DEUTSCHLANDS RANGER Bundesverband Naturwacht e.V - Bundesverband Naturwacht eV
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Vorwort Rangerträume – und wie Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer denke, das geht vielen von euch ähnlich. Ich denke da nur gen und konsequenten sie manchmal wahr werden des Bundesverbands Naturwacht, an die vielen Gespräche und herzlichen Begegnungen am Arbeit unseres Bun- wir haben Grund zu feiern! In diesem Jahr begeht der Bun- Rande unserer Fachtagungen, die ja anfangs noch „Treffen“ desverbands. Qualifi- Am 7. Oktober 1970 beteiligte ich mich an einer Wan- Eines war mir aber schon damals klar: wenn man ein so großes desverband Naturwacht e.V. sein 25-jähriges Gründungsjubi- genannt wurden. Doch dieses Wort erfüllte recht bald nicht zierte Arbeit für Natur derung durch den Nationalpark Bayerischer Wald, der Gebiet wie einen Nationalpark nachhaltig nutzen und schüt- läum. Für einige von euch Silberhochzeit sozusagen! mehr die Ansprüche, die wir alle an eine solche Veranstal- und Mensch endet an diesem Tag eröffnet wurde. Es war der erste Na- zen will, braucht man geeignetes Personal, das diese Aufga- tung stellen. Längst können wir resümieren, dass wir unsere nicht an den Gren- tionalpark, der in Deutschland gegründet wurde. Poli- be wahrnimmt. Das Fernsehgerät hatte uns ja schon lange mit Als sich am 13. und 14. Oktober 1995 eine Handvoll Kollegin- jährlichen Fachtagungen zu einem qualitativ hochwertigen zen unserer großen tiker, Förster, Verwaltungsbeamte, Tourismusmanager Rangern in amerikanischen, kanadischen und afrikanischen nen und Kollegen im Schloss Milkel zur Gründung unseres Produkt und Höhepunkt der Weiterbildungstätigkeit der Ran- Schutzgebiete. Und Carsten Wag – die damals noch nicht so hießen, und nicht zuletzt die Großschutzgebieten vertraut gemacht. Zu meiner späteren Verbands traf, wird noch niemand geahnt haben, dass sich ger*innen entwickeln konnten. so gibt es inzwi- ner einheimische Bevölkerung: keiner wusste eigentlich Frau sagte ich: „Wenn ich jemals die Chance bekäme, mir das aus diesem kleinen Verein ein Verband entwickelt, der einen schen Ranger im so recht, was daraus werden soll. Der Blick über den nötige Fachwissen anzueignen und eine entsprechende Stelle wichtigen und anerkannten Platz in der Rangerbewegung ge- 2014 dachte ich, 12 Jahre aktive Arbeit für den Bundesverband Ruhrgebiet, in Großstädten und in tou- eigenen Tellerrand oder gar das Ansinnen, von Na- geschaffen wird, dann möchte ich hier, in dieser herrlichen Na- funden hat. Nicht nur in Deutschland, sondern europa- und sind genug, und ich kandidierte nicht mehr für den Vorstand. ristisch intensiv genutzten Gebieten. Eine Adelung unseres tionen, die lange schon Erfahrungen mit der Materie tur als Ranger arbeiten“ weltweit ist die German Ranger Association ein Verband, der Recht bald musste ich feststellen, dass mir etwas fehlte… Berufsstandes, wie ich meine – wir sind gefragt! hatten zu lernen, waren verpönt. Ich war damals noch einen außerordentlich guten Ruf genießt. In 3 Jahren Pause reifte der Gedanke, mich noch mal einzu- Gefragt auch von den Medien. Inzwischen häufen sich Anfra- Soldat bei der Luftwaffe und als Elektroniker und an- So hat man eben als junger Mensch seine Träume! Manche mischen. Folgerichtig kandidierte ich 2017 erneut. Diesmal als gen von Pressemedien aller Art, aber auch Film-Produktions- gehender Fluglotse weit entfernt von Fachwissen und werden durch andere ersetzt, manche verblassen allmählich, Ich freue mich ganz besonders, dass unsere diesjährige Vorsitzender des Verbands – eine völlig neue Herausforde- firmen suchen unseren fachlichen Rat. Der Bedarf an Rangern tieferen Einblicken in die Materien Naturschutz und aber der eine oder andere setzt sich hartnäckig fest. Mein Fachtagung an den Gründungsort, das Schloss Milkel im Bio- rung. Meine Vorgänger haben alle einen wichtigen Beitrag ge- in Deutschland ist enorm! Ich denke da beispielsweise auch Ökologie. Traum hatte sich während eines schon damals bunten sphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, leistet, diesen Verband aufzubauen und ständig weiterzuent- an die vielen N ATURA-2000-Gebiete. Und so wird es Zeit, mal zurückkehrt. Das war anfangs gar nicht so geplant, als mich wickeln. Und so war es ein schönes, aber auch schweres Erbe wieder eine Bestands- und Bedarfsanalyse durchzuführen. » 1995 Lorenz Richter aus dem BR anrief und mich fragte, ob wir meines direkten Vorgängers Frank Grütz und seines Teams, Diese wird derzeit von der Hochschule für Nachhaltige Ent- nicht die Tagung 2020 gemeinsam dort ausrichten wollen. den Bundesverband nun auch international zu platzieren. wicklung in Eberswalde vorbereitet. Natürlich ist der Bun- Erst im Laufe des Gesprächs „dämmerte“ es bei mir und uns Inzwischen gibt es eine erfolgreich arbeitende AG „Inter- desverband Naturwacht als Projektpartner mit dabei! wurde bewusst, dass wir mit dieser Tagung 2020 an unse- nationale Vernetzung“ innerhalb des Bundesverbands. Auch ren Gründungsort zurückkommen. Und so ist die Entwicklung ihr ist es zu verdanken, dass wir im Mai 2017 die European Es geht also immer weiter voran, die Erfolgsstory „Bundes- GRÜNDUNGSMITGLIEDER: unseres Verbands geprägt von Geschichte(n), Zufällen, vor Ranger Federation aus der Taufe heben konnten – ein Ergeb- verband Naturwacht“ wird weitergeschrieben. Michael Strecker, Roland Ertl, Jan Brock- mann, Jürgen Holzhausen, Ulf Tielking, allem aber von harter Arbeit. In dieser kleinen Jubiläums- nis sehr konsequenter Arbeit besonders unseres Bundesver- Doch nun wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieser Rainer Schmahl, Annett Schäfer, broschüre kommen Zeitzeugen und Wegbegleiter dieser Ent- bands. Ebenfalls seit 2017 unterhält unser Bundesverband Broschüre viel Freude bei der Lektüre. Freuen würde ich Regina Franke, Alfred Heilmann, Ilona wicklung zu Wort und erzählen ihre Geschichten. Vor allem ein Partnerschaftsabkommen mit dem israelischen Ranger- mich, wenn beim Blättern in der Geschichte des Bundes- Ziesche, Beate Blahy (oben von links nach aber möchte diese Broschüre D okumentensammlung sein. verband. Es erfüllt mich mit Stolz, dass dieses Twinning Pro- verbands der oder die eine oder andere Lust bekommt, sich unten rechts) Dokumente, die teils seit Jahren und Jahrzehnten in Ordnern jekt auf dem World Ranger Congress 2019 für seine besonde- aktiv in die Arbeit des Verbands einzumischen. Es ist unser und Schubladen schlummern. Viel zu wertvoll zum Verges- re, völkerverbindende Wirkung mit dem „President Award“ Bundesverband Naturwacht e.V.! VOR GRÜNDUNG sen, wie ich denke… ausgezeichnet wurde. Auf die nächsten 25 Jahre, 1995 1995 1996 Seit 1997 bin ich Mitglied unseres Bundesverbands. Seither Seit Oktober 2018 besteht ein Partnerschaftsabkommen auch ist der Bundesverband eine Art „Heimat“ für mich geworden. mit dem tschechischen Rangerverband. Aber auch national 1. NW-TREFFEN GRÜNDUNGSVERSAMMLUNG 2. NW-TREFFEN Recht bald wollte ich auch aktiv für den Verband tätig sein. geht es stetig voran. Ranger haben sich längst zu einer „Quali- „Hauptamtliche Naturwacht des Bundesverbandes Naturwacht „Berufsbild Schutzgebietsbetreuer“ Und so arbeitete ich zunächst von 2002-2014 im Vorstand des tätsmarke“ in Deutschland entwickelt. Das ist vor allem der Carsten Wagner in deutschen Großschutzgebieten“ am 13./14. Oktober 1995 im Schloß Milkel im BR Rhön, Thüringen Verbands. In dieser Zeit hat mir der Bundesverband enorm qualifizierten Arbeit von fast 600 Ranger*innen in den Nationa- Vorsitzender Bundesverband Naturwacht e.V. 1. WORLD-RANGER-KONGRESS viel Motivation für meine Arbeit als Ranger gegeben. Ich len Naturlandschaften zu verdanken, aber auch der zielstrebi- German Ranger Association in Zakopane, Polen
Lebens festgesetzt und 14 Jahre später ging er in Erfüllung: Am den Bundesverband Naturwacht e.V. im Schloss Milkel treue Mitglieder, die draußen ihren schwierigen Dienst an Mensch und 1. September 1984 trat ich meinen Dienst bei der Nationalpark- in Sachsen. Viel ist seither passiert und wer diese 25 Natur leisten. Danke Euch allen! wacht Bayerischer Wald an. Jahre des Bundesverbandes Naturwacht entweder selbst mitgestaltet oder doch miterlebt hat, dem sind Herzlichst Euer Auch Träume, die in Erfüllung gehen, wollen aber gepflegt werden die Meilensteine dieses Berufsverbandes gegenwärtig: Alfred Heilmann und müssen sich entwickeln. So landete ich nach der deutschen Mitgliedschaft im internationalen Rangerverband, bei Wiedervereinigung im kommunalen Naturschutz in Sachsen und Europarc Deutschland e.V., im Bundesverband berufli- drei Jahre später wurde ich vom Sächsischen Umweltminis- cher Naturschutz, weltweite Rangertagungen, die Ein- terium als stellvertretender Leiter des Biosphärenreservates führung des Fortbildungsberufs „Geprüfte/r Natur- und unser 1. Schritt H e il m a n n „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ eingesetzt. In dieser Landschaftspfleger/in“ und nicht zuletzt unsere jährlich zum Logo Alfred Funktion konnte ich meine eigene Rangertruppe aus hochmoti- stattfindenden Naturwacht-Fachtagungen. vierten Bewerberinnen und Bewerbern aufbauen. Die Deutsche Einheit brachte uns so manches neue Großschutzgebiet: Naturparke, Nationalparke und Mein Berufs- und Lebensweg hat mich nach einigen Biosphärenreservate, die dank großzügiger Förderung auch mit Betreuungspersonal versehen waren. Jahren fachlich und örtlich in andere Gefilde geführt. Dennoch bin ich diesem Verband von Herzen verbunden Es war mühsam, Kontakte zu pflegen; unser föderales System war in diesem Punkt eher hinderlich. Die- geblieben. Mein Dank gilt allen so engagierten Men- sen Umstand hatten auch andere Naturschützer und Naturschutzorganisationen bemerkt. Ein Projekt des schen, die den Staffelstab von mir übernommen haben WWF-Deutschland machte den Anfang, hier Abhilfe zu schaffen. Also einen Überblick über die Personalaus- und den Bundesverband professionell und mit Herzblut stattung der Schutzgebiete in Deutschland zu erhalten und einen gewissen Standard anzustreben. Ermutigt weitergeführt und weiterentwickelt haben. Sei es als durch internationale Kontakte und die Beauftragung durch die Kollegen beim ersten deutschlandweiten Na- Vorstandsmitglieder, als Geschäftsführer, als Organisa- Im Anhang und auf weiteren Seiten turwachttreffen, sammelte ich einige tapfere Mitstreiter um mich und wir gründeten am 13. Oktober 1995 toren, als Motor der Naturwachtblätter oder einfach als mehr zur Entstehung unseres LOGOs 1998 Foto: Dr. Dieter Bley STAATLICHE AN- ERKENNUNG: 1997 des Berufes „Geprüfter Natur- und Land- 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 schaftspfleger“ 3. NW-TREFFEN 4. NW-TREFFEN 5. NW-TREFFEN 6. NW-TREFFEN 7. NW-TREFFEN 8. NW-TREFFEN 9. NW-TREFFEN 10. NW-TREFFEN „Ranger in Schutzgebieten – „Nachhaltige Nutzung in Schutzgebieten – „Ranger – voll gut drauf?“ „Ranger in Deutschland zwischen Restriktion „Das Image der Ranger in Deutschland“ „Interpretation als Methode „Konfliktvermeidung und -lösung“ „Profis laden ein – Ranger ein Beruf mit Zukunft“ die Rolle der Ranger“ in Hohnstein; in Willebadessen, und Animation“ in Schierke, NLP Hochharz; Sachsen-Anhalt der Kommunikation“, Alfred Toepfer in Laufen in den Schutzgebieten“ NLP Sächsische Schweiz, Sachsen Natur- und Umwelt-Akademie, NRW in Heiligkreuztal, Baden-Württemberg Akademie für Naturschutz (NNA) in Finowfurt, BR Schorfheide-Chorin Müritz-NLP Mecklenburg-Vorpommern in Schneverdingen, Niedersachsen
Aus der Frühzeit des Bundes- desländern treffen können. Erfahrungsaustausch, Pflege von Freundschaften und Wissenszuwachs sind die wichtigsten Aber denkste! In Deutschland sitzen nicht nur die Institutio- nen, die sich mit Berufsbildung und Berufsbildern befassen, Herzlichkeit der Mitglieder und BerufskollegInnen unterein- ander. Jedes Treffen ein echtes Familienerlebnis! Das einzige verbandes Naturwacht e.V. Inhalte dieser Treffen. mit am Tisch, sondern auch die Gewerkschaften, und die witterten unliebsame Konkurrenz. Die IG BAU mauerte be- was mich dabei störte, waren die Raucher, aber das hat sich ja inzwischen auch erledigt. Die ersten Treffen organisierte Alfred souverän, und ich be- harrlich, verweigerte ihre Zustimmung zur Anerkennung des Ein Vierteljahrhundert liegt nun schon zwischen unserm Start Seit 1991 war ich Das Treffen im März 1995 wurde ein großer Erfolg. Über hun- ganisiert und vorbereitet. Ein Satzungsentwurf lag auf dem wunderte ihn dafür. Da aber stellte er uns vor die Tatsache, Weiterbildungsberufes Schutzgebietsbetreuer, es war zum in 1995 und dem Jubiläumsjahr 2020 – ich glaube, für unsern Mitarbeiterin der dert TeilnehmerInnen begegneten sich am Üdersee im Natur- Tisch, eine Notarin war bestellt, und der Gründungsakt lief dass er nach gut drei Jahren nicht weiter den Vorsitz führen Mäusemelken. Auch ich saß an dem Tisch und musste zuse- Beruf, für unsern Verband war das eine gute Zeit! Wir sind in- Naturwacht des freunde-Haus, für drei Tage drehte sich da alles um Schutz- ziemlich glanzlos, aber ohne Stolpern über die Bühne. Das lag wollte – wir mussten uns neu sortieren, im März 1999 wurde hen, wie sich die Herren in Positur brachten, ihre jeweilige zwischen sogar auf internationaler Bühne präsent, die welt- Biosphärenre- gebiete und Ranger. Auch Alfred Heilmann war dabei, als ganz bestimmt an unserer Ahnungslosigkeit von solchen Din- ein neuer Vorstand gewählt, und die Vorsitzendenfunktion Bedeutung unterstrichen, die Hahnenkämme anschwellen weite Vernetzung wird immer enger – der Schutz von Natur y Beate Blah servates Schorf- heide-Chorin, ab Leiter der Naturwacht im sächsischen Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“. Er erzählte, dass gen – man hätte da noch ganz andere Verrenkungen machen können! ging auf mich über. Neun Jahre lang hatte ich Gelegenheit, viele Bundesländer kennenzulernen, in die ich sonst wohl ließen und dann unser so wichtiges Anliegen verschleppten. Sie konnten sich nicht einigen. und Umwelt kennt ohnehin keine Grenzen. 1994 leitete ich sie er Gordon Miller getroffen hatte, den Präsidenten des IRF, der nicht so rasch gekommen wäre, unsere jährlichen Treffen Alfred schrieb einen deutlichen Brief an Angela Merkel, Eure Beate Blahy für einige Jahre. In diese Zeit fiel die In- International Ranger Foundation. Auf die Frage, warum der Aber wir wollten eine gute Sache voranbringen, mehr nicht, wanderten durch die Bundesländer, und wir suchten be- die damalige Bundesumweltministerin, und bekam eine be- itiative eines ersten Naturwacht-Treffens, das damals noch deutsche Rangerverband noch nicht Mitglied sei, erwiderte und das klappte. Wir wählten Alfred als ersten Vorsitzenden, vorzugt die auf, in denen die Sache der Ranger weniger gut schwichtigende Antwort – egal, danach lief es besser. Man mit starker Unterstützung des WWF -Aufbaustelle Ost – in Alfred: „Na diesen Verband gibt’s doch gar nicht.“ das bot sich an, er hatte sämtliche Vorarbeiten gemacht und stand, ihr Beruf noch wenig anerkannt war, die Sicherheit von einigte sich schließlich auf den Kompromiss, den alle kennen, unserm Schutzgebiet organisiert wurde. Es sollte einem bun- uns mit seiner zupackenden Art überzeugt, der Richtige zu festen Stellen fehlte, und andere Problemlagen. den/die Natur- und Landschaftspfleger/in! Nach mehreren ein weiterer Schritt zu unserem Logo desweiten Kennenlernen der BerufskollegInnen dienen. Die „Dann gründe einen!“ schmetterte Gordon ihm entgegen, und sein, um Deutschlands Ranger zusammen zu holen. Und es Jahren! wenigen Naturwachten, die es bis dahin gab, so im National- Alfred tat, wie geheißen. Er suchte sich Mitstreiter, und auch war eine gute Wahl! Eines meiner eindrücklichsten, eher unguten Erlebnisse war park Bayerischer Wald oder eben in den Schutzgebieten der ich bot an, mitzuhelfen bei diesem wichtigen Schritt. Wir der Kampf um die Anerkennung des Berufsbildes „Schutzge- Ganz im Gegensatz dazu waren ausnahmslos alle anderen Neuen Bundesländer, hatten kaum Gelegenheit, einander zu trafen uns noch im selben Jahr, im Oktober 1995 auf Schloss Seitdem gibt es Jahr für Jahr ein Bundesweites Naturwacht- bietsbetreuer/in“ in Deutschland. Wir hatten gedacht, das sei Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Bundesverband Na- treffen, und genau das sollte sich ändern. Milkel, ganz standesgemäß, Alfred hatte alles bestens or- Treffen, wo sich SchutzgebietsbetreuerInnen aus allen Bun- doch selbstverständlich, in andern Ländern längst gegeben! turwacht e.V. einfach großartig, prima, voller Sympathie und 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 11. NW-TREFFEN 12. NW-TREFFEN 13. NW-TREFFEN 14. NW-TREFFEN 15. NW-TAGUNG 16. NW-TAGUNG 17. NW-TAGUNG 18. NW-TAGUNG „Bildung für nachhaltige Entwicklung – „Alle unter einem Dach neue Strategien „Barrierfreies Naturerlebnis“ „Länder übergreifender Naturschutz“ „Welt im Wandel – die Rolle der Naturwacht“ „Globale Bewahrung unserer Naturschätze – „Vielfalt des Lebens – das Weltnaturerbe „Naturerleben und Gesundheit – Ranger Theorie und Praxis“ in deutschen Großschutzgebieten“ in Gemünd, NLP Eifel in Fischbach, BR Pfälzerwald in Lenzen, Ranger und ihre regionale Verantwortung“ Wattenmeer“ im Spannungsfeld von Tourismus und Res- in Frankenau, NLP Kellerwald-Edersee, in Behringen, NLP Hainich BR Flusslandschaft Elbe, Brandenburg in Groß Gmain, Salzburg, Österreich in St. Peter-Ording, Schleswig-Holstein sourcenschutz“, NP Rothaargebirge, NRW Naturschutz-Akademie Hessen
Naturschutz als nationale Aufgabe und Stabilität gesorgt haben. Um agieren zu können, braucht es aber neben den notwendigen finanziellen Mitteln auch mer mehr auch international um Vernetzung zu bemühen. Der Blick über den Tellerrand eben – voneinander lernen und sich kommen. Und so schied ich 2017 nach neunjähriger Amtszeit als Vorsitzender und zwölfjähriger Vorstandsarbeit aus. Ich für uns Ranger und internationale liebe Vorstandskollegen und Ranger-Freunde, die mithelfen, europaweit vernetzen. freue mich, dass mit Carsten Wagner mein Freund und lang- Ideen umzusetzen und in die Welt zu tragen. jähriger Weggefährte als Vorstandsmitglied 2017 zum Vorsit- Inspiriert von einem eindrucksvollen Meeting im Herbst 2013 mit zenden des Bundesverbands gewählt wurde. So wie mir kam Herausforderung zur Zusammenarbeit Während meiner Zeit als Vorsitzender hat sich mir unsere Bundestagung 2010 in Salzburg besonders eingeprägt – und Sean Willmore, dem damaligen Präsidenten der IRF und Vertre- tern der Rangerverbände aus der Tschechischen Republik, der und kommt es Carsten darauf an, dass wir Ranger selbstbe- wusst und mit Stolz unsere Tätigkeiten ausüben, uns als Teil ich habe im Rückblick den Eindruck, dass diese Tagung ein Schweiz und Deutschland sowie dem damaligen europäischen einer weltweiten und vernetzten großen Ranger-Familie ver- Mit meiner Anstellung Nach einigen Jahren im Rangerdienst habe ich gelernt, dass noch mehr europaweit und international bekannt wurde und „Meilenstein“ für unseren Verband war. Neben unserem Repräsentanten der IRF, Florin Halastauan aus Rumänien, hat- stehen und diese wichtige Tätigkeit von der Gesellschaft wie Frank Grütz als Ranger im Saar- Naturschutz nicht an Ländergrenzen endet. Die modernen als zuverlässiger Kooperationspartner national und beson- „kleinen“ Jubiläum (15 Jahre Bundesverband) war es eine ten sich spontan mehrere aktive und interessierte Mitglieder auch von Politikern gesehen und geschätzt wird. land ging für mich Naturschutzprobleme bringen es mit sich, dass man global ders international Anerkennung fand. Tagung, die definitiv im „Ausland“ (wenn auch nur ein paar des Bundesverbands zusammengefunden, um an der europa- 2005 ein Traum in Er- denken und vernetzt länderübergreifend sowie regional ar- Kilometer hinter der Grenze) stattfand. Das Wetter war ab- weiten und internationalen Vernetzung zu arbeiten und die Es ist noch ein langer Weg bis dahin, aber unser Bundesver- füllung. Ich weiß noch, als wäre beiten muss. Dies war jedoch nur möglich, weil mein/e Vorgänger/in Alfred solut perfekt, wie auch die Organisation durch die Berg- und Gründung der Europäischen Ranger Föderation voranzutreiben. band ist stark – auch für die kommenden Jahre – durch jeden es gestern gewesen: Meine Zusage bekam ich wenige Heilmann und Beate Blahy nach innen einen stabilen und star- Naturwacht Salzburg. Und wir hatten eine Palette internatio- Dies führte dann 2014 zur Gründung der AG „Internationale Ver- Einzelnen von uns. Tage vor Weihnachten 2004 – mein schönstes Weihnachts- Meiner Meinung nach bringt jede Zeit besondere Aufgaben ken Bundesverband aufgebaut hatten und der Bundesverband naler Referenten aus Österreich, Italien und der Schweiz. Die netzung“ in unserem Bundesverband und nach mehreren Jah- geschenk. Als Erstes kaufte ich mir nach Weihnachten ein und Herausforderungen mit sich und so war ich bestrebt, innerhalb Deutschlands und auch darüber hinaus bereits einen Swiss Rangers hatten sich frisch gegründet und der damalige ren harter Arbeit kam es dann im Mai 2017 zur Gründung der Wir Ranger setzen uns für das Wichtigste ein, das es über- gutes Fernglas (denn Ranger müssen ja viel beobachten) und während meiner Zeit als Vorsitzender des Bundesverbandes, gewissen Stellenwert sowie ein Ranger-Image hatte. Beson- Präsident Urs Wegmann hielt ein Referat, was den Grund- Europäischen Ranger Föderation während des 4. Europäischen haupt gibt: den Schutz allen Lebens auf der Erde in all seiner das Zweite und Wichtigste – ich bin in den Bundesverband den Bundesverband international weiter zu öffnen und in Mit- ders dankbar bin ich in diesem Zusammenhang der damaligen stein gelegt hat für unsere mittlerweile langjährige Ver- Ranger Kongresses in Litomerice, Tschechische Republik. Vielfalt! Naturwacht eingetreten – ich war damals (und bin es bis heu- teleuropa zu einem Dreh- und Angelpunkt für internationale Geschäftsführerin Heike Flemming und dem nachfolgenden bundenheit und Freundschaft. Daneben empfand ich diese te) so stolz, ein Ranger zu sein und mich aktiv von Herzen für Weiterbildung, europaweite Vernetzung und Kooperation zu Geschäftsführer Jan Brockmann, die mit ihrer umsichtigen Tagung in Salzburg wie eine Tür, die wir damit aufgestoßen Irgendwann ist die Zeit gekommen, den Staffelstab weiter zu Herzlichst den Schutz unserer Natur einzusetzen. machen. Das hat m. E. dazu geführt, dass der Bundesverband Kassenführung und Professionalität für finanzielle Rücklagen haben, um weiter über den Tellerrand zu schauen und uns im- geben und damit wieder frische Kräfte und neue Ideen zu be- Euer Frank Grütz 2017 Gründung der * während des 4. Europäischen Ranger Kongresses, Litomerice, Tschechien Europäischen Die Zukunft liegt auch in unseren Händen Ranger Födera- tion (ERF) * 2014 2013/14 2017 2018 2014 Bachelor- Gründung des Studiengang Partnerschafts- Partnerschafts- Arbeitskreises 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Gründung der AG „Landschaftsnutzung abkommen abkommen „Schutzgebiets- „Internationale und Naturschutz“, Ver- betreuung“, tiefungsrichtung mit israelischem mit tschechischem Vernetzung“ EUROPARC „Schutzgebietsbe- Rangerverband Rangerverband Deutschland BVNW treuung“ 19. NW-FACHTAGUNG 20. NW-FACHTAGUNG 21. NW-FACHTAGUNG 22. NW-FACHTAGUNG 23. NW-FACHTAGUNG 24. NW-FACHTAGUNG 25. NW-FACHTAGUNG 26. NW-FACHTAGUNG „Qualifiziert und vielseitig – Der lange Weg „Großschutzgebiete und ihre Bedeutung – „Die Rückkehr von Luchs und Wolf – eine „Ranger regional, national und global – „Mehr Wildnis in Deutschland – Ranger „Ranger – Konfliktmanager in Natur- und „Tourismus in Schutzgebieten – Herausforde- „25 Jahre Bundesverband Naturwacht – vom Wächter zum Ranger“, Ranger als Schlüssel zur unmittelbaren neue Herausforderung für den Naturschutz“, Schutzgebietsbetreuung im Kontext einer und ihre besondere Verantwortung“, NP Kulturlandschaften“, NLP Hunsrück rung oder Chance in der Gebietsbetreuung“, Ranger in einer Welt des Rückgangs der NLP Vorpommersche Boddenlandschaft, Naturerfahrung“, NLP Harz, Niedersachsen nachhaltigen Entwicklung“, Hohemark, Westmünsterland, NRW Hochwald, Rheinland-Pfalz NLP Niedersächsisches Wattenmeer globalen Biodiversität“, BR Oberlausitzer Mecklenburg-Vorpommern NLP Bayerischer Wald, Bayern NLP Schwarzwald, Baden-Württemberg Niedersachsen Heide- und Teichlandschaft, Sachsen
Mitgliedsnummer 4 Aufregend Gründung eines nationalen Rangerverbandes vorschlägt – so war es dann 1995 soweit. Vor 25 Jahren also. Seitdem Nun mag ich etwas schwärme- weitere Schrit te zur Entstehung berichtet! bis heute hat sich einiges getan und vor allem der Bundesverband risch veranlagt unseres Logos Naturwacht hat es – über „Ranger voll gut drauf“ – „Qua- sein, aber es ist lifiziert und vielseitig“ und „Ranger und ihre besondere Geburtstag und Als ich 1995 die Leitung sam mit meinem damaligen Team konnten wir die Verbandsar- Verantwortung“, um nur einige Themen zu nennen, voran- das erlaubt es, des Naturwacht-Pro- beit trotzdem in vielfältiger Weise unterstützen und gemeinsa- gebracht. Auch an den Themen der Jahrestagungen kann die Freude an jektes der Umweltstif- me Ziele voranbringen, z.B.: sich die Entwicklung des Bundesverbandes Naturwacht der Begegnung tung WWF-Deutsch- ➠ Förderung des nationalen und internationalen Austauschs zu einer starken Interessenvertretung ablesen. mit Kolleginnen J a n Br ockm a n n land übernahm, über- gab mir meine Chefin ➠ Mit-Initiierung des Freiwilligen-in-Parks-Programms und des Zurückschauend wundere ich mich manchmal über die und Kollegen im schönsten Heike Flemming Junior-Ranger-Programms von Europarc Deutschland e.V. eine lange To-do-Liste. Ein ➠ Integration von Rangern in die Betreuung von Natura-2000 vielfältigsten Begegnungen, die ich im Zusammenhang Beruf der Welt Punkt lautete: „Unterstützung der Gründung eines Gebieten mit dem Bundesverband und meiner Tätigkeit im Na- auszudrücken: deutschen Rangerverbandes“. Alfred Heilmann hatte dazu be- tionalpark Unteres Odertal bisher vor Ort und über die Also – über den eigenen Gartenzaun hinausschauen, reits beim 1. Bundesweiten Ranger-Treffen im März 1995 auf- Im Herzen Ranger, stieg ich 2005 aus dem Verwaltungsjob aus Grenzen erleben durfte. Nie vergesse ich die Eindrücke von anderen lernen und für andere etwas tun – ist für gerufen. Alfred lernte ich im Mai 1995 auf dem 1. Welt-Ranger- und biete seitdem mit dem Unternehmen „Heide-Ranger“ im Na- Im Wandel vom 2. Weltkongress der IRF in Costa Rica 1997, auf dem mich eines der Elixiere, die das Leben schön und Kongress in Zakopane in Polen kennen. Wir waren beide be- turpark Lüneburger Heide Dienstleistungen rund um die Natur der Zeit: so ich unseren jungen nationalen Verband als einzige Deut- sinnvoll machen. geistert und dauerhaft inspiriert vom Geist dieser Veranstal- an. Als in der Praxis tätiger Ranger nahm ich die Verbandsarbeit sahen unsere sche vertreten habe. Es ist schön, dass wir auf dieser tung und wollten dazu beitragen, dass alle Ranger in Deutsch- wieder aktiv auf und war von 2010 bis 2019 als Geschäftsführer Naturwacht- Plattform mittlerweile mit einer deutschen Delegation Ich weiß aber auch aus der eigenen Tätigkeit als Sach- land Teil dieser Welt-Ranger-Familie werden können. tätig. Als Geschäftsführer hat man die finanziellen und organisa- blätter in teilnehmen, wie 2019 in Nepal mit mehr als 30 Teilneh- bearbeiterin für deutsch-polnische und internationale torischen Rahmenbedingungen für die Aktivitäten der Mitglieder den ersten mern aus dem ganzen Bundesgebiet. Ich erinnere mich Zusammenarbeit, dass die Phasen zwischen den Be- Alfred hatte alles mit großem Engagement perfekt vorbereitet, und des Vorstandes sicherzustellen. Im Schnitt eine E-Mail pro Jahren aus, an die Begegnungen mit Gordon Miller, einen der Be- gegnungen voller Arbeit stecken, die nur durch das ak- weitere Mitstreiter*innen zusammengetrommelt und so konnte Tag ist da gar nichts. Neben der Bürokratie von SEPA bis DGSVO noch recht gründer der International Ranger Federation und lang- tive und fleißige Miteinander vieler Akteure geleistet die Gründung des Bundesverbandes Naturwacht e.V. im Oktober und von der Steuererklärung bis zur Satzungsänderung gibt es einfach ge- jährigen Vorsitzenden, ja und an seine Katze. Sie zu werden kann und mehr als bloße Veranstaltungsorga- 1995 erfolgen. Ohne die Zusammenarbeit mit dem Bundesver- aber auch schöne Dinge. Die Image-Broschüre, die deutsche macht, schwarz-weiß und noch kein so schönes Layout füttern war der Obolus für die Übernachtung in seinem nisation ist. Davor also immer meinen Hut ab! So auch band, in dem ich im Gründungsvorstand bis 1998 mitarbeitete, Version der Thin-Green-Line DVD, die neue Website und inter- wie heute. Aber die Inhalte!! Die waren damals schon Haus – ich hatte den Bundesverband 1999 auf der Jah- vor der Arbeit unseres Bundesverbandes und seiner wären viele Erfolge, die im Laufe des WWF-Projektes erreicht nationale Projekte, die ich begleiten durfte, bleiben mir in Erin- aktuell, spannend, und länderübergreifend interessant. restagung des englischen Rangerverbandes im PEAK Mitglieder. wurden, nicht möglich gewesen. Zu nennen sind unter anderem: nerung. Nationalpark vorgestellt. Ich glaube, dass wir vor allem aus der eigenen Kraft ➠ Die Verordnung des bundesweit anerkannten Fortbildungs- Insbesondere das ENEA-Projekt in Tunesien, in dem wir als Bun- …ich kann mich an einen Wochenenddienst 1992 erin- Es ist wie ein Familiennetzwerk, das auch hilft, wenn es einen sehr starken und aktiven Berufsverband entwi- berufes „Geprüfte/r Natur- und Landschaftspfleger/in (1998) desverband Mitarbeiter*innen von Schutzgebieten und NGOs nern – Samstag, 10:00 Uhr, an der alten Eiche am Großen ansteht eine internationale Fachtagung zu grenzüber- ckelt haben, der längst aus den Kinderschuhen heraus ➠ Die Übernahme von 132 Mitarbeiter/innen der Naturwacht begleiten durften, ihren schwierigen Weg in Sachen Schutz- Stein bei Oderberg im BR Schorfheide-Chorin – wir wer- schreitenden Schutzgebieten zu organisieren (2012 im ist, eine große und breite Anerkennung findet und von Brandenburg in feste Arbeitsverträge (1997) gebietsbetreuung und BNE zu gehen, motiviert mich, mich in den einem internationalen Gast als deutsche Rangerin- Nationalpark Unteres Odertal). Gordon Miller war mehr- seinen Mitgliedern getragen wird. Als Geschäftsführe- ➠ Die Etablierung von Rangern in allen Nationalparks Deutsch- Sachen Wissens- und Bildungstransfer weiter für die Welt-Ran- nen vorgestellt, Beate Blahy und ich. Nicht lange später, fach Gast auf unseren Jahrestagungen. Die Liste der Be- rin durfte ich diesen Prozess von 1998 bis 2010 12 Jah- lands ger-Familie zu engagieren. 1994, sitzen Beate und ich mit weiteren Auserwählten im gegnungen lässt sich fortsetzen und sich zweimal im re lang begleiten. Das macht mich stolz. Der Beruf des ➠ Die Fortführungen der vom WWF-Deutschland organisierten Flieger und wir treffen an 21 Tagen amerikanische Ran- Leben zu begegnen ist manchmal nicht nur ein Spruch: Rangers ist auch in Deutschland attraktiv geworden und Naturwacht-Treffen bzw. Fachtagungen über die Projekt- In diesem Sinne möchte ich mich bei allen bedanken, die den gerkollegen in 28 Schutzgebieten – vom Lake Michigan So traf ich unlängst 2018 in Swaziland einen Teilnehmer erntet Respekt. Das ist schön! laufzeit hinaus Verband in den letzten 25 Jahren unterstützt haben und freue zur kanadischen Grenze (Fortbildung über den German am 3. IRF-Kongress im Krüger Nationalpark im Jahr 2000 Da ich den Verband mehr als Vertretung der in der Praxis arbei- mich auf weitere gemeinsame Aktionen, Projekte und Feiern! Marshall Fund). Ich sehe uns 1995 auf der ersten bundes- wieder – Lucky hat damals Glück und über eine Stiftung Um unser Logo haben wir lange gerungen und uns intensiv Gedan- tenden Ranger gesehen habe, beendete ich meine Vorstandstä- weiten Naturwachttagung in Eberswalde und höre ge- eine Rangerausbildung erhalten – heute führt er Gäste Eure ken gemacht. So was soll ja auch für lange Zeit Gültigkeit haben, und tigkeit, als ich 1997 Leiter der Naturwacht Brandenburg wurde Euer spannt zu, als Alfred Heilmann vom ersten internationa- durch sein Land und ist „Lucky“ im wahrsten Sin- Heike Flemming es sollte uns auch als seriösen, ernst zu nehmenden Bundesverband und damit quasi auf die Arbeitgeberseite wechselte. Gemein- Jan Brockmann len Rangerkongress in Zakopane (Polen) berichtet und die ne des Wortes. Nationalpark Unteres Odertal repräsentieren.
Meine erste Natuwachttagung „Spannungsfeld Tourismus und Ressourcenschutz“, „Wildnis“, „Rückkehr von Wolf und Luchs“, „Bildung und weitere Schritte zu unserem Logo für nachhaltige Entwicklung“, u.a..Gute Referenten, Im Januar 1998 flat- staatlich getragenen Umweltbildungseinrichtung (Natur- Hauptthema war „Ranger – voll gut drauf“ (Umgang mit lebendige Diskussionen und kompetente Moderation terte die Einladung und Umweltschutz Akademie NRW) bereits dienstlich zu tun jungen Menschen) Im Vorfeld der Tagung musste sich das durch unsere bisherigen Vorsitzenden (Heilmann, Bla- zum 4. Bundesweiten gehabt. Jetzt bekam ich durch das persönliche Kennenlernen Land NRW Gedanken zum möglichen Rangereinsatz ma- hy, Grütz und Wagner) machen diese Tagungen interes- Naturwacht-Treffen der Ranger/innen einen konkreten Einblick in deren Arbeits- chen und bei der Tagung entsprechend Position beziehen. sant und wertvoll. und Fachtagung gebiete und Einsatzmöglichkeiten. Der Beruf des Rangers/ (18.-20.März1998) Schutzgebietsbetreuers bzw. des Mitarbeiters der Natur- ➠ 2001 – 1. Natur- und Landschaftspfleger-Lehrgang in Sie geben Anregung und Motivation. Einmal im Jahr zur Burg Hohn- wacht bekam für mich sehr konkrete Konturen. Nun hatte ich NRW. trifft sich die immer größer werdende Rangerfamilie . G e r tr u d Hein stein/Sächsische eine klare Vorstellung davon, welchen Personenkreis wir zu- in Deutschland und mittlerweile wissen auch Ran- D r Schweiz auf mei künftig zu „Natur- und Landschaftspfleger/innen“ ausbilden ➠ 2002 – Idee zur Gründung eines Nationalparks in der Eifel. ger/innen aus dem Ausland diese Veranstaltung sehr nen Schreibtisch. würden, wo deren künftige Einsatzmöglichkeiten liegen wer- Der Landesforst entsendet 6 Forstwirte zum 2. Lehrgang. zu schätzen und geben wiederum neue Impulse. Der Das Thema lautete „Nachhaltige Nutzung in den und welche Lerninhalte wir vermitteln sollten. Erste Ranger als hauptamtliche Schutzgebietsbetreuer in Bundesverband bleibt weiterhin offen für Gäste und Schutzgebieten – die Rolle der Ranger“. NRW! potenzielle Partner, so dass neue Kontakte und Allian- Da auch Vertreter des Bundesamts für Naturschutz (Han- zen entstehen. Neben den „alten“ erfahrenen Ranger/ Das klang interessant, so dass ich einen Dienstreiseantrag no Henke) und des Bundesinstituts für Berufliche Bildung ➠ Von 2001 -2019 wurden in NRW 10 Lehrgänge (158 Teil- innen kommen auch viele junge Ranger/innen, was den stellte. Mein Chef meinte nur: „Was wollen Sie da? Wir haben (BIBB, Herr Bischoff) anwesend waren, wurde darüber nach- nehmer/innen) durchgeführt. Auch andere Bundesländer Bundesverband jung erhält und auch herausfordert. Die in NRW doch gar keine Ranger!“ Ich antwortete: „Das kann gedacht, wie die Verordnung über die Prüfung zum anerkann- schickten ihre Mitarbeiter/innen zur Ausbildung nach gute berufliche Ausbildung aber auch Weiterbildung ist sich ja auch ändern!“ Also fuhr ich in die Sächsische Schweiz, ten Abschluss „geprüfte/r Natur- und Landschaftspfleger/ NRW. wichtig, um jungen Ranger/innen befriedigende beruf- ▼ ohne eine Vorahnung zu haben, dass diese Tagung sich nach- in“ (März 1998) als berufliche Fortbildung und Weiterquali- Zusätzlich wurden 2014 und 2015 in Rheinland-Pfalz zwei liche Perspektiven zu bieten. haltig auf mein weiteres (Berufs-)Leben auswirken würde. fizierung umgesetzt werden kann. Wer soll die Lehrgänge Lehrgänge (30 TN) fachlich begleitet, um den Nationalpark Jan beim Vortrag Völlig fremd, denn ich kannte keinen anderen Tagungsteilneh- durchführen und was gehört in den Rahmenstoffplan? Hunsrück-Hochwald in der Aufbauphase zu unterstützen. Wir können im Bundesverband viel voneinander ler- über die Ranger mer, ich hörte mir die Vorträge und Diskussionen an. nen, wie es z.B. das Programm „Train the trainer“ zeigt. in Deutschland. Die vielen Gespräche – insbesondere abends in gemütlicher ➠ Im Nationalpark Eifel, am Rothaarsteig und im Ballungs- Auf den Bundestagungen habe ich immer viel dazu ge- Auf dem Ärmel Es herrschte eine bemerkenswerte Aufbruchsstimmung und Runde – waren sehr motivierend und auch inspirierend für raum der Metropole Ruhr gehören heute unsere ausge- lernt und durch die vielen persönlichen Begegnungen/ prangt der Auf- Alfred Heilmann gelang es, der Tagung ein gewisses Flair zu mich. Da ich das Hotelzimmer mit Heike Flemming und Bea- bildeten Ranger/innen zum selbstverständlichen Erschei- Freundschaften viel Motivation erhalten, den Lehrgang näher mit unserm geben. Der sächsische Umweltminister sowie verschiedene te Blahy teilte, hatte ich ohnehin bereits die Frauenpower im nungsbild. „Geprüfte/r Natur- und Landschaftspfleger/in“ auch Logo. Leiter von Großschutzgebieten waren anwesend und die Prä- Bundesverband kennen und schätzen gelernt. Mir wurde im Da sie insbesondere in der Besucherbetreuung sehr gute weiterhin durchzuführen, um Menschen aus grünen senz der knapp 90 Ranger/innen aus den unterschiedlichsten Laufe der Tagung klar, dass wir auch in Nordrhein-Westfalen Arbeit leisten, ist davon auszugehen, dass weitere Ran- Ausbildungsberufen auf ihre Tätigkeit als Ranger/in Schutzgebieten machte deutlich, dass auch in Deutschland künftig Rangerstellen schaffen müssen, auch wenn die amtli- gerstellen in NRW eingerichtet werden. vorzubereiten. die Ranger/innen als eigene Berufsgruppe im Naturschutz chen NRW-Entscheidungsträger hierzu damals noch keiner- Hier sind wir schon ganz dicht dran! ▼ nicht mehr wegzudenken sind. Heike Flemming (damalige lei Ambitionen zeigten. Irgendwie müsste ich das hinkriegen! ➠ Nach 1999 war NRW auch 2007 (Nationalpark Eifel), 2012 Auch in der Zukunft wird es wichtig sein, sich bei allen Zwischen diesen sieben Varianten Geschäftsführerin) und Mike Marshall berichteten über das Am letzten Abend setzte sich Alfred Heilmann an meinen (Rothaarsteig) und 2017 (Metropole Ruhr) Gastgeber für Gelegenheiten und in verschiedensten Gremien für die wurde im Kreis des Vorstands und 2.Weltrangertreffen (Costa Rica) und zeigten somit die inter- Tisch und bereits nach 10 Minuten hatte er mich überredet, die Tagungen des Bundesverbands. professionelle Schutzgebietsbetreuung durch Mitar- unter Einbeziehung von Jan Gahsche, nationale Bedeutung des Rangerberufs auf. Jan Brockmann dass NRW im nächsten Jahr die 5. Bundestagung ausrichten beiter/innen der Naturwacht stark zu machen. Die Ta- der sehr viel mitgearbeitet hat, ab- (damals noch für die Naturwacht Brandenburg) stellte die sollte. Leicht verkatert, aber mit vielen neuen Ideen reiste gungen des Bundesverbands sind hierfür ein wirkungs- gestimmt. Und die Nummer Zwei ist Perspektiven der Schutzgebietsbetreuer in Deutschland vor, ich als „frisches“ Neumitglied des Bundesverbands wieder Fazit voller Werbeträger. es dann geworden, sie begleitet uns wobei es auch um den Berufsabschluss „Natur- und Land- zurück nach NRW. Seit 1998 habe ich jede Bundestagung besucht und so- seit 23 Jahren. schaftspfleger“ ging. mit auch die unterschiedlichsten Großschutzgebiete ken- Mit dieser beruflichen Weiterbildung zum ersten nichtakade- ➠ 1999 fand im März das 5. Bundesweite Naturwachttref- nengelernt. Jede Tagung hat ihren eigenen Schwerpunkt Dr. Gertrud Hein, mischen Naturschutzberuf hatte ich als Mitarbeiterin einer fen in Nordrhein-Westfalen (Willebadessen) statt. Das wie „Konfliktvermeidung und -lösung“, „Barrierefreiheit“, Natur- und Umweltschutz Akademie NRW
Ein Rangerleben ohne Bundes- dungserscheinungen ein, auch bei uns Rangern. Das glaubt zwar niemand, denn gefühlte 98 % der Menschheit scheinen den Rangerberuf für DEN TRAUMJOB überhaupt zu halten. Viele Kollegen sind inzwischen in Ehren ergraut. Als ich 2015 das Gruppenbild der europäischen Rangertagung meiner Fa- milie schickte, schrieb eine unserer Töchter zurück: „Sieht den Tagungen ins Bett gingen und jedes Mal bekam ich von Beate Blahy wegen der Raucherei einen Anschiss. Auch diese Aufgabe können wir getrost inzwischen den Jüngeren in die verband ist möglich, aber sinnlos Wir Ranger – insbesondere wenn wir länger als 10 Jahre mit dabei sind – sehen das erfahrungsgemäß differenzierter. Für aus wie die Pfadfinder beim Seniorenausflug“. Tatsächlich können bei den Tagungen schon viele von ihren Enkeln erzäh- Hände legen. mich waren Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung neue len, nachdem in der Anfangszeit eher die Familiengründung Bei mir steht der Eintritt in den Ruhestand am 31. Mai 2032 Donnerwetter, drei- desländern beneidet werden. Ich sag nur eins: „Baden-Würt- sen sie etwas langsamer, dafür aber im Osten rasend schnell, Herausforderungen, die meiner Tätigkeit einen neuen Schub ein Thema war. Es ist schön zu sehen, dass eine neue Gene- an. Ich hoffe deshalb, dass ich noch bei 13 Tagungen mit dabei ßig Jahre war es temberg“ und „Muschderländle“! allerdings in sehr unbefriedigenden Beschäftigungsverhält- verliehen. Diese Arbeitsschwerpunkte trugen mit dazu bei, ration junger Kollegen nachwächst, die neuen Schwung und sein kann und freue mich auf jede einzelne! letzten Herbst her, Gott sei Dank durfte ich diesen Paragraphen ab 1992 mit An- nissen auf ABM-Basis. dass wir in der Öffentlichkeit nicht mehr als die „Kettenhunde neue Ideen mit in den Verband bringen, daher mache ich mir dass ich meinen drea Müller in Bühl, ab 1993 mit Jörg Klüber am Schliffkopf Dank Alfred Heilmanns Engagement wurde 1995 der Bun- der Ökopolizei“ wahrgenommen wurden. um den Fortbestand unseren Bundesverbandes keine Sorgen. Euer Achim Laber R anger- Diens t am Feldberg auf- und ab 1994 mit Regina Franke aus der Wutachschlucht teilen. Regina war übrigens damals als Gründungsmitglied des Bun- desverband Naturwacht gegründet. Besonders am Anfang war es eine große Herausforderung, die ABM-Stellen in den Für mich ist es immer noch eine der zentralen Fragen, wie wir Jahrzehntelang gehörte ich regelmäßig zu den Letzten, die bei Achim Laber genommen habe. desverbandes mit dabei. neuen Ländern in feste Stellen umzuwandeln, und Dank der das Rangerbild in der Öffentlichkeit weiter verbessern kön- 30 Jahre, die wie im Flug vergangen sind! Dass es draußen in den Weiten des Deutschen Universums Arbeit des Bundesverbandes hatte es damals in vielen Fällen nen. Den Bundesliga-Kickern hat es beispielsweise ganz gut Feldbergranger Achim Laber im Kreis seiner jungen Gäste. Dass sie begeistert sind, kann man sehen! Ich kann mich kaum erinnern, dass es eine Zeit ohne den weitere Kollegen gab, erfuhr ich bereits Anfang Dezember geklappt! Von nun an ging es bergauf mit den Rangern. „Wir getan, dass sie im Bereich des öffentlichen Auftretens in den Bundesverband gegeben hat. Beim Schreiben der folgenden 1991 bei einem Seminar der „FÖNAD“ (dann EUROPARC, jetzt brauchen eine Ausbildung oder zumindest eine Fortbildung letzten Jahren etwas gecoacht wurden. Das würde sicherlich Zeilen kam die Erinnerung zurück. Warum ich so glücklich bin, Nationale Naturlandschaften). Da habe ich sie zum ersten Mal zum Ranger!“ – das war eine unserer zentralen Forderungen, auch uns nicht schaden. Vielleicht könnten wir darauf in den dass er gegründet wurde, darüber will ich hier berichten. entdeckt: Ranger aus anderen Schutzgebieten! die ich persönlich allerdings mit etwas gemischten Gefüh- kommenden Jahren mal im Verband einen Schwerpunkt legen. len verfolgte: Müsste ich dann auch nochmal die Schulbank Ich weiß nicht, wie viele Freundschaften in unserer „Ranger- Die ersten zwei Jahre wurschtelte ich in „meinem“ Natur- Das Seminar hieß „Nationalparke in Deutschland: Natur- drücken? Gott sei Dank ging es mir wie den Automobilisten, familie“ in den letzten Jahren entstanden sind, Freundschaf- schutzgebiet „Feldberg“ selbstbewusst, aber weitgehend schutz trotz Tourismus?“. Die deutschen Ranger, die damals die vor dem 1. Mai 1909 schon im Besitz eines Kraftfahrzeugs ten, die sich auch über (innerdeutsche) Grenzen hinweg ent- planlos vor mich hin. Ich setzte ein Besucherlenkungskonzept mit dabei waren, hatten alle noch an einem kleinen Stamm- waren. Die brauchten damals dann auch keinen Führerschein wickelten. Wie schön war der Tag der deutschen Einheit 2014 um, das mir die Kollegen bei der damaligen Bezirksstelle für tisch Platz. Zum ersten Mal lernte ich Jürgen Holzhausen, den mehr zu machen. mit Ralf Hegewald, Mario Marschler, Nico Brunkow, Manfred Naturschutz in Freiburg in die Hand drückten. 19 km Trampel- Einzelkämpfer aus der Rhön, mit seinen tollen Fotos kennen Lütkepohl und Frank Grütz! Wir saßen bei schönstem Herbst- pfade und Wanderwege waren schnell gesperrt. „Naturschutz und die Kollegen aus dem Bayerischen Wald, die mir großes Dieses Jahr sind wir nun bei der 25. Naturwachttagung an- wetter mit Schwarzwälder Kirschtorte und „Pflümli-Schümli“ ist wichtig. Das müssen doch eigentlich auch die Schwarzwäl- Vorbild waren. Gerne denke ich an einen Sketch zurück, bei gelangt. Es ist toll, bei den Tagungen die schönsten Natur- bei uns am Titisee im Garten. Ein Tag, an dem wir nicht nur die der einsehen!“, dachte ich mir. Doch es dauerte nicht lange, dem die Kollegen sehr humorvoll den Unterschied zwischen räume Deutschlands kennen zu lernen, Landschaften, die ich Sonne, sondern auch die deutsche Einheit intensiv am eigenen bis ein Aufschrei der Entrüstung durch den Hochschwarzwald einem schlechten und einem guten Ranger herausarbeiteten. wahrscheinlich ohne den Bundesverband nie kennen gelernt Leib spürten. Wie glücklich war ich außerdem als Schwarz- fegte. „Wir dachten, Ihr habt so einen braven Bub – jetzt macht Roland Ertl war damals ebenfalls schon dabei. Ich kann mich hätte! Auch aus diesem Grund gehören die Tagungen für mich wälder, dass auch unsere Kollegen aus der Schweiz in den der unsere ganzen Wanderwege dicht!“ bekamen meine El- auch noch gut an die damalige Kollegin von Neuwerk erinnern, zu einem der Höhepunkte eines jeden Kalenderjahres. Hoch- letzten 10 Jahren dazugestoßen sind. Endlich gab es mal ein tern zu hören, und „Noch mehr Naturschutz am Feldberg!“ die sich so über ihre neue, teure Dienstjacke von Fjällräven motiviert fahre ich nach den Veranstaltungen nach Hause. Mit paar Kollegen, bei denen ich mich nicht um ein passables titelte die Lokalpresse, ohne dies positiv zu meinen. freute. Sie war etwas zerknirscht, als wenige Wochen später neuen Ideen im Koffer – und nicht nur mit Ideen. Ich kann mich Hochdeutsch bemühen musste! ein Schiff einen Container vor der Küste von Neuwerk verlor an die Tagung in der Eifel erinnern, nach der ich im Koffer auch Wie gerne hätte ich da Kollegen gehabt, die ich hätte fragen mit exakt den gleichen Jacken, so dass alle Insulaner plötzlich noch einen halben Sack Gips hatte, den mir Helmut Bertsch Auch die Vernetzung mit anderen Rangern auf internationaler können: „Wie macht ihr das?“ Aber die gab es – zumindest in wie Ranger aussahen. ans Herz legte! Dieser nordrhein-westfälische Modelliergips Ebene sehe ich sehr positiv. Der Besuch des Konzentrationsla- Baden-Württemberg – in den ersten Jahren nicht. Geschlage- ist seit dieser Zeit am Feldberg zu bewundern, als „Gesicht“ gers Theresienstadt mit den israelischen Kollegen im Rahmen ne drei Jahre hatte ich im baden-württembergischen Natur- Ein großes Thema war bei dieser Tagung die Entwicklung in meines Styroporkopfkollegen in der Dauerausstellung im Haus der europäischen Rangerkonferenz in Litomerice war eines schutzgesetz einen EIGENEN Paragraphen, den es NUR FÜR der ehemaligen DDR, wo Michael Succow gerade jede Menge der Natur. der bewegendsten Ereignisse meines Arbeitslebens. Ich freue MICH gab. Es handelte sich um den § 54 a, in dem geregelt war, Biosphärengebiete und Nationalparke aus dem Boden stampf- Ich war um die Jahrtausendwende sehr dankbar, dass Öf- mich auf den weiteren Ausbau dieser internationalen Kontak- was die Aufgaben des „hauptamtlichen Naturschutzwartes“ te. Wahnsinn! Und Wahnsinn auch, wie schnell dann Anfang fentlichkeitsarbeit und Umweltbildung einen immer größer te! Wie man Bären vertreibt, hat mir ein georgischer Kollege sind und was wir für Rechte haben. Einen Paragraphen, um der 1990er neue Kollegen und Kolleginnen dazu kamen. Die werdenden Stellenwert in unserer Arbeit bekamen. In jedem gezeigt: Man reißt sein Handy hoch, rennt ihm hinterher und den wir zum Teil heute noch von den Kollegen in anderen Bun- Ranger schossen wie Pilze aus dem Boden. Im Westen schos- Beruf schleichen sich nach einigen Jahren gewisse Ermü- ruft „Ich will ein Selfie mit dir!“
Unser Logo in den Wie aus Leidenschaft Jahren von 1995 bis 2019 ein eigener Beruf wird Dass eine Bundesumweltministerin, die damals Dr. • Öffentlichkeitsarbeit, Angela Merkel hieß, sich ein halbes Jahr Zeit lässt, • Betreuung der „Freiwilligen in Parks“ und nicht ehe sie die dringende Bitte eines Bundesverbandes zuletzt nach Geltendmachung ihres Einflusses beantwor- • der Schutz der Schutzgebiete ganz konkret, vor tet, ist wohl hinzunehmen. Alfred Heilmann hatte Ort. mit einem Schreiben an sie sehr deutlich gemacht, wieviel für die deutschen SchutzgebietsbetreuerIn- Dabei bieten sich viele Chancen für eine Spezialisie- nen davon abhängt, endlich ein eigenes anerkanntes rung in bestimmte Richtungen, je nach Schutzgebiet, (Fortbildungs-)Berufsbild zu bekommen. je nach eigener Qualifikation und Neigung. Es gibt in den Reihen der Ranger exzellente Herpetologen, Angestoßen worden war der ganze Prozess durch Entomologen, Botaniker, Spezialisten für bestimmte die Fortbildung von 200 ABM-Kräften in Branden- Tierarten wie Wolf, Luchs, Fledermaus oder Fisch- burg, die mithilfe von viel Geld aus Brüssel über otter. Bibermonitoring ist tägliches Brot, seit sich knapp zwei Jahre berufsbegleitend 1992 und 1993 dieser Baumeister wieder über weite Teile Deutsch- auf der Schulbank saßen. Am Ende stand eine an- lands ausgebreitet hat, und für Luchs und Wildkatze erkannte Fortbildung für alle, die die Prüfungen be- stehen schon die nächsten zukünftigen Experten in standen hatten – aber nur gültig in Brandenburg! den Startlöchern – in manchen Bundesländern sind Es dauerte dann noch bis 1998, ehe es soweit war sie bereits an der Arbeit. und wir es schwarz auf weiß bekamen: Schutzge- bietsbetreuung ist ein staatlich anerkannter Beruf Ganz wesentlich bei der Beschreibung von Rangern in ganz Deutschland! Seitdem gibt es den/die Ge- in Deutschland ist, dass es sich um den ersten nicht- Unser neues prüfte/n Natur- und Landschaftspfleger/in, und da- akademischen Naturschutzberuf handelt, und zu al- LOGO ab 2020 mit einen Beruf, der überraschend vielseitig ist, der Einsatzmöglichkeiten vor allem in den Nationalen lermeist stammen die Schutzgebietsbetreuer aus der Region, in der sie arbeiten. Damit bringen sie einen Naturlandschaften Deutschlands bietet, aber auch nicht zu unterschätzenden Vorteil mit: sie sprechen im kommunalen Bereich oder sogar in der Selbstän- die Sprache der Leute vor Ort, das schafft Vertrauen digkeit. und Akzeptanz. Und darum geht es sehr oft – Ver- trauen schaffen den Zielen von Nationalparks, Bio- Sieht man sich die Aufgaben an, die Ranger heute sphärenreservaten oder Naturparks gegenüber. Das wahrnehmen, kann man wirklich staunen: kann am besten eine/r, den oder die die Leute ken- nen. • Biotop- und Artenschutz, • Betreuung von FFH-Gebieten, Bei den SchutzgebietsbetreuerInnen gibt es auffal- • Biotop-Pflege, lend wenig Fluktuation, wer so eine Stelle bekommen • Umweltbildung, hat, der gibt sie nicht freiwillig wieder her. Denn es • Bildung für nachhaltige Entwicklung, ist ein Traumberuf!
Ranger weltweit Der Bundesverband Naturwacht ist seit vielen Jahren Mario Schmid, Ranger im Nationalpark auch international vernetzt. Auf den Kongressen der Inter- Bayerischer Wald, berichtet: nationalen Ranger Federation waren fast immer deutsche Ranger vertreten – im November 2019 im Chitwan National- „… Auf Initiative von Sean Willmore park (Nepal) sogar mit einer 32 Teilnehmer starken „Mann- dem Präsidenten der IRF besuchten wir, schaft“. die deutsche Ranger-Abordnung, gemeinsam mit der israe- Unser Bundesverband war einer der ersten nationalen Verbände, lischen Ranger-Abordnung das nahegelegene Arbeitslager Irgendwie wurde den Fahnenträgern die Fahne immer der ein Partnerschaftsabkommen abschloss: 2017 mit dem israeli- Zahlreiche Ranger*Innen pflegen private Kontakte und Terezin „Theresienstadt“, wo im zweiten Weltkrieg viele schwerer und tiefe Demut bereitete sich in der Gruppe aus. schen und 2018 mit dem tschechischen Rangerverband. Freundschaften zu Rangern in anderen Ländern. Berufli- Juden umgekommen sind. Dieses Erlebnis hat bei mir Spu- Es war dort und auch jetzt nicht einfach, Worte zu finden, Vor allem das Twinning-Projekt mit Israel wird intensiv mit gegen- cher Austausch und die Zusammenarbeit der Ranger wer- ren hinterlassen. Die Emotionen, die man hat, wenn man in aber die Worte des israelischen Rangers gehen mir persön- seitigen Arbeitsbesuchen gepflegt. Besonders stolz sind wir den seit vielen Jahren umgesetzt und gelebt – die Twinning Uniform gemeinsam mit Kollegen sowie der deutschen und lich immer noch im Kopf herum: „Ich habe keinerlei Hass darauf, dass es 2019 mit dem „President Award“ der IRF geehrt Projekte mit Tschechien und Israel bestehen seit 2017 bzw. israelischen Flagge ein solches Mahnmal besucht, sind ei- gegenüber meinen deutschen Kollegen, im Gegenteil – ich wurde. 2018. gentlich nicht in Worte zu fassen. schätze sie …“ unglaublich …
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