Die Polizei Sachsen macht Nazis auf Twitter fertig & widerspricht Fake News - Volksverpetzer
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Die Polizei Sachsen macht Nazis auf Twitter fertig & widerspricht Fake News Vor wem müssen wir geschützt werden? Seit einiger Zeit marschiert die NPD in Sachsen mit roten Westen für einen PR-Stunt durch Mittelsachsen (Quelle). Sie wollen so „Schutzzonen“ gegen die bösen Ausländer errichten. In Sachsen, das fast den niedrigsten Ausländeranteil von ganz Deutschland hat mit 4,2% (Quelle). Die Rechtsextremen versuchen verzweifelt, wieder in die öffentliche Aufmerksamkeit zu gelangen. Doch mit ihren „Schutzzonen“ machen sie sich eher lächerlich, während sie einmal durch Wernigerode marschieren. Doch diese Anmaßung und das Verbreiten der Lügen durch die Rechtsextremen auf Twitter wollte die Polizei Sachsen nicht stehen lassen. Wir sprechen weder von "Angsträumen" und "gefährlichen Orten", noch benötigen wir Unterstützung einer Kleinstpartei und deren "Rotwesten". #Freiberg #Chemnitz #Dresden #Leipzig #Zwickau #Görlitz #Sachsen *fs — Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) March 29, 2019
SAchsen so sicher wie seit 10 JAhren nicht mehr Die NPD hat also nicht nur gelogen, sondern die Polizei beleidigt. Keine gute Idee. Die Nazis ließen aber nicht locker und ritten sich noch weiter hinein: Wir sorgen für Sicherheit während andere mit Westchen posen und wieder verschwinden. Wir sind 24/7 auf der der Straße und erreichbar. Wir haben aktuelle Lagebilder. Aber was erzählen wir Ihnen… Sie müssen ja so tun als ob um sich aus der Bedeutungslosigkeit abzuheben. *fs — Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) April 1, 2019 Autsch! Und um die Pointe der Polizei noch zu ergänzen: Sachsen ist so sicher wie seit 10 Jahren nicht mehr. Die Gewaltkriminalität ist zurückgegangen, die erwähnte Grenzkriminalität ist auch auf einem Tiefstand. Und bevor es die Nazis erwähnen: Auch die Straftaten von „Zuwanderern“ sind zurückgegangen (Quelle). So sieht es übrigens in ganz Deutschland aus, das so sicher ist wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr: Deutschland noch sicherer geworden: Die PKS 2018 zerstört die Panikmache der AfD Welche Kriminalität in Sachsen übrigens zugenommen hat? Politisch motivierte Kriminalität, die zu 2/3 von Rechtsextremen begangen wird. Also von genau denen, die angeblich „Schutzzonen“ in einer sächsischen Kleinstadt errichten wollen. Liebe Polizei und lieber Verfassungsschutz, könntet ihr bitte auch Schutzzonen vor Rechtsextremen errichten? Danke! Artikelbild: Lan Images, shutterstock.com, Screenshot
twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Deutschland noch sicherer geworden: Die PKS 2018 zerstört die Panikmache der AfD
Sorry, AfD! Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2018 (Hier Link) wurde vorgestellt. Zum zweiten Mal in Folge geht die Zahl der in Deutschland verübten Straftaten zurück, auch die Anzahl der Tatverdächtigen ist gesunken. Damit ist Deutschland eines der sichersten Länder der Welt (Quelle). Ein krasser Gegensatz zu dem, was in der rechtsextremen Filterblase kommuniziert wird. Deswegen sind diese Fakten eine Hiobsbotschaft für die AfD. Und sollten weitläufig verbreitet werden. Wir erklären hier alles Wissenswerte zur PKS 2018. Zunächst ein paar Hinweise zur PKS. Bei den Zahlen handelt es sich ausnahmslos um Tatverdächtige, nicht um Täter. Die PKS beruht auf dem Erkenntnisstand bei Abschluss der polizeilichen Ermittlungen, welche in einiger Hinsicht ihre Aussagekraft begrenzen: Erstens hängt sie stark vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung ab, das stark variieren kann. Auch hat die Kontrollintensität der Polizei einen Einfluss – Mehr Polizeipräsenz in einem Bereich führt zu mehr angezeigten und aufgedeckten Straftaten. Das BKA sagt hierzu: Die PKS ist „somit kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach Deliktsart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität.“ Aber es sind die besten Zahlen, die wir haben. Gewaltkriminalität und vergewaltigungen gesunken Bereits im Vorjahr war die Kriminalität gesunken, jetzt erneut. Es wurden 3,6% weniger Straftaten registriert (5,55 Mio) und 2,9% weniger Tatverdächtige (2,05 Mio). Gewaltkriminalität ist um 1,9% zurückgegangen, Vergewaltigung,
Nötigung und sexuelle Übergriffe sind um 18,2% zurückgegangen. Diebstahlkriminalität um 7,5%, gefährliche Körperverletzung um 0,2% und einfache um 1,2%. Ebenso Nötigung (-1,3%, Bedrohung (-0,2%), Straßenkriminalität (-6,0%) und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (-0,3%). Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sind jedoch um 3,9% gestiegen, ebenso wie „sexueller Missbrauch von Kindern“ um 6,7%. Ansonsten stieg lediglich Tankbetrug (1,3%), Urheberrechtsverletzungen (11,6%), sowie Wettbewerbs- und Korruptionsdelikte (3,1%) an. Generell gingen sonst alle Arten an Straftaten zurück. Das sollte eigentlich ausreichen, um Panikmache Lügen zu strafen, doch die AfD zeigt natürlich mit dem Finger auf bestimmte Gruppen, deshalb schauen wir die uns mal an. Flüchtlinge, Zuwanderer, Ausländer Zuerst einmal: Die AfD verwendet viele Begriffe synonym. Da werden Muslime, Flüchtlinge, Asylbewerber, Deutsche mit Migrationshintergrund oder einfach dunkler Hautfarbe uvm. einfach in einen Topf geworfen. Wenn man ein einfach zu hassendes Feindbild kreieren will, ist das vielleicht sinnvoll. Nicht, wenn man seriös über Kriminalität und Sicherheit reden will. Aber eines vorweg: Deutsche mit Migrationshintergrund sind Deutsche. So steht das in unserem Grundgesetz: Wer einen deutschen Pass hat, ist Deutscher. (Mehr dazu) In den Statistiken wird von „Zuwanderern“ gesprochen. Das sind Asylbewerber, Menschen mit einer Duldung, „Kontingent- bzw. Bürgerkriegsflüchtling“ und Menschen die keine gültige Aufenthaltserlaubnis haben, sich also „unerlaubt“ in Deutschland aufhalten. Anerkannte Asylbewerber fallen auch darunter, aber laut Zahlen aus dem Vorjahr lässt sich feststellen, dass diese damit nicht nur unterdurchschnittlich kriminell (Mehr dazu), sondern auch den größten Teil der Menschen ausmachen, die nach 2015 nach Deutschland flohen und
noch hier leben. Ein anerkannter Asylbewerber sollte von anderen „Zuwanderern“ unterschieden werden. Warum das so ist erkläre ich später. Die PKS unterscheidet also nach Deutschen, Nichtdeutschen und unterteilt letzteres noch in „Zuwanderer/innen“. Unter „Nichtdeutsche“ fallen alle Arten an Menschen ohne Deutschen Pass, wie Ausländer, die hier leben, Touristen oder Geschäftsreisende. Deutsche mit Migrationshintergrund sind auch Deutsche, auch wenn der AfD das nicht passt. Aber der Großteil derjenigen hat sowieso einen EU-Hintergrund oder ist Spätaussiedler, was die AfD auffälligerweise nicht stört. Kriminalität von Zuwanderern und Ausländern zurückgegangen Die Kriminalität von Nichtdeutschen ist um 3,8% zurückgegangen und damit noch stärker als von Deutschen (-2,9%). Die tatverdächtigen „Zuwanderer/innen“ sind sogar um 6,3% im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Sogar proportional ist der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen und von Zuwanderern gesunken. Rechnet man ausländerrechtliche Verstöße heraus, bleibt der proportionale Anteil gleich dem Vorjahresniveau, aber gesamt sanken die Tatverdächtigenzahlen für Nichtdeutsche (-1,7%) und „Zuwanderer“ (-0,9%) ebenfalls. Die Anzahl der Gewaltkriminalität unter Nichtdeutschen ging um 0,1% zurück, aber bei „Zuwanderern“ stieg sie um 1,4% an, „Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen“ stieg insgesamt um 3,9%, davon waren 3,3% des Anstiegs bei Deutschen, 6,5% bei Nichtdeutschen und 5,4% bei „Zuwanderern“. Vergewaltigungen gingen bei Nichtdeutschen um 10,9% zurück, bei „Zuwanderern“ um 12,0%“ und bei Deutschen um 16,6%. Proportionen und Opfer Ein Mensch, der verzweifelt nach Gründen sucht, um Schutzsuchende oder Migranten in ein schlechtes Licht zu
rücken könnte an dieser Stelle auf die Proportionen verweisen und feststellen, dass diese im Vergleich zu den Deutschen überproportional kriminell seien. Und das stimmt auch. Aber das rechtfertigt weder fremdenfeindliche Politik noch Angst vor Kriminalität, wie ich gleich erklären werde. Beispiel: Die aktuellen Zahlen für „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ (Quelle) zeigen, dass bei 3007 Straftaten gegen das Leben (auch nicht vollendete) 430 „Zuwanderer“ beteiligt waren. Davon waren 188 Opfer selbst „Zuwanderer“ oder Schutzsuchende und 230 Opfer waren Deutsche. Hier sei hinzugefügt, dass 81 davon zum Anschlag auf den Breitscheidplatz 2016 zählen (!), da diese Tat erst 2018 in die Statistik aufgenommen wurde. Bei anderen Straftaten sieht es ähnlich aus. Es handelt sich allesamt um sehr geringe Zahlen, wobei natürlich selbstverständlich ist, dass jede (auch versuchte) Tötung und Vergewaltigung etc. schrecklich ist. Doch bei der geringen Anzahl an Menschen, die unter die Definition „Zuwanderer“ fallen und insbesondere die vergleichsweise geringe Zahl an Straftaten sind größere Schwankungen in den Proportionen zu erwarten. Darüber hinaus treffen diese Straftaten oft auch andere „Zuwanderer“ und Schutzsuchende – Falls man mit „Sicherheit für Deutsche“ argumentieren wollen würde. Jung, männlich, unsichere lage Wie kriminell ein Mensch ist, hängt nicht damit zusammen, was er für eine Hautfarbe hat. Was nachweislich für Kriminalität relevant ist, sind nun mal das Geschlecht, sprich: Männlichkeit (75% aller Tatverdächtigen, 86% aller Tatverdächtigen „Zuwanderer“ der PKS), Alter und soziale Situation (ob du arm bist, Arbeit hast, etc.). Und demzufolge müssen „Zuwanderer“ rein statistisch gesehen schon krimineller sein, weil ihr Anteil an sozial schlechter
gestellten Männern zwischen 20 und 40 größer ist als in der durchschnittlichen deutschen Bevölkerung. 12% der Deutschen sind zwischen 20 und 40 und männlich. Bei Asylbewerbern liegt der Anteil an Männern im Alter zwischen 18 und 40 bei 30,8%. (Stand: 08/17; Deswegen sind übrigens tatsächlich nur weniger als 1/3 der Asylbewerber „junge Männer“, mehr dazu). Und sozial schlechter gestellt sind sie allemal: Diejenigen, die zur Gruppe der „Zuwanderer“ gezählt werden, können und dürfen größtenteils nicht arbeiten, zusätzlich zu dem Faktor, dass sie sich auf der Flucht befinden und kulturelle, sprachliche und psychische Barrieren überwinden müssen, ist ihre soziale Situation selbstverständlich weitaus gravierender als die der Durchschnittsdeutschen und daher anfälliger für hohe Kriminalität. Das BKA schreibt dies selbst: „Diese Ergebnisse dürften „nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung gleichgesetzt werden. Sie lassen auch keine vergleichende Bewertung der Kriminalitätsbelastung von Deutschen und Nichtdeutschen zu. Einem wertenden Vergleich zwischen der deutschen Wohnbevölkerung und den sich in Deutschland aufhaltenden Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit stehen (auch) das doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und in der Kriminalstatistik sowie der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur entgegen.“ PKS taugt nicht für hetze Und noch etwas: Dass eine Minderheit jeglicher Art überdurchschnittlich kriminell ist, macht niemanden unsicherer. Die Gesamtzahl aller Straftaten ging zurück, die Zahl der Tatverdächtigen „Zuwanderer“ ging zurück, die Zahl der Gewaltkriminalität, die Zahl der Vergewaltigungen und so weiter. Damit werden alle sicherer, denn ein Opfer
interessiert es recht wenig, ob es von einem Deutschen oder einem Syrer vergewaltigt wird, oder? Beide Straftaten sind gleich verwerflich. Dass eine Gruppe überproportional vertreten ist mach erstens die über 98% (anerkannte Asylbewerber) oder über 91% („Zuwanderer“) Unschuldigen, die in diese Gruppe fallen, nicht mitverantwortlich und zweitens ist es unsinnig, sich auf z.B. ein Zehntel aller Straftaten zu konzentrieren und die restlichen 90% zu ignorieren, wenn man angeblich mehr Sicherheit möchte. Nach der gleichen Logik könnte man Berliner abschieben wollen, da diese überdurchschnittlich kriminell sind: 91 Getötete, 607 Vergewaltigungen und sie sind überdurchschnittlich kriminell! 22,6% aller Opfer sind Nichtdeutsche, 4,6 % aller registrierten Opfer waren Asylbewerber/Flüchtlinge. Es ist unsinnig zu versuchen, eine „Wir-gegen-Die“ Dichotomie zu konstruieren, denn Straftaten gehen immer von einer winzigen Minderheit aus, selbst die aus einer winzigen Minderheit. Fakt ist: Deutschland ist so sicher wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Auch diejenigen, die gerne als alleinig für Kriminalität verantwortlich gemacht werden sind weniger straffällig geworden. Die Panikmache der AfD hat sich erneut als haltlos erwiesen. Ergänzend zum Thema: Migrationshintergrund: Ich bin der Beweis, dass die AfD nur rassistischen Unsinn redet Artikelbild: Eugenio Marongiu, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr
Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Polizei korrigiert Fake News über Chemnitz: AfD auf Twitter bloßgestellt AfD wieder beim lügen erwischt Die AfD verbreitet wieder das falsche Narrativ der wachsenden Unsicherheit, die sie auf Migration zurückführt. Nur leider entspricht das überhaupt nicht der Wahrheit: Laut jüngster PKS ist es in Deutschland so sicher wie seit 1992 nicht mehr (Mehr dazu). Auch die Kriminalität unter Migranten ging stark zurück, angenommene Asylbewerber sind sogar weniger kriminell
als die Restbevölkerung. Mit diesen Fakten über Flüchtlingskriminalität zerlegst du die AfD in Diskussionen Vor ein paar Tagen twitterte die AfD dann diese Fake-Grafik zum Stadtfest in Chemnitz: Screenshot twitter.com
Polizei enttarnt fake News Direkt auf den Tweet mit der Fake-Grafik antwortete gestern der offizielle Account der Polizei Sachsen: Nach Rücksprache mit der zuständigen Polizeidirektion #Chemnitz und dem Veranstalter selbst, haben wir Ihnen unsere Erkenntnisse noch einmal zusammengetragen. pic.twitter.com/SpOgLeNCC9 — Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) 29. März 2019 Hier die Grafik, die sie mit anhängte, die die Falschdarstellung der AfD widerlegt: Quelle: Polizei Sachsen Zusammenfassung: 2016 gab es KEINE Vorkommnisse, die AfD hat die „Schlägerei mit Beteiligung eines Marokkaners“ erfunden. 2017 gab es KEINEN vorzeitigen Abbruch des Festes, KEINE „Massenschlägerei“. 2018 wurde das fest wegen gewaltbereiten rechten Hooligans abgebrochen! Mit welchen die AfD übrigens später gemeinsam marschierte (Mehr dazu). Und ergänzend zur Polizei: 2019 ist das Stadtfest Chemnitz NICHT wegen der Gefahr durch Migranten abgesagt worden, sondern wieder
aufgrund der Angst vor Hooligans und dem rechten Mob (Mehr dazu). Es ist fast schon ironisch: Die vom Verfassungsschutz bereits teilweise überwachte Partei warnt vor steigender Gefahren und Kriminalität. Doch wenn es diese wirklich gäbe, müsste sie dann Vorfälle erfinden und Lügen? Müsste sie Sachverhalte falsch darstellen, damit die Realität zu ihren Behauptungen zu passen scheint? Und dort, wo es wirklich Gefahren, Kriminalität und Abbrüche gab, sind sie die Folge genau jener, die angeblich vor „Migration warnen“ wollen. Das Stadtfest Chemnitz wurde wegen Rechten abgebrochen. Und das sagt alles darüber aus, wer hier die wahre Gefahr darstellt. Danke Polizei Sachsen für die Richtigstellungen! Zum Thema: Unglaublich, wie dreist die AfD zu Chemnitz lügt Artikelbild: Luis Molinero, shutterstock.com, Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
So genial kontert die Polizei Konstanz einen rassistischen Kommentar Genial! Auf Facebook berichtete vorgestern die Polizei Konstanz über einen Vorfall, bei welchem ein Taxifahrer im Zuge eines Streits von den Fahrgästen verprügelt wurde. Zwei 26-jährige Männer wurden daraufhin wegen Körperverletzung angezeigt. Soweit die Meldung. Die Kommentare darunter sind erst einmal ganz üblich: Doch dann kamen auch wieder die üblichen Verdächtigen, die so vom Hass indoktriniert sind, dass sie hinter jeder Straftat Flüchtlinge™ vermuten.
Doch natürlich – wie in den allermeisten Fällen (Mehr dazu) – war der Tatverdächtige ein Deutscher (und ein EU-Ausländer). Aber zum Glück weiß der pfiffige Rassist, dass es ja gar nicht um Staatsangehörigkeit geht, sondern um Blut und Rasse. Wer echter DEUTSCHER ist, bestimmen natürlich die Rassisten. Die Staatsbürgerschaft ist natürlich kein Beleg für die Staatsbürgerschaft. Was für ein rassistischer Müll. Was kommt als nächstes? Der Ariernachweis? (Mehr dazu). Doch die Polizei hat die beste antwort darauf
Et voilá: Warum dieser ganze Herkunft-Unsinn unlogischer Müll ist. Nationalität ist ein Konstrukt, und wer mit „Rasse“ oder „Ethnie“ argumentiert, entlarvt sich eben als Rassist. Danke! Die restlichen Kommentierenden feiern die Antwort ebenfalls: Den Rassisten war das dann doch zu peinlich: Inzwischen haben sie ihre Kommentare leider wieder gelöscht. Aber auch noch einmal von uns ein fettes Danke, liebe Polizei Konstanz!
Danke für den Hinweis, Hooligans gegen Satzbau! Zum Thema: Polizei Sachsen stellt Ex-AfD-Mann bloß: Beim Lügen erwischt: Poggenburg wird von Polizei auf Twitter bloßgestellt Artikelbild: ShotPrime Studio, shutterstock.com, Screenshots facebook.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Wie die AfD versehentlich beweist, wie kriminell Deutsche sind Diese Anfrage ging nach hinten los Die AfD Sachsen wollte letzte Woche wieder in einer kleinen Anfrage an das sächsische Innenministerium Zahlen haben, um ihre Fremdenfeindlichkeit zu „belegen“. Doch die Antwort der Regierung (Hier) zum Thema „Übergriffe auf Polizisten im Jahr 2018 und deren juristische Folgen“ bestätigt leider keine rechten Vorurteile. 3/4 aller Tatverdächtigen waren Deutsche Von den 1282 Straftaten im Jahr 2018, das meiste darunter „Widerstand gegen Vollkstreckungsbeamte“ (854) und „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ (164) wurden von 1148 Personen in Sachsen begangen. Die AfD wollte insbesondere die Nationalität der Täter wissen, um eventuell Futter für neue Fremdenfeindlichkeit zu finden. Doch: Über 75% aller Tatverdächtigen hatte die deutsche Staatsangehörigkeit.
Und bevor wieder Faschisten mit den „Passdeutschen“ kommen: Wie man sehen kann, sind Doppelpässe usw. bereits herausgerechnet. Wer von „Passdeutschen“ spricht, denkt wie ein Nazi Prozentual zur Bevölkerung? Weil wir es in diesem Zusammenhang bereits tausendmal gehört haben: Es ist ein Fehlschluss, zu glauben, 75% aller Straftaten seien zu ignorieren, wenn z.B. 2% der Straftaten von einer Gruppe begangen werden, die überproportional kriminell ist. Die AfD glaubt, wenn sie in einer Zeit, in der es so sicher ist wie seit 1992 nicht mehr (Quelle), nur über 2% der Straftaten herzieht, würde niemand merken, dass es ihr nicht um Fremdenfeindlichkeit geht.
Aber waren es denn LINKE?! Der letzte mögliche Strohhalm der Rechtsextremen: Bestimmt war der Großteil der deutschen TäterInnen „Linksextreme“ – Das neue Feindbild der AfD (Mehr dazu). Doch leider fielen auf 1282 Straftaten nur 25 dem „Phänomenbereich PMK —Iinks“ zu, also 2%. Politisch rechtsextrem motiviert waren aber auch 21 Straftaten. Wenn die AfD diesen vernachlässigbar kleinen Unterschied zu einer großen Erkenntnis aufblasen möchte, wird sie sich wohl nur ein Eigentor schießen. Die Realität sieht nun mal sehr anders aus, als es die AfD propagiert. Kein Wunder, dass so oft gelogen und verdreht werden muss, damit Berichte in das eigene Weltbild passen. Es ist auch nicht die erste Kleine Anfrage der AfD, die derart nach hinten los ging: Was die AfD so in den Parlamenten treibt: Ihre 6 lächerlichsten Anfragen Allgemeine Zahlen & Statistiken zu Kriminalität Mit diesen Fakten über Flüchtlingskriminalität zerlegst du die AfD in Diskussionen Artikelbild: Lan Images, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf
redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Beim Lügen erwischt: Poggenburg wird von Polizei auf Twitter bloßgestellt Erbärmlich. Die Rechtsextremen können es sich nicht abgewöhnen, selbst über die kleinste Kleinigkeit zu lügen, im Versuch, politisches Kapital daraus zu schlagen. Es ist regelrecht pathologisch. André Poggenburg, Ex-AfD und inzwischen Gründer seiner eigenen Splitterpartei AdP, hat das heute wieder perfekt unter Beweis gestellt. Poggi und seine Freunde wollten „gegen Linksextremismus“ demonstrieren. Also quasi gegen alle rechts von der AdP, einschließlich der AfD!
Screenshot twitter.com Oh nein! Die „linksmilitante Bedrohungslage“! Ein Wort, das die Behörden auf jeden Fall benutzen. Nicht. Dass die „Patrioten“ also nicht ihren… „Proteststand“(?) durchführen konnten, liegt allein an den bösen Linken. Da will man im linkesten Stadtteil Leipzig-Connewitz einen Stand aufstellen, und kündigt schon bereits an, dass man sich melodramatisch fragt, ob man wohl „gewalt- und störungsfrei das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit“ wahrnehmen kann. Die Af… äh AdP wollte also einfach provozieren. Doch das stimmt alles gar nicht Sie wollten gezielt mit einem „Proteststand gegen Linksextremismus“ im links-alternativen Viertel die AnwohnerInnen provozieren. Wenn da auch nur einer protestiert hätte, hätte man sich gleich dramatisch als Opfer der „bösen Linken“ darstellen können (Quelle). Da war einfach nur ’ne Show geplant. Doch leider hat die Stadt dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hat die Versammlung nämlich einfach in einen anderen Stadtteil verlegt. Doch die AdP ist da nie
hingegangen. Um das richtigzustellen: Es gab einen Auflagenbescheid durch die Versammlungsbehörde der @StadtLeipzig, die Ihnen einen anderen Ort zuwies. Diesen nahmen Sie jedoch nicht in Anspruch. Die Absage einer Versammlung durch eine Behörde ist rechtlich gar nicht möglich. *bn — Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) February 12, 2019 Die liebe Polizei Sachsen hat auf Twitter dann auch gleich die verdrehte Darstellung des Herrn Poggenburg entlarvt. Danke schön! Übrigens hat die Stadt den Stand verlegt, aber nicht wegen linker Gewalt… sondern wegen rechter Gewalt. Als das letzte Mal Rechtsextreme durch Connewitz marschiert sind, hat das zu schweren Ausschreitungen, mehreren verletzten Polizisten und 50 beschädigten Dienstfahrzeugen der Polizei geführt (Quelle), als die Rechten den Stadtteil angezündet haben. Die Wahrheit ist also: Die AdP wollte gar nicht demonstrieren, sondern nur provozieren, sonst hätte sie ihren Stand ja am Ausweichstandort aufbauen können. Hat sie aber nicht gemacht. Die Stadt kann eine Versammlung auch nicht verbieten. Sie hat nur den Ort verschoben. Wegen der „rechtsmilitanten Bedrohungslage“ noch dazu. Warum also wegen einer selbstverschuldeten Kleinigkeit die Fakten verdrehen, sich zum Opfer aufspielen und die eigenen Anhänger belügen? Danke für den Hinweis, Polizei Sachsen! (Und danke Andre, also ohne Strich, für den Hinweis!) Artikelbild: Mark Nazh, shutterstock.com; Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen
Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Endlich! Polizei knöpft sich rechte Fake-News-Hetzer vor üble Nachrede, Verleumdung & Verstoß gegen das Kunst- und Urhebergesetz Seit Jahren sieht das Erfolgsrezept für rechte Hetzer gleich aus: Man greift einen realen, ungeklärten Fall auf – oder denkt sich einen ganz aus – und tut so, als wisse man, dass der Täter ein Schutzsuchender sei. Ausgeschmückt mit Vorwürfen an Frau Merkel oder die Justizbehörden und fertig ist die „alternative“ Wahrheit, die die Rassisten des Landes
willentlich aufsaugen, um ihren Hass und ihre Gewaltfantasien zu rechtfertigen. Das geschah bis jetzt weitestgehend ungestraft. Doch jüngst wurden die professionellen Lügner wohl zu dreist. Am 10.05.2018 soll im Landkreis Peine eine Vergewaltigung einer 15-jährigen stattgefunden haben. Die Polizei ermittelte danach zeitweise gegen einen 17-jährigen, ließ die Ermittlungen jedoch aufgrund fehlender Beweise für eine Straftat fallen. Der Vorwurf der Vergewaltigung konnte nicht bestätigt werden (Mehr dazu).
Screenshot twitter.com (Unkenntlichmachung von uns) Ein Hetzer mit zu viel Fantasie behauptet jedoch zu wissen, wer der Täter ist – Ein Syrer selbstverständlich. Er beschuldigt nicht nur einen Schutzsuchenden, erfindet nicht nur Details über die Tat, sondern spricht gar von einem „Justizskandal“. Er unterstellt völlig aus der Luft gegriffen der Polizei, aktiv die Ermittlungen behindert zu haben und die
Tat zu vertuschen. Wenn die Realität nicht mit der eigenen Hetze zusammenpasst, muss wohl nachgeholfen werden. Eine Beamtin wird sogar persönlich beschuldigt und samt Foto an den Pranger gestellt. Typische Rechtsextreme Hetze Doch an dem Fall beißen sich die Rechtsextremen jetzt wohl die Zähne aus. Ermutigt vom Erfolg ihrer Lügenmeldungen der letzten Monate und Jahre sind sie jetzt wohl einen Schritt zu weit gegangen. Persönliche Angriffe und Anschuldigungen lässt sich die Polizei gar nicht gern gefallen. In der Vergangenheit mussten die Behörden schon oft den Lügen der Rechtsextremen widersprechen. Die Hetzer sind inzwischen nicht nur auf dem Kriegsfuß mit der Wahrheit, sondern jetzt auch mit der Polizei. 5 Fälle, in denen die Polizei die Lügen der AfD aufdecken musste Wie die KollegInnen erklärt haben, widersprechen sie vehement den Falschmeldungen der Rechtsextremen: Die Ermittlungen der Polizei konnten den Vorwurf der Vergewaltigung nicht bestätigen. Die nicht autorisierte Veröffentlichung des Fotos einer Polizeibeamtin im Zusammenhang mit verfälschten und verleumderischen Darstellungen wird nunmehr strafrechtlich verfolgt. — Polizei Braunschweig (@Polizei_BS) 5. Februar 2019 Auf Facebook erklärte die Polizeidirektion Braunschweig nicht nur, dass die Polizei ihre Arbeit gewissenhaft und
professionell geführt habe, und alles mit rechten Dingen zu ging. Auch die eingereichte Beschwerde wegen Einstellung des Verfahrens wurde nach Prüfung abgelehnt. Jetzt knüpft sie sich dafür aber die rechten Hetzer selbst vor: „Die Polizei hat auf Grund der Gerüchte in den sozialen Netzwerken den dargestellten Sachverhalt zur Prüfung der Staatsanwalt in Hildesheim übergeben. Gleichzeitig leitete die Polizei ein Verfahren gegen den Urheber der Gerüchte in den sozialen Netzwerken wegen übler Nachrede, Verleumdung sowie eines Verstoßes gegen das Kunst- und Urhebergesetz ein. Weiterhin prüft die Polizei, ob gesonderte Verfahren gegen Nutzer der sozialen Netzwerke eingeleitet werden, welche sich in Kommentaren und in Bezug auf diese Gerüchte einer Straftat verdächtigt gemacht haben.“ – Polizeidirektion Braunschweig Fake-News-VerbreiterN & Hetzern geht es an den Kragen Endlich scheint den unerträglich gewordenen Lügner und Hetzer die Gerechtigkeit einzuholen. Man hätte sich gewünscht, dass die Behörden auch schon früher rechtliche Schritte gegen folgenschwere Fake News eingeleitet hätten. Gewalt- und Mordfantasien sind Alltag in rechten Gruppen und unter rechten Fake News. Und haben so gut wie keine Konsequenzen. Mordfantasien: So widerlich reagieren Rechte auf Merkel beim Einkaufen Die Wahrheit und die Meinungsfreiheit sind in Gefahr, wenn eine kleine Gruppe an Rechtsextremen mit Fake-Accounts und Bots das Netz mit Lügen und Einschüchterungen fluten. So ergab eine Analyse der Initiative ichbinhier, dass bis zu 50% der erfolgreichsten Hass-Kommentare gegen die Klimaaktivistin
Greta Thunberg nicht authentisch waren. Greta Thunberg: Bis zu 50% der Hass-Kommentare stammen von Fake Accounts Es ist auch gut zu sehen, dass nicht nur der Erfinder der Fake News rechtliche Probleme kriegt, sondern auch die Mittäter in den Kommentaren, die sich gegenseitig anstacheln und bei der Verbreitung der Lügen helfen. Danke an die Kollegen und Kolleginnen für ihre wichtige Arbeit, und dass sie endlich dafür sorgen, dass diese ermüdenden Lügen und die Hetze ein Ende haben. Artikelbild: Roman Samborsky, shutterstock.com, Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
AfD-Jugend (& „Identitäre?) greifen linkes Zentrum an Machen AfD-Jugend und Identitäre gemeinsame sache? In Mannheim wurde am Samstag das linke Kulturzentrum „Ewwe longt’s“ eröffnet. Die Eröffnung zog zahlreiche BesucherInnen an, aber auch eine Gruppe von circa 15 Jugendlichen. Nach Aussagen der „Kommunalinfo Mannheim“ (Quelle) handelte es sich dabei um Mitglieder der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ (IB). Ein Funktionär der AfD-Jugend, der auch vor Ort gesehen wurde, behauptet allerdings, es handelte sich ausschließlich um Mitglieder der „Jungen Alternative“ (JA) (Quelle). Vielleicht war es auch eine gemeinsame Aktion der beiden Gruppen. Nur „darf“ die JA nicht mit der bereits vom Verfassungsschutz beobachteten IB zusammenarbeiten, da dies weitere Gründe für eine Beobachtung der AfD liefern würde, deren Jugend-Organisation bereits ein Prüffall für die Verfassungsschützer aufgrund ihrer radikalen und gewalttätigen Tendenzen ist (Mehr dazu). Diese gewalttätigen Tendenzen zeigten sich auch am Samstag wieder.
gefährliche Körperverletzung & Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz So soll die Gruppe versucht haben, sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen. Gäste der Veranstaltung hinderten sie jedoch daran. Daraufhin wurden sie gewalttätig und griffen die BesucherInnen mit Pfefferspray an, was zu Verletzungen einiger Personen führte und zündeten eine Signalfackel. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Beim Eintreffen der Beamten flohen die Rechtsextremen und mussten teilweise wieder eingefangen werden (Quelle). Auch erteilte man Platzverweise. Auf Facebook behauptet der Landesvorstand der Jungen Alternative Baden-Württemberg, seine Leute seien von „Linksextremisten“ angegriffen worden und es handele sich beim Einsatz des Pfeffersprays lediglich um „Selbstverteidigung“. Doch welche rechtsextreme Gruppe geht mit Pfefferspray, Passivbewaffnung und einem Bengalo ausgerüstet zu einem linken Kulturzentrum und versucht sich dort unerwünscht Zugang zu verschaffen, wenn sie nicht schon auf eine Auseinandersetzung aus ist? Und flieht anschließend vor der Polizei? Der Fall wird von den Betreibern als Einschüchterungsversuch gewertet (Quelle). Sie gehen davon aus, dass die rechtsextremen Jugendlichen zur Einschüchterung und Provokation gekommen sind. Es ist eine typische Methode der Rechtsextremen, insbesondere der „Identitären Bewegung“. Ziel ist es, sich bei einer erfolgreich provozierten Reaktion als Opfer darzustellen. So war es auch z.B. im November bei einer Vorlesung in Greifswald. „Identitäre“ stürmten eine Vorlesung, in der Hoffnung, herausgeworfen zu werden. Doch da man sie zum Gespräch einlud, flohen sie – und führten sich für die Presse einfach selbst ab. Was für „Opfer“: „Identitäre Bewegung“ inszeniert eigenen
„Rauswurf“ Artikelbild: Kommunalinfo Mannheim Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Fall Magnitz: Helfender Handwerker widerspricht der AfD-Darstellung
Nicht mal ein Dankeschön für die Helfer Es gibt eine große Debatte um den Angriff auf den AfD- Abgeordneten Frank Magnitz, über welchen wir bereits mehrfach berichteten. Insbesondere bemerkenswert war die politische Instrumentalisierung des Falles durch die AfD, die große Teile des Tathergangs mit nachweislich erfundenen Ausschmückungen überdramatisierte (Quelle). Übermedien kritisiert viele deutsche Medien dafür, die Lügen der AfD ungekennzeichnet weiterverbreitet zu haben (Quelle). Trotz andauernder Ermittlungen ist auch noch nichts über die Täter und deren Motiv bekannt. Das hindert die AfD ebenfalls nicht daran, zu behaupten, es sei „Fakt“, dass die Tat politisch motiviert sei und die Täter mit Sicherheit „linksextrem“ seien (Quelle). Als Beweis zieht sie ein vermeintliches Bekennerschreiben heran, an dessen Authentizität es erhebliche Zweifel gibt, die hier näher ausgeführt werden. Jetzt äußert sich einer der Handwerker Gegenüber der „Neue Osnabrücker Zeitung“ gab einer der Handwerker, der Magnitz nach dem Angriff und dessen Sturz zu Hilfe eilte, Mohammed Houri, jetzt ein Interview (Hier). Zunächst wollte er keine Interviews geben, doch die Unwahrheiten, die der AfD-Politiker von sich gab, störten ihn zu sehr. „Ich finde es eine Frechheit, wie die AfD versucht, den Angriff für sich zu nutzen, indem die Fakten zum Teil verdreht werden“, sagt Heinz Kauscher. Er ist Chef des Handwerkers. Houri, der Deutsch-Libanese ist, hat von Frank Magnitz bisher
nicht einmal ein Dankeschön für seine Hilfe erhalten. Er und sein Kollege hatten die Tat selbst nicht gesehen, erst den kurzen Aufschrei Magnitz gehört. Als sie hinzukamen, waren die Täter bereits geflohen. Auch erklärt Houri, dass er „definitiv nicht“ ein Kantholz gesehen habe. Die AfD behauptete zunächst, eines sei zum Einsatz gekommen, später, dass einer der Handwerker davon gesprochen habe. Beides offensichtlich gelogen. Empörung über Instrumentalisierung Der Rohrschlosser sei verwundert gewesen. Warum sich Magnitz, der wegen seines Sturzes stark am Kopf blutete, darauf bestanden hatte, zuerst ein Foto von sich zu machen, wusste er da noch nicht. Er tat ihm aber den Gefallen. Der AfD-Mann stürzte nach einem Angriff. Ihm half ein Mann mit Migrationshintergrund, doch ihm war es wichtiger, die Tat mit Lügen zu instrumentalisieren, als sich bei dem Mann zu bedanken. Der würde aber erneut helfen. „Ich habe es als meine Bürgerpflicht angesehen, dem Opfer zu helfen. Das hätte ich bei jedem gemacht, unabhängig von Hautfarbe, politischer Richtung oder Alter. Aber dass dies jetzt von der AfD so ausgeschlachtet wurde, ist nicht schön.“ Nicht nur die Polizei und Staatsanwalt widerspricht der AfD Lügen über Kantholz, Tritten und den anderen Ausschmückungen. Auch die Helfer, denen man die Lügen in den Mund legte. Artikelbild: Quelle: Polizei Bremen Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf
redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Pseudo-„Antifa“-Bekenntnis zu Magnitz: Wie sich die AfD eigene „Beweise“ schafft Euer Ernst, AfD? Die Ermittlungen zum Angriff auf Frank Magnitz, AfD, laufen derzeit noch. Das einzige, was bisher feststeht, ist, dass die AfD bei ihren Darstellungen des Tathergangs massiv falsch lag (Quelle). Sie hat Vermummungen der Täter, Tritte, helfende Bauarbeiter und das berüchtigte „Kantholz“ erfunden, welchem die Polizei widersprechen musste. Selbst wenn man nicht eine gezielte Instrumentalisierung unterstellt, ist sowas genau der Grund, wieso man Ermittlungen abwartet. Doch die AfD weiß sich zu inszenieren und so früh wie möglich eine Darstellung zu verbreiten, die ihr maximal gelegen kommt, unabhängig von den Fakten – selbst wenn es darum geht die
eigenen Leute zu instrumentalisieren (mehr dazu). Und es hat funktioniert, wir reden immer noch darüber, nicht? Bis jetzt steht nur fest: Ein Angreifer sprang Magnitz in den Rücken, der stürzte dadurch und zog sich die Verletzungen beim Fall zu. Daraufhin flohen der Angreifer und seine Begleiter. Alles weitere hat die AfD dazu erfunden (Quelle). Die AfD greift die polizei an Wenn die AfD Dinge ohne Beweise behauptet oder gar ganz erfindet, damit sich die Ereignisse im für sie günstigsten Licht darstellen lassen, ist es wenig verwunderlich, wenn die Realität meistens nicht damit übereinstimmt: „Wir können die derzeitigen Ermittlungsergebnisse der Polizei nicht nachvollziehen“, sagte der stellvertretende Bremer AfD- Vorsitzende Thomas Jürgewitz. Ja, tut mir leid, wenn die Realität eben nicht mit eurer paranoiden Wahnwelt überstimmt. Das Problem: wenn die Wahrheit anschließend herauskommt und Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, wird der AfD- Behauptung angeblich aufgrund von Hörensagen mehr geglaubt als den Behörden, die das Material der Überwachungskameras ausgewertet haben. Absurd, aber was nicht passt, wird passend gemacht. In der rechten Szene sind Verschwörungstheorien deshalb weit verbreitet. Es wird ein Narrativ verbreitet, dass die einzige Wahrheit von der Partei stamme – natürlich.
Screenshots #DieInsider „Antifa bekennt sich“ Wie gesagt, wir wissen nicht, wer für den Schlag auf den Abgeordneten verantwortlich ist. Das weiß die AfD auch nicht, auch wenn sie ihr Unwissen mit noch so viel Selbstbewusstsein und Paranoia überdecken will (siehe hier). Vielleicht war die Tat politisch motiviert, auch das ist gar nicht so unwahrscheinlich, zumindest nicht so unwahrscheinlich wie die Annahme, dass er ein Zufallsopfer war. Es muss daher auch nicht zwingend heißen, dass es „die Antifa“ war. Zum Einen: Es gibt keine Antifa. Es gibt mehrere lokale und voneinander unabhängige Gruppen, die sich so nennen, aber es ist einfach nur ein Sammelbegriff – und inzwischen ein Kampfbegriff – verschiedener Gruppen, die sich gegen Rechts engagieren (Quelle). Man kann das Grundgesetz problemlos auch als „Antifa“ bezeichnen, natürlich.
Screenshot twitter.com Laut rechtsextremen, unseriösen Blogs soll auf Indymedia ein „Bekennerschreiben“ aufgetaucht sein. Der Screenshot des nur kurz kursierenden und dann unmittelbar gelöschten „Bekennerschreibens“ wird in rechten Kreisen weit verbreitet, um darzulegen, dass ihre Vermutungen sich bestätigt haben. Ich meine, ok, vielleicht ist es authentisch, auch nachdem vor einigen Tagen indymedia bereits schon einmal von rechts unterwandert wurde. Das weiß ich genauso wenig wie die AfD oder die rechten Blogs. Den Beitrag hat es gegeben. Aber von wem er gepostet wurden, kann keiner sagen, da auf Indymedia jeder anonym veröffentlichen kann. Die Moderatoren überprüfen Posts auch erst nach der Veröffentlichung und haben, wie in diesem Fall, verdächtige Inhalte gelöscht. Ob es nun authentisch war, eine
False-Flag-Aktion oder einfach ein Scherz von Dritten, kann keiner sagen. Aber bereits beim BVB-Anschlag tauchte dort ein falsches Bekennerschreiben auf (Quelle). Es kann halt jeder dort veröffentlichen: +++Neues Bekennerschreiben zu #Magnitz bei #Indymedia aufgetaucht. Sicherung: http://archive.fo/2BXti +++Antifaschistischer Sommer Delmenhorst bekennt sich.+++ Gepostet von Stay Behind Foundation am Mittwoch, 9. Januar 2019 Wie sich die AfD eigene „Beweise“ schafft Die Quellen der AfD für ihre Unterstellungen sind also: Ein Screenshot eines nicht verifizierbaren, anonym veröffentlichten „Bekennerschreibens“ und vermeintliche Aussagen eines Handwerkes zu Magnitz direkt nach dem Angriff. Magnitz, der gerade auf den Kopf gestürzt war und sich nach eigener Aussage an den Angriff nicht mehr erinnern kann (Quelle). Dass sie keine Einsicht in die Aufnahmen der Überwachungskamera hatten, ist für ihre Anhänger eher ein Beweis dafür, dass die Behörden lügen, als dass die Aussagen der AfD nicht verifiziert sind. Exakt verkehrt herum. Die AfD schreibt: „Fakt ist, dass Magnitz durch eine politisch motivierte Tat schwer verletzt worden ist.“ (Quelle). Nein, das ist kein Fakt, vielleicht ein alternativer Fakt. Vielleicht stellt er sich noch als richtig heraus, wer weiß. Aber das ist mindestens derzeit definitiv kein Fakt. Wie frei die AfD mit Logik und Fakten umgeht, sieht man auch an diesem Absatz: „Die Möglichkeit, dass es sich um einen Raubüberfall handeln könnte, kann aufgrund der Funktion und des Bekanntheitsgrades von Magnitz und der Gewaltbereitschaft der linksextremen
Szene, die in der Vergangenheit auch in Bremen eindeutig unter Beweis gestellt wurde, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.“ Ist das euer Ernst? Ihr spielt euch selbst als Pseudo- Ermittler auf, wagt es aus der Luft gegriffen Schlussfolgerungen zu ziehen, die nicht einmal mit euren unbewiesenen Behauptungen Sinn ergeben. Ich würde der AfD einen Anfängerkurs für Logik an der Uni empfehlen. Das ist das Problem, wenn die AfD nicht nur die Berichterstattung der Medien diskreditiert und selbst übernimmt, sondern inzwischen auch die Arbeit der Behörden. Die AfD hält sich für Ermittler, Presse und Richter in einem. Das ist absurd. Vor allem da sie nachweislich in allen drei Dingen täuscht und manipuliert. Aber es gibt inzwischen genug Leute, die diese Propaganda willig aufsaugen. Und paradoxerweise überall sonst Lügen und Manipulationen vermuten. Das ist eine höchst gefährliche Entwicklung. Wir sollten aufhören, die AfD und erst Recht ihre AnhängerInnen in solchen Dingen ernst zu nehmen. laut video – kein kantholz – keine tritte – kein eingreifen von handwerker während tat, sondern danach – gewalt bleibt gewalt – instrumentalisierung bleibt instrumentalisierung – recherche bleibt recherche – ermittlung bleibt ermittlung – wahrheit bleibt wahrheit#magnitz #afd https://t.co/IvL6NVe6CL — Dunja Hayali ❤️ (@dunjahayali) January 10, 2019
Mehr zum Thema: 9 Anzeichen dafür, dass das Magnitz-Bekennerschreiben Fake ist (Ein sehr schlechter) Artikelbild: Alex E. Proimos, Flickr, (CC BY 2.0), changes were made, Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
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