schnitt) KATEGORIE DOKUMENTARFILM Sergej Amirdzhanov für „Drei Engel für Russland – Glaube, Hoffnung, Liebe“ (Kamera) Yunus Roy Imer für „Ohne diese Welt“ (Kamera) Zoë Schmederer für „früher oder später: Die Hoffnung stirbt zuletzt“ (Kamera) Calle Overweg, „Drei Engel für Russland – Glaube, Hoffnung, Liebe“ (Schnitt) 18
DIE NOMINIERTEN KATEGORIE DOKUMENTATION Sorin Dragoi für „Todeszug in die Freiheit“ (Kamera) Carsten Johannes Janssen und Sebastian Sievert für „Die Story im Ersten: Komplizen? – VW und die brasilianische Militärdiktatur“ (Kamera) Christian Zecha und Thomas Schäfer für „Abenteuer Museum: Museum der Geschichte der polnischen Juden, Warschau“ (Kamera) Wolfgang Daut, „Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ (Schnitt) KATEGORIE KURZFILM Dominik Berg für „Berlin Is Killin‘ Me“ (Kamera) Fabian Gamper für „Freibadsinfonie“ (Kamera) Borris Kehl für „Walya“ (Kamera) Boris Seewald für „Afterword“ (Schnitt) KATEGORIE JOURNALISTISCHE KURZFORMATE Moritz Frisch für „Xenius: Spielzeug – Pädagogisch? Wertvoll? Gut? / Beitrag: Bei den Spielzeugentwicklern von DJECO“ (Kamera) Holger Jungnickel für „Reunification Express“ (Kamera) Patrick Waldmann für „Metropolis – Budapest, zwischen Mut und Hingabe“ (Kamera) Friederike Anders für „37 Grad: Der Bürgermeister-Macher“ (Schnitt) 19
DIE JURYS KINOSPIELFILM DOKUMENTATION Prof. Dr. Norbert Grob Sabine Engelhardt Petra Beck Sabine Filser Jürgen Carle Astrid Harms Andrea Hanke Jeanne Rüfenacht Peter Paul Huth Ute Hoffarth Stéphane Kuthy Dirk Vahldiek FERNSEHFILM KURZFILM Christine Munz Wolfgang Daut Daniel Reich Olivier Distel Peter Reichenbach Achim Podak Anja von Rüxleben Georg Steinweh Hubert Schick Iris Utikal DOKUMENTARFILM JOURNALISTISCHE KURZFORMATE Susanne Becker Christoph Castor Uwe Agnes Susanne Heller Kirsten Becker Jutta Krug Andreas Fritzsche Eric Stitzel Claus Köppinger Andrea Löhrer Sonja Scheider 20
DIE VEREINSMITGLIEDER HENRIETTE REKER Oberbürgermeisterin Stadt Köln ULRICH WILHELM Intendant Bayerischer Rundfunk (BR) OLIVER VOGEL Chief Creative Officer (CCO) Bavaria Fiction GmbH DR. TOBIAS SCHMID Direktor Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) LUTZ MARMOR Intendant Norddeutscher Rundfunk (NDR) 21
DIE VEREINSMITGLIEDER PETER BOUDGOUST Intendant Südwestrundfunk (SWR) DETLEF SOLD Geschäftsführer technology and production center switzerland ag (tpc) TOM BUHROW Intendant Westdeutscher Rundfunk (WDR) DR. THOMAS BELLUT Intendant Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) 22
SENDEDATEN / BILDNACHWEISE ZUSAMMENSCHNITT DER PREISVERLEIHUNG (Redaktion: Barbara Brückner) WDR Fernsehen – Montag, 09.07.2018, 23.35 – 1.10 Uhr NDR Fernsehen – Mittwoch, 11.07.2018, 0.40 – 2.15 Uhr SWR Fernsehen – Donnerstag, 12.07.2018, 1.15 – 2.50 Uhr ARD-alpha – Samstag, 14.07.2018, 21.45 Uhr – 23.20 Uhr One – Sonntag, 15.07.2018, 8.30 – 10.05 Uhr WEITERE INFORMATIONEN UNTER presse.WDR.de BILDNACHWEISE Titel Seite 14 WDR / Thorsten Jander Porträt: privat Seite 2 Filmfoto: Hungarian Tourism Agency WDR / Klaus Görgen Seite 15 Seite 4 Porträt: Katja Fedulova WDR / Klaus Görgen Filmfoto: Sergej Amirdhzanov Seite 5 Seite 16 WDR / Klaus Görgen, Walter Demonte Porträt: privat Seite 6 Filmfoto: ZDF/Thomas Frischhut Johanna Bergmann, Birgit Gudjonsdottir Seite 17 Seite 7 Porträt: Andrea Muñoz/Sophie Linnenbaum WDR / Thorsten Jander, Birgit Gudjonsdottir Filmfoto: C. Kittel/Filmuniversität Steffen Junghans Seite 18,19 Seite 8 WDR / Katrin Saleike Birgit Gudjonsdottir, Dierk Fechner Seite 20 Seite 9 WDR / Walter Demonte Porträt: Hugh Crawford Seite 21 Filmfoto: Filmgalerie 451 Stadt Köln Seite 10 BR / Markus Konvalin Porträt: Vincent Assmann Bavaria Fiction GmbH Filmfoto: SWR/kurhaus production LfM / Dorothea Näder Seite 11 NDR / Thomas Pritschet Porträt: Svetlana Astakova Seite 22 Filmfoto: Sergej Amirdhzanov SWR / Monika Maier Seite 12 SRF / Oscar Alessio Porträt: privat WDR / Herby Sachs Filmfoto: Mittelböhmisches Museum ZDF / Markus Hintzen Seite 13 Porträt: Mascha Schilinski Filmfoto: Filmakademie Baden-Württemberg 23
IMPRESSUM Wir bedanken uns bei den diesjährigen Sponsoren: Westdeutscher Rundfunk Köln REDAKTION UND PRESSEKONTAKT Kristina Bausch WDR Presse und Information Telefon (0221) 220 71 18 kristina.bausch@wdr.de BILDREDAKTION Jürgen Dürrwald WDR Presse und Information Telefon (0221) 220 71 02 juergen.duerrwald@wdr.de Der Nachwuchspreis wird gestellt von: FOTOS ard-foto.de TEXTE Ulrike Toprak In Kooperation mit: topkom – Toprak Kommunikation topkom.net GESTALTUNG Katrin Saleike kate-design.de Der Wettbewerb um den 28. DEUTSCHEN KAMERAPREIS 2018 DRUCK wird begleitet von: Druck & Verlag Kettler GmbH
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