DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS - Die Shortlist für 2021 steht - BM Das Magazin für
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BM AUSGABE 09 · 2021 Das Magazin für Beamtinnen und Beamte DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS Die Shortlist für 2021 steht KOM M EN TAR INTERVIEW Mitbestimmung heute mit Maike Finnern, Dr. Eberhard Baden Vorsitzende der GEW
Das junge Girokonto 1 Extrem flexibel. Auch auf lange Sicht. 0,– Euro fürs Girokonto1 Kostenfrei enthalten: Kontoführung und girocard (Ausgabe einer Debitkarte)1 Weltweit gebührenfrei2 Geld abheben mit der kostenfreien Visa DirectCard2 (Ausgabe einer Debitkarte) 100,– Jubiläumsbonus³ Euro Jetzt informieren in Ihrer Filiale vor Ort, per Telefon unter 0721 141-0 oder auf www.bbbank.de www.bbbank.de/jungeskonto Folgen Sie uns ¹ Voraussetzungen: BBBank-Junges Konto mit Online-Überweisungen ohne Echtzeit-Überweisungen, Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied ab 18 Jahren. Bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Danach erfolgt die Umwandlung in ein Girokonto mit monatlichem Kontoführungsentgelt i. H. v. 2,95 Euro, girocard (Ausgabe einer Debitkarte) 11,95 Euro p. a.; Eingang Ausbildungsvergütung bzw. Gehalt/Bezüge ab Ausbildungsbeginn/Berufsstart. ² 36 Freiverfügungen am Geldautomaten pro Abrechnungsjahr; jede weitere Verfügung 1,50 Euro. Visa DirectCard (Ausgabe einer Debitkarte) ab 18 Jahren bonitätsabhängig möglich. Bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres 0,– Euro p. a. danach 18,– Euro p. a. Voraussetzung: BBBank-Junges Konto. ³ Voraussetzungen: Eröffnung BBBank-Junges Konto zwischen dem 01.08. und dem 31.10.2021, Neumitglied ab 18 Jahren bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres, keine Mitgliedschaft in den letzten 6 Monaten.
I N HA LT EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, um die Interessen der Beschäftigten zu vertreten, sind Personalräte neben den Gewerkschaften die zentrale Instanz. Aktuell, also in Zeiten der Corona-Pandemie, gilt 04 das umso mehr. Doch auch jenseits dieser Ausnahmesi- tuation verfolgen sie mit Regelungen etwa zum Home TITEL office oder zum Arbeits- und Gesundheitsschutz das Deutscher Personalräte-Preis Ziel, Gute Arbeit im öffentlichen Dienst durchzusetzen. Die Shortlist für 2021 steht Grund genug, für dieses Gremium zu werben: Am 3. November wird in Berlin im Rahmen des Schöneberger Forums wieder der Deutsche Personalräte-Preis verlie- 06 hen. Er wurde 2010 ins Leben gerufen und ist für Per- sonalvertretungen eine tolle Gelegenheit, um mit ihrer KOMMENTAR erfolgreichen Arbeit über die eigene Dienststelle hinaus Mitbestimmung heute sichtbar zu werden. Denn ich finde, dass die oft mühsa- Dr. Eberhard Baden me Arbeit unserer Interessenvertretungen mehr Auf- merksamkeit verdient hat. In diesem Jahr wurden 38 spannende Projekte einge- reicht. Die Jury hat Ende Juni getagt, die Nominierten 07 stellen wir in dieser Ausgabe des BM vor. Auf Bundesebene wurde nach langer Zeit außerdem INTERVIEW der Werkzeugkasten der Personalräte angepasst. Am mit Maike Finnern, 15. Juni trat die Neufassung des Bundespersonalvertre- Vorsitzende der GEW tungsgesetzes (BPersVG) in Kraft. Hierzu finden Sie in dieser Ausgabe eine Einschätzung von Dr. Eberhard Ba- den, der das BPersVG schon seit vielen Jahren im Alt vater kommentiert. 17 Eine anregende Lektüre und einen entspannten Spät- sommer! IM FOKUS Tarifrunde öffentlicher Dienst der Länder 08 MELDUNGEN AUS BUND UND LÄNDERN Elke Hannack 15 AUS DEN GEWERKSCHAFTEN Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen 18 VERMISCHTES Gewerkschaftsbundes IMPRESSUM Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin | Verantwortlich für den Inhalt: Elke Hannack | Redaktion: Lisa Kranz, Danny Prusseit, Henriette Schwarz, Niels Spilker, Sigrid Werner | Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte, Carl-Ludwig-Seeger-Str. 24, 55232 Alzey | Telefon: 0179 4299228, Telefax: 0201 8777460, infoservice@beamten-informationen.de, www.dgb.de/beamtenmagazin, www.dgb.de/beamtenmagazinabo | G estaltung: SCHIRMWERK, Essen / Titelbild: istockphoto/filmfoto | Druck: Brochmann GmbH, Essen / Druck auf Recyclingpapier, aus 100% Recyclingfasern, FSC®-zertifiziert | Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 28. Jahrgang / Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr | Jahresbezugspreis inkl. Taschenbuch „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 22,50 Euro inkl. Zustellgebühr magazin für beamtinnen und beamte 3
T I TE L DEUTSCHER PERSONALRÄTE-PREIS Die Shortlist für 2021 steht Die Nominierten für den Deutschen Personalräte-Preis 2021 sind gesetzt. Die Jury wählte neun beispielhafte Projekte als Kandidaten für die drei Edelmetall-Auszeich- nungen und weitere Sonderpreise aus. Der „Deutsche Personalräte-Preis“, eine Initiative der Fachzeitschrift „Der Personalrat“, würdigt die oft leider nur wenig beachtete und dennoch sehr wichtige Arbeit von Personalratsgremien und zeichnet jährlich herausragende Projekte aus. Hier werden die Nominierten vorgestellt. Die Bekanntgabe der Gewinner:innen und die Preisverleihung erfolgen auf dem Schöneberger Forum – der Fachtagung von DGB und DGB Bildungswerk Bund – am 3. November 2021 in Berlin. Text: Christof Herrmann Örtlicher Personalrat Bundeskriminalamt Berlin samtpersonalrat ein Projekt gestartet. Das Gremium entwickelte Rahmendienstvereinbarung zum eine Kampagne sowie konkrete Handlungsanleitungen und Emp- Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) fehlungen. Dazu zählen die Einführung eines Konfliktmanage- Mit dem neuen LADG, das Bürger:innen vor Diskriminierung durch mentsystems und ein Bekenntnis aller Beschäftigten für eine Kul- staatliches Handeln schützen soll, stellte sich u. a. die Frage, wel- tur des Miteinanders. che Konsequenzen sich durch ein Verfahren für den einzelnen Be- schäftigten ergeben und ob sie in Regress genommen werden Personalrat Universitätsklinikum können. Der Hauptpersonalrat verhandelte eine Rahmendienst- Hamburg-Eppendorf (UKE) vereinbarung, die diese Frage klärt. Auch schafft sie Transparenz Personalgewinnung/Haltung durch Einsatzvorgaben hinsichtlich der Verfahrensabläufe bei Beschwerden, die Bezug und Qualifikation zum LADG aufweisen, und konkretisiert die Rechte der von einer 2019 wurde im UKE eine neue generalisierte Ausbildung für Ge- Diskriminierungsbeschwerde betroffenen Beschäftigten. sundheits- und Kranken-, Kinderkranken- und Altenpfleger:innen ins Leben gerufen. Die ersten Kurse sollen 2023 abgeschlossen Gesamtpersonalrat Stadt Frankfurt am Main sein. Die Dienststelle wollte aber nicht so lange warten und setz- AnStadt INTOLERANZ – Diversität leben. te sofort die Gesundheits- und Kranken-, Kinderkranken- und Werte achten Altenpfleger:innen in jeder Abteilung ein – ungeachtet deren Um die Themen Diversität, interkulturelle Kompetenz und grup- Ausbildung –, nach dem Motto: „Alle Berufsgruppen können al- penbezogene Menschenfeindlichkeit mit den Kolleg:innen zu dis- les“. Der Personalrat wehrte sich dagegen, lehnte Einstellungen kutieren und einen respektvollen Umgang zu fördern, hat der Ge- ab und rief die Einigungsstelle an. Schließlich einigten sich die 4 magazin für beamtinnen und beamte
T IT E L Dazu liefert sie praktische und rechtliche Informationen und zeigt konkrete Hilfemöglichkeiten auf. Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung Stadt Nürnberg Unbefristete Übernahme aller Auszubildenden Die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung forderte, zu- sammen mit dem Gesamtpersonalrat, die Stadt Nürnberg auf, alle Parteien auf Regelungsabreden, die Einarbeitungszeiten und zu- Auszubildenden bei entsprechender Eignung zu übernehmen. Soll- sätzliche Qualifizierungen festlegen. ten nach Ende der Ausbildung keine adäquaten Stellen zur Verfü- gung stehen, sei trotzdem eine Übernahme im erlernten Beruf mit Personalrat Polizei Nordrhein-Westfalen/ entsprechender Eingruppierung zu gewährleisten. Das Gremium Polizeipräsidium Hamm startete dazu verschiedene Aktionen. Im Mai 2021 wurde dann Hamms sicherster Bücherschrank einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung der Stadt Nürnberg Der Personalrat wollte einem jugendlichen Straftäter die Möglich- ab dem Ausbildungsbeginn 2023 allen Azubis die unbefristete keit geben, kreativ zu werden. Da bot es sich an, dass im Polizei- Übernahme bei bestandener Prüfung und persönlicher Eignung präsidium Hamm viele Mitarbeiter:innen den Wunsch nach einem garantiert. Büchertauschschrank äußerten. Unter Anleitung eines Graffiti- künstlers gestaltete der jugendliche Straftäter sodann einen alten Gesamtpersonalrat Stadt Nürnberg Aktenschrank zu einem nun intensiv genutzten Büchertower um. Gewaltfreie Nürnberger Stadtverwaltung Der Jugendliche strebt nach dieser Erfahrung ein Handwerker- Viele Beschäftigte der Stadtverwaltung haben während ihrer Praktikum an und hat für sich Zukunftsaussichten entwickelt. Dienstausübung Gewalterfahrungen machen müssen. Sie wur- den beleidigt, angepöbelt, in sozialen Medien angefeindet, im Schwerbehindertenvertretung und Gesamt schlimmsten Fall verprügelt. Der Gesamtpersonalrat suchte einen Foto: istockphoto/filmfoto personalrat Medizinischer Dienst Bayern, München Weg, die Beschäftigten bestmöglich zu schützen und schloss mit Inklusionsvereinbarung dem Dienstherrn eine Rahmendienstvereinbarung. Diese schafft Die Schwerbehindertenvertretung wollte eine Inklusionsvereinba- nun die Voraussetzungen für mehr Sicherheit. So sieht sie ein rung installieren, um die Beschäftigten für die Belange von Schwer- Alarmsystem und den Einsatz eines Sicherheitsdienstes vor. Zu- behinderten zu sensibilisieren und die gesetzlichen wie unterge- dem wurden bauliche Maßnahmen ergriffen und die Betreuung setzlichen Regelungen unter Berücksichtigung der Situation im Betroffener nach Vorfällen sichergestellt. Unternehmen umzusetzen. Die Schwerbehindertenvertretung er- arbeitete dazu einen Entwurf, führte auf allen Ebenen Gespräche, Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung besprach den Entwurf mit dem Gesamtpersonalrat. Im Mai 2021 AOK Baden-Württemberg, Stuttgart konnte sodann die Inklusionsvereinbarung unterzeichnet werden, Mit Vollgas durch die Ausbildung! 100 % Fahrkosten- die u. a. die Förderung der beruflichen Weiterbildung schwerbe- erstattung, um nicht auf der Strecke (liegen)zubleiben hinderter Beschäftigter vorsieht. Die Vereinbarung wird jährlich Um zu den einzelnen Standorten bzw. Ausbildungs-/Lehrstätten evaluiert und weiterentwickelt. zu kommen, sind die Auszubildenden und dual Studierenden oft lange unterwegs. Diese Reisekosten wurden nur zu 50 % von der Personalrat Förderschulen und Schule für Kranke/ Arbeitgeberin erstattet. Die Gesamtjugend- und Auszubildenden- Personalrat Gesamtschulen Sekundarschulen vertretung wollte nun eine vollständige Erstattung erreichen. Da Bezirksregierung Münster das Thema in den Tarifverhandlungen keine Rolle spielte und die Broschüre zur Entlastung von Lehrkräften Arbeitgeberin sich auf die geltende Rechtslage berief, startete Da viele Beschäftigte über personelle Unterversorgung, zusätzlich das Gremium eine Kampagne und kontaktierte alle politischen verstärkt durch die Corona-Pandemie und die steigenden Anfor- Fraktionen im Landtag. Das Vorhaben stieß auf breite Zustim- derungen durch die Digitalisierung klagten, entwickelten die bei- mung, so dass ab Januar 2022 eine novellierte Regelung in Kraft den Personalräte zusammen mit Vertreter:innen der Dienststelle, tritt. Diese beinhaltet den Anspruch auf eine vollständige Fahr- Schulleitungen und Schwerbehindertenvertretung die Idee für kostenerstattung. eine Broschüre. Unter dem Titel „Entlastungsmöglichkeiten im Alltag“ behandelt diese u. a. das Beschwerdemanagement sowie Weitere Informationen finden Sie unter Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben. www.dprp.de magazin für beamtinnen und beamte 5
KO M M E N TA R Mitbestimmung heute Dass die in den §§ 78 – 80 BPersVG n.F. und in den parallelen Vorschriften der Landes-PersVG aufge listeten Maßnahmen der Mitbestimmung eines Personalrates unterliegen, mag dem einen oder an- Foto: istockphoto/seb_ra deren Dienststellenleiter lästig erscheinen; überdies kann dessen Beteiligung die beabsichtigte Um- setzung einer Maßnahme verzögern, insbesondere dann, wenn der Personalrat noch Klärungsbedarf sieht, erörtern will oder gar seine Zustimmung verweigert, so dass u. U. Stufen- und Einigungsstel- lenverfahren erforderlich werden. Das kann die vorgestellten Abläufe stören; infolgedessen ist es mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit (§ 2 Abs. 1 BPersVG) nicht immer zum Besten bestellt. Es wird nur getan, was das Gesetz befiehlt. Die Sinnhaftigkeit, einen autorisierten Ansprechpartner für die gesamte Belegschaft zu haben, zeigt sich aber schnell, wenn es etwa darum geht, allgemeine Regelungen für einen geordneten und opti- malen Betriebsablauf zu vereinbaren; solches mit allen Beschäftigten einzeln zu klären ist ungleich aufwändiger und praktisch kaum zu bewerkstelligen. Spätestens die Möglichkeit, z. B. mit dem Ab- schluss von Dienstvereinbarungen, für alle geltendes, innerbetriebliches Recht schaffen zu können, wird schnell von dem ganz praktischen Nutzen der Arbeit von Personalvertretungen überzeugen. Indes sollten derartige Überlegungen zur Existenzberechtigung von Personalräten der Vergangenheit angehören. Die Arbeitswelt hat sich verändert. Inzwischen dürfte auch dem letzten Dienststellenlei- ter bewusst geworden sein, dass die anstehenden Aufgaben nur mit zufriedenem und leistungswilli- gen, das heißt aber praktisch mit fair und wohlwollend behandeltem Personal gut erledigt werden. Dafür ist aber eine Partizipation an Entscheidungsprozessen, die die Rahmenbedingungen der Tätig- DR. EBERHARD BADEN keit betreffen, zwingend erforderlich. Genau hier sind Personalräte gefordert. Die Mitbestimmung Fachanwalt für Verwaltungsrecht bietet hierfür das gebotene Forum. MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG Klinik Königstein Psychosomatische Privatklinik in Bad Grönenbach Die Klinik Königstein der KVB ist eine Fachklinik für Anschluß- Die Akutklinik für Privatpatienten und Selbstzahler bietet heilbehandlung und Rehabilitation für Herz- und Gefäßkrank- Menschen mit psychischen Krisen und Erkrankungen eine um- heiten, Bluthochdruck, Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, fassende ärztliche und psychotherapeutische Behandlung zur Adipositas und Orthopädie. Die Klinik Königstein der KVB hat Krisenintervention und für tiefer gehende psychotherapeuti- sich seit ihrem Bestehen im Jahre 1928 von einer Heilanstalt sche Prozesse an. Die Klinik bietet sowohl für eine kurzfristige für Lungenerkrankungen zu Stabilisierung als auch für einem modernen medizini- die psychotherapeutische schen und therapeutischen Behandlung von lang- Zentrum mit überregionaler wierigen und komplexen Bedeutung entwickelt. Schwierigkeiten die richtige Therapie. www.psychosomatische- www.kvb-klinik.de privatklinik.eu Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
INTE RV IE W „Es braucht also nichts weniger als eine kleine Bildungsrevolution.“ MAIKE FINNERN Seit Juni 2021 ist Maike Finnern die neue Vorsitzende der GEW. Sie folgt Vorsitzende des Geschäftsführenden damit Marlis Tepe, die nach acht Jahren an der Spitze der GEW aus Vorstandes der GEW Altersgründen nicht wieder kandidierte. Für das Interview im BM sprachen wir mit der neuen Vorsitzenden über Chancengleichheit, welche Schlüsse aus Krisenzeiten zu ziehen sind und wie die bessere Schule von morgen aussehen könnte. Die GEW-Studie Digitalisierung an Schulen stellt u. a. klar plan aufstellen, damit der Investitionsstau in Schulen und Hoch- heraus, dass deutliche Zusatzbelastungen für Lehrer:innen schulen von insgesamt gut 90 Milliarden Euro abgebaut werden durch den Wechselunterricht während der Pandemie beste- kann. Um dauerhaft eine auskömmliche Finanzierung von Bildung hen bzw. bestanden. Was fordert die GEW, um diesen Be- sicherzustellen, muss das immer noch in Teilen geltende Kooperati- lastungen zu entgegnen? onsverbot aufgehoben werden, damit der Bund dauerhaft mitfinan- Wechselunterricht ist kein Zukunftsmodell, er war als ein Baustein zieren kann. Gerade auch im Bereich der Digitalisierung sehe ich der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zeitweise notwen- eine Chance in der Pandemie. Im Vergleich zu den skandinavischen dig, um die AHA + L-Regeln umzusetzen. Die Gründe: Die Räume Ländern liegt Deutschland 20 Jahre zurück. Allen Beschäftigten sind zu klein, wenn man Klassen teilt, um weniger Schüler:innen in müssen jetzt endlich Dienstgeräte kostenfrei zur Verfügung gestellt, den Lerngruppen zu haben. Wegen des Lehrkräftemangels fehlen alle Schüler:innen müssen entsprechend ausgestattet werden. Wir viele Fachkräfte. Die enorme Belastung entstand für die Kolleg:innen brauchen eine Fortbildungsoffensive „Guter Unterricht“ und eine durch doppelte Unterrichtsvorbereitung, die Gleichzeitigkeit von Dis dauerhafte, verlässliche systemische Unterstützung der IT-Struktu- tanz und Präsenz sowie einen extrem hohen Korrekturaufwand. Das ren in den Schulen. vergangene Schuljahr hat die Kolleg:innen und Schulleitungen durch Wechselunterricht, Unsicherheiten in der pandemischen Lage und Du bist eine starke Verfechterin davon, dass Bildungser- ständig neue Aufgaben für die Schulen stark belastet. Es gibt zwei folg nicht vom soziokulturellen und ökonomischen Hinter- Hebel, um die Lehrkräfte zu entlasten: Die Unterrichtsverpflichtung grund des Elternhauses abhängen darf. Was muss sich am senken und mehr Personal einstellen. Beides ist notwendig, weil die System Schule ändern, damit Bildungerechtigkeit in Deutsch Aufgaben rund um den Unterricht in den Schulen – auch schon vor land Realität wird? der Pandemie – deutlich gewachsen sind. Zusätzlich brauchen die Der Zusammenhang von Bildungserfolg und Herkunft ist in Deutsch- Schulen qualifizierte Beschäftigte, die Lehrkräften fachfremde Aufga- land überaus evident. Gleiche Bildungschancen sind Voraussetzung ben wie Systemadministration und Verwaltung abnehmen. für echte Teilhabe. Ungleiches muss ungleich behandelt werden. Bil- dungseinrichtungen, die besondere Herausforderungen zu meistern Kann man die Corona-Pandemie mit Blick auf das Schulwe- haben, müssen besser ausgestattet werden, mehr und extrem gut sen auch als Chance begreifen? Welche Schlüsse sind aus qualifiziertes Personal bekommen. Eine echte und grundlegende Sicht der GEW aus ihr zu ziehen? Lehr- und Lernmittelfreiheit muss in Zeiten der Digitalisierung auch Corona birgt dann eine Chance für unser Bildungssystem, wenn die entsprechende Endgeräte, schulische Arbeitsräume und Internetver- Schwächen nachhaltig und zukunftsorientiert angegangen werden bindungen zu Hause enthalten. Der Ausbau von Ganztagsschulen und es gelingt, einen gesellschaftlichen Konsens darüber zu erzie- ist ein wichtiger Baustein zu mehr Chancengleichheit genauso wie len, wie wir in Deutschland Bildung finanzieren. Als Konsequenz der längeres gemeinsames Lernen. Es braucht also nichts weniger als Pandemie muss die kommende Bundesregierung einen Zehn-Jahres eine kleine Bildungsrevolution. magazin für beamtinnen und beamte 7
MELDUNGEN BUND Sie arbeiten DIGITALISIERUNGSTARIFVERTRAG: AN- WENDUNGSHINWEISE VERÖFFENTLICHT für Menschen. Im Juni hatten sich das Bundesinnenministerium, ver.di und der Wir kümmern uns dbb beamtenbund auf einen „Digitalisierungstarifvertrag Bund“ (DigiTV) geeinigt (wir berichteten). Dieser soll zum 1. Januar 2022 in Kraft treten und immer dann zur Anwendung kommen, um Sie. wenn sich innerhalb der Bundesverwaltung Arbeitsplätze durch Digitalisierungsprozesse verändern. Nun hat das Innenministeri- um ein Rundschreiben veröffentlicht, in dem Hinweise zur prak- Als Selbsthilfeeinrichtung für den Öffent tischen Anwendung und Durchführung des Tarifvertrages sowie lichen Dienst erhalten Sie von uns stets zur Tarifeinigung über mobile Arbeitsformen gegeben werden. die passende Versicherung und Vorsorge, Beschäftigte finden im Rundschreiben ausführliche Informatio- besonders günstige Beiträge und einen nen zum Anwendungsbereich (§ 1 DigiTV), der Arbeitsplatzsi- herausragenden Service. cherheit (§ 2 DigiTV), der Entgeltsicherung (§ 3 DigiTV), der Qua- lifizierung (§ 4 DigiTV), zur Mobilitätszahlung (§ 5 DigiTV) sowie Holen Sie Ihr Angebot bei: zur Laufzeit (§ 6 DigiTV). So werden etwa bei der Mobilitätszah- stefan.schuhmann@nuernberger.de lung die Voraussetzungen, die Höhe sowie Fälligkeit detaillierter Telefon 0911 531-1583 erklärt. Darüber hinaus enthält das Rundschreiben Erläuterun- www.nuernberger.de gen zur Tarifeinigung über mobile Arbeitsformen (Anlage 2), in der zentrale Regelungsgegenstände festgelegt sind, die in einer Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten notwendigerweise zu regeln sind. Während der Digitalisierungstarifvertrag abhängig von Veränderungen der Arbeitsplatzbedingungen ist, gelten die Rahmenbedingungen für mobiles Arbeiten generell für alle Be- schäftigten auch außerhalb der Anforderungen des Digitalisie- rungstarifvertrages Das Rundschreiben vom 31. August 2021 kann unter bmi.bund.de e Rundschreiben heruntergeladen werden. BADEN-WÜRTTEMBERG GEW-KRITIK AN FÖRDERRICHTLINIE FÜR LUFTFILTER Anfang August hatte das Kultusministerium vor dem Hinter- grund der Corona-Pandemie die Förderrichtlinie für mobile Luft- filter und CO2-Sensoren in Kitas und Schulen veröffentlicht. Das Land stellt rund 70 Millionen Euro für die Co-Finanzierung be- reit. Schul- und Kitaträger müssen die andere Hälfte der Anschaf- fungskosten tragen. Die GEW kritisiert die Rahmenvorgaben. Gefördert würden demnach Geräte für den Einsatz in Räumen der Schulen beziehungsweise Kitas mit eingeschränkter Lüf- tungsmöglichkeit, CO2-Sensoren zur Unterstützung des Lüftens sowie mobile Raumluftfiltergeräte für den Einsatz in Räumen der Einfach Kitas oder Schulen, wenn sie von Kindern der Klassen eins bis passend für den sechs genutzt würden. „Das Land springt hier eindeutig zu kurz Öffentlichen und muss unbedingt nachbessern. Es ist wichtig, dass alle Räu- Dienst me sicher gemacht werden, in denen Kinder und Jugendliche
MELDU NGE N ohne Impfempfehlung durch die Stiko beschult werden oder die Kita len können der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres und Sport besuchen. Ich hoffe sehr, dass die Kommunen im Sinne des Gesund- auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Benedikt Lux (Bünd- heitsschutzes an Schulen und Kitas die schlechte Belüftbarkeit sehr nis 90/Die Grünen) „Gleichberechtigung in der Polizei Berlin“ ent- weit fassen“, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. nommen werden. Der Tagesspiegel griff die Zahlen in einem Beitrag auf und befragte dazu sowohl die Polizei Berlin als auch die GdP. Letztere kritisiert unter anderem den insgesamt geringen Frauenan- BAYERN teil in der Landespolizei, Hürden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und weniger Aufstiegschancen nach einer Elternzeit. Die Po- POLIZEI BEKOMMT NEUE lizeibehörde hingegen benennt zahlreiche Maßnahmen zur Förde- ERKENNBARKEITSWESTEN rung von Frauen, darunter: geschlechterparitätisch besetzte Aus- Ende August stellte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wahlkommissionen, die Weiterentwicklung des Frauenförderplans in Nürnberg neue Westen vor, mit denen seit Juli schrittweise alle 2019, in dem regelmäßige Führungskräftetagungen für Frauen, Infor- 36.000 bayerischen Polizist:innen ausgestattet werden. Das Bayeri- mationsveranstaltungen sowie das Entwicklungsverfahren für po- sche Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration hebt tenzielle Nachwuchsführungskräfte enthalten seien. Bei Aufstiegs- die Bedeutung der neuen funktionalen Westen hervor. Diese haben studiengängen könnten zudem Kinder vor Ort betreut werden. Und auffällig farbige Flächen und reflektieren. Damit würden sie vor al- durch eine geschlechtergerechte Darstellung des Berufsbildes in der lem dafür sorgen, dass man sie von den Westen anderer Organisati- Öffentlichkeit wolle man gezielt Frauen für den Beruf werben. onen abgrenzen und unterscheiden könne – ein Aspekt, der bei be- sonderen Einsatzsituationen wie einem Großbrand, Massenkaram- bolagen oder Naturkatastrophen sehr wichtig sein könne. Neu ist BRANDENBURG STIPENDIENPROGRAMM SOLL LANDLEHRER:INNEN LOCKEN Das Land führt das „Brandenburg-Stipendium Landlehrerinnen und Landlehrer“ ein. Im Wintersemester 2021/2022 startet das Pilotpro- gramm mit 25 Stipendien. Das teilte das Ministerium für Bildung, Ju- gend und Sport Mitte mit. Ziel des Programms ist es, Lehramtsstu- dierende dafür zu gewinnen, an Schulen zu unterrichten, die einen besonderen Bedarf an voll ausgebildeten Lehrkräften haben. Aktuell haben laut Ministerium brandenburgweit 53 Schulen fast aller Schulformen (außer Gymnasien) einen solchen, da an diesen Schu- len mehr als 25 Prozent Seiteneinsteiger:innen unterrichten. Das Sti- Foto: Anestis Aslanidis pendium beträgt für die Dauer der verbleibenden Regelstudienzeit monatlich 600 Euro. Bewerben können sich Lehramtsstudierende Die neuen Erkennbarkeitswesten der Bayerischen Polizei wurden am 23. August in Nürnberg vorgestellt. aus dem gesamten Bundesgebiet mit Beginn des 5. Fachsemesters. Voraussetzung ist die Verpflichtung, in den benannten Schulen un- laut Herrmann zudem, dass es künftig neben der Standardweste ter anderem ein Praktikum und das Praxissemester sowie den Vor- auch Westen mit Funktionsbezeichnungen geben wird. „Die Schrift bereitungsdienst zu absolvieren und anschließend dort mindestens auf der Vorder- und Rückseite der Weste zeigt sofort, wer zum Bei- so viele Schulhalbjahre als Lehrer:in zu arbeiten, wie zuvor das Sti- spiel Ansprechpartner für Journalisten ist oder Angehörige, Opfer pendium gewährt wurde. und Zeugen betreut“, so der Innenminister. BREMEN BERLIN WAS DEN KITAS FEHLT (UN)GLEICHBERECHTIGUNG BEI DER POLIZEI? In Bremen herrscht deutlicher Nachbesserungsbedarf beim Kita-Per- 2020 waren von 11.443 Bewerber:innen für den Polizeidienst im sonal, das macht die DGB-Region Bremen-Elbe-Weser in ihrem Land Berlin 3.529 bzw. 30,84 Prozent weiblich. Der Anteil an einge- Schlaglicht „Was den Kitas in Bremen fehlt“ deutlich. Im Koalitions- stellten Bewerberinnen lag mit 375 bzw. 33,39 Prozent von 1.123 vertrag hätten sich die Regierungsparteien darauf geeinigt, bis Ende Kräften leicht über dem weiblichen Bewerber:innenanteil. Die Zah- der Legislatur im Frühjahr 2023 eine Versorgungsquote von 60 Pro- magazin für beamtinnen und beamte 9
MEL DU NG E N zent für Kinder unter drei Jahren zu erreichen. Momentan seien le- HESSEN diglich halb so viele Kinder in Betreuung, in Bremerhaven sogar nur 21 Prozent. Um voranzukommen, bedürfe es gemeinsamer Anstren- „NETTEN WORTEN MÜSSEN TATEN FOLGEN“ gungen und eines Umdenkens in der frühkindlichen Bildung. Zwar Diese Botschaft verknüpfen die Gewerkschaften des öffentlichen gäbe es einen stetigen Personalzuwachs, dieser reiche aber nicht Dienstes mit ihren Forderungen für die Tarifrunde für die Tarifbe- aus, um die steigenden Anforderungen an den Beruf zu erfüllen. Das schäftigten des öffentlichen Dienstes in Hessen. Da das Land nicht Land baue bereits viele neue Kindertagesstätten und schaffe somit Mitglied in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist, verhandeln eine Grundlage für mehr Kitaplätze, doch ohne Personal brächten die Tarifvertragsparteien hier gesondert. Am 1. September war in diese wenig. Für den DGB in Bremen ist klar: Der Schlüssel zu mehr Wiesbaden Verhandlungsauftakt mit Hessens Innenminister Peter Personal sind bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas. Momentan Beuth (CDU). Dieser würdigte zwar den Einsatz der Beschäftigten in gehen rund 25 Prozent der ausgebildeten Fachkräfte in den ersten der Pandemie als herausragend und bedankte sich bei ihnen, legte fünf Jahren wieder aus dem Beruf. aber kein Angebot vor und erklärte, die Gewerkschaftsforderungen würden das Land finanziell überfordern. Die Gewerkschaften wollen HAMBURG SENAT VERABSCHIEDET MASSNAHMEN- PAKET ZUR HAUSHALTSENTLASTUNG Der Hamburger Senat hat Anfang September eine Drucksache be- schlossen, die laut Finanzbehörde „einen Beitrag zum Bürokratieab- bau leistet und den laufenden Digitalisierungsprozess der hambur- Foto: Fototeam Hessen/Holger Nickel gischen Verwaltung unterstützt“. Insgesamt 30 Maßnahmen wur- den aus den Behörden und Ämtern identifiziert, mit denen digitale Prozesse vorangetrieben, Verfahren vereinfacht und beschleunigt sowie der Zugang zu Informationen erleichtert werden solle. Darü- ber hinaus werde auch Einsparpotential bei den Beschäftigten gese- hen, etwa indem Büroräume eingespart sowie Personalaufwuchs Beschäftigte im öffentlichen Dienst des Landes Hessen u nter- ausgesetzt werden könnten. Hintergrund des Maßnahmenpakets mauern ihre Forderungen beim Verhandlungsauftakt für ihre Tarifrunde am 1. September in Wiesbaden. mit dem erklärten Ziel des Bürokratieabbaus ist die Entlastung des Landeshaushalts. Laut Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) könn- ten der Stadt bis 2024 bis zu vier Milliarden Euro Steuereinnahmen für die zirka 45.000 Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Geld, fehlen. Ab 2025 sollen die Corona-Notkredite getilgt werden, ab mindestens aber 175 Euro erkämpfen. Das Entgelt für die Auszubil- 2023 die Schuldenbremse wieder in Kraft gesetzt werden, wenn die denden soll um 100 Euro monatlich erhöht werden und für sie wird Notsituation beendet sei. ver.di Hamburg kritisiert das Maßnahmen- ein zusätzlicher Urlaubstag gefordert. Darüber hinaus sollen unter paket als einseitig und unausgegoren. In einer Stellungnahme be- anderem geregelt werden: die zeit- und wirkungsgleiche Übertra- fürchtet ver.di Einsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten. gung des Tarifergebnisses auf die Beamt:innen, die Erhöhung unbe- Laut zuständigem Fachbereich fristeter Beschäftigungsverhältnisse im Hochschulbereich, eine Ent- Bund, Länder und Gemeinden lastung der Beschäftigten. ver.di-Verhandlungsführerin Christine „verkennt der Senat einmal Behle verwies auf die Vorreiterrolle, die das Land im Hinblick auf die mehr, dass das neue Personal DIE BELASTUNG Tarifverhandlungen mit den restlichen Bundesländern einnehmen dringend benötigt wurde und IST IMMER soll. Am 14. und 15. Oktober findet die zweite Verhandlungsrunde in Dietzenbach statt. wird. Darüber hinaus fehlt es an vielen Stellen weiterhin an NOCH ZU HOCH Personal. Die Belastung der Kolleginnen und Kollegen ist immer noch zu hoch.“ Die Gewerk- MECKLENBURG-VORPOMMERN schaft fordert daher alle Beschäftigten auf, sich in der beginnenden DGB BEGRÜSST ANHEBUNG DES Tarif- und Besoldungsrunde der Länder gegen weitere Einsparungen einzusetzen: „Lasst den Arbeitgeber FHH bei den kommenden Akti- VERGABE-MINDESTLOHNS onen wissen, dass auf eurem Rücken genug gespart wurde und es Firmen, die mit öffentlichen Aufträgen für das Land oder die Kom- jetzt ein Ende haben muss.“ munen arbeiten bzw. öffentliche Aufträge erhalten wollen, müssen 10 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N ihren Beschäftigten ab 1. Oktober einen Stundenlohn in Höhe von fassungsgerichts vom 4. Mai 2020 (2 BvL 6/17 u. a.), wonach die mindestens 10,55 Euro zahlen. Die Anhebung des so genannten Besoldung von Richter:innen in NRW mit mehr als zwei Kindern ver- Vergabe-Mindestlohns um 20 Cent beschloss das rot-schwarze Ka- fassungswidrig zu niedrig ist. Das Gericht hatte dem Gesetzgeber binett Ende August. Ingo Schlüter, stellvertretender Vorsitzender für eine verfassungskonforme Neuregelung eine Frist bis zum 31. DGB Nord, begrüßte die Entscheidung und forderte zugleich eine Juli 2021 gesetzt. Der DGB NRW begrüßte in seiner Stellungnahme Weiterentwicklung: „Neben der deutlichen Bevorzugung von Tarif- grundsätzlich die deutliche Erhöhung des Familienzuschlags für drit- löhnen in der Wirtschaftsförderung te und weitere Kinder rückwirkend zum 1. Januar 2021. Problema- ist die beschlossene weitere Anhe- tisch sei aber, dass die Landesregierung (noch) keine Konsequenzen bung des Vergabe-Mindestlohns ein aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Berliner wesentlicher, dringend notwendiger WEITERE Besoldung vom 4. Mai 2020 (2 BvL 4/18) gezogen habe, in der das Beitrag des Landes zur Erhöhung des ANHEBUNG Mindestabstandsgebot zur Grundsicherung bekräftigt wurde. Als Entgeltniveaus in Mecklenburg-Vor- Konsequenz müssen aus Sicht des DGB alle Besoldungsgruppen in pommern. Nach der Landtagswahl NOTWENDIG NRW deutlich angehoben werden. muss die neue Landesregierung aber darüber hinaus den Vergabe-Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde sofort heraufsetzen. Die Praxis der jährlichen Steigerung nach Tarif- Rheinland-Pfalz index muss beibehalten werden.“ FLUTKATASTROPHE: SOLIDARITÄT UND SONDERURLAUB NIEDERSACHSEN Die Flutkatastrophe im Juli zog eine große Solidarität mit den in Not DGB: KEIN STEUERGELD geratenen Menschen nach sich. Einen besonderen Wunsch hatten zahlreiche Landespolizist:innen. Sie wollten ihre betroffenen Kolle FÜR LOHNDRÜCKER! g:innen entlasten, indem sie diesen ihre Über- und Mehrarbeitsstun- Die Vorgabe einer tariflichen Bezahlung bei öffentlichen Aufträgen den spenden. Dienstrechtlich ist ein solcher Vorgang allerdings nicht fordert der DGB Niedersachsen für das Vergabegesetz des Landes. umsetzbar. Die Gewerkschaften konnten dafür aber 40 Tage Sonder- Vergabegesetze sollen fairen Wettbewerb, soziale Nachhaltigkeit urlaub für Betroffene erreichen. Das Land greift zudem auf beste- und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergeldern si- hende Vorschussrichtlinien des Ministeriums für Finanzen zurück chern sowie Korruption verhindern. Doch vom Land fehlt die Vorga- und hat aus Anlass der Flutkatastrophe in einem Rundschreiben be der Tariftreue. Damit machen sich die niedersächsischen Kommu- Ausnahmetatbestände festgelegt, die Landesbeschäftigten ein zins- nen und das Land nach Auffassung des DGB zu Komplizen von Lohndumping, wenn sie untertariflich oder gar Niedriglöhne bezah- lende Betriebe beauftragen. Sie würden den Anpassungsdruck nach unten auf alle Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten nach Tarif entloh- nen, erhöhen Gegenwärtig besteht in Niedersachsen nur im öffent- lichen Personennahverkehr Tariftreue. Der DGB fordert, dass der Staat seiner Vorbildrolle gerecht werden muss. Die politische Rege- lung einer landesweiten Tariftreue wäre ein wichtiges Signal, um das Tarifsystem und gute Arbeit zu stärken. Schließlich seien Tariflöhne das Kernelement für gute Arbeit. NORDRHEIN-WESTFALEN HÖHERE FAMILIENZUSCHLÄGE AB DEM DRITTEN KIND Foto: istockphoto/Markus Volk Der Landtag hat am 9. September das „Gesetz zur Anpassung der Alimentation kinderreicher Familien sowie zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften“ beschlossen. Den Gesetzentwurf hat- te die schwarz-gelbe Landesregierung Anfang Juni eingebracht. Mit den Regelungen reagiert NRW auf die Entscheidung des Bundesver- magazin für beamtinnen und beamte 11
MEL DU NG E N freies Darlehen in Höhe von 10.000 Euro ermöglichen. Da der An- SACHSEN spruch darauf in Besoldungsgruppe A 9 bzw. in Entgeltgruppe 9b endet, hat sich die GdP dafür eingesetzt, den Anspruch für alle Lan- SCHULEN NICHT AUSREICHEND desbedienstete gelten zu lassen. Die Gewerkschaft hat das Signal AUSGESTATTET bekommen, dass dieses Ansinnen umgesetzt wird. GdP-Landesvor- Am 6. September startete im Freistaat das neue Schuljahr. Kurz zu- sitzende Sabrina Kunz machte deutlich: „Alles, was den Landesbe- vor machte GEW-Landesvorsitzende Uschi Kruse auf die schwierige schäftigten irgendwie helfen kann, versuchen wir über den DGB Situation an den Schulen aufmerksam: „Auch in diesem Jahr sind oder selbst anzuregen und auf den Weg zu bringen. Mein ausdrück- die Schulen nicht bedarfsgerecht ausgestattet. Der Lehrkräfteman- licher Dank geht an alle, die sich für diese Regelungen eingesetzt gel, mit dem wir in dieses Schuljahr starten, erschwert präsenten haben. Insbesondere auch an die politisch Verantwortlichen, dass und verlässlichen Unterricht in einer Pandemie erheblich.“ Die Neu- hier so schnell und unbürokratisch geholfen wird.“ einstellungen ersetzten gerade die ausgeschiedenen Lehrkräfte. We- der die größere Anzahl an Schüler:innen, noch dringend benötigte Vertretungsreserven oder SAARLAND die zwingend notwendigen GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG individuellen Förderungsan- HIER MÜSSE gebote würden personell FÜR EINSATZKRÄFTE abgedeckt. Hier müsse drin- DRINGEND Die GdP im Saarland, sorgt sich um die Gesundheit von Polizei- gend nachgesteuert werden. beschäftigten der Polizeiinspektion der Stadt Lebach. So leide fast Unzureichend sei zudem die NACHGESTEUERT ein Drittel der dortigen Beschäftigten unter Hautausschlägen sowie Ausstattung mit Luftfilteran- WERDEN Atemwegreizungen im Dienst. Die GdP berichtet von einer unhalt- lagen. Eine Mitgliederbefra- baren baulichen Situation. Hinzu kämen polizeiinterne Hinweise gung der GEW Sachsen hat gezeigt, dass das Lüften der Klassenräu- über potentiell gesundheitsgefährdende Schadstoffe in der porösen me vielerorts nicht umsetzbar ist. Die Gründe dafür reichen von Bausubstanz. Die Gewerkschaft geht von Formaldehyd in alten De- nicht zu öffnenden Fenstern bis hin zu Verkehrslärm oder niedrigen ckenplatten aus, die durch kontinuierliche Feuchtigkeit nach einem Temperaturen. Vor diesem Hintergrund sei die zögerliche Haltung großflächigen Wasserrohrbruch in die Raumluft freigesetzt und ein- des Kultusministeriums bei der Anschaffung von Luftfiltern unver- ständlich. „Es ist inakzeptabel, auf der einen Seite auf Präsenzunter- richt zu setzen und auf der anderen Seite nicht konsequent in gute Luft zu investieren. Das Kostenargument darf bei der Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Beschäftigten an den Schulen keine Rolle spielen“, so Kruse. SACHSEN-ANHALT GESETZENTWURF FÜR Foto: istockphoto/Alexey Emelyanov AMTSANGEMESSENE BESOLDUNG Das Landeskabinett hat am 14. September den Entwurf eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften beschlos- sen und wird diesen in den Landtag einbringen. Damit reagiert die Landesregierung auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsge- richts aus Mai 2020 zum erforderlichen Abstand zur sozialen Grund- geatmet werden. Es sei unbegreiflich, dass ein Schadstoffgutachten sicherung in den unteren Besoldungsgruppen (Berlin) und zu Anfor- existiere, das jedoch von der verantwortlichen Stelle zurückgehalten derungen an die Höhe der Besoldung von Familien mit mehr als und der Belegschaft nicht bekannt gegeben werde. GdP-Landesvor- zwei Kindern (Nordrhein-Westfalen). Sachsen-Anhalt sieht im eige- sitzender David Maaß fordert deshalb die Stadt sowie das Innenmi- nen Land Handlungsbedarf – auch bei Beamtenfamilien mit ein nisterium zu sofortigem Handeln zum Schutz der Beschäftigten auf. oder zwei Kindern – und will die Beträge des Familienzuschlags In ihrer Gesundheit geschädigte Gewerkschaftsmitglieder werden rückwirkend zum 1. Januar 2021 anheben. Zudem enthält der Ge- aufgerufen, sich wegen eines möglicherweise zustehenden Rechts- setzentwurf Regelungen für den Kreis der Anspruchsberechtigten anspruchs zu melden. auf Nachzahlungen bis 2008. 12 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N SCHLESWIG-HOLSTEIN energänzungszuschlag aber kritisch und gehen hier von verfas- sungsrechtlichem Klärungsbedarf aus. Das Beteiligungsgespräch der NEUER PFAD ZUR AMTSANGEMESSENEN Ministerin mit DGB und Gewerkschaften ist für den 22. Oktober ter- ALIMENTATION? miniert. Danach geht der Gesetzentwurf in den Landtag. Anfang August stellte Finanzministerin Monika Heinold (Bündnis 90/Die Grünen) die Eckpunkte für einen Gesetzentwurf vor, mit dem die Landesbesoldung verfassungskonform ausgestaltet werden soll. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts aus Mai 2020 zum erforderlichen Abstand zur sozialen Grundsicherung in den un- teren Besoldungsgruppen (Berlin) und zu Anforderungen an die Höhe der Besoldung von Familien mit mehr als zwei Kindern (Nord- rhein-Westfalen) führe auch in Schleswig-Holstein zu Handlungsbe- darf. Wesentliche Eckpunkte sind die Anhebung des untersten Ein- stiegamts von Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1 auf Besoldungsgruppe A 6 Stufe 2, die Erhöhung des Familienzuschlags um pauschal 40 Euro pro Kind, eine finanzielle Entlastung bei der Beihilfe sowie zwei bedarfsabhängige Familienergänzungszuschläge. Mit letzteren wür- Foto: istockphoto/CalypsoArt de auf Grund der Bedarfsprüfung sowie der Berücksichtigung weite- rer Einkommen der Familie ein neuer Pfad zur Sicherstellung einer verfassungsgemäßen Alimentation eingeschlagen. Der DGB und die Gewerkschaften begrüßen die Pläne größtenteils, sehen den Famili- MARKETING ÖFFENTLICHER DIENST – UNSERE EMPFEHLUNG Kirinus – Alpenpark Klinik Klinik am Leisberg Orthopädie, Kardiologie, Erschöpfungszustände, Gastroenterologie, Psy Burnout, Depressionen, chosomatik. Persönlicher Schlafstörungen, u.a. Behandlungsplan mit Kostenübernahme: individueller Therapie Privatversicherungen und kombination. Beihilfe. www.klinik-alpenpark.de www.leisberg-klinik.de Celenus DEKIMED Waldburg-Zeil-Kliniken Die Klinik für Integrative In 12 Einrichtungen set Medizin und Naturheilver zen wir uns Tag für Tag fahren setzt ein gezieltes, für die Gesundheit der strukturiertes Gesund uns anvertrauten Men heitstraining ein. schen ein. www.dekimed.de www.wz-kliniken.de Interesse an dieser attraktiven Werbeform? Gerne können Sie uns eine Mail schreiben: kontakt@marketing-oeffentlicher-dienst.de
MEL DU NG E N THÜRINGEN PERSONALPROBLEME ZUM START DES SCHULJAHRES Anlässlich des Schuljahresstarts am 6. September kritisierte die GEW die prekäre Personalsituation an Thüringens Schulen. „Insbesonde- re an den Grundschulen gibt es teils massive Personalprobleme. Schulleitungen beklagen nicht nur, dass ihnen Kolleg:innen fehlen, sondern dass sie selbst als Klassenlehrer:innen tätig sein müssen“, sagte Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum Ende August. „Diese Mehrfachbelastung bedroht die Gesundheit der Lehrkräfte und er- schwert den Start in die schulische Grundbildung.“ Das Land habe zwar bereits viel in das Personal investiert, mehr Stellen geschaffen und mittlerweile würden alle Lehrkräfte mit 2. Staatsexamen nach A 13 bzw. E 13 bezahlt. Es würden aber nach wie vor zu wenige Foto: istockphoto/Andrey Zhuravlev Lehrkräfte ausgebildet. Sorgen bereitet der Bildungsgewerkschaft zudem weiterhin die Corona-Pandemie. Die mangelnde Anschaf- fung von Luftfiltern gefährde das Ziel, die Schulen sicher zu machen. Die Belastungen trügen die Pädagog:innen, die Kinder und nicht zu- letzt die Eltern. Die Debeka-Gruppe Füreinander da sein Der wahre Wert einer Gemeinschaft zeigt sich in schwierigen Zeiten. Traditioneller Partner des öffentlichen Dienstes (08 00) 8 88 00 82 00 www.debeka.de
AUS DEN GEWERKSC H A FT E N IG BAU VER.DI WALDUMBAU BRAUCHT GUT KLARE ERWARTUNGEN AN DIE AUSGEBILDETES FORSTPERSONAL DEMOKRATISCHEN PARTEIEN Laut der Gewerkschaft IG BAU wurde in den letzten 20 Jahren das Mit Blick auf die neue Legislaturperiode hat die Gewerkschaft ver.di Forstpersonal in Deutschland halbiert. Im Klartext heißt das, dass ihre Forderungen zur Verbesserung der Bedingungen für Beamt:innen weniger Personal für mehr Waldfläche die Verantwortung trägt. Und an die demokratischen Parteien formuliert. Als vordergründig erach- das in Zeiten, in denen der Klimawandel die negativen Veränderun- te die Gewerkschaft hierbei einen strategischen Personalaufbau im gen im Wald beschleunigt, wie nie zuvor. Mit ihrer Studie Wald – Kli- öffentlichen Dienst, der eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffen- ma – Schutz, deren Ergebnisse im Mai veröffentlicht wurden, zeigt sive inkludiere, um so dem Arbeiten am Limit in vielen Bereichen die IG BAU auf, welche Folgen dies für die Beschäftigten hat. Nahe- entgegenzutreten. Auch eine Weiterentwicklung des Laufbahnrechts, zu alle Befragten (92 Prozent) gaben an, dass die Arbeitsbelastung die eine einheitliche Zuordnung von Bildungsabschlüssen zu Lauf- durch die Hitze in den letzten Jahren gestiegen sei. Ein sehr hoher bahnen und Laufbahnfachrichtungen, eine höhere Durchlässigkeit Anteil der Befragten (90 Prozent) führte zudem an, dass es zu wenig in und zwischen den Laufbahnen – insbesondere durch Anerkennung Personal gebe, um die anfallende Arbeit zu erledigen. Dramatisch sei von Berufserfahrung innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie die Lage in Deutschlands Wäldern und ebenso dramatisch die Fol- die Einführung einer verpflichtenden Regelung zur Vereinbarkeit von gen für das Forstpersonal, erklärt Harald Schaum, stellvertretender Beruf und Privatleben ermöglichen würde, trage zur Verbesserungen der Bedingungen bei – so die Gewerkschaft. Zudem fordert ver.di, Beamt:innen auf die Veränderungen der Arbeitswelt durch zuneh- mende Digitalisierungsprozesse besser vorzubereiten. Hierzu seien entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen einzurichten bzw. anzu- bieten. Mehr zu den Forderungen ver.dis unter: www.beamte.verdi.de GEW BEFRISTUNGEN VON LEHRKRÄFTEN – Foto: istockphoto/Thomas-Soellner GEWERKSCHAFT FORDERT KURSWECHSEL Die Ergebnisse einer Studie der Bundesagentur für Arbeit, die Ende Juli veröffentlicht wurde, zeigen deutlich: Das seit Jahren existieren- de Phänomen der saisonalen Lehrkräftearbeitslosigkeit setzte sich auch im Jahr 2020 weiter fort. So waren laut der Studie in den Som- merferien 2020 rund 5.800 Lehrkräfte zusätzlich arbeitslos gemel- Bundesvorsitzender der IG BAU. Die Gewerkschaft bekräftigt des- det. Spitzenreiter war demnach Baden-Württemberg. Hier hätten halb im Beitrag Ohne gesunden Wald kein effektiver Klimaschutz, sich 1.680 Lehrkräfte über die Sommerferien zusätzlich arbeitslos der im Rahmen des DGB Zukunftsdialog erschienen ist, ihre Forde- gemeldet. Aber auch die Bundesländer Bayern und Hamburg bedien- rung nach 11.000 neuen Arbeitsplätzen im Forst. Neben der Aufsto- ten sich oft des Befristungsinstruments, wie die GEW mitteilte. Dass ckung des Personals fordert die IG BAU auch eine Aus- und Weiter- die Länder weiter an ihrer Hire-and-Fire-Politik festhielten, kritisiert bildungsoffensive und mehr Geld, um zum notwendigen Umbau der die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft, Maike Finnern angesichts Wälder zu forschen. des Lehrkräftemangels, der sich in Zeiten von Corona nochmals in- Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website im Bereich tensivierte, stark: „Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte zah- Aktuelles: www.redenwirueber.de len die Zeche für diese Strategie, weil die Qualität des Unterrichtsan- gebots leidet. Zudem sanieren sich die Bundesländer als Arbeitgeber auf Kosten der Beitragszahlenden der Sozialkassen“, so Finnern. Die GEW fordert deshalb dringend einen Kurswechsel der Länder. magazin für beamtinnen und beamte 15
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IM FOK U S Tarifrunde öffentlicher Dienst der Länder Die Forderung steht 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro: Diese Forderung haben die DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes am 26. August in Berlin für die im Oktober beginnende Tarif runde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beschlossen. Für Beschäftigte im Gesundheitswesen will man eine monatliche Erhöhung der Tabellenentgelte um 300 Euro durchsetzen. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. In der Entgelt runde geht es um 1,09 Millionen Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder. Weitere Forderungen Um die auch weiterhin dringend benötigten Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst gewinnen zu können, müssen nach Auffassung der Gewerkschaften die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Außerdem soll die tarifliche Regelung zur Übernahme von Auszubildenden, die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, verlängert wer- den. Sie ist bis zum 30. September 2021 befristet. w ww.unverzichtbar.verdi.de DGB: zeit- und wirkungsgleiche Übertragung auf Beamt:innen Der DGB fordert gemeinsam mit ver.di, GEW, GdP und IG BAU die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des zu erzielenden Tarifabschlusses auf die 1,2 Millionen Beamt:innen und Rich ter:innen der Länder und 175.000 Beamt:innen in den Kommu w ww.gew.de/troed2021 nen sowie auf die dortigen Versorgungsempfänger:innen. Drei Verhandlungsrunden angesetzt Am 8. Oktober beginnen die Tarifverhandlungen mit der TdL in Berlin. Weitere Verhandlungstermine sind für den 1. und 2. No- vember sowie den 27. und 28. November in Potsdam geplant. Das Land Hessen ist nicht Mitglied der Tarifgemeinschaft deut- w ww.gdp.de Tarif und Soziales scher Länder. Hier haben die Verhandlungen bereits am 1. Sep- tember begonnen (siehe Ländermeldung auf Seite 10). Weitere Informationen zu den Kampagnen finden Sie im Internet w ww.igbau.de Forst- und Agarwirtschaft magazin für beamtinnen und beamte 17
VER MIS C H T E S PERSONELLES BUCHTIPP ZUWACHS IM BUNDESBEAMT:INNEN- PRAKTISCHE SYNOPSE ZUM NEUEN SEKRETARIAT VON VER.DI BUNDESPERSONALVERTRETUNGSGESETZ Juliane Schönwald unterstützt seit dem 1. Mai den Bereich Neufassung des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) in Kraft. Beamt:innen in der Bundesverwaltung der Vereinten Dienstleis- Das Gesetz wurde zuletzt 1974 novelliert. Deshalb stellt sich im Perso tungsgewerkschaft. Die Volljuristin ist hier als Gewerkschafts- nalrat aktuell die Frage, was sich konkret geändert hat. Beim Blick ins sekretärin für die Themen Laufbahn- und Disziplinarrecht zu- neue BPersVG wird klar, dass es ständig. Daneben gehören die Konzeption und Durchführung nach der Novellierung völlig anders von Seminaren sowie Veranstaltungen zu ihren Kernaufgaben. aussieht. Es wurde neu strukturiert; Auch der Bereich Öffentlichkeitsarbeit fällt in ihre Zuständig- Regelungen wurden verschoben, keit. Um mit Blick auf Themen und aktuelle Informationen aus neu zusammengefügt und mit dem Bereich Beamt:innen von ver.di stets auf dem Laufenden Überschriften versehen; überholte zu sein, empfiehlt das BM Rechtsvorschriften fielen weg; die den kostenlosen ver.di- Mitbestimmungskataloge wurden Beamt:innennewsletter zu neu geordnet und die Angelegen- abonnieren. heiten der Mitbestimmung in drei zentrale Tatbestände gefasst (vgl. beamte.verdi.de/ service/newsletter §§ 78 bis 80 BPersVG). Für die Per- sonalvertretungen ergibt sich also die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren. Das gilt umso mehr, da die Anwender:innen in den wenigsten Fällen ausgebildete Jurist:innen sein dürften. Sehr hilfreich ist hier eine neue Veröffentlichung im Foto: Danny Prusseit Bund-Verlag. Dr. Eberhard Baden, welcher seit vielen Jahren auch das im gleichen Verlag erscheinende Standardwerk zum BPersVG mit- schreibt, gibt hier eine Übersicht über die wichtigsten Anpassungen. Überaus praktisch ist vor allem die Synopse, in der alte und neue Rege- lungen nebeneinanderstehen und Änderungen hervorgehoben werden. Bund-Verlag, ISBN 978-3-7663-6853-9 INNT MIT DAS ABO BEG ·2022 01 AUSGABE BM TE JA N UA R) (MIT IN EIGENER SACHE UNSER MAGAZIN WECHSELT DEN VERLAG JAHRESABO Ab dem 1. Januar 2022 wird ein neuer Auftragsverarbeiter die Verlags- Ein Jahresabo umfasst 10 Magazine. Die gedruck- ten Ausgaben erscheinen monatlich, im Juli/August arbeiten für unser Magazin übernehmen. und November/Dezember als Doppelausgaben. Aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen können aktuelle Abon nent:innen nicht einfach übernommen werden. Möchten Sie das BM Das ausgefüllte Formular einfach @ abfotografieren oder einscannen und weiterhin erhalten, hat dies zur Folge, dass Sie unser Magazin erneut dann per E-Mail an oeb@dgb.de schicken. abonnieren müssen. Dies geht jedoch ganz einfach mittels Bestellschein, Oder per Post an: DGB Bundesvorstand den Sie hier in dieser Ausgabe auf der Seite 19 finden. Wenn Sie dazu Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik Fragen haben oder unser Magazin auf einem anderen Weg abonnieren Henriette-Herz-Platz 2 · 10178 Berlin möchten, dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an oeb@dgb.de mit Betreff ‚BM-Abo‘. Das BM kann auch online Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite. abonniert w erden unter www.dgb.de/beamtenmagazin www.dgb.de/beamtenmagazinabo 18 magazin für beamtinnen und beamte
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