DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
4. SONNTAGSKONZERT 2020/2021

                25. April 2021 · 20.30 Uhr
             Konzert ohne Publikum im Saal
                    PRINZREGENTENTHEATER

    Direktübertragung des Konzerts im Hörfunk auf BR-KLASSIK
              und als Audiostream über br-klassik.de

    Das Konzert kann anschließend 30 Tage nachgehört werden:
              rundfunkorchester.de/konzerte-digital
                  br-klassik.de/programm/radio

 DIE SCHÖNE GALATHÉE
Komisch-mythologische Oper in einem Akt
         von Franz von Suppè

        Libretto von Leonhard Kohl von Kohlenegg
(Pseudonym Henrion Poly; auch zu finden als Poly Henrion)

                 Dialogfassung: Stefan Frey

                  Konzertante Aufführung
DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
DIE SCHÖNE GALATHÉE

                      BESETZUNG                                                                                        HANDLUNG

    Daniela Fally          GALATHÉE Eine Statue (Sopran)                              Auf der Insel Zypern, im Atelier des Bildhauers   Nr. 3 Terzett (Ganymed, Pygmalion,
                                                                                      Pygmalion.                                        Mydas)
    Deniz Uzun             GANYMED Diener von Pygmalion (Mezzosopran)
                                                                                                                                        Pygmalion will Mydas aus dem Haus
    Jörg Schneider         PYGMALION Ein junger Bildhauer (Tenor)                     Nr. 1 Introduktion (Ganymed, Chor)                werfen. Die drei Männer ergehen sich in
                                                                                      Zypriotische Jungfrauen und Jünglinge             lautstarkem Gezeter, bis Ganymed und
    Gerhard Siegel         MYDAS Kunstenthusiast (Tenor)
                                                                                      ziehen hymnensingend an Pygmalions                Mydas endlich verschwinden.
                                                                                      Haus vorbei zum Tempel der Venus.
                                                                                      Ganymed, der Diener des Bildhauers,               Allein gelassen, beklagt Pygmalion, wie
    Chor des Bayerischen Rundfunks
                                                                                      befindet sich allein im Atelier. Er ist noch      sehr ihn die unerfüllte Liebe zu seiner
    Stellario Fagone CHOREINSTUDIERUNG                                                zu schläfrig, um sich der morgendlichen           Statue quält.
                                                                                      Prozession anzuschließen.
                                                                                                                                        Nr. 4 Preghiera und Duett (Galathée,
    Münchner Rundfunkorchester                                                        Da kommt der reiche Mydas herein. Er              Pygmalion, Chor)
                                                                                      möchte die neue Statue sehen, die Pyg-            Wieder ertönt der Chor der Jungfrauen
    Ivan Repušić LEITUNG
                                                                                      malion der Öffentlichkeit vorenthält,             und Jünglinge. Davon inspiriert, bittet
                                                                                      und versucht Ganymed zu bestechen.                Pygmalion die Göttin Venus, dem stei-
                                                                                                                                        nernen Kunstwerk Leben einzuf lößen.
                                                                                      Nr. 2 Ariette (Mydas)                             Das Wunder geschieht und Galathée er-
                                                                                      Eitel preist Mydas seinen Kunstverstand.          wacht. Pygmalion erklärt sie überglück-
                                                                                      Ob Sängerinnen, Tänzerinnen oder Reite-           lich zu seiner Frau. Beide preisen die
                                                                                      rinnen – vor allem den Damen gilt seine           Macht der Liebe.
                                                                                      Gunst.
                                                                                                                                        Galathée entdeckt nun ihre eigene Schön-
                                                                                      Ganymed betont, dass sein Herr nieman-            heit und betrachtet sich selbstgefällig im
                                                                                      dem erlaube, die hinter einem Vorhang             Spiegel. Herrisch befiehlt sie Pygmalion,
                                                                                      verborgene Statue namens Galathée in              ihr etwas zu essen zu bringen. Verschreckt
                                                                                      Augenschein zu nehmen. Er vermutet,               von ihren Anwandlungen eilt er davon,
                                                                                      Pygmalion sei verliebt in sein Geschöpf.          während Galathée eine Lyra findet und
                                                                                      Dank einiger Geldmünzen gibt Ganymed              sich dem Zauber der Musik hingibt.
                                                                                      Mydas’ Drängen dann doch nach.
                                                                                                                                        Nr. 5 Rezitativ und Romanze
                                                                                      Nr. 2b Melodram (Mydas)                           (Galathée)
                                                                                      Mydas ist von Galathées Anblick entzückt.         Tief dringt Galathée der Klang der Saiten
                                                                                                                                        ins Herz, ehe sie das Atelier verlässt.
                                                      Die Operettensängerin Minna
                                                    Wagner als Titelheldin in Franz   Er möchte das Kunstwerk unter allen
                                                 von Suppès Die schöne Galathée       Umständen erwerben. In diesem Moment              Ganymed kommt vorsichtig wieder
                                              1865 am Wiener Carl-Theater             kommt Pygmalion dazu.                             herein.

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
HANDLUNG                                                         HANDLUNG

                                                                         Nr. 6 Couplet (Ganymed)                         Nr. 8 Trinklied (Galathée, Ganymed,
                                                                         Der Diener stimmt ein Loblied auf die           Pygmalion, Mydas)
                                                                         „alten Griechen“ an, hebt ihre Errungen-        Als neue Hausherrin stimmt Galathée
                                                                         schaften etwa in Dichtkunst und Archi-          ein Trinklied an, in das Ganymed und
                                                                         tektur hervor. Er prophezeit, dass in ein       Pygmalion sowie unbemerkt aus seinem
                                                                         paar tausend Jahren niemand mehr so             Versteck heraus auch Mydas einstimmen.
                                                                         „klassisch“ sei wie seine Zeitgenossen.
                                                                                                                         Als Pygmalion Galathée zur Vernunft
                                                                         Galathée kommt aus dem Garten zurück.           ruft, bahnt sich ein Streit an. Mydas
                                                                         Überrascht stellt Ganymed fest, dass die        schreckt aus seinem Versteck hoch und
                                                                         Statue lebendig geworden ist. Ihre Avan-        Pygmalion beschimpft Galathée als Ver-
                                                                         cen behagen ihm nicht recht. Mydas              räterin. Empört läuft sie mit Ganymed
                                                                         taucht wieder auf und staunt ebenfalls          davon – Pygmalion und Mydas hinterher.
                                                                         über Galathée. Er stellt sich ihr als reichs-   Gleich darauf tauchen Galathée und
                                                                         ter Mann Zyperns vor. Doch Galathée             Ganymed wieder auf.
                                                                         lacht nur, als er mit Geschenken ihre
                                                                         Zuneigung gewinnen will.                        Nr. 9 Kussduett (Galathée, Ganymed)
                                                                                                                         Ganymed hat Angst vor der liebeshungri-
                                                                         Nr. 7 Terzett (Galathée, Ganymed,               gen Galathée, genießt aber dann doch
                                                                         Mydas)                                          die gegenseitigen Küsse. Sie wollen ge-
                                                                         Mydas überreicht Galathée ein Schmuck-          meinsam f liehen.
                                                                         stück nach dem anderen, um einen Kuss
                                                                         von ihr zu bekommen. Die derart Um-             Pygmalion und Mydas treten wieder auf
                                                                         worbene amüsiert sich, Ganymed belau-           den Plan und ertappen die beiden. Er-
                                                                         ert die beiden.                                 zürnt geht Pygmalion auf Galathée los.

                                                                         Als Mydas merkt, dass er keinen Erfolg          Nr. 10 Finale (Ganymed, Pygmalion,
                                                                         hat, verlangt er die Geschenke zurück.          Mydas, Chor)
                                                                         Galathée verpasst ihm eine Ohrfeige.            Donner und Blitz lassen alle innehalten,
                                                                         Pygmalion erscheint mit Wein und Spei-          es wird Nacht. Pygmalion fleht Venus an,
                                                                         sen. Mydas versteckt sich; Ganymed              dass Galathée wieder so werden möge
                                                                         muss Pygmalion und Galathée bedienen.           wie vorher. Mitsamt Mydas’ Schmuck er-
                                                                                                                         starrt sie zu Stein; Pygmalion verkauft
                                                                                                                         Mydas die Statue. Wieder ertönt die
                                                                                                                         Hymne der Jungfrauen und Jünglinge, in
                                                                                                                         welche die drei Männer einfallen.
    Pygmalion, in seine Statue verliebt. Gemälde von Jean Raoux (1717)

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
JÖRG HANDSTEIN                                                                         FRANZ VON SUPPÈ „DIE SCHÖNE GALATHÉE“

                        „DIE KAUF ICH MIR!“

                       „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppè

                                                  Entstehung des Werks:
                                                  1865

                                                  Uraufführung:
                                                  30. Juni 1865 am Woltersdorff-Theater in
                                                  Berlin (Vorpremiere); 9. September 1865
                                                  am Carl-Theater in Wien (Premiere)

                                                  Lebensdaten des Komponisten:
                                                  * 18. April 1819 in Spalato (heute: Split),
                                                  Kroatien                                      Wiener Musiker mit Franz von Suppè (Zweiter von rechts), 1852
                                                  † 21. Mai 1895 in Wien

                                                                                                der ebenfalls in Zadar aufgewachsen ist:           machte mir das Wort Duliöh zu schaffen.
                                                                                                „Die Leute haben auf der Straße Melodien           Ich dachte, es sei ein Abschiedsgruß wie
                                                                                                von Verdi gepfiffen. Die Menschen in               das italienische Addio, ich nahm es also
                                                                                                Dalmatien haben ein Gefühl für diese               sentimental und tragisch.“ Schnell aber
    Sektf löten funkeln, hell im Glas schäumt     Leben und doch überdreht bis zur Gro-         Musik.“ Auch in Suppès 1835 entstande-             verstand er sich auf sämtliche Spielarten
    der Champagner. Dazu erklingt eine be-        teske. Abgefeiert wird mit Offenbachs         ner Messe macht sich dieses Gefühl gel-            des Wiener Unterhaltungstheaters und
    schwingte Melodie im Walzertakt, und          Höllengalopp aus Orpheus in der Unterwelt.    tend. Nun aber mischte sich das Schicksal          komponierte bis 1869 rund 190 Schau-
    auf cassisrotem Hintergrund erscheint                                                       ein: Sein Vater starb, und seine Mutter            spielmusiken. Von der bunten Vielfalt
    schwungvoll der Titel Kir Royal. Mit diesem   Der Weg zum Unterhaltungstheater war          nahm ihn mit in ihre Heimatstadt Wien.             dieses Genres zeugen Titel wie Die Cham-
    prächtigen Vorspann begann 1986 eine          Franz von Suppè, 1819 als Sohn eines          Aus Francesco wurde Franz. Ein profun-             pagnerkur, Ein Faschings-Gugelhupf, Lord
    heute legendäre Fernsehserie. Operetten-      Verwaltungsbeamten in Spalato (heute          des Studium bei Kapellmeister Ignaz von            Byron und Die Industrieausstellung.
    liebhaber bemerkten schnell, dass die         Split) geboren, keineswegs vorgezeichnet.     Seyfried machte ihn fit in „sämtlichen
    Musik von Konstantin Wecker ziemlich          Er wuchs im dalmatischen Zara (heute          Compositionsweisen“, wobei ihm Sey-                Auch als Operndirigent machte sich Suppè
    ungeniert Die schöne Galathée (den Walzer     Zadar) auf, wo er schon mit acht Jahren       frieds Zeugnis 1840 eine hochlöbliche              einen Namen, wobei er sich natürlich be-
    aus der Ouvertüre) durchklingen lässt.        im Domchor gesungen haben soll. Zwei          „Hinneigung zur ernsten Schreibart“ at-            sonders im italienischen Repertoire aus-
    Andere Zuschauer begegneten damit             italienische Meister sollen ihn musika-       testierte. Vor allem in der Kirchenmusik           zeichnete. Seinen Bemühungen, mit eige-
    Franz von Suppè zum ersten Mal. Die An-       lisch ausgebildet haben. Dass diese ehe-      habe er sich hervorgetan. Doch dann                nen Opern zu reüssieren, war jedoch kein
    spielung war jedenfalls gewollt: Steckt in    mals venezianischen und heute kroati-         wurde Suppè Dritter Kapellmeister am               Glück beschieden. Seine Stunde kam mit
    den Eskapaden der Münchner Bussige-           schen Küstenstädte „geprägt von der           Theater in der Josefstadt. Die Wiener Vor-         den Operetten von Jacques Offenbach, die
    sellschaft nicht auch ein Stück Operette?     italienischen Kunst und Kultur“ waren,        stadttheater waren die Welt der leichten           ab 1855 auch in Wien Furore machten.
    Schließlich geht es in Kir Royal um Gla-      hat noch Ivan Repušić, Chefdirigent des       Muse, wo er sich am Anfang noch nicht              Das neue Geldbürgertum wollte ein mon-
    mour, Geld und Affären, wie im richtigen      Münchner Rundfunkorchesters, erlebt,          so leicht zurechtfand: „Am meisten                 däneres Vergnügen als das gute alte Wie-

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
FRANZ VON SUPPÈ „DIE SCHÖNE GALATHÉE“                                                         FRANZ VON SUPPÈ „DIE SCHÖNE GALATHÉE“

                                                    schöne Helena im März 1865 im Theater
                                                    an der Wien auf die Bühne kam, hatte
                                                    Karl Treumann, der Direktor des Carl-
                                                    Theaters, seinem Kapellmeister schon
                                                    Die schöne Galathée in Auftrag gegeben.
                                                    Am 30. Juni 1865 wurde sie in Berlin ur-
                                                    aufgeführt, am 9. September dirigierte
                                                    sie Franz von Suppè mit großem Erfolg
                                                    erstmals in Wien.

                                                    Suppè, der 1860 seine erste „komische
                                                    Operette“ Das Pensionat vorgelegt hatte,
                                                    war nicht der einzige, der mit Eigenpro-
                                                    duktionen schnell auf die französischen
                                                    Importe reagierte. Aber Die schöne Galathée
                                                    ist das erste bleibende Meisterwerk des
                                                    Genres, so dass er nicht zu Unrecht „Vater
                                                    der Wiener Operette“ genannt wird. Nicht
                                                    umsonst allerdings bezeichnete Suppè
                                                    dieses Werk als „komisch-mythologische
    ner Volkstheater – und fand es in diesen        Oper“, obwohl es schon die Zeitgenossen
    effektvollen, frechen und frivolen Stücken      als Operette wahrnahmen. Hier konnte er
    aus Paris. Die Kritiker beklagten die „Ent-     seinen Ehrgeiz, die deutsche Spieloper zu                   Das Carl-Theater in Wien um 1850
    sittlichung“ des Theaters. Wie diese von-       erneuern, mit der neuen, modischen Form
    statten ging, zeigt sehr schön der 1880         des Unterhaltungstheaters verbinden. Das
    erschienene Skandal-Roman Nana von              gelang auch deshalb so gut, weil es hier       Die schöne Galathée nun konfrontiert (wie       die der Venus-Szene in Wagners Tannhäu-
    Émile Zola: Er beginnt mit einer Operet-        um überzeitliche, ernsthafte Themen            bereits Die schöne Helena) den Mythos mit       ser abgelauscht sind, leuchten über der
    tenaufführung, in der die Titelheldin –         geht: künstlich erschaffenes Leben sowie       der ganz banalen Gegenwart, woraus die          Statue – und er spricht von ihrem „Na-
    mehr Prostituierte als Sängerin – ihre          das Problem von Ideal und Wirklichkeit.        komische Wirkung entsteht. Für diese            serl“. Sodann trippelt er mit einer einfäl-
    erotischen Reize spielen lässt. Ganz Paris      In den Metamorphosen des altrömischen          Gegenwart steht vor allem jene Figur, die       tigen Mazurka um sie herum (Nr. 2). Sein
    will Nana als Titelheldin in Die blonde Venus   Dichters Ovid erscheint die Geschichte         ­– nach dem König aus der griechischen          Gegenspieler ist Ganymed, der faule, aber
    sehen: „Ein Schauer durchwogte den Zu-          erstmals: Der Bildhauer Pygmalion er-           Sage, dem alles zu Gold wird – treffend        gewitzte Diener Pygmalions, eine typische
    schauerraum. Nana war nackt. Sie war            schafft eine Statue von perfekter Schön-        den Namen Mydas trägt: Der reiche Ban-         Figur aus der Opera buffa. Suppè lässt
    völlig nackt und trug ihre Blöße mit ru-        heit, „eine Gestalt, wie sie nie ein gebore-    kier und Kunstsammler verkörpert den           ihn während des Eingangschors mit ei-
    higer Kühnheit zur Schau, im sichern            nes Weib kann haben“. Er verliebt sich          materialistischen Geist des 19. Jahrhun-       nem großen Gähnen beginnen, das die
    Selbstgefühl der Allmacht ihrer Fleisches-      in seine Schöpfung und verfällt in den          derts. Wie übrigens noch der Generaldi-        klassische Schlummer-Arie parodiert
    pracht. Einzig dünne Schleier hüllten sie       Wahn, sie sei lebendig. Da erbarmt sich         rektor in Kir Royal vertraut er ganz der       (Nr. 1). Wie Mydas singt auch Ganymed
    ein.“ Zola bezog sich deutlich auf Offen-       die Liebesgöttin Venus und erweckt die          Macht seines Geldes, und so denkt er           ein tänzerisches Couplet (Nr. 6), agiert
    bachs Die schöne Helena, von der es in ei-      Statue tatsächlich zum Leben … Dieser           auch angesichts Pygmalions Statue: „Die        dabei aber erheblich souveräner. Pygma-
    nem Münchner Polizeibericht heißt: „In          mythische Handlungskern wurde in der            kauf’ ich mir!“ Wie viele Neureiche, die       lion tritt gleich sehr seriös auf, schließ-
    Paris und Wien entkleidete sich Helena          Neuzeit immer wieder anders geformt             sich den Anstrich von Bildung geben,           lich ist er ein ernsthafter Künstler. Mit
    in der Nacktszene des II. Actes fast voll-      und interpretiert – in der bildenden            macht sich Mydas aber nur lächerlich:          seiner „Preghiera“ (Gebet) an die Venus
    ständig auf der Bühne.“ Noch bevor Die          Kunst, in der Literatur, im Musiktheater.       Ätherische, zauberische Streicherklänge,       könnte er ebenso gut in einer ernsten

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
FRANZ VON SUPPÈ „DIE SCHÖNE GALATHÉE“

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     Oper mitwirken. Schwärmerisch und im-          szene vorgesehen war, wie es ja bei einer
     pulsiv, ganz gegen den Materialismus           antiken Statue durchaus plausibel wäre.)
     seiner Umgebung, ist er Idealist, und in       Das Libretto führt diese negativen Eigen-
                                                                                                                  ZU HERKUNFT UND SCHREIBWEISE DES KOMPONISTEN
     seiner Statue sieht er die ideale Frau         schaften genüsslich vor, Suppè aber kari-
     schlechthin, eine „gute Seele“, ein „holdes    kiert seine Heldin nicht, sondern hebt sie
     Wesen“. Genau mit dieser Illusion macht        weit über die übrigen Figuren empor.
     er sich auch bald lächerlich.                  Selbst manche Koloraturen, die man paro-
                                                    distisch verstehen könnte, funkeln in          „FRANZ v. SUPPÉ“ steht auf seinem Grab-        Verleger drehten den Akzent um – viel-
     Drei Männer also umkreisen die Titelfi-        ungebrochener Schönheit. Als Galathée          mal, aber im Taufregister seiner Geburts-      leicht um dem Komponisten einen modi-
     gur. Ganymed ist allerdings eine Hosen-        mit der Lyra die Musik entdeckt (Nr. 5),       stadt Split ist er verzeichnet als Francesco   schen französischen Anstrich zu geben.
     rolle, maßgeschneidert für Anna Grob-          offenbart sie sich schließlich als fühlen-     Ezechiele Ermenegildo de Suppe. Das darf       Er selbst aber hielt an der Schreibweise
     ecker, die komödiantisch herausragende         des, beseeltes Wesen. Ihr Trinklied (Nr. 8),   nicht verwundern: 1819 ist im Königreich       seiner Vorfahren fest. Auch aus Heimat-
     Starsängerin des Carl-Theaters. So konnte      das nicht zufällig die grandiose Ouvertüre     Dalmatien, ehemals zu Venedig gehörig          liebe: „Sono dalmata“ („Ich bin Dalmati-
     Suppè, vor allem in den Ensembles, groß-       eröffnet, ist Ausdruck ungebremster Vita-      und nun Teil der österreichischen Monar-       ner“), soll er stets gesagt haben. Sein ju-
     artige Situationskomik entfalten. Doch         lität. Im berühmten Kussduett (Nr. 9)          chie, Italienisch noch immer die Amts-         gendliches Hauptwerk hat er später als
     so farbig und lebendig die drei Männer         lernt sie dann die echte, beglückende Liebe    sprache. Für Verwirrung sorgt eher der         Missa dalmatica veröffentlicht: „Ich hatte
     gezeichnet sind – gegen Galathée bleiben       kennen (das Küssen im Takt ließ Suppè          Nachname. So hat man sogar vermutet,           die Idee [...], diese schlechte Messe neu
     sie bloße Abziehbilder. Suppè hat sie          übrigens im Orchester durch Abschmat-          der Komponist habe sich den Akzent selbst      zu schreiben [...] und sie damit als meine
     schon bei ihrer Verwandlung (Nr. 4) als        zen des Handrückens erzeugen). Dass            zugelegt, um in Wien nicht als „Suppe“         erste Arbeit in meiner Heimat zu erhal-
     vielschichtigen Charakter angelegt. Ihr        sich da faktisch zwei Damen näherkom-          firmieren zu müssen. Dabei hatte der           ten.“ Erhalten ist auch ein Gedicht auf
     Erwachen zum Leben passt noch in die           men, fanden damals die Herren besonders        Kirchenschreiber das Strichlein einfach        seine Heimat: „Hier, wo mich die Erd’ ge-
     mythisch-pastorale Landschaft wie ein          prickelnd. Derlei erotische Zweideutigkei-     vergessen …                                    boren. / Wo mir lächelt jeder Stein, / Wo
     wunderbarer Sonnenaufgang, doch im             ten waren beliebt in diesem Genre.             Der französische Akzent auf dem é, ein         meinen Vater ich verloren, / Hier soll
     Duett mit Pygmalion durchbrechen ihre                                                         sogenannter Accent aigu, wurde lange           auch mein Grab wohl sein.“
     plötzlichen, äußerst artifiziellen Verzie-     Aber während Galathée in den höchsten          einer angeblich belgischen Abstammung          Nun ruht er auf dem Wiener Zentral-
     rungen die schlichte, innige Musik. Ga-        Tönen jubelt, plappert der geküsste Ga-        zugeschrieben. Tatsächlich, so zeigte          friedhof, und der Stein trägt das falsche
     lathées menschliche und künstliche Seite       nymed nur: „Der Spaß ist nicht schlecht.“      jüngst der Forscher Andreas Weigel, lebte      É bis in alle Ewigkeit. Aber in wissen-
     haben noch nicht zusammengefunden.             Schnöde. Diese lustige Pointe ist eigentlich   die italienischstämmige Familie seit etwa      schaftlichen Lexika und Fachbüchern ist
     Dann aber erweist sie sich, ganz gegen         tragisch – und so auch das Ende der Ge-        1700 in Dalmatien, und man schrieb sich        es inzwischen amtlich: Der Vater der
     den Mythos, als eine selbstständige Frau,      schichte: In dem Moment, als Galathée          Suppè – mit italienischem Akzent abwärts.      Wiener Operette heißt Franz von Suppè.
     die ihrem Schöpfer keineswegs zu Willen        sich sehr menschlich zeigt, lässt sie der      Erst die Wiener Zeitungen, Theater und
     ist. Darüber hinaus entpuppt sie sich als      bitter enttäuschte Pygmalion wieder zur                                                                                              J. H.
     affektiert („Ha, meine Nerven!“), eitel bis    Statue versteinern. Und stellt sie zum
     zum Narzissmus, sehr launisch und be-          Verkauf. Ausgerechnet der lächerliche
     rechnend. Solchen Geschöpfen begegnete         Mydas wird so zum Gewinner: Statt der
     man eher in mondänen Salons. Wo Ga-            Liebe siegt das Geld, statt des Idealismus
     lathée sich an den hübschen Ganymed            der Kapitalismus. Was von der wahren
     heranmacht und von Mydas zugleich              Schönheit Galathées bleibt, ist Suppès
     Goldschmuck annimmt (um ihn dann               unsterbliche Musik.
     trotzdem abblitzen zu lassen), zeigt sie
     gar Züge einer Pariser Kokotte wie Nana.
     (Am Rande darf man spekulieren, ob in
     den ersten Aufführungen auch eine Nackt-

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
LIBRETTO „PASSIONNÉMENT“

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              Ivan Repušić
       Münchner Rundfunkorchester
      Nach Giuseppe Verdis „Luisa Miller“, mit der Ivan Repušić im September 2017 seinen
      Einstand als Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters gab, und „I due Foscari“
     im November 2018 setzt sich sein erfolgreicher Verdi-Zyklus von frühen Meisterwerken
            des italienischen Opernkomponisten nun mit „Attila“ kontinuierlich fort.

        In Mitschnitten konzertanter Aufführungen aus dem Prinzregententheater sorgen
         hervorragende Interpreten für authentisches Fluidum und vokale Klangpracht.

                                                                                                                               DANIELA FALLY                                           DENIZ UZUN

                                                                                                                Studium der Theaterwissenschaft, Musical-            Ihre Gesangsausbildung erhielt die deutsch-
                                                                                                                und Schauspielausbildung, Gesangsstudium             türkische Mezzosopranistin Deniz Uzun in
                                                                                                                in Wien: Damit legte die österreichische So-         Mannheim und an der Indiana University
                                                                                                                pranistin Daniela Fally die Grundlage für            in Bloomington (USA). Weitere Förderung
                                                                                                                ihre facettenreiche Bühnenkarriere. Als En-          erfuhr sie als Stipendiatin der Lied Akade-
     GIUSEPPE VERDI                      GIUSEPPE VERDI                     GIUSEPPE VERDI                      semblemitglied an der Volksoper Wien er-             mie des Heidelberger Frühlings und des
     LUISA MILLER                       I DUE FOSCARI                       ATTILA                              arbeitete sie sich ein umfangreiches Reper-          Richard-Wagner-Verbands. Noch während
     Marina Rebeka · Judit Kutasi       Leo Nucci · Guanqun Yu              Ildebrando D’Arcangelo              toire quer durch alle Genres. 2006 gab sie           ihres Studiums gastierte Deniz Uzun am
     Corinna Scheurle · Ivan Magrì      Bernadett Fodor · Ivan Magrì        Liudmyla Monastyrska                als Fiakermilli (Arabella) ihren Einstand an         Nationaltheater Mannheim und bei den Os-
     George Petean · Ante Jerkunica     István Horváth · Miklós Sebestyén   Stefano La Colla · Stefan Sbonnik   der Wiener Staatsoper, wo sie seit 2009 dem          terfestspielen Baden-Baden. In der Spielzeit
     Marko Mimica                       Chor des Bayerischen Rundfunks      George Petean · Gabriel Rollinson
                                                                                                                Ensemble angehört. Dort verkörperte sie              2015/2016 gehörte sie dem Opernstudio der
     Chor des Bayerischen Rundfunks     2 CD 900328                         Chor des Bayerischen Rundfunks
                                                                                                                u. a. Rosina (Il barbiere di Siviglia), Zerbinetta   Bayerischen Staatsoper an. Seit der Saison
     2 CD 900323                                                            2 CD 900330
                                                                                                                (Ariadne auf Naxos), Sophie (Der Rosenkavalier)      2016/2017 ist sie Ensemblemitglied am
                                                                                                                und Adele (Die Fledermaus). Bei den Salzbur-         Opernhaus Zürich. In diesem Rahmen sang
                                                                                                                ger Festspielen war sie 2012 für den ersten          sie u. a. den Hänsel (Hänsel und Gretel) und
     Ebenfalls                                                                                                  Festspielball und 2013 als Blonde (Die Ent-          die Titelpartie in Ravels L’enfant et les sortilèges.
     erhältlich:                                                                                                führung aus dem Serail) zu Gast, in München          In Lucia di Lammermoor und Salome wirkte sie
                                                                                                                als Zerbinetta und Adele. An vielen weite-           ebenso mit wie in einem Bühnenwerk von
                                                                                                                ren führenden Häusern von Dresden über               Vivaldi oder der Kinderoper Gold!. Gast-
                                                                                                                Paris und Mailand bis Chicago feierte sie            spiele führten Deniz Uzun zu den Münchner
                                                                                                                große Erfolge. Dabei arbeitete sie u. a. mit         Opernfestspielen, zu den Salzburger Fest-
                                                                                                                Simone Young, Nikolaus Harnoncourt und               spielen, zum Jūrmala Festival in Lettland
                         CD 900320                    CD 900329                     CD 900326                   Christian Thielemann zusammen.                       und zum Dallas Symphony Orchestra.

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
BIOGRAFIEN                                                                                         BIOGRAFIEN

                  JÖRG SCHNEIDER                                      GERHARD SIEGEL                                                              IVAN REPUŠIĆ

     Seit 2017 ist Jörg Schneider Ensemblemit-           Gerhard Siegel begann seine Laufbahn als          Der kroatische Dirigent Ivan Repušić wurde an der Musikakademie in Zagreb ausgebildet
     glied an der Wiener Staatsoper. Sein künst-         Instrumentalist und Komponist. Nach dem           und verfolgte weitere Studien bei Jorma Panula und Gianluigi Gelmetti. Dazu kamen
     lerischer Weg führte ihn zuvor von den              Gesangsstudium und einer Chorstelle am            Assistenzen am Badischen Staatstheater Karlsruhe und bei Donald Runnicles an der Deut-
     Wiener Sängerknaben über private Studien            Theater in Augsburg wurde er Ensemblemit-         schen Oper Berlin. Seine eigentliche Karriere startete Ivan Repušić am kroatischen Natio-
     zu Festengagements in Wiesbaden, an der             glied in Trier. Dort gelangte auch die Bühnen-    naltheater in Split als Chefdirigent und Operndirektor. Grundlegende Erfahrungen sam-
     Deutschen Oper am Rhein und an der Volks-           fassung von Deutschland – ein Wintermärchen       melte er auch als Musikalischer Leiter der Sommerfestivals in Split und Dubrovnik. Eine
     oper Wien. Der Tenor glänzte z. B. mit den          mit seiner Musik zur Uraufführung. Ab 1999        lange Freundschaft verbindet ihn mit dem Zadar Chamber Orchestra, dessen Chef er seit
     Mozart-Rollen Belmonte, Don Ottavio und             gehörte Gerhard Siegel dem Staatstheater          2005 ist. Von 2010 bis 2013 war Ivan Repušić Erster Kapellmeister und von 2016 bis 2019
     Tamino, aber auch als Ernesto (Don Pasquale),       Nürnberg an, wo er etwa Stolzing, Loge, Sieg-     Generalmusikdirektor an der Staatsoper Hannover. Dort dirigierte er z. B. den Fliegenden
     Alfred (Die Fledermaus), David (Die Meistersinger   mund, Parsifal und Siegfried verkörperte.         Holländer, Aida und Salome.
     von Nürnberg) und Herodes (Salome). Für die         Seit 2006 freischaffend tätig, gastierte er re-   2011 debütierte Ivan Repušić an der Deutschen Oper Berlin, wo er als Erster ständiger
     Saison 2021/2022 sind Auftritte als Haupt-          gelmäßig an der New Yorker „Met“, außer-          Gastdirigent bereits viele zentrale Werke präsentierte, darunter Die Zauberflöte, La traviata,
     mann (Wozzeck) in Wien sowie als Mime in            dem bei den Bayreuther Festspielen, an der        Un ballo in maschera, Tosca, Carmen und Tannhäuser. Er war u. a. auch an der Hamburgischen
     Wagners Ring in Wien und Dresden geplant.           Wiener Staatsoper sowie z. B. in Berlin,          Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin und dem New National
     Jörg Schneider gastierte u. a. in Baden-Baden,      Dresden, Barcelona, Paris, London und Tokio.      Theatre Tokyo sowie beim Orchestra sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, beim Rundfunk-
     bei den Salzburger und den Bregenzer Fest-          Im Konzertfach trat der Preisträger des           Sinfonieorchester Berlin, bei den Prager Symphonikern und der Slowenischen Philharmonie
     spielen sowie an den Opernhäusern in Mün-           Hans-Gabor-Belvedere-Wettbewerbs u. a. in         zu erleben.
     chen, Hamburg und Madrid. Zudem verfügt             Beethovens „Neunter“ oder auch in Schön-          Zur Spielzeit 2017/2018 übernahm Ivan Repušić das Amt als Chefdirigent des Münchner
     er über ein breites Lied- und Konzertreper-         bergs Gurre-Liedern mit dem SWR Sympho-           Rundfunkorchesters. Mit Verdis Luisa Miller setzte er den Auftakt zu einem Zyklus von
     toire von Bachs Johannespassion bis zu Berlioz’     nieorchester unter Michael Gielen und den         frühen und selten gespielten Verdi-Opern; die Livemitschnitte erschienen jeweils auf CD.
     Te Deum. Er hat mit Dirigenten wie Riccardo         Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta          Weitere Highlights waren Gastspiele in Budapest, Ljubljana und Zagreb sowie eine Tournee
     Muti, Zubin Mehta und Christian Thiele-             auf. An der Mailänder Scala debütierte der        mit Diana Damrau. Neue Repertoire-Horizonte eröffnete Ivan Repušić mit Igor Kuljerićs
     mann zusammengearbeitet.                            Tenor jüngst als Herodes (Salome).                Kroatischem glagolitischen Requiem und Jakov Gotovacs Oper Ero der Schelm.

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
INTERVIEW MATTHEW PEEBLES

             DIE MUSIKERINNEN UND MUSIKER DES                                                        matischen Teil der Physik fand ich relativ
                                                                                                     schwer zu verstehen. Mit achtzehn ging
             MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS                                                             ich nach New York und studierte ein Jahr
                                                                                                     an der Juilliard School bei Itzhak Perlman.
                                                                                                     Er ist ein wunderbarer Geiger und hat
                                                                                                     viel Humor. Aber ich hatte damals die
                        Ein Gespräch mit dem Geiger Matthew Peebles                                  Beziehung zwischen Student und Lehrer
                                                                                                     wohl grundsätzlich nicht verstanden;
                                                                                                     mir fehlte der nötige Respekt! Und ich
                                                                                                     habe immer noch Schwierigkeiten damit
     Matthew Peebles, Sie stammen aus Kalifornien.   Jahren war es mir wichtig, so schnell wie       – das gebe ich gerne zu. Doch ich habe
     Da denkt man als Europäer spontan eher an       möglich zu spielen. Ich habe immer mit          dann viel nachgedacht. Bis dahin hatte
     Windsurfen als an Geigespielen. Wie sind Sie    einem Buch auf dem Notenpult geübt und          ich nicht wirklich auf Intonation geach-
     zu Ihrem Instrument gekommen?                   gleichzeitig gelesen, zum Beispiel den          tet, sondern war nur meiner Empfindung
                                                     Roman Der letzte Mohikaner. Ich wollte ein-     gefolgt; mir war es viel wichtiger, im Mo-
     Das haben meine Eltern entschieden.             fach nur die Zeit füllen, denn ich sollte       ment zu bleiben als sauber zu spielen.
     Mein älterer Bruder hatte mit Geige an-         jeden Tag eine Stunde vor und eine Stun-        Geige spielen war für mich, als ob man
     gefangen und wieder aufgehört; doch sie         de nach der Schule üben.                        ein Mikrofon vor den Lautsprecher halten
     wollten es auch mit mir probieren. Heute                                                        würde. Dadurch konnte ich mich emotio-
     bin ich der einzige Musiker in der Familie.     Wann hat es dann „klick“ gemacht?               nell immer höher treiben, das war wie
     In der sogenannten Babyboomer-Genera-                                                           eine Befreiung. Ich habe mich schließlich
     tion wollten viele Väter und Mütter, dass       Als ich 15 war, besuchte ich das Interlo-       auch sehr mit der Interpretation von lang-      schickt und hatten sogar einen Auftritt
     ihre Kinder sich mit Kunst, Musik oder          chen Arts Camp – eine Art Sommeraka-            samen Sätzen beschäftigt. Die Herausfor-        im kleinen Konzertsaal der Carnegie Hall.
     Tanz beschäftigen; so war es auch bei           demie – in Michigan. Bis dahin hatte ich        derung besteht darin, die Spannung zu
     meinen Eltern. Sie fanden das wichtig für       tatsächlich gedacht, dass Bach langweilig       halten und den Blick für das große Ganze        Warum haben Sie dann entschieden, nach
     meine Entwicklung. Ich habe mit fünf            und formelhaft ist und man nach zwei            zu haben. Besonders bei romantischen            Deutschland zu wechseln?
     Jahren im Gruppenunterricht angefan-            Takten schon weiß, wie es weitergeht.           Stücken wie dem zweiten Satz von Brahms’
     gen, doch ich hatte eine relativ kurze          Eines Tages habe ich die berühmte Cha-          Violinkonzert muss man gut überlegen,           Der Hauptgrund war, dass ich mich neu
     Aufmerksamkeitsspanne. Meine Eltern             conne durchgespielt und mir ist ein Licht       worauf man den Fokus legen will.                erfinden wollte, als Geiger wie als Mensch.
     bekamen aber mit, dass ich anfing, klas-        aufgegangen. Ich habe plötzlich gemerkt,                                                        Und ich habe damals erwartet, dass ein
     sische Musik im Radio zu hören. Ich             wie vielschichtig diese Musik ist und dass      Waren Sie bereits Student am Boston Conser-     anderes Land und eine andere Umgebung
     habe ein paar Stücke auf Kassette aufge-        man sich ein Leben lang damit beschäfti-        vatory, als Sie all das entdeckten?             das befördern würden. Aber letztendlich
     nommen und versucht, sie nachzuspie-            gen kann. Diese Erkenntnis kam ganz                                                             muss es von innen kommen.
     len. Deshalb gewannen sie wohl den Ein-         unerwartet, nicht durch einen bestimm-          Ja, da habe ich bei Lynn Chang studiert.
     druck, dass ich Interesse und Talent zum        ten Lehrer, sondern durch die Musik             Er hat mir eine große Freiheit gegeben          Wie hat Ihr Weg Sie an die Hochschule für Mu-
     Violinspiel habe.                               selbst. Dafür bin ich Bach sehr dankbar!        und lediglich darauf geachtet, dass ich         sik Hanns Eisler nach Berlin geführt?
                                                                                                     immer weiter an mir arbeite. Ich durfte
     Haben Sie selbst gleich gespürt, dass das       War damit klar, dass Sie Berufsmusiker werden   wirklich beinahe alles machen, was ich          Eigentlich war ich von Gernot Süßmuth,
     „Ihr Ding“ ist?                                 möchten?                                        wollte, die Stücke auswählen und viel           Professor an der Weimarer Musikhoch-
                                                                                                     mit meinem damaligen Ensemble, dem              schule, eingeladen worden, bei ihm zu
     Nein, lustigerweise habe ich mich damals        Noch nicht. Ich hatte damals auch großes        Sospiro Quartet, ausprobieren. Wir be-          studieren. Ich musste natürlich die Auf-
     vor allem über die positive Aufmerksam-         Interesse an Physik. Aber Musik machte          suchten drei Jahre lang die Streichquar-        nahmeprüfung machen, und da ich schon
     keit meiner Eltern gefreut. In den ersten       mir einfach mehr Spaß, und den mathe-           tett-Klasse, wurden auf Wettbewerbe ge-         in Deutschland war, habe ich sie auch an

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DIE SCHÖNE GALATHÉE Komisch-mythologische Oper in einem Akt von Franz von Suppè - Münchner Rundfunkorchester
INTERVIEW MATTHEW PEEBLES                                                                         INTERVIEW MATTHEW PEEBLES

                                                                                                    Ich hatte in Berlin bereits mit Eugene             gierig und schauen nicht einfach gelang-
                                                                                                    Nakamura zusammengearbeitet, der in-               weilt aufs Handy.
                                                                                                    zwischen Stimmführer der Zweiten Vio-
                                                                                                    linen im Rundfunkorchester ist. 2018               Wie geht es Ihnen mit dem Musizieren in Coro-
                                                                                                    hat er mich eingeladen, bei einem Pro-             na-Zeiten? Das Münchner Rundfunkorchester
                                                                                                    jekt hier als Aushilfe mitzuwirken. Es             hat ja in dieser schwierigen Phase erstaunlich
                                                                                                    hat Spaß gemacht, die Kollegen waren               viel gemacht.
                                                                                                    sehr nett und es gab einen angenehmen
                                                                                                    Austausch. Ich finde es wichtig, sich gut          Ja, wir haben Glück, dass wir ein Rund-
                                                                                                    zu verstehen, wenn man gemeinsam                   funkorchester sind, für Sendungen spie-
                                                                                                    musiziert. Man muss nicht zu Freunden              len und Aufnahmen machen können.
                                                                                                    werden; aber es ist natürlich schön, wenn          Das ist ein großer Vorteil. Natürlich ist
                                                                                                    das passiert. Jedenfalls sollte man ein ge-        es ein Unterschied, ob Live-Publikum da
     Der Geiger Matthew Peebles bei dem Projekt „Patenschaft macht Schule“ im Münchner Funkhaus     meinsames Ziel haben. Ich dachte, es               ist oder nicht. Aber die Musik selbst und
                                                                                                    könnte passen. Daher habe ich das Probe-           das Musizieren machen mir trotzdem
                                                                                                    spiel absolviert.                                  immer Freude. Und es tut mir sehr leid
     der Hochschule für Musik Hanns Eisler           bei dem ich das kann. Er ist mein Mentor                                                          besonders für die freiberuf lichen Kolle-
     abgelegt. Ich wurde tatsächlich genom-          geworden; ich habe ihm auch später im-         Spricht Sie das spezielle Repertoire des Orches-   ginnen und Kollegen, die gar keine Kon-
     men – und wie viele andere Ausländer            mer wieder mal vorgespielt.                    ters an?                                           zerte geben dürfen. Denn das Auftreten
     habe ich mich in diese Stadt verliebt.                                                                                                            vor Publikum ist Teil der Identität eines
     Berlin ist toll, besonders wenn man 20          Wie findet man dann in die Orchesterszene      Ja, ich finde es interessant. Mal spielen          Musikers. Und wenn das fehlt, fragt man
     oder 21 ist. Die Stadt bietet viele Möglich-    hinein?                                        wir Oper, mal Symphonisches und manch-             sich: Wozu bin ich da?
     keiten und ist sehr lebendig. Ich habe                                                         mal Crossover; jazzige Sachen gefallen
     dann verschiedene Lehrer ausprobiert,           Durch Probespiele – und das ist nicht so       mir besonders gut. 2017 bin ich zum Bei-           Was machen Sie in Ihrer Freizeit, um abzu-
     angefangen zu arbeiten und bei Lothar           leicht. Aber am Konzerthaus Berlin gab         spiel mit dem Dogma Chamber Orche-                 schalten?
     Strauß von der Staatskapelle Berlin privat      es damals sogenannte Substitutsstellen:        stra beim WDR-Jazzfestival aufgetreten.
     studiert. Seit einigen Jahren hat er auch       Das Honorar betrug 25 Euro für die Probe       Der Jazz ist eine spannende Welt, die ich          Ich koche gern, und ich lese gern: keine
     eine Professur an der Universität für Mu-       und 50 Euro pro Konzert. Man musste            gern noch mehr entdecken würde.                    bestimmte Richtung, viel moderne fiktio-
     sik und darstellende Kunst in Wien.             nur ein Werk vortragen, und ich habe                                                              nale Literatur, aber auch Sachbücher.
                                                     mein damaliges Lieblingsstück, die Solo-       Sie waren auch schon am Education-Projekt          Von einem Freund in Boston hatte ich
     Was hat er Ihnen mitgegeben, was Sie so im      sonate für Violine von Béla Bartók, ge-        „Patenschaft macht Schule“ des Rundfunkor-         zum Beispiel den Roman Krieg und Frieden
     akademischen Betrieb vorher nicht gefunden      wählt. Dadurch bekam ich ein paar Zeit-        chesters beteiligt. Dabei waren die Schülerin-     bekommen; ich habe wirklich versucht
     hatten?                                         verträge. Am Staatstheater Cottbus er-         nen und Schüler auch im Funkhaus zu Gast.          dranzubleiben, aber es gelang mir nicht.
                                                     hielt ich die Gelegenheit, Oper zu spielen     Wie lief das ab?                                   Drei Jahre später bekam ich das Buch
     Lothar Strauß ist ein wunderbares Vorbild.      und zu verstehen, wie das funktioniert                                                            von einem anderen Freund nochmal und
     Er spielt wie ein Gentleman und spricht         und wie f lexibel man da sein muss. Das        Wir hatten die Aufgabe, ein paar Lieder            fand es super. Ich glaube, es war eine
     sehr poetisch über die Musik und das Le-        ist wirklich eine ganz andere Welt als         einzustudieren, und haben auch Rhyth-              Frage der Übersetzung. Deshalb lese ich
     ben – gleichzeitig aber immer klar und          Symphonien zu spielen. Anschließend            musübungen gemacht. Außerdem habe                  einfach alles, was mein Interesse weckt.
     direkt. Auch wenn manches eigentlich            ging es zurück ans Konzerthaus, und            ich viele Fragen zur Musik und zur Geige
     schwer zu beschreiben ist, fand ich es          dann bin ich hierhergekommen.                  beantwortet: wie es ist, als Kind Geige            Das Gespräch führte Doris Sennefelder.
     leicht, ihn zu verstehen. Bei ihm konnte                                                       üben zu müssen, ob das wirklich Spaß
     ich tatsächlich ein Student sein, und er        Hatten Sie vorher schon Kontakt zum Münchner   macht und so weiter. Es ist toll, mit Kin-
     ist wahrscheinlich bis heute der einzige,       Rundfunkorchester?                             dern zu arbeiten. Sie hören zu, sind neu-          Weitere Interviews: rundfunkorchester.de/interviews

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ORCHESTERBESETZUNG

               MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER                                                                               VORSCHAU

     CHEFDIRIGENT             VIOLA                     FAGOTT                MÜNCHNER                                             MÜNCHNER
     Ivan Repušić             Norbert Merkl             Till Heine            RUNDFUNKORCHESTER                                    RUNDFUNKORCHESTER
                              Hans-Ulrich Breyer        Kaspar Reh            4. MITTWOCHSKONZERT                                  4. KLASSIK ZUM STAUNEN
     ERSTE KONZERTMEISTER     Tilbert Weigel                                                                                       ab 6 Jahren
     Henry Raudales           Albert Bachhuber          HORN                  Mi. 5. Mai 2021 – 20.30 Uhr
     Stanko Madić            Malgorzata Kowalska-      Hanna Sieber          PRINZREGENTENTHEATER                                 Sa. 29. Mai 2021 – 17.05 Uhr
                              Stefaniak                 Claudius Müller       Konzert ohne Publikum im Saal                        STUDIO 1 IM FUNKHAUS
     STELLV. KONZERTMEISTER   Christopher Zack          Matthias Krön*        Live im Hörfunk auf BR-KLASSIK und                   Konzert ohne Publikum im Saal
     Doren Dinglinger                                   Marc Ostertag         als Videostream über br-klassik.de                   Übertragung des Konzertmitschnitts
     Elena Soltan             VIOLONCELLO               Franz Kanefzky                                                             im Hörfunk auf BR-KLASSIK
     So Jin Kim               Uladzimir Sinkevich                             LE GRAND TANGO
     Chiharu Taki*            Alexandre Vay             TROMPETE              Hommage an Astor Piazzolla                           Konzertfilm als Video on demand ab
                              Song-Ie Do                Mario Martos Nieto                                                         Ende Mai 2021 über
     ERSTE VIOLINE            Rabia Aydin               Josef Bierlmeier      Zum 100. Geburtstag des Komponisten                  rundfunkorchester.de
     Karol Liman              Wolfram Dierig            Makio Bachauer
     Ralf Klepper             Zoé Karlikow*                                   Werke von Astor Piazzolla („Adiós Nonino“,           MIT HÄNDEL DURCH EUROPA
     Norbert Bernklau         Jean-Baptiste Schwebel*   POSAUNE               „Oblivion“, Konzert für Bandoneon und                Eine Reise zum Ruhm
     Uta Hannabach                                      Elmar Spier           Orchester, „Le grand tango“ für Violoncello
     Hande Özyürek            KONTRABASS                Damien Lingard        und Orchester u. a.)                                 Musik von Arcangelo Corelli, Antonio
     Julia Kühlmeyer          Ingo Nawra                Markus Blecher                                                             Vivaldi und Georg Friedrich Händel
     Nu Lee Joung             Peter Schlier                                   Lothar Hensel BANDONEON
     Savva Girshenko          Martin Schöne             PAUKE /SCHLAGZEUG     Alexandre Vay VIOLONCELLO                            Ayelet Kagan SOPRAN
     Doreen Dasol Yun*        Christian Brühl           Christian Obermaier   Annekatrin Hentschel MODERATION                      Jerzy May ERZÄHLER
     Joseph Rappaport*                                  Alexander Fickel      Alondra de la Parra LEITUNG                          Ektoras Tartanis LEITUNG
                              FLÖTE                     Andreas Moser
     ZWEITE VIOLINE           Christiane Dohn                                 Aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte unserer   Aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte unserer
     Eugene Nakamura          Alexandra Muhr            HARFE                 Website:                                             Website:
     Ga Young Son-Turrell                               Uta Jungwirth         rundfunkorchester.de                                 rundfunkorchester.de
     Julia Bassler            OBOE
     Eva Hahn*                Berta Bermejo Moya*
     Ionel Craciunescu        Jürgen Evers
     Martina Liesenkötter     Florian Adam
     Josef Gröbmayr
     Florian Eutermoser       KLARINETTE                Stimmführer / Solo
     Emmanuel Hahn            Eberhard Knobloch
     Matthew Peebles          Caroline Rajendran        * Zeitvertrag

20                                                                                                                                                                                      21
IMPRESSUM

                                                                                                                                                                          DAS KL ASSI KPORTAL
                                                                                                          MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER
                                                    DES MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS

                                                                                                                                                                          Wir lieben
                                                                                                          CHEFDIRIGENT Ivan Repušić
                                                                                                          MANAGEMENT Veronika Weber
                                                                                                          Bayerischer Rundfunk, 80300 München

                                                                                                                                                                          Musik ...
                                                                                                          Tel. 089/59 00 30 325

                                                                                                          rundfunkorchester.de

Freundschaft schließen, das bedeutet Gewinn für     Mit Ihrer Mitgliedschaft im Freundeskreis unter-
                                                                                                          PROGRAMMHEFT
jeden: Werden Sie Mitglied im Freundeskreis eines   stützen Sie die Nachwuchsförderung begabter
                                                                                                          Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk,
Orchesters von großem Renommee und vielseiti-       junger Musiker sowie nachhaltige pädagogische
                                                                                                          Programmbereich BR-KLASSIK
gem Engagement. Teilen Sie Ihre Begeisterung für    Aktivitäten des Orchesters an Schulen. Bei weiteren
                                                                                                          REDAKTION Dr. Doris Sennefelder
Musik mit den Freunden des Münchner Rundfunk-       ausgewählten Projekten tritt der Freundeskreis
                                                                                                          GESAMTKONZEPT & LAYOUT
orchesters!                                         als Unterstützer des Orchesters auf.
                                                                                                          factor product münchen
                                                                                                          FOTOGRAFIE TITEL mierswa-kluska.de
                                                                                                          GRAFISCHE UMSETZUNG Antonia Schwarz

                                                                                                          Nachdruck nur mit Genehmigung.

                                                                                                          TEXTNACHWEIS Jörg Handstein: Originalbeiträge
                                                                                                          für dieses Heft; Handlung, Biografien und Musikerin-
                                                                                                          terview: Doris Sennefelder.

                                                                                                          BILDNACHWEIS Wikimedia Commons, Public Domain
                                                                                                          (2, 4, 6, 7, 8, 9, 11); © Philipp Jelenska (13 li.); Silviane
                                                                                                          Brauer (13 re.); Claudio Hiller (14 re.); Damil Kalogjera
                                                                                                          (15); BR/Max Hofstetter (18); Archiv des Bayerischen
                                                                                                          Rundfunks.

         NUTZEN SIE DIE VORTEILE EINER MITGLIEDSCHAFT IM FREUNDESKREIS!                                   NOTENMATERIAL Verlag Dohr, Köln.

              •   Erhalten Sie aktuelle Informationen zu Konzerten und Projekten des
                  Münchner Rundfunkorchesters!
                                                                                                                                                                          ... und diese
              •
              •
                  Sichern Sie sich bevorzugt Konzertkarten mit Ermäßigungen!
                  Erleben Sie Probenbesuche mit speziellen Einführungen!
                                                                                                                                                                          Liebe möchten
              •
              •
                  Erhalten Sie Kontakt zu Musikern, Dirigenten und Solisten!
                  Beziehen Sie signierte CDs zu vergünstigten Preisen!                                                                                                    wir teilen:
Kontakt / weitere Informationen: Freundeskreis des Münchner Rundfunkorchesters e.V.
                                                                                                                                                                          br-klassik.de
Tel. (089) 29 09 73 00 · E-Mail: info@fmro.de · fmro.de
MENSCHEN. THEMEN.
        gust
         für Juli/Au
            elnummer
                Jahr, Dopp
                       * 11 Ausg
                                aben pro
                                                AUFFÜHRUNGEN.

JEDEN MONAT*                                                                             ODER ONLINE UNTER
IM ZEITSCHRIFTENHANDEL                                                                   WWW.OPER-MAGAZIN.DE

                                                 WAS KOMMT!
                                                       WAS LOHNT!
                                                     WAS WAR!
                                                     PROBEABO JETZT BESTELLEN!
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