Die Oberstufe des Gymnasiums in Bayern - Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst - Bayerisches ...

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Die Oberstufe des Gymnasiums in Bayern - Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst - Bayerisches ...
Bayerisches Staatsministerium für
      Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

              Die Oberstufe des
           Gymnasiums in Bayern
                     Informationen für Schülerinnen und Schüler des
                                              Abiturjahrgangs 2020

Stand: August 2017
Die Oberstufe des Gymnasiums in Bayern - Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst - Bayerisches ...
Vorwort

         Liebe Schülerinnen und Schüler,

         mit dem Eintritt in die Qualifikationsphase der Oberstufe beginnen Sie die letzte
         Etappe Ihres gymnasialen Bildungsweges. Mit dieser Broschüre informieren
         wir – wie in jedem Jahr – auch speziell den Abiturjahrgang 2020 über die viel -
         fältigen Möglichkeiten. Auf dem Weg zum Abitur geht es nicht allein darum,
         Ihr Wissen im Sinne einer umfassenden Allgemeinbildung zu erweitern und
         zu vertiefen, sondern Sie werden auch gezielt auf die Anforderungen eines
         Studiums oder einer anderen anspruchsvollen beruflichen Ausbildung vorbe -
         reitet werden. Nach Ihrer erfolgreichen Abiturprüfung werden Sie ein Zeugnis
         in Händen halten, das Ihnen die allgemeine Hochschulreife bescheinigt.

         Allgemeine Hochschulreife bedeutet, über ein vernetztes und tragfähiges
         Grundwissen zu verfügen, mit dem man selbstständig neue Wissens-
         gebiete erschließen und komplexe Problemstellungen lösen kann. Ein solches
         Wissensfundament setzt sich aus Fachwissen und Kompetenzen zusam -
         men. Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen stellen dabei als Grund -
         lagenfächer den Wissenskern der gymnasialen Allgemeinbildung dar. In ihnen
         werden wesentliche Kompetenzen vermittelt, die unabhängig vom gewähl-
         ten Studienfach von entscheidender Bedeutung für den Studienerfolg sind.
         Sie stehen deshalb im Mittelpunkt der Stundentafel und der Abiturprüfung.
         Daneben bieten Ihnen die Wahlpflichtfächer und der Profilbereich mit den
         beiden Seminaren zahlreiche Möglichkeiten, individuelle Schwerpunkte zu
         setzen. Im Wissenschaftspropädeutischen Seminar und im Projekt-Seminar
         zur Studien- und Berufsorientierung erhalten Sie die Chance, Ihre personalen,
         sozialen und methodischen Kompetenzen systematisch weiterzuentwickeln
         und sich intensiv auf den Übergang zur Hochschule bzw. in eine Berufsaus-
         bildung vorzubereiten.

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Dr. Ludwig Spaenle                                   Bernd Sibler

Mit der allgemeinen Hochschulreife sind Sie umfassend auf ein Studium an
einer Hochschule oder für den Eintritt in einen beruflichen Ausbildungsgang
vorbereitet. In Zeiten des raschen wissenschaftlichen und technischen Fort-
schritts stellen die vielfältigen Studien- und Berufsmöglichkeiten hohe Anfor-
derungen. Sie zu bestehen setzt die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen,
Flexibilität, Engagement und Selbstständigkeit im Denken und Handeln voraus.
Daher wird auch die Schule in den letzten beiden Jahren von Ihnen ein hohes
Maß an Zielstrebigkeit und Eigenverantwortung verlangen.

Nehmen Sie diese Herausforderung auf der letzten Etappe Ihres gymnasialen
Bildungsweges an! Denn Sie legen damit den Grundstein für eine erfolgreiche
persönliche und berufliche Zukunft. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

München, im August 2017

Dr. Ludwig Spaenle                        Georg Eisenreich
Bayerischer Staatsminister für Bildung    Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium
und Kultus, Wissenschaft und Kunst        für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

                                                                                            3
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Inhalt

    Die gymnasiale Oberstufe                     Seite 6
    • Ziele und Schwerpunkte                          6
    • Einführungsphase und Qualifikationsphase        7
    • Ansprechpartner und Beratung                    7

    Fächerwahl und Belegung                      Seite 8
    •   Fächerwahl in der Jahrgangsstufe 10           8
    •   Grundlegendes zur Fächerwahl                  8
    •   Erläuterungen zur Stundentafel                8
    •   Seminare                                     10
    •   Fächer des Zusatzangebots                    13
    •   Besondere Wahlmöglichkeiten                  14
    •   Individuelle Schwerpunkte                    16
    •   Durchführung der Wahl                        17

    Qualifikationssystem                      Seite 20
    • Gesamtqualifikation                            20
    • Ermittlung der Gesamtpunktzahl und
      der Abiturdurchschnittsnote                    20
    • Leistungsnachweise                             21
    • Ermittlung der Halbjahresleistungen
      in den Fächern                                 21
    • Fächer mit besonderen Bestimmungen             22
    • Einbringungsverpflichtung                      23
    • Besonderheiten bei der Einbringung             24
    • Einbringungsbeispiel                           25

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Abiturprüfung                                 Seite 26
•   Fünf-Fächer-Abitur                             26
•   Fächerwahl                                     26
•   Gestaltungsmöglichkeiten                       27
•   Schriftliche Abiturprüfung                     28
•   Mündliche Abiturprüfung – Kolloquium           29
•   Prüfungsergebnis                               30
•   Voraussetzungen für den Erwerb
    der allgemeinen Hochschulreife                 31

Weitere Informationen                         Seite 32
•   Ausbildungsbeginn                              32
•   Kindergeld                                     32
•   Auslandsaufenthalt                             32
•   Finanzielle Leistungen für den Schulweg        33
•   Stipendien und Fördermöglichkeiten             34

Anhang                                        Seite 35
• Ermittlung der Durchschnittsnote                 35
• Abkürzungen                                      35

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Die gymnasiale Oberstufe

    Ziele und Schwerpunkte                           • Der Oberstufenunterricht vermittelt Ihnen
                                                       nicht nur Fachwissen, sondern auch allge-
    • Der Oberstufenunterricht vermittelt Ihnen        meine Grundkenntnisse und Methoden-
      eine breite und vertiefte Allgemeinbildung       kompetenzen. Diese bilden zusammen
      und bereitet Sie so auf den Erwerb der           die Basis für Studierfähigkeit bzw. für selbst-
      allgemeinen Hochschulreife vor.                  ständiges Lernen und Arbeiten.

    • Die Grundlagenfächer Deutsch, Mathe-           • Sozial- und Selbstkompetenzen wie z. B.
      matik und eine fortgeführte Fremdsprache         Team- und Kommunikationsfähigkeit oder
      sind für alle Schülerinnen und Schüler ver-      Verantwortungsbereitschaft sind grund-
      pflichtende Abiturprüfungsfächer.                legende Voraussetzungen für Ihren Erfolg in
                                                       Studium und Beruf und daher Kernanliegen
    • Das 5-Fächer-Abitur ermöglicht Ihnen, die        gymnasialer Bildung.
      Abiturprüfung auch individuell zu gestalten.
                                                     • Kennzeichen des Unterrichts in den zwei
    • In den Jahrgangsstufen 11 und 12 können          Seminaren sind wissenschaftsorientiertes
      Sie – nach Begabung und Neigung – aus            Arbeiten, Projektarbeit in der Gruppe
      dem spezifischen Fächerangebot Ihrer Schule      sowie eine systematische Studien- und
      wählen und Ihre individuellen Schwer-            Berufsorientierung.
      punkte setzen.

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Einführungsphase und
Qualifikationsphase

Die gymnasiale Oberstufe bildet zusammen
mit der Unter- und Mittelstufe des Gymnasiums
einen geschlossenen Bildungsgang.

Am Ende der Jahrgangsstufe 10 erwerben Sie
den mittleren Schulabschluss. Durch Vertie-
fung von fachlichen und methodischen Fähigkei-
ten und Fertigkeiten aus den Vorjahren bereitet
Sie die Jahrgangsstufe 10 auf die Anforderungen
in der Qualifikationsphase der Oberstufe vor
und dient als Einführungsphase.

Nach dem ersten Halbjahr dieser Einführungs-
phase wählen Sie aus dem Angebot der              Ansprechpartner und Beratung
Schule Ihre Fächer und Seminare für die Quali-
fikationsphase der Oberstufe (Jahrgangs-          Die vorliegende Broschüre vermittelt Ihnen die
stufen 11 und 12). Leistungen, die in den vier    wichtigsten Informationen zur Oberstufe des
Ausbildungsabschnitten (Halbjahren) der Quali-    Gymnasiums in überschaubarer Kürze.
fikationsphase erbracht werden, werden im Abi -
turzeugnis aufgenommen (vgl. hierzu S. 20:        Voraussetzung für ein rasches Vertrautwerden
Qualifikationssystem).                            mit den Regelungen und Arbeitsbedingungen
                                                  der Qualifikationsphase ist aber auch, dass Sie
                                                  weitere Informations- und Beratungsmöglich-
                                                  keiten nutzen.

                                                  • An Ihrer Schule können Sie Ihre Fragen in
                                                    erster Linie an die Oberstufenkoordina-
                                                    torinnen und -koordinatoren richten,
                                                    daneben auch an die einzelnen Fachlehr-
                                                    kräfte sowie an die Beratungslehrkraft.

                                                  • Eine weitergehende Orientierung bietet
                                                    Ihnen die Internetseite:

                                                  u www.gymnasiale-oberstufe.bayern.de

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Fächerwahl und Belegung

    Fächerwahl in der Jahrgangsstufe 10                 bzw. dreistündig unterrichtet (mit Ausnahme
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    • Im Frühjahr der Jahrgangsstufe 10 wählen          vierstündig unterrichtet werden).
      Sie aus dem Angebot der Schule (vgl. S. 17)
      die Fächer und Seminare für die Qualifika-
      tionsphase der Oberstufe. Dieses Angebot         Erläuterungen zur Stundentafel (S. 9)
      richtet sich nach den Möglichkeiten und
      Schwerpunktsetzungen des einzelnen               • Sie müssen alle Fächer des Pflichtbereichs
      Gymnasiums.                                        belegen.

    • Da Ihre Wahlentscheidung bis auf einige          • Im Wahlpflichtbereich haben Sie die Mög-
      Ausnahmen für die gesamte Qualifikations-          lichkeit, eine der (in der jeweiligen Zeile)
      phase verbindlich ist, werden Sie im Spät-         genannten Alternativen aus dem Angebot
      herbst an Ihrer Schule umfassend informiert.       Ihrer Schule für vier Ausbildungsab-
      Lassen Sie sich ggf. auch individuell beraten.     schnitte zu wählen. Hinsichtlich der Dauer
                                                         der Belegung bildet die Wahlpflichtalter-
                                                         native „Naturwissenschaft 2 oder weitere
    Grundlegendes zur Fächerwahl                         Fremdsprache oder fortgeführte Informatik“
                                                         eine Ausnahme: Das gewählte Fach (z. B.
    • Die Ausbildungsabschnitte 11/1, 11/2,              Biologie oder Spanisch oder fortgeführte
      12/1 und 12/2 entsprechen den Halbjahren           Informatik) belegen Sie nur in Jahrgangs-
      der Jahrgangsstufen 11 und 12. Fast alle           stufe 11 verpflichtend; die Fortsetzung der
      Kurse werden über alle vier Ausbildungs-           gewählten Belegung in Jahrgangsstufe 12
      abschnitte hinweg belegt.                          ist jedoch möglich (Profilbereich).

    • Sie belegen Pflicht- und Wahlpflichtfächer       • Im Profilbereich belegen Sie die beiden
      und Seminare sowie Fächer zur individuel-          Seminare (vgl. S. 10 ff.) über drei Ausbil-
      len Profilbildung (siehe Stundentafel auf          dungsabschnitte hinweg. Zur individuel-
      S. 9), sodass die Mindestbelegung von insge-       len Profilbildung belegen Sie mit Blick auf
      samt 66 Jahreswochenstunden (also durch -          die Gesamtbelegung weitere Fächer – ent-
      schnittlich 33 Wochenstunden pro Schuljahr)        weder über zwei Ausbildungsabschnitte
      in den Jahrgangsstufen 11 und 12 erfüllt ist.      einer Jahrgangsstufe oder über vier Ausbil -
                                                         dungsabschnitte hinweg, z. B. nicht belegte
    • Im Mittelpunkt der Stundentafel stehen die         Fächer des Wahlpflichtbereichs, Angebote
      drei vierstündigen Grundlagenfächer                der Schule aus dem Zusatzprogramm
      Deutsch, Mathematik und eine fort-                 (vgl. S. 13) oder sog. Addita (vgl. S. 15).
      geführte Fremdsprache. Diese sind auch
      verpflichtende Abiturprüfungsfächer (vgl.
      S. 26). Die übrigen Fächer werden zwei-

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Folgende Stundentafel ist Grundlage Ihrer Fächerwahl:

                                                                                                       Wochenstunden
                                                                                     Jahrgangsstufe 11 Jahrgangsstufe 12
    Pflichtbereich – Pflichtfächer
    Religionslehre (bzw. Ethik)                                                                   2                      2
    Deutsch                                                                                       4                      4
    Mathematik                                                                                    4                      4
    Geschichte + Sozialkunde                                                                   2+1                     2+1
    Sport                                                                                         2                      2
    Wahlpflichtbereich – Wahlpflichtfächer
    Fortgeführte Fremdsprache1 (E, F, Gr, It, L, Ru, Sp)                                          4                      4
    Naturwissenschaft 1: Biologie oder Chemie oder Physik                                         3                      3
    Naturwissenschaft 2 (B/C/Ph) oder weitere Fremd-
                                                                                                3/4 4                    –
    sprache2 oder fortgeführte Informatik 3
    Geographie oder Wirtschaft und Recht                                                          2                      2
    Kunst oder Musik                                                                              2                      2
    Profilbereich – Seminare und Fächer zur individuellen Profilbildung
    Wissenschaftspropädeutisches Seminar                                                          2               12/1: 2, 12/2: 0
    Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung                                           2               12/1: 2, 12/2: 0
    Weitere Fächer aus dem Wahlpflichtbereich
                                                                                                           5/45
    oder dem Zusatzangebot

1
    Zur Erläuterung der drei Typen von Fremdsprachen (fortgeführt, neu einsetzend spät beginnend,
    spät beginnend) vgl. S. 14.
2
    Die Wahl einer weiteren Fremdsprache ist nicht an einen bestimmten Typ von Fremdsprache
    gebunden: Sie können entweder eine zweite fortgeführte Fremdsprache oder eine neu
    einsetzende spät beginnende Fremdsprache oder eine spät beginnende Fremdsprache mit
    vorausgegangenem Wahlunterricht in den Jgst. 9 und 10 belegen (vgl. S. 14). Bitte beachten
    Sie, dass eine neu einsetzende spät beginnende Fremdsprache verpflichtend in
    Jgst. 11 (Wahlpflichtbereich) und Jgst. 12 (Profilbereich) zu belegen ist.
3
    Fortgeführte Informatik ist nur wählbar für Schülerinnen und Schüler, die in Jgst. 10 den Infor-
    matikunterricht des Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums besucht haben. Das
    Fach fortgeführte Informatik hat nicht den Status einer Naturwissenschaft.
4
    Die Stundenzahl ist abhängig von der Fächerwahl: 3-stündig > neu einsetzende spät begin-
    nende Fremdsprache, spät beginnende Fremdsprache, Naturwissenschaft (Biologie, Chemie,
    Physik), fortgeführte Informatik; 4-stündig > fortgeführte Fremdsprache.
5
    Je nachdem, ob Sie im Wahlpflichtbereich ein 3-stündiges oder ein 4-stündiges Fach wählen,
    müssen Sie weitere Fächer aus dem Wahlpflichtbereich oder dem Zusatzangebot im Umfang
    von entweder 5 oder 4 Stunden belegen, um die erforderliche Stundenzahl zu erreichen.

                                                                                                                                     9
Die Oberstufe des Gymnasiums in Bayern - Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst - Bayerisches ...
Fächerwahl und Belegung

     Seminare: Orientierung an Hochschule und Arbeitswelt

     Eine Besonderheit der bayerischen Oberstufe sind die beiden Seminare, die Sie über drei Ausbil-
     dungsabschnitte hinweg belegen. Durch außerschulische Kontakte bieten Ihnen die Seminare
     Einblicke in die wissenschaftliche und berufliche Praxis und ermöglichen Ihnen eine umfassende
     Studien- und Berufsorientierung.

     Das Seminarkonzept                               Weitere Informationen finden Sie auf der Inter-
                                                      net-Seite:
     Ihre Schule informiert Sie darüber, in welchen
     Leitfächern und zu welchen Themen Semi-            www.oberstufenseminare.bayern.de
     nare angeboten werden. Man wird versuchen,
     Ihre Seminarwünsche nach Möglichkeit zu
     berücksichtigen. Sie werden aber nicht immer     • Sie arbeiten im Verlauf der beiden Seminare
     Ihr Wunschseminar besuchen können, denn            in hohem Maße eigenverantwortlich und
     ob dieses eingerichtet werden kann bzw. ob         selbstständig. Die Lehrkraft ist Fach- und
     Sie diesem zugeteilt werden können, hängt          Methodenexperte und begleitet Ihren Arbeits-
     auch vom Wahlinteresse Ihrer Mitschülerinnen       prozess.
     und Mitschüler ab.
                                                      • Die Gymnasien knüpfen Kontakte mit
     Bitte bedenken Sie dabei: Die Seminare führen      Hochschulen und im Rahmen des Projekt-
     Sie an allgemeine Methoden des wissenschaft-       Seminars v. a. mit Partnern aus der Arbeits-
     lichen Arbeitens heran und orientieren sich an     welt. Die Seminare sind damit ein wichtiges
     den Kompetenzanforderungen von Hochschule          Bindeglied an den Schnittstellen von Gym-
     und Arbeitswelt. Diese Aspekte werden in allen     nasium und Hochschule bzw. Arbeitswelt.
     Seminaren unabhängig von Leitfach und Thema
     vermittelt.

10
Bei der Wahl des Seminars sind Sie grund -        – Die Mathematik an den Finanzmärkten
sätzlich frei. Diese setzt nicht voraus, dass       (Leitfach Mathematik)
Sie den grundständigen Unterricht im Leit-        – Energie der Zukunft (Leitfach Physik)
fach besuchen. Für die Fremdsprachen              – Auswirkungen historischer Weichen -
sowie die Fächer Religionslehre und Ethik           stellungen im regionalen Umfeld (Leitfach
gelten jedoch Sonderregelungen, über die            Geschichte)
Sie Ihr/e Oberstufenkoordinator/in informiert.
                                                 • Überblick über den Seminarablauf
Wissenschaftspropädeutisches                       Sie konkretisieren Ihr Thema für die Seminar-
Seminar (W-Seminar)                                arbeit im Laufe des Ausbildungsabschnitts
                                                   11/1. Bei Zwischenberichten im Seminar-
• Anleitung zum wissenschaftlichen                 verlauf erörtern Sie in der Seminargruppe
  Arbeiten                                         inhaltlich und methodisch die Arbeitsergeb-
  Im Kontext eines übergreifenden Seminar-         nisse. Durch die Beiträge aller Schülerinnen
  themas werden Sie an die Arbeitsmethoden         und Schüler erfährt das Rahmenthema
  der Hochschule herangeführt. Sie erstellen       eine kontinuierliche Erweiterung und Ver-
  insbesondere eine individuelle schriftliche      tiefung. Letztmöglicher Abgabetermin für
  Seminararbeit zu einem Teilaspekt des            Ihre Seminararbeit (Umfang ca. 10 bis 15
  Seminar-Rahmenthemas und präsentieren            Seiten) ist der zweite Unterrichtstag im
  deren Ergebnisse.                                November im Ausbildungsabschnitt 12/1.
                                                   Anschließend präsentieren alle Seminarteil-
• Beispiele für Rahmenthemen                       nehmerinnen und -teilnehmer ihre Seminar-
  – Umsetzung literarischer Vorlagen im Film       arbeit und beantworten Fragen.
    (Leitfach Deutsch)
  – Discover Shakespeare: the man, his time
    and his work (Leitfach Englisch)

                                                                                                   11
Fächerwahl und Belegung

                                                       • Beispiele für mögliche Projekte
                                                         – Entwicklung eines Fahrzeugsicherheits-
                                                           konzepts mit Hilfe von Robotikbaukästen
                                                           (Partner: u.a. Unternehmen der Automobil-
                                                           zulieferbranche – Leitfach Informatik)
                                                         – Gestaltung einer Jugendseite (Partner:
                                                           Regionalzeitung – Leitfach Deutsch)
                                                         – Durchführung einer Marktanalyse für ein
                                                           regionales Unternehmen (Partner: mittel-
                                                           ständisches Unternehmen – Leitfach Wirt-
                                                           schaft und Recht)
                                                         – Konzeption und Durchführung eines
                                                           Suchtpräventionsprojekts (Partner: soziale
                                                           Einrichtung – Leitfach Biologie)
     Projekt-Seminar zur Studien- und                    – Fassadengestaltung eines Kaufhauses
     Berufsorientierung (P-Seminar)                        (Partner u. a. Stadtbauamt – Leitfach Kunst)

     • Studien- und Berufsorientierung                 • Seminarablauf
       Im Rahmen des P-Seminars werden Sie beim          Wie in den an Ihrer Schule angebotenen
       Prozess Ihrer Studien- und Berufsorientierung     P-Seminaren die Module „Allgemeine
       über eineinhalb Jahre hinweg begleitet.           Studien- und Berufsorientierung“ und
       Dabei erarbeiten Sie sich Informationen zu        „Anwendungsbezogene Projektarbeit“
       Studiengängen und Berufsfeldern, wobei            zeitlich über die drei Ausbildungsabschnitte
       Sie u. a. auch die Angebote der Allgemeinen       verteilt werden und wie sie inhaltlich mit-
       Studienberatung bzw. der Fachstudienbera-         einander verschränkt sind, können Sie den
       tungen der Hochschulen selbstständig nutzen.      einzelnen Seminarbeschreibungen Ihrer
                                                         Fachlehrkräfte entnehmen. Auf deren Grund -
     • Projektarbeit in der Gruppe                       lage wählen Sie im Frühjahr 2018 aus dem
       Vertieft wird die Studien- und Berufsorien-       Angebot der Schule Ihr Seminar aus.
       tierung durch die Arbeit an einem anwen-
       dungsbezogenen Projekt, wobei u. a. Ihre
       Fähigkeit zur zielgerichteten und systema-
       tischen Zusammenarbeit im Team vertieft
       werden soll. Durch Einbindung eines oder
       mehrerer externer Projekt-Partner aus der
       gesamten Arbeitswelt (Wirtschaft, sozialer
       Bereich, Kulturbetrieb, Verwaltung, Kirchen,
       Hochschulen usw.) wird Ihnen ein realitäts-
       naher Einblick in Bedingungen und Anforde-
       rungen des Arbeitslebens ermöglicht.

12
Fächer des Zusatzangebots

Im Profilbereich (vgl. S. 8 f.) können Sie – je nach Angebot der Schule – auch folgende, meist zwei-
stündige Fächer belegen:

    Sprachlich-literarisch-                      • Spät beginnende Fremdsprachen1,2, sofern nicht schon eine
    künstlerisches Aufgabenfeld                    Verpflichtung zur Belegung besteht (Chinesisch, Französisch,
                                                   Italienisch, Japanisch, Neugriechisch, Polnisch, Russisch, Spanisch,
                                                   Tschechisch, Türkisch)
                                                 • Wirtschaftsenglisch, fremdsprachige Konversation3, Hebräisch2,
                                                   Literatur, Rhetorik, Linguistik
                                                 • Vokalensemble, Instrumentalensemble, Theater und Film
                                                 • Kunstgeschichte, Fotografie, Architektur, Produktdesign, Film-
                                                   und Mediendesign
    Gesellschaftswissenschaftliches              • Archäologie, Geologie
    Aufgabenfeld                                 • Pädagogik, Philosophie, Psychologie
                                                 • Wirtschaftsinformatik4, Sozialwissenschaftliche Arbeitsfelder5
    Mathematisch-                                • Astrophysik 2, Biophysik 2
    natur wissenschaftlich-                      • Biologisch-chemisches Praktikum, Mineralogie, chemische Analyse
    technisches Aufgabenfeld                     • Reine Mathematik, angewandte Mathematik
                                                 • Angewandte Informatik6, Informationstechnologie

1
    Vgl. die Erläuterung der drei Typen von Fremdsprachen auf S. 14 sowie S. 9, Fußnote 2.
2
    Diese Fächer werden dreistündig unterrichtet.
3
    Nur für Schülerinnen und Schüler, die diese Sprache als fortgeführte oder als neu einsetzende spät beginnende Fremdsprache besuchen
    bzw. besucht haben (vgl. S. 14).
4
    Nur für Schülerinnen und Schüler des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums mit wirtschaftswissenschaftlichem Profil möglich.
5
    Nur für Schülerinnen und Schüler des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums mit sozialwissenschaftlichem Profil möglich.
6
    Nur für Schülerinnen und Schüler, die nicht den Informatikunterricht des Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasiums besucht haben
    bzw. nur für Schülerinnen und Schüler, die nicht das Fach Wirtschaftsinformatik belegen.

                                                                                                                                                  13
Fächerwahl und Belegung

     Besondere Wahlmöglichkeiten aus                   • Biophysik und Astrophysik können auch im
     dem Angebot der Schule (vgl. S. 17)                 Rahmen des Zusatzangebots (vgl. S. 13)
                                                         gewählt werden (ebenfalls dreistündig).
     Wahlmöglichkeiten für Schülerinnen und              Eine Belegung dieser Fächer zusätzlich zum
     Schüler des Wirtschafts- und Sozialwissen-          klassischen Physikkurs erfüllt nicht die Ver-
     schaftlichen Gymnasiums (WSG)                       pflichtung zur Belegung einer zweiten Natur-
                                                         wissenschaft, einer weiteren Fremdsprache
     • Wenn Sie in der Jahrgangsstufe 10 Schülerin       oder fortgeführter Informatik (Wahlpflicht-
       bzw. Schüler der wirtschaftswissenschaft-         alternative, vgl. S. 9).
       lichen oder der sozialwissenschaftlichen Aus-
       bildungsrichtung sind, können Sie das Fach      Typen von Fremdsprachen
       Sozialkunde auch zweistündig belegen.
       In diesem Fall sind Sie von der Belegungs-      • Fortgeführte Fremdsprachen: Fremd-
       verpflichtung in Geographie bzw. Wirtschaft       sprachen, die Sie verpflichtend als 1. (ab
       und Recht in der Jahrgangsstufe 12 befreit.       Jgst. 5) und als 2. (ab Jgst. 6) sowie – an
                                                         Sprachlichen Gymnasien – als 3. Fremd-
     • Zur Fortführung der profilspezifischen            sprache (ab Jgst. 8) lernen. Mindestens eine
       Fächer des WSG können Sie darüber hinaus          fortgeführte Fremdsprache ist in der Ober-
       bei wirtschaftswissenschaftlichem Profil das      stufe als Abiturprüfungsfach zu belegen.
       Fach Wirtschaftsinformatik (zweistündig)
       und bei sozialwissenschaftlichem Profil das     • Neu einsetzende spät beginnende
       Fach Sozialwissenschaftliche Arbeits-             Fremdsprache: Fremdsprache, die Sie ab
       felder (zweistündig, Fortsetzung des Mittel-      der Jgst. 10 lernen können, dann aber ver-
       stufenfachs Sozialpraktische Grundbildung)        bindlich bis Jgst. 12 belegen müssen. Dafür
       belegen.                                          dürfen Sie schon in Jgst. 10 vorzeitig Ihre 1.
                                                         oder 2. fortgeführte Fremdsprache ablegen.
     Wahl und Belegung im Fachbereich Physik
                                                       • Spät beginnende Fremdsprache: Fremd-
     • In den Physikkursen der Jahrgangsstufen 11        sprache, die Sie mindestens ab Jgst. 9
       bzw. 12 kann Ihre Schule die klassischen          zusätzlich als Wahlfach lernen. Diese können
       Lehrplaninhalte oder die im Fachlehrplan aus-     Sie in Jgst. 11 und 12 zusätzlich zur fortge-
       gewiesenen (ebenfalls dreistündigen) Lehr-        führten Fremdsprache wählen, wenn Sie in
       planalternativen Biophysik bzw. Astro-            der betreffenden Sprache Wahlunterricht in
       physik einrichten. Bitte beachten Sie: Wenn       den Jahrgangsstufen 9 und 10 im Umfang
       Sie die Lehrplanalternative Biophysik be -        von zusammen mindestens fünf Wochen-
       legen, können Sie Physik ausschließlich als       stunden besucht haben oder die erforder-
       mündliches Abiturprüfungsfach wählen.             lichen Kenntnisse des Wahlunterrichts der
                                                         Jahrgangsstufe 10 nachgewiesen haben.

14
Zusätzliche Belegung in Kunst, Musik oder                      fachtheoretischen Grundlagen für die Abitur-
Sport (Additum)                                                prüfung zu erwerben.

• Wenn Sie Kunst oder Musik als schrift-                  • Mit Belegung eines Additums bestimmen
  liches Abiturprüfungsfach wählen möch-                    Sie bereits in Jahrgangsstufe 10 verbindlich
  ten, belegen Sie zusätzlich zum regulären                 eines Ihrer zwei frei wählbaren Abiturprü-
  Kunst- bzw. Musikunterricht ein sogenanntes               fungsfächer und Sie entscheiden sich dafür,
  Additum (zusätzliche Unterrichtsstunde/n),                eine „besondere Fachprüfung“ abzulegen
  um die fachpraktischen Grundlagen für die                 (vgl. S. 28). Die Option auf eine spätere
  Abiturprüfung zu legen. Dieses verpflichtende             Umwahl des Abiturprüfungsfachs entfällt
  Additum ist im Fach Kunst – Bildnerische                  somit.
  Praxis – zweistündig, im Fach Musik – Instru-
  ment (ggf. Gesang) – einstündig.                        • Die Teilnahme an einem Additum setzt im
                                                            Zwischenzeugnis der Jahrgangsstufe 10
• Wenn Sie Sport als schriftliches oder als                 mindestens die Note 3 voraus. In Musik sind
  mündliches Abiturprüfungsfach wählen                      zudem angemessene Fertigkeiten im Spiel
  möchten, müssen Sie ein zweistündiges                     eines anerkannten Musikinstruments (ggf.
  Additum – Sporttheorie – belegen, um die                  Gesang) nachzuweisen.

                              Verpflichtende zusätzliche Belegung (Additum)
                                                       Kunst                 Musik             Sport
Art der Abiturprüfung, die ein Additum                schriftlich          schriftlich       schriftlich
voraussetzt (vgl. auch S. 28/29)                                                            und mündlich
Festlegung als Abiturprüfungsfach in Jgst. 10             ja                   ja                ja
Inhalte des Additums                                 Bildnerische          Instrument       Sporttheorie
                                                        Praxis            (ggf. Gesang)
Wochenstundenzahl des Additums                            2                    1                 2
pro Jgst.
Damit sind von 4 bzw. 5 Stunden zur                       4                    2                 4
individuellen Profilbildung (vgl. S. 9) festgelegt
Voraussetzungen (Jgst. 10)                           mind. Note 3         mind. Note 3;     mind. Note 3
                                                                         Nachweis ange-
                                                                        messener Fertig-
                                                                          keiten im Spiel
                                                                        eines Instruments
                                                                          (ggf. Gesang)

                                                                                                              15
Fächerwahl und Belegung

                               Individuelle Schwerpunkte

                               Das Belegungssystem der Qualifikationsphase
                               eröffnet Ihnen im Wahlpflicht- und Profilbereich
                               (Umfang: 36 von 66 Jahreswochenstunden)
                               zahlreiche Möglichkeiten, nach persönlicher
                               Neigung und Begabung individuelle Schwer-
                               punkte zu setzen.

                               Einerseits haben Sie die Möglichkeit, einen
                               Fachbereich zu vertiefen: So können Sie pro-
                               filspezifische Fächer der von Ihnen in der Mit-
                               telstufe besuchten Ausbildungsrichtung fort-
                               führen und z. B. mit der Wahl einer weiteren
                               Fremdsprache sowie von Seminaren mit einer
                               Fremdsprache als Leitfach sprachliche Schwer-
                               punkte setzen. Dies ist analog auch im
                               musischen, im naturwissenschaftlichen und im
                               gesellschaftswissenschaftlichen Bereich mög-
                               lich – immer unter der Voraussetzung, dass die
                               schulischen Rahmenbedingungen es erlauben.

                               Durch Belegung von Fächern und Seminaren
                               aus unterschiedlichen Aufgabenfeldern
                               können Sie andererseits Ihren persönlichen
                               Fächerkanon verbreitern, wenn Sie etwa in
                               Jahrgangsstufe 11 eine zweite Fremdsprache,
                               in Jahrgangsstufe 12 Astrophysik (Zusatzange-
                               bot), ein W-Seminar mit Leitfach Geschichte
                               und ein P-Seminar mit Leitfach Musik wählen.

16
16
Durchführung der Wahl                             • Bei Ihren Wahlentscheidungen im Profil-
                                                    bereich müssen Sie auch Ihre eigene Leis-
An jedem Gymnasium wird in der Regel gegen          tungsfähigkeit angemessen einschätzen.
Ende des ersten Halbjahrs der Jahrgangsstufe        Die erforderliche Mindestbelegung soll-
10 das Wahlinteresse der Schülerinnen und           ten Sie nicht wesentlich überschreiten.
Schüler ermittelt, um das spezifische Angebot       Nur in Ausnahmefällen kann die Abwahl von
der Schule zusammenzustellen. Keine Schule          Kursen, die die Belegungsverpflichtung über-
ist in der Lage, alle Fächer des Wahlpflicht-       schreiten, genehmigt werden.
bzw. des Profilbereichs anzubieten. Auch
das Seminarangebot orientiert sich an den         • Das Belegungsformular sowie ein Beispiel
Möglichkeiten bzw. den Schwerpunktsetzun-           für eine korrekte Belegung finden Sie auf der
gen des einzelnen Gymnasiums. Die Schulen           folgenden Doppelseite 18/19.
treffen daher eine Auswahl, stellen diese den
Schülerinnen und Schülern zur Wahl und rich-      • Bei Fragen hilft Ihnen die Oberstufenkoor-
ten die durch ausreichendes Wahlinteresse           dinatorin bzw. der -koordinator Ihres
gesicherten Kurse und Seminare ein.                 Gymnasiums gerne weiter. Auch der „Fächer-
                                                    planer“ im Oberstufenportal kann Sie auf dem
• Ihre Schule passt das auf S. 18 abgebildete       Weg zu Ihrer Wahlentscheidung unterstützen.
  Belegungsformular schulspezifisch an und
  bittet Sie, bis zum Frühjahr Ihre Wahlent-       www.gymnasiale-oberstufe.bayern.de/
  scheidung einzutragen.                           faecherplaner

• Das ausgefüllte und unterschriebene Formu-
  lar ist grundsätzlich für beide Jahrgangs-
  stufen der Qualifikationsphase verbindlich.
  Änderungen der ursprünglichen Belegungs-
  entscheidungen sind nur in geringem Umfang
  – für Jahrgangsstufe 11 zu Beginn von 11/1,
  für Jahrgangsstufe 12 zu Beginn von 12/1 –
  möglich.

• Das dritte schriftliche Abiturprüfungsfach
  und die beiden mündlichen Abiturprüfungs-
  fächer müssen verbindlich erst in Jahrgangs-
  stufe 12 gewählt werden (vgl. S. 26 ff.). Für
  die Wahl der Fächer Kunst, Musik und Sport
  gilt die auf S. 28 erläuterte Ausnahme.

                                                                                                    17
Fächerwahl und Belegung

     Belegungsformular für die Fächerwahl

18
Beispiel für eine korrekte Belegung

                                      19
Qualifikationssystem

     Gesamtqualifikation

     Sozusagen vom ersten Tag an sammeln Sie während der Qualifikationsphase der Oberstufe Noten-
     punkte, die im Rahmen der sog. Gesamtqualifikation in die Abiturdurchschnittsnote eingehen.
     Die Leistungen werden anhand eines Punktesystems bewertet. Dieses berücksichtigt die Noten-
     stufen mit der jeweiligen Tendenz.

     Note mit Tendenz     +    1    –    +    2    –    +   3    –   +    4    –   +    5    –    6
     Punkte               15   14   13   12   11   10   9   8    7   6    5    4   3    2    1    0

     Ermittlung der Gesamtpunktzahl                     • In der Abiturprüfung können Sie weitere
     und der Abiturdurchschnittsnote                      300 Punkte für Ihre Gesamtqualifikation
                                                          erwerben. Diese ergeben sich aus den in
     • In den vier Ausbildungsabschnitten (11/1,          den fünf Abiturprüfungsfächern erzielten
       11/2, 12/1 und 12/2), die den vier Halbjahren      Leistungen mit jeweils maximal 60 Punkten
       der Jahrgangsstufen 11 und 12 entsprechen,         (vierfache Wertung: 4 x max. 15 Punkte).
       werden in den von Ihnen gewählten Fächern
       aus großen und kleinen Leistungsnachwei-         • Insgesamt können Sie also bis zu 900 Punkte
       sen jeweils Halbjahresleistungen (HJL)             erwerben. Die Gesamtdurchschnittsnote
       gebildet. Von diesen werden 40 in die Gesamt-      wird gemäß der auf S. 35 abgedruckten
       qualifikation eingebracht, also insgesamt          Tabelle ermittelt. Haben Sie beispielsweise
       bis zu 600 Punkte (40 Halbjahresleistungen         mehr als 732 Punkte gesammelt, wird Ihnen
       multipliziert mit der Höchstpunktzahl 15).         ein sehr gutes Abiturergebnis bescheinigt.

20
Leistungsnachweise                                 – Im P-Seminar werden keine Halbjahres-
                                                     leistungen gebildet. Stattdessen wird
• Große Leistungsnachweise                           über den gesamten Zeitraum (11/1 bis 12/1)
  (Schulaufgaben)                                    eine Gesamtleistung von bis zu 30 Punk-
  In jedem Ausbildungsabschnitt schreiben            ten aus mindestens zwei kleinen Leis-
  Sie in den belegten Fächern je eine Schul-         tungsnachweisen (keine Schulaufgaben)
  aufgabe, nicht jedoch in den Seminaren             ermittelt.
  (Erläuterung vgl. unten).
                                                  Ermittlung der Halbjahresleistungen
• Kleine Leistungsnachweise                       in den Fächern
  In jedem Ausbildungsabschnitt werden in
  allen Fächern mindestens zwei kleine            Ihre Leistungen werden am Ende eines jeden
  Leistungsnachweise, darunter mindestens         Ausbildungsabschnitts zu einer Halbjahres-
  ein mündlicher, erbracht.                       leistung zusammengefasst und in einer End-
  Kleine Leistungsnachweise sind z. B. münd-      punktzahl von bis zu 15 Punkten ausge-
  liche und praktische Leistungen, angekün-       drückt. Das Ergebnis der Schulaufgabe und
  digte Tests, Leistungen im Rahmen von           der Durchschnitt der kleinen Leistungsnach-
  Projekten, Präsentationsleistungen, Prakti-     weise werden dabei gleich gewichtet.
  kumsberichte, ggf. auch Stegreifaufgaben
  und Kurzarbeiten.                                    Halbjahresleistung (bis zu 15 Punkte)
                                                                              Durchschnitt der kleinen
                                                       Schulaufgabe
• Leistungsnachweise in den Seminaren                                          Leistungsnachweise
  Über die Festlegung der Leistungserhebun-                           1   :     1
  gen in den Seminaren werden Sie von Ihrer
  Schule informiert. Hierfür gilt der folgende    Bitte beachten Sie, dass bei einer Halbjahres-
  Rahmen:                                         leistung von 0 Punkten (Note 6) der betref-
                                                  fende Kurs für das gesamte Schuljahr als nicht
 – Im W-Seminar wird in den Ausbildungs-          belegt gilt. In der Regel bedeutet das, dass Sie
   abschnitten 11/1 und 11/2 jeweils eine         die Zulassung zur Abiturprüfung (vgl. S. 31)
   Halbjahresleistung aus jeweils mindes-         nicht mehr erreichen können und in die vorher-
   tens zwei kleinen Leistungsnachweisen          gehende Jahrgangsstufe zurücktreten müssen.
   (keine Schulaufgaben) gebildet, sodass
   Sie also zwei Mal bis zu 15 Punkte für die
   Gesamtqualifikation erwerben können.
   Hinzu kommt die Gesamtleistung in der
   Seminararbeit mit max. 30 Punkten, wobei
   die Arbeit dreifach, deren Präsentation ein-
   fach gewichtet wird.

                                                                                                         21
Qualifikationssystem

     Fächer mit besonderen Bestimmungen

     Moderne                  Eine Schulaufgabe in Jgst. 11 oder 12 wird in mündlicher Form, möglichst als
     Fremdsprachen            Partner- oder Gruppenprüfung, abgehalten.
     Geschichte + Sozial-     In jedem Ausbildungsabschnitt wird eine kombinierte Schulaufgabe mit Inhalten
     kunde                    aus beiden Fächern gestellt. (Wenn Schülerinnen und Schüler des WSG Sozial-
                              kunde als zweistündiges Fach gewählt haben, wird in jedem Ausbildungsabschnitt
                              in Sozialkunde eine separate Schulaufgabe gestellt.)
                              Für die beiden Fächer wird eine gemeinsame Halbjahresleistung gebildet. In
                              den Zeugnissen erscheinen (nur nachweislich) auch die beiden Fachnoten. Für die
                              Ermittlung der gemeinsamen Halbjahresleistung werden zunächst die Halbjahres-
                              leistungen für jedes Fach berechnet. Zur Ermittlung der Endpunktzahl wird die
                              Halbjahresleistung in Geschichte doppelt, die Halbjahresleistung in Sozialkunde
                              einfach gewichtet.
                              (Bei Schülerinnen und Schülern des WSG mit zweistündiger Sozialkunde gehen die
                              je Fach ermittelten Halbjahresleistungen als eigenständige Halbjahresleistungen in
                              die Gesamtqualifikation ein.)
     Kunst                    Als Schulaufgaben werden jeweils kombinierte Aufgaben gestellt (bildnerisch-
                              praktischer und schriftlich-theoretischer Teil).
     Kunst als schriftliches   Zusätzlich zur Schulaufgabe wird eine Arbeitsmappe Bildnerische Praxis gefordert.
     Abiturprüfungsfach        Zur Ermittlung der Halbjahresleistung wird das Ergebnis der Schulaufgabe doppelt,
     (mit Additum, vgl. S. 15) das Ergebnis Arbeitsmappe Bildnerische Praxis dreifach und der Durchschnitt
                               der kleinen Leistungsnachweise einfach gewichtet.
     Musik als schriftliches   Zusätzlich zur Schulaufgabe wird eine praktische Prüfung gefordert. Zur Ermitt-
     Abiturprüfungsfach        lung der Halbjahresleistung wird das Ergebnis der Schulaufgabe doppelt, das
     (mit Additum, vgl. S. 15) Ergebnis der praktischen Prüfung dreifach und der Durchschnitt der kleinen
                               Leistungsnachweise einfach gewichtet.
     Sport                    An die Stelle der Schulaufgabe treten praktische Leistungsnachweise in den
                              gewählten sportlichen Handlungsfeldern. Der Durchschnitt der Punktzahlen der
                              praktischen Leistungen wird doppelt und der Durchschnitt der Punktzahlen
                              der anderen kleinen Leistungsnachweise wird einfach gewichtet. Erst das End-
                              ergebnis wird gerundet.
     Sport als                 In jedem Ausbildungsabschnitt wird im Additum Sporttheorie eine Schulaufgabe
     Abiturprüfungsfach        gestellt. Die Berechnung der Punktzahl im Additum Sporttheorie ergibt sich als
     (mit Additum, vgl. S. 15) Durchschnittswert aus der Punktzahl der Schulaufgabe und dem Durchschnitt der
                               Punktzahlen der kleinen Leistungsnachweise. Zur Ermittlung der Halbjahresleistung
                               im Fach Sport mit Additum werden die Punktzahl aus dem Fach Sport (vgl. Zeile
                               „Sport“) und die Punktzahl aus dem Additum Sporttheorie gleich gewichtet.
                               Die Punktzahlen für das „Fach Sport“ und das „Additum Sporttheorie“ sowie die
                               Endpunktzahl werden jeweils gerundet.
     Fächer des               Besondere Bestimmungen, über welche die Oberstufenkoordinatorin bzw. der
     Zusatzangebots           Oberstufenkoordinator informiert.

22
Einbringungsverpflichtung

Aus der Qualifikationsphase (Ausbildungsabschnitte 11/1 mit 12/2) gehen 40 Halbjahresleistungen
in die Abiturnote (Gesamtqualifikation, vgl. S. 20) ein. In den fünf Abiturprüfungsfächern werden
jeweils alle vier Halbjahresleistungen eingebracht. In den übrigen Fächern haben Sie in der Regel
die Möglichkeit, jeweils eine der Halbjahresleistungen zu streichen (vgl. Einbringungsbeispiel auf S. 25).

Die aus der Qualifikationsphase einzubringenden Halbjahresleistungen setzen sich aus 30 Ein-
bringungen aus dem Pflicht- und Wahlpflichtbereich und 10 Einbringungen aus dem Profil-
bereich wie folgt zusammen:

 Pflicht-/Wahlpflichteinbringung                          HJL     Profileinbringung                             HJL
 Deutsch*                                                   4     W-Seminar
 Mathematik*                                                4     • 11/1 und 11/2 (2 x 15 P.)                    2
 Fortgeführte Fremdsprache*                                 4     • Seminararbeit (30 P.) entspricht             2
 Religionslehre (bzw. Ethik)                                3     P-Seminar (30 P.) entspricht                   2
 Geschichte + Sozialkunde                                   3     Weitere HJL, z. B.                             4
 Geographie/Wirtschaft und Recht                            3     • noch nicht berücksichtigte HJL aus
                                                                    dem Pflicht- und Wahlpflichtbereich
 Kunst/Musik                                                3
                                                                  • in weiteren Wahlpflichtfächern
 Naturwissenschaft 1 (B/C/Ph)                              3**    • in Fächern des Zusatzangebots
 Naturwissenschaft 2 (B/C/Ph)/                              1       (vgl. S. 13) und Sport (pro Fach bis zu
 weitere Fremdsprache/                                              höchstens 3 Einbringungen)
 fortgeführte Informatik                                          • bei profilspezifischer Belegung bzw.
                                                                    Abiturprüfungsfachwahl, z. B. neu einset-
 4. HJL für 4. Abiturprüfungsfach                           1
                                                                    zende spät beginnende Fremdsprache
 4. HJL für 5. Abiturprüfungsfach                           1
                                                                  Summe                                         10
 Summe                                                     30

* Verpflichtende Abiturprüfungsfächer
** Wenn keine Nw 2 belegt wird, müssen in der Nw 1 alle 4 HJL
   eingebracht werden, eine davon ist dem Bereich der Profil-
   einbringungen zu entnehmen. Das Fach fortgeführte Informatik
   hat nicht den Status einer Naturwissenschaft.

                                                                                                                      23
Qualifikationssystem

     Besonderheiten bei der Einbringung                 der von Ihnen gewählten fortgeführten Fremd-
                                                        sprache – über vier Ausbildungsabschnitte
     • Haben Sie nur eine Naturwissenschaft             belegen (vgl. S. 9). Von den drei erforderlichen
       (Biologie, Chemie oder Physik) gewählt,          Einbringungen sind zwei dem Bereich der
       müssen Sie aus dieser alle vier Halbjahres-      Profileinbringung zu entnehmen.
       leistungen einbringen.
                                                       • Optionsregel
      Haben Sie als Schülerin oder Schüler des           Wenn Sie von Ihrer Schule vor Beginn der
      Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen          schriftlichen Abiturprüfungen (Ausbildungs-
      Gymnasiums (WSG) Sozialkunde zwei-                 abschnitt 12/2) aufgefordert werden, die
      stündig gewählt (vgl. S. 14), bringen Sie          40 einzubringenden Halbjahresleistungen zu
      aus dem Fach Geschichte sowie aus dem              benennen, können Sie in zwei Fächern, die
      Fach Sozialkunde jeweils mindestens drei           über vier Ausbildungsabschnitte ver-
      Halbjahresleistungen ein. Dafür müssen             pflichtend belegt wurden, je eine Pflicht-
      Sie in den gesellschaftswissenschaftlichen         einbringung durch die Einbringung von zwei
      Fächern Geographie bzw. Wirtschaft und             noch nicht berücksichtigten Halbjahresleis-
      Recht, von deren Belegung Sie in Jahrgangs-        tungen aus anderen Fächern ersetzen. Diese
      stufe 12 befreit sind (vgl. S. 14), nur eine       Option besteht nicht in den fünf Abitur-
      Halbjahresleistung einbringen. Eine der drei       prüfungsfächern. Des Weiteren sind in den
      Halbjahresleistungen im Fach Sozialkunde           Natur wissenschaften (Biologie, Chemie oder
      ist dem Bereich der Profileinbringung zu ent-      Physik) in jedem Fall insgesamt vier Halbjah -
      nehmen.                                            resleistungen einzubringen (vgl. S. 23, Fuß-
                                                         note**). Auch unter Anwendung der Options-
     • Wenn Sie in Jahrgangsstufe 10 eine fortge -       regel können in Fächern des Zusatzangebots
       führte Fremdsprache durch eine neu ein-           sowie im Sport (wenn nicht als Abiturprü -
       setzende spät beginnende Fremdsprache             fungsfach gewählt) bis zu höchstens drei
       ersetzt haben, so müssen Sie letztere – neben     Halbjahresleistungen eingebracht werden.

24
Einbringungsbeispiel

                                    Belegte Abitur Eingebrachte
                                    Halb-   S/M* Halbjahresleis-
                                    jahre          tungen (HJL)
                                                    Pflichtbereich
Religionslehre (bzw. Ethik)             4     M            4         Abiturprüfungsfach
Deutsch                                 4     S            4         verpflichtend schriftliches Abiturprüfungsfach
Mathematik                              4     S            4         verpflichtend schriftliches Abiturprüfungsfach
Geschichte + Sozialkunde                4                  3         ein Streichresultat
Sport                                   4                  1         Profileinbringung
                                                  Wahlpflichtbereich
Französisch                             4     S            4         verpflichtendes Abiturprüfungsfach
Physik                                  4                  3         ein Streichresultat
                                                                     zwei Streichresultate, eine Pflicht-
Biologie                                4                  2
                                                                     und eine Profileinbringung
Geographie                              4                  3         ein Streichresultat
Musik                                   4     M            4         Abiturprüfungsfach
                                                    Profilbereich
                                                                     11/1, 11/2 sowie die Seminararbeit
W-Seminar: Geographie                   3                2+2
                                                                     (entspricht 2 HJL)
P-Seminar: Physik                       3                  2         Gesamtleistung entspricht 2 HJL
Vokalensemble                           2                  2         Profileinbringung
                                                          40
* S: schriftliches Abiturprüfungsfach
  M: mündliches Abiturprüfungsfach

Der interaktive Fächerplaner zeigt Ihnen auch an,
zu welchen Einbringungen Sie verpflichtet sind
bzw. welche Wahlmöglichkeiten Sie haben.

u www.gymnasiale-oberstufe.bayern.de/
  faecherplaner

                                                                                                                      25
Abiturprüfung

     Fünf-Fächer-Abitur                                 Fächerwahl

     Am Ende der Qualifikationsphase der Oberstufe      Die Abiturprüfung wird in Deutsch, Mathe-
     legen Sie in fünf Fächern die Abiturprüfung ab.    matik und einem weiteren Fach schriftlich und
                                                        in den verbleibenden beiden Fächern mündlich
     • Verpflichtend für alle Schülerinnen und          (Kolloquium) durchgeführt. Sie können zum
       Schüler sind Deutsch, Mathematik sowie           Beispiel frei entscheiden, ob die fortgeführte
       eine fortgeführte Fremdsprache.                  Fremdsprache für Sie ein schriftliches oder ein
                                                        mündliches Abiturprüfungsfach ist. Die Abitur-
     Hinzu kommen:                                      prüfungsaufgaben in den schriftlich gewählten
                                                        Fächern werden zentral gestellt.
     • ein Fach aus dem gesellschaftswissen-
       schaftlichen Aufgabenfeld: Religionslehre        Die Wahl der Abiturprüfungsfächer ist so zu
       (bzw. Ethik), Geschichte, Geschichte + Sozial-   treffen, dass die Zahl der verpflichtend einzu-
       kunde, Geographie oder Wirtschaft und Recht;     bringenden Halbjahresleistungen die Zahl 40
                                                        nicht übersteigt (vgl. S. 23 ff.). Hinweise zu
     • ein weiteres Fach nach Wahl: eine Natur-         Besonderheiten bei Verwendung der Options-
       wissenschaft (Biologie, Chemie, Physik),         regel (vgl. S. 24) bei Belegung einer neu ein-
       fortgeführte Informatik (nur für NTG-Schüler),   setzenden spät beginnenden Fremdsprache
       eine weitere Fremdsprache, Kunst, Musik,         erhalten Sie an Ihrer Schule.
       Sport. Die Wahl eines zweiten gesellschafts-
       wissenschaftlichen Fachs ist nicht möglich.          Fach                                              Prüfungsart
                                                            Deutsch                                           schriftlich
                                                            Mathematik                                        schriftlich
                                                            Fortgeführte Fremdsprache
                                                            Gesellschaftswissenschaftliches
                                                            Fach1 oder Religionslehre2 bzw. Ethik2 1 x schriftlich
                                                            Biologie, Chemie, Physik,              2 x mündlich
                                                            fortgeführte Informatik3,              (Kolloquium)
                                                            weitere Fremdsprache4,
                                                            Kunst5, Musik5, Sport6
                                                        1
                                                            Am WSG ist auch Wirtschaftsinformatik bzw. Sozialwissenschaft-
                                                            liche Arbeitsfelder als mündliches Abiturprüfungsfach möglich,
                                                            jedoch nicht in Kombination mit dem Abiturprüfungsfach Sport.
                                                        2
                                                            Nur möglich bei Nachweis des Besuchs des Faches in Jgst. 10 bzw.
                                                            bei Nachweis entsprechender Kenntnisse durch eine Feststellungs-
                                                            prüfung zu Beginn der Jgst. 11.
                                                        3
                                                            Fortgeführte Informatik ist nur wählbar für Schülerinnen und
                                                            Schüler, die in Jgst. 10 den Informatikunterricht des Naturwissen-
                                                            schaftlich-technologischen Gymnasiums besucht haben.
                                                        4
                                                            (Neu einsetzende) spät beginnende Fremdsprachen (vgl. S. 14)
                                                            können nur mündliches Abiturprüfungsfach sein.
                                                        5
                                                            Als schriftliche Prüfung: besondere Fachprüfung, welche die
                                                            Belegung eines Additums voraussetzt (vgl. S. 15).
                                                        6
                                                            Sowohl schriftliche Prüfung als auch Kolloquium: besondere Fach-
                                                            prüfung, welche die Belegung eines Additums voraussetzt (vgl. S. 15).

26
26
Gestaltungsmöglichkeiten

Sie haben verschiedene Möglichkeiten, Ihre Abiturprüfungsfächer individuell zu kombinieren,
zum Beispiel folgendermaßen:

                                                                                              27
Abiturprüfung

                                                          In den schriftlichen Abiturprüfungsfächern kann
                                                          auf Antrag von Ihnen oder auf Anordnung des
                                                          Prüfungsausschusses eine mündliche Zusatz-
                                                          prüfung durchgeführt werden.

                                                          Besonderheiten

                                                          • Weil in den Fächern Kunst, Musik sowie
                                                            Sport eine besondere Fachprüfung (zwei
                                                            Prüfungsteile: schriftlich-theoretischer
                                                            Teil + fachpraktischer Teil) abgelegt wird, ist
                                                            die Belegung eines Additums (vgl. S. 15)
                                                            Voraussetzung für deren Wahl als schriftliches
                                                            bzw. im Fall von Sport als schriftliches oder
                                                            mündliches Abiturprüfungsfach; daher legen
     Schriftliche Abiturprüfung                             Sie die Abiturprüfung als besondere Fach-
                                                            prüfung in einem dieser Fächer bereits im
     Die schriftlichen Prüfungen werden im Jahr             Frühjahr der Jahrgangsstufe 10 verbind-
     2020 im Mai stattfinden. Informationen zum ver-        lich fest.
     bindlichen Zeitplan erhalten Sie von Ihrer Schule.
     Diese wird Sie auffordern, bis spätestens zum        • Wenn Sie als Schülerin oder Schüler eines
     31. Januar in Jahrgangsstufe 12 Ihr drittes            Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
     schriftliches Abiturprüfungsfach verbindlich           Gymnasiums das Fach Sozialkunde zwei-
     festzulegen.                                           stündig belegt haben (vgl. S. 14), können
                                                            Sie es als eigenständiges schriftliches Abi-
     In drei von fünf Abiturprüfungsfächern legen           turprüfungsfach wählen.
     Sie eine schriftliche Prüfung ab (vgl. Tabelle auf
     S. 26):                                              Weitere Informationen zu Prüfungsdauer und
                                                          -inhalten – auch zur besonderen Fachprüfung
     • In den Fächern Deutsch und Mathematik              in den Fächern Kunst, Musik und Sport – finden
       ist diese schriftliche Abiturprüfung verpflich-    Sie im Internet unter:
       tend.
                                                            www.gymnasiale-oberstufe.bayern.de/
     • Drittes schriftliches Abiturprüfungsfach             abitur/schriftliche-abiturpruefung
       können folgende Fächer sein: eine fort-
       geführte Fremdsprache, eine Naturwissen-
       schaft, fortgeführte Informatik, eine Gesell-
       schaftswissenschaft, Religionslehre (bzw.
       Ethik), Kunst, Musik oder Sport.

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Mündliche Abiturprüfung – Kolloquium                Bitte beachten Sie, dass eines der beiden
                                                    mündlichen Abiturprüfungsfächer ein Fach
Bis spätestens sechs Wochen vor Beginn              aus dem gesellschaftswissenschaftlichen
der schriftlichen Abiturprüfung legen Sie die       Aufgabenfeld sein muss, sofern Sie dieses
mündlichen Abiturprüfungsfächer verbindlich         Aufgabenfeld nicht bereits über die Bestim -
fest.                                               mung des schriftlichen Prüfungsfachs abge -
                                                    deckt haben.
Mit Ausnahme von Deutsch und Mathematik
können alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer          Für die Kolloquiumsprüfungen werden zu allen
sowie die profilspezifischen Fächer des WSG         vier Ausbildungsabschnitten vom Prüfungs-
als mündliche Abiturprüfungsfächer gewählt          ausschuss Themenbereiche festgelegt (mehr
werden:                                             als zwei pro Halbjahr), deren Inhalte Grundlage
                                                    der Prüfungen sind. Für die Kolloquiumsprüfun-
• fortgeführte oder (neu einsetzende) spät          gen wird die geforderte Prüfungsvorberei-
  beginnende Fremdsprachen (vgl. S. 14)             tung auf drei Halbjahre beschränkt.
• Biologie, Chemie, Physik;
  nur am NTG: fortgeführte Informatik               Weitere Hinweise zu Prüfungsvorbereitung und
• Religionslehre (bzw. Ethik), Geschichte,          -ablauf (insbesondere zu fachspezifischen Be-
  Geschichte + Sozialkunde, Geographie,             sonderheiten, z. B. bei der Prüfung in Ge -
  Wirtschaft und Recht                              schichte + Sozialkunde) erhalten Sie bei Ihren
• Kunst, Musik (jeweils ohne Additum)               Fachlehrkräften, der Oberstufenkoordinatorin
• Sport (mit Additum) als besondere Fach-           bzw. dem Oberstufenkoordinator bzw. im Inter-
  prüfung: mündlich-theoretischer Teil +            net:
  fachpraktischer Teil, vgl. Sport als schrift-
  liches Abiturprüfungsfach (S. 28)                  www.gymnasiale-oberstufe.bayern.de/
• für Schülerinnen und Schüler, die in Jahr-         abitur/muendliche-abiturpruefung
  gangsstufe 10 ein Wirtschafts- und Sozial-
  wissenschaftliches Gymnasium (WSG)
  besuchen:                                         Mündliche Abiturprüfung –
  – Sozialkunde als alleiniges Prüfungsfach         Zusatzprüfung
     (ohne Geschichte), wenn das Fach Sozial -
     kunde zweistündig belegt wurde (vgl. S. 14).   In den schriftlichen Abiturprüfungsfächern
  – am WSG mit wirtschaftswissenschaft-             können Sie auf Antrag auch eine mündliche
     lichem Profil: Wirtschaftsinformatik           Zusatzprüfung ablegen. Sie haben damit die
  – am WSG mit sozialwissenschaftlichem             Möglichkeit, die Ergebnisse in den schriftlichen
     Profil: Sozialwissenschaftliche Arbeits-       Abiturprüfungsfächern zu verbessern.
     felder
                                                    Hinweise zum Antragsverfahren und Prüfungs-
                                                    ablauf bzw. -inhalten erhalten Sie bei Ihren
                                                    Fachlehrkräften, der Oberstufenkoordinatorin
                                                    bzw. dem Oberstufenkoordinator.

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Abiturprüfung

     Prüfungsergebnis

     Die Ergebnisse der fünf Abiturprüfungen werden vierfach (4 x max. 15 Punkte) gewertet.
     In jeder Abiturprüfung können Sie also bis zu 60 Punkte, insgesamt 300 Punkte, erreichen.

     Schriftliche sowie mündliche Prüfungsfächer
                                                                  5 x 60 Punkte = 300 Punkte
     Ergebnis der Abiturprüfung x 4 = max. 60 Punkte

     Besondere Bestimmungen                              Voraussetzungen für den Erwerb
                                                         der allgemeinen Hochschulreife
     • Bei der kombinierten Prüfung in Geschichte
       + Sozialkunde wird die Leistung im Fach           Damit Sie Ende Juni 2020 ein Abiturzeugnis
       Geschichte doppelt gewichtet. Dies gilt für       erhalten können, müssen Sie von Beginn an
       Geschichte + Sozialkunde als schriftliches        die Bedingungen im Auge behalten, die in der
       ebenso wie als mündliches Abiturprüfungs-         Tabelle auf der nebenstehenden Seite 31 auf-
       fach.                                             gelistet sind.

     • Bei der besonderen Fachprüfung in Musik           Erfüllen Sie im Ausbildungsabschnitt 12/2 eine
       (schriftlich-praktisch) werden schriftlicher      dieser Bedingungen nicht oder treten Sie im
       und praktischer Teil gleich gewichtet.            Ausbildungsabschnitt 12/2 von der Abiturprüfung
                                                         zurück, so haben Sie die Abiturprüfung erstmals
     • Bei der besonderen Fachprüfung in Sport           nicht bestanden. Auch wenn Sie schon zu einem
       (schriftlich-praktisch oder mündlich-praktisch)   früheren Zeitpunkt absehen, dass es für Sie
       werden schriftlicher bzw. mündlicher Teil und     schwierig wird, eine oder mehrere der neben-
       praktischer Teil gleich gewichtet.                stehenden Anforderungen zu erfüllen, empfiehlt
                                                         es sich, mit Ihrer Oberstufenkoordinatorin bzw.
                                                         Ihrem Oberstufenkoordinator rechtzeitig ein indi-
                                                         viduelles Beratungsgespräch zu vereinbaren.

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Wichtige Voraussetzungen für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife
         In der Gesamtqualifikation haben Sie mindestens 300 Punkte
300 P.
         (von möglichen 900) erreicht.
                    • In der Abiturprüfung haben Sie mindestens 100 Punkte
         100 P.
                      (von möglichen 300) erreicht.
  A                 • In jedem der 5 Abiturprüfungsfächer haben Sie mindestens 1 Punkt
  B                   (von 15) erreicht (d. h.: mind. 4 Punkte bei vierfacher Wertung).
  I                 • In mindestens drei der fünf Abiturprüfungsfächer, darunter eines der
  T                   Fächer Deutsch, Mathematik und fortgeführte Fremdsprache, haben
  U                   Sie mindestens 20 Punkte (vierfache Wertung) erreicht (von möglichen
  R                   60 Punkten) und zudem in einem weiteren Abiturprüfungsfach aus den
                      Fächern Deutsch, Mathematik und fortgeführte Fremdsprache min-
                      destens 16 Punkte (vierfache Wertung) erzielt.
                    Während der Qualifikationsphase haben Sie mindestens 200 Punkte
         200 P.
                    (von möglichen 600) erreicht.
                    Sie haben während der Qualifikationsphase mindestens 100 Punkte
         100 P.
                    (von möglichen 300) in den 5 Abiturprüfungsfächern erreicht, dabei
                    haben Sie in Deutsch, Mathematik und einer fortgeführten Fremd-
         D, M, Fs
                    sprache insgesamt mindestens 48 Punkte (von möglichen 180) erzielt.
                    32 Ihrer 40 einzubringenden Halbjahresleistungen (vgl. S. 20) betragen
         32 HJL     mindestens 5 Punkte bzw. je mindestens 9 Punkte (2 Halbjahresleistungen) in
11/1                der Seminararbeit und im Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung.
mit                 Sie haben in den Seminaren insgesamt mindestens 24 (von 90) Punkte
12/2                erreicht: 2 HJL im W-Seminar, Seminararbeit (entspricht 2 HJL) und P-Semi-
         24 P.      nar (entspricht 2 HJL); insgesamt entfallen 6 Halbjahresleistungen auf die
                    Seminare. Weder die schriftliche Seminararbeit noch die Präsentation noch
                    das P-Seminar sind mit 0 Punkten bewertet worden.
                    Kurse, die Sie mit einer HJL von 0 Punkten (Note 6) abschließen, gelten als
                    nicht belegt, und zwar für das ganze Schuljahr. Mit 0 Punkten bewertete
                    Halbjahresleistungen sind nicht einbringungsfähig, sie verhindern auch die
         0 P.
                    Einbringung der anderen im selben Fach im selben Schuljahr erzielten Halb-
                    jahresleistung und darüber hinaus – soweit es sich um Fächer des Pflicht- bzw.
                    Wahlpflichtprogramms handelt – die Zulassung zur Abiturprüfung.

                                                                                                     31
Weitere Informationen

                                                         Auslandsaufenthalt

                                                         Sie haben für einen Schulbesuch im Ausland
                                                         folgende Möglichkeiten:

                                                         • Sie können im ersten Halbjahr der Jahrgangs-
                                                           stufe 10 eine Schule im Ausland besuchen und
                                                           nach Ihrer Rückkehr und dem Bestehen der
                                                           Jahrgangsstufe 10 in die Jahrgangsstufe 11
                                                           vorrücken.

                                                         • Sie können in Jahrgangsstufe 10 ganzjährig
                                                           oder im zweiten Halbjahr eine Schule im
                                                           Ausland besuchen und anschließend auf
     Ausbildungsbeginn                                     Probe in die Jahrgangsstufe 11 vorrücken
                                                           (mit Bestehen dieser Probezeit wird auch
     Eine Ausbildung im Dualen System („Lehr-              der mittlere Schulabschluss erworben).
     stelle“) kann nach Absprache mit dem Ausbil-
     dungsbetrieb in vielen Fällen zum Ersten eines      • Sie können nach dem ersten Halbjahr der
     jeden Monats begonnen werden. Der Berufs-             Jahrgangsstufe 10 für ein ganzes Jahr eine
     schulbesuch sowie die Termine der Kammern             Schule im Ausland besuchen und nach Ihrer
     für die Abschlussprüfungen bleiben davon              Rückkehr das zweite Halbjahr der Jahrgangs-
     unberührt.                                            stufe 10 absolvieren.

     Kindergeld                                          • Sie können in Jahrgangsstufe 11 ganzjährig
                                                           eine Schule im Ausland besuchen und nach
     Kindergeld wird nach der Entlassung aus der           Ihrer Rückkehr die Jahrgangsstufe 11 wieder-
     Schule für eine Übergangszeit von bis zu vier         holen (ein Vorrücken auf Probe in Jahrgangs-
     Kalendermonaten gezahlt, wenn sich daran eine         stufe 12 ist nicht möglich, weil auch die
     Berufsausbildung oder ein Studium anschließt.         Leistungen in Jahrgangsstufe 11 in die Abitur-
     Die Kindergeldberechtigung bleibt auch erhal-         note eingehen müssen [vgl. S. 20]).
     ten, wenn eine Berufsausbildung wegen eines
     fehlenden Ausbildungsplatzes nicht begonnen
     oder fortgesetzt werden kann. Voraussetzung
     ist, dass trotz ernsthafter, nachweisbarer
     Bemühungen die Suche nach einem Studien-
     oder Ausbildungsplatz zum frühestmöglichen
     Zeitpunkt erfolglos verlaufen ist. Nähere Aus-
     künfte erteilen die jeweils zuständigen Familien-
     kassen der Bundesagentur für Arbeit.

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