Einige Länder Besoldung auf dem Prüfstand - DGB
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
für beamtinnen und beamte Besoldung auf dem Prüfstand Einige Länder müssen nachsteuern www.dgb.de/beamtenmagazin 14.03.2019 Auf einen Blick Berlins Finanzsenator Zahlen und Fakten Dr. Kollatz im Interview Ausgabe 03 zum öffentlichen Dienst „Wir werden bis 2021 in Deutschland aufgeholt haben“
0,– Euro Girokonto 1 vom Sieger für Gewinner bundesweit kostenfrei Geld abheben an allen Geldautomaten der BBBank und unserer CashPool-Partner sowie an den Kassen vieler Verbrauchermärkte einfacher Kontowechsel in nur 8 Minuten BBBank-Banking-App mit Fotoüberweisung, Geld senden und anfordern (Kwitt) und mehr ... Jetzt informieren in Ihrer Filiale vor Ort, telefonisch unter 07 21/141-0 oder auf www.bbbank.de/sieger 1 Voraussetzung: Girokonto mit Online-Überweisungen; Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied
EDITORIAL INHALT Titel 4 Besoldung auf dem Prüfstand Einige Länder müssen nachsteuern Aus dem Bund 8 DGB zum Besoldungsstrukturen- modernisierungsgesetz Grüne wollen Bundespolizeibeauftragten Foto: Simone M. Neumann Interview 10 Lisa Kranz Referatsleiterin, Berlins Finanzsenator Dr. Kollatz: Abteilung Öffentlicher Dienst „Wir werden bis 2021 aufgeholt haben“ und Beamtenpolitik beim DGB-Bundesvorstand Aus den Ländern 11 Service 17 Auf einen Blick Liebe Leserinnen und Leser, Zahlen und Fakten zum öffentlichen Dienst in Deutschland 16 Tarifverträge für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder – für Vermischtes 18 jedes Bundesland einen: Würde jemand ernsthaft auf diese Idee kommen (Berlin und Hessen ausgenommen)? Anders ist das bei der Besoldung der BeamtInnen in Deutschland. Der Bund und jedes Land regelt die Einkommen seiner BeamtInnen selbst. Mit der Folge, dass eine Polizistin in Hannover pro Jahr mehrere tausend Euro weniger auf ihrem Konto wiederfindet als eine Polizistin in Nürnberg. Oder ein Berliner Polizist mehrere tausend Euro weniger als sein Kollege von der Bun- despolizei mit ständiger Dienststelle in Berlin, obwohl beide mit den rasant stei- genden Mieten auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu kämpfen haben. Was für den Tarifbereich abgesehen von der Aufsplittung in TV-L und TVöD (fast) undenkbar wäre, ist im Beamtenrecht Realität. Mit seinem aktuellen Besoldungsreport 2019 macht der DGB auf die Folgen des föderalisierten Besoldungsrechts aufmerksam. Das Ziel: Deutlich machen, welche Länder den Grundsatz „Besoldung folgt Tarif“ IMPRESSUM in der Vergangenheit nicht eingehalten haben. Der Report zeigt die Diskrepanz Herausgeber: DGB-Bundesvorstand beim Einkommen der BeamtInnen auf, die durch diese Sparpolitik entstanden ist. Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin In Bayern seien die Lebenshaltungskosten ja auch höher als im Saarland, heißt es Verantwortlich für den Inhalt: Elke Hannack dann meist reflexhaft. „Seit wann wird Arbeit nach Lebenshaltungskosten be- Redaktion: Alexander Boettcher, Lisa Kranz, Henriette zahlt?“, erwiderte ein User darauf in einer Kommentierung eines Onlineartikels Schwarz, Niels Spilker Verlag, Vertrieb und Anzeigenmarketing: zum DGB Besoldungsreport. Zwischen diesen beiden Polen finden sich viele Argu- INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte mente für und gegen unterschiedliche Besoldungshöhen trotz derselben Tätigkeit. Schulstr. 30 c, 67125 Dannstadt-Schauernheim Telefon: 0211 72134572, Telefax: 0211 7300275 Der DGB meint: Die mit einem Amt verbundene Verantwortung und Wertigkeit infoservice@beamten-informationen.de muss überall gleich hoch besoldet werden. www.dgb.de/beamtenmagazin www.dgb.de/beamtenmagazinabo Gestaltung: SCHIRMWERK, Essen Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre! Titelbild: macrovector / Freepik Druck: B&W Druck und Marketing, Bochum Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 26. Jahrgang Jahresbezugspreis: 10,00 Euro inkl. Zustellgebühr Jahresbezugspreis inkl. Ratgeber „Wissenswertes für Beamtinnen und Beamte“: 19,50 Euro inkl. Zustellgebühr magazin für beamtinnen und beamte 3
Besoldung auf dem Prüfstand Einige Länder müssen nachsteuern Immer häufiger müssen BeamtInnen die Frage, ob ihre Besoldung verfassungskonform ist, vor Gericht klären lassen. Diese Entwicklung im öffentlichen Dienst nimmt der DGB in seinem aktuellen Besoldungsreport „Besoldungspolitik – Quo vadis?“ in den Blick und legt zudem die deutschlandweiten Unterschiede bei der Jahresbruttoalimentation zwischen den Dienst- herren offen. Der jährlich erscheinende DGB Besoldungsreport stellt die Auswirkungen der Besoldungspolitik von Bund und Ländern anhand der Besoldungsgruppen A 7, A 9 und A 13 dar.1 Er veranschaulicht, welche Wege die 17 Besoldungsgesetzgeber seit der Föderalismus reform I im Jahr 2006 beschritten haben und wie die einseitig ausgeübte Gesetzgebungskom- petenz zu einem Auseinandertriften der Besoldungslandschaft geführt hat. Gleiche Tätigkeit bedeutet schon lange nicht mehr gleiche Besoldung. Diese Entwicklung und die zahlreichen Gerichtsverfahren bestärken den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften des öffentlichen Dienstes in ihrer Auffassung: Vereinbarungen auf Augenhöhe zwischen DGB und den Gesetzgebern sind der bessere Weg! Den Report finden Sie im Internet unter www.dgb.de/ beamte Bild: macrovector / Freepik 4 magazin für beamtinnen und beamte
TITEL Immer mehr Gerichtsverfahren setzen. „Das ist ein Armutszeugnis für die öffentlichen Arbeitgeber und Die Verwaltungsgerichtsbarkeit ist überlastet und der Staat leistet dazu ein schlechtes Vorzeichen für die Fachkräftegewinnung. Dabei werden seinen ganz eigenen Beitrag: Immer häufiger müssen sich die Gerichte Nachwuchskräfte im Justizbereich, bei der Polizei, beim Zoll, in Schulen mit der Frage befassen, ob die Besoldungsregelungen einzelner Dienst- und in der Verwaltung händeringend gesucht. Den öffentlichen Arbeit- herren verfassungskonform sind. Zahlreiche Vorlagebeschlüsse mit die- gebern muss klar sein, dass sie so nicht weitermachen können“, be- ser Frage an das Bundesverfassungsgericht sind die Folge. Dem Gericht tont DGB-Vize Elke Hannack. liegen aktuell Besoldungsregelungen der Länder Berlin, Brandenburg, So hatte beispielsweise das kürzlich aufgrund seiner zwischen 2013 Bremen, Niedersachsen, des Saarlandes sowie Sachsen-Anhalts zur und 2017 reduzierten Eingangsbesoldung verurteilte Baden-Württem- Prüfung vor. Von großem Interesse ist dabei, ob der zuständige 2. Se- berg3 die Haushaltskonsolidierung als Rechtfertigungsgrund für die nat das mehrstufige Prüfschema, das er 2015 in seinem wegweisenden Absenkung angeführt. Ein schlüssiges Konzept mit ausgewiesenem Urteil zur Verfassungswidrigkeit der R-Besoldung in Sachsen-Anhalt Sparziel und nachvollziehbarer Auswahl an Sparmaßnahmen blieb der entwickelte, weiter differenziert oder gar erweitert.2 Abzuwarten bleibt Gesetzgeber jedoch schuldig. Diesem „einfachen“ Weg erteilte das auch, ob das Bundesverfassungsgericht dem Rechenweg des Bundes- Bundesverfassungsgericht eine Absage. Die Dienstherren, die in ihrer verwaltungsgerichts zur Ermittlung der absoluten Untergrenze der Be- Beamtenschaft ein unendliches Einsparpotential erkannt haben wol- soldung folgt und eine unwesentlich über dem sozialrechtlichen Grund- len, sollten also alarmiert sein. Wenn nicht durch die Rechtsprechung, sicherungsniveau liegende Besoldung weder mit der konkret durch ein dann zumindest durch den Personalmangel, der bereits die Arbeitsfä- Amt verbundenen Verantwortung noch mit der allgemeinen Bedeu- higkeit staatlicher Institutionen gefährdet.4 Denn: Im Wettbewerb um tung des Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit für vereinbar hält. qualifiziertes Personal ist eine attraktive Bezahlung unerlässlich. Über Jahre andauernde Sparpolitik Niedersachsen neues Schlusslicht in A 7 und A 9 Auslöser dieser Flut an Verfahren war die über Jahre andauernde Spar- Die Unterschiede in der Besoldungshöhe können zwischen den Dienst- politik der Gesetzgeber auf Kosten der BeamtInnen. Die sind gezwun- herren mehrere tausend Euro im Jahr betragen. So bekommt ein neu- gen vor Gericht zu gehen, um ihre angemessene Bezahlung durchzu- verbeamteter Polizeimeister (A 7) in Niedersachsen über 2.660 Euro A 9-Jahresbruttobesoldung 2019 in Euro* BB 40.766,40 BE 40.573,16 Bund 44.363,84 BW 42.241,08 BY 43.415,20 HB 41.405,84 HE 40.935,84 HH 41.037,96 MV 41.313,95 NI 40.632,12 NW 41.532,60 RP 40.426,80 SH 41.333,04 SL 40.403,76 SN 42.137,76 ST 41.381,56 TH 41.559,00 Endstufe Eingangsstufe * S umme aus jährl. Grundgehalt, allg. Stellenzulage/Strukturzulage, Sonderzahlung(en); eigene Berechnungen. Stand: März 2019. Quelle: DGB, CC BY-ND 4.0 magazin für beamtinnen und beamte 5
weniger als vergleichbare BeamtInnen in Bayern. Ein Hauptbrandmeis- renz zur Durchschnittsbesoldung wett zu machen. Mit dieser Besol- ter (A 9) erhält in Niedersachsen über 2.480 Euro weniger als in Bay- dungspolitik hat das Land im Vergleich zu anderen Dienstherren be- ern. Und eine neuverbeamtete Lehrkraft (A 13) in Rheinland-Pfalz ver- reits jetzt einiges an Boden gut gemacht. So hat es in der Endstufe der dient fast 8.320 Euro weniger als eine bayerische Kollegin. Die Zahlen Besoldungsgruppe A 7 den Abstand zum Durchschnitt aus Bund und zeigen deutlich, dass den selbstverschuldeten Besoldungsrückstand Ländern von 4,3 im Vorjahr auf 3,0 Prozent verringern können. In der einzelne Länder nur mit einer enormen finanziellen Kraftanstrengung Eingangsstufe der Besoldungsgruppe A 9 ist Berlin vom letzten auf den bewältigen können. viertletzten Platz vorgerückt. Auch Rheinland-Pfalz hat seine Besoldungspolitik überdacht. Das Land Berlin und Rheinland-Pfalz wollen aufholen kündigte bereits im Sommer 2018 an, die Bezüge seiner Landesbeam- Berlin – lange Zeit Schlusslicht im föderalen Besoldungsgefüge – hat tInnen in den Jahren 2019 und 2020 – neben der Steigerung entspre- Konsequenzen gezogen und in kurzer Zeit die Sonderzahlung zweimal chend des Tarifabschlusses für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst deutlich erhöht5, die Kostendämpfungspauschale in der Beihilfe abge- der Länder – um jeweils 2,0 Prozent zusätzlich zu erhöhen. 200 Milli- schafft, die Besoldungsanpassung 2018 um zwei Monate vorgezogen6 onen Euro würde man dafür veranschlagen. Angesichts des letzten sowie für die kommenden Jahre eine überdurchschnittliche Erhöhung Platzes beim Besoldungsvergleich in der Besoldungsgruppe A 13 be- der Besoldung angekündigt. Ziel sei es, bis 2021 die bestehende Diffe- steht auch dringender Handlungsbedarf. Auslöser der Misere: In Rhein- A 9-Jahresbruttobesoldung 2019 Endstufe bei Annahme einer 40h-Woche in Euro* BY 43.415,20 Bund 43.281,80 SN 42.137,76 TH 41.559,00 HB 41.405,84 ST 41.381,56 MV 41.313,95 BW 41.210,81 HH 41.037,96 BB 40.766,40 NI 40.632,12 BE 40.573,16 NW 40.519,61 RP 40.426,80 SL 40.403,76 SH 40.324,92 HE 39.937,40 40h-Woche 41h-Woche gewichtet auf 40h * S umme aus jährl. Grundgehalt in der Endstufe, allg. Stellenzulage/Strukturzulage, Sonderzahlung(en), eigene Berechnungen. Stand: März 2019. Quelle: DGB, CC BY-ND 4.0 A 9-Jahresbruttobesoldung 2019 Eingangsstufe bei Annahme einer 40h-Woche in Euro* BY 33.795,34 Bund 33.435,14 HH 33.011,16 HB 32.324,84 ST 32.300,44 SN 32.214,24 TH 32.119,80 MV 32.117,58 BW 32.059,55 BB 31.701,48 HE 31.572,06 SH 31.534,36 BE 31.534,16 NW 31.474,65 SL 31.454,88 RP 31.414,08 NI 31.309,92 40h-Woche 41h-Woche gewichtet auf 40h * S umme aus jährl. Grundgehalt in der Eingangsstufe, allg. Stellenzulage/Strukturzulage, Sonderzahlung(en), eigene Berechnungen. Stand: März 2019. Quelle: DGB, CC BY-ND 4.0 6 magazin für beamtinnen und beamte
TITEL land-Pfalz wurde die Besoldung zwischen 2012 und 2014 lediglich um nommen werden. Gleiche Arbeit muss auch gleich bezahlt werden. Das 1,0 Prozent pro Jahr angehoben. Diese Sparmaßnahme macht sich geht nur, indem die Besoldungspolitik nach Kassenlage endlich ge- noch immer negativ bemerkbar. stoppt wird.“ Besoldung jetzt anheben! Am 2. März 2019 haben sich die Gewerkschaften mit der Tarifgemein- Bund, Länder und Kommunen sind Arbeitgeber von 4,74 Millio- schaft deutscher Länder (TdL) in den Tarifverhandlungen für die Tarif- nen Beschäftigten, darunter rund 2,90 Millionen Arbeitneh- beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder auf ein Tarifergebnis merInnen und 1,84 Millionen BeamtInnen, RichterInnen und geeinigt. Die Tarifbeschäftigten der Länder (mit Ausnahme Hessens) SoldatInnen. Hinzu kommen die Beschäftigten in kommunalen sollen unter anderem erhalten: eine Erhöhung der Tabellenentgelte Unternehmen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften des rückwirkend zum 1. Januar 2019 um ein Gesamtvolumen von 3,2 Pro- öffentlichen Dienstes EVG, GdP, GEW, IG BAU, IG BCE und ver.di zent, mindestens um 100 Euro; zum 1. Januar 2020 um ein Gesamtvo- setzen sich für gute Arbeitsbedingungen für diese Beschäftigten lumen von 3,2 Prozent, mindestens um 90 Euro; zum 1. Januar 2021 ein. Dazu gehören nicht zuletzt angemessene Einkommen. Als um ein Gesamtvolumen von 1,4 Prozent, mindestens um 50 Euro. Die beamtenpolitische Spitzenorganisation macht sich der DGB da- Laufzeit der Einigung beträgt 33 Monate. her für eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung der Tarif Die Tarifeinigung ist zugleich der Auftakt für die Besoldungsrunden für ergebnisse, die die genannten DGB-Gewerkschaften für die die BeamtInnen von Ländern und Kommunen. Der DGB und seine Mit- Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst erzielen, auf die Be- gliedsgewerkschaften des öffentlichen Dienstes erwarten, dass auch amtInnen stark. Nur so kann die Abkopplung von der gesamt- sie an der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziel- wirtschaftlichen Entwicklung verhindert werden. len Verhältnisse teilhaben. Ihre Bezüge sind daher entsprechend des Gesamtvolumens der Tarifeinigung anzupassen. „Gleiche Arbeit muss gleich bezahlt werden“ 1 Er liefert keine eurogenaue einzelfallbezogene Bezügeberechnung. Mit Blick auf die selbst zu verantwortende Besoldungssituation einzel- 2 BVerfG, Urteil des Zweiten Senats vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u.a. ner Länder meint Hannack darüber hinaus: „In der bevorstehenden 3 BVerfG, Beschluss des Zweiten Senats vom 16. Oktober 2018 – 2 BvL 2/17. 4 Vgl. DGB Personalreport 2018, www.dgb.de/-/2E0. Besoldungsrunde reicht es vielfach nicht, das jetzt erzielte Tarifergeb- 5 Gesetz zur Anpassung der Besoldung und Versorgung für das Land Berlin 2017/2018, nis für die Angestellten der Länder zeit- und wirkungsgleich auf ihre zur Änderung des Sonderzahlungsgesetzes und zur Änderung weiterer besoldungs- rechtlicher Vorschriften vom 20. Juli 2017 und Zweites Gesetz zur Änderung des Beamtenschaft zu übertragen. Um die Lücken im Vergleich zu Bayern Sonderzahlungsgesetzes vom 18. Dezember 2018 oder dem Bund zu schließen, muss deutlich mehr Geld in die Hand ge- 6 Haushaltsumsetzungsgesetz vom 9. April 2018 INFO-SERVICE Öffentlicher Dienst/Beamte Absender – Anzeige – Name, Vorname Firma SEMINAR-SERVICE „Beamtenversorgungsrecht“ Straße Von Praktikern für die Praxis PLZ, Ort Die Teilnehmer erhalten während des Seminars themenbezogene Unterlagen, bei- spielsweise einen Ratgeber zur „Beamtenversorgung in Bund und Ländern“, den E-Mail aktuellen Text des Beamtenversorgungsgesetzes (BeamtVG) und einen Folienvortrag zum Beamtenversorgungsrecht“. Datum Hotel Die Seminare finden in ausgesuchten Hotels mit günstiger Verkehrsanbin- Unterschrift dung (Nähe Hauptbahnhof) statt. Tagungsverpflegung ist im Preis enthalten (Kaffee am Vormittag, Lunch und Nachmittagskaffee mit Kuchen/Gebäck). Kontaktdaten Teilnehmergebühr 295,00 Euro zzgl. MwSt. INFO-SERVICE Anmeldungen möglich über: Öffentlicher Dienst/Beamte Telefax: 0211 7300275 Ja, ich melde mich verbindlich für das Seminar an. Schulstr. 30 c infoservice@beamten-informationen.de l Donnerstag, 23.05.2019, Düsseldorf l Donnerstag, 26.09.2019, Frankfurt a.M. 67125 Dannstadt-Schauernheim www.die-oeffentliche-verwaltung.de
AUS DEM BUND Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz Viel Schatten, wenig Licht Im Beteiligungsverfahren zum Entwurf eines Besoldungs- strukturenmodernisierungsgesetzes (BesStMG) sowie dem Entwurf einer Verordnung zur Änderung dienstrechtlicher Verordnungen aus Anlass des BesStMG hat der DGB gegen- über dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) Stellung genommen. Neben einigen positiven Ände- rungen sieht er zahlreiche Punkte kritisch. Die Ausführun- gen im Referentenentwurf klingen vielversprechend: „Ver- änderte gesellschaftliche, rechtliche und tatsächliche Rah- menbedingungen sowie der in vielen Bereichen entstandene Mangel an Fachkräften“ forderten zum Handeln auf. Mit den Änderungen wolle man „den Staat im Wettbewerb um die besten Köpfe voranbringen“. Doch erreicht werden diese Ziele mit dem BesStMG in der vorliegenden Fassung nicht. Zweifelsohne positiv ist, dass die Besoldungsgruppe A 2 ent- fallen soll. Die ihr zugehörigen Funktionen möchte das BMI der Besoldungsgruppe A 3 zuordnen. Ebenfalls begrüßens- wert wäre die deutliche Aufstockung des Familienzuschlags für das erste und zweite Kind. Auch die Erhöhung vorhande- ner sowie die Einführung neuer Zulagen wäre zu befürwor- ten. Diese Lichtblicke können die Schattenseiten des Rege- lungsvorhabens aber nicht ausgleichen. Der Entwurf sieht Prämien vor, um Personen zum Bleiben zu bewegen bzw. um sie für den Dienst beim Bund zu motivieren oder um ihre Ein- satzbereitschaft zu honorieren. Das Problem dabei: Die ange- dachten Regelungen sind derart ungenau formuliert, dass eine nachvollziehbare Vergabepraxis fraglich erscheint. Auch die geplante Halbierung des Familienzuschlags für Verheira- tete sieht der DGB kritisch. Diese Maßnahme alleinig auf Kosten der betroffenen BeamtInnen brächte dem Bund ab Wo Sie im Leben 2023 jährlich 75 Millionen Euro. Es lässt sich feststellen: Eine grundlegende Modernisierung des Beamtenrechts im Sinne einer Stärkung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes auch hinwollen, und einer langfristigen Bindung von qualifiziertem Personal sieht anders aus. Dafür müsste die Bundesregierung bereit wir haben den sein, neben der vorgesehenen Schaffung kurzfristiger finan- zieller Anreize für einzelne BeamtInnengruppen oder Belas- tungssituationen, weitergehende Reformen vorzunehmen. passenden Schutz. Es braucht die Rücknahme der Erhöhung der Wochenar- beitszeit, die Ruhegehaltfähigkeit von Stellenzulagen, die Dynamisierung der Erschwerniszulagen sowie eine Steige- rung der Durchlässigkeit des Laufbahnrechts. Erst dies wür- www.nuernberger.de/ de die Rahmenbedingungen tatsächlich attraktiver beamte-oeffentlicher-dienst gestalten. Das Beteiligungsgespräch mit Ver- Stellung treterInnen des BMI findet voraussichtlich nahme zum Ende April statt. Download unter www.dgb.de/ beamte
AUS DEM BUND Bundespolizei Grüne wollen Bundespolizeibeauftragten Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat den Entwurf eines Gesetzes über die unabhängige Polizei- beauftragte oder den unabhängigen Polizeibeauftragten des Bundes in den Bundestag eingebracht. Mit einer solchen Stelle als Hilfsorgan des Deutschen Bundestages könne die parlamentarische Kon- trolle der Polizei verbessert und eine zentrale Anlaufstelle für die BürgerInnen sowie die Beschäftig- ten der Polizeien des Bundes geschaffen werden. Die Gründe für das Vorhaben: Seitens der Polizei könne es dazu kommen, dass im Bürgerkontakt gesetzliche Grenzen überschritten, unverhältnismä- ßige Gewalt ausgeübt, Menschenrechte verletzt oder einzelne BürgerInnen – beispielsweise im öf- fentlichen Raum – diskriminiert oder unangemessen behandelt würden. Zum Selbstverständnis ei- ner modernen Verwaltung gehöre inzwischen auch das Bewusstsein, dass externe unabhängige Kontrolle wichtig sei. Angesichts der besonderen Bedeutung der Polizei im rechtsstaatlichen Gefüge und im Sinne einer professionell, effektiv und rechtsstaatlich arbeitenden Behörde seien die Aufar- beitung von Fehlern, rechtswidrigem Verhalten und strukturellen Mängeln besonders wichtig. „Fach- und Dienstaufsichtsbeschwerden sind nach innen gerichtete Verfahren und dienen der Selbstkont- rolle der Verwaltung, stellen jedoch kein unabhängiges Verfahren dar und sind daher auch wenig geeignet, bei Betroffenen Vertrauen herzustellen. Zudem können die hierarchische Organisation und das beamtenrechtliche Beförderungssystem in den Behörden eine Aufklärung zugunsten des beruf- lichen Friedens verhindern“, heißt es in dem Entwurf. Dem Gesetzentwurf zufolge soll die bzw. der Bundespolizeibeauftragte vom Bundestag gewählt werden und für die Bundespolizei, das Bundes- kriminalamt, die Bundeszollverwaltung und die Polizei beim »Die Bewertung von Deutschen Bundestag zuständig sein. Mindestens alle zwei Jah- re soll er dem Bundestag einen schriftlichen Bericht über seine PolizeimaSSnahmen ist Tätigkeit sowie über „zentrale Forderungen hieraus“ erstatten. eine gerichtlich voll Die GdP sieht den Vorschlag der Bundestagsfraktion kritisch. Die überprüfbare Rechts- Überprüfung der Rechtmäßigkeit polizeilichen Handelns sei in frage und sollte nicht Deutschland nach dem Rechtsstaatsgebot ausschließlich Sache politisiert werden.« der ordentlichen Verwaltungs- und Strafgerichte. Jede polizei liche Maßnahme sei durch den Bürger gerichtlich überprüfbar. Auch bei Vorwürfen über individuel- les Fehlverhalten regle das Bundesdisziplinargesetz klar die Konsequenzen und Rechte der Beschul- digten. Für die Klärung innerdienstlicher Beschwerden sehe das Gesetz die Personalvertretungen, die Gleichstellungsbeauftragten und die Schwerbehindertenvertretung vor. Zudem stünden zur Me- diation der Sozialwissenschaftliche Dienst und die Seelsorge zur Verfügung. Völlig unklar sei bei dem Vorschlag, ob der Beauftragte weisungsbefugt gegenüber den Behörden sein solle und ob er Ermittlungen außerhalb der Strafprozessordnung und des Bundesdisziplinargesetzes führen dürfe. Das Fazit der GdP: „Mögliche Beschwerden über Polizeibeamte müssen in einem geordneten rechts- staatlichen Verfahren bearbeitet werden und nicht durch rechtlich nicht kontrollierbare „Beauftrag- Foto: wikipedia.de/Times | Plenarsaal des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude in Berlin. te“. Die Bewertung von Polizeimaßnahmen ist eine gerichtlich voll überprüfbare Rechtsfrage und sollte nicht politisiert werden.“ magazin für beamtinnen und beamte 9
INTERVIEW „Wir werden bis 2021 aufgeholt haben“ Dr. Matthias Kollatz, Senator für Finanzen des Landes Berlin, über Besoldungspolitik, die Rote Laterne im Besoldungsver- Foto: Anno Dittmer gleich und das Konkurrenzverhältnis zum Dienstherrn Bund. Viele Jahre war Berlin Schlusslicht im deutschlandweiten Be- Dieser Anspruch kann auch für die Zukunft geltend gemacht werden. soldungsvergleich. War die Besoldung nach Kassenlage der In diesen Fällen muss aber klar sein, dass die Besoldung ab dem ent- falsche Weg? sprechenden Jahr gerügt wird und nicht nur für das betroffene Jahr. Berlin war 2006 vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Antrag Der Senat hatte sich 2018 für ein Ruhen der Verfahren und für einen auf Bundeshilfen angesichts der katastrophalen Haushaltslage ge- Verzicht auf die Einrede der Verjährung hinsichtlich der Anträge, Wider- scheitert. Das Bundesverfassungsgericht entschied, dass Berlin erst be- sprüche und Klageverfahren ausgesprochen, die auf amtsangemesse- legen müsse, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, bevor andere ne Besoldung gerichtet sind und bei denen die Verjährung auf der Ru- wie der Bund einspringen würden. Zu den auszuschöpfenden Möglich- hendstellung basiert. keiten gehörte auch die Besoldung. Heute – mit dem zeitlichen Ab- stand von 15 Jahren – fällt es leicht, die damaligen Entscheidungen zu Sie wollen bis 2021 zur durchschnittlichen Besoldungshöhe bedauern und grundsätzlich anders einzuschätzen. Die damalige Haus- der Länder aufschließen. Wie wollen Sie das erreichen? haltslage erforderte zum Teil jedoch gravierende Einschnitte. Die heuti- Bei den Angestellten haben wir das Durchschnittsniveau der Bundes- ge Situation Berlins ist erfreulicherweise eine andere. Berlin hat 2018 länder bereits erreicht und gleichgezogen. Für die Beamtinnen und Be- das siebte Jahr in Folge mit einem Finanzierungsüberschuss abge- amten werden wir bis 2021 aufgeholt haben. Es gibt einen Fahrplan mit schlossen. Als Verhandlungsführer der TdL hatte ich mich in den letzten verbindlichen jährlichen Anpassungsschritten. Das Anpassungsdatum Wochen für die Teilhabe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an werden wir sukzessive nach vorne ziehen. 2019 wird es der 1. April der positiven Entwicklung der Bundesländer stark gemacht, auch wenn sein, 2020 der 1. Februar und 2021 erfolgt die Besoldungsanpassung es geboten ist, neue Stellen zu finanzieren, den erheblichen Investiti- zum 1. Januar. Es ist üblich, den Tarifabschluss der Angestellten auf die onsrückstau und die Schulden abzubauen. Es ist ein fairer Kompromiss Beamtinnen und Beamten zu übertragen. In Berlin legen wir dazu noch erreicht worden. Das Ergebnis sieht signifikante lineare Erhöhungen einmal 1,1 Prozent oben drauf. mit 3,01 Prozent in 2019, 3,12 Prozent in 2020 sowie 1,29 Prozent für neun Monate im Jahr 2021 vor. Gleichzeitig sind Verbesserungen bei Berlin hat mit dem Bund einen harten Konkurrenten im Wett- den wichtigen Strukturthemen gelungen, also bei Pflege, Sozial- und bewerb um den Nachwuchs. Was spricht für Berlin als Dienst- Erziehungsdiensten und IT. Mit der ungewöhnlich langen Laufzeit von herrn? 33 Monaten wurde Verlässlichkeit erreicht und der Raum geschaffen, Wir haben oft die konkreteren Themen und unsere Stellen haben einen die Strukturmaßnahmen abzubilden. breiteren Zuschnitt als beim Bund. Wir sind gut bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wir sind gut bei Homeoffice und Telearbeit. Eine Konsequenz der Sparpolitik sind die aktuell beim Bun- Darin wollen wir auch noch besser werden. Klar werden wir nicht mit desverfassungsgericht anhängigen Verfahren zu Berliner Be- dem Bund konkurrieren können, was die Bezahlung angeht. Aber bei soldungsregelungen. Muss sich jeder einzelne Berliner Beam- den Themen schon. Viel öfter als man vielleicht erwarten würde, be- te und jede einzelne Berliner Beamtin eine verfassungskon- richten uns Bewerberinnen und Bewerber, dass es sie reizt, für eine forme Besoldung auf dem Rechtsweg erstreiten? gute Sache konkret zu arbeiten. Wenn es uns gelingt, mit den Einstel- Ja, es wird auch künftig erforderlich sein, einen Anspruch auf höhere lungszusagen noch schneller zu werden – und wir sind dort schon Besoldung in dem entsprechenden Haushaltsjahr geltend zu machen. deutlich besser geworden – ist mir nicht bange. 10 magazin für beamtinnen und beamte
AUS DEN LÄNDERN Baden-Württemberg es sehe nicht einmal eine bessere Bezahlung Berlin für die Beschäftigten vor. GEW kritisiert Gesetz zur Strukturreform ohne Beteiligung Qualitätsverbesserung Bayern Für kräftigen Unmut haben in Berlin Innense- Die GEW Baden-Württemberg hat in einer Re- nator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsi- solution das Qualitätskonzept für Schulen und Neuverträge häufig befristet dentin Dr. Barbara Slowik bei der GdP gesorgt, Lehrkräfte von Bildungsministerin Susanne Ei- Bayerns öffentlicher Dienst beschäftigt mehr als sie der Presse die Pläne für eine umfassen- senmann (CDU) als unzureichend kritisiert Personal, darunter zunehmend Frauen, stellt de Strukturreform der Hauptstadtpolizei vor- und die Ministerin aufgefordert, „ernsthafte aber vor allem zunächst befristet ein. Das ist stellten. Denn von der Arbeitsgruppe zu der Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung zu er- der Antwort der Bundesregierung auf eine Klei- Reform wusste man zwar bei der GdP, die De- greifen“. Dazu gehöre, die Lehrerfortbildung ne Anfrage der Linken im Januar zu entneh- tailpläne wurden den Führungskräften der Po- in einem transparenten Prozess weiterzuent- men, die nach personeller Ausstattung und Ar- lizei allerdings erst nach dem Erscheinen eines wickeln, das Personal einzubeziehen sowie als beitsbedingungen gefragt hatte. Demnach be- Presseartikels mitgeteilt. Das sei „ein Schlag ersten Schritt alle freien Stellen an den Staat- kamen 64 Prozent der BewerberInnen bei ins Gesicht der Basis“, kritisierte GdP-Landes- lichen Schulämtern und Lehrerausbildungsse- Neueinstellung einen befristeten Vertrag – chef Norbert Cioma. Geplant ist die Schaffung minaren auszuschreiben und zu besetzen. Die deutlich häufiger als in der Privatwirtschaft mit einer Landespolizeidirektion, die auf einer Stu- GEW verwies dabei auf die Ergebnisse einer 34 Prozent. Mit 70 Prozent erhalten vor allem fe mit dem Landeskriminalamt (LKA), der Zen- Studie zur Lehrerfortbildung, aus der bisher Männer Befristungen, bei Frauen sind es 59 tralen Service Einheit (ZSE) sowie der Polizei- keine Konsequenzen gezogen worden seien. Prozent. Offenbar wird aber häufig entfristet, akademie angesiedelt wird. Darüber hinaus Eisenmann hatte 2017 ein Qualitätskonzept denn der Gesamtanteil unbefristeter Verträge soll ein LKA 8 geschaffen und dort der Staats- vorgestellt, das die Weichen für mehr Qualität liegt bei über 90 Prozent. Insgesamt ist der öf- schutz aufgewertet werden. Cioma erinnerte und Leistungsfähigkeit in den Schulen stellen fentliche Dienst in Bayern nach kräftigen Rück- daran, dass Innensenator und neue Polizei- soll. Als Schwachstelle war die zersplitterte Ver- gängen besser ausgestattet als 1998. Damals führung versprochen hatten, die KollegInnen antwortlichkeit und die unzureichende Quali- hatten 715.000 Beschäftigte ihren Arbeits- und bei solchen Plänen ins Boot zu holen. Man sei tät der Lehrerfortbildung identifiziert worden. Dienstort in Bayern, 2017 waren es 734.000. nicht gegen Reformen, allerdings nicht über Das entsprechende Gesetz ist am 1. März Auffällig ist, wie attraktiv der öffentliche die Köpfe der Beschäftigten hinweg, betonte 2019 in Kraft getreten. Das Verändern von Dienst für Frauen wird: Arbeiteten 1998 rund Cioma. Strukturen reiche aber nicht aus, schrieb die 343.000 Frauen dort, waren es 2017 schon GEW. Das Gesetz biete keine Perspektive für rund 420.000. Die Zahl der Männer sank im Brandenburg die Lehrerfortbildung und die FortbildnerInnen, gleichen Zeitraum von 371.000 auf 313.000. Anwälte schlagen Alarm wegen Personalnot bei Justiz Bisher haben sich vor allem RichterInnen und StaatsanwältInnen über die überlastete Justiz in Brandenburg beschwert, nun schlagen auch die AnwältInnen Alarm. Nirgendwo dauere ein Verfahren vor dem Zivil-, Straf-, Sozial- oder Verwaltungsgericht so lange wie in Bran- denburg, sagte der Vorstandsvorsitzende des Versorgungswerks der Rechtsanwälte in Bran- denburg, Jens Frick. Mittlerweile dauere ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht schon mal bis zu fünf Jahre. Frick warnte davor, dass BürgerInnen unter diesen Bedingungen das Vertrauen in den Rechtsstaat verlören. Die Foto: istockphoto.de/kasto80 Wahrscheinlichkeit – etwa für einen Betrüger – aufzufliegen, sei angesichts der überlaste- ten Gerichte „einigermaßen gering“. Grund für die Überlastung sind Unterbeset- zung, fehlende NachfolgerInnen für pensio- magazin für beamtinnen und beamte 11
AUS DEN LÄNDERN nierte KollegInnen und durch die Überlastung Bezirken zumindest bis zum neuen Abschluss lungsphasen. Getrübt wird die positive Ent- erkrankte MitarbeiterInnen. In Cottbus musste beim TV-L deutlich niedriger ist als bei den wicklung bei Straftaten allerdings durch die bereits eine Zivilkammer geschlossen werden, Kommunen im Umland und in den Senatsbe- steigende Zahl von Angriffen auf Polizeibeam- weil eine Richterstelle nicht nachbesetzt wer- hörden: Die Beschäftigten der Bezirke werden tInnen, Rettungskräfte und Feuerwehrleute. den konnte. nach TV-L des Stadtstaats bezahlt, im Umland Allein auf PolizeibeamtInnen gab es vergan- gilt der TVöD. Finanzsenator Andreas Dressel genes Jahr 3.967 Übergriffe – über 400 mehr Bremen (SPD) versprach, sich in den Belastungsberei- als 2017. chen aller Bezirke ein eigenes Bild zu machen Zu wenig KOPs für die BürgerInnen und für „gezielte Verstärkung in besonderen Mecklenburg-Vorpommern Sie gehören zum Stadtbild in Bremen, hören Belastungsbereichen“ zu sorgen. zu, sind AnsprechpartnerIn, gehen in Kitas, Endlich Investitionen in Feuerwehr Schulen, Altenheime oder auch Flüchtlingsun- Hessen und öffentlichen Dienst terkünfte: Die KontaktpolizistInnen (KOPs), die Mecklenburg-Vorpommern will nach hartem zu Fuß in den Revieren unterwegs sind und für Weniger Verbrechen, aber mehr Sparkurs wieder in die Feuerwehren, den Aus- kleinräumige polizeiliche Präventions- und Angriffe auf PolizeibeamtInnen bau des Mobilfunks und in den öffentlichen Netzwerkarbeit sorgen sollen. 2016 hatte der Hessen kann bei der Kriminalstatistik einen Re- Dienst investieren. Diese drei Sonderprogram- Bremer Innensenator Ulrich Mäurer im Zuge kord vermelden: In der neuen Statistik für 2018 me möchte Ministerpräsidentin Manuela der Polizeireform noch mindestens 100 KOPs ist mit 372.798 Straftaten der niedrigste Wert Schwesig (SPD) aus dem Haushaltsüberschuss bis 2019 versprochen, nun wurden es bis seit 40 Jahren verzeichnet worden. Die Wahr- von 311 Millionen Euro finanzieren, neben ei- Ende 2018 nur 75. Der Personalmangel, oh- scheinlichkeit, Opfer eines Verbrechens zu wer- nem weiteren Schuldenabbau und Geld für ei- nehin ein Problem der Bremer Polizei, resul- den, sei in Hessen gering, sagte Innenminister nen Strategiefonds. Der Vorsitzende des DGB tiert hier besonders aus der hohen Zahl an Peter Beuth (CDU) bei der Vorstellung der Sta- Nord, Uwe Polkaehn, begrüßte die Entschei- Pensionierungen. Denn für die Aufgabe werden tistik. Einen deutlichen Rückgang gab es mit dung als richtigen und notwendigen Schritt, meist lebensältere KollegInnen eingesetzt, die 4.000 Fällen auch bei den Wohnungseinbrü- der das Bundesland vor allem beim öffentli- dann relativ bald die Pensionierung erreichen. chen, das sind fast zehn Prozent weniger als chen Dienst attraktiver und wettbewerbsfähi- Die Alternative, Kräfte aus dem Einsatzdienst 2017. Ursache sei ein anhaltend hoher Kon ger mache. Konkret sollen die Feuerwehren 15 heranzuziehen, will Bremen auf keinen Fall trolldruck sowie eine moderne Ausstattung Millionen Euro für die technische Modernisie- aufgreifen. Immerhin laufen bereits für 13 wei- und Ermittlungstechnik in der Polizeiarbeit, rung erhalten, und mit 15 Millionen Euro Ge- tere Stellenbesetzungen bei den Kops die Aus- hieß es. Die GdP forderte angesichts der Ent- meinden ohne Mobilfunk beim Kauf mobiler wahlverfahren. Das Ziel der 100 KOPs werde wicklung mehr als lobende Worte, darunter Antennen unterstützt werden. Beide Bereiche man aber erst 2020 erreichen, hieß es aus der Gehaltsaufbesserungen und gesicherte Erho- erhalten zudem Geld dafür aus dem Infrastruk- Innenbehörde. Hamburg Personalräte warnen vor Kollaps der Bezirksverwaltung ver.di und die Personalräte der sieben Bezirks- ämter in Hamburg haben vor einem Kollaps der Verwaltung gewarnt und eine bessere per- sonelle und finanzielle Ausstattung vom Senat gefordert. Es gebe zu wenig Personal, zu we- nig Räume, zu wenig Anerkennung und zu we- nig Geld, erklärten die Personalräte. Die stei- Foto: istockphoto.de/huettenhoelscher gende Belastung durch Schichtdienste, neue Gesetze, längere Öffnungszeiten und immer mehr Anträge durch die wachsende Bevölke- rung führe zudem zu einem sehr hohen Kran- kenstand. Mehr Personal zu gewinnen sei al- lerdings schwierig, weil die Bezahlung in den 12 magazin für beamtinnen und beamte
AUS DEN LÄNDERN tur- und Agrarministerium. Mit weiteren 25 te: „Die Sanierungen werden nicht vehement terstützt die GEW. Da das Lehrerausbildungs- Millionen Euro soll die Landesverwaltung, die genug vorangetrieben.“ Innen- und Finanzmi- gesetz von 2009 für alle Lehrkräfte eine gleich vor einer Pensionierungswelle steht, verjüngt nisterium verwiesen auf kleinere Bau- und Sa- lange, wissenschaftliche und schulpraktische werden. Im kommenden Jahr wolle man für nierungsarbeiten an 17 Standorten, sowie die Ausbildung vorsehe, müsse es auch eine alle drei Bereiche die gleichen Summen bereit- großen Sanierungsprojekte bei der Polizei Han- gleichrangige laufbahnmäßige Einstellung ge- stellen. nover und beim Landeskriminalamt (LKA). Man ben, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro- arbeite an einer Verbesserung der Unterbrin- thea Schäfer bei der Anhörung vor dem Haus- Niedersachsen gung, hieß es, allerdings mit den verfügbaren halts- und Finanzausschuss des NRW-Landta- Haushaltsmitteln. Laut Finanzministerium wür- ges. Sie forderte die Gleichstellung zudem GdP fordert Investitionen den 2018 zwischen fünf und sieben Millionen auch für die Lehrkräfte, die vor 2009 mit ei- in Polizeidienststellen Euro investiert. nem 2. Staatsexamen und einer zehnsemestri- Bilder von maroden Schulanlagen gibt es häu- gen Hochschulausbildung ihr Lehramt bestan- fig, nun zeigt die Polizei Niedersachsen, dass Nordrhein-Westfalen den haben. Die Gewerkschaft verweist außer- auch bei ihren Anlagen dringend investiert dem auf zwei Grundschullehrkräfte, die mit werden muss. Ob undichte Toiletten, kaputte Gleiches Geld für gleiche Hilfe der GEW die Gleichstellung derzeit vor Fenster, abplatzender Putz oder veraltete Be- Arbeit für Lehrkräfte Gericht einklagen. Schäfer forderte Minister- leuchtung – der Verfall der Dienststellen, den In Nordrhein-Westfalen sollen Lehrkräfte end- präsidenten Armin Laschet (CDU) auf, endlich die BeamtInnen mit Fotos dokumentierten, ist lich die ihnen verfassungsrechtlich zustehen- aktiv zu werden, um den Fachkräftemangel an gravierend. Der GdP-Landesvorsitzende Diet- de Besoldung erhalten – die A 13Z, unabhän- den Grundschulen nicht zu verschärfen: „An- mar Schilff schätzt den Investitionsbedarf zwi- gig vom Lehramt. Diesen frisch vorgelegten dere Bundesländer wie Brandenburg oder schen 20 und 30 Millionen Euro und kritisier- Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion un- Sachsen sind da schon weiter.“ Klare Vorteile seit über 55 Jahren! ½ Vorteile bei namhaften Geschäften & Dienstleistern ½ Riesiges Reiseangebot mit eigenem Service-Center und bei in Ihrer Nähe. bekannten Reiseunternehmen. ½ Sparen bei über 800 beliebten Online-Shops. ½ Hohe Rabatte beim Neuwagenkauf und der Langzeitmiete. Nutzen auch Sie die Vorteile einer Mitgliedschaft im Beamtenselbsthilfewerk. Rufen Sie uns an: 0800 / 444 00 120 (gebührenfrei, Mo-Fr: 08:00-19:00 Uhr) BSUU. Der Vorteil für den Öffentlichen Dienst www.bsw.de www.bsw.de 13
AUS DEN LÄNDERN Rheinland-Pfalz dieses Jahr, betonte die GdP. Es seien „alsbald und Kommunen gerechter und Landkreise, spürbare Maßnahmen“ notwendig, um die Gemeinden und Städte als Träger von Schulen Polizei bezüglich Digitalisierung stärken Polizei und Krimimalpolizei zu entlasten und entlastet werden, fordert die Gewerkschaft. Post für Rheinland-Pfalz´ Innenminister Roger zu verstärken. Schließlich müssten die Kommunen immer Lewentz (SPD): Der Fachausschuss der Krimi- mehr Aufgaben übernehmen, bekämen aber nalpolizei (FAK) hat ihm eine ausführliche Lis- Saarland nicht die entsprechende Finanzierung. Daher te an Maßnahmen zugeschickt, wie sich die sollten die Kommunen stärker am Umsatz- Polizei in der Digitalisierung besser aufstellen Superwahltag: GEW fordert steueraufkommen beteiligt werden. Kurzfris- soll. Neben der grundsätzlichen Forderung nach mehr Investitionen in Schulen tig brauche es „ein unbürokratisches, direktes mehr Personal bei Polizei und besonders Kri- Am 26. Mai wird im Saarland nicht nur das Investitionsprogramm des Bundes“, sagte der minalpolizei, zählt der FAK sieben Optionen Europaparlament neu gewählt, sondern auch stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Max zur schnellen Verstärkung und Qualifizierung zahlreiche BürgermeisterInnen und Räte in Ge- Hewer. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau auf, um die wachsende Kriminalität im Netz zu meinden und Kreisen. Diesen Superwahltag (KfW) beziffere die Investitionslücke in Schul- bekämpfen. Dazu gehört unter anderem die sollen die Kommunen nutzen, um vorab öf- gebäude bundesweit auf 48 Milliarden Euro. Fortbildung zu „Cyber-Ermittlern“ und eine fentlich auf fehlende Investitionen in Schulen Laufbahn für Cyber-Analysten, eine Spezialis- aufmerksam zu machen, fordert die saarländi- Sachsen tenlaufbahn für BewerberInnen mit einschlä- sche GEW. Gebraucht würden neben Investi gigen Studiengängen wie Informatik, ein Mas- tionen in marode Anlagen auch neue Lern GdP erzwingt mit offenem Brief terstudiengang IT und mehr SpezialistInnen, räume, digitale Infrastruktur und mehr Ganz- Bodycam ins Polizeigesetz um Massendaten auswerten zu können. Zu- tagsangebote. Um das zu finanzieren, müsse Nach langen Diskussionen werden nun mit sätzliche IT-Spezialisten brauche man bereits die Steuerverteilung zwischen Bund, Ländern dem neuen Polizeigesetz in Sachsen landes- Profitieren Sie von unserer Leistungsstärke Debeka – Der Versicherer für Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst Krankenversicherungsverein a. G. Information unter: (08 00) 8 88 00 82 00 www.debeka.de/socialmedia
AUS DEN LÄNDERN weit Bodycams – kleine Kompaktkameras, die rium liegen die Anträge jährlich in einem nied- Flensburg sind nun alle vier Landgerichtsstand- am Körper getragen werden – für PolizistIn- rigen einstelligen Bereich. Grund für die Zurück- orte mit solchen Dezernaten ausgestattet. Eine nen eingeführt. Ausschlaggebend war dabei haltung ist der Lehrermangel – die Pädago- schnelle und effektivere Strafverfolgung, so nach Angaben der GdP ein offener Brief, in gInnen wollten den Druck auf die KollegInnen hofft die Landes-GdP, führe auch zu einer frü- dem diese die Bodycams als wichtige Maß- nicht durch ein Sabbatical erhöhen, erklärte heren gerichtlichen Befassung. 2018 waren in nahme für mehr Sicherheit gefordert hatte. die GEW. Anträge auf Sabbaticals werden Schleswig-Holstein 2.658 BeamtInnen Opfer Die SPD hatte die Zusage für die Einführung nicht automatisch genehmigt. Voraussetzung von Attacken geworden, fast 400 – und damit zunächst an eine Kennzeichnungspflicht der für die Auszeit ist, dass dem Wunsch keine weit mehr als 2017 – wurden verletzt. Den Tä- BeamtInnen gekoppelt, die aber abgelehnt dienstlichen Belange entgegenstehen, wie tern müsse „unmissverständlich klar gemacht wurde. „Die Bodycam ist deswegen so wich- eine sichere Unterrichtsversorgung an den werden, dass solche Angriffe unter keinen Um- tig, weil sie deeskalierend wirkt“, sagte GdP- Schulen. Man stehe solchen Anträgen aber of- ständen geduldet werden“, sagte GdP-Lan- Landeschef Hagen Husgen. Das Polizeigesetz fen gegenüber, hieß es beim Bildungsministe- desgeschäftsführerin Susanne Rieckhof. Die sieht zudem vor, dass die Beschwerdestelle rium gegenüber der „Volksstimme“. Die GEW vier Standorte sind Kiel, Lübeck, Itzehoe und der Polizei aus dem Innenministerium in die plädiert dafür, flexible Arbeitszeitmodelle ein- Flensburg. Die Dezernate sind auch bei Ge- Staatskanzlei umzieht. Bodycams wurden in zusetzen. So könnten während des Personal- walt gegen Rettungskräfte und Feuerwehrleu- Sachsen bereits mit Pilotprojekten in Leipzig mangels Überstunden gesammelt und diese te zuständig. Entsprechende Sonderdezernate und Dresden getestet, mehrere andere Bun- dann in besseren Lagen für eine Auszeit oder haben bereits einige andere Bundesländer desländer haben sie bereits in ihren Polizeige- einen früheren Ruhestand genutzt werden. eingerichtet. setzen verankert. Schleswig-Holstein Thüringen Sachsen-Anhalt Jetzt vier Sonderdezernate zu Endlich Gleichstellung für Lehrkräfte nehmen seltener „Straftaten gegen Polizeibeamte“ Ein-Fach-Lehrkräfte Sabbaticals Die Landesgerichtsbezirke haben schnell auf Nach langen Diskussionen mit dem Thüringer Mal eine Auszeit von ein paar Monaten, um die erschreckenden Zahlen zu gewalttätigen Bildungsministerium hat die thüringische GEW durchzuatmen – diese Möglichkeit nutzen Lehr- Attacken auf PolizeibeamtInnen reagiert: Mit ihr Ziel erreicht: Im Entwurf des neuen Besol- kräfte in Sachsen-Anhalt selten, hat die GEW dem neuen Sonderdezernat „Straftaten gegen dungsgesetzes ist die Gleichstellung der Ein- festgestellt. Auch laut Landesbildungsministe- Polizeibeamte“ bei der Staatsanwaltschaft in Fach-Lehrkräfte endlich enthalten. Diese Lehr- kräfte hätten seit 28 Jahren in mehr als einem Fach unterrichtet, mittels Unterrichtserlaubnis, Lehrbefähigung und Beauftragung – bezahlt wurden sie dafür aber nicht gleichberechtigt, kritisierte die Landes-GEW. Damit räumt das neue Besoldungsgesetz, das im Oktober ver- abschiedet werden soll, nun auf. GEW-Lan- desvorsitzende Kathrin Vitzthum dankte Bil- dungsminister Helmut Holter: „Es ist gut, dass auch die Arbeit dieser Kolleginnen und Kolle- gen endlich die verdiente Anerkennung fin- det“. Die Gleichstellung wird als Schritt in Richtung E 13/A 13 für alle Lehrkräfte gewer- tet. Thüringen leidet, wie andere Bundeslän- der, massiv unter dem Mangel an Lehrkräften. Besonders hart trifft es die Grundschulen. Hier fehlen nach Angaben der Kultusministerkon- ferenz bis 2030 rund 990 Lehrkräfte. Foto: Adobe Stock/JackF magazin für beamtinnen und beamte 15
Machen Sie jetzt den Baukindergeld-Check! Wohnwünsche realisieren – doppelt profitieren. Bis zu 12.000 Euro pro Kind sichern.1) Vertrauen Sie auf die Kompetenz und Sicherheit von Wüstenrot – der Bausparkasse für den Öffentlichen Dienst. Machen Sie jetzt einen Baukindergeld-Check und informieren Sie sich über den speziellen Doppelvorteil für Mitglieder2) unserer Partnergewerkschaften und -verbände und ihre Angehörigen. Mehr Informationen im Internet unter www.doppelvorteil.de. Besuchen Sie unsere Wüstenrot-Service-Center oder kontaktieren Sie uns per E-Mail: oeffentlicher-dienst@wuestenrot.de, Fax: 07141 16-831984 1) Erhältlich bei der KfW bei Berechtigung. Es gelten Einkommensgrenzen und weitere Voraussetzungen. In Bayern gibt es eine zusätzliche Förderung. 2) Als Mitglied einer unserer Partnergewerkschaften und -verbände erhalten Sie bei der Wüstenrot Bausparkasse besondere Vorteilskompetenz und Vorteils- angebote, wie einen attraktiven Zinsvorteil für ausgewählte Wüstenrot Wohndarlehen und eine Auswahl aus drei Prämien für Wüstenrot Wohnsparen.
AUF EINEN BLICK DER ÖFFENTLICHE DIENST IN DEUTSCHLAND Abteilung Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik Zahlen und Fakten zu Beschäftigten in ausgewählten Bereichen Verwaltungsstellen, Schulen und Kitas, Polizeien und Bibliotheken – der öffentliche Dienst sorgt für das gute Leben in Deutschland und ist eine zentrale Basis für Demokratie und Zivilgesellschaft. Aber Personalmangel, Arbeitsverdichtung und die demographische Entwicklung bedrohen seine Leistungsfähigkeit und sorgen für schlechte Stimmung – bei Beschäftigten und bei BürgerInnen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerk- schaften streiten für eine Stärkung des öffentlichen Dienstes durch gute Arbeitsbedingungen. Justiz Allgemeinbildende und berufliche Schulen 179.870 946.800 BESCHÄFTIGTE DER JUSTIZ * BESCHÄFTIGTE AN ALLGEMEIN- BILDENDE UND BERUFLICHE SCHULEN * ABC ABC In Deutschland gibt es Laut DGB-Studie fehlen rund 21.000 RichterInnen. 2025 bei gleichbleibenden Im Jahr 2017 mussten an Ausbildungszahlen allen Gerichten zusammen an den Grundschulen 3.551.168 neue Gerichts- 32.000 Lehrkräfte. 21.835 verfahren bearbeitet 42.490 in Ausbildung werden. in Ausbildung 43.025 276.165 Altersabgänge Altersabgänge 2017-2027 2017-2027 Polizeien Kommunale Kitas 320.000 225.880 BESCHÄFTIGTE BEI DER POLIZEI * BESCHÄFTIGTE IN KOMMUNALEN KITAS * Bis Ende 2018 Laut DGB-Studie fehlen haben PolizistInnen laut 2025 bei gleich- GdP insgesamt bleibenden Ausbildungs- 22 Millionen Überstunden zahlen insgesamt 66.000 angehäuft. ErzieherInnen. 27.910 7.410 in Ausbildung in Ausbildung 70.220 48.530 Altersabgänge Altersabgänge 2017-2027 2017-2027 Bauverwaltung Allgemeine Verwaltung 129.010 488.575 BESCHÄFTIGTE DER ÖFFENTLICHEN BESCHÄFTIGTE IN DER ZENTRALEN BAUVERWALTUNG * VERWALTUNG * Laut Studie der Hans- Im Leistungskatalog der Böckler-Stiftung mangelt öffentlichen Verwaltung es in Großstädten an sind über 5.000 Leistungen Wohnraum. Den BürgerInnen erfasst, die der öffentliche fehlen 1,9 Mio. bezahlbare Dienst BürgerInnen und Wohnungen, der Unternehmen bietet. Infografik zum 1.650 Bauverwaltung fehlt 33.215 Personal. Downloaden, in Ausbildung in Ausbildung Ausdrucken und Aufhängen auf 44.895 149.440 www.dgb.de/ Altersabgänge Altersabgänge beamte 2017-2027 2017-2027 Personal 2017 Durchschnittsalter Anteil Frauen Anteil BeamtInnen und Tarifbeschäftigte Anteil Teilzeit Altersabgänge 2017-2027: In Ausbildung insgesamt 4,74 Mio 44,9 Jahre 56,7 % RichterInnen befristet 32,3 % 1.229.405 (25,9 %) 218.750 35,4 % 15,6 % Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 14 Reihe 6 – 2017, Tab. 2.9 (Personenangaben in absoluten Zahlen/Köpfen); Daten zur Justiz: Richterstatistik (Bundesamt für Justiz) sowie www.destatis.de * Personal 2017
VERMISCHTES Literaturtipp Deutscher Personalräte-Preis 2019 Handbuch Arbeitszeit Sie sind gesucht! Das Thema Arbeitszeit ist Haben Sie zusammen mit Ihren Personalratsmitgliedern eine wegweisende Dienstverein- für Gewerkschaften wie für barung abschließen können, vielleicht ein Projekt zur Arbeitszeitgestaltung auf den Weg Personal- und Betriebsräte gebracht oder sich mit den Folgen der Digitalisierung auseinandergesetzt? Wenn ja, dann ein Dauerbrenner. Vor die- bewerben Sie sich bis zum 31. Mai für den Deutschen Personalräte-Preis 2019. Im Alltag sem Hintergrund ist das Handbuch Arbeitszeit, bekommen Personalräte oftmals we- welches im Oktober 2018 im Bund-Verlag in nig Wertschätzung für ihr Engage- der dritten Auflage erschienen ist, sehr zu emp- ment. Mit dem Deutschen Personal- fehlen. Die AutorInnen aus dem Bereich Tarif- räte-Preis wollen der Bund-Verlag politik bei der IG Metall beziehen sich zwar im- und die Zeitschrift Der Personalrat mer wieder auf tarifvertragliche Regelungen deshalb Projekte würdigen, die aktu- aus ihrem Organisationsbereich, stellen aber elle Themen der Personalvertretung auch den Kontext dar und zeigen Möglichkei- angehen. Die Preisverleihung findet Foto: Simone M. Neumann ten auf, Arbeitszeit im Sinne der Beschäftigten am 19. November im Rahmen des zu gestalten. Schöneberger Forums in Berlin statt. Das für den öffentlichen Dienst „klassische“ Infos unter Thema Schichtarbeit etwa wird hier ausführ- www.deutscher personalraete- lich diskutiert. Das Kapitel erlaubt einen guten preis.de Einblick in die Empfehlungen der Arbeitswis- senschaften zur Gestaltung der Schichtarbeit Polizeimaskottchen und geht auf Möglichkeiten der Schichtplan- gestaltung ein. Heinz ist wieder da! Die Texte im Handbuch sind verständlich ge- Heinz, das Maskottchen der Polizei Konstanz, ist wieder schrieben und auf zentrale Probleme und Ge- da. Nachdem der Torso der 1,5 Meter großen Playmobilfigur staltungsaspekte fokussiert. Die Lektüre ist der Polizei geklaut wurde, konnte dieser wiedergefunden wer- auch für Personalräte und die Gewerkschaften den. Die Tat ereignete sich auf einer Bildungsmesse in Ravens- des öffentlichen Dienstes spannend. Das Buch burg, wo Heinz für den Polizeiberuf werben sollte. Als der Ein- kann mit Gewinn gelesen werden. stellungsberater in ein Gespräch vertieft war, schlugen die Die- Foto: Polizei Konstanz Meine, Schumann, Wagner (Hg.): Handbuch Arbeitszeit. be zu. Nach der erforderlichen Reparatur kann Heinz seinen 3., aktualisierte Auflage. Frankfurt a. M.: Bund-Verlag, Dienst nun wieder antreten. 2018. 470 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-7663-6727-3. Zahlen, Daten, Fakten Stärkster Anstieg der Tarifverdienste seit 2014 Die Tarifverdienste – gemessen am Index der ta- Index der tariflichen Monatsverdienste – Veränderung gegenüber Vorjahr riflichen Monatsverdienste einschließlich Sonder- 2013 2,4% 2,5% zahlungen – waren im Jahr 2018 durchschnitt- 3,3 % lich 2,9 Prozent höher als im Vorjahr. Ein stärke- 2014 3,0 % rer Anstieg der Tarifverdienste einschließlich 2,0% 2015 Sonderzahlungen war zuletzt im Jahr 2014 mit 2,4% 2,1% 3,3 Prozent zu verzeichnen. Wie das Statistische 2016 2,1% Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die 2,5% 2017 Tarifverdienste ohne Sonderzahlungen im Jahr 2,8% 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent. 2018 2,9 % 2,6% Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucher- preise um 1,8 Prozent. Quelle: Destatis mit Sonderzahlungen ohne Sonderzahlungen 18 magazin für beamtinnen und beamte
Sie können auch lesen