La Leçon Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2020 - Universität Bern
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La Leçon Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Herbstsemester 2020 Institut für Theaterwissenschaft, Universität Bern Mittelstrasse 43, 3012 Bern Tel. 031 631 39 18 Website: www.theaterwissenschaft.unibe.ch
Allgemeine Hinweise Semesterbeginn: 01.08.2020 Semesterende: 31.01.2020 Vorlesungszeit: 14.09.–18.12.2020 Reading Week: 23.11.–27.11.2020 Abgabetermine kleine schriftliche Arbeiten 31.01.2020 Termine Bachelor- und Masterabschlüsse Abgabe Bachelorarbeiten und Prüfungsanmeldung Bachelor (Abschluss HS 20): 01.12.2020 Abgabe Masterarbeiten (Abschluss HS 20): 07.12.2020 Anmeldung Masterarbeit (Abschluss FS 21): 03.12.2020 Bachelor- und Masterprüfungen (Abschluss HS 20): vor KW 6 Dozierende Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer beate.hochholdinger@itw.unibe.ch Prof. Dr. Alexandra Portmann alexandra.portmann@itw.unibe.ch PD. Dr. Heidy Greco-Kaufmann heidy.greco@itw.unibe.ch Dr. des. Géraldine Boesch geraldine.boesch@itw.unibe.ch Dr. des. Franziska Burger franziska.burger@hkb.bfh.ch Dr. Daniela Hahn daniela.hahn@uzh.ch Dr. Tobias Hoffmann sebastian.hoffmann@itw.unibe.ch Dr. Anna Leon anna.leon@univie.ac.at Dr. Beate Schappach beate.schappach@itw.unibe.ch Dr. Sophie Witt sophie.witt@ds.uzh.ch M.A. Simone Gfeller simone.gfeller@itw.unibe.ch M.A. Johanna Hilari johanna.hilari@itw.unibe.ch M.A. Mirjam Hildbrand mirjam.hildbrand@itw.unibe.ch B.A. Lisa Mösli lisa.moesli@itw.unibe.ch Nora Steiner nora.steiner@itw.unibe.ch Sprechstunden können per E-Mail vereinbart werden. Sekretariat (Raum 102) Jacqueline Devincenti (jacqueline.devincenti@itw.unibe.ch) Öffnungszeiten: Mo–Do 09:00–11:30 und 13:30–16:30 Mittwochnachmittag und Freitag geschlossen Studienberatung (Raum 196) Mena Taverna (students@itw.unibe.ch) Bibliothek Mittelstrasse Die Bibliothek finden Sie im Erdgeschoss der Mittelstrasse 43. Die Signaturen können online abgerufen werden (www.ub.unibe.ch). In der Bibliothek befinden sich ca. 70 Tages- und 20 Langzeitarbeitsplätze. Informationen zum Studium Über das Studium der Theaterwissenschaft informieren der ITW-Flyer, der Studienplan und die Website des ITW (www.theaterwissenschaft.unibe.ch). Ausserdem liegen in der Studien- beratung Merkblätter auf, welche die Richtlinien für Prüfungen und wissenschaftliche Arbeiten sowie die Liste der prüfungsrelevanten Literatur enthalten. An den Lehrveranstaltungen kann teilnehmen, wer sich bis 4. Oktober 2020 im KSL angemeldet hat! Das Vorlesungsverzeichnis für das HS 2020 ist online abrufbar unter: www.ksl.unibe.ch (Veranstaltungssuche) Bildquelle: Joseph Anton Stranitzky als Hanswurst in Hanswursts lustiger Reisebeschreibung von 1717. Aus: Flögel, Karl Friedrich: Geschichte des Grotesk-Komischen. München 1914, S. 314.
Lehrveranstaltungen im Herbstsemester 2020 Seite 1. Grundkursmodul Einführungsvorlesung: Einführung in die Theaterwissenschaft (TT) 6 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer BA-Grundstufe Grundkurs und obligatorisches Tutorium: Perspektiven und Methoden der Theaterwissenschaft (TT) 7 Dr. des. Géraldine Boesch, B.A. Lisa Mösli und Nora Steiner BA-Grundstufe 2. Vorlesung Europäische Theatergeschichte 5: 18. Jahrhundert (TG) 8 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer 3. Seminare/Übungen Der Weiberstreik (D/AA) 10 Dr. Beate Schappach BA-Seminar Theater in der Nachkriegszeit in der Schweiz (TG) 11 PD Dr. Heidy Greco-Kaufmann BA-Seminar Zirkus: (k)eine Kunst? Von Klischees und Vorurteilen, kulturpolitischen Veränderungen, historischen und aktuellen Zirkusformen (D/AA; TG) 12 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, durchgeführt von M.A. Mirjam Hildbrand BA-Seminar Oskar Eberle (1902–1956) – besessener Streiter für die Erneuerung des Volkstheaters (TG) 13 Dr. Tobias Hoffmann/M.A. Simone Gfeller BA-Seminar Tanz und Archiv (TG; TT) 14 Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Johanna Hilari BA-Seminar; MA-Übung Der Stand der Dinge. Einblicke in das gegenwärtige Schaffen im Figuren-, Objekt- und Materialtheater (D/AA; TT) 15 Dr. des. Franziska Burger BA-Seminar Choreographies of the Non-human (TG; TT) 16 Dr. Anna Leon Seminar integral (Blockveranstaltung) 2
«Dance as a reaction to life». Zur Geschichte der Tanzethnologie (TG; TT) 17 Dr. Daniela Hahn MA-/BA-Seminar Die vierte Wand (D/AA; TT) 18 Dr. Beate Schappach MA-/BA-Seminar Bühne und ‹Wahnsinn›: Melancholie, Hysterie, Erschöpfung (D/AA; TT)19 Dr. Sophie Witt MA-/BA-Seminar Forschungsseminar: Fachgeschichte der Theaterwissenschaft (TG; TT) 20 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer MA-/BA-Seminar Kaserne Basel im Fokus: zwischen Festival, Produktionshaus und Stadt (D/AA; TT) 22 Prof. Dr. Alexandra Portmann MA-/BA-Seminar Phänomene und Methoden – Forschungen zu Theater und Tanz (TT) 23 Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann MA-Übung/Forschungskolloquium Data Literacy in Performing Arts (TT) 24 PD Dr. Laurent Pugin, (Digital Humanities, Walter Benjamin Kolleg) MA-Übung 3
Wichtige Hinweise: - Die Noten werden über das Online-Portal KSL verwaltet. Bitte melden Sie sich bis zum 04. Oktober 2020 im KSL für die Lehrveranstaltungen und Leistungs- kontrollen an. (Abmeldetermin für die Leistungskontrollen ist der 1. Dezember 2020.) - In Ihrem Interesse besuchen Sie die Lehrveranstaltungen vollständig. Bei mehr als drei Absenzen à 2 Stunden bei 2 SWS (bei 1 SWS die Hälfte) kann die entsprechende Lehrveranstaltung nicht an Ihr Studium angerechnet werden, un- abhängig vom Grund der Absenz. - Wer die am Anfang der Lehrveranstaltung kommunizierten Leistungsnachweise nicht vollständig erbringt und sich nicht fristgerecht von der Lehrveranstaltung im KSL abmeldet, erhält die Note 1. - Die Doppelanrechnung inhaltlich identischer Lehrveranstaltungen ist nicht möglich. Fortgeschrittene Studierende, die bereits alle Vorlesungen des Zyklus der Theater- und Tanzgeschichtsvorlesungen besucht und die entsprechenden Prüfungen abgelegt haben, dürfen in einem späteren Semester nicht noch ein weiteres Mal zu den Vorlesungsprüfungen antreten. - Ausgewählte Literatur zu den Lehrveranstaltungen wird zu Semesterbeginn in der Bibliothek Mittelstrasse im Semesterapparat des Instituts bereitstehen oder auf die Online-Lernplattform ILIAS geladen. 4
Typen Lehrveranstaltungen am ITW - Vorlesung: für BA- und MA-Studierende offen - BA-Seminar: nur BA-Studierende - MA-Seminar: nur MA-Studierende - Seminar integral: für BA- und MA-Studierende offen - MA-/BA-Seminar: für alle Studierenden offen, die beide Grundkursmodule ab- solviert haben. MA-Studierende haben Vorrang, die Teilnehmendenzahl ist be- grenzt. - MA-Übung: nur MA-Studierende 5
1. Grundkursmodul Theaterwissenschaft Das Modul besteht aus der zweistündigen Einführungsvorlesung, dem zweistündi- gen Grundkurs und einem zweistündigen obligatorischen Tutorium. Alle drei Lehr- veranstaltungen müssen im selben Semester besucht werden. Im KSL ist die An- meldung für die Modulteile Vorlesung und Grundkurs erforderlich. Einführungsvorlesung THEATERTHEORIE Einführung in die Theaterwissenschaft Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Dienstag 10–12 (Beginn: 15.09.2020, Ende: 15.12.2020), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte Diese Vorlesung zu Grundfragen der Theaterwissenschaft gehört zum Grundkurs- modul Theaterwissenschaft. Sie wendet sich an die Studierenden der ersten Semes- ter der Bachelor-Stufe. In der Einführungsvorlesung werden die Fachgeschichte der Theaterwissenschaft, unterschiedliche Theater- und Theatralitätsbegriffe, Theater- und Schauspieltheo- rien sowie die aktuellen Arbeitsfelder, Methoden und Theorien der Theaterwissen- schaft vorgestellt. Einführende Literatur: Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014. Brincken, Jörg von und Andreas Englhart: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darm- stadt 2008. Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010. Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981. Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar u. Wien 2012. Kotte, Andreas (Hg.): Theaterwissenschaft. Bern 1994. Lazarowicz, Klaus und Christopher Balme (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991. Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990. 6
Grundkurs und obligatorisches Tutorium THEATERTHEORIE Grundkurs und obligatorisches Tutorium: Perspektiven und Metho- den der Theaterwissenschaft Dr. des. Géraldine Boesch, B.A. Lisa Mösli und Nora Steiner Mittwoch 10–14 (Beginn: 16.09.2020, Ende: 16.12.2020), 4 SWS, 6 ECTS-Punkte Das Modul besteht aus der Einführungsvorlesung, dem Grundkurs und dem obliga- torischen Tutorium, die gemeinsam besucht und geprüft werden. Auf KSL ist die Anmeldung für beide Modulteile (‹Einführungsvorlesung› und ‹Grundkurs & obliga- torisches Tutorium›) erforderlich. Viele Menschen haben eine recht genaue Vorstellung davon, was Theater ist. In der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Theater stellen sich jedoch grundlegende Fra- gen: Ist Theater primär sozialer Prozess und deshalb beispielsweise mit Fest oder Feier vergleichbar? Oder eine besondere Form des Kunstwerks und deshalb ver- wandt mit der Bildenden Kunst? Was unterscheidet Theater von medialen Angebo- ten? Welche Räume braucht Theater? Gibt es Theater ohne Menschen? Theaterwissenschaftliche Antworten auf die Frage nach den Eigenschaften szeni- scher Vorgänge (dazu gehören auch Geschehnisse, welche nicht auf den ersten Blick als Theater oder Tanz klassifiziert würden) werden im Grundkurs und im obligato- rischen Tutorium anhand von zentralen Texten des Fachs diskutiert. Parallel finden gemeinsame Inszenierungsbesuche und Nachbesprechungen statt. In den Tuto- rium-Sitzungen werden Fragen zur Einführungsvorlesung diskutiert und Übungen zu Texten durchgeführt. In den Grundkurs-Sitzungen werden Inhalte der Einfüh- rungsvorlesung vertieft und erweitert sowie Grundtechniken des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt. Einführende Literatur: Balme, Christopher: Einführung in die Theaterwissenschaft. Berlin 2014. Brincken, Jörg von und Andreas Englhart: Einführung in die moderne Theaterwissenschaft. Darm- stadt 2008. Fischer-Lichte, Erika: Theaterwissenschaft. Eine Einführung in die Grundlagen des Faches. Tübingen 2010. Klier, Helmar (Hg.): Theaterwissenschaft im deutschsprachigen Raum. Texte zum Selbstverständnis. Darmstadt 1981. Kotte, Andreas: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln, Weimar u. Wien 2012. Kotte, Andreas (Hg.): Theaterwissenschaft. Bern 1994. Lazarowicz, Klaus und Christopher Balme (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters. Stuttgart 1991. Möhrmann, Renate (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990. 7
2. Vorlesung Vorlesung THEATERGESCHICHTE Europäische Theatergeschichte 5: 18. Jahrhundert Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Montag 10–12 (Beginn: 14.09.2020, Ende: 14.12.2020), 2 SWS, 3 ECTS-Punkte Das Aufklärungszeitalter bringt für die Theaterpraxis im deutschsprachigen Raum grundlegende, jedoch keineswegs lineare Veränderungen mit sich, die im Zusam- menhang mit den gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen des Jahrhunderts zu sehen sind. Organisation und Strukturen der Theatertruppen, die Funktion und die Bedeutung von Theater als wesentlichem Medium des sich konstituierenden Bür- gertums sowie Spielvorlagen und Spielstil wandeln sich im Zuge der aufklärerischen Theaterreform. Sowohl aufgrund ihres Öffentlichkeitscharakters als auch ihrer Wir- kungsmacht wird die Schaubühne im 18. Jahrhundert zum begehrten Reformobjekt. Die durch Reformen vorangetriebenen strukturellen wie ästhetischen Veränderun- gen reduzieren die theatrale Mannigfaltigkeit sukzessive und nähern diese in Struk- tur, Intention und Zweck den bis heute vorhandenen Formen des institutionellen Theaters an. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen und länderspezifi- schen theatralen Manifestationen des Jahrhunderts, stellt die Ideen der Theaterre- former und deren Umsetzungsbemühungen dar und gibt auch den marginalisierten Themen der Theatergeschichte des 18. Jahrhunderts Raum. 8
Literatur (Auswahl): Asper, Helmut G.: Hanswurst. Studien zum Lustigmacher auf der Berufsschauspielerbühne in Deutschland im 17. und 18. Jahrhundert. Emsdetten 1980. Bender, Wolfgang F. (Hg.): Schauspielkunst im 18. Jahrhundert. Grundlagen, Praxis, Autoren. Stutt- gart 1992. Eigenmann, Susanne: Zwischen ästhetischer Raserei und aufgeklärter Disziplin. Hamburger Theater im späten 18. Jahrhundert. Stuttgart/Weimar 1994. Fischer-Lichte, Erika und Jörg Schönert (Hg.): Theater im Kulturwandel des 18. Jahrhunderts. Insze- nierung und Wahrnehmung von Körper – Musik – Sprache. Göttingen 1999. Frantz, Pierre (Hg.): Le théâtre français du XVIIIe siècle. Histoire, textes choisis, mises en scène. Paris 2009. Graf, Ruedi: Das Theater im Literaturstaat. Literarisches Theater auf dem Weg zur Bildungsmacht. Tübingen 1992. Haider-Pregler, Hilde: Des sittlichen Bürgers Abendschule. Bildungsanspruch und Bildungsauftrag des Berufstheaters im 18. Jahrhundert. Wien/München 1980. Heeg, Günther: Das Phantasma der natürlichen Gestalt. Körper, Sprache und Bild im Theater des 18. Jahrhunderts. Frankfurt a. M./Basel 2000. Hochholdinger-Reiterer, Beate: Aufklärung. In: Handbuch Drama. Hg. v. Peter W. Marx. Stutt- gart/Weimar 2012, S. 251-265. Hochholdinger-Reiterer, Beate: Kostümierung der Geschlechter. Schauspielkunst als Erfindung der Aufklärung. Göttingen 2014. Maurer-Schmoock, Sybille: Deutsches Theater im 18. Jahrhundert. Tübingen 1982. Meyer, Reinhart: Schriften zur Theater- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Hg. v. Matthias J. Pernerstorfer. Wien 2012. Müller-Kampel, Beatrix: Hanswurst, Bernardon, Kasperl. Spaßtheater im 18. Jahrhundert. Paderborn u. a. 2003. Münz, Rudolf: Das „andere“ Theater. Studien über ein deutschsprachiges teatro dell'arte der Les- singzeit. Berlin (Ost) 1979. O'Shaughnessy, David: Ireland, Enlightenment and the English stage, 1740-1820. Cambridge 2019. Orr, Bridget: British Enlightenment Theatre. Dramatizing Difference. Cambridge 2020. Ruppert, Rainer: Labor der Seele und der Emotionen. Funktionen des Theaters im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Berlin 1995. 9
3. Seminare/Übungen BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE Der Weiberstreik Dr. Beate Schappach Montag 12–14 (Beginn: 14.09.2020, Ende: 14.12.2020), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Der Streik der Frauen gegen den Krieg der Männer: Die Frauen halten zusammen und sich zurück, bis es die Männer nicht mehr aushalten. Aristophanes’ Komödie Lysistrate (411 v. Chr.) bildet den Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung, die ver- schiedene Bearbeitungen des Stoffes vergleichend untersucht. Die beiden deutschen Übersetzungen von 1848 und 2009 bilden bereits zwei höchst unterschiedliche Fassungen des Stückes. Neben zahlreichen Neudramatisierungen wurde Lysistrate auch in Operetten und Filmen gestaltet. In Titeln wie Der häusliche Krieg (Franz Schubert/ Ingnaz Franz Castelli 1823), Der Weiber Streik (Hans Dieter Hüsch / Rudolf Mors 1959) und Die Friedensfrau (Walter Jens 1986) spiegeln sich die unterschiedlichen Akzentsetzungen der Bearbeitungen. Die jüngste Neufassung – Sybille Bergs In den Gärten oder Lysistrata Teil 2 (2019) – wurde einige Monate nach dem Frauenstreik in der Schweiz uraufgeführt. Das Seminar vergleicht verschiedene Lysistrate-Versionen im Hinblick auf ihren dra- maturgischen Bau und arbeitet heraus, wie sie auf ihren jeweiligen zeitgeschichtli- chen Kontext reagieren. Untersucht werden dramaturgische Strategien der Politi- sierung bzw. Entpolitisierung, Komik, das utopische Potential, die Verhandlung von Geschlechterrollen sowie das Verhältnis von Politik, Sexualität und Ökonomie. Literatur: Aristophanes: Lysistrate, übersetzt von Ludwig Seeger [1848], Leipzig 2006 [1928]. (Reclam Uni- versal-Bibliothek Nr. 6890) Aristophanes: Lysistrate, übersetzt von Niklas Holzberg, Leipzig 2009. (Reclam Universal-Bibliothek Nr. 18664) Kotte, Andreas: Dramaturgie. In: ders.: Theaterwissenschaft. Eine Einführung. Köln 2005, S. 202– 222. Schwinge, Ernst-Richard: Aristophanes und die Utopie. In: Würzburger Jahrbücher, 3/1977, S. 43– 67. 10
BA-Seminar THEATERGESCHICHTE Theater in der Nachkriegszeit in der Schweiz PD Dr. Heidy Greco-Kaufmann Dienstag 12–14 (Beginn: 15.09.2020, Ende: 15.12.2020), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert in vielerlei Hinsicht eine Zäsur in der Schweizer Theatergeschichte. Mit Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt meldeten sich zwei einheimische Dramatiker zu Wort, die sich auf je unterschiedliche Weise mit der Bewältigung der Folgen der NS-Herrschaft auseinandersetzten und fast zeit- gleich die Bühnen in Zürich und Basel eroberten. Anhand von programmatischen Schriften, Spieltexten und Aufführungszeugnissen versuchen wir die inhaltlichen und formalen Neuerungen zu erfassen, mit denen Frisch und Dürrenmatt den An- schluss an die europäische und amerikanische Theatermoderne schafften. Neben dem Wirken der beiden Ausnahmetalente interessieren uns aber auch die Aktivitä- ten von Theaterschaffenden, die sich in den 1930er und 1940er Jahren in der ‹Ver- schweizerungsdebatte› engagiert hatten. Wie reagierten Dramatiker und Leitfiguren des Laientheaters und des Kabaretts, die in Zeiten der Abschottung und ‹Geistigen Landesverteidigung› Erfolge gefeiert hatten, auf die veränderten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse? Und wie nutzten die Exilanten und Exilantinnen, die während des Kriegs den Schweizer Stadttheaterbühnen Erfolge beschert hatten, die Möglichkeiten, die der Friedensschluss mit sich brachte? Ausserdem werfen wir ei- nen Blick auf die Schweizer Exiljahre von Bertolt Brecht (1947–1948) und die Re- zeption seines Werks. Ziel der Veranstaltung ist, die grossen Linien der vielfältigen Theateraktivitäten der Nachkriegsjahre in der Schweiz nachzuzeichnen und vertiefte Einblicke in die Wech- selwirkungen von Theater und Politik zu gewinnen. Einführende Literatur: Amrein, Ursula: irritation theater. Max Frisch und das Schauspielhaus Zürich, Zürich 2013. Amstutz, Hans; Käser-Leisibach, Ursula u. Stern, Martin: Schweizertheater. Drama und Bühne der Deutschschweiz bis Frisch und Dürrenmatt 1930–1950, Zürich 2000 (hier: Martin Stern: Kapi- tel 7. Übergang: Das dramatische Frühwerk Frischs und Dürrenmatts, S. 511–575). Kröger, Ute/Exinger, Peter: «In welchen Zeiten leben wir!» Das Schauspielhaus Zürich 1938–1998, Zürich 1998. Jauslin, Christian/Naef, Louis (Hg.): Ausgangspunkt Schweiz. Nachwirkungen des Exiltheaters, Willisau 1989 (= Schweizer Theaterjahrbuch 50 der Schweizerischen Gesellschaft für Theater- kultur). Wüthrich, Werner: Bertolt Brecht und die Schweiz, Zürich 2003. 11
BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE; THEATERGESCHICHTE Zirkus: (k)eine Kunst? Von Klischees und Vorurteilen, kulturpolitischen Veränderungen, historischen und aktuellen Zirkusformen Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, durchgeführt von M.A. Mirjam Hildbrand Mittwoch 14–18 (Beginn: 16.09.2020, Ende: 09.12.2020), 2 SWS, 5 ECTS-Punkte Termine: 14–16: 16.09.2020; 14–18: 30.09., 14.10., 28.10., 11.11., 02.12., 09.12.2020 Bis vor kurzem wurde (zeitgenössischer oder neuer) Zirkus in der Schweiz, im Ge- gensatz etwa zu Frankreich, nicht als Kunstform betrachtet und gehörte damit nicht zu den Formen von kultureller Produktion, die in den Genuss von Kulturfördergelder kommen. Seit rund fünf Jahren befindet sich die entsprechende kulturpolitische Pra- xis jedoch in Veränderung. Um die aktuellen Ereignisse und Forderungen der schweizerischen bzw. deutschsprachigen zeitgenössischen Zirkusschaffenden zu verstehen, werden wir uns in einem ersten Schritt gemeinsam mit dem Zirkus des ‹langen 19. Jahrhunderts› sowie mit unseren eigenen Vorstellungen von Zirkus be- schäftigen. Dabei wird es auch um das spannungsgeladene Verhältnis von Zirkus und Theater um 1900 und damit einen weitgehend unbekannten Teil der deutsch- sprachigen Theaterhistoriographie gehen. In einem zweiten Schritt befassen wir uns mit aktuelle(re)n Zirkusformen (1970er Jahre bis heute), um zu verstehen, wie es zu den kulturpolitischen Veränderungen in der Schweiz kommt und was der soge- nannte zeitgenössische Zirkus eigentlich ist. Ein gemeinsamer Besuch einer zeitgenössischen Zirkusvorstellung ist vorgesehen. Ausserdem ist die Sichtung von historischen Zirkusplakaten (Druckbelege Haller Universität Bern, Nationalbibliothek) geplant. Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung auf Ilias bereitstehen. Seminarteilnehmer_innen müssen sich mangels deutschsprachiger Forschungsliteratur auf einen überschaubaren Anteil an englischsprachiger Lektüre einstellen. Literatur: Lavers, Katie, Louis Patrick Leroux u. Jon Burtt (Hg.), Contemporary circus, London: Routledge, 2020. Peter, Birgit, „Geschmack und Vorurteil. Zirkus als Kunstform“, in: Kunsthalle Wien (Hg.), Parallelwelt Zirkus, Nürnberg: Verlag f. mod. Kunst, 2012, S. 70-84. Tait, Peta u. Katie Lavers (Hg.), The Routledge Circus Studies Reader, Abgindon: Routledge, 2016. 12
BA-Seminar THEATERGESCHICHTE Oskar Eberle (1902–1956) – besessener Streiter für die Erneuerung des Volkstheaters Dr. Tobias Hoffmann, M.A. Simone Gfeller Donnerstag 10–12 (Beginn: 17.09.2020, Ende: 17.12.2020), 2 SWS, 5 ECTS- Punkte Oskar Eberle war eine prägende Figur des Schweizer Theaters seiner Zeit und – als Theaterwissenschaftler, Regisseur, Dramatiker, Publizist und Kulturpolitiker – äusserst vielseitig. Seine schon früh formulierten Ziele für die Erneuerung des Theaters aus dem Geist der reichen Theatertradition der Innerschweiz verfolgte er mit grösster Hartnäckigkeit, aber längst nicht immer mit Erfolg. Der Leiter und die Leiterin der LV sind an einem Forschungsprojekt beteiligt, in dem die bisher nur bruchstückhafte Einschätzung von Eberles Schaffen aufgrund der Sichtung seines Nachlasses zu einem konsistenteren Gesamtbild verdichtet werden soll. Die LV fokussiert deshalb neben der Auseinandersetzung mit Eberles Schaffen insbesondere auch den kritischen Umgang mit den Quellen aus seinem Nachlass. Dafür vermittelt die LV den Studierenden die Grundlagen der histori- schen Quellenkritik, um dem Material in einem weiteren Schritt verwertbare Aus- sagen entnehmen zu können. Nach der einleitenden Erarbeitung der Grundlagen von Eberles Schaffen und einer Einführung in die historische Quellenarbeit nähern sich die Studierenden Eberles vielseitigem Wirken durch Recherchen anhand des Materials im Nachlass und auf der Grundlage wissenschaftlicher und journalistischer Texte. Jede Sitzung wird einen anderen Aspekt von Eberles Schaffen fokussieren. Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Amrein, Ursula: «Los von Berlin!» Die Literatur- und Theaterpolitik der Schweiz und das «Dritte Reich». Zürich 2004. Amstutz, Hans; Käser-Leisibach, Ursula u. Stern, Martin: Schweizertheater. Drama und Bühne der Deutschschweiz bis Frisch und Dürrenmatt 1930–1950. Zürich 2000. Eberle, Oskar: Theatergeschichte der innern Schweiz. Königsberg i. Preussen 1929. Eberle, Oskar: Wege zum schweizerischen Theater I: Grundlagen und Volkstheater. In: Ders. (Hg.): XIII. Jahrbuch der Gesellschaft für schweizerische Theaterkultur. Elgg 1943, S. 5–212. Gfeller, Simone: Oskar Eberles Bruderklausenspiel von 1929. Masterarbeit, Universität Bern 2015. Stadler, Edmund: Oskar Eberle – Theaterwissenschafter und Festspielregisseur. In: Mimos 1/1977, S. 1–14. 13
BA-Seminar/MA-Übung TANZGESCHICHTE; TANZTHEORIE Tanz und Archiv Prof. Dr. Christina Thurner, durchgeführt von M.A. Johanna Hilari Donnerstag 12–16 (Beginn: 17.09.2020, Ende: 10.12.2020), 2 SWS, 5/3 ECTS-Punkte Termine: 14–16: 17.09.2020; 12–16: 01.10., 08.10., 29.10., 05.11., 19.11., 10.12.2020 Die Definition von Archiv als Institution, in der Dokumente gesammelt, gelagert und zugänglich gemacht werden, scheint im Widerspruch zur bewegten und ephemeren Tanzkunst zu stehen. ‹Archiv› kann aber auch als Metapher für den prozesshaften Umgang mit Geschichte und Geschichtsschreibung stehen und somit auch als tanz- praktische Auseinandersetzung mit Tanzhistoriografie. Wie und wo wird Tanz doku- mentiert, gelagert und gezeigt? Welche Archivmaterialien sagen was über Tanz bzw. Choreografie aus? Welche Wissensordnungen werden in Archiven sichtbar? Das Se- minar nimmt diese Fragen als Ausgangspunkt, um die Relation von Tanz und Archiv zu kontextualisieren, zu reflektieren und zu diskutieren. Im Zentrum dieser Veranstaltung steht die Auseinandersetzung mit ‹Archiv› aus tanzwissenschaftlicher Perspektive. Neben der Lektüre und Diskussion von tanz- und performancewissenschaftlichen Texten zum Verhältnis von Tanz und Archiv führen die Teilnehmenden zudem eigenständige tanzbezogene Archivrecherchen durch. Die Forschungsarbeiten und jeweiligen Archive werden anschliessend prä- sentiert und diskutiert. Teil des Leistungsnachweises ist die Dokumentation und Präsentation der eigen- ständigen Forschung und Archivrecherche. Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung auf Ilias bereitstehen. Literatur: Clarke, Paul u.a. (Hg.): Artists in the Archive. Creative and curatorial engagements with documents of arts and performance. Abingdon, Oxon, New York 2018. Cramer, Franz Anton: Tänzerische Quellenkunde, die Emphase des Gegenwärtigen und das Phantasma des Archivs. In: Thurner, Christina; Wehren, Julia (Hg.): Original und Revival. Geschichts- Schreibung im Tanz. Zürich 2010. S. 137-145. Sant, Toni (Hg.): Documenting performance. The context and process of digital curation and archiving. London 2017. Taylor, Diana: The Archive and the Repertoire. Performing cultural memoriy in the Americas. Durham 2003. Wehren, Julia: Körper als Archiv in Bewegung. Choreografie als historiografische Praxis. Bielefeld 2016. 14
BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE; THEATERTHEORIE Der Stand der Dinge. Einblicke in das gegenwärtige Schaffen im Figuren-, Objekt- und Materialtheater Dr. des. Franziska Burger Donnerstag 16-18 (Beginn: 17.09.2020, Ende: 17.12.2020), 2 SWS, 5 ECTS- Punkte Die gegenwärtigen Figuren- und Objekttheaterbühnen werden bevölkert von einem breiten Spektrum an Spielmitteln wie Puppen, Fragmenten künstlicher Körper, mo- torisierten Hebearmen, Zündholzschachteln, Klarsichtfolie oder Papierbahnen. Die Theatermacher_innen befinden sich dabei auf der Suche nach neuen Ausdrucks- möglichkeiten, die tendenziell vom Menschen als Zentrum der Darstellung wegrü- cken. In diesem Seminar findet eine Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Produktionen aus dem Bereich Figuren-, Objekt- und Materialtheater statt. Dafür werden ausge- wählte Produktionen aus den letzten zwanzig Jahren beispielhaft visioniert und dis- kutiert. Welche Inszenierungsstrategien, Techniken und Ästhetiken lassen sich identifizieren? Welche Mensch-Ding-Verhältnisse werden in den Produktionen prä- sentiert und/oder hinterfragt? Ein Korpus mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung auf Ilias bereitstehen. Literatur: Brendenal, Silvia (Hg.): Animation fremder Körper. Über das Puppen-, Figuren- und Objekttheater. Berlin 2000. Dabs, Annette; Sandweg, Tim (Hg.): Der Dinge Stand. Zeitgenössisches Figuren- und Objekttheater. Berlin 2018. Joss, Markus; Lehmann, Jörg (Hg.): Theater der Dinge. Puppen-, Figuren- und Objekttheater. Berlin 2016. Loch, Kathi: Dinge auf der Bühne. Entwurf und Anwendung einer Ästhetik der unbelebten Objekte im theatralen Raum. Aachen 2009. Posner, Dassia N.; Orenstein, Claudia; Bell, John (Hg.): The Routledge Companion to Puppetry and Material Performance. London; New York 2014. Wagner, Meike: Nähte am Puppenkörper. Der mediale Blick und die Körperentwürfe des Theaters. Bielefeld 2003. 15
Seminar integral TANZGESCHICHTE; TANZTHEORIE Choreographies of the Non-human Dr. Anna Leon Blockveranstaltung (Anfang: 25.09.2020, Ende: 21.11.2020), 2 SWS, 5/6 ECTS- Punkte. Das Seminar findet in englischer Sprache statt. Termine: Fr., 25.09.2020: 14–18; Fr., 30.10.2020: 10–17; Sa., 31.10.2020: 9–13; Fr., 20.11.2020: 10–17; Sa., 21.11.2020: 9–13 This course will examine dance works engaging with media beyond the human body as cultural artefacts reflecting but also probing our relationships with – and the very definition of – the non-human. We will focus on such topics as body extensions, equipment and props; the use of objects and their actions as choreographic models or scoring aids; the staging of non-human entities as performers; the development of multimedia assemblages and environments; or the development of choreogra- phies exclusively in media other than the human body. The course will approach the topic through three parallel focus points: historical case studies from the 20th century, providing background for present-day reflections; contemporary choreo- graphic works (by Dalija Acin, Ivana Müller, Amanda Pina, William Forsythe, Mette Ingvartsen, Emilia Gasiorek...); and theory – both from Dance Studies and beyond – allowing to critically discuss key terms and ideas. The course will accentuate non- human agency and its artistic, aesthetic, political effects as integral parts of 20th and early 21st century dance, while also interrogating the extent to which staging the non-human effectively challenges anthropocentrism. Considering dance works as territories in which relations with the non-human can be experimented and ne- gotiated, it will ask how human (dancing) bodies and subjects are, in a context of ecological crisis, constituted though their (choreographic) relation with the non- human. Indicative bibliography: Bennett, Jane: Vibrant Matter. A Political Ecology of Things. Durham: Duke University Press 2010. Braidotti, Rosi: The Posthuman. Cambridge: Polity Press 2013. Haraway, Donna: Simians, Cyborgs and Women. New York: Routledge 1991. Laermans, Rudi: ‘Dance in General’ or Choreographing the Public, Making Assemblages. In: Perfor- mance Research 13/1 (2008), pp. 7–14. Latour, Bruno: We Have Never Been Modern. Cambridge: Harvard University Press 1993. Lepecki, André: Moving as Thing. Choreographic Critiques of the Object. In: October 140 (2012), pp. 75–90. McCarren, Felicia: Dancing Machines. Choreographies of the Age of Mechanical Reproduction. Stan- ford: Stanford University Press 2003. Portanova, Stamatia: Moving without a Body. Digital Philosophy and Choreographic Thoughts. Cam- bridge/London: MIT Press 2013. Povinelli, Elizabeth A.: Geontologies. A Requiem to Late Liberalism. Durham: Duke University Press 2016. 16
MA-/BA-Seminar TANZGESCHICHTE; TANZTHEORIE «Dance as a reaction to life». Zur Geschichte der Tanzethnologie Dr. Daniela Hahn Dienstag, 14–16 (Beginn: 15.09.2020, Ende: 15.12.2020), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte, maximal 15 Studierende In ihrem Artikel «Panorama of Dance Ethnology» von 1960, der die Tanzethnologie als neues Forschungsfeld konturiert, hebt Gertrude Prokosch Kurath den Kontrast zwischen der langen Tradition des Tanzes als «reaction to life» in verschiedenen Kulturen und der kurzen Geschichte der Tanzethnologie hervor. Noch heute, sechzig Jahre später, ist die Tanzethnologie, insbesondere in der deutschsprachigen Tanzwissenschaft, ein junges und tendenziell noch wenig beachtetes Forschungs- gebiet. Der Fokus der Tanzethnologie richtet sich auf die Verbindungen von Tanz und Le- bensweisen und sucht diese durch ethnografische Methoden zu untersuchen. Wie sich u. a. am Beispiel von Kurath zeigen lässt, ist die Tanzethnologie dabei nicht nur durch ihre Interdisziplinarität zwischen Tanz- und Musikwissenschaft, Anthro- pologie, Sozialwissenschaft und künstlerischer Praxis gekennzeichnet, sondern auch durch eine weitreichende Netzwerkstruktur aus individuellen und institutionellen Akteuren. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Seminar zum einen der Historiografie der Tanzethnologie unter Bezug auf die Arbeiten ihrer (heute zumeist vergessenen) Protagonist_innen seit den 1940er Jahren. Zum anderen soll der Versuch unter- nommen werden, Aspekte einer historischen Praxeologie herauszuarbeiten, mittels derer Praktiken einer Feldforschung im Tanz einer Beschreibung zugänglich ge- macht werden können. Anhand von Primär- und Sekundärtexten sowie Archivma- terial sollen die folgenden Fragen im Mittelpunkt der Diskussion stehen: Was sind die Gegenstände und Ziele der Tanzethnologie? Welche tanzethnologischen Ansätze lassen sich ausmachen? Wie lässt sich Feldforschung im Tanz theoretisch und me- thodisch fassen? Auf welche Weisen verbinden sich Theorie und Praxis in der Tanz- ethnologie? Literatur zur Orientierung/Vorbereitung: Buckland, Theresa (Hg.): Dance in the Field. Theory, Methods and Issues in Dance Ethnography. London: MacMillan 1999. Grau, Andrée u. Wierre-Gore, Georgiana (Hg.): Anthropologie de la danse. Genèse et construction d’une discipline. Pantin: Centre national de la danse 2005. Kurath, Gertrude Prokosch: Panorama of Dance Ethnology. In: Current Anthropology 1.3 (1960), S. 233-254. 17
MA-/BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE; THEATERTHEORIE Die vierte Wand Dr. Beate Schappach Dienstag 16–18 (Beginn: 15.09.2020, Ende: 15.12.2020), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte, maximal 15 Studierende «Man stelle sich an dem äußersten Rande der Bühne eine große Mauer vor, durch die das Parterre abgesondert wird. Man spiele, als ob der Vorhang nicht aufgezo- gen würde.» Mit dieser Setzung führt Denis Diderot 1758 ein Konzept ein, das im Theater als ‹vierte Wand› zum stehenden Begriff geworden ist. Den Ausgangspunkt des Seminars bildet die Lektüre von Grundlagentexten zur vierten Wand, ausgehend von Theaterreformern des 18. Jahrhunderts über Ver- treter des Naturalismus im 19. Jahrhundert bis zum Transfer des Konzeptes der vierten Wand vom Theater in den Film im 20. Jahrhundert. Die theoretischen Posi- tionen werden zum einen theaterhistorisch kontextualisiert. Zum anderen setzt das Seminar sie in Beziehung zu verschiedenen Formen des Einsatzes der vierten Wand im Gegenwartstheater. Ausgewählte Inszenierungen werden im Hinblick auf die vierte Wand als ästhetisches Mittel sowie deren dramaturgische Funktionen und Wirkungspotentiale analysiert. Dabei steht insbesondere die Frage im Zent- rum, wie sich die Produktionen zu historischen und gegenwärtigen Theaterkon- ventionen verhalten, diese reflektieren und mit ihnen spielen. Literatur: Dreßler, Roland: Von der Schaubühne zur Sittenschule. Das Theaterpublikum vor der vierten Wand. Berlin 1993. Kotte, Andreas: Theatergeschichte. Eine Einführung. Köln, Weimar und Wien 2013. (Kapitel 18. und 19. Jahrhundert) Lehmann, Johannes F.: Der Blick durch die Wand. Zur Geschichte des Theaterzuschauers und des Visuellen bei Diderot und Lessing. Freiburg 2000. Rodatz, Christoph: Der Schnitt durch den Raum. Atmosphärische Wahrnehmung in und außerhalb von Theaterräumen. Bielefeld 2010. 18
MA-/BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE; THEATERTHEORIE Bühne und ‹Wahnsinn›: Melancholie, Hysterie, Erschöpfung Dr. Sophie Witt Donnerstag 12–16 (Beginn: 17.09.2020, Ende: 17.12.2020), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte, maximal 15 Studierende Termine: 12–14: 17.09.2020 (Einführung); 12–16: 24.09., 15.10., 22.10., 12.11., 3.12., 17.12.2020 Hamlet, Penthesilea, diverse Elektras, der müde Leonce; Melancholie, Hysterie, De- pression... Die Faszination für den Bühnen-‹Wahnsinn› scheint gross, die Liste der Einsatzfelder ist lang. Das Seminar wirft einen doppelten Blick: einerseits auf The- aterpraxis, Dramentexte und Theatertheorie sowie andererseits auf Theater-Topoi in medizinischen und psychiatrischen Diskursen. Woher stammt die Affinität von ‹Bühne› und ‹Wahnsinn›, was ist mit ihr gewollt und gewonnen? Welche Subjekt- begriffe, Krank- und Gesundheitskonzepte, Körperbilder und Wissensbegriffe ste- hen zur Verhandlung? Welche Theaterkonzepte, Spielbegriffe, Körpertechniken, Äs- thetiken? Das Seminar organisiert das Material entlang drei historischer Achsen: Melancholie-Diskurs um 1800, Hysterie-Diskurs um 1900 und Diskurse der Erschöp- fung und des Verausgabtseins in der zweiten Hälfte des 20. und im 21. Jahrhundert. Theoretisch und nicht zuletzt mit Blick auf Gegenwartstheater fragen wir nach dem Stellenwert von ‹Normalisierung›. Geplant sind ein bis zwei gemeinsame Theaterbesuche. Ein Material-Korpus wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen. Literatur: Foucault, Michel: Wahnsinn und Gesellschaft [1961]. Frankfurt a.M. 1973. Freud, Sigmund; Breuer, Josef: Studien über Hysterie [1895]. Frankfurt a.M. 1991. Ehrenberg, Alain: Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart [1998]. Frankfurt a.M. 2015. Bühler-Dietrich, Annette: Drama, Theater und Psychiatrie im 19. Jahrhundert. Tübingen 2012. Kreuder, Friedemann u.a. (Hg.): Theater und Subjektkonstitution. Theatrale Praktiken zwischen Af- firmation und Subversion. Bielefeld 2012. Müller, Heiner: Theater ist kontrollierter Wahnsinn. Ein Reader, hg. v. Detlev Schneider. Berlin 2015. Büchner, Georg: Leonce und Lena [1836]. Studienausgabe. Stuttgart 2003. Hofmannsthal, Hugo v.: Elektra [1903]. Stuttgart 2001. O’Neill, Eugene: Trauer muss Elektra tragen [1931]. Frankfurt a.M. 1957. Kater, Fritz: demenz depression und revolution (studie zu 3 mythen der gegenwart). Berlin 2012. 19
MA-/BA-Seminar THEATERGESCHICHTE; THEATERTHEORIE Forschungsseminar: Fachgeschichte der Theaterwissenschaft Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer Freitag 10–14 (Beginn: 18.09.2020, Ende: 18.12.2020), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte, maximal 15 Studierende Termine: 18.09., 02.10., 23.10., 06.11., 04.12., 18.12.2020 Die Erforschung der theaterwissenschaftlichen Fachgeschichte wird im deutschspra- chigen Raum seit einigen Jahren verstärkt betrieben (z. B. Forschungen zur Thea- terwissenschaft in Berlin, Leipzig und Wien). Die Theaterwissenschaft in der Schweiz stellt eine Ausnahme dar. Ihre Erforschung blieb bislang ein Forschungsdesiderat. Ziel des Seminars ist es, die Geschichte der Theaterwissenschaft in der Schweiz im Kontext der deutschsprachigen Fachgeschichte anhand von kulturpolitischen Schlüsselereignissen, -Konstellationen und -Debatten von den 1920er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit zu untersuchen. Bei der thematischen Gestaltung werden die individuellen Interessen der Studie- renden berücksichtigt. Ein Lernziel des Seminars ist der Umgang mit weitgehend unerschlossenem Quellenmaterial, das die Studierenden in diversen Archiven sich- ten und auswerten. Die Studierenden arbeiten in diesem Forschungsseminar wäh- rend des gesamten Semesters in Kleingruppen zusammen und präsentieren ihre Forschungsergebnisse kontinuierlich (drei- bis viermal) im Plenum. 20
Literatur (Auswahl): Amrein, Ursula: «Los von Berlin». Die Literatur- und Theaterpolitik der Schweiz und das «Dritte Reich». Zürich 2004. Amrein, Ursula: Phantasma Moderne. Die literarische Schweiz 1880-1950. Zürich 2007. Buglioni, Chiara Maria: «Das strittige Gebiet zwischen Wissenschaft und Kunst». Arthur Kutscher und die Praxisdimension der Münchner Theaterwissenschaft. Tübingen 2016. Corssen, Stefan: Max Herrmann und die Anfänge der Theaterwissenschaft. Mit teilweise unveröffent- lichten Materialien. Tübingen 1998. Engler, Balz: Theaterwissenschaft in der Schweiz – Chronologie und Dokumentation der historischen Entwicklung des Faches. Eine (fast) unendliche Geschichte. In: Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur (Hg.): MIMOS, Jg. 42, Nr. 1, 1990, S. 8-9. Englhart, Andreas: Theaterwissenschaft. In: Jürgen Elvert und Jürgen Nielsen-Sikora, (Hg.): Kultur- wissenschaften und Nationalsozialismus. Stuttgart 2008, S. 863-898. Fischer-Lichte, Erika: Theatergeschichte und Wissenschaftsgeschichte: Eine bedenkenswerte Kons- tellation. Rede zur Eröffnung des Ersten Kongresses der Gesellschaft für Theaterwissenschaft e.V. in Leipzig. In: Erika Fischer-Lichte, Wolfgang Greisenegger und Hans-Thies Lehmann (Hg.): Arbeitsfelder der Theaterwissenschaft. Tübingen 1994, S. 13-24. Girshausen, Theo: Zur Geschichte des Fachs. In: Renate Möhrmann (Hg.): Theaterwissenschaft heute. Eine Einführung. Berlin 1990, S. 21-37. Härter, Andreas, Beate Hochholdinger-Reiterer und Anne Fournier: Schweizer Theaterwelten – La Suisse – ses théâtres en scène – Universi teatrali svizzeri. Bern u.a.: Peter Lang 2018 (MIMOS 2017). Herrmann, Hans-Christian von: Das Archiv der Bühne. Eine Archäologie des Theaters und seiner Wissenschaft. München 2005. Hochholdinger-Reiterer, Beate: Gründungsgesten der Schweizer Theaterwissenschaft. In: Milena Cairo, Moritz Hannemann, Ulrike Haß, Judith Schäfer (Hg.): Episteme des Theaters. Aktuelle Kontexte von Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit. Bielefeld 2016, S. 619-623. Hochholdinger-Reiterer, Beate: Theaterwissenschaft in der Schweiz. Vorgeschichte der Institutsgrün- dung. In: Maske und Kothurn 61/Heft 3-4 (2015), S. 101-107. Hollender, Martin: Der Berliner Germanist und Theaterwissenschaftler Max Herrmann (1865-1942). Leben und Werk. Berlin 2013. Hulfeld, Stefan und Birgit Peter (Hg.): Theater/Wissenschaft im 20. Jahrhundert. Beiträge zur Fach- geschichte. Wien/Köln/Weimar 2009. Jahrbücher der SGTK: z. B. Jg. 40 (1977): Theater in der Schweiz – Théâtre en Suisse – Teatro in Svizzera. Bestandesaufnahme, Probleme, Rückblicke, Ziele. Zum 50-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur. Jammerthal, Peter und Jan Lazardzig (Hg.): Front Stadt Institut. Theaterwissenschaft an der Freien Universität 1948-1968. Berlin 2018. Kirschstein, Corinna: Theater – Wissenschaft – Historiographie. Bd. 1.: Studien zu den Anfängen theaterwissenschaftlicher Forschung in Leipzig. Leipzig 2009. Meier, Monika, Peter Roessler und Gerhard Scheit: Theaterwissenschaft und Faschismus. Wien 1981. MIMOS 3-4 (2002): 75 Jahre SGTK (Christian Jauslin). Peter, Birgit und Martina Payr: Wissenschaft nach der Mode? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943. Wien 2008. 21
MA-/BA-Seminar DRAMATURGIE/AUFFÜHRUNGSANALYSE; THEATERTHEORIE Kaserne Basel im Fokus: zwischen Festival, Produktionshaus und Stadt Prof. Dr. Alexandra Portmann Dienstag 10–12 (Beginn 24.8.2020, Ende: 15.12.2020), 2 SWS, 6/5 ECTS- Punkte Exkursion: 29.08.–03.09.2020 (genaue Vorstellungs- und Gesprächstermine werden noch bekannt gegeben). Seminartermine: 24.08.2020 (Vorbereitungssit- zung, 10–12); 22.09., 06.10., 20.10., 03.11., 17.11., 01.12., 15.12.2020 In welchem Verhältnis stehen Festivals zur lokalen Theaterszene? Worin bestehen die Unterschiede zwischen den Arbeitsweisen in freien Produktionshäusern und an Festivals? Wo gibt es Überschneidungen? Mit Blick auf das zeitgenössische Theater- schaffen fällt eine zunehmende Vermischung von Produktionsformen, Veranstal- tungsformaten und Ästhetiken auf. Dabei treten die Produktionshäuser häufig als Koproduktionspartner von einzelnen, an Festivals zirkulierenden Performances auf, oder gar selbst als Veranstalter solcher Festivals. Am Beispiel der Kaserne Basel soll diese Vernetzung exemplarisch untersucht und mit einem Exkursionsblock an das Theaterfestival Basel verbunden werden. Die Studierenden setzen sich mit aktueller theaterwissenschaftlicher Forschung zum Gegenwartstheater auseinander und wenden die theoretischen Konzepte und Stu- dien direkt auf einen konkreten Gegenstand an. Ergänzend dazu werden verschie- dene Recherche- und Analysemethoden wie Archivarbeit, Interviewführung und Aufführungsanalyse kritisch diskutiert und praktisch angewendet. Falls das Festival aufgrund der Corona-Krise nicht stattfinden kann, wird das Semi- nar zur Kaserne Basel wöchentlich von 10–12 Uhr stattfinden. Literatur: Balme, Christopher: The Theatrical Public Sphere. Cambridge UK, 2014. Harvie, Jen: Theatre & the City. Basingstoke, 2009. Harvie, Jen: Fair Play – Art, Performance and Neoliberalism. Basingstoke, 2013. Jackson, Shannon: Social Works. Performing Arts, Supporting Publics. Abingdon, 2011. Kunst, Bojana: Artist at Work. Proximity of Art and Capitalism. Winchester UK, 2015. Liebsch, Elise, Julian Warner, Matthias Pees: Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen. Bielefeld, 2018. Matzke, Annemarie: «Das Freie Theater gibt es nicht. Formen des Produzierens im gegenwärtigen Theater», in: Wolfgang Schneider (Hg.): Theater entwickeln und planen. Kulturpolitische Kon- zeptionen zur Reform der Darstellenden Künste. Bielefeld 2013, 259-272. Knowles, Ric (Hg.): The Cambridge Companion to International Theatre Festivals. Cambridge UK, 2020. Schmidt, Thomas: Theater, Krise und Reform. Eine Kritik des deutschen Theatersystems, Wiesba- den, 2017. Zaiontz, Keren: Theatre & Festivals. London, 2018. 22
MA-Übung/Forschungskolloquium THEATER-/TANZTHEORIE Phänomene und Methoden – Forschungen zu Theater und Tanz Prof. Dr. Beate Hochholdinger-Reiterer, Prof. Dr. Alexandra Portmann Montag 14–16 (Beginn: 14.09.2020, Ende: 14.12.2020), 2 SWS, 3/6 ECTS-Punkte Die Veranstaltung richtet sich an Studierende in der Phase der Vorbereitung ihrer Masterarbeit im Studienprogramm Theaterwissenschaft/Tanzwissenschaft sowie an die Doktorierenden des ITW. Sie können ihre Konzepte und erste Ausschnitte vor- stellen und mit den Teilnehmenden diskutieren. Da auch Habilitations-, Buch- und Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert werden, erlangen die Studierenden und Doktorierenden einen breit gefächerten Einblick in Phänomene und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens. Der Stand der grösseren Forschungsvorhaben des ITW Bern – z. B. «Project on European Theatre Systems» (STEP), «Auto_Bio_Grafie als Performance. Ein tanzhistoriografisches Innovationsfeld», «itw: im dialog – For- schungen zum Gegenwartstheater» oder «Festivals und institutionelle Veränderun- gen. Perspektiven auf transnationale Arbeitsweisen im Gegenwartstheater» – wird regelmässig resümiert, um Synergieeffekte in die Arbeiten einfliessen lassen zu können. Ausserdem erörtern alle Beteiligten die aktuellen Entwicklungen der Thea- terwissenschaft, werten theater- und tanzwissenschaftliche Kongresse aus und pla- nen den Lehr- und Forschungsaustausch mit ausländischen Partnerinstituten. Bitte beachten Sie folgende Neuerung: Das Forschungskolloquium wird nun auch als MA-Übung (3 ECTS) angeboten. Allen MA-Studierenden in der Abschlussphase ihres MA-Studiums wird der Besuch des Forschungskolloquiums empfohlen. 23
MA-Übung THEATERTHEORIE Data Literacy in Performing Arts PD Dr. Laurent Pugin (Digital Humanities, Walter Benjamin Kolleg) Freitag 10–16 (Beginn: 25.09.2020, Ende: 20.11.2020), 3 ECTS-Punkte. Die Übung findet in englischer Sprache statt. Termine: 10–12: 25.09.; 10–16: 02.10., 09.10., 20.11.2020 Digital Humanities research relies on data of various kind. How can we represent the information we want to collect, process and analyse? These are important issues to be tackled. For all disciplines in the Humanities there are some common needs but also some distinct ones. In this course, we will look at specificities for Performing Arts disciplines. Participants will learn about the most commonly used data struc- tures and data formats and how to manipulate them. The exercise will be given as a block in three sessions, plus a short introductory one. 24
Praktikum Praktika in Einrichtungen, die mit Theater oder Tanz in Verbindung stehen, können nach Absprache mit einer_m Dozierenden im BA-Major (120 ECTS) als Teil des Wahlbereiches angerechnet werden. Im MA-Major (90 ECTS) ist ein Praktikum ob- ligatorisch. Grundlage der Kreditierung bilden ein von der Einrichtung beglaubigter Nachweis der geleisteten Arbeitsstunden sowie eine schriftliche Arbeit, welche das Praktikum bilanziert. Höchstens können 6 ECTS-Punkte (entspricht einem Arbeitsaufwand von 150 bis 280 Stunden) pro Arbeitsprojekt kreditiert werden. Weitere Informationen zu Praktika finden sich im Dokument Richtlinien für Praktika, welches auf der Homepage des ITW oder bei der Studienberatung bezogen werden kann. Die Studierenden sind für das Finden einer Praktikumsstelle selber verantwortlich. Die Studienberatung informiert allerdings regelmässig über ausgeschriebene Stel- len auf ihrer Facebookseite (facebook.com/Theaterwissenschaft/) und auf der Website des ITW (theaterwissenschaft.unibe.ch). Ausserdem empfehlen wir die Stellenbörse des Studienangebots Kulturmanagement der Universität Basel (kul- turmanagement.philhist.unibas.ch/de/aktuelles/stellenboerse/). 25
SEMP: Swiss-European Mobility Programme Das Berner Institut für Theaterwissenschaft beteiligt sich seit 1998 am (Erasmus) Mobilitätsprogramm, welches den Austausch von Studierenden und Dozierenden in einem zwischen den Instituten bzw. Universitäten vertraglich vereinbarten Rahmen fördert. Allen Major-Studierenden wird ein Austauschjahr an einem der Partnerin- stitute nach dem Grundstudium empfohlen. Derzeit können sich Studierende der Theaterwissenschaft für ein Studienjahr bzw. Gastsemester an folgenden Universitäten bewerben: Deutschland Universität Bayreuth Freie Universität Berlin Ruhr-Universität Bochum Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Justus-Liebig Universität Gießen Universität Hildesheim Universität zu Köln Universität Leipzig Johannes Gutenberg-Universität Mainz Ludwig-Maximilians-Universität München Frankreich Université de Nice-Sophia Antipolis Université Vincennes St. Denis Paris 8 Niederlande Rijksuniversiteit Groningen Österreich Universität Salzburg Universität Wien Schweden Stockholm University Der Anmeldeschluss für das Herbst- und Frühjahrssemester des kommenden aka- demischen Jahres ist jeweils der 1. März (z.B. der 1. März 2021 für das HS 2021 und FS 2022). Weitere Informationen zu den Partnerinstituten und zur Anmeldung finden sich un- ter: www.unibe.ch/studium/mobilitaet/studierende/outgoing/index_ger. Fachkoordinatorin des ITW ist Johanna Hilari (johanna.hilari@itw.unibe.ch) Informationsveranstaltung: Montag 2. November 2021, 18–20 Uhr, Raum 172, Uni Mittelstrasse 26
Fachschaft Theaterwissenschaft Alle Haupt- und Nebenfachstudierenden des Instituts für Theaterwissenschaft Bern sind in der Fachschaft organisiert und vereinigt, also auch Du. Repräsentiert wird die Fachschaft durch den Fachschaftsvorstand. Unser Ziel ist es, die Kommunikation und den Austausch unter den TW-Studierenden zu fördern und unsere Interessen im Institut sowie gegenüber der Fakultät, der Universität und der Student_innen- schaft SUB zu vertreten. Ausserdem wollen wir den Studienalltag abwechslungsrei- cher gestalten, Kreativität innerhalb und ausserhalb des Studiums fördern und un- ser Interesse für Theater in all seinen Formen mit Dir teilen und ausleben. Dazu organisieren wir praxisorientierte Ausflüge und laden jedes Herbstsemester zur grossen Sause mit traditioneller Willkommens-Bowle für Erstsemestrige. Einmal im Monat organisiert der Vorstand ausserdem einen Theaterrudelbesuch, bei welchem alle Studierenden und Mitarbeitenden des Instituts eingeladen sind, gemeinsam ins Theater zu gehen. Für Stückvorschläge, neue Ideen und Anregungen von Deiner Seite sind wir jederzeit offen und dankbar, denn die Fachschaft lebt von Deinem Engagement! Kontaktiere uns unverschämt bei Fragen oder Rückmeldungen per E-Mail unter fachschaft.itw@gmail.com und like uns auf Facebook unter: www.facebook.com/FachschaftTheaterwissenschaftBern. Für die weitere Vernet- zung gibt es ausserdem einen WhatsApp-Chat namens «ITW Guckkästli» für Men- schen, die spontan eine Theaterbegleitung suchen, ein Ticket verschenken oder für Praktika oder Aufführungen werben wollen. Komm ins Büro unseres schönen Instituts und grüss Theo Rettich von uns! Herzlichst, dein Fachschaftsvorstand 27
Berner StudentInnen Theater Lerchenweg 32 3012 Bern info@bestheater.ch www.bestheater.ch Liebe*r Theaterwissenschaftler*in Vielleicht wirst du bei all der Theorie in deinem Studium den Wunsch verspüren, endlich selber etwas auf die Bühne zu bringen. Genau hier kommt das Berner Stu- dentInnentheater ins Spiel. Das BeST ist keine Student*innentheatergruppe im ei- gentlichen Sinne, sondern ein Verein, der nebst einem Proberaum und Fundus auch finanzielle und strukturelle Unterstützung für die Realisation von Theaterprojekten bietet. Es wimmelt nur so von Spielwütigen, die dein Vorhaben umsetzen wollen. Gerade für ITW Student*innen bietet das BeST die Möglichkeit, sich und seine Ideen mal so richtig auszutoben. Jedes Herbstsemester produziert das BeST den Bunker- schwank. Zusammen mit anderen Begeisterten entsteht in etwa einem Monat eine kurzweilige Aufführung. Das erste Treffen für alle Interessierten wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Komm vorbei und werde auch du zur BeSTie! Das BeST erreichst du stets unter bestheater.ch. Dort kannst du auch Mitglied werden und dich weiter über uns informieren. Es spuckt dir über die Schulter: Dein BeST-Vorstand 28
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