Die Gesundheits infos. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - EPD elektronisches Patientendossier
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Informationsbroschüre für Gesundheitsfachpersonen Die Gesundheitsinfos. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. EPD elektronisches Patientendossier
2 Vorwort Die COVID-19-Pandemie hat uns gezeigt, wie viel punkto Digitalisierung möglich ist. Mit dem elektro- nischen Patientendossier EPD gehen wir ebenfalls diesen Schritt Richtung Digitalisierung. Patientinnen und Patienten haben mit dem EPD die Möglichkeit, ihre Gesundheitsdaten den gewünschten Gesundheitsfach- personen zugänglich zu machen. Auch wenn noch nicht « alle Leistungserbringer entlang der gesamten Behand- Das elektronische Patientendossier lungskette das EPD anbieten und bearbeiten können, ermöglicht es, die medizinischen so haben wir schon einen wichtigen Schritt in die richtige Behandlungen besser zu koordi- Richtung gemacht. Das EPD wird sowohl für die nieren. Das erhöht die Qualität der Leistungserbringer als auch für die Patientinnen und Behandlung und die Sicherheit der Patienten mehr Transparenz schaffen und damit zur Patientinnen und Patienten. » Erhöhung der Patientensicherheit und Qualität beitragen. Alain Berset, Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Dies ist im Interesse aller, der Patientinnen und Patienten, Departements des Innern EDI aber auch aller Gesundheitsfachpersonen. Isabelle Moret, Präsidentin H+ Die Spitäler der Schweiz
Inhalt Das Wichtigste in Kürze 6 4. Wie sicher ist das EPD? 26 Zertifizierung der EPD-Anbieter Identifikationsnummern für das EPD Ihre elektronische Identität 1. Das elektronische Patientendossier (EPD) 8 Gesicherte Kommunikationsverbindungen Einsicht in das Zugriffsprotokoll Was ist das EPD? Verschlüsselte Datenaufbewahrung in der Schweiz Was ist das EPD nicht? Ihr Beitrag zur Sicherheit Welche Dokumente sind im EPD gespeichert? Für wen ist das EPD? Für wen ist das EPD nicht? 2. Welche Vorteile hat das EPD? 14 5. Wie wird das EPD in der Schweiz umgesetzt? 30 Zugriff auf relevante Informationen ohne Umwege Wer bietet das EPD an? Einfacher Informationsaustausch unter den Gesundheitsfachpersonen Kann ich meinen EPD-Anbieter frei wählen? Im Notfall sofort verfügbar Was kostet das EPD? Bessere Behandlungsqualität und mehr Sicherheit Welches ist die Rolle von Bund und Kantonen? Langfristig positive Effekte Wie beteilige ich mich am EPD? 3. Wie funktioniert das EPD? 18 Dokumente der Patientinnen und Patienten einsehen Dokumente im EPD der Patientinnen und Patienten ablegen EPD-Dokumente für die eigene Dokumentation verwenden Dokumente sortieren und filtern Zugang zum EPD erhalten Zugriff nach Vertraulichkeitsstufe Vertraulichkeitsstufen zuordnen Zugriffsrecht für Mitarbeitende Zugriff im medizinischen Notfall Stellvertretung im EPD Zugriffsrechte weitergeben Pflichten für Gesundheitsfachpersonen
6 7 Das Wichtigste in Kürze Dokumente an einem Ort Das EPD ist eine Sammlung von persönlichen Informationen mit elektro- nischen Dokumenten und Daten rund um die Gesundheit Ihrer Patientinnen und Patienten. Beteiligt sind die Patientinnen und Patienten Röntgenbefund Spezialärztin als Besitzer des EPD und die Gesundheitsfachpersonen als Teilnehmende. Spital Pflicht für Einrichtungen mit stationären Behandlungen Impfausweis Akutspitäler, Rehabilitationskliniken, psychiatrische Kliniken und Pflegeheim Pflegeheime sowie Geburtshäuser müssen sich dem EPD anschliessen. Freiwillig für andere Gesundheitsfachpersonen und die Bevölkerung Alle übrigen Gesundheitsfachpersonen wie zum Beispiel niedergelassene Austrittsbericht Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Therapeutinnen und Hausarzt des Spitals Therapeuten oder Spitex-Dienstleistende können sich freiwillig am EPD beteiligen. Für Patientinnen und Patienten ist das EPD ebenfalls freiwillig. Zugriff auf das EPD Patientinnen und Patienten bestimmen, welche Gesundheitsfachperson Dokumente Sie erteilen oder welche Gruppe von Gesundheitsfachpersonen welche Dokumente in welchem Zeitraum einsehen darf. Sie erteilen ihnen ein Zugriffsrecht. im EPD Zugriff Vertraulichkeitsstufen der Dokumente Patientinnen und Patienten können die medizinischen Dokumente im EPD einer von drei Vertraulichkeitsstufen zuordnen: «normal», «eingeschränkt» oder «geheim». aktuelle Apotheke Stellvertretung im EPD Medikation Patientinnen und Patienten können eine Vertrauensperson bestimmen, die ihr EPD stellvertretend für sie verwaltet. Spitex Sichere EPD-Anbieter Alle EPD-Anbieter müssen schweizweit die gleichen rechtlichen Vorgaben weitere mit hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Nur ein EPD-Angebot, Dokumente Physiotherapeut das erfolgreich zertifiziert wurde, ist mit dem EPD-Zertifizierungszeichen eigene Dokumente weitere Gesundheits- gekennzeichnet. wie Organspende-Karte fachpersonen Wählen Sie Ihren Anbieter: www.patientendossier.ch/anbieter Antworten auf die häufigsten Fragen: www.patientendossier.ch/FAQ
8 1. Das elektronische Patientendossier 9 1. « Das elektronische Die Digitalisierung des Gesund- Patientendossier heitswesens ist losgetreten und entspricht einem Bedürfnis Das elektronische Patientendossier (EPD) ist eine der Schweizerinnen und Schweizer. » digitale Sammlung persönlicher Informationen mit Lukas Golder, Dokumenten und Daten rund um die Gesundheit Forschungsinstitut gfs.bern Ihrer Patientinnen und Patienten. Über eine sichere Internetverbindung sind diese Informationen jederzeit abrufbar. Erklärfilm unter: www.patientendossier.ch/gfp/erklaerfilm Was ist das EPD? Was ist das EPD nicht? Das EPD ist eine digitale Sammlung wichtiger Das EPD enthält nicht alle elektronisch erfassten Informationen rund um die Gesundheit Ihrer Gesundheitsinformationen einer Patientin oder eines Patientinnen und Patienten. Es handelt sich um Patienten, sondern nur diejenigen, die für andere Dokumente, die behandlungsrelevante Informa- Fachpersonen und für die weitere Behandlung tionen enthalten. Dazu relevant sind. Sie tragen zum EPD Ihrer Patientinnen Das EPD enthält gehören zum Beispiel der und Patienten bei, indem Sie die behandlungs- wichtige Informationen Übertrittsbericht eines relevanten Informationen zur Gesundheit Ihrer Spitals, der Pflegebericht Im EPD ist nicht die in ihrem EPD erfassen. Patientinnen und der Spitex, ein Überblick ganze Kranken- Nebst dem EPD führen Patienten. über die Medikation, geschichte abgelegt. Sie die persönliche Kran- Röntgenbefunde oder der kengeschichte Ihrer Pati- Impfausweis. Als Gesundheitsfachperson können entinnen und Patienten weiter. Sie enthält weit mehr Sie Dokumente in das EPD Ihrer Patientinnen und Informationen als das EPD. Das EPD ist zudem keine Patienten speichern. Wenn Ihnen Ihre Patientinnen Ablage für Unterlagen von Behörden oder Kranken- und Patienten das Zugriffsrecht erteilen, können Sie versicherungen. Deshalb haben diese auch keinen die Informationen in ihrem EPD auch abrufen und Zugriff auf das EPD. bearbeiten. Unterschied elektronische Krankengeschichte und EPD: Das Ziel des EPD ist im Bundesgesetz über das www.patientendossier.ch/unterschied elektronische Patientendossier (EPDG) festgehalten: «Mit dem elektronischen Patientendossier sollen die Qualität der medizinischen Behandlung gestärkt, die Behandlungsprozesse verbessert, die Patienten- sicherheit erhöht und die Effizienz des Gesundheits- systems gesteigert sowie die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten gefördert werden.» Informationen zum Bundesgesetz: www.patientendossier.ch/gesetz Mit dem EPD hat jede Person ihre wichtigsten Gesundheitsinfos zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
1. Das elektronische Patientendossier 11 Das EPD im Einsatz « Das EPD stärkt die Rolle des Mehrere Erkrankungen – Patienten in der therapeutischen Beziehung. Es erlaubt ihm, seine ein EPD Welche Dokumente sind im Krankheiten und Behandlungen besser zu bewältigen. EPD gespeichert? » Dr. Med. Alexis Zawodnik, Im EPD sind Kopien der Dokumente gespeichert, die Leiter des Bereichs Digitale Gesundheit als «behandlungsrelevant» gelten. Damit sind des Kantons Genf Informationen gemeint, die für die Weiterbehand- lung Ihrer Patientinnen Das EPD enthält die- und Patienten durch jenigen Informationen, andere Gesundheits- die für die Behandlung fachpersonen, im Notfall EPD wichtig sind. Sowohl oder für die punktuelle Ihre Patientinnen und Behandlung durch eine Die Patientinnen und Patienten können allerdings Patienten als auch andere Gesundheits- verlangen, dass bestimmte Dokumente nicht in Sie selbst können fachperson wichtig sind. ihrem EPD erfasst werden, oder sie können bereits Dokumente im EPD Welche Informationen abgelegte Dokumente wieder löschen. speichern. dazugehören, entscheiden Sie als Zudem können sie eigene Dokumente im EPD behandelnde Gesundheitsfachperson. So legt ablegen, wenn sie aus ihrer Sicht wichtig sind. beispielsweise eine Pflegefachperson des Spitals den Übertrittsbericht im EPD ab, damit die Beispiel-Dokumente von Gesundheitsfachpersonen: Spitex-Mitarbeiterin weiss, worauf sie bei der • Überblick über die aktuelle Medikation Pflege einer Patientin achten muss. • Übertrittsbericht des Spitals nach einer Operation Hannes Hofer hat zunehmend gesundheitliche • Pflegebericht der Spitex Probleme: Er leidet an Übergewicht, hohem • Aktualisierter Impfausweis Blutdruck und Diabetes. Kurz nach seiner Pensi- • Röntgenbefunde onierung hatte er einen ersten Herzinfarkt. Sein Beispiel-Dokumente von Patientinnen und Hausarzt und die Herzspezialistin sind froh, dass Patienten: Hannes Hofer ein EPD hat. So sind sie immer auf • Frühere Röntgen- oder Laborbefunde dem gleichen Wissensstand. Aufgrund des Dia- • Selbstständig geführtes Schmerztagebuch betes hat Hannes Hofer zusätzlich eine schlecht • Blutdruckwerte aus einer App heilende Wunde am Fuss, die intensiv von der • Brillenrezept • Patientenverfügung Spitex gepflegt werden muss. Der Mitarbeiter der • Organspendeausweis Spitex fotografiert die Wunde regelmässig und stellt die Bilder ins EPD. Der Hausarzt kann so Wenn Sie bestehende Dokumente aktualisieren, die Wundheilung überwachen, ohne dass jedes bleiben frühere Versionen im EPD verfügbar. Mal eine Konsultation nötig ist. «Behandlungsrelevante Informationen» im EPD: www.patientendossier.ch/de/behandlungsrelevant «EPD im Einsatz» als Film: www.patientendossier.ch/gfp/clips Im EPD sind zum Beispiel der Impfausweis, ein Röntgenbild oder die Medikationsliste gespeichert.
12 13 Elektronisches Patientendossier Ein EPD in ständiger Entwicklung Für wen ist das EPD? Alle Menschen in der Schweiz können ein EPD Es wird einige Zeit dauern, bis sich das eröffnen. Für das Eröffnen eines EPD braucht es die EPD verbreitet. Denn es ist mehr als eine 2023 2022 2020 2025 2024 2026 2021 13-stellige AHV-Nummer (Sozialversicherungs- weitere digitale Dienstleistung. Die neue nummer). Obwohl man es «Patientendossier» nennt: Um ein EPD zu eröffnen, muss man nicht krank sein. Möglichkeit für den Informationsaustausch Auch eine gesunde Person kann ein EPD eröffnen. zwischen Patienten und ihren Behandeln- Das EPD ist freiwillig und den ist auch eine kulturelle Veränderung. Das EPD ist für die kann jederzeit wieder Bevölkerung freiwillig. geschlossen werden. Das EPD wird schrittweise weiterentwickelt Bei den Gesundheits- einrichtungen sind Nicht freiwillig ist der und verbessert. Am Anfang werden vor Spitäler, Pflegeheime, Anschluss an das EPD für allem Unterlagen im PDF-Format ausge- psychiatrische Kliniken Institutionen, die sta- tauscht, aber bald lassen sich auch interak- und Geburtshäuser ver- tionäre Behandlungen Anzahl eröffneter EPD / tive Formate in die EPD-Plattform ein- pflichtet, sich dem EPD anbieten: Das Gesetz über Dokumente binden. Damit können Sie als Ärztin oder anzuschliessen. das elektronische Patien- Das Eröffnen eines EPD ist tendossier (EPDG) verlangt Apotheker beispielsweise die Übersicht für die Bevölkerung freiwillig. die schrittweise Einführung des EPD durch Akut- der aktuellen Medikation Ihrer Patienten spitäler, psychiatrische Kliniken sowie Reha-Kliniken direkt im EPD anpassen. und durch Pflegeheime sowie Geburtshäuser. Für alle anderen Gesundheitseinrichtungen ist die Je mehr Menschen ein EPD eröffnen und Teilnahme am EPD freiwillig. Das EPD wird schritt- weise mit der Zertifizierung der EPD-Anbieter im ihre Behandelnden bereit sind, die wich- Jahr 2021 eingeführt. tigsten Unterlagen im Dossier abzulegen, desto grösser ist der Nutzen des EPD. Ziel Verpflichtung für Institutionen: müsste es sein, dass alle Gesundheitsfach- Anzahl angeschlossener www.patientendossier.ch/fuer-wen Gesundheitseinrichtungen personen, die eine Patientin oder einen Patienten betreuen, jederzeit Zugriff auf die Freiwillig für Arztpraxen, Zugriffsberechtigte Personen im EPD: bis 15. April 2022 Apotheken, Therapeuten und www.patientendossier.ch/factsheet-zugriff gleichen Informationen haben. Damit wird Anschluss der Pflege- Spitex-Dienste der Informationsfluss in einer Behandlung heime und Geburtshäuser besser und effizienter. Ende 2021 Für wen ist das EPD nicht? Start der nationalen Das EPD ist ein Projekt, das sich weiterentwickelt: Kampagne Keinen Zugriff auf das EPD haben Personen und www.patientendossier.ch/weiterentwicklung Organisationen, die nicht an der Behandlung von bis Mitte 2021 Patientinnen und Patienten beteiligt sind. Deshalb Funktionsumfang des EPD Anschluss der Akutspitäler, haben Arbeitgeber, Krankenversicherer, Zusatz- psychiatrische Kliniken und Die Funktionen des EPD versicherer oder Lebensversicherer keinen Zugriff auf Rehabilitationskliniken werden in Zusammenarbeit das EPD. Auch der Vertrauensarzt einer Kranken- kasse hat keinen Einblick in die EPD-Dokumente. mit den EPD-Anbietern laufend weiterentwickelt.
14 2. Welche Vorteile hat das EPD für Sie? 15 2. Welche Vorteile hat das EPD? Das EPD erleichtert den interprofessionellen Austausch. Zugriff auf relevante Informationen Sofern sie am EPD teilnehmen, kann der Übertritts- ohne Umwege bericht nach einem Spitalaufenthalt sowohl vom Wichtige Informationen Ihrer Patientinnen und Patienten Hausarzt als auch von der Spitex-Mitarbeiterin oder stehen Ihnen und anderen Gesundheitsfachpersonen digital Mit dem EPD besteht in der Schweiz zum ersten Mal der Apothekerin eingesehen werden. Voraussetzung ein einheitlicher Kommunikationskanal, über den ist, dass die Patientinnen und Patienten ihre aktive zur Verfügung. Die Sicherheit einer Therapie wird dadurch er- die wichtigsten Informationen einer Patientin oder Rolle im EPD wahrnehmen und ihren Gesundheits- höht und das Risiko von Fehlentscheiden gesenkt. eines Patienten abrufbar sind. Übertrittsberichte, die fachpersonen das Zugriffsrecht erteilt haben. heute häufig gefaxt, per Das EPD als einheitlich Post oder sicheres Mail Entdecken Sie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des EPD: www.patientendossier.ch/gfp/vorteile definierte Dokumen- verschickt werden, sind im Im Notfall sofort verfügbar tenablage kann eine EPD digital verfügbar. So telefonische Rückfrage kann das EPD zum Beispiel In einem medizinischen Notfall kann jemand oder das Anfordern von eine telefonische Rück- bewusstlos oder nicht ansprechbar sein. Aber Dokumenten ersetzen. frage oder das Anfordern genau in diesem Moment können Informationen von Dokumenten bei wie Allergien, Medikation oder bekannte Krank- anderen Gesundheitsfachpersonen ersetzen. Je mehr heiten sehr hilfreich sein. Das EPD erlaubt Ihnen in Gesundheitsfachpersonen und Patientinnen und dieser Ausnahmesituation den Zugriff auch ohne Patienten am EPD-System teilnehmen, desto mehr ausdrückliche Zustimmung der Patientin oder des Informationen sind vorhanden und desto weniger Zeit Patienten. Die Patientinnen und Patienten müssen geht bei der Suche nach Informationen verloren. allerdings nachträglich über den Zugriff informiert werden. Dies geht zum Beispiel per E-Mail oder SMS. Einfacher Informationsaustausch mit anderen Gesundheitsfachpersonen Interprofessionelle Zusammenarbeit ist heute bei den meisten Gesundheitsfachpersonen Realität. Immer mehr Personen aus verschiedenen Berufsgruppen sind an einer Behandlung « Das Ablegen der wich- tigsten Dokumente im beteiligt. Bereits wenn eine Patientin oder ein Der Zugriff auf möglichst viele EPD fördert den Aus- Patient kleinere gesund- relevante Daten der Kranken- und tausch von Informatio- heitliche Probleme hat, Medikationsgeschichte erlauben nen unter den verschie- können ein Arzt, eine denen Berufsgruppen Apothekerin und ein grosse Effizienzsteigerungen im der Gesundheitsfach- Therapeut an der Apothekenalltag. personen. Behandlung beteiligt sein. » Je mehr Gesundheits- Didier Ray, Apotheker, fachpersonen einbezogen sind, desto mehr muss Apotheke zum Mohrenkönig, koordiniert und kommuniziert werden. In der Stein am Rhein interprofessionellen Zusammenarbeit dient das EPD als gemeinsame Ablage für die wichtigsten Die Patientinnen und Patienten entscheiden, welchen Informationen. Gesundheitsfachpersonen sie welches Zugriffsrecht geben.
16 2. Welche Vorteile hat das EPD für Sie? 17 Das EPD im Einsatz « Kommunikation zwischen Die meisten Fehler in der Medizin passieren heute wegen Problemen Pflegeheim und Spital in der Kommunikation. » Bessere Behandlungsqualität und höhere Dr. med. et phil. Piet van Spijk, Sicherheit Medicum Wesemlin, Zentrum für ambulante Medizin, Zwei der wichtigsten Ziele des EPD sind eine bessere Luzern Behandlungsqualität und eine höhere Patienten- sicherheit. Mit dem EPD haben Sie einen einfachen Zugriff auf behandlungsrelevante Dokumente rund um die Gesundheit Ihrer Patientinnen und Patienten. Unnötige oder doppelte Behandlungen werden vermieden. Die Sicherheit einer Therapie wird erhöht, und das Risiko von Fehlentscheiden wird gesenkt. Langfristig positive Effekte Ein Beispiel dafür ist der Medikationsprozess. Laut Veränderungen führen am Anfang häufig zu EPD der «Stiftung für Patientensicherheit Schweiz» sind zusätzlichem Aufwand. So müssen mit der jährlich schätzungsweise 20 000 Aufnahmen ins Einführung des EPD bestehende Abläufe in Spital auf unerwünschte Spitälern, bei Spitex-Diensten oder Arztpraxen Mit dem EPD kann die Arzneimittelereignisse überprüft und allenfalls angepasst werden. Das Sicherheit einer The- zurückzuführen. Dazu ge- braucht Zeit und Energie. Zudem müssen viele rapie erhöht, und das hört zum Beispiel, dass Gesundheitsfachpersonen auch ihre internen IT- Risiko von gefährlichen jemand unverträgliche Systeme anpassen. Der Fehlentscheiden ge- Medikamente einnimmt. Das EPD kann einen einfache Austausch von Die 87-jährige Annelies Reuter lebt seit knapp behandelnde Ärztin Zugriff auf ihr EPD erhält. senkt werden. Eine Studie zeigt auch, positiven Einfluss auf Dokumenten mithilfe des einem Jahr im Pflegeheim. Sie ist sich bewusst, So ist diese sofort über die wichtigsten Informa- dass 86% der Bewohn- die Therapietreue Ihrer EPD wird den Zugang zu wie schnell etwas Unvorhergesehenes geschehen tionen wie die aktuelle Medikationsliste von Frau enden in Pflegeheimen sich in einer Polymedika- Patientinnen und Pati- aktuellen und behand- kann. Mithilfe ihrer Kinder hat sie deshalb ein Reuter im Bilde. Frau Reuter hat sich zum Glück tion-Situation befinden. Das EPD trägt dazu bei, enten haben. lungsrelevanten Infor- dass alle Gesundheitsfachpersonen die laufende mationen verbessern. Er EPD eröffnet. Sowohl ihrem Hausarzt als auch nichts gebrochen und kann schon bald wieder Medikation kennen und so eine unerwünschte unterstützt die Koordination der Behandlung und den zuständigen Fachpersonen des Pflegeheims ins Pflegeheim zurückkehren. Die diensthabende Wechselwirkung vermieden werden kann. Deshalb die Zusammenarbeit unter den Gesundheitsfach- hat Frau Reuter den Zugriff auf ihr EPD erteilt. Pflegefachfrau kann den Übertrittsbericht des befürwortet die «Stiftung für Patientensicherheit personen. Spitals gleich selbst im EPD konsultieren. Sie Schweiz» den Einsatz des EPD als technisches Hilfs- Leider stürzt Annelies Reuter in der Nacht und muss nicht mehr telefonisch nachfragen mittel, um die Patientensicherheit zu verbessern. Die Patientinnen und Patienten können sich aktiver Ein möglichst umfassender und flächendeckender in den Behandlungsprozess einbringen. Sie haben klagt über Schmerzen in der Hüfte. Im Spital oder warten, bis diese Informationen per Post Einsatz mit möglichst wenig Lücken ist dabei wichtig. damit die Möglichkeit, ihre Compliance (Therapie- erklärt sie sich damit einverstanden, dass die bei ihr eintreffen. treue) zu verbessern. Längerfristig nützt das dem Studien der «Stiftung für Patientensicherheit»: gesamten Gesundheitssystem. «EPD im Einsatz» als Film: www.patientendossier.ch/sichere-medikation www.patientendossier.ch/gfp/clips
18 3. Wie funktioniert das EPD? 19 3. Wie funktioniert das EPD? Im EPD stellen Sie Ihre Dokumente anderen Gesundheits- Dokumente der Patientinnen Dokumente im EPD der Patientinnen und Patienten einsehen und Patienten ablegen fachpersonen zur Verfügung. Sobald Sie von Ihren Patientinnen und Patienten das Zugriffsrecht erhalten Die wichtigste Funktion im EPD ist die Möglichkeit, Besitzen Patientinnen und Patienten ein EPD, gehen relevante Informationen der Patientinnen und sie davon aus, dass die wichtigsten Informationen haben, können Sie die behandlungsrelevanten Patienten in benutzerfreundlicher Art abrufen. ihrer Behandlung darin abgelegt werden – auch Informationen in deren EPD abrufen. Dies geht allerdings nur, wenn Ihnen Ihre Patientin wenn sie Ihnen kein Zugriffsrecht erteilen. Ein oder Ihr Patient ein Zugriffsrecht erteilt hat. explizites Zugriffsrecht brauchen Sie nur, wenn Sie Besonders effizient ist der Informationsaustausch, Dokumente abrufen wollen. Beim Speichern eines Entdecken Sie die Funktionen des EPD: www.patientendossier.ch/gfp/funktionen wenn alle Gesundheitsfachpersonen zur Aktuali- Dokuments bleibt das Original immer in Ihrem sierung des EPD beitragen. In einem medizinischen IT-System (beispielsweise ein Praxis- oder ein Klinik- Notfall können Sie auch ohne explizite Berechtigung informationssystem) gespeichert. Im EPD wird nur auf ein EPD zugreifen. eine Kopie des Dokuments abgelegt. Das Speichern von Dokumenten im EPD oder das Abrufen aus dem EPD ist technisch auf verschiedene Arten möglich. Entweder Sie können jederzeit haben Sie den direkten Dokumente im EPD der Zugang über Ihr eige- Patientinnen und Pati- nes IT-System, oder Sie enten speichern. melden sich über die Zugangswebseite Ihres zertifizierten EPD-Anbieters an. Wenden Sie sich an « den Hersteller Ihres IT-Systems (Primärsystem), wenn Durch die konsequente Nutzung Sie den EPD-Zugang direkt in Ihr IT-System integrie- ren wollen. Das wird Ihnen das Speichern von Daten des EPD kann der systematische im oder aus dem EPD erleichtern. Medikationsabgleich bei Spital- eintritt und -austritt massgeblich Anbindung der Behandlungs-Software ans EPD: www.patientendossier.ch/anbindung unterstützt werden. » Dr. med. Liat Fishman, Stiftung für Patientensicherheit Schweiz Patientinnen und Patienten erteilen ihren Gesundheits fachpersonen das Zugriffsrecht für ihr EPD.
20 3. Wie funktioniert das EPD? 21 Das EPD im Einsatz « Stellvertretend die Für die Pflege der Bewohnenden sind medizinische Informationen anderer Leistungserbringer für die EPD-Vorteile nutzen EPD-Dokumente für die eigene Pflegeinstitutionen sehr wichtig – und damit auch das EPD. Dokumentation verwenden » Dokumente, die aus Ihrer Sicht für die Behandlung Anna Jörger, relevant sind, können Sie in Ihr internes IT-System CURAVIVA Schweiz kopieren. Damit können Aus dem EPD können Sie Ihre eigene Dokumen- Sie Dokumente anderer tation mit Informationen Gesundheitsfachper- aus dem EPD ergän- sonen und der Patien- zen. Ihre eigene interne EPD tinnen und Patienten Ablage («Primärsystem») in das eigene System unterscheidet sich somit Dokumente sortieren und filtern kopieren. von der Ablage im EPD («Sekundärsystem»). Im Zur besseren Übersicht können Sie Dokumente im EPD werden nur die wichtigsten, behandlungsrele- EPD nach verschiedenen Kriterien sortieren oder vanten Dokumente abgelegt. Das EPD ersetzt nicht filtern: zum Beispiel nach dem Entstehungsort die interne Krankengeschichte, denn diese enthält (z. B. Name des Spitals) oder nach der medizinischen mehr Informationen als das EPD. Fachrichtung (z. B. «Chirurgie», «Radiologie» oder «Pädiatrie»). Unterschied elektronische Krankengeschichte und EPD: www.patientendossier.ch/unterschied Zu Beginn werden vor allem PDF-Dokumente im EPD gespeichert sein. Schrittweise werden die EPD- Claudio Cerulli möchte die EPD-Stellvertretung Informationen aber standardisiert und strukturiert, für seinen Vater übernehmen. Sein Vater hat damit sie einheitlich und auch von Computern Demenz im fortgeschrittenen Stadium und ist lesbar im EPD gespeichert werden können. So deshalb nicht mehr urteilsfähig. Schon vor Jahren können die Daten einfach automatisiert weiter- hat er aber eine Patientenverfügung unterschrie- « verarbeitet werden. ben und festgelegt, dass sein Sohn im Fall einer Wir pflegen immer häufiger und Urteilsunfähigkeit Entscheide für ihn fällen darf. über längere Zeit Patienten mit Auch ein EPD hat der technikbegeisterte Vater chronischen Krankheiten. Für die schon früh eröffnet. Claudio Cerulli kann sich Kontinuität, die Koordination und dank der Patientenverfügung als Stellvertreter die interprofessionelle Zusammen- registrieren lassen und übernimmt damit alle Rechte seines Vaters. Vor allem schätzt Claudio arbeit spielt das EPD dabei eine Cerulli die Medikationsliste im EPD, damit er tragende Rolle. den Überblick über die zahlreichen Medikamente » seines Vaters behält. Annette Biegger, Pflegedirektorin Spital Ente, «EPD im Einsatz» als Film: Ospedaliero Cantonale, www.patientendossier.ch/gfp/clips Bellinzona
22 3. Wie funktioniert das EPD? 23 Patientin Zugang zum EPD erhalten Normales Zugriffsrecht Vertraulichkeitsstufen Mit diesem Zugriffsrecht können Gesundheitsfach- Damit Sie auf ein EPD zugreifen können, müssen personen auf alle Dokumente der Stufe «normal Sie bei einem zertifizierten EPD-Anbieter als zugänglich» zugreifen. Teilnehmerin oder Teilnehmer angemeldet sein und über ein sicheres Identifikationsmittel verfügen. Das Erweitertes Zugriffsrecht Wichtigste ist jedoch das Zugriffsrecht. Dieses Mit diesem Zugriffsrecht können Gesundheitsfach- erteilen Ihnen die Patientinnen und Patienten direkt personen zusätzlich auf die Dokumente der Stufe oder indirekt, indem sie Sie oder eine Gruppe von «eingeschränkt zugänglich» zugreifen. Gesundheitsfachpersonen berechtigen, der Sie persönlich angehören. Eine solche Gruppe ist zum Kein Zugriffsrecht für geheime Dokumente Ge heim Beispiel eine Abteilung in einem Spital, eine Für die Dokumente mit der Vertraulichkeitsstufe Gruppenpraxis, eine Apotheke oder eine Spitex- «geheim» können Patientinnen und Patienten kein ng Ei ch i Einheit. Patientinnen und Patienten können ein Zugriffsrecht erteilen. Diese Informationen sind es chr n gl änkt z ugä Zugriffsrecht befristen oder einzelne Gesundheits- nur für sie persönlich einsehbar. fachpersonen generell vom Zugriff ausschliessen. Das Zugriffsrecht für Gruppen von Gesundheits- Nor mal zugänglich fachpersonen muss immer befristet sein. Vertraulichkeitsstufen zuordnen Zugang zum EPD erhalten: Im Normalfall werden Ihre neu eingestellten www.patientendossier.ch/zugang medizinischen Daten automatisch der Vertraulich- keitsstufe «normal zugänglich» zugeordnet. Mit dieser Vertraulichkeitsstufe wird das Potenzial des Zugriff nach Vertraulichkeitsstufe EPD als Austauschplattform optimal genutzt. Als Zugriffsrechte Gesundheitsfachperson können Sie im Einzelfall ein Um die Zugriffsrechte zu steuern, können Dokument auch der Stufe «eingeschränkt zugäng- Patientin Gesundheitsfachpersonen Patientinnen und Patienten ihre Dokumente lich» zuordnen, wenn eine Patientin oder ein Patient jederzeit einer der drei Vertraulichkeitsstufen dies bei einer Diagnose wünscht. «normal zugänglich», Ihre Patientin oder Ihr «eingeschränkt zu- Patient kann Ihnen ein gänglich» oder «geheim» Zugriffsrecht für Mitarbeitende Zugriffsrecht Zugriffsrecht ohne normales oder erwei- zuordnen. Abhängig Erweitert Normal Zugriffsrecht tertes Zugriffsrecht davon, ob eine Patientin Ihre Mitarbeitenden, die sogenannten Hilfspersonen, erteilen. oder ein Patient Ihnen ein können das EPD an Ihrer Stelle verwalten. So kann Vertraulichkeitsstufe normales oder erweiter- zum Beispiel eine Praxisassistentin in Ihrem Auftrag Geheim tes Zugriffsrecht erteilt hat, haben Sie Zugriff auf Dokumente abrufen, kopieren oder im EPD verschiedene Vertraulichkeitsstufen. Patientinnen ablegen. Diese Hilfspersonen handeln immer im und Patienten können sowohl die Einstellung der Namen und Auftrag der verantwortlichen Vertraulichkeitsstufe Eingeschränkt zugänglich Zugriffsrechte als auch die Vertraulichkeitsstufe Gesundheitsfachperson und besitzen die gleichen einzelner Dokumente jederzeit ändern. Zugriffsrechte wie diese. Vertraulichkeitsstufe Normal zugänglich
24 25 Das EPD im Einsatz Die Medikamente im Überblick Zugriff im medizinischen Notfall Zugriffsrechte weitergeben Nur in einem medizinischen Notfall können Sie Wenn Sie und Ihre Patientin oder Ihr Patient beim ohne Zugriffsrecht auf das EPD einer Patientin oder gleichen EPD-Anbieter sind, kann sie oder er Sie eines Patienten zugreifen. In diesem Fall können ermächtigen, Ihr Zugriffsrecht auf weitere Gesund- Sie die normal zugänglichen Dokumente abrufen. heitsfachpersonen zu übertragen. So kann zum Die Patientinnen und Patienten werden nachträglich Beispiel ein Hausarzt sein eigenes Zugriffsrecht auf über den Zugriff informiert. Das geht zum Beispiel die Radiologin übertragen, an die er eine Patientin per E-Mail oder SMS. Die Patientinnen und Patienten überwiesen hat. Sie können jedoch nur dasjenige haben die Möglichkeit, die Einstellung zu erweitern Zugriffsrecht weitergeben, das Sie selbst besitzen. oder den Notfallzugriff grundsätzlich auszuschliessen. EPD Pflichten für Gesundheitsfachpersonen Stellvertretung im EPD Mit dem EPD steht Ihnen eine neue Informations- Patientinnen und Patienten, die das eigene EPD nicht quelle zur Verfügung. An der bestehenden Sorg- selbst verwalten möchten, können diese Aufgabe faltspflicht ändert das nichts. Wie bisher entscheiden stellvertretend einer Vertrauensperson übergeben. Sie in der konkreten Situation, welche Informationen Dies kann eine Person aus dem privaten Umfeld, aber Sie wo beschaffen und bei Ihrer Arbeit berück- auch eine Gesundheitsfachperson sein. Die stellver- sichtigen wollen. tretende Person hat die Patientinnen und gleichen Rechte wie die Das EPD ist nicht als Ablage für sämtliche Unter- Monika Wegmüller ist 75 Jahre alt und leidet an stattdessen Paracetamol gegen die Gelenk- Patienten können eine Patientin oder der Patient lagen der Patientinnen und Patienten konzipiert. Stellvertretung für die und kann das ganze Dos- Nur Dokumente, die für einer Herzerkrankung. Daher nimmt sie ein schmerzen ab. Sie rät Frau Wegmüller, sich bei Verwaltung ihres EPD sier einsehen. Nur behandlungs- die weitere Behandlung Medikament, welches ihr Hausarzt verschrieben ihrem behandelnden Arzt zu melden, falls die bestimmen. Kinder relevante Dokumente notwendig sind, hat. Die aktuelle Medikation von Monika rheumatischen Beschwerden länger als drei Tage können durch ihre Eltern Für Kinder und urteilsun- werden im EPD gehören in ein EPD. Wegmüller ist in ihrem EPD aufgelistet. anhalten oder sich verschlimmern sollten. Zu guter vertreten werden. fähige Personen kann eine abgelegt. Deshalb sollten Sie darauf Letzt erfasst die Apothekerin die Informationen rechtmässige Vertretung achten, nur behandlungs- stellvertretend ein EPD eröffnen und verwalten: bei- relevante Informationen im EPD abzulegen. Die Beim Einkaufen in der Stadt verspürt Monika im EPD von Frau Wegmüller. Damit ist der spielsweise die Eltern als Stellvertreter für ihre Kinder Patientinnen und Patienten müssen dabei nicht jedes Wegmüller plötzlich Schmerzen im Knie. Sie er- Therapieentscheid dokumentiert. Dank dem EPD oder der Beistand als Stellvertreter für eine Person Mal nach ihrer Einwilligung gefragt werden. Haben innert sich, dass ihr Ibuprofen früher bei sind alle Fachpersonen mit Zugriff auf Frau unter umfassender Beistandschaft. Patientinnen und Patienten ein EPD, können Sie Gelenkschmerzen sehr gut geholfen hat und Wegmüllers Dossier stets auf dem aktuellen Stand. davon ausgehen, dass sie einverstanden sind, wenn begibt sich in die nächste Apotheke. Die Apothe- Bei der Medikation können so unerwünschte darin Dokumente gespeichert werden. Im Einzelfall kann eine Patientin oder ein Patient aber verlangen, kerin öffnet Frau Wegmüllers EPD und sieht, dass Wechselwirkungen und eine Fehlmedikation dass die Dokumente zur aktuellen Behandlung nicht sich Ibuprofen nicht mit ihrer laufenden Medika- vermieden werden. im EPD gespeichert werden. tion verträgt. Deshalb gibt die Apothekerin Informationen zur eMedikation und Austauschformaten: Praxis-Leitfaden der Verbindung www.patientendossier.ch/eMedikation der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH: www.patientendossier.ch/de/FMH-Leitfaden «EPD im Einsatz» als Film: www.patientendossier.ch/gfp/clips Faktenblatt zur Haftung bei der Verwendung des EPD: www.patientendossier.ch/de/factsheet-haftung
26 4. Wie sicher ist das EPD? 27 « Gesundheitsdaten sind besonders schützenswert. Die Patientinnen 4. und Patienten müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten nach Wie sicher ist das EPD? den höchsten Standards geschützt sind und nur für den Zweck des EPD Der Datenschutz und die Datensicherheit sind beim Zertifizierung der EPD-Anbieter verwendet werden. Für den Erfolg des EPD von zentraler Bedeutung. Dafür sorgen das Das Bundesgesetz über das elektronische Patienten- EPD werden deshalb der Datenschutz Datenschutzgesetz und das Bundesgesetz zum EPD. dossier (EPDG) schreibt vor, wie das EPD organisiert und die Transparenz entscheidend sein. Jeder EPD-Anbieter wird umfassend geprüft, zertifiziert und technisch abgesichert sein muss. Jeder Anbieter » des EPD wird geprüft, zertifiziert und regelmässig Adrian Lobsiger, Eidg. Datenschutz- und regelmässig kontrolliert. Damit wird sichergestellt, kontrolliert. Nur zertifizierte EPD-Anbieter dürfen und Öffentlichkeitsbeauftragter das offizielle EPD-Zertifizierungszeichen verwenden. dass die Dokumente im EPD vor fremden Zugriffen Damit wird erkennbar, dass es sich um einen geschützt und sicher abgelegt sind. vertrauenswürdigen Anbieter handelt, der alle Vorgaben des Bundes zum EPD einhält. Ihre elektronische Identität Finden Sie heraus, wie Ihre Gesundheitsinformationen geschützt werden: Einige Anbieter bieten nicht nur das EPD, sondern www.patientendossier.ch/gfp/datensicherheit zusätzliche, kostenpflichtige Dienste an. Für die Ob Gesundheitsfachpersonen, Patienten oder Anwenderinnen und Anwender muss aber immer klar Stellvertreter: Alle Personen, die auf das EPD zu- ersichtlich sein, ob sie sich gerade im geschützten greifen wollen, müssen sich sicher identifizieren. EPD-Bereich befinden, oder ob sie einen der Dazu benötigen Sie eine elektronische Identität. zusätzlichen Dienste nutzen. Das können sie jederzeit Das ist eine Art digitaler Ausweis, vergleichbar am offiziellen EPD-Zertifizierungszeichen ablesen. mit dem Zugriff auf das Die elektronische E-Banking oder mit dem Identität ist eine Art SwissPass für den Identifikationsnummer für das EPD digitaler Ausweis, mit öffentlichen Verkehr. dem Sie sicher aufs EPD Für die sichere Identifikation einer Person reichen ein zugreifen können. Die elektronische paar wenige Informationen wie der Name oder das Identität wird nicht von Geburtsdatum nicht aus. Es könnte vorkommen, dass den EPD-Anbietern, sondern von anderen Organisa- medizinische Informatio- tionen verwaltet. Auch diese müssen jedoch ein Dank der eindeutigen nen der falschen Person Zertifizierungsverfahren durchlaufen und sind Patienten-Identifika- zugeordnet werden. Das deshalb ebenfalls am offiziellen EPD-Zertifizierungs- tionsnummer werden kann für die betroffenen zeichen erkennbar. gefährliche Verwechs- Patienten gefährlich sein. lungen vermieden. Deshalb wurde für das Je nach EPD-Anbieter und Identitäts-Herausgeber EPD eine neue eindeutige unterscheiden sich die Verfahren, mit denen Sie Ihre Nummer geschaffen: die Patienten-Identifikations- Sie Ihre elektronische Identität erhalten können. nummer. Wer sich für die Eröffnung eines EPD anmeldet, erhält diese Nummer vom Bund zugeteilt. Herausgeber der Identifikationsmittel: www.patientendossier.ch/elektronische-identitaet Als Identifikationsnummer für Gesundheitsfachperso- nen wird die GLN-Nummer (Global Location Number) verwendet. Auch die sogenannten «Hilfspersonen» erhalten zu diesem Zweck eine GLN-Nummer. Zertifizierte EPD-Anbieter sind mit dem Sicherheitslabel gekennzeichnet.
28 29 Das EPD im Einsatz Gesicherte Kommunikationsverbindungen regionalen Besonderheiten des föderalen Gesund- Im Notfall zur Stelle heitssystems in der Schweiz nicht berücksichtigen. Die EPD-Anbieter bilden zusammen mit den Verantwortlich für die angeschlossenen Gesundheitseinrichtungen einen Die Datenspeicher Gesundheitsversorgung Vertrauensraum, der durch kryptografische Mittel unterstehen dem sind die Kantone. Das vom Internet isoliert ist. Diese bilateral gesicherte Schweizer Recht. EPD muss deshalb in den Verbindung verhindert den Zugriff Dritter auf den Versorgungsregionen ver- EPD Datenaustausch. Die Sicherheit dieses Vertrauens- ankert sein und dort von der Bevölkerung und den raums wird regelmässig überprüft. Gesundheitsfachpersonen genutzt werden. Zweitens hat der dezentrale Ansatz Vorteile für die Einsicht in das Zugriffsprotokoll Datensicherheit. Die Daten im EPD sind verschlüsselt gespeichert. Es gibt nicht nur einen zentralen Ort, Im Zugriffsprotokoll wird namentlich festgehalten, an dem alle EPD-Dokumente gespeichert sind. Alle wer zu welchem Zeitpunkt Dokumente abgerufen Datenspeicher müssen sich aber in der Schweiz oder neue Dokumente abgelegt hat. Diese Aufzeich- befinden und unterstehen dem Schweizer Recht. nung ist möglich, weil sich jede Person vor dem Zugriff auf ein EPD eindeutig identifizieren muss. Nur die Patientin oder der Ihr Beitrag zur Sicherheit Zugriffe auf das EPD Patient kann das werden protokolliert. Zugriffsprotokoll Die Sicherheit des EPD wird unter anderem Der Patient oder die einsehen. Patientinnen mit der Zertifizierung aller EPD-Anbieter und der Eva Nussbaum wird von einem Auto angefahren wenn diese ihr kein Zugriffsrecht erteilen Patientin kann somit und Patienten werden sicheren Identifizierung nachsehen, wer auf sei- (z.B. per SMS) über Auch Sie tragen zur sichergestellt. Dennoch und erleidet dabei eine Kopfverletzung und einen kann. Darin sieht sie, dass Frau Nussbaum an ne oder ihre Informati- Notfallzugriffe oder Sicherheit des EPD bei. bleibt ein Restrisiko. offenen Bruch am Bein. Sie bleibt bewusstlos einem Vorhofflimmern leidet und daher onen zugegriffen hat. Änderungen in der Mit einigen wenigen liegen. Die Rettungssanitäter sind schnell zur Medikamente zur Blutverdünnung nimmt. Zusammensetzung einer Massnahmen können Sie selbst zu einem höheren Stelle, kümmern sich um die Erstversorgung und Zudem gibt es im EPD einen Hinweis, dass Frau Gruppe von Gesundheitsfachpersonen informiert. Sicherheitsstandard beitragen. Zum Beispiel bereiten Frau Nussbaum für die Fahrt in der Nussbaum eine Allergie auf Penicillin hat. Durch die Rückverfolgbarkeit der Zugriffe können indem Sie: betrügerische oder unerwünschte Zugriffe Ambulanz vor. In ihrem Portemonnaie finden identifiziert und gegebenenfalls strafrechtlich • den Richtlinien des EPD-Anbieters für die die Sanitäter einen Ausweis mit ihren Perso- Mit diesen wichtigen Informationen kann sich verfolgt werden. IT-Sicherheit folgen nalien. Während dem Transport informieren sie Frau Ziegler noch vor dem Eintreffen der Labor- • die Zugangsinformationen für das EPD geheim das nahegelegene Spital über die Patientin und resultate ein Bild ihrer Notfallpatientin machen halten, nicht an andere Personen weitergeben die Situation. Mit diesen Informationen kann das und die weitere Versorgung entsprechend Verschlüsselte Datenspeicherung in der und nicht die gleichen Zugangsinformationen Schweiz für andere Dienste verwenden Spital überprüfen, ob die Notfallpatientin ein EPD anpassen. So weiss die Ärztin sofort, dass die • Computer bei kurzfristigen Abwesenheiten hat. Zum Glück ist das der Fall. Bei der Ankunft offene Wunde nicht mit Penicillin sondern mit Das EPD wird in der Schweiz nicht zentral, sondern sperren im Spital kümmert sich Notfallärztin Irina Zieg- einem anderen Antibiotikum behandelt werden dezentral mit verschiedenen EPD-Anbietern umge- • Keine Anhänge oder Links von unbekannten ler um Eva Nussbaum. Mit dem Notfallzugriff muss. Solche Informationen können lebens- setzt. Es ist ein Zusammenschluss von regionalen E-Mail-Adressen öffnen kann sie das EPD der Patientin aufrufen, auch wichtig sein. Umsetzungen. Die rechtlichen Vorgaben und Regeln sind aber schweizweit die gleichen. Es gibt mehrere «EPD im Einsatz» als Film: Gründe, warum das EPD nicht zentral organisiert www.patientendossier.ch/gfp/clips ist. Erstens kann ein nationales Grosskonzept die
30 5. Wie wird das EPD in der Schweiz umgesetzt? 31 « Wir sehen im EPD einen Fortschritt 5. für die interprofessionelle Zusammenarbeit, weil damit Wie wird das EPD in der Schweiz umgesetzt? Patienteninformationen für die Spitex zeitnah verfügbar sind und Das EPD wird in der Schweiz schrittweise eingeführt. Es Wer bietet das EPD an? so die Patientensicherheit erhöht gibt in der Schweiz verschiedene EPD-Angebote. Nationale Anbieter des EPD sind organisatorische werden kann. Vorgaben sorgen dafür, dass alle EPD-Anbieter sicher Zusammenschlüsse von Gesundheitsfachpersonen » und ihren Einrichtungen: sogenannte «(Stamm-) miteinander vernetzt sind. Gemeinschaften». Neben regionalen gibt es auch Esther Bättig, Spitex Schweiz nationale EPD-(Stamm-)Gemeinschaften, die Erfahren Sie mehr zu den EPD-Anbietern in der Schweiz: bestimmte Berufsgruppen ansprechen – zum Beispiel www.patientendossier.ch/anbieter eine Stammgemeinschaft Die EPD-Anbieter sind der Apotheken oder eine Zusammenschlüsse von Gemeinschaft der Gesundheitsfach- niedergelassenen personen und ihren Ärztinnen und Ärzte. Einrichtungen, Stammgemeinschaften sogenannte «Gemein- müssen mehr An- schaften». forderungen erfüllen als Gemeinschaften, da die Patientinnen und Patienten ihr EPD nur in den Stamm- gemeinschaften eröffnen können. Die Stammgemein- schaften informieren die Patientinnen und Patienten umfassend über das EPD, lassen die Einwilligung der EPD elektronisches Patientendossier EPD Patienten persönlich oder digital rechtsgültig unter- elektronisches Patientendossier schreiben und eröffnen anschliessend deren Dossier. Kann ich meinen EPD-Anbieter frei wählen? Weil es verschiedene EPD-Anbieter gibt, wird das EPD EPD nicht überall gleich aussehen. Alle EPD-Anbieter müs- Patientinnen und Patienten können den Anbieter des elektronisches Patientendossier sen die gleichen rechtlichen Vorgaben erfüllen, die EPD frei wählen und jederzeit wechseln. Auch die DEP schweizweit gelten. Nur ein erfolgreich zertifizierter Gesundheitsfachpersonen oder Gesundheits- dossier électronique du patient EPD-Anbieter, der somit die hohen Sicherheitsan- einrichtungen, die am EPD teilnehmen wollen oder EPD elektronisches forderungen umgesetzt hat, darf das offizielle EPD- müssen, sind in der Wahl ihrer (Stamm-)Gemeinschaft Patientendossier EPD Zertifizierungszeichen verwenden. frei, sofern die Kantone ihren Gesundheitsein- elektronisches Patientendossier EPD elektronisches richtungen die Wahlfreiheit gewähren. Während Patientinnen und Patienten jeweils nur bei einem Patientendossier Lernen Sie mehr über die Zertifizierung der EPD-Anbieter: www.patientendossier.ch/gfp/zertifizierung EPD-Anbieter angemeldet sein dürfen, können Sie DEP dossier électronique CIP als Gesundheitsfachperson bei mehr als einem du patient cartella informatizzata del paziente zertifizierten EPD-Anbieter angemeldet sein. Dies DEP kann etwa sinnvoll sein, wenn Sie bei zwei dossier électronique du patient Institutionen arbeiten, die nicht beim gleichen EPD-Anbieter sind – das gilt zum Beispiel für eine Orthopädin, die eine eigene Praxis führt und gleich- zeitig als Belegärztin in einem Spital arbeitet. In der Schweiz wird es mehrere regionale oder auch nationale EPD-Anbieter geben.
32 33 Das EPD im Einsatz « Das eImpfdossier zeigt, dass das EPD für Kinder- und Hausärzte grosses Potenzial hat. Die Das EPD Implementierung in der Primärsoftware zeigt einen für die ganze Familie Was kostet das EPD? stark reduzierten Aufwand. Die EPD-Anbieter entscheiden selbst, ob sie für das » EPD eine Gebühr verlangen. Für die Bevölkerung ist Dr. med Franz Marty, das EPD vermutlich kostenlos. Für Leistungserbringer Hausarzt, Chur unterscheiden sich die Bedingungen je nach EPD- Anbieter, da sich auch ihre Finanzierungsmodelle unterscheiden – von öffentlichen Geldern über Mitgliederbeiträge bis zu kostenpflichtigen Zusatz- EPD EPD EPEPDD diensten. Der Aufbau des EPD wurde vom Bund mit 30 Millionen Franken unterstützt. Welches ist die Rolle von Bund und EPD EPD EPD EPD Kantonen? Die rechtlichen Grundlagen und Standards für das EPD gelten schweizweit. Der Der Bund ist für die Bund ist für die Gesetz- Gesetzgebung und die gebung sowie die zentralen zentralen Abfrage- Abfragedienste verant- « dienste verantwortlich. wortlich. Dazu gehört zum Beispiel das EPD-Verzeichnis Wer seine wichtigsten Gesundheits- mit allen teilnehmenden Gesundheitsfachpersonen dokumente im elektronischen und Gruppen von Gesundheitsfachpersonen. Damit Marie Leblanc und Marius Meier wohnen Patientendossier ablegt, ermöglicht finden die Patientinnen und Patienten ihre Gesund- gemeinsam mit Tochter Nora und Sohn Louis in heitsfachperson und können ihr das Zugriffsrecht einem kleinen Haus im Grünen. Alle vier den Gesundheitsfachpersonen erteilen. Die Kantone als Verantwortliche für die Ge- besitzen ein EPD. Marie hat sich als Stellver- den raschen und einfachen Zugang sundheitsversorgung achten darauf, dass sich in ihrer treterin für ihre Kinder eintragen lassen. So kann zu den relevanten Informationen. Region EPD-Anbieter etablieren. Zum Teil unterstützen sie die EPDs von Nora und Louis verwalten. Das die Kantone auch den Aufbau und den Betrieb der Das verringert das Risiko von EPD-Anbieter in ihrem Versorgungsgebiet. Gemeinsam ist sehr praktisch, denn mit dem EPD sind die Fehlentscheiden. haben der Bund und die Kantone die Kompetenz- und wichtigen Gesundheitsinfos der Kinder digital für » Koordinationsstelle «eHealth Suisse» eingerichtet, die sie verfügbar. Dadurch gehen keine Impfungen seit 2008 die Arbeiten rund um das EPD und die digi- Lukas Engelberger, oder Vorsorgeuntersuchungen vergessen. Auch tale Vernetzung im Gesundheitswesen koordiniert. Präsident der Konferenz der der Bericht von Nora nach der Untersuchung kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und beim Kinderarzt ist für die Mutter Marie Kompetenz- und Koordinationsstelle eHealth Suisse: -direktoren (GDK), www.e-health-suisse.ch einsehbar. Vorsteher Gesundheitsdepartement Basel-Stadt «EPD im Einsatz» als Film: www.patientendossier.ch/gfp/clips
34 « Die Aktualität und die Voll- ständigkeit der Informationen sind für die Behandlungskontinuität unverzichtbar. Die Einführung des EPD wird für die Qualität der Wie beteilige ich mich am EPD? vernetzten Versorgung sowie Testen Sie Ihr Wissen über das EPD: der Pflege zuhause auf jeden Fall www.patientendossier.ch/gfp/wissens-check 1. Wahl des EPD-Anbieters vorteilhaft sein. Begriffserklärungen rund um das Thema EPD Auf www.patientendossier.ch/anbieter finden Sie alle zertifizierten Anbieter mit den wichtigsten » finden Sie unter: www.patientendossier.ch/glossar Angaben. Falls Sie in einer Gesundheitsinstitution Dr. sc. Omar Vanoni, Abonnieren Sie den EPD-Newsletter und arbeiten, wird diese möglicherweise darüber Direktor Fondazione Hospice Ticino bleiben Sie auf dem Laufenden: www.patientendossier.ch/newsletter entscheiden, welcher EPD-(Stamm-)Gemeinschaft sie beitritt. 2. Aufnahmeprozess Für die Aufnahme einer Gesundheitsfachperson in eine EPD-(Stamm-) Um am EPD teilzu- Gemeinschaft gibt es nehmen, müssen Sie einen klar definierten sich einer Gemeinschaft Prozess, über den Sie Ihr anschliessen und deren EPD-Anbieter informiert. Eintrittsprozess durch- An die Gemeinschaft laufen. angeschlossen wird im- mer eine Gesundheitsein- richtung, nicht eine Einzelperson. Das heisst zum Beispiel: Auch als selbständige Hebamme beteiligen Sie sich am EPD, indem Sie zunächst Ihren 4. Technischer Anschluss an das EPD Einzelbetrieb anschliessen. Der Zugang zum EPD ist entweder über die Zugangswebseite Ihres Anbieters oder direkt über 3. Erfassung im EPD-Teilnehmerverzeichnis Ihr eigenes IT-System möglich. Allenfalls müssen Sie V2.0-12.2020 Sobald Sie beim EPD angemeldet sind, werden Sie von den Herstellern Ihres IT-Systems verlangen, dass 311.214.D im EPD-Teilnehmerverzeichnis erfasst. So können sie den Zugang zum EPD technisch ermöglichen. © eHealth Suisse Patientinnen und Patienten Sie in ihrem EPD einfach Herausgeber: eHealth Suisse, Kompetenz- und und schnell finden und Ihnen bei Bedarf das Anbindung der Behandlungs-Software ans EPD: Koordinationsstelle von Bund und Kantonen, www.patientendossier.ch/anbindung Schwarzenburgstrasse 157, 3003 Bern, Schweiz Zugriffsrecht erteilen. 2. Auflage, Dezember 2020 5. Arbeiten mit dem EPD Nun können Sie die Gesundheitsinformationen Ihrer Bei Rückfragen kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail: Patientinnen und Patienten abrufen und weiteren info@e-health-suisse.ch Gesundheitsfachpersonen die Möglichkeit geben, Publikationen bestellen: auf Ihre Dokumente zuzugreifen. www.patientendossier.ch/publikationen Hinweis: Die auf den Seiten 10, 16, 20, 25, 29 und 33 Wählen Sie Ihren EPD-Anbieter: erwähnten Personennamen sind erfundene Namen. www.patientendossier.ch/anbieter Konzept und Design confident Markenkommunikation Hard 4 8408 Winterthur
36 Bleiben Sie informiert. Bleiben Sie auf dem Laufenden: www.patientendossier.ch Und wählen Sie Ihren Anbieter: www.patientendossier.ch/anbieter
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