"Der Produktionsstandort Schweiz stimmt" - Thermoplan
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6 Interview «Der Produktionsstandort Schweiz stimmt» Adrian Steiner, CEO des Kaffeemaschinen-Herstellers Thermoplan AG, über die ungewöhn- liche Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens, die Zusammenarbeit von «Klein mit Gross» in einer internationalen Marktnische und über Eckwerte beim Innovieren und Investieren. ››Das Gespräch führte Prof. Max W. Twerenbold CEO Steiner und die Gründerfamilie Steiner – Sie sind Wie ist die Rollenverteilung im Familienunternehmen Namensvetter, aber nicht verwandt. Und beide sind gestaltet? Sie im Kaffeemaschinengeschäft gross geworden … Verwaltungsratspräsident Domenic Steiner gibt viel Handlungs- In Schwyz aufgewachsen, stiess ich im Februar 1998 als 21. Mit- und Gestaltungsspielraum, schenkt Vertrauen. Das hat mich ge- arbeiter zu Thermoplan. Das sehr persönliche Anstellungsge- prägt. Als ich 30 Jahre alt war, übertrug er mir die Verantwor- spräch mit den Firmengründern Esther und Domenic Steiner tung für sein Unternehmen. Entscheidend ist, dass man gemein- beeindruckte mich. Kurz zuvor war Thermoplan ins Kaffeema- sam gestalten kann. Die Zusammenarbeit ist denn auch eine sehr schinengeschäft eingestiegen. Mit diesem Produkt bin ich ver- enge – geschäftlich wie persönlich. Dem Absprechen von wich- bunden. Als Elektrotechniker zeichnete ich verantwortlich für tigen Entscheiden ist das sehr dienlich. den technischen Kundendienst. Schon bald war ich in das Star- bucks-Projekt involviert, zuerst mit technischem Fokus, nach- Sie erwähnten bereits Ihren zweijährigen Aufenthalt her mit dem Fokus auf Kundenbetreuung. Rund zwei Jahre bei Starbucks in den USA. Welchen Nutzen haben Sie weilte ich deshalb bei Starbucks in den USA. Zurück in Weggis aus dieser Zeit gezogen? leitete der Firmengründer im Jahr 2006 seine Nachfolgerege- Bei Starbucks kam ich Anfang 2000 in eine Welt mit 20 000 Mit- lung mit mir ein. 2009 wurde mir die operative Führung des Un- arbeitenden – inzwischen sind es 300 000 Mitarbeitende und ternehmens übertragen. Ich konnte mich zugleich beteiligen über 25 000 Coffeeshops. Ich spürte, wie ein Grosskonzern funk- und habe Einsitz im Verwaltungsrat. tioniert, wie die Entscheidungsprozesse laufen. Und es entstan- den persönliche Beziehungen, von denen ich heute profitieren Wie kam der Firmengründer dazu, ins Kaffeemaschi- darf. Ich möchte diese Erfahrungen nicht missen. Meine Emp- nengeschäft einzusteigen? fehlung an die junge Generation: Wer die Chance «Ausland» hat, Als Visionär erkannte Domenic Steiner rechtzeitig wegleitende sollte sie packen. Trends. Sein Werdegang ist in der Tat nicht alltäglich. Nach der Verkehrsschule ging er zur Bahn, wurde mit 37 Jahren Souschef Bleiben wir beim Thema Ausland. Vor allem China im Bahnhof Arth-Goldau. 1974 verliess er die Bahn und wagte spielt als Absatzmarkt und Standort eine grosse den Sprung in die Selbstständigkeit. Während zehn Jahren Rolle. Welche Herausforderungen stellen sich dort? machte er im DL-Sektor Grossküchenplanungen. Danach wurde Auf alle Fälle spielen diese in ganz anderen Dimensionen und er Maschinenbauer. Also vom Beamten zum Dienstleister zum in ganz anderer Manier. Ein kürzliches Telefongespräch mit dem Maschinenbauer in so kurzer Zeit. Anfang 1990 erkannte er, dortigen chinesischen Leiter mag das veranschaulichen. Er be- dass sich seine Technologie der Schlagrahmherstellung auch für richtete, das lokale Government habe entschieden, dass die Nie- die Herstellung von Milchschaum eignet. Das war die zündende derlassung mit 250 Mitarbeitenden nach zehnjähriger Präsenz Idee. 1995 fiel der Entscheid zur Kaffeemaschinen-Herstellung. am Standort in der Nähe von Shanghai gezügelt werden müsste. Die Thermoplan-Erfolgsgeschichte setzte ein. Die Gebäude würden zugunsten eines Technoparks abgerissen. KMU-Magazin Nr. 12, Dezember 2017
8 Interview Wir könnten aber einen Kilometer entfernt neue Gebäude be- ausgebaute Forschung und Entwicklung attraktiv. Sie profitie- ziehen. Er habe sechs Monate Zeit dafür, der Umzug sei mitfi- ren vom Coaching, sammeln Erfahrungen und wechseln nach nanziert, Einsprachen gebe es nicht. Fürwahr, Chinesen packen einiger Zeit, um weitere Erkenntnisse zu holen. Es ist ein gesun- solche grossen Herausforderungen mit Langmut an, manchmal des Kommen und Gehen. Thermoplan profitiert von einem Netz- wird die Aufgabe jedoch unterschätzt. Der Aufbau der Nieder- werk von Betrieben, mit denen wir freundschaftlich verbunden lassung entsprach einer Lernkurve. 2001 setzte der Verkauf ein. sind. Der Kontakt zu Unis und Hochschulen – Luzern, ETHZ, Die ersten Jahre waren von grosser Personalfluktuation geprägt. Rapperswil – funktioniert. Die Dynamik des chinesischen Marktes beeindruckt mich. Seit 2007 bin ich regelmässig drei- bis viermal im Jahr in unserer Und wie steuern Sie das Managementsystem? Niederlassung für technischen Kundendienst, Verkauf und Af- Wir überwachen und steuern unser Unternehmen mittels eines tersales. Produziert wird dort nicht. Die chinesische Führung Management-Cockpits, welches heute eine Vielzahl von Infor- ist zuverlässig. mationen aus einem ganzen Netzwerk verdichtet präsentiert. Unser System, stufengerecht aufgebaut, ist über die Jahre ent- Sie führen das Unternehmen seit 2009. Inwiefern hat standen. Waren anfänglich eher vergangenheitsorientierte Fi- sich Ihre Verantwortung als CEO im Laufe der Zeit ge- nanzkennzahlen im Zentrum, so sind es jetzt auch Kenndaten wandelt? zu Effizienz, Performance, KVP, Rückverfolgbarkeit und so wei- Ich war 28 Jahre alt, als mich Domenic Steiner fragte: «Gehen ter. Grundlage ist ein ERP-System mit Stammdaten. Wir führen wir den Weg zusammen?» Mein Vertrauen in seine Person war konsequent mit Kennzahlen. Neu daran ist lediglich die Art des gross. Ich dachte, er weiss schon, was er mit mir plant. Was alles Zugriffs. Bei 97 Prozent Exportanteil ist es unabdingbar, dass auf mich zukommen würde, erahnte ich damals noch nicht. So die Daten auf dem Handy zur Verfügung stehen. wuchs bei mir mit den Jahren auch die Verantwortung und gleichzeitig das Verantwortungsbewusstsein. Das hängt nicht Thermoplan ist mehrfach SQS-zertifiziert. Mit wel- zuletzt mit dem rasanten Wachstum von Thermoplan zusammen. cher Notwendigkeit? Meine Verantwortung geht ja über das rein Geschäftliche hinaus Zertifikate und Normen stehen auf meiner Führungsagenda, mit dem Betrieb, mit der Zulieferkette und mit den Kunden. Es denn man muss intern erklären können, weshalb wir diesen geht auch um rund 290 Mitarbeitende und deren Familien. Forderungen strikt nachkommen müssen. Ohne Normen könn- ten wir nicht wirtschaften. Am Anfang unseres Weges standen Wie würden Sie Ihren Führungsstil umschreiben? vor 20 Jahren die ISO-Normen, zuvorderst ISO 9001. Wir Ein Hinweis vorab: Terminmässig werde ich geführt – wirkungs- machten uns damals Gedanken über die Gestaltung der Pro- voll durch meine Assistentin. Zur Frage: Ich selber führe koope- zesse. Danach bauten wir aus mit ISO 14001, also Umweltma- rativ, aber so, dass auf Veränderungen schnell reagiert werden nagement, und OHSAS 18001 betreffend Arbeitssicherheit und kann. Voraussetzung dafür ist eine fitte und transparente Orga- Gesundheitsschutz. Das sind wichtige Grundlagen, um im Un- nisation. Transparenz ermöglicht den Blick auf das Ganze und ternehmen ein vertieftes Bewusstsein für Qualität zu schaffen. fördert das Verstehen von Zusammenhängen. Sicher, man be- In unserem Falle werden wir an weiterführenden branchenspe- findet sich stets auf einer Gratwanderung zwischen Chancen zifischen Standards aus dem Lebensmittelsektor gemessen, an und Risiken. Notwendig ist deshalb viel Kommunikation, direk- UL – Underwriters Laboratories, NSF International, CCC – ter Bezug zur Produktion, zum Markt und zur Zulieferkette. China Compulsory Certificate und CQC – China Quality Certi- Weil wir mit grossen Key Accounts zusammenarbeiten, ist fication. Nestlé zum Beispiel, ein sehr anspruchsvoller Kunde, grosse Flexibilität im Handeln unabdingbar. Unser Vorteil: Das fordert diese ein. Es macht fast keinen Unterschied, ob man ein Familienunternehmen hat die erforderliche Nähe zur Basis, und Joghurt produziert oder eine Kaffeemaschine; die Normanfor- wir können schnell entscheiden. Für die Mitarbeitenden, egal derungen sind sehr ähnlich. in welcher Funktion und auf welcher Stufe, bin ich «greifbar». Man spürt meine Präsenz. Daraus ergeben sich immer wertvolle Starbucks sieht in der Thermoplan-Kaffeemaschine und vertrauensbildende Gespräche – gegenseitig. Unsere Bü- «den Goldstandard». Welche Qualitätspolitik setzt rolandschaft begünstigt das. Sie ist offen gestaltet, hell und das voraus? übersichtlich. Der Weg zur Qualität ist ein Prozess. Wir haben uns nach Berei- chen organisiert mit klaren Verantwortlichkeiten – Qualität und Worauf achten Sie bei der Mitarbeiterentwicklung? Verkauf, das heisst Kundenzufriedenheit, Beschwerdemanage- In der Innerschweiz finden wir sehr gute Mitarbeitende sowohl ment, Service, Kommunikation zum und vom Kunden. Qualität vom Anforderungsprofil her als auch bezüglich Loyalität. In der und interner Dienst beinhaltet Führungssystem, Management- Produktion achten wir auf Berufsleute, welche aufgrund ihrer Review, Dokumentenlenkung und Rückverfolgbarkeit Materi- Ausbildung fähig sind, Zusammenhänge zu erkennen. Das be- alfluss. Qualität und Entwicklung stehen für Konstruktionsricht- ginnt schon bei den Lernenden. Für junge Ingenieure ist unsere linien, Methodenkompetenz, Innovationsprozess, FMEA, Zer- KMU-Magazin Nr. 12, Dezember 2017
Interview 9 tifizierungen von Produkten und so weiter. Qualität im Sektor Servicebedarf und so weiter und die intelligente Vernetzung. «Operations» umfasst Lieferantenbewertung, Abweichungsma- Zuverlässigkeit ist ein spezifischer Vorteil. Der Endkunde von nagement, Prüfplanung und -mittel, Qualitätssicherung. Also: Starbucks will seinen Kaffee ohne Schlangenstehen schnell und Damit unterschiedliche Denkweisen einfliessen, ist nicht nur in der gewünschten Ausführung und Qualität haben. Bestellvor- eine Person für Qualität zuständig. Die Verantwortlichen bilden gang und Bezahlung erfolgen mehr und mehr ebenfalls smart. den monatlich tagenden Lenkungsausschuss unter meiner Lei- Smartness hat eigentlich zwei Aspekte. Erstens: Starbucks kann tung. Das Team vertritt einen gesamtheitlichen Anspruch im dem Konsumenten spezielle Angebote machen, zum Beispiel Qualitätsdenken. Einen Goldstandard auf Produkteebene zu be- Coffee of the Day. Die Kaffeemaschine funktioniert wie eine Zen- sitzen, ist das eine, einen ganzheitlichen Qualitätsstandard über trale für den Datenaustausch. Mit den uns dienlichen Daten kön- das eigene Qualitätssystem zu legen, das andere. Gemessen wer- nen wir immer bessere Maschinen entwickeln. Zweitens: Das den wir letztlich an der Zuverlässigkeit und Smartness der Ma- Bestellwesen wird vernetzt und beschleunigt. Eine Maschine be- schinen mit minimalen Ausfallzeiten. steht aus 1200 Komponenten. Eröffnet Starbucks einen neuen Coffeeshop, so gehen die Bestellinformationen via ERP-System Stichwort Industrie 4.0: Wo steht Thermoplan da? direkt zu unseren Zulieferern. Immer wichtiger werden die da- Der Kunde will friktionsfrei Kaffee ausschenken. Seit Jahren mit verknüpften logistischen Prozesse, zum Beispiel «just in kommunizieren unsere Maschinen über eine Cloud zum End- time», Rückverfolgbarkeit und anderes mehr. Zusammenfas- kunden und zu uns in die Fabrik – weltweit. Bei 97 Prozent Ex- send: Mit Fokus auf Maschinen und Kunden ist Thermoplan mit portanteil und installierten Maschinen in 72 Ländern ist das er- Industrie 4.0 sehr weit fortgeschritten. Bei den internen Prozes- forderlich. Allein bei Starbucks stehen etwa 50 000 Maschinen sen arbeiten wir derzeit an unserer Zukunftsvision «Automati- im Einsatz. Um Zuverlässigkeit zu gewährleisten, brauchen wir sierter Materialfluss mit verknüpfter Logistik». Darin steckt viel die Informationen der Maschinen, etwa zu dem Verschleiss, dem Potenzial. Wir realisieren das step-by-step. Anzeige Neujahrsvorsatz: Pflichtaufgaben optimieren Zum Jahresende stehen diverse administrative Pflichtaufgaben an. Mit dem Einsatz einer Swissdec-zertifizierten Lösung lässt sich viel Zeit und Geld sparen. Weihnachtsfeier, Silvesterfeuerwerk und Bescherung: Der Dezember bietet viele angenehme Gelegenheiten, das Jahresende feierlich und besinnlich zu begehen. Neben der Kür ist der Jahreswechsel aber auch der Moment für zahlreiche Pflichtaufgaben. In den Büros steht der Jahresabschluss an. Ganz unabhängig vom finanziellen Erfolg eines Unternehmens sind diverse administrative Arbeiten zu erledigen. Jede Arbeitgeberin und jeder Arbeitgeber ist verpflichtet, eine Lohnbuchhal- tung zu führen. Per Ende Jahr benötigen verschiedene Versicherungen und Verwaltungen die Lohndaten der Unternehmen. Allerdings verlangen die Suva, Steuerbehörden und andere Institutionen unterschiedliche Daten. Um zu gewährleisten, dass alle die richtigen Angaben erhalten und gleichzeitig nur auf die Daten Zugriff erhalten, auf die sie gemäss gesetzlicher Grundlage Anspruch haben, müssen die Daten sortiert werden. Für diese Arbeit gibt es heute eine automatisierte Lösung: Eine Swissdec- zertifizierte Lohnbuchhaltung stellt sicher, dass alle Lohndaten an den richtigen Adressaten gelangen und der Datenschutz sichergestellt ist. Diese Leistung wird dank Verschlüsselung durch den Verein Swissdec garantiert. Die Nutzer einer solchen Lohnbuchhaltung wählen einfach per Knopfdruck aus, welche Empfänger bedient werden müssen. Dieses Verfahren ist einfach, sicher und zeitsparend. Weil die Unternehmen die Daten zudem nur einmal pflegen müssen, reduziert dies den Aufwand und die Fehleranfälligkeit. Davon profitieren alle Beteiligten. Sparen Sie mit Swissdec wertvolle Stunden beim Jahresabschluss: Mit einer Swissdec-zertifizierten Lohnbuchhaltung übermitteln Sie Ihre Lohndeklarationen mit wenigen Mausklicks direkt an die Suva, AHV, Steuerverwaltung, Bundesamt für Statistik und viele weitere Empfänger. suva.ch/lohnprogramme Weitere Informationen finden Sie unter: suva.ch/lohnprogramme KMU-Magazin Nr. 12, Dezember 2017
10 Interview Was bedeutet diese Smartness für Ihre Mitarbeiten- Schweiz stimmt. Dafür spricht insbesondere auch das hiesige den konkret? Ausbildungsniveau der Mitarbeitenden, die verlässlich sind und Alle Arbeitsplätze verfügen über Tablets oder Barcode-Scanner. qualitativ hochstehende Produkte möglich machen. Kommt Uns kommt entgegen, dass die Thermoplan-Crew ein Durch- hinzu: Wir waren bisher immer fähig, die Folgen von einschnei- schnittsalter von nur 38 Jahren aufweist. Die junge Generation denden Veränderungen im internationalen Umfeld erfolgreich nutzt diese moderne Infrastruktur quasi hindernisfrei. Ausbil- zu parieren, indem wir uns fit trimmten bezüglich Effektivität dungs- und Förderprogramme ebnen den Weg für den effizien- und Effizienz. ten Einsatz im Geschäftsalltag. Wie gehen Sie mit möglichen Risiken um? 20 Prozent Ihrer Mitarbeiter sind im Bereich der For- Stand heute ist das Marktumfeld intakt. Und unser Motor läuft schung und Entwicklung beschäftigt. Wie innoviert rund. Aber gewiss: Geopolitische Verwerfungen können Rahmen- Thermoplan? bedingungen brüsk ändern, und der Preiswettbewerb lässt sich Das Forschen und Entwickeln ist tief in unserer DNA verankert. nicht einfach wegwischen. Man tut also gut daran, auf Unwäg- Voraussetzung für eine gefüllte «Inno-Pipeline» ist eine Kultur, barkeiten gefasst zu sein. Für alle Fälle hätten wir einen Plan B für welche Raum für Ideen bietet. Denn Innovation hat viel mit Neu- gewisse Aufgabenbereiche in der Schublade. Einen Plan B über- gier und Inspiration zu tun. Ideen ergeben sich auch häufig aus haupt zu haben, liegt in der unternehmerischen Verantwortung, Kundengesprächen. Chancenreiche Ideen durchlaufen bei uns meine ich. schliesslich einen formalisierten Innovationsprozess, damit marktfähige Produktlösungen entstehen. Dieses Umsetzen von Herr Steiner, zum Schluss noch ein Blick in die Zu- Ideen ist sozusagen der «schweisstreibende» Teil des Innovie- kunft: Wo sehen Sie Thermoplan in fünf Jahren? rens. Hier zählt das Detail. Heute erwarten die Kunden alle fünf Wir bleiben in der Kaffeeindustrie verwurzelt. Unser Interesse Jahre eine neue Produktelinie mit der neusten Technologie. In richtet sich aber auch auf andere Technologien mit Tee, Scho- der Tat: Die «Entwicklungsfenster» werden immer kleiner. Wir kolade und anderem mehr. Meiner Einschätzung nach erlaubt sind gut darauf eingestellt. die Marktsituation mittelfristig weiteres Wachstum, und zwar aus eigenen Mitteln in unternehmerischer Unabhängigkeit. Da- Vor diesem Hintergrund: Was macht Thermoplan für für setzen wir uns ein. « Starbucks denn so attraktiv? Es sind die innovativen Technologien. Sie bilden den Anker in unserer langjährigen Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Porträt Coffeeshop-Unternehmen. Seit 1999 ist daraus eine vertrauens- volle Partnerschaft entstanden. Machten wir im Jahre 2005 über Adrian Steiner 70 Prozent des Umsatzes mit Starbucks, so beträgt der Anteil CEO derzeit noch 34 Prozent, obwohl das Mandat weiter stark zu- legt. Der Grund dafür: Wir haben gezielt diversifiziert. Dadurch Adrian Steiner führt das Famili- veränderte sich die Auftragsstruktur, und es gelang, das Risiko enunternehmen Thermoplan AG kalkulierbar zu machen. seit 2009. Rund 290 Mitarbeiten- de erbringen 250 Millionen CHF Wie sieht Ihr Finanzierungsrahmen aus? Umsatz, 50 Prozent davon über Zum Investieren gehört das Finanzieren. Unser Firmengründer Key Accounts, für welche weltweit exklusiv Maschi- hat deshalb eine sehr konservative Finanzpolitik geprägt, die nen entwickelt und hergestellt werden. Es sind dies noch heute Bestand hat. Thermoplan ist voll eigenfinanziert und Starbucks im Bereich Coffeeshops, Nespresso im Be- unabhängig. Das Familienunternehmen hat viele Jahre auf die- reich Profimaschinen mit den flachen Kapseln, Costa ses Ziel hingearbeitet. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Selbst im Bereich Premium Vending. Daneben verkauft Ther- bei komplexen Investitionsprojekten können wir so unsere ei- moplan mittelgrosse Standard-Kaffeemaschinen über genen Entscheide fällen und Risiken eingehen. Weitsichtige In- insgesamt 68 Distributoren. Stammsitz ist Weggis, Ver- vestitionspolitik wird im Hause grossgeschrieben. Denn um den triebsstandorte gibt es in den USA, China und Europa. Vorsprung halten oder ausbauen zu können, braucht es sorgfäl- tig überlegte Innovationen. Kontakt Sie haben in Weggis stark in Gebäude und Infrastruk- tur investiert. Welche Standortpolitik steht dahinter? info@thermoplan.ch Wir investieren, weil wir überzeugt sind, dass wir in der Kaffee- www.thermoplan.ch branche weiterwachsen werden. Der Produktionsstandort KMU-Magazin Nr. 12, Dezember 2017
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