DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für

Die Seite wird erstellt Florian Wieland
 
WEITER LESEN
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
BM
AUSGABE 09 · 2021
                    Das Magazin für
                    Beamtinnen und Beamte

  DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS
 Die Shortlist für 2021 steht

               KOM M EN TAR                    INTERVIEW
            Mitbestimmung heute              mit Maike Finnern,
             Dr. Eberhard Baden             Vorsitzende der GEW
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
Das junge Girokonto                                                                                                     1

Extrem flexibel.
Auch auf lange Sicht.

     0,– Euro fürs Girokonto1
     Kostenfrei enthalten:
     Kontoführung und girocard
     (Ausgabe einer Debitkarte)1

     Weltweit gebührenfrei2
     Geld abheben
     mit der kostenfreien Visa DirectCard2
     (Ausgabe einer Debitkarte)

                                                                                                            100,–
                                                                                                             Jubiläumsbonus³
                                                                                                                                            Euro

          Jetzt informieren
          in Ihrer Filiale vor Ort,
          per Telefon unter 0721 141-0
          oder auf www.bbbank.de

          www.bbbank.de/jungeskonto                                                  Folgen Sie uns

¹ Voraussetzungen: BBBank-Junges Konto mit Online-Überweisungen ohne Echtzeit-Überweisungen, Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied ab 18 Jahren.
Bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Danach erfolgt die Umwandlung in ein Girokonto mit monatlichem Kontoführungsentgelt i. H. v. 2,95 Euro, girocard
(Ausgabe einer Debitkarte) 11,95 Euro p. a.; Eingang Ausbildungsvergütung bzw. Gehalt/Bezüge ab Ausbildungsbeginn/Berufsstart. ² 36 Freiverfügungen am
Geldautomaten pro Abrechnungsjahr; jede weitere Verfügung 1,50 Euro. Visa DirectCard (Ausgabe einer Debitkarte) ab 18 Jahren bonitätsabhängig möglich.
Bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres 0,– Euro p. a. danach 18,– Euro p. a. Voraussetzung: BBBank-Junges Konto. ³ Voraussetzungen: Eröffnung BBBank-Junges
Konto zwischen dem 01.08. und dem 31.10.2021, Neumitglied ab 18 Jahren bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres, keine Mitgliedschaft in den letzten 6 Monaten.
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
I N HA LT                                                                                                              EDITORIAL

                                                                                                                       LIEBE LESERINNEN UND LESER,
                                                                                                                       um die Interessen der Beschäftigten zu vertreten, sind
                                                                                                                       Personalräte neben den Gewerkschaften die zentrale
                                                                                                                       Instanz. Aktuell, also in Zeiten der Corona-Pandemie, gilt

                                                          04                                                           das umso mehr. Doch auch jenseits dieser Ausnahmesi-
                                                                                                                       tuation verfolgen sie mit Regelungen etwa zum Home­
                                                          TITEL
                                                                                                                       office oder zum Arbeits- und Gesundheitsschutz das
                                                          Deutscher Personalräte-Preis
                                                                                                                       Ziel, Gute Arbeit im öffentlichen Dienst durchzusetzen.
                                                          Die Shortlist für 2021 steht
                                                                                                                       Grund genug, für dieses Gremium zu werben: Am 3.
                                                                                                                       November wird in Berlin im Rahmen des Schöneberger
                                                                                                                       Forums wieder der Deutsche Personalräte-Preis verlie-
                                                          06                                                           hen. Er wurde 2010 ins Leben gerufen und ist für Per-
                                                                                                                       sonalvertretungen eine tolle Gelegenheit, um mit ihrer
                                                          KOMMENTAR
                                                                                                                       erfolgreichen Arbeit über die eigene Dienststelle hinaus
                                                          Mitbestimmung heute
                                                                                                                       sichtbar zu werden. Denn ich finde, dass die oft mühsa-
                                                          Dr. Eberhard Baden
                                                                                                                       me Arbeit unserer Interessenvertretungen mehr Auf-
                                                                                                                       merksamkeit verdient hat.
                                                                                                                       In diesem Jahr wurden 38 spannende Projekte einge-
                                                                                                                       reicht. Die Jury hat Ende Juni getagt, die Nominierten

                                                          07                                                           stellen wir in dieser Ausgabe des BM vor.
                                                                                                                       Auf Bundesebene wurde nach langer Zeit außerdem
                                                          INTERVIEW
                                                                                                                       der Werkzeugkasten der Personalräte angepasst. Am
                                                          mit Maike Finnern,                                           15. Juni trat die Neufassung des Bundespersonalvertre-
                                                          Vorsitzende der GEW                                          tungsgesetzes (BPersVG) in Kraft. Hierzu finden Sie in
                                                                                                                       dieser Ausgabe eine Einschätzung von Dr. Eberhard Ba-
                                                                                                                       den, der das BPersVG schon seit vielen Jahren im Alt­
                                                                                                                       vater kommentiert.

                                                          17                                                           Eine anregende Lektüre und einen entspannten Spät-
                                                                                                                       sommer!
                                                          IM FOKUS
                                                          Tarifrunde öffentlicher Dienst
                                                          der Länder

08 MELDUNGEN AUS BUND UND LÄNDERN
                                                                                                                                                                    Elke Hannack
15 AUS DEN GEWERKSCHAFTEN                                                                                                                                           Stellvertretende Vorsitzende
                                                                                                                                                                    des Deutschen
18 VERMISCHTES                                                                                                                                                      Gewerkschafts­bundes

IMPRESSUM
      Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin | Ver­ant­wortlich für den Inhalt: Elke Hannack | Redaktion: Lisa Kranz,
      Danny Prusseit, Henriette Schwarz, Niels Spilker, Sigrid Werner | Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte, Carl-Ludwig-Seeger-Str. 24, 55232 Alzey |
      Telefon: 0179 4299228, Telefax: 0201 8777460, infoservice@beamten-informationen.de, www.dgb.de/beamtenmagazin, www.dgb.de/beamtenmagazinabo | G                ­ estaltung: SCHIRMWERK, Essen
      / Titelbild: istockphoto/filmfoto | Druck: Brochmann GmbH, Essen / Druck auf Recyclingpapier, aus 100% Recyclingfasern, FSC®-zertifiziert | Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 28. Jahrgang
      / Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr | Jahresbezugspreis inkl. Taschenbuch „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 22,50 Euro inkl. Zustellgebühr

                                                                                                                                              magazin für beamtinnen und beamte 3
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
T I TE L

     DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS
    Die Shortlist für 2021 steht
          Die Nominierten für den Deutschen Personalräte-Preis
           2021 sind gesetzt. Die Jury wählte neun beispielhafte
       Projekte als Kandidaten für die drei Edelmetall-Auszeich-
           nungen und weitere Sonderpreise aus. Der „Deutsche
      Personalräte-Preis“, eine Initiative der Fachzeitschrift „Der
        Personalrat“, würdigt die oft leider nur wenig beachtete
     und dennoch sehr wichtige Arbeit von Personalratsgremien
          und zeichnet jährlich herausragende Projekte aus. Hier
       werden die Nominierten vorgestellt. Die Bekanntgabe der
      Gewinner:innen und die Preisverleihung erfolgen auf dem
      Schöneberger Forum – der Fach­tagung von DGB und DGB
          Bildungswerk Bund – am 3. November 2021 in Berlin.
                                                   Text: Christof Herrmann

             Örtlicher Personalrat Bundeskriminalamt Berlin                          samtpersonalrat ein Projekt gestartet. Das Gremium entwickelte
             Rahmendienstvereinbarung zum                                            eine Kampagne sowie konkrete Handlungsanleitungen und Emp-
             ­Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG)                                fehlungen. Dazu zählen die Einführung eines Konfliktmanage-
             Mit dem neuen LADG, das Bürger:innen vor Diskriminierung durch          mentsystems und ein Bekenntnis aller Beschäftigten für eine Kul-
             staatliches Handeln schützen soll, stellte sich u. a. die Frage, wel-   tur des Miteinanders.
             che Konsequenzen sich durch ein Verfahren für den einzelnen Be-
             schäftigten ergeben und ob sie in Regress genommen werden               Personalrat Universitätsklinikum
             können. Der Hauptpersonalrat verhandelte eine Rahmendienst-             Hamburg-Eppendorf (UKE)
             vereinbarung, die diese Frage klärt. Auch schafft sie Transparenz       Personalgewinnung/Haltung durch Einsatzvorgaben
             hinsichtlich der Verfahrensabläufe bei Beschwerden, die Bezug           und Qualifikation
             zum LADG aufweisen, und konkretisiert die Rechte der von einer          2019 wurde im UKE eine neue generalisierte Ausbildung für Ge-
             Diskriminierungsbeschwerde betroffenen Beschäftigten.                   sundheits- und Kranken-, Kinderkranken- und Altenpfleger:innen
                                                                                     ins Leben gerufen. Die ersten Kurse sollen 2023 abgeschlossen
             Gesamtpersonalrat Stadt Frankfurt am Main                               sein. Die Dienststelle wollte aber nicht so lange warten und setz-
             AnStadt INTOLERANZ – Diversität leben.                                  te sofort die Gesundheits- und Kranken-, Kinderkranken- und
             Werte achten                                                            Alten­pfleger:innen in jeder Abteilung ein – ungeachtet deren
             Um die Themen Diversität, interkulturelle Kompetenz und grup-           Ausbildung –, nach dem Motto: „Alle Berufsgruppen können al-
             penbezogene Menschenfeindlichkeit mit den Kolleg:innen zu dis-          les“. Der Personalrat wehrte sich dagegen, lehnte Einstellungen
             kutieren und einen respektvollen Umgang zu fördern, hat der Ge-         ab und rief die Einigungsstelle an. Schließlich einigten sich die

4 magazin für beamtinnen und beamte
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
T IT E L

                                                                                                   Dazu liefert sie praktische und rechtliche Informationen und zeigt
                                                                                                   konkrete Hilfemöglichkeiten auf.

                                                                                                   Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung
                                                                                                   Stadt Nürnberg
                                                                                                   Unbefristete Übernahme aller Auszubildenden
                                                                                                   Die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung forderte, zu-
                                                                                                   sammen mit dem Gesamtpersonalrat, die Stadt Nürnberg auf, alle
                             Parteien auf Regelungsabreden, die Einarbeitungszeiten und zu-        Auszubildenden bei entsprechender Eignung zu übernehmen. Soll-
                             sätzliche Qualifizierungen festlegen.                                 ten nach Ende der Ausbildung keine adäquaten Stellen zur Verfü-
                                                                                                   gung stehen, sei trotzdem eine Übernahme im erlernten Beruf mit
                             Personalrat Polizei Nordrhein-Westfalen/                              entsprechender Eingruppierung zu gewährleisten. Das Gremium
                             Polizeipräsidium Hamm                                                 startete dazu verschiedene Aktionen. Im Mai 2021 wurde dann
                             Hamms sicherster Bücherschrank                                        einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung der Stadt Nürnberg
                             Der Personalrat wollte einem jugendlichen Straftäter die Möglich-     ab dem Ausbildungsbeginn 2023 allen Azubis die unbefristete
                             keit geben, kreativ zu werden. Da bot es sich an, dass im Polizei-    Übernahme bei bestandener Prüfung und persönlicher Eignung
                             präsidium Hamm viele Mitarbeiter:innen den Wunsch nach einem          garantiert.
                             Büchertauschschrank äußerten. Unter Anleitung eines Graffiti-
                             künstlers gestaltete der jugendliche Straftäter sodann einen alten    Gesamtpersonalrat Stadt Nürnberg
                             Aktenschrank zu einem nun intensiv genutzten Büchertower um.          Gewaltfreie Nürnberger Stadtverwaltung
                             Der Jugendliche strebt nach dieser Erfahrung ein Handwerker-          Viele Beschäftigte der Stadtverwaltung haben während ihrer
                             Praktikum an und hat für sich Zukunftsaussichten entwickelt.          Dienstausübung Gewalterfahrungen machen müssen. Sie wur-
                                                                                                   den beleidigt, angepöbelt, in sozialen Medien angefeindet, im
                             Schwerbehindertenvertretung und Gesamt­                               schlimmsten Fall verprügelt. Der Gesamtpersonalrat suchte einen
Foto: istockphoto/filmfoto

                             personalrat Medizinischer Dienst Bayern, München                      Weg, die Beschäftigten bestmöglich zu schützen und schloss mit
                             Inklusionsvereinbarung                                                dem Dienstherrn eine Rahmendienstvereinbarung. Diese schafft
                             Die Schwerbehindertenvertretung wollte eine Inklusionsvereinba-       nun die Voraussetzungen für mehr Sicherheit. So sieht sie ein
                             rung installieren, um die Beschäftigten für die Belange von Schwer-   Alarmsystem und den Einsatz eines Sicherheitsdienstes vor. Zu-
                             behinderten zu sensibilisieren und die gesetzlichen wie unterge-      dem wurden bauliche Maßnahmen ergriffen und die Betreuung
                             setzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der Situation im         Betroffener nach Vorfällen sichergestellt.
                             Unternehmen umzusetzen. Die Schwerbehindertenvertretung er-
                             arbeitete dazu einen Entwurf, führte auf allen Ebenen Gespräche,      Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung
                             besprach den Entwurf mit dem Gesamtpersonalrat. Im Mai 2021           AOK Baden-Württemberg, Stuttgart
                             konnte sodann die Inklusionsvereinbarung unterzeichnet werden,        Mit Vollgas durch die Ausbildung! 100 % Fahrkosten-
                             die u. a. die Förderung der beruflichen Weiterbildung schwerbe-       erstattung, um nicht auf der Strecke (liegen)zubleiben
                             hinderter Beschäftigter vorsieht. Die Vereinbarung wird jährlich      Um zu den einzelnen Standorten bzw. Ausbildungs-/Lehrstätten
                             evaluiert und weiterentwickelt.                                       zu kommen, sind die Auszubildenden und dual Studierenden oft
                                                                                                   lange unterwegs. Diese Reisekosten wurden nur zu 50 % von der
                             Personalrat Förderschulen und Schule für Kranke/                      Arbeitgeberin erstattet. Die Gesamtjugend- und Auszubildenden-
                             Personalrat Gesamtschulen Sekundarschulen                             vertretung wollte nun eine vollständige Erstattung erreichen. Da
                             Bezirksregierung Münster                                              das Thema in den Tarifverhandlungen keine Rolle spielte und die
                             Broschüre zur Entlastung von Lehrkräften                              Arbeitgeberin sich auf die geltende Rechtslage berief, startete
                             Da viele Beschäftigte über personelle Unterversorgung, zusätzlich     das Gremium eine Kampagne und kontaktierte alle politischen
                             verstärkt durch die Corona-Pandemie und die steigenden Anfor-         Fraktionen im Landtag. Das Vorhaben stieß auf breite Zustim-
                             derungen durch die Digitalisierung klagten, entwickelten die bei-     mung, so dass ab Januar 2022 eine novellierte Regelung in Kraft
                             den Personalräte zusammen mit Vertreter:innen der Dienststelle,       tritt. Diese beinhaltet den Anspruch auf eine vollständige Fahr-
                             Schulleitungen und Schwerbehindertenvertretung die Idee für           kostenerstattung.
                             eine Broschüre. Unter dem Titel „Entlastungsmöglichkeiten im
                             Alltag“ behandelt diese u. a. das Beschwerdemanagement sowie                Weitere Informationen finden Sie unter
                             Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben.              www.dprp.de

                                                                                                                                        magazin für beamtinnen und beamte 5
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
KO M M E N TA R

                                                                              Mitbestimmung heute
                                                                              Dass die in den §§ 78 – 80 BPersVG n.F. und in den parallelen Vorschriften der Landes-PersVG aufge­
                                                                              listeten Maßnahmen der Mitbestimmung eines Personalrates unterliegen, mag dem einen oder an-
Foto: istockphoto/seb_ra

                                                                              deren Dienststellenleiter lästig erscheinen; überdies kann dessen Beteiligung die beabsichtigte Um-
                                                                              setzung einer Maßnahme verzögern, insbesondere dann, wenn der Personalrat noch Klärungsbedarf
                                                                              sieht, erörtern will oder gar seine Zustimmung verweigert, so dass u. U. Stufen- und Einigungsstel-
                                                                              lenverfahren erforderlich werden. Das kann die vorgestellten Abläufe stören; infolgedessen ist es mit
                                                                              der vertrauensvollen Zusammenarbeit (§ 2 Abs. 1 BPersVG) nicht immer zum Besten bestellt. Es wird
                                                                              nur getan, was das Gesetz befiehlt.
                                                                              Die Sinnhaftigkeit, einen autorisierten Ansprechpartner für die gesamte Belegschaft zu haben, zeigt
                                                                              sich aber schnell, wenn es etwa darum geht, allgemeine Regelungen für einen geordneten und opti-
                                                                              malen Betriebsablauf zu vereinbaren; solches mit allen Beschäftigten einzeln zu klären ist ungleich
                                                                              aufwändiger und praktisch kaum zu bewerkstelligen. Spätestens die Möglichkeit, z. B. mit dem Ab-
                                                                              schluss von Dienstvereinbarungen, für alle geltendes, innerbetriebliches Recht schaffen zu können,
                                                                              wird schnell von dem ganz praktischen Nutzen der Arbeit von Personalvertretungen überzeugen.
                                                                              Indes sollten derartige Überlegungen zur Existenzberechtigung von Personalräten der Vergangenheit
                                                                              angehören. Die Arbeitswelt hat sich verändert. Inzwischen dürfte auch dem letzten Dienststellenlei-
                                                                              ter bewusst geworden sein, dass die anstehenden Aufgaben nur mit zufriedenem und leistungswilli-
                                                                              gen, das heißt aber praktisch mit fair und wohlwollend behandeltem Personal gut erledigt werden.
                                                                              Dafür ist aber eine Partizipation an Entscheidungsprozessen, die die Rahmenbedingungen der Tätig-
                               DR. EBERHARD BADEN                             keit betreffen, zwingend erforderlich. Genau hier sind Personalräte gefordert. Die Mitbestimmung
                               Fachanwalt für Verwaltungsrecht                bietet hierfür das gebotene Forum.

                                             MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG

                             Klinik Königstein                                                                 Psychosomatische Privatklinik in Bad Grönenbach
                             Die Klinik Königstein der KVB ist eine Fachklinik für Anschluß-                   Die Akutklinik für Privatpatienten und Selbstzahler bietet
                             heilbehandlung und Rehabilitation für Herz- und Gefäßkrank-                       Menschen mit psychischen Krisen und Erkrankungen eine um-
                             heiten, Bluthochdruck, Diabetes, Stoffwechselerkrankungen,                        fassende ärztliche und psychotherapeutische Behandlung zur
                             Adipositas und Orthopädie. Die Klinik Königstein der KVB hat                      Krisenintervention und für tiefer gehende psychotherapeuti-
                             sich seit ihrem Bestehen im Jahre 1928 von einer Heilanstalt                      sche Prozesse an. Die Klinik bietet sowohl für eine kurzfristige
                             für Lungenerkrankungen zu                                                         Stabilisierung als auch für
                             einem modernen medizini-                                                          die psychotherapeutische
                             schen und therapeutischen                                                         Behandlung von lang-
                             Zentrum mit überregionaler                                                        wierigen und komplexen
                             Bedeutung entwickelt.                                                             Schwierigkeiten die richtige
                                                                                                               Therapie.

                                                                                                             
                                                                                                            www.psychosomatische-
                           www.kvb-klinik.de                                                                privatklinik.eu

                                        Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
INTE RV IE W

„Es braucht also nichts
 weniger als eine kleine
 Bildungsrevolution.“
                                                                                                       MAIKE FINNERN
Seit Juni 2021 ist Maike Finnern die neue Vorsitzende der GEW. Sie folgt                               Vorsitzende des Geschäftsführenden
damit Marlis Tepe, die nach acht Jahren an der Spitze der GEW aus                                      Vorstandes der GEW
Altersgründen nicht wieder kandidierte. Für das Interview im BM sprachen
wir mit der neuen Vorsitzenden über Chancengleichheit, welche Schlüsse
aus Krisen­zeiten zu ziehen sind und wie die bessere Schule von morgen
aussehen könnte.

Die GEW-Studie Digitalisierung an Schulen stellt u. a. klar             plan aufstellen, damit der Investitionsstau in Schulen und Hoch-
heraus, dass deutliche Zusatzbelastungen für Lehrer:innen               schulen von insgesamt gut 90 Milliarden Euro abgebaut werden
durch den Wechselunterricht während der Pandemie beste-                 kann. Um dauerhaft eine auskömmliche Finanzierung von Bildung
hen bzw. bestanden. Was fordert die GEW, um diesen Be-                  sicherzustellen, muss das immer noch in Teilen geltende Kooperati-
lastungen zu entgegnen?                                                 onsverbot aufgehoben werden, damit der Bund dauerhaft mitfinan-
Wechselunterricht ist kein Zukunftsmodell, er war als ein Baustein      zieren kann. Gerade auch im Bereich der Digitalisierung sehe ich
der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zeitweise notwen-             eine Chance in der Pandemie. Im Vergleich zu den skandinavischen
dig, um die AHA + L-Regeln umzusetzen. Die Gründe: Die Räume            Ländern liegt Deutschland 20 Jahre zurück. Allen Beschäftigten
sind zu klein, wenn man Klassen teilt, um weniger Schüler:innen in      müssen jetzt endlich Dienstgeräte kostenfrei zur Verfügung gestellt,
den Lerngruppen zu haben. Wegen des Lehrkräftemangels fehlen            alle Schüler:innen müssen entsprechend ausgestattet werden. Wir
viele Fachkräfte. Die enorme Belastung entstand für die Kolleg:innen    brauchen eine Fortbildungsoffensive „Guter Unterricht“ und eine
durch doppelte Unterrichtsvorbereitung, die Gleichzeitigkeit von Dis­   dauerhafte, verlässliche systemische Unterstützung der IT-Struktu-
tanz und Präsenz sowie einen extrem hohen Korrekturaufwand. Das         ren in den Schulen.
vergangene Schuljahr hat die Kolleg:innen und Schulleitungen durch
Wechselunterricht, Unsicherheiten in der pandemischen Lage und          Du bist eine starke Verfechterin davon, dass Bildungser-
ständig neue Aufgaben für die Schulen stark belastet. Es gibt zwei      folg nicht vom soziokulturellen und ökonomischen Hinter-
Hebel, um die Lehrkräfte zu entlasten: Die Unterrichtsverpflichtung     grund des Elternhauses abhängen darf. Was muss sich am
senken und mehr Personal einstellen. Beides ist notwendig, weil die     System Schule ändern, damit Bildungerechtigkeit in Deutsch­
Aufgaben rund um den Unterricht in den Schulen – auch schon vor         land Realität wird?
der Pandemie – deutlich gewachsen sind. Zusätzlich brauchen die         Der Zusammenhang von Bildungserfolg und Herkunft ist in Deutsch-
Schulen qualifizierte Beschäftigte, die Lehrkräften fachfremde Aufga-   land überaus evident. Gleiche Bildungschancen sind Voraussetzung
ben wie System­administration und Verwaltung abnehmen.                  für echte Teilhabe. Ungleiches muss ungleich behandelt werden. Bil-
                                                                        dungseinrichtungen, die besondere Herausforderungen zu meistern
Kann man die Corona-Pandemie mit Blick auf das Schulwe-                 haben, müssen besser ausgestattet werden, mehr und extrem gut
sen auch als Chance begreifen? Welche Schlüsse sind aus                 qualifiziertes Personal bekommen. Eine echte und grundlegende
Sicht der GEW aus ihr zu ziehen?                                        Lehr- und Lernmittelfreiheit muss in Zeiten der Digitalisierung auch
Corona birgt dann eine Chance für unser Bildungssystem, wenn die        entsprechende Endgeräte, schulische Arbeitsräume und Internetver-
Schwächen nachhaltig und zukunftsorientiert angegangen werden           bindungen zu Hause enthalten. Der Ausbau von Ganztagsschulen
und es gelingt, einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu erzie-      ist ein wichtiger Baustein zu mehr Chancengleichheit genauso wie
len, wie wir in Deutschland Bildung finanzieren. Als Konsequenz der     längeres gemeinsames Lernen. Es braucht also nichts weniger als
Pandemie muss die kommende Bundesregierung einen Zehn-Jahres­           eine kleine Bildungsrevolution.

                                                                                                     magazin für beamtinnen und beamte 7
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
MELDUNGEN

                                             BUND

Sie arbeiten                                 DIGITALISIERUNGSTARIFVERTRAG: AN-
                                             WENDUNGSHINWEISE VERÖFFENTLICHT
für Menschen.                                Im Juni hatten sich das Bundesinnenministerium, ver.di und der

Wir kümmern uns
                                             dbb beamtenbund auf einen „Digitalisierungstarifvertrag Bund“
                                             (DigiTV) geeinigt (wir berichteten). Dieser soll zum 1. Januar
                                             2022 in Kraft treten und immer dann zur Anwendung kommen,
um Sie.                                      wenn sich innerhalb der Bundesverwaltung Arbeitsplätze durch
                                             Digitalisierungsprozesse verändern. Nun hat das Innenministeri-
                                             um ein Rundschreiben veröffentlicht, in dem Hinweise zur prak-
Als Selbsthilfeeinrichtung für den Öffent­   tischen Anwendung und Durchführung des Tarifvertrages sowie
lichen Dienst erhalten Sie von uns stets     zur Tarifeinigung über mobile Arbeitsformen gegeben werden.
die passende Versicherung und Vorsorge,      Beschäftigte finden im Rundschreiben ausführliche Informatio-
besonders günstige Beiträge und einen        nen zum Anwendungsbereich (§ 1 DigiTV), der Arbeitsplatzsi-
herausragenden Service.                      cherheit (§ 2 DigiTV), der Entgeltsicherung (§ 3 DigiTV), der Qua-
                                             lifizierung (§ 4 DigiTV), zur Mobilitätszahlung (§ 5 DigiTV) sowie
Holen Sie Ihr Angebot bei:
                                             zur Laufzeit (§ 6 DigiTV). So werden etwa bei der Mobilitätszah-
stefan.schuhmann@nuernberger.de
                                             lung die Voraussetzungen, die Höhe sowie Fälligkeit detaillierter
Telefon 0911 531-1583
                                             erklärt. Darüber hinaus enthält das Rundschreiben Erläuterun-
www.nuernberger.de                           gen zur Tarifeinigung über mobile Arbeitsformen (Anlage 2), in
                                             der zentrale Regelungsgegenstände festgelegt sind, die in einer
                                             Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten notwendigerweise zu
                                             regeln sind. Während der Digitalisierungstarifvertrag abhängig
                                             von Veränderungen der Arbeitsplatzbedingungen ist, gelten die
                                             Rahmenbedingungen für mobiles Arbeiten generell für alle Be-
                                             schäftigten auch außerhalb der Anforderungen des Digitalisie-
                                             rungstarifvertrages
                                                   Das Rundschreiben vom 31. August 2021 kann unter
                                                   bmi.bund.de e Rundschreiben heruntergeladen werden.

                                             BADEN-WÜRTTEMBERG
                                             GEW-KRITIK AN FÖRDERRICHTLINIE
                                             FÜR LUFTFILTER
                                             Anfang August hatte das Kultusministerium vor dem Hinter-
                                             grund der Corona-Pandemie die Förderrichtlinie für mobile Luft-
                                             filter und CO2-Sensoren in Kitas und Schulen veröffentlicht. Das
                                             Land stellt rund 70 Millionen Euro für die Co-Finanzierung be-
                                             reit. Schul- und Kitaträger müssen die andere Hälfte der Anschaf-
                                             fungskosten tragen. Die GEW kritisiert die Rahmenvorgaben.
                                             Gefördert würden demnach Geräte für den Einsatz in Räumen
                                             der Schulen beziehungsweise Kitas mit eingeschränkter Lüf-
                                             tungsmöglichkeit, CO2-Sensoren zur Unterstützung des Lüftens
                                             sowie mobile Raumluftfiltergeräte für den Einsatz in Räumen der
    Einfach                                  Kitas oder Schulen, wenn sie von Kindern der Klassen eins bis
passend für den                              sechs genutzt würden. „Das Land springt hier eindeutig zu kurz
 Öffentlichen                                und muss unbedingt nachbessern. Es ist wichtig, dass alle Räu-
    Dienst                                   me sicher gemacht werden, in denen Kinder und Jugendliche
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
MELDU NGE N

                          ohne Impfempfehlung durch die Stiko beschult werden oder die Kita             len können der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres und Sport
                          besuchen. Ich hoffe sehr, dass die Kommunen im Sinne des Gesund-              auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Benedikt Lux (Bünd-
                          heitsschutzes an Schulen und Kitas die schlechte Belüftbarkeit sehr           nis 90/Die Grünen) „Gleichberechtigung in der Polizei Berlin“ ent-
                          weit fassen“, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.                        nommen werden. Der Tagesspiegel griff die Zahlen in einem Beitrag
                                                                                                        auf und befragte dazu sowohl die Polizei Berlin als auch die GdP.
                                                                                                        Letztere kritisiert unter anderem den insgesamt geringen Frauenan-
                          BAYERN                                                                        teil in der Landespolizei, Hürden bei der Vereinbarkeit von Beruf und
                                                                                                        Familie und weniger Aufstiegschancen nach einer Elternzeit. Die Po-
                          POLIZEI BEKOMMT NEUE                                                          lizeibehörde hingegen benennt zahlreiche Maßnahmen zur Förde-
                          ­ERKENNBARKEITSWESTEN                                                         rung von Frauen, darunter: geschlechterparitätisch besetzte Aus-
                          Ende August stellte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU)              wahlkommissionen, die Weiterentwicklung des Frauenförderplans
                          in Nürnberg neue Westen vor, mit denen seit Juli schrittweise alle            2019, in dem regelmäßige Führungskräftetagungen für Frauen, Infor-
                          36.000 bayerischen Polizist:innen ausgestattet werden. Das Bayeri-            mationsveranstaltungen sowie das Entwicklungsverfahren für po-
                          sche Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration hebt             tenzielle Nachwuchsführungskräfte enthalten seien. Bei Aufstiegs-
                          die Bedeutung der neuen funktionalen Westen hervor. Diese haben               studiengängen könnten zudem Kinder vor Ort betreut werden. Und
                          auffällig farbige Flächen und reflektieren. Damit würden sie vor al-          durch eine geschlechtergerechte Darstellung des Berufsbildes in der
                          lem dafür sorgen, dass man sie von den Westen anderer Organisati-             Öffentlichkeit wolle man gezielt Frauen für den Beruf werben.
                          onen abgrenzen und unterscheiden könne – ein Aspekt, der bei be-
                          sonderen Einsatzsituationen wie einem Großbrand, Massenkaram-
                          bolagen oder Naturkatastrophen sehr wichtig sein könne. Neu ist               BRANDENBURG
                                                                                                        STIPENDIENPROGRAMM SOLL
                                                                                                        LANDLEHRER:INNEN LOCKEN
                                                                                                        Das Land führt das „Brandenburg-Stipendium Landlehrerinnen und
                                                                                                        Landlehrer“ ein. Im Wintersemester 2021/2022 startet das Pilotpro-
                                                                                                        gramm mit 25 Stipendien. Das teilte das Ministerium für Bildung, Ju-
                                                                                                        gend und Sport Mitte mit. Ziel des Programms ist es, Lehramtsstu-
                                                                                                        dierende dafür zu gewinnen, an Schulen zu unterrichten, die einen
                                                                                                        besonderen Bedarf an voll ausgebildeten Lehrkräften haben. Aktuell
                                                                                                        haben laut Ministerium brandenburgweit 53 Schulen fast aller
                                                                                                        Schulformen (außer Gymnasien) einen solchen, da an diesen Schu-
                                                                                                        len mehr als 25 Prozent Seiteneinsteiger:innen unterrichten. Das Sti-
Foto: Anestis Aslanidis

                                                                                                        pendium beträgt für die Dauer der verbleibenden Regelstudienzeit
                                                                                                        monatlich 600 Euro. Bewerben können sich Lehramtsstudierende
                                        Die neuen Erkennbarkeitswesten der Bayerischen Polizei wurden
                                        am 23. August in Nürnberg vorgestellt.                          aus dem gesamten Bundesgebiet mit Beginn des 5. Fachsemesters.
                                                                                                        Voraussetzung ist die Verpflichtung, in den benannten Schulen un-
                          laut Herrmann zudem, dass es künftig neben der Standardweste                  ter anderem ein Praktikum und das Praxissemester sowie den Vor-
                          auch Westen mit Funktionsbezeichnungen geben wird. „Die Schrift               bereitungsdienst zu absolvieren und anschließend dort mindestens
                          auf der Vorder- und Rückseite der Weste zeigt sofort, wer zum Bei-            so viele Schulhalbjahre als Lehrer:in zu arbeiten, wie zuvor das Sti-
                          spiel Ansprechpartner für Journalisten ist oder Angehörige, Opfer             pendium gewährt wurde.
                          und Zeugen betreut“, so der Innenminister.

                                                                                                        BREMEN
                          BERLIN
                                                                                                        WAS DEN KITAS FEHLT
                          (UN)GLEICHBERECHTIGUNG BEI DER POLIZEI?                                       In Bremen herrscht deutlicher Nachbesserungsbedarf beim Kita-Per-
                          2020 waren von 11.443 Bewerber:innen für den Polizeidienst im                 sonal, das macht die DGB-Region Bremen-Elbe-Weser in ihrem
                          Land Berlin 3.529 bzw. 30,84 Prozent weiblich. Der Anteil an einge-           Schlaglicht „Was den Kitas in Bremen fehlt“ deutlich. Im Koalitions-
                          stellten Bewerberinnen lag mit 375 bzw. 33,39 Prozent von 1.123               vertrag hätten sich die Regierungsparteien darauf geeinigt, bis Ende
                          Kräften leicht über dem weiblichen Bewerber:innenanteil. Die Zah-             der Legislatur im Frühjahr 2023 eine Versorgungsquote von 60 Pro-

                                                                                                                                     magazin für beamtinnen und beamte 9
DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
MEL DU NG E N

   zent für Kinder unter drei Jahren zu erreichen. Momentan seien le-     HESSEN
   diglich halb so viele Kinder in Betreuung, in Bremerhaven sogar nur
   21 Prozent. Um voranzukommen, bedürfe es gemeinsamer Anstren-
                                                                          „NETTEN WORTEN MÜSSEN TATEN FOLGEN“
   gungen und eines Umdenkens in der frühkindlichen Bildung. Zwar         Diese Botschaft verknüpfen die Gewerkschaften des öffentlichen
   gäbe es einen stetigen Personalzuwachs, dieser reiche aber nicht       Dienstes mit ihren Forderungen für die Tarifrunde für die Tarifbe-
   aus, um die steigenden Anforderungen an den Beruf zu erfüllen. Das     schäftigten des öffentlichen Dienstes in Hessen. Da das Land nicht
   Land baue bereits viele neue Kindertagesstätten und schaffe somit      Mitglied in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist, verhandeln
   eine Grundlage für mehr Kitaplätze, doch ohne Personal brächten        die Tarifvertragsparteien hier gesondert. Am 1. September war in
   diese wenig. Für den DGB in Bremen ist klar: Der Schlüssel zu mehr     Wiesbaden Verhandlungsauftakt mit Hessens Innenminister Peter
   Personal sind bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas. Momentan        Beuth (CDU). Dieser würdigte zwar den Einsatz der Beschäftigten in
   gehen rund 25 Prozent der ausgebildeten Fachkräfte in den ersten       der Pandemie als herausragend und bedankte sich bei ihnen, legte
   fünf Jahren wieder aus dem Beruf.                                      aber kein Angebot vor und erklärte, die Gewerkschaftsforderungen
                                                                          würden das Land finanziell überfordern. Die Gewerkschaften wollen

   HAMBURG
   SENAT VERABSCHIEDET MASSNAHMEN-
   PAKET ZUR HAUSHALTSENTLASTUNG
   Der Hamburger Senat hat Anfang September eine Drucksache be-
   schlossen, die laut Finanzbehörde „einen Beitrag zum Bürokratieab-
   bau leistet und den laufenden Digitalisierungsprozess der hambur-

                                                                                                                                                           Foto: Fototeam Hessen/Holger Nickel
   gischen Verwaltung unterstützt“. Insgesamt 30 Maßnahmen wur-
   den aus den Behörden und Ämtern identifiziert, mit denen digitale
   Prozesse vorangetrieben, Verfahren vereinfacht und beschleunigt
   sowie der Zugang zu Informationen erleichtert werden solle. Darü-
   ber hinaus werde auch Einsparpotential bei den Beschäftigten gese-
   hen, etwa indem Büroräume eingespart sowie Personalaufwuchs
                                                                                           Beschäftigte im öffentlichen Dienst des Landes Hessen u
                                                                                                                                                 ­ nter-
   ausgesetzt werden könnten. Hintergrund des Maßnahmenpakets                              mauern ihre Forderungen beim Verhandlungsauftakt für ihre
                                                                                           Tarifrunde am 1. September in Wiesbaden.
   mit dem erklärten Ziel des Bürokratieabbaus ist die Entlastung des
   Landeshaushalts. Laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) könn-
   ten der Stadt bis 2024 bis zu vier Milliarden Euro Steuereinnahmen     für die zirka 45.000 Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Geld,
   fehlen. Ab 2025 sollen die Corona-Notkredite getilgt werden, ab        mindestens aber 175 Euro erkämpfen. Das Entgelt für die Auszubil-
   2023 die Schuldenbremse wieder in Kraft gesetzt werden, wenn die       denden soll um 100 Euro monatlich erhöht werden und für sie wird
   Notsituation beendet sei. ver.di Hamburg kritisiert das Maßnahmen-     ein zusätzlicher Urlaubstag gefordert. Darüber hinaus sollen unter
   paket als einseitig und unausgegoren. In einer Stellungnahme be-       anderem geregelt werden: die zeit- und wirkungsgleiche Übertra-
   fürchtet ver.di Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten.         gung des Tarifergebnisses auf die Beamt:innen, die Erhöhung unbe-
   Laut zuständigem Fachbereich                                           fristeter Beschäftigungsverhältnisse im Hochschulbereich, eine Ent-
   Bund, Länder und Gemeinden                                             lastung der Beschäftigten. ver.di-Verhandlungsführerin Christine
   „verkennt der Senat einmal                                             Behle verwies auf die Vorreiterrolle, die das Land im Hinblick auf die
   mehr, dass das neue Personal         DIE BELASTUNG                     Tarifverhandlungen mit den restlichen Bundesländern einnehmen
   dringend benötigt wurde und          IST IMMER                         soll. Am 14. und 15. Oktober findet die zweite Verhandlungsrunde
                                                                          in Dietzenbach statt.
   wird. Darüber hinaus fehlt es
   an vielen Stellen weiterhin an       NOCH ZU HOCH
   Personal. Die Belastung der
   Kolleginnen und Kollegen ist immer noch zu hoch.“ Die Gewerk-          MECKLENBURG-VORPOMMERN
   schaft fordert daher alle Beschäftigten auf, sich in der beginnenden   DGB BEGRÜSST ANHEBUNG DES
   Tarif- und Besoldungsrunde der Länder gegen weitere Einsparungen
   einzusetzen: „Lasst den Arbeitgeber FHH bei den kommenden Akti-
                                                                          VERGABE-MINDESTLOHNS
   onen wissen, dass auf eurem Rücken genug gespart wurde und es          Firmen, die mit öffentlichen Aufträgen für das Land oder die Kom-
   jetzt ein Ende haben muss.“                                            munen arbeiten bzw. öffentliche Aufträge erhalten wollen, müssen

10 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N

ihren Beschäftigten ab 1. Oktober einen Stundenlohn in Höhe von         fassungsgerichts vom 4. Mai 2020 (2 BvL 6/17 u. a.), wonach die
mindestens 10,55 Euro zahlen. Die Anhebung des so genannten             Besoldung von Richter:innen in NRW mit mehr als zwei Kindern ver-
Vergabe-Mindestlohns um 20 Cent beschloss das rot-schwarze Ka-          fassungswidrig zu niedrig ist. Das Gericht hatte dem Gesetzgeber
binett Ende August. Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender       für eine verfassungskonforme Neuregelung eine Frist bis zum 31.
DGB Nord, begrüßte die Entscheidung und forderte zugleich eine          Juli 2021 gesetzt. Der DGB NRW begrüßte in seiner Stellungnahme
Weiterentwicklung: „Neben der deutlichen Bevorzugung von Tarif-         grundsätzlich die deutliche Erhöhung des Familienzuschlags für drit-
löhnen in der Wirtschaftsförderung                                      te und weitere Kinder rückwirkend zum 1. Januar 2021. Problema-
ist die beschlossene weitere Anhe-                                      tisch sei aber, dass die Landesregierung (noch) keine Konsequenzen
bung des Vergabe-Mindestlohns ein                                       aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Berliner
wesentlicher, dringend notwendiger          WEITERE                     Besoldung vom 4. Mai 2020 (2 BvL 4/18) gezogen habe, in der das
Beitrag des Landes zur Erhöhung des         ­ANHEBUNG                   Mindestabstandsgebot zur Grundsicherung bekräftigt wurde. Als
Entgeltniveaus in Mecklenburg-Vor-                                      Konsequenz müssen aus Sicht des DGB alle Besoldungsgruppen in
pommern. Nach der Landtagswahl               NOTWENDIG                  NRW deutlich angehoben werden.
muss die neue Landesregierung aber
darüber hinaus den Vergabe-Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde
sofort heraufsetzen. Die Praxis der jährlichen Steigerung nach Tarif-   Rheinland-Pfalz
index muss beibehalten werden.“
                                                                        FLUTKATASTROPHE: SOLIDARITÄT
                                                                        UND SONDERURLAUB
NIEDERSACHSEN                                                           Die Flutkatastrophe im Juli zog eine große Solidarität mit den in Not
DGB: KEIN STEUERGELD                                                    geratenen Menschen nach sich. Einen besonderen Wunsch hatten
                                                                        zahlreiche Landespolizist:innen. Sie wollten ihre betroffenen Kol­le­
FÜR LOHNDRÜCKER!                                                        g:innen entlasten, indem sie diesen ihre Über- und Mehrarbeitsstun-
Die Vorgabe einer tariflichen Bezahlung bei öffentlichen Aufträgen      den spenden. Dienstrechtlich ist ein solcher Vorgang allerdings nicht
fordert der DGB Niedersachsen für das Vergabegesetz des Landes.         umsetzbar. Die Gewerkschaften konnten dafür aber 40 Tage Sonder-
Vergabegesetze sollen fairen Wettbewerb, soziale Nachhaltigkeit         urlaub für Betroffene erreichen. Das Land greift zudem auf beste-
und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergeldern si-          hende Vorschussrichtlinien des Ministeriums für Finanzen zurück
chern sowie Korruption verhindern. Doch vom Land fehlt die Vorga-       und hat aus Anlass der Flutkatastrophe in einem Rundschreiben
be der Tariftreue. Damit machen sich die niedersächsischen Kommu-       Ausnahmetatbestände festgelegt, die Landesbeschäftigten ein zins-
nen und das Land nach Auffassung des DGB zu Komplizen von
Lohndumping, wenn sie untertariflich oder gar Niedriglöhne bezah-
lende Betriebe beauftragen. Sie würden den Anpassungsdruck nach
unten auf alle Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nach Tarif entloh-
nen, erhöhen Gegenwärtig besteht in Niedersachsen nur im öffent-
lichen Personennahverkehr Tariftreue. Der DGB fordert, dass der
Staat seiner Vorbildrolle gerecht werden muss. Die politische Rege-
lung einer landesweiten Tariftreue wäre ein wichtiges Signal, um das
Tarifsystem und gute Arbeit zu stärken. Schließlich seien Tariflöhne
das Kernelement für gute Arbeit.

NORDRHEIN-WESTFALEN
HÖHERE FAMILIENZUSCHLÄGE
AB DEM DRITTEN KIND
                                                                                                                                                Foto: istockphoto/Markus Volk

Der Landtag hat am 9. September das „Gesetz zur Anpassung der
Alimentation kinderreicher Familien sowie zur Änderung weiterer
dienstrechtlicher Vorschriften“ beschlossen. Den Gesetzentwurf hat-
te die schwarz-gelbe Landesregierung Anfang Juni eingebracht. Mit
den Regelungen reagiert NRW auf die Entscheidung des Bundesver-

                                                                                                     magazin für beamtinnen und beamte 11
MEL DU NG E N

                                        freies Darlehen in Höhe von 10.000 Euro ermöglichen. Da der An-        SACHSEN
                                        spruch darauf in Besoldungsgruppe A 9 bzw. in Entgeltgruppe 9b
                                        endet, hat sich die GdP dafür eingesetzt, den Anspruch für alle Lan-
                                                                                                               SCHULEN NICHT AUSREICHEND
                                        desbedienstete gelten zu lassen. Die Gewerkschaft hat das Signal       AUSGESTATTET
                                        bekommen, dass dieses Ansinnen umgesetzt wird. GdP-Landesvor-          Am 6. September startete im Freistaat das neue Schuljahr. Kurz zu-
                                        sitzende Sabrina Kunz machte deutlich: „Alles, was den Landesbe-       vor machte GEW-Landesvorsitzende Uschi Kruse auf die schwierige
                                        schäftigten irgendwie helfen kann, versuchen wir über den DGB          Situation an den Schulen aufmerksam: „Auch in diesem Jahr sind
                                        oder selbst anzuregen und auf den Weg zu bringen. Mein ausdrück-       die Schulen nicht bedarfsgerecht ausgestattet. Der Lehrkräfteman-
                                        licher Dank geht an alle, die sich für diese Regelungen eingesetzt     gel, mit dem wir in dieses Schuljahr starten, erschwert präsenten
                                        haben. Insbesondere auch an die politisch Verantwortlichen, dass       und verlässlichen Unterricht in einer Pandemie erheblich.“ Die Neu-
                                        hier so schnell und unbürokratisch geholfen wird.“                     einstellungen ersetzten gerade die ausgeschiedenen Lehrkräfte. We-
                                                                                                               der die größere Anzahl an Schüler:innen, noch dringend benötigte
                                                                                                               Vertretungsreserven oder
                                        SAARLAND                                                               die zwingend notwendigen
                                        GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG                                                  individuellen Förderungsan-
                                                                                                                                                   HIER MÜSSE
                                                                                                               gebote würden personell
                                        FÜR EINSATZKRÄFTE                                                      abgedeckt. Hier müsse drin-         DRINGEND
                                        Die GdP im Saarland, sorgt sich um die Gesundheit von Polizei-         gend nachgesteuert werden.
                                        beschäftigten der Polizeiinspektion der Stadt Lebach. So leide fast    Unzureichend sei zudem die          NACHGESTEUERT
                                        ein Drittel der dortigen Beschäftigten unter Hautausschlägen sowie     Ausstattung mit Luftfilteran-       WERDEN
                                        Atemwegreizungen im Dienst. Die GdP berichtet von einer unhalt-        lagen. Eine Mitgliederbefra-
                                        baren baulichen Situation. Hinzu kämen polizeiinterne Hinweise         gung der GEW Sachsen hat gezeigt, dass das Lüften der Klassenräu-
                                        über potentiell gesundheitsgefährdende Schadstoffe in der porösen      me vielerorts nicht umsetzbar ist. Die Gründe dafür reichen von
                                        Bausubstanz. Die Gewerkschaft geht von Formaldehyd in alten De-        nicht zu öffnenden Fenstern bis hin zu Verkehrslärm oder niedrigen
                                        ckenplatten aus, die durch kontinuierliche Feuchtigkeit nach einem     Temperaturen. Vor diesem Hintergrund sei die zögerliche Haltung
                                        großflächigen Wasserrohrbruch in die Raumluft freigesetzt und ein-     des Kultusministeriums bei der Anschaffung von Luftfiltern unver-
                                                                                                               ständlich. „Es ist inakzeptabel, auf der einen Seite auf Präsenzunter-
                                                                                                               richt zu setzen und auf der anderen Seite nicht konsequent in gute
                                                                                                               Luft zu investieren. Das Kostenargument darf bei der Gesundheit
                                                                                                               von Kindern, Jugendlichen und Beschäftigten an den Schulen keine
                                                                                                               Rolle spielen“, so Kruse.

                                                                                                               SACHSEN-ANHALT
                                                                                                               GESETZENTWURF FÜR
Foto: istockphoto/Alexey Emelyanov

                                                                                                               ­AMTSANGEMESSENE BESOLDUNG
                                                                                                               Das Landeskabinett hat am 14. September den Entwurf eines Drit-
                                                                                                               ten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften beschlos-
                                                                                                               sen und wird diesen in den Landtag einbringen. Damit reagiert die
                                                                                                               Landesregierung auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsge-
                                                                                                               richts aus Mai 2020 zum erforderlichen Abstand zur sozialen Grund-
                                        geatmet werden. Es sei unbegreiflich, dass ein Schadstoffgutachten     sicherung in den unteren Besoldungsgruppen (Berlin) und zu Anfor-
                                        existiere, das jedoch von der verantwortlichen Stelle zurückgehalten   derungen an die Höhe der Besoldung von Familien mit mehr als
                                        und der Belegschaft nicht bekannt gegeben werde. GdP-Landesvor-        zwei Kindern (Nordrhein-Westfalen). Sachsen-Anhalt sieht im eige-
                                        sitzender David Maaß fordert deshalb die Stadt sowie das Innenmi-      nen Land Handlungsbedarf – auch bei Beamtenfamilien mit ein
                                        nisterium zu sofortigem Handeln zum Schutz der Beschäftigten auf.      oder zwei Kindern – und will die Beträge des Familienzuschlags
                                        In ihrer Gesundheit geschädigte Gewerkschaftsmitglieder werden         rückwirkend zum 1. Januar 2021 anheben. Zudem enthält der Ge-
                                        aufgerufen, sich wegen eines möglicherweise zustehenden Rechts-        setzentwurf Regelungen für den Kreis der Anspruchsberechtigten
                                        anspruchs zu melden.                                                   auf Nachzahlungen bis 2008.

                                     12 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N

   SCHLESWIG-HOLSTEIN                                                       energänzungszuschlag aber kritisch und gehen hier von verfas-
                                                                            sungsrechtlichem Klärungsbedarf aus. Das Beteiligungsgespräch der
   NEUER PFAD ZUR AMTSANGEMESSENEN                                          Ministerin mit DGB und Gewerkschaften ist für den 22. Oktober ter-
   ALIMENTATION?                                                            miniert. Danach geht der Gesetzentwurf in den Landtag.
   Anfang August stellte Finanzministerin Monika Heinold (Bündnis
   90/Die Grünen) die Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vor, mit dem
   die Landesbesoldung verfassungskonform ausgestaltet werden soll.
   Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts aus Mai 2020
   zum erforderlichen Abstand zur sozialen Grundsicherung in den un-
   teren Besoldungsgruppen (Berlin) und zu Anforderungen an die
   Höhe der Besoldung von Familien mit mehr als zwei Kindern (Nord-
   rhein-Westfalen) führe auch in Schleswig-Holstein zu Handlungsbe-
   darf. Wesentliche Eckpunkte sind die Anhebung des untersten Ein-
   stiegamts von Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1 auf Besoldungsgruppe
   A 6 Stufe 2, die Erhöhung des Familienzuschlags um pauschal 40
   Euro pro Kind, eine finanzielle Entlastung bei der Beihilfe sowie zwei
   bedarfsabhängige Familienergänzungszuschläge. Mit letzteren wür-

                                                                                                                                                 Foto: istockphoto/CalypsoArt
   de auf Grund der Bedarfsprüfung sowie der Berücksichtigung weite-
   rer Einkommen der Familie ein neuer Pfad zur Sicherstellung einer
   verfassungsgemäßen Alimentation eingeschlagen. Der DGB und die
   Gewerkschaften begrüßen die Pläne größtenteils, sehen den Famili-

 MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG

 Kirinus – Alpenpark Klinik                                                   Klinik am Leisberg
 Orthopädie, Kardiologie,                                                     Erschöpfungszustände,
 Gastroenterologie, Psy­                                                      Burn­out, Depressionen,
 chosomatik. Persönlicher                                                     Schlafstörungen, u.a.
 Behandlungsplan mit                                                          Kostenübernahme:
 individueller Therapie­                                                      Privatversicherungen und
 kombination.                                                                 Beihilfe.


www.klinik-alpenpark.de
                                                                            
                                                                            www.leisberg-klinik.de

 Celenus DEKIMED                                                              Waldburg-Zeil-Kliniken
 Die Klinik für Integrative                                                   In 12 Einrichtungen set­
 Medizin und Naturheilver­                                                    zen wir uns Tag für Tag
 fahren setzt ein gezieltes,                                                  für die Gesundheit der
 strukturiertes Gesund­                                                       uns anvertrauten Men­
 heitstraining ein.                                                           schen ein.


www.dekimed.de
                                                                            
                                                                            www.wz-kliniken.de

Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
MEL DU NG E N

THÜRINGEN
PERSONALPROBLEME ZUM
START DES SCHULJAHRES
Anlässlich des Schuljahresstarts am 6. September kritisierte die GEW
die prekäre Personalsituation an Thüringens Schulen. „Insbesonde-
re an den Grundschulen gibt es teils massive Personalprobleme.
Schulleitungen beklagen nicht nur, dass ihnen Kolleg:innen fehlen,
sondern dass sie selbst als Klassenlehrer:innen tätig sein müssen“,
sagte Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum Ende August. „Diese
Mehrfachbelastung bedroht die Gesundheit der Lehrkräfte und er-
schwert den Start in die schulische Grundbildung.“ Das Land habe
zwar bereits viel in das Personal investiert, mehr Stellen geschaffen
und mittlerweile würden alle Lehrkräfte mit 2. Staatsexamen nach
A 13 bzw. E 13 bezahlt. Es würden aber nach wie vor zu wenige

                                                                                                   Foto: istockphoto/Andrey Zhuravlev
Lehrkräfte ausgebildet. Sorgen bereitet der Bildungsgewerkschaft
zudem weiterhin die Corona-Pandemie. Die mangelnde Anschaf-
fung von Luftfiltern gefährde das Ziel, die Schulen sicher zu machen.
Die Belastungen trügen die Pädagog:innen, die Kinder und nicht zu-
letzt die Eltern.

  Die Debeka-Gruppe

Füreinander
da sein
Der wahre Wert einer
Gemeinschaft zeigt sich
in schwierigen Zeiten.

                                                                        Traditioneller Partner
                                                                        des öffentlichen Dienstes

(08 00) 8 88 00 82 00
www.debeka.de
AUS DEN GEWERKSC H A FT E N

                                    IG BAU                                                                  VER.DI
                                    WALDUMBAU BRAUCHT GUT                                                   KLARE ERWARTUNGEN AN DIE
                                    ­AUSGEBILDETES FORSTPERSONAL                                            ­DEMOKRATISCHEN PARTEIEN
                                    Laut der Gewerkschaft IG BAU wurde in den letzten 20 Jahren das         Mit Blick auf die neue Legislaturperiode hat die Gewerkschaft ver.di
                                    Forstpersonal in Deutschland halbiert. Im Klartext heißt das, dass      ihre Forderungen zur Verbesserung der Bedingungen für Beamt:innen
                                    weniger Personal für mehr Waldfläche die Verantwortung trägt. Und       an die demokratischen Parteien formuliert. Als vordergründig erach-
                                    das in Zeiten, in denen der Klimawandel die negativen Veränderun-       te die Gewerkschaft hierbei einen strategischen Personalaufbau im
                                    gen im Wald beschleunigt, wie nie zuvor. Mit ihrer Studie Wald – Kli-   öffentlichen Dienst, der eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffen-
                                    ma – Schutz, deren Ergebnisse im Mai veröffentlicht wurden, zeigt       sive inkludiere, um so dem Arbeiten am Limit in vielen Bereichen
                                    die IG BAU auf, welche Folgen dies für die Beschäftigten hat. Nahe-     entgegenzutreten. Auch eine Weiterentwicklung des Laufbahnrechts,
                                    zu alle Befragten (92 Prozent) gaben an, dass die Arbeitsbelastung      die eine einheitliche Zuordnung von Bildungsabschlüssen zu Lauf-
                                    durch die Hitze in den letzten Jahren gestiegen sei. Ein sehr hoher     bahnen und Laufbahnfachrichtungen, eine höhere Durchlässigkeit
                                    Anteil der Befragten (90 Prozent) führte zudem an, dass es zu wenig     in und zwischen den Laufbahnen – insbesondere durch Anerkennung
                                    Personal gebe, um die anfallende Arbeit zu erledigen. Dramatisch sei    von Berufserfahrung innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie
                                    die Lage in Deutschlands Wäldern und ebenso dramatisch die Fol-         die Einführung einer verpflichtenden Regelung zur Vereinbarkeit von
                                    gen für das Forstpersonal, erklärt Harald Schaum, stellvertretender     Beruf und Privatleben ermöglichen würde, trage zur Verbesserungen
                                                                                                            der Bedingungen bei – so die Gewerkschaft. Zudem fordert ver.di,
                                                                                                            Beamt:innen auf die Veränderungen der Arbeitswelt durch zuneh-
                                                                                                            mende Digitalisierungsprozesse besser vorzubereiten. Hierzu seien
                                                                                                            entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen einzurichten bzw. anzu-
                                                                                                            bieten.
                                                                                                                   Mehr zu den Forderungen ver.dis unter: www.beamte.verdi.de

                                                                                                            GEW
                                                                                                            BEFRISTUNGEN VON LEHRKRÄFTEN –
Foto: istockphoto/Thomas-Soellner

                                                                                                            ­GEWERKSCHAFT FORDERT KURSWECHSEL
                                                                                                            Die Ergebnisse einer Studie der Bundesagentur für Arbeit, die Ende
                                                                                                            Juli veröffentlicht wurde, zeigen deutlich: Das seit Jahren existieren-
                                                                                                            de Phänomen der saisonalen Lehrkräftearbeitslosigkeit setzte sich
                                                                                                            auch im Jahr 2020 weiter fort. So waren laut der Studie in den Som-
                                                                                                            merferien 2020 rund 5.800 Lehrkräfte zusätzlich arbeitslos gemel-
                                    Bundesvorsitzender der IG BAU. Die Gewerkschaft bekräftigt des-         det. Spitzenreiter war demnach Baden-Württemberg. Hier hätten
                                    halb im Beitrag Ohne gesunden Wald kein effektiver Klimaschutz,         sich 1.680 Lehrkräfte über die Sommerferien zusätzlich arbeitslos
                                    der im Rahmen des DGB Zukunftsdialog erschienen ist, ihre Forde-        gemeldet. Aber auch die Bundesländer Bayern und Hamburg bedien-
                                    rung nach 11.000 neuen Arbeitsplätzen im Forst. Neben der Aufsto-       ten sich oft des Befristungsinstruments, wie die GEW mitteilte. Dass
                                    ckung des Personals fordert die IG BAU auch eine Aus- und Weiter-       die Länder weiter an ihrer Hire-and-Fire-Politik festhielten, kritisiert
                                    bildungsoffensive und mehr Geld, um zum notwendigen Umbau der           die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft, Maike Finnern angesichts
                                    Wälder zu forschen.                                                     des Lehrkräftemangels, der sich in Zeiten von Corona nochmals in-
                                          Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website im Bereich   tensivierte, stark: „Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte zah-
                                          Aktuelles: www.redenwirueber.de                                   len die Zeche für diese Strategie, weil die Qualität des Unterrichtsan-
                                                                                                            gebots leidet. Zudem sanieren sich die Bundesländer als Arbeitgeber
                                                                                                            auf Kosten der Beitragszahlenden der Sozialkassen“, so Finnern. Die
                                                                                                            GEW fordert deshalb dringend einen Kurswechsel der Länder.

                                                                                                                                          magazin für beamtinnen und beamte 15
DER Mokka
                                           FÜR BEAMTE.
                                                   KURZFRISTIG IM NEUWAGEN-ABO

                                                                                               329€
                                                                                                    FÜR MTL.

                                                                                               IM NEUWAGEN
                                                                                                          -ABO

  OPEL MOKKA | 1.2 L DIRECT INJECTION TURBO | 130 PS | BENZINER
DAS NEUWAGEN-ABO: 12 Monate Vertragslaufzeit // inkl. 20.000 km Freilaufleistung
// inkl. KFZ-Versicherung & -Steuer // inkl. Überführungskosten // inkl. Zulassungskosten
// keine Anzahlung // keine Schlussrate

Limitierte Stückzahl. Angebot gilt vorbehaltlich etwaiger Änderungen und Irrtümer.
Gelieferte Fahrzeuge können von der Abbildung abweichen. 20.000 - 30.000 km Freilaufleistung
(5.000 Mehrkilometer gegen Aufpreis möglich). Stand: 30.08.2021.

MeinAutoAbo | Tel.: 0234 95128-40 | www.beamte.meinautoabo.de
IM FOK U S

   Tarifrunde öffentlicher Dienst der Länder

  Die Forderung steht
5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro: Diese Forderung haben die DGB-Gewerkschaften
des öffentlichen Dienstes am 26. August in Berlin für die im Oktober beginnende Tarif­
runde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beschlossen. Für Beschäftigte im
Gesundheitswesen will man eine monatliche Erhöhung der Tabellenentgelte um 300 Euro
durchsetzen. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. In der Entgelt­
runde geht es um 1,09 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder.

Weitere Forderungen
Um die auch weiterhin dringend benötigten Nachwuchskräfte
für den öffentlichen Dienst gewinnen zu können, müssen nach
Auffassung der Gewerkschaften die Ausbildungsvergütungen
um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Außerdem soll
die tarifliche Regelung zur Übernahme von Auszubildenden,
die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, verlängert wer-
den. Sie ist bis zum 30. September 2021 befristet.
                                                                     w
                                                                      ww.unverzichtbar.verdi.de
DGB: zeit- und wirkungsgleiche
­Übertragung auf Beamt:innen
Der DGB fordert gemeinsam mit ver.di, GEW, GdP und IG BAU
die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des zu erzielenden
Tarifabschlusses auf die 1,2 Millionen Beamt:innen und Rich­
ter:innen der Länder und 175.000 Beamt:innen in den Kommu­
                                                                    w
                                                                     ww.gew.de/troed2021
nen sowie auf die dortigen Versorgungsempfänger:innen.

Drei Verhandlungsrunden angesetzt
Am 8. Oktober beginnen die Tarifverhandlungen mit der TdL in
Berlin. Weitere Verhandlungstermine sind für den 1. und 2. No-
vember sowie den 27. und 28. November in Potsdam geplant.
Das Land Hessen ist nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft deut-       w
                                                                      ww.gdp.de Tarif und Soziales
scher Länder. Hier haben die Verhandlungen bereits am 1. Sep-
tember begonnen (siehe Ländermeldung auf Seite 10).

                        Weitere Informationen zu den
                    ­Kampagnen finden Sie im Internet               w
                                                                     ww.igbau.de Forst- und Agarwirtschaft

                                                                               magazin für beamtinnen und beamte 17
VER MIS C H T E S

                        PERSONELLES                                                                      BUCHTIPP

                        ZUWACHS IM BUNDES­BEAMT:IN­NEN­­-                                                PRAKTISCHE SYNOPSE ZUM NEUEN
                        SEKRETARIAT VON VER.DI                                                           ­BUNDESPERSONALVERTRETUNGSGESETZ
                        Juliane Schönwald unterstützt seit dem 1. Mai den Bereich                        Neufassung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) in Kraft.
                        Beamt:innen in der Bundesverwaltung der Vereinten Dienstleis-                    Das Gesetz wurde zuletzt 1974 novelliert. Deshalb stellt sich im Perso­
                        tungsgewerkschaft. Die Volljuristin ist hier als Gewerkschafts-                  nalrat aktuell die Frage, was sich konkret geändert hat. Beim Blick ins
                        sekretärin für die Themen Laufbahn- und Disziplinarrecht zu-                     neue BPersVG wird klar, dass es
                        ständig. Daneben gehören die Konzeption und Durchführung                         nach der Novellierung völlig anders
                        von Seminaren sowie Veranstaltungen zu ihren Kernaufgaben.                       aussieht. Es wurde neu strukturiert;
                        Auch der Bereich Öffentlichkeitsarbeit fällt in ihre Zuständig-                  Regelungen wurden verschoben,
                        keit. Um mit Blick auf Themen und aktuelle Informationen aus                     neu zusammengefügt und mit
                        dem Bereich Beamt:innen von ver.di stets auf dem Laufenden                       Überschriften versehen; überholte
                                                           zu sein, empfiehlt das BM                     Rechts­vorschriften fielen weg; die
                                                           den kostenlosen ver.di-                       Mitbestimmungskataloge wurden
                                                           Be­am­t:in­nen­newsletter zu                  neu geordnet und die Angelegen-
                                                           abon­nieren.                                  heiten der Mitbestimmung in drei
                                                                                                         zentrale Tatbestände gefasst (vgl.
                                                                    beamte.verdi.de/
                                                                    service/newsletter                   §§ 78 bis 80 BPersVG). Für die Per-
                                                                                                         sonalvertretungen ergibt sich also
                                                                                                         die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren. Das gilt umso mehr, da die
                                                                                                         Anwender:innen in den wenigsten Fällen ausgebildete Jurist:innen
                                                                                                         sein dürften. Sehr hilfreich ist hier eine neue Veröffentlichung im
 Foto: Danny Prusseit

                                                                                                         Bund-Verlag. Dr. Eberhard Baden, welcher seit vielen Jahren auch das
                                                                                                         im gleichen Verlag erscheinende Standardwerk zum BPersVG mit-
                                                                                                         schreibt, gibt hier eine Übersicht über die wichtigsten Anpassungen.
                                                                                                         Über­aus praktisch ist vor allem die Synopse, in der alte und neue Rege-
                                                                                                         lungen ne­beneinanderste­hen und Änderungen hervorgehoben werden.
                                                                                                         Bund-Verlag, ISBN 978-3-7663-6853-9

                                                                                     INNT MIT
                                                                      DAS ABO BEG ·2022
                                                                                      01
                                                                      AUSGABE BM
                                                                           TE JA N UA R)
                                                                      (MIT

                               IN EIGENER SACHE

                               UNSER MAGAZIN WECHSELT DEN VERLAG                                                          JAHRESABO
                               Ab dem 1. Januar 2022 wird ein neuer Auftragsverarbeiter die Verlags-                      Ein Jahresabo umfasst 10 Magazine. Die gedruck-
                                                                                                                          ten Ausgaben ­erscheinen monatlich, im Juli/August
                               arbeiten für unser Magazin übernehmen.                                                     und ­November/Dezember als Doppelausgaben.
                               Aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen können aktuelle Abon­
                               nent:innen nicht einfach übernommen werden. Möchten Sie das BM                                    Das ausgefüllte Formular einfach
                                                                                                                           @     ­abfotografieren oder einscannen und
                               weiterhin erhalten, hat dies zur Folge, dass Sie unser Magazin erneut                              dann per E-Mail an oeb@dgb.de schicken.
                               abonnieren müssen. Dies geht jedoch ganz einfach mittels Bestellschein,
                                                                                                                                 Oder per Post an: DGB Bundesvorstand
                               den Sie hier in dieser Ausgabe auf der Seite 19 finden. Wenn Sie dazu                             Öffent­licher Dienst und Beamtenpolitik
                               Fragen haben oder unser Magazin auf einem anderen Weg abonnieren                                  Henriette-Herz-Platz 2 · 10178 Berlin
                               möchten, dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an oeb@dgb.de mit
                               Betreff ‚BM-Abo‘.
                                                                                                                                          Das BM kann auch online
                                      Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite.                                    abonniert w
                                                                                                                                                    ­ erden unter
                                      www.dgb.de/beamtenmagazin                                                                           www.dgb.de/beamtenmagazinabo

18 magazin für beamtinnen und beamte
Sie können auch lesen