Air-Berlin-Aus - Das unabhängige österreichweite Magazin - Dezember 2017 - Wirtschaftsnachrichten Süd
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D a s u n a b h ä n g i g e ö s t e r re i c h w e i t e M a g a z i n – D e z e m b e r 2 0 1 7 Air-Berlin-Aus Fotos:iStock.com/simoningate,77studio(Montage) D ie G eis es e r ch äf ts -
Foto: Fotolia.com/Chaay_tee Foto: Concardis Das Bezahlen per Smartphone ist in Asien viel weiter verbreitet als in Europa. Mobile Payment per QR-Code mit der Alipay-Lösung von Concardis. Payment und Kundenstruktur müssen zueinander passen Längst ist es völlig normal, dass Geschäftsreisen ins Nachbarland oder sogar über Konti- nente hinweg unternommen werden. Davon können der Handel, die Hotellerie und die Gastronomie profitieren. L aut Statista lagen die weltweiten Aus- die japanische JCB oder die chinesische Uni- gaben für Geschäftsreisen 2016 bei 1,3 onPay. Wichtig zu wissen: In Asien ist das Billionen U.S. Dollar. Bis 2020 sollen Bezahlen per Smartphone am Point of Sale diese Ausgaben noch auf 1,6 Billionen U.S. viel weiter verbreitet als bei uns. Reisende Dollar steigen. Ein lukratives Marktsegment, aus dieser Region erwarten daher oft Mo- für das es einiges zu beachten gilt – insbe- bile-Payment-Lösungen. Alipay ist hier die sondere beim Payment. Rudolf Amer, Pro- wichtigste Lifestyle- und Payment-App aus kurist und Country Manager Österreich des China. Paymentdienstleisters Concardis, über die richtigen Bezahlangebote für internationale ÖÖ Sie sprechen Alipay an: Bisher können Gäste. nur Gäste aus China in Österreich mit der App bezahlen. Lohnt sich da die ÖÖ Herr Amer, welche Rolle spielen Be- Akzeptanz für Händler und Gastrono- zahlmethoden für die Zufriedenheit Rudolf Amer, Prokurist und Country Manager men überhaupt? von Geschäftsleuten, die international Austria bei Concardis Foto: Rudolf Amer Wer keine chinesischen Kunden hat, braucht reisen? auch kein Alipay. Aber für viele lohnt es sich Geschäftsreisende verbringen oft nur wenige lungen setzt, sieht das im Ausland ganz an- sehr. Bei Geschäftsreisen waren die Chine- Tage am Stück im Ausland und haben daher ders aus: Das Bezahlen per Kreditkarte bei- sen im Jahr 2016 Spitzenreiter – mit Ausga- meistens keine Zeit, sich mit den Zahlungs- spielsweise ist in vielen Ländern eine Selbst- ben von etwa 318 Milliarden US-Dollar. Und gepflogenheiten des jeweiligen Landes aus- verständlichkeit. Daher sollten Händler und wie gesagt: In Asien sind Mobile Payment einanderzusetzen. Da kann es schnell zu Gastronomen mit einem hohen ausländi- und Alipay sehr beliebt. Die App hat etwa Frustrationen kommen, wenn beispielsweise schen Kundenanteil unbedingt die gängigen 450 Millionen aktive Nutzer und in China die Kreditkarte aus dem Heimatland nicht internationalen Kreditkarten Mastercard und einen Marktanteil von 80 Prozent bei mobi- akzeptiert wird. Gastronomen, Hoteliers und Visa akzeptieren – sowie Diners Club, Dis- len Bezahlungen. Die Akzeptanz von Alipay Händler sollten daher darauf achten, die gän- cover und American Express, da diese Mar- ist dabei für Händler hierzulande ganz ein- gigsten internationalen Payment-Verfahren ken bei Geschäftsreisenden besonders be- fach: Außer einem Software-Update, das anzubieten und ihre Bezahloptionen auf die liebt sind. Asiatische Gäste nutzen vor allem Concardis über Nacht auf das Kartenlesege- jeweilige Kundschaft ausrichten: Reisende rät spielt, und einem Akzeptanzvertrag wird aus Asien sind zum Beispiel andere Zah- lungsarten gewohnt als Kunden aus Europa i KONTAKT nichts weiter benötigt. Außerdem sind die Marketing-Möglichkeiten nicht zu unter- Concardis Austria GmbH oder den USA. schätzen: Die App zeigt neben Rabattaktio- Triester Straße 10 nen und Gutscheinen von teilnehmenden Ge- ÖÖ Was sind das für unterschiedliche Ge- 2334 Vösendorf schäften auch alle in der Nähe gelegenen Ak- wohnheiten und wie können österrei- T: +43 1 609 1108 11 zeptanzstellen an – und führt die Nutzer di- chische Händler den Reisenden entge- F: +43 1 609 1109 rekt dorthin. Alipay ist aus unserer Sicht da- genkommen? E: rudolf.amer@concardis.com her ein echtes Muss für jeden Händler, Gas- Werbung Während Österreich wie die gesamte DACH- tronomen und Hotelier mit Kundschaft aus Region noch überwiegend auf Bargeldzah- Fernost. Ü 2 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
EDITORIAL „Jetzt ist schon wieder was passiert“ M it dieser Textzeile eröffnet der NIKI inkludieren, auch das „Gold“ der Air- siert“ und wie Sie mit Compliance-Richtli- bekannte heimische Roman- line-Industrie: die Start- und Landerechte. nien zurechtkommen, das erklären in dieser autor Wolf Haas die beliebten Die Auswirkungen sind mittlerweile deutlich Ausgabe Veranstaltungsprofis. „Brenner“-Krimis.Ich nehme bemerkbar, die Preise haben sich – auf Stre- mir die Freiheit und leihe mir cken, wo die Lufthansa-Gruppe (Lufthansa, Die Millennials haben andere Ansprüche als die geflügelten Worte, denn auch in der Tou- AUA, SWISS, Eurowings, Brussels Airlines) die Babyboomer-Generation, wie Studien rismus-Industrie „ist jetzt schon wieder was nun konkurrenzlos fliegt – spürbar erhöht. zeigen. Smart living, sharing und access eco- passiert“. nomy rücken in den Vordergrund. Der Zu- Wir wollen jedoch, dass Ihnen, geschätzte gang zu Dingen ist wichtiger als der Besitz. Im Sommer schlitterte die einst stolze Air Leser, nichts passiert. Darum haben die Wirt- Dies hat zur Folge, dass die Hotellerie neue Berlin, Konkurrentin der Lufthansa am deut- schaftsnachrichten bei einem Experten nach- Produkte entwickelt, die diesem Lebensstil schen Markt, in die Insolvenz und seit Ende gefragt, was zu tun ist, um Flugausfälle zu entsprechen. Hier passiert etwas, was nicht Oktober ist sie endgültig Geschichte. Diese vermeiden, bzw. wie man damit umgeht und negativ ist, sondern zusätzliche Facetten bie- Entwicklung hat große Auswirkungen: nicht sicher durch den Tarifdschungel navigiert. tet. nur für die zahlreichen Mitarbeiter, die ich hier zu Beginn nennen möchte, denn persön- Auch bei Geschäften im Ausland kann im- Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen diese Weih- liche Schicksale sollten stets über kommer- mer etwas passieren – zum Beispiel durch nachten auch wieder was passiert – was Gu- zielle Befindlichkeiten gestellt werden, son- politische Veränderungen. In diesen Fällen tes, Ihr dern auch für die Reisemöglichkeiten – seien steht AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA sie privat oder geschäftlich motiviert. mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus gibt sie interessante Tipps im Umgang mit Josef Lipp Als Folge der Pleite hat sich Lufthansa die fremden Kulturen. Co-Herausgeber und Verlagsleiter Filetstücke aus der Air-Berlin-„Konkurs- masse“ gesichert. Neben rund 80 Flugzeu- Damit Ihnen mit Ihrer Firmen-Veranstaltung gen, die Maschinen des Österreich-Ablegers oder Incentive-Reise steuerlich „nichts pas- TAXI Unterm Strich effizienter. Jetzt mit A.I.D.A. Zusatz- funktion www.airplus.at WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 3
Aus für Air Berlin: Was kommt jetzt? Im Sommer 2017 ist mit Air Berlin die zweitgrößte Airline Deutschlands und die Mutter von NIKI in die Pleite geschlittert. Der Platzhirsch Lufthansa hat sich im Insolvenzverfahren große Teile gesichert. Welche Auswirkungen und Folgen diese Entwicklungen mit sich bringen, erörtert Roman Brauner, Vertriebsleiter und Prokurist von HRG Austria, einem führenden An- bieter für Geschäftsreisen. „Die Preissteigerung ist bereits gelebte Realität. Als NIKI Anfang des Jahres ihre 14 Städteziele aufgegeben hat, haben sich die Durch- Foto: Air Berlin schnittspreise auf diesen Strecken deutlich nach oben entwickelt“, erläutert Roman Brauner, Vertriebsleiter HRG Austria. Foto: HRG 4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
Nach dem Aus von Air Berlin wurde das Fliegen empfindlich teurer. Foto: shutterstock.com/Rrraum ÖÖ Herr Brauner, im Sommer ist mit der ÖÖ Die Airline-Branche ist eine fragile. Speziell im Nahbereich gibt es ein großes Air Berlin eine – für den österrei- Auch große Fluglinien, wie z.B. Air Angebot an Bus- und Eisenbahnverbindun- chischen Markt – wichtige Fluglinie Berlin und Alitalia, sind vor dem gen. Dazu kommt noch das Umweltbewusst- pleitegegangen. Eine Katastrophe? Worst Case nicht gefeit. Erwarten Sie sein, das weitere Kunden vom Flugzeug ab- Roman Brauner: Natürlich war es eine Zä- weitere „Konsolidierungen“ am Him- kommen lässt. Je stärker die Bedrohung die- sur für den Markt, ganz klar. Aus Sicht der mel über Europa? ser Kräfte ist, umso schwieriger ist es, einen Air-Berlin-Mitarbeiter ist es auf jeden Fall Ja. Die Airline-Konzentration in Europa ist Wettbewerbsvorteil zu generieren. Ich per- eine ganz heftige Geschichte, da es für viele einzigartig hoch. Zum Vergleich: In den sönlich gehe davon aus, dass es spätestens noch keine Lösung gibt und sie ohne Job da- USA gibt es 170 bis 180 Airlines. In Asien mit dem nächsten möglichen Konjunkturab- stehen. Für uns alle – als Konsumenten – ist sind es in etwa 200 und in Europa sind rund schwung so weit sein wird, dass wir noch es auch einschneidend: Der Wegfall der Air 240 Fluglinien am Markt aktiv. Die Struktur weitere Pleiten sehen und gewisse Provider Berlin schadet ganz massiv dem Wettbewerb. der Märkte in Europa leidet verstärkt darun- verschwinden werden. Als Geschäftsreisebüro – also aus Partner- ter, dass es eine Rivalität unter den bestehen- Ihr Vergleich mit Alitalia hinkt ein bisschen. sicht – ist es sehr, sehr traurig, weil mit der den Mitbewerbern gibt. Das ist okay, das Die Alitalia oder generell Italien funktioniert Air Berlin ein verlässlicher Partner wegge- könnte man auch als freien Wettbewerb be- sehr stark über den Tourismus. Und das kön- fallen ist, der ein überaus interessantes Pro- zeichnen. Neuanbieter stellen jedoch eine nen Point-to-Point-Airlines, z.B. Low Cost dukt hatte. In der Summe der Dinge ist es zusätzliche Bedrohung dar und darüber hi- Airlines, sehr gut. Währenddessen der Ver- eine negative Entwicklung. naus bemerken wir auch eine Substitution. kehr in Deutschland einen Netzwerk-Cha- WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 5
rakter hat und die Billig-Airlines das so gar zent. Die Geschäftsreise-Strecken waren be- nicht alle Fluglinien oder Reservierungssys- nicht abdecken können. Die Alitalia ist mei- sonders betroffen wie München-Berlin, teme sind das. ner Meinung nach ein ganz anderes Thema. München-Düsseldorf. Letztgenannte Verbin- dung hat – wie untersucht wurde – auch ÖÖ Wie unterstützen Sie Ihre Kunden, um ÖÖ Gibt es nun auf den wichtigen schon bis zu 300 Prozent mehr gekostet. in Ausnahmesituationen – wie der Air- Deutschland- und innerdeutschen München-Frankfurt um 60 Prozent mehr. Berlin-Pleite – gut gerüstet zu sein? Routen Engpässe? Diese Entwicklung ist erwähnenswert. Und Im Falle der Air Berlin war keine so große Ja, es gibt Engpässe. Diese sind durch die je besser ein Flug gebucht ist, desto rascher pro-aktive Unterstützung notwendig. Die Zugangsbeschränkungen auch ein bisschen steigt der Ticketpreis. Aber – seit Kurzem ist Schieflage der Fluglinie wurde publikums- hausgemacht – Stichwort Slots. Es gibt eine es ja in aller Munde – das Kartellamt unter- wirksam auf der großen Medienbühne aus- begrenzte Anzahl an Start- und Landezeiten. sucht nun die Preispolitik. gebreitet, das haben alle erste Reihe fußfrei Wenn die Lufthansa im Zuge der Air-Berlin- mitbekommen. Die wirtschaftliche Situation Übernahme all diese Slots auch bekommen ÖÖ Was sind aus Ihrer Sicht die größten der Fluglinie hat sich ab einem gewissen würde, wäre das für sie extrem positiv: Da- Probleme, direkt bei Fluglinien zu bu- Zeitpunkt so verändert, dass es zu einem ge- durch würde unter Umständen Mitbewer- chen? änderten Anfrageverhalten der Kunden bern der Zugang zu Start- und Landemög- Die Komplexität im Auswahl- und Bu- führte. Längerfristig im Voraus gebuchte lichkeiten zu Hauptzeiten erschwert werden. chungsverfahren ist steigend, immer mehr Reisen oder Trips mit einer längeren Aufent- Momentan beobachten wir stückweit ein Airlines kochen ihr eigenes Süppchen. Die haltsdauer wurden nicht mehr aktiv mit Air verkehrtes Szenario, weil es durch die nied- Sicherheit, ein neutrales Angebot zu erhal- Berlin angefragt. Die Rolle eines Reisebüros rigen Kapazitäten eine viel stärkere Nach- ten, wird immer mehr zu einer technischen ist hier sehr wichtig. Denn die Haftung des frage gibt und es dadurch zu Engpässen und Herausforderung. Es wird Endkunden – egal Reisebüros erstreckt sich ja auf die sorgfäl- höheren Flugpreisen kommt. (Anm. d. Red.: ob Firma oder physische Person – nicht mehr tige Auswahl des Leistungsträgers und der Die EU-Wettbewerbsbehörde prüft die Über- möglich sein, transparent zu vergleichen. Auswertung von gewonnenen Erfahrungen. nahme der Lufthansa von großen Teilen der Angebote müssen zukünftig nicht mehr au- Das ist auch in den Allgemeinen Reisebe- Air Berlin sehr genau, daher fehlen zurzeit tomatisch für einen ganzen Markt gelten, dingungen angeführt. rund 80 Flugzeuge im Markt.) sondern können auch auf eine Teilzielgruppe Wir agieren hier aber äußerst sensibel, denn reduziert sein. es ist niemandem geholfen, wenn Reisebüros ÖÖ Glauben Sie, dass die Wettbewerbsbe- Panik machen. Gerade in der Beratung ist hörde in die Karten der Lufthansa ÖÖ Wie stellt sich das für Firmen dar? hier Sensibilität gefragt. spielen wird? Man könnte Polemik betreiben und fragen, Ich bin gespannt, wie die Wettbewerbsbe- ob eine Firma zukünftig überhaupt noch an ÖÖ Haben Sie eine Empfehlung für KMU, hörde dieses Szenario beurteilt. Aber so einem fairen und transparenten Vergleich in- wie sie sich in solchen Situationen ver- lange das Genehmigungsverfahren nicht teressiert ist oder ob es nur noch darum geht, halten sollen? durch ist, ist es auch müßig, es zu kommen- das „preferred supplier agreement“ – die Die Empfehlung gilt für die gesamte Wirt- tieren. Allerdings, wenn die Lufthansa einen Sondervereinbarung – in den Vordergrund schaft, von KMU bis zu Großkonzernen: Es Großteil der Air-Berlin-Flotte übernimmt zu rücken, inklusive aller Mehrwerte. Nicht hilft, bei der Auswahl der Leistungsträger und auch die dazugehörigen Slots, würde sie nur Firmen, die ganze Industrie steht vor ei- und vor allem in Abhängigkeit zu Reiseda- doppelt gewinnen. Zum einen können sie ei- nem Paradigmenwechsel. Und da kommt der tum und Reisedauer Plausibilitätschecks zu nen Konkurrenten wie Ryanair ausstechen, Fachbegriff NDC zu tragen (Anm. d. Red.: machen. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, zum anderen die eigene Billig-Schiene Eu- New Distribution Capability ist ein neuer was zu billig ist, hat meist einen Haken. In rowings besser positionieren. Was noch in- Standard der IATA, dem Dachverband der Anbetracht der Zukunftsaussichten und der teressant ist: Sie würde durch diese Über- Fluglinien, der die Möglichkeit, Zusatzleis- geänderten Prozesse rate ich auf jeden Fall, nahme ein Teilmonopol auf vielen Strecken tungen buchbar zu machen, definiert). Wir vor allem auch KMU, zur Nutzung eines Ge- bekommen, weil die Air Berlin der einzige sehen, dass Airlines NDC unterschiedlich le- schäftsreisebüros, wie zum Beispiel HRG Mitbewerber war. ben. Das NDC-Programm der Lufthansa- Austria, weil dieses wesentlich mehr Leis- Gruppe unterscheidet sich zum Beispiel zum tungen als nur die Flugbuchung – auf die es ÖÖ Erwarten Sie, dass durch fehlenden NDC-Programm der British Airways. Und oft reduziert wird – bietet. Das TMC bietet Wettbewerb auf manchen Strecken da ist wichtig zu erwähnen, dass wir als Ge- das Know-how und die Sicherheit, erfolg- das Fliegen teurer wird? schäftsreise-Spezialist an erster Stelle in der reich den Weg durch den Airline- und Tarif- Das ist bereits gelebte Realität. Als NIKI An- NDC-Entwicklung stehen. Die Hogg Robin- Dschungel zu finden. Abschließend: Die fang des Jahres ihre 14 Städteziele aufgege- son Group hat als erste TMC (Anm. d. Red.: technische Herausforderung, neutrale Tarif- ben hat, haben sich die Durchschnittspreise Travel Management Company) das IATA- vergleiche zu ziehen, wird immer schwieri- auf diesen Strecken deutlich nach oben ent- Zertifikat Level 3 erhalten. Das macht uns ger und darum bietet unser Know-how einen wickelt: auf der Wien-Zürich-Verbindung stolz und bringt uns in eine äußerst komfor- erheblichen Mehrwert. Ü um zwölf Prozent, Wien-Nizza um 18 Pro- table Position: Wir sind NDC-ready, aber 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
Der Kaktus des Jahres geht an „Flugausfälle“ Online-Umfrage bei österreichischen Travel Managern. E ine Überraschung war es nicht: Zahlreiche Flugausfälle haben die österreichischen Geschäftsreisenden im Jahr 2017 am meis- ten geärgert. Dies ergab eine Umfrage des Verbandes der öster- reichischen Geschäftsreise-Industrie, der austrian business travel as- sociation (abta), bei Travel Managern, Travel Assistants und Reise- büro-Managern. Mit 38 Prozent waren die Flugausfälle eindeutiger Spitzenreiter für den symbolischen „Kaktus des Jahres“. Ebenfalls als ärgerlich, aber mit großem Abstand zu den Flugausfäl- len, gelten die Airline-Insolvenzen (23 Prozent), die Pilotenstreiks (17 Prozent), die höheren Flugpreise (12 Prozent) sowie die ver- schlechterten Stornofristen bei Hotels (10 Prozent). Die abta möchte mit dem „Kaktus des Jahres“ bei den Mitarbeitern und Managern der Leistungsträger das Bewusstsein dafür schärfen, dass ihre Hand- lungen und die Qualität ihrer Dienstleistung erhebliche Auswirkun- gen auf den Geschäftsverkehr und damit auch auf die Wirtschafts- leistung des Landes haben. Hanno Kirsch, Präsident der abta: „In den öffentlichen Diskussionen über Reiseunternehmen kommt unserer Meinung nach die Kunden- perspektive oftmals zu kurz. Der Kaktus ist daher die Stimme der direkt Betroffenen, mit dem wir auf Ärgernisse hinweisen.“ Bei der Umfrage wurde auch danach gefragt, welche Vorkommnisse während einer Geschäftsreise am ärgerlichsten sind. Hier ist der Spit- zenreiter das von 62 Prozent bemängelte Chaos beim Boarding durch zu viel Handgepäck, was in engem Zusammenhang steht mit den Extra-Gebühren für Gepäck, die Reisende vermeiden wollen. Kritisch beurteilt werden auch teure Taxis am Flughafen (25 Prozent). Laute und nicht abstellbare Klimaanlagen in Hotels bemängeln 21 Prozent der Befragten, Duschvorhänge in Hotel-Badezimmern galten 14 Pro- zent der Befragten als ärgerlich. Die Online-Umfrage „Kaktus 2017“ wurde Ende Oktober vom Marktforschungsinstitut „integral“ (Wien) im Auftrag der abta durch- geführt. Ü Hanno Kirsch, Präsident abta Foto: abta WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 7
Die AUSSENWIRTSCHAFT ÖSTERREICH hilft auch in si- cherheitsrelevanten Fragen. Foto: shutterstock.com/UfaBizPhoto Sicherheit durch Expertise Ob Export oder Import, bei Geschäftsbeziehungen und Geschäftsreisen im Ausland, wenn Firmen außerhalb von Österreich aktiv sind, steht auch der Faktor Sicherheit im Mittelpunkt. Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer Österreich unterstützt Unternehmen auch in dieser Frage. F ür eine ordentliche Beratung muss im- ten österreichische Firmen und deren Mitar- Seite des BMEIA aufgelistet sind. Dennoch mer das politische und wirtschaftliche beiter wissen, an wen sie sich bezüglich Be- werden Mitarbeiter in solche Länder auf Ge- Umfeld analysiert werden. Je nach Land ratung und Unterstützung wenden können. schäftsreisen geschickt oder um dort zu ar- dominieren unterschiedliche Aspekte das Ge- Erster Ansprechpartner im Krisenfall ist das beiten. „Reiseempfehlungen und -warnun- schehen bzw. kommt ein Sicherheitsaspekt Bürgerservice des BMEIA. „Viele Ge- gen gibt es natürlich nicht ohne Grund“, ins Spiel“, erklärt der Wirtschaftsdelegierte schäftsreisen österreichischer Firmen wer- weiß Woller. In erster Linie gelte es hier, un- in Ägypten, Martin Woller, der prekäre Si- den in solchen Situationen auch zusätzlich ter den diversen Einstufungen zu unterschei- tuationen aus seiner früheren Arbeit als Wirt- von den Kolleginnen und Kollegen an den den. Manchmal entstehen Reiseempfehlun- schaftsdelegierter in Libyen kennt. Die Kol- AußenwirtschaftsCentern unterstützt. Da gen jedoch nach einem Vorfall und werden leginnen und Kollegen an den Außenwirt- werden kleine Probleme oftmals direkt ge- dann nicht immer gleich aufgehoben, sobald schaftsCentern sind vor Ort ansässig, in der löst. In größeren Notfällen arbeiten die di- sich die Situation beruhigt. Eine undifferen- Gesellschaft integriert und verfügen über ex- versen Stellen natürlich zusammen“, erklärt zierte mediale Darstellung trage ihres dazu zellente lokale Netzwerke und Erfahrungen. Woller. So waren beispielsweise die Öster- bei, dass kein reales Bild von der Situation „Die Mitarbeiter haben Informationen aus reichische Botschaft und das Außenwirt- vor Ort vermittelt werde. „Durch die Exper- erster Hand und sind Teil des Geschehens schaftsCenter Tripolis maßgeblich bei der tise vor Ort können die Kolleginnen und Kol- und können daher entsprechende Einschät- Evakuierung von Österreicherinnen und legen an den AußenwirtschaftsCentern das zungen und Empfehlungen abgeben.“ Österreichern 2011 aus Libyen involviert. Bild schärfen und in Zusammenarbeit mit externen Experten eine individuelle Lagesi- Kleine Probleme schnell gelöst Warnungen nicht ohne Grund tuation übermitteln. Im Zweifelsfall emp- Im Falle einer politischen Krise, von Terror- Für einige Länder gibt es Reisewarnungen fiehlt sich daher immer eine direkte Kontakt- anschlägen oder anderen Katastrophen soll- oder partielle Reisewarnungen, die auf der aufnahme mit den Büros vor Ort.“ Ü 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
Dos and Don’ts auf der ganzen Welt Zweifellos sind die verschiedenen Märkte durch die Globalisierung näher aneinander- gerückt. Kulturelle Unterschiede und lokale Eigenheiten traten und treten aber in den Vordergrund und mit ihnen die jeweiligen Traditionen und Einzigartigkeiten. I m Geschäftsleben gelingt es nur mit Ver- ständnis für die verschiedenen Gebräuche und Verhaltensmuster, bei Kunden und Partnern ein Klima des gegenseitigen Res- pekts und Vertrauens zu schaffen. Die sprich- wörtliche Verbeugung vor gesellschaftlichen und kulturellen Differenzen hilft, Brücken zu bauen und Missverständnisse zu vermei- den. Wie man sich auf dem mitunter glatten Parkett des interkulturellen Know-hows sou- verän bewegt, erklärt das Buch „Dos & Don´ts auf der ganzen Welt“ der AUSSEN- WIRTSCHAFT AUSTRIA. Die Wirtschafts- delegierten aus mehr als 70 Ländern haben dort ihr entsprechendes Wissen und ihre Er- fahrungen einfließen lassen. Das Gesicht Im Zusammenhang mit China und Kultur trifft man unvermeidlich auf den Begriff des „Gesichts“. Man kann durch ein bestimmtes Verhalten sein Gesicht wahren oder verlieren oder einer anderen Person „Gesicht“ geben oder nehmen. Für das richtige Vorgehen im Umgang mit anderen Menschen hilft der ge- sunde Menschenverstand. Das Gegenüber soll seinem Status entsprechend behandelt, wenn möglich aufgewertet und nicht vor an- deren bloßgestellt werden. Das bekannte Überreichen der Visitenkarte mit beiden Händen hat seinen Ursprung auch im „Ge- sicht“ und gilt als Respekt vor der anderen Person und des (wichtigen) Berufstitels bzw. hierarchischen Ranges auf der Visitenkarte. Ja oder Nein Zu Beginn eines Geschäftstermins in Frank- reich gilt es als höflich, zuerst etwas Small Richtiges Verhalten öffnet im Ausland oft Türen. Talk zu machen und nicht gleich „mit der Foto: shutterstock.com/Astock Productions Tür ins Haus zu fallen“. Persönliches Ken- nenlernen des Gegenübers ist wichtig, Ge- Die Frage „What will it do for me and how „Business Strategy for the Arab market“ oder schäfte und Geschäftsabschlüsse erfolgen öf- will it help me make money?“ kommt vor dem „Arabischen Golf“ zu sprechen – Per- ters auch im Rahmen eines gemeinsamen Es- der Schilderung der technischen Feinheiten sischer Golf und der iranische Markt wären sens. In der Schweiz wiederum empfiehlt oder akademischen Diskussionen. „Trial and hier die angebrachten Bezeichnungen. Im sich ein offenes, direktes Gespräch. Ein deut- error“ zählt mehr als ein lange ausgeklügel- Nahen Osten generell sind Gespräche über liches „Ja“ oder „Nein“ wird hier eher ge- ter theoretischer Ansatz. Zeit ist Geld, ver- Politik nicht anzuraten. Die regionsweite, schätzt als ein „Vielleicht“. Ein direktes handelt wird direkt und rasch. Unternehmen, überschwängliche Höflichkeit und Gast- „Nein“ wird hingegen in Japan nicht ausge- die 20 Prozent Spielraum in ein Erstangebot freundschaft sollten im Auge behalten wer- sprochen, da es als extrem unhöflich und Zu- einrechnen, kommen oft gar nicht dazu, die- den. Lehnen Sie bspw. zunächst höflich ab, rückweisung der Person des Gesprächspart- ses Angebot nachzubessern. bevor Sie ein Angebot einer Hauseinladung ners gilt. annehmen. Ü Nicht in einen Topf Trial and error Bei Präsentationen vor iranischen Kunden Info: Das Buch „Dos & Don’ts auf der gan- Kunden aus den USA sind vor allem am Nut- sollte man bei Unterlagen und Präsentatio- zen Welt“, 630 Seiten, ISBN: 978-3-902985- zen und Erfolg eines Produktes interessiert. nen Fehltritte vermeiden, wie bspw. von der 81-1, ist auf webshop.wko.at erhältlich. WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 9
(Hilfe!) Die Millennials kommen! Die Millennials erobern immer mehr die Geschäftswelt und beginnen sie zu verändern. Das gilt auch für die Reisebranche. Schon früh hat die Hotellerie auf die Ansprüche der neuen Zielgruppe reagiert und lässige Produkte geschaffen. Dass diese nicht unbedingt auch höhere Kosten verursachen, zeigen Studien. A ls Millennials – oft auch als die Management gehörig verändern wird, wie von Ideen, Meinungen und Dingen („sharing „Generation Y“ benannt – werden Zukunftsforscher Andreas Reiter in seinem economy“) wird zum vorherrschenden junge Menschen bezeichnet, die Referat „Business Traveller 2025 – Wie sieht Kennzeichen. Aus dem Internet wird das zwischen 1980 und 1999 geboren der Geschäftsreisende von morgen aus?“ im „Evernet“. Digital Natives arbeiten zwar wurden. Sie suchen eine Tätigkeit Zuge einer Veranstaltung der abta (austrian gern und ohne Stechuhr, wichtig sind ihnen mit viel Abwechslung, sind an eine leis- business travel assiciation) prophezeite. dennoch das Ideal eines ausbalancierten Le- tungsorientierte Gesellschaft gewöhnt, an- Eines der Kennzeichen der neuen Generation bens und sanfte Karrieren, so Reiter. Dazu spruchsvoll und oft hoch qualifiziert. Tatsa- ist demnach der Trend zu „smart living“. Der gehört, dass Stress so weit wie möglich aus- che ist, dass sich durch ihre veränderte Le- Zugang zu Produkten („access economy“) geschaltet wird – auch bei der Reise. Bu- benseinstellung auch das Business-Travel- wird wichtiger als das Besitzen, das Teilen chen, umbuchen, unterwegs sein, kommuni- 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
ÖÖ Die Verknüpfung von Geschäftsreisen mit Privatreisen nennt man Bleisure – die Verbindung aus Business und Leisure. Laut einer CWT-Studie nutzen jüngere Reisende Bleisure-Trips zu 15 Prozent, um privat eine Destination zu erkunden. Irene Kothbauer, Country Manager & Head of Sales CWT Austria zieren, abrechnen: All dies muss einfach und (Starwood) über Jo&Joe (AccorHotels) und die nutzen jüngere Reisende Bleisure-Trips bequem zu erledigen sein. Jaz (Steigenberger) bis zu me and all (Lind- zu 15 Prozent, um privat eine Destination zu ner) und Moxy (Marriott). Dazu kommen erkunden. Mit einer erhöhten Reisehäufig- Andere Wege … noch kleinere, aber höchst erfolgreiche Un- keit nimmt die Nutzung von Bleisure aller- Dass diese Reisenden andere Gewohnheiten ternehmen wie Motel One oder 25hours. dings unabhängig vom Alter ab“, erklärt haben, hat auch der Geschäftsreise-Anbieter Jüngstes Beispiel ist The Ascott Limited mit CWT-Managerin Kothbauer. CWT in einer Studie untersucht. „Jüngere der neuen Marke „Lyf “ für Serviced Resi- Geschäftsreisen werden nicht mehr als ver- Reisende, darunter auch die Generation Y, dences. Sie will sich ganz an den Bedürfnis- lorene Zeit oder Unannehmlichkeit bei der tendieren dazu, später zu buchen als ältere sen der Millennials auf Geschäftsreisen ori- Arbeit angesehen, sondern als Möglichkeit, Reisende. Der Unterschied in der Vorausbu- entieren, die eine lebhafte Unterkunft suchen den eigenen Horizont zu erweitern, sich in- chungsfrist beträgt zwischen Reisenden im und das Wohnen in einer Gemeinschaft spirieren zu lassen und auf der Karriereleiter Alter von 30 und von 70 Jahren nahezu fünf schätzen. Immerhin macht diese Zielgruppe aufzusteigen. „Die Mitarbeiter sollten die Tage“, erklärt Irene Kothbauer, Country Ma- bereits ein Viertel der Ascott-Kunden aus – Möglichkeit haben, ihre Reisen nach ihren Foto: shutterstock.com/William-Perugini nager & Head of Sales CWT Austria. „Um- und das Segment wächst exponentiell. „Lyf“ eigenen Vorlieben zu planen, zu buchen und buchungen hingegen finden über alle Alters- steht für „live your freedom“ und soll bis zu verwalten. Dadurch kann ihre Zufrieden- grenzen nur dann statt, wenn unerwartete 2020 weltweit 10.000 Wohneinheiten um- heit deutlich gesteigert werden und die Un- Umstände auftreten. Allerdings tendieren die fassen. Getreu dem Motto „Von Millennials ternehmen werden für externe Talente be- Millennials eher dazu, Reisen aufgrund von für Millennials“ werden die Residenzen von sonders attraktiv“, meint Ripsy Bandourian, Sicherheitsbedenken abzusagen oder gar ab- Gleichaltrigen verwaltet – sogenannten „Lyf Director of Product Development, bei Boo- zulehnen, als Kollegen aus anderen Genera- Guards“. Wesentliche Merkmale sind ge- king.com. tionen.“ meinsame Veranstaltungen, großzügige Ge- Die Spontanität und Mobilität der Genera- meinschaftsräume, die sich leicht zu Veran- Flexibler bedeutet nicht teurer tion Y lassen sich sehr gut daran ableiten, staltungsbereichen umfunktionieren lassen, Bei so viel Augenmerk auf Individualität und dass diese vermehrt die Angebote der sharing und eine Gemeinschaftsküche, in der die Flexibilität könnte der Verdacht naheliegen, economy (wie z.B. airbnb) und neue Mobi- Gäste ihre Mahlzeiten selbst zubereiten, an dass sich dieser Luxus auf den Preis über- litätswege (z.B. Uber) nutzen möchte. Sie Kochkursen teilnehmen oder sich in gemüt- trägt. Dem ist aber nicht so. Eine Analyse bevorzuge neue Unterkünfte gegenüber tra- licher Atmosphäre austauschen können. von Concur-Daten zu Ausgaben für Mahl- ditionellen Business-Hotels, um näher am zeiten, Unterhaltung und Übernachtungen Geschehen der Zieldestination sein und diese Grenzen verschwimmen von Millennials (Geschäftsreisende im Alter authentisch erleben zu können. Zusätzlich Laut einer Studie von Booking.com ver- von 22 bis 35 Jahre), der Generation X (36 reise diese Generation auch gerne einmal in schwimmt die Grenze zwischen Arbeit und bis 49 Jahre) und den Babyboomern (50 bis Begleitung von Freunden oder Familie, weiß Freizeit auf den Geschäftsreisen zunehmend: 65 Jahre) weltweit zeigt, dass 80 Prozent der Kothbauer. 55 Prozent aller Geschäftsreisenden weltweit Ausgaben für Geschäftsreisen auf die haben laut der Studie „Spaß“ an ihren beruf- Gruppe der 36- bis 65-Jährigen entfallen. Andere Ziele lichen Reisen – vor allem wenn sie zu bisher Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn Die großen Hotelketten haben sich auf die unbekannten Orten führen. „Die Verknüp- man bedenkt, dass diese Gruppe die größere Generation Y eingestellt und neue Konzepte fung von Geschäftsreisen mit Privatreisen ist. Dennoch sprechen auch die absoluten und neue Marken für die neuen Kunden ent- nennt man Bleisure – die Verbindung aus Ausgaben auf Reisen für sich: Diese liegen wickelt – von Vib (Best Western) und Aloft Business und Leisure. Laut einer CWT-Stu- pro Mitarbeiter in der Altersgruppe der 36- bis 65-Jährigen um 66 Prozent höher als die der Millennials (52 USD versus 44 USD). Auch für Mahlzeiten und Unterhaltung ge- ben die jungen Reisenden im Schnitt 18 Pro- zent weniger aus. So entfallen auf sie im Durchschnitt 33 USD für eine Mahlzeit, während ältere Kollegen 39 USD anlegen. Millennials legen tendenziell mehr Wert auf Komfort: Bei den hotelbezogenen Ausgaben wie Zimmer, WLAN, Parkplatz oder Zim- Foto: The Ascott Limited merservice liegen die Kosten bei ihnen um drei Prozent über denen der älteren Genera- tionen. Die „Generation Y“ ist im Geschäftsleben angekommen und wird es verändern – auch zum Guten. Ü WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 11
Exklusive Momente für mehr Motivation Mehr Motivation, ein gutes Betriebsklima, Loyalität – das wünschen sich viele Firmen von ihren Mitarbeitern. Aber auch umgekehrt. Incentives in Form von Reisen, Veranstaltungen oder Teambuilding-Events können einen Teil dazu beitragen. Solange sie „angemessen“ sind. Von Dieter Putz O b Weinreise, Offroad-Rallye, Kreuz- men lassen sich oft viel einfallen oder beauf- für Corporate Events und Incentives. „Es ist fahrt oder Hüttenabend – Incentive- tragen Agenturen bzw. Reisebüros, span- von Einzelfall zu Einzelfall verschieden und Events und -Reisen sind beliebte und nende Programme zusammenzustellen. Im es gibt sehr viel Gestaltungsspielraum. Wir im besten Falle auch kreative Formen, Mit- Sinne der Compliance sind die Unternehmen beraten unsere Kunden individuell, welche arbeiter und Kollegen zu motivieren und aber auch angehalten, gewisse Regeln und Inhalte und Budgets angemessen sind. Man Kunden zu „beeindrucken“. Es ist zudem die Richtlinien einzuhalten. sollte schon einen Profi zurate ziehen.“ Möglichkeit, einander in einem außerge- „Man muss grundsätzlich unterscheiden, ob wöhnlichen, privateren Rahmen kennenzu- man Mitarbeiter oder Kunden einlädt“, er- Wer wird eingeladen? lernen und die Bindung zu festigen. Ideen klärt Gregor Kadanka, Geschäftsführer der Bei Einladungen stellt sich also die Frage: für Incentives gibt es Millionen. Unterneh- Mondial GmbH / Co. KG, Spezialist auch Wer ist der Partner? Handelt es sich um ein 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
Foto: Vila Vita staatsnahes Unternehmen, um Beamte, um Personen, die ein öffent- der Reise muss ganz klar zu erkennen sein, warum sich der Einge- liches Amt ausüben? Wenn ja, dann kann es zu Verstößen der Com- ladene zur Teilnahme qualifiziert hat. Und es soll somit eine Bindung pliance-Richtlinien führen. Eigene Regeln gibt es z.B. auch für den an das Unternehmen hergestellt werden.“ Bereich Pharma und Ärzte, so Kadanka. Handelt es sich um Ange- Auch No-Gos gibt es bei Incentives, nämlich Aktivitäten, die den stellte oder Eigentümer einer Firma, die eingeladen werden, ist es „guten Sitten“ zuwiderhandeln würden. Dazu zählen Bordellbesuche, kein Compliance-Thema; Angestellte benötigen jedoch die Zustim- Aufforderung zum übermäßigen Alkoholkonsum, Finanzierung von mung des Chefs. Glückspielen usw. Wobei es teilweise eine Frage der Beurteilung ist, Bei Einladungen der eigenen Mitarbeiter kommt wiederum das Steu- was Angemessenheit betrifft. Gesetze dürfen jedenfalls nicht gebro- errecht zum Zug. Der Wert der Reise könnte einen „geldwerten Vor- chen werden. Ob Party in Österreich oder Auslandsreise – „Das teil aus dem Dienstverhältnis“ darstellen, was für den Eingeladenen Thema Compliance ist zu beachten, aber auch nicht zu fürchten. Man zur Steuerpflichtigkeit führt. „Nicht alle ‚Beschenkten’ sind somit kann damit umgehen und mit der richtigen Beratung das Thema lö- am Ende des Jahres glücklich, für eine Reise Einkommenssteuer zu sen“, hält Kadanka fest. bezahlen“, stellt Christof Vojtechovsky, Team Leader Incentives bei Verkehrsbüro Business Travel, fest. „Aber es gibt Firmen, die zu- Einige Ideen der Experten Foto: shutterstock.com/gillmar sätzlich zur Einladung zur Reise auch noch die Steuer für die Mit- Incentive: Enten-Rallye an der Cote d’Azur, Husky-Workshop in arbeiter bezahlen – hier ist aus unserer Sicht essenziell, die Kunden Lappland, Segelregatta ab Athen, Zipline-Flug von der Holmenkol- wirklich gut und umfassend zu beraten. Dieser Consulting-Rolle wird len-Schanze in Oslo, Grand Prix in Abu Dhabi (selbst bestreiten). in Zukunft immer mehr Bedeutung zukommen“, so Vojtechovsky. Betriebsausflüge und Teambuildung: Rodeln am Semmering, E-Bi- king im Südburgenland, Iglu-Bau auf dem Gletscher, Weinverkostung Goodie für die Mitarbeiter in Porto, exklusive Führung in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Ü Während Incentives früher als „Karotte zur Belohnung, wenn Ziele erreicht wurden“, dienten, wie Kadanka erklärte, ist der Begriff heute etwas breiter zu definieren: „Als Weiterbildung und Teambuilding - IMPRESSUM und nicht als Geschenk“. Möglichkeiten gibt es viele. Ein Teambuil- Offenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz ding-Event könnte z.B. helfen, wenn es Spannungen in der Firma Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlags- gibt. Für mehr Motivation sorgen auch diverse Firmenjubiläen, Weih- gesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, nachtsfeiern der Betriebsausflüge. Geschäftsführer aus verschiedenen Telefax 0316/834020-10, office@euromedien.at, www.wirtschafts-nachrichten.com Ländern können an einem Ort zu einem Meeting mit Begleitpro- Herausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagslei- gramm zusammengebracht werden, um die Leistungen voranzutrei- tung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon ben. Bei Reisen müsse man die Fragen stellen: Welchem Zweck dient 0732/781282, Telefax DW 4, ooe@euromedien.at Standortleitung: Mag. Hans Graf Stand- sie? Um welche Branche, Inhalte oder Zielgruppe handelt es sich? ort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, noe@euromedien.at, wien@euromedien.at, burgen- Ist die Weiterbildung mit einem bestimmten Ort verbunden? land@euromedien.at Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pann- In Erinnerung bleiben zaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@euromedien.at, tirol@eu- romedien.at, vorarlberg@euromedien.at Erscheinungsort: Graz Chefredakteurin Fest steht: „Ein Bonus bedeutet mehr Geld am Konto, aber man merkt Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Chef vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, es sich nicht. Eine Reise, ein Abendessen in einer speziellen Location Christoph Zefferer, BA Verkaufsleitung Süd: Mag. Barbara Steiner Redaktion: Dr. Tho- oder Dinge, die man sich nicht selber kaufen kann – das bleibt in Er- mas Duschlbauer, Siegfried Hetz, MA, Josef Müller, Mag. Andreas Prammer, Dieter Putz, innerung“, so Kadanka. „Es geht darum Unvergessliches zu erzeugen, Mag. Christian Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout & Grafik: Hans Obersteiner Covergestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedien über das Gewöhnliche hinauszugehen.“ Der Abteilung von Mondial verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung liegt daran, immer wieder neue, ausgefallene Locations anzubieten Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax (www.location-finder.at), Orte oder Länder „off the beaten track“, +386/1/ 5181125,info@bmslovenia.si Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croa- wie z.B. die Faröer Inseln, die mit einem besonderen kulinarischen tia d.o.o., Bosutska 9, 10000 Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, Angebot punkten können; oder auch Programmpunkte in Österreich, info@bmcroatia.hr Erscheinungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An- die man noch nie erlebt hat, z.B. mehrere Tage auf einer Berghütte zeigentarif. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zei- in der Abgeschiedenheit und ohne Handy-Netz, mit Wandern, Kä- tungsherausgeberverbandes. Verlagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Behörde ge- semachen o.ä. „Wichtig ist, dass man zum Programm auch immer mäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Steiermark Anwendbare Vor- wieder Überraschungen einbaut“, so Kadanka. schriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und „Heutige Incentive-Reisen bestehen aus einzelnen Programm-Mo- sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von dulen, die auf keinen Fall 08/15 oder in jedem Reisekatalog zu finden Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Aufgrund der sein dürfen“, sagt dazu auch Vojtechovsky. „Eine gute Incentive- einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form Reise findet genau den richtigen Mix aus Adrenalinschub, Zeit zur verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Per- Entspannung, Socialising und gutem Essen und Trinken.“ Auch er sonen ein. empfiehlt Destinationen abseits des Mainstreams, z.B. derzeit Mon- tenegro oder Korsika. Aber auch Vojtechovsky hält fest: „Während WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017 13
Foto: Rawpixel/Fotolia.com HRG Austria – Mehrwert durch Erfahrung Wer seine Geschäftsreise ohne ein professionelles Reisebüro bucht, müht sich oft mit den Onlineangeboten von Reise- und Airline-Anbietern im Internet ab. Hat man endlich den passenden Flug mit Hotel gefunden, folgt die Buchung mit Registrierungs- und Reisever- sicherungsanfragen. U m diese Zeit, Kosten und Mühen zu während Ihrer Geschäftsreise. Erfahrene Tra- reisen – Kosten, Reportings, Übersicht der sparen, steht Ihnen der internationale vel Consultants buchen für Sie die ideale Reisen der einzelnen MitarbeiterInnen kön- Geschäftsreiseanbieter HRG Austria Flugroute und beraten Sie gerne bei Umbu- nen darüber jederzeit abgerufen werden. als bewährter Partner, wenn es um die Bu- chungen oder anderen Reiseeinschränkun- chung und Organisation von Geschäftsreisen gen. All diese Vorteile ermöglichen Ihnen eine geht, zur Seite. Mit 14.000 MitarbeiterInnen angenehme Geschäftsreise, bei der Ihnen in mehr als 120 Ländern ist die Hogg Robin- Zusätzlich hält Sie HRG Austria mit den HRG Austria jeder Zeit gerne beratend zur son Group weltweit Ansprechpartner für Un- HRG Newsletter- und HRG Travel-Alert- Seite steht. Ü ternehmen, die Unterstützung im Bereich Aussendungen über relevante Reiseinforma- des Reise-, Kosten- und Datenmanagements tionen und aktuelle Reiseeinschränkungen, http://at.hrgworldwide.com suchen. Von diesem globalen Know-how wie z.B. Flugausfälle, Airline-Streiks etc. am profitieren alle Kunden von HRG Austria Laufenden. So genießen Sie stets den Vorteil, und deren MitarbeiterInnen, die sich regel- gut informiert auf Ihrer Geschäftsreise zu mäßig auf Geschäftsreisen begeben. sein. Vorteile eines professionellen Und damit Sie auch immer Ihre Reisekosten Service für Ihre Geschäftsreise im Überblick haben, geben Ihnen die HRG Werbung Die HRG Business Travel Center unterstüt- Tools „HRG InSight“ und „HRG Portal“ ei- zen Sie sowohl bei der Buchung als auch nen exakten Überblick über Ihre Geschäfts- 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN SPECIAL 12/2017
Wir mieten eine ganze Stadt Mittelalterliches Flair statt anonymer Tagungslocation: Die Kärntner Bezirkshauptstadt St. Veit/Glan zeigt mit ihrem „Rent a city“-Konzept, wie die unterschiedlichsten Standorte in ihrer Gesamtheit für eine Tagung oder einen Kongress vermarktet werden können. T agen in einem Stadtgarten, Kunsthotel Fuchspalast, eine Produktpräsentation di- Saal Andromeda 1 rekt im mittelalterlichen Am- Foto: Stadt St. Veit biente auf dem Hauptplatz einer ehemaligen Herzogstadt? Die Stadtgemeinde St. Veit/Glan im Stadtmarketing-Chefin Toniutti Herzen Kärntens setzt seit Jahren bringt das Credo des „Rent a einen Kontrapunkt zu den anony- City“-Konzeptes auf den Punkt: men Kongresszentren oder Mes- „Es gibt eigentlich keinen Kun- sehallen. „Unsere Idee ist es, die denwunsch, den wir nicht erfüllen ganze Stadt als Veranstaltungs- können. Von einer Tagung im zentrum zu vermarkten“, erklärt Stadtgraben zwischen Kakteen Olivia Toniutti vom Stadtmarke- und Rosenbeeten bis zu einem ting der Mittelkärntner Bezirks- ausgefallenen Businessmeeting stadt. Unter der Dachmarke „Rent direkt auf dem Golfplatz haben a city“ sind Locations buchbar, die in dieser Fuchspalast. Das 60-Zimmer-Hotel ist welt- wir schon alles abgewickelt.“ Meist würden Vielfalt kaum anderswo auf engstem Raum weit das erste Kunsthotel des kürzlich ver- die Ideen bei der ersten Besichtigung mit po- anzutreffen sind. storbenen österreichischen Malers Prof. tenziellen Tagungsinteressenten entstehen. Der Bogen spannt sich vom herkömmlichen Ernst Fuchs, umgesetzt im Stil des Phantas- Gemeinsam feile man dann an einem durch- topmodernen Seminarraum über die Arka- tischen Realismus“, so Toniutti. Die dort be- gängigen Motto für die Event- oder Tagungs- den eines altehrwürdigen Rathauses bis hin findlichen Tagungs- und Veranstaltungs- reihe, die Locations werden dann nach dem zur Eventhalle mit Platz für bis zu 1000 Per- räumlichkeiten bieten sich ideal für Semi- Baukastenprinzip zu einem Gesamtbild zu- sonen. „Ein Gustostückerl ist sicherlich der nare und Konferenzen an. sammengestellt. Ü RENT A CITY BÜRGERSPITAL EINE GANZE STADT ALS VERANSTALTUNGSLOCATION BLUMENHALLE ͲDĞƐƐĞŶͮDŽĚĞƐĐŚĂƵĞŶ ͲWƌŽĚƵŬƚƉƌćƐĞŶƚĂƟŽŶĞŶ Ͳ
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