Die Sektion in Aktion! - TEUFELSGRAT 2 - 2020 - DAV Aachen
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Die Sektion in Aktion! 2 — 2020 Deutscher Alpenverein Sektion Aachen DAVON .2 — 2020 S.19 KURSE & TOUREN TEUFELSGRAT Auf der Schneide zwischen Himmel und Hölle (Siehe Cover) HOCHTOURWOCHE CAMP WALLIS JETZT ALLE KURSE & TOUREN 2021
SEKTION AACHEN GESCHÄFTSSTELLE Römerstr. 41-43, 52064 Aachen DAVON .2 — 2020 des Deutschen Alpenvereins e.V. geöffnet donnerstags 16-20 Uhr Tel: 0241 / 4014387 Fax: 0241 / 4014388 VORSTAND HÜTTEN UND WEGE GRUPPEN E-Mail: info@dav-aachen.de www.dav-aachen.de 1. Vorsitzender Haus Rohren Familiengruppe „Gämsen“ Helga Palmisano, Joe Palmisano, LIEBE LESER & Norbert Balser Holger Lapp Urs Maas norbert.balser@dav-aachen.de holger.lapp@dav-aachen.de urs.maas@dav-aachen.de Martina Wernerus 2. Vorsitzende Anton-Renk-Hütte Plaisirtourengruppe Dr. Dietmar Petras dietmar.petras@dav-aachen.de Peter Zöhrer anton-renk-huette@dav-aachen.de Annette Tiltmann Annette.tiltmann@dav-aachen.de IMPRESSUM DAVON: LESERINNEN! Schatzmeister Tim Klersy Timm.kerlsy@dav-aachen.de Beauftragter für das Arbeitsgebiet der Sektion Aachen NN Bergtourengruppe Ortrud Knauf Ortrud.knauf@dav-aachen.de Mitteilungen der Sektion Aachen des Deutschen Alpenvereins Redaktion: LIEBE BERGFREUNDE! DAVON BERICHTEN WIR Schriftführer NATURSCHUTZ Seniorenwandergruppe Brigitte Balser, Andrea Dworschak, Ramona Gilleßen Jutta Peters Dirk Emmerich, Lucy Kopczinski, Liebe Leserinnen und Leser, S.4 HÜTTENTOUR SCHOBERGRUPPE ramona.gillessen@dav-aachen.de Naturschutzreferent jutta.d.peters@arcor.de Dorothea Bastin, Lisa Surkamp, Dr. Georg Stoll Hans Graffenberger, S.6 EINE ETWAS ANDERE SAISON Jugendreferent Naturschutzreferent@dav-aachen.de Klettern 27+ hinter uns liegt ein besonderes Jahr, das uns viel abverlangt hat und uns S.8 STUBEIER Leon König Ramona Gilleßen Verantwortlich i.S.d.Presserechts einige Grenzen aufgezeigt hat. Wir haben gelernt – und lernen immer noch. S.10 TEUFELSGRAT leon@jdav-aachen.de Klettern und Naturschutz ramona.gillessen@dav-aachen.de und Redaktionsadresse: Aber vor uns liegt auch etwas – etwas Besonderes: das neue DAVon und mit S.13 SEKTIONSFENSTER DAVON .2 — 2020 S.2 SEKTION AACHEN Joachim Opitz Lisa Surkamp Beisitzer joachim.opitz@dav-aachen.de Klettern 50+ davon@dav-aachen.de ihm ein JA zur Freiheit, zur Gemeinschaft, zum Naturerlebnis, zu Gipfelfesten WANDERUNG IN DER REGION und zum Mut! Wir haben auf unseren Touren die Angst, die momentan überall DAVON .2 — 2020 S.3 VORWORT Tina Emonts-pohl Monika Cordes S.14 BÄCHEWANDERUNG BEI SIMONSKALL Redaktionsschluss: tina.emontspohl@dav-aachen.de ÖFFENTLICHKEITSARBEIT & SERVICE monika.cordes@dav-aachen.de 31. März / 30. September zu spüren ist, umgewandelt in eine vernünftige Vorsicht. Nur unsere Selbstver- S.15 AK CHRONIK Thomas Link antwortung und das umsichtige Verhalten mit anderen gibt uns die Sicherheit S.16 HTW CAMP WALLIS thomas.link@dav-aachen.de Redaktion DAVON: Volleyball Layout: Mitteilungen der Sektion Aachen Gabi Hüning und das Vertrauen die Erlebnisse in den Bergen auch wirklich genießen zu S.19 KURSE & TOUREN 2021 Lisa Hansen - www.imagedruck.de AUSBILDUNG Redaktion Lisa Surkamp gabi.huening@dav-aachen.de können. Das Gleiche gilt zur Zeit auch für die Herausforderungen des Alltags. S.32 MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2020 davon@dav-aachen.de Titelbild: DAVON LÄDT EIN Ausbildungsreferent Skigymnastik „Teufelsgrad“ Unser DAVon zeigt diesmal ein so buntes Bild der Sektion und der Tourenmög- S.33 MITGLIEDERVERSAMMLUNG Klaas Ebel Lichtbildervorträge NN Foto: Patrick Starzetz klaas.ebel@dav-aachen.de Dr. Josef Bremen Skigymnastik@dav-aachen.de Bilder Seite 2: lichkeiten in den Alpen, dass wir Berichte von Fernreisen gar nicht vermisst S.34 VOLKSINITIATIVE ARTENVIELFALT josef.bremen@dav-aachen.de Walliser Alpen haben. Es geht in bekannte und unbekannte Ecken, allein und gemeinsam - S.35 AK UMWELT JUGEND Integrative Klettergruppe (Lisa Surkamp) ins Wallis und die Schobergruppe, mit Camp-Charakter oder Solo-Speed-Bege- INTERVIEW - EIN GESPRÄCH MIT Sektionsfenster Christina Schoenen hung. Wir haben als Sektion das kurze Sommerfenster wirklich gut genutzt! S.36 JOACHIM OPITZ Kinder- und Jugendklettern Marie-Luise Klose christina@jdav-aachen.de Redaktioneller Hinweis: Leon König marie-luise.klose@dav-aachen.de Die Beiträge geben die Meinung der In eigener Sache möchten wir euch mitteilen, dass sich aus Altersgründen Jut- S.38 LAGGINHORN Verfasser, nicht die des Deutschen ta Peters aus dem Redaktionsteam zurückgezogen hat. Sie hat als sehr enga- S.39 KURS SCHWEIZ leon@jdav-aachen.de Mountainbikegruppe Alpenvereins oder dessen Sektion klaas.ebel@dav-aachen.de Bibliothek Sebastian Wolfrum Aachen wieder. gierte Redakteurin seit fast 25 Jahren vor allem die Wandergruppen vertreten ROCKS OF EUROPE Marlis Walter sebastian.wolfrum@dav-aachen.de und kam in der Schlussredaktion jedem Fehlerteufel auf die Schliche. Habt also S.41 BASALTSTEINBRÜCHE BEI ETTRINGEN SPORT- UND WETTKAMPFKLETTERN marlis.walter@dav-aachen.de Druck und Versand: bitte Nachsicht, wenn Ihr vielleicht noch einen Tippfehler entdecken solltet! S.42 BLOG imageDRUCK+MEDIEN GmbH Sportkletterbeauftragter Materialwart Karl-Friedrich-Straße 76 BIBLIOTHEK Lothar Braun Helmut Vor 52072 Aachen Was Ihr auf jeden Fall finden solltet, ist das vielfältige Ausbildungsprogramm, S.44 SCHMÖKER ECKE lothar.braun@dav-aachen.de materialausleihe@dav-aachen.de www.imagedruck.de das wir kurz im Heft vorstellen und das unter www.dav-aachen.de/kurse DAVON PINNT AUF ausführlich darstellt, was im nächsten Jahr alles angeboten wird! Markiert S.47 BUNTES BRETT schon einmal euren Lieblingskurs und legt das Heft unauffällig unter den Weihnachtsbaum. „Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur Das Redaktionsteam wünscht euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest flößt uns soviel Demut ein wie der Anblick von Bergen“ und ein erlebnisreiches Jahr 2021. Bleibt gesund und passt auf euch auf! (aus Finnland) Für die Redaktion, Dirk Emmerich
Bänke vor der Hütte schon in den Schatten Abendessens gefragt werden. des Nachmittags getaucht sind. „Dal Baht“ nepalesisches Curry Für den nächsten Tag zur Elberfelder wird angeboten. Das ist mal was. Hütte gibt es wieder zwei Varianten. Über Das Essen übertrifft alle Erwar- DURCH DIE WILDE die 2958 m hoch gelegene Hornscharte tungen. Lecker. Köstlich. Absolut oder über die 28m niedrigere Klammer- fantastisch. Ich mache mich auf scharte. Der Hüttenwirt empfiehlt unbe- zu Küche um das Rezept zu erfra- SCHOBERGRUPPE dingt den ersten Weg, wenn man wie wir gen. Rezept hätte er keins, verrät ohne Eisen und Pickel unterwegs ist. Ziem- mir Hüttenwirt und Küchenchef lich weglos geht es zunächst ein von teils Herbert Mayerhofer, aber wenn gefrorenem Schnee bedeckten Geröllfeld ich wollte, käme er nachher an Hüttenwanderung im den wilden Teil der Ostalpen steil bergauf. Da waren wir froh, das Geröll unseren Tisch und würde mir endlich erreicht zu haben, auch wenn man die Zutaten sagen. Klar, will ich! Pause auf der Nossberger Hütte Niedere Gradenscharte weiter gut auf seine Füße achten musste, Zwei Stunden später ist ein kom- ES RUMPELT UND KNARZT. wenn man möchte, dass es bei der Geh- plettes A4 Blatt eng vollgeschrie- IMMER ENGER WINDET SICH DER richtung bergauf bleibt. Erst spät ist zu ben und es stehen nur wenige RAUE WEG ENTLANG DES BACHES erkennen, dass der Weg durch die Rechte Handlungsempfehlungen zwi- BERGAN. ES GEHT NUR LANGSAM der beiden Scharten verläuft. Ab hier führt schen den zahlreichen Zutaten. UND VORSICHTIG VORWÄRTS BIS ein mehr oder weniger gut versicherter Wir sprechen über dieses und WIR DEN 1686M HOCH GELEGENEN Steig durch die Felsen bis hinauf in die jenes wie z.B. über den Wandel PARKPLATZ SEICHENBRUNN ERREI- Hornscharte. Ein Blick bergab auf die an- der Hütten und der Hüttengäste. DAVON .2 — 2020 S.4 HÜTTENTOUR SCHOBERGRUPPE DAVON .2 — 2020 S.5 HÜTTENTOUR SCHOBERGRUPPE CHEN. HIER WECHSELN WIR VON dere Seite verrät ein kleines Problem. Es ist Ich persönlich trauere Massen- ZWEI PAAR REIFEN AUF ZWEI PAAR absolut steil und reiner Firm, oder Harsch lagern mit winzigen Fenstern für SCHUHE UND VERABSCHIEDEN UNS oder wie immer das heisst, zumindest sehr 20 Personen weder akustisch FÜR DIE NÄCHSTEN TAGE VON AUTO gefroren und sehr glatt. Keine Chance mit noch olfaktorisch nach, aber das UND MOBILFUNKNETZ. Wanderschuhen, selbst die Stöcke helfen was heute manche von einer hier nicht weiter. Kann man vielleicht das Berghütte erwarten, scheint mir Wir haben eine Karte gekauft, die Tour erste Stück noch kletternd am Fels über- doch sehr übertrieben. Zu vie- auf die GPS-Uhr kopiert und die Hütten winden, folgt danach ein ganzes Stück le Leute folgen inzwischen nur gebucht. Unsere Infos über die Strecke ohne irgendeine Felsscheibe zum Festhal- einem Trend stolpern maximal stammen aus dem August. Jetzt ist Mitte ten. Ganz unten schiebt sich langsam die ausgestattet aber technisch völ- Juli. Den Unterschied sollten wir noch Sonne auf das die traurigen Reste dieses lig überfordert durch die Berge, herausfinden. ehemalig stolzen Gletschers. werden zu einer Gefahr für sich Zunächst aber geht es zu Fuß bergauf, erst und andere, führen sich aber gemächlich dann allmählich steiler. Immer Abstieg zur Lienzer Hütte DAS IST UNSERE LÖSUNG. SOBALD auf der Hütte auf, als wären sie wieder bieten sich wunderschöne Aus- SCHWARZE WEGE DIE KRAFT DER SONNE DIE OBERE Sonnenkönige in Versallies. sichtsplätze für eine ausgiebige Pause an, Am nächsten Morgen ist die Luft klar wie an ein Sicherungsseil greife und sich dieses SCHICHT EIN WENIG ANGETAUT Keine Seilbahn, nur lange aber in Anbetracht der heraufziehenden frisch gewaschen und der Himmel zeigt einschließlich der nächsten vier Anschlag- HAT, WIRD DER UNTERGRUND und/ oder schwierige Wege Wolken und angekündigtem Nachmittags- sich von seiner besten Seite. Dumm ist punkte vom Fels abhebt. Hier scheint der GRIFFIG UND WIR KÖNNEN UNS AN führen zur Elberfelder Hüt- Pool der Elberfelder Hütte gewitter ziehen wir ein zügiges Vorankom- das nicht, denn der vor uns liegende Weg Verzicht auf diese Sicherung sinnvoll. DEN ABSTIEG WAGEN. BIS DAHIN te und deshalb kommen solche Gäste men vor. Das Foto auf einem Restschnee- ist zwar nicht allzu lang, aber tiefschwarz Zum Glück ist der Fels griffig, so dass die ENTSPANNTES NICHTSTUN BEI BES- nicht hierher. Ein Grund, warum Her- kommen. Oft blieben so Zimmer leer, feld muss aber sein, es könnte ja jetzt im ausgewiesen. Trittsicher und schwindelfrei Sicherungen mit ein wenig Klettergeschick TER AUSSICHT UND REINER LUFT. bert Mayerhofer den Job als Hüttenwirt erzählt sie, die sie sonst mühelos hätte Sommer das Einzige bleiben, nach allem sollte man hier auf jeden Fall sein, denn die verzichtbar sind. immer noch gern ausführt. Schnell ist vermieten können. Schade sowas und was wir gehört haben, glauben wir -noch-. Bewertung ist nicht der Länge des Wegs Gut zwei Stunden später ist es so weit. es spät geworden am Tisch mit diesem ärgerlich dazu. Zum Ende der ersten Etappe geht es noch geschuldet. Die ersten seilversicherten Pas- Bei den aktuellen Verhältnissen und ohne Zunächst mit etwas Mut die Scharte bis interessanten, sehr sympathischen Mann Gar nicht ärgerlich ist der Weg zur Hoch- einmal richtig steil durch ein Geröllfeld, sagen lassen nicht lange auf sich warten. Steigeisen wählen wir die mit 2796m zum Fels queren und dann daran entlang mit seinen interessanten Geschichten und schoberhütte. Bis auf tägliche Stück steiles bevor sich die Landschaft weitet und wir, In leichter Kraxelei überwinden wir die Höhe „Niedere Gradenscharte“. Die hohe gehend, dann kletternd erreichen wir die so endet ein weiterer Tag im bequemen Geröllfeld vielleicht, aber ansonsten ist es umgeben von den umliegenden Gipfeln, luftigen Stellen problemlos. Nur ein kleines Geradenscharte ist zwar nur wenige Meter felsfreie Passage. Mit den Stöcken als zu- eigenen Daunenschlafsack. hier wundervoll wie die Tage zuvor. Der in leichtem auf und ab an mehreren Berg- Stück später stehen wir unvermittelt vor höher, aber der Weg soll aktuell ohne Hoch- sätzliche Haltepunkte geht es erst noch eigentlich rote Weg erfährt eine zusätzliche seen vorbei das letzte Stück zur 2508m einer recht steilen vereisten Schneeplatte. tourenausrüstung nicht begehbar sein. etwas vorsichtig dann immer sicherer das GEMÜTLICH WIRD’S Schwierigkeit dadurch, dass er durch viele hoch gelegenen Wangenitzseehütte zu- Was wäre es doch schön, wenn sich die nächste steile Stück hinunter. Anschließend Am nächsten Tag wartet ein langer und Schneefelder an einigen Stellen unzugäng- rücklegen. Inzwischen hat sich der Him- Steigeisen jetzt im Rucksack statt im Kof- Der 3061m hohe Keeskopf hat im letzten wird das Gelände weiter und um einiges unschwieriger Weg auf uns. Wie wandern lich und schwer zu erkennen ist, was einige mel vollständig verdunkelt, so dass wir die ferraum befinden würden. Es hilft nichts. Stück ein dickes Schneefeld, dass wohl, wie flacher, so dass man recht gut in weiten zur Lienzer Hütte, fast wieder am Parkplatz. nette zusätzliche Kletterpassagen bringt. ursprüngliche Idee, mit wenig Gepäck noch Etwas weiter oben ist die Platte schmaler umgekehrte Wanderer sagen, vereist ist. Serpentinen bis zum Anfang des Feldes Kurz hatten wir überlegt, direkt bis zur Ich mag das ja. Der geplante Gipfel hin- zum 3.283 m hohen Gipfel des Petzeck und etwas weniger steil, also hinaufkraxeln Keine gute Idee mit leichten Wanderschu- hinuntergleiten kann. Noch ein wenig hi- Hochschoberhütte weiter zu gehen, aber gegen erweist sich als „Schutthaufen“ so zu steigen, durch eine ungefährlichere und queren. Besonders elegant sehen die hen und so erreichen die Adolf-Noßberger- nauf und hinunter führt der Weg anschlie- da wir auf dem Weg dorthin gerne noch auf dass wir dankend verzichten. Runde um den See ersetzen. Immerhin 46 ersten Schritte nicht aus, aber zumindest Hütte auf 2.488m erneut ohne Gipfelglück ßend entspannt zur Elberfelder Hütte auf den 3064m hohen Prijakt möchten, gön- Weit hinter der 2763m hohen Mirnitz- Gipfel über 3000m hat die Schobergruppe bekommen die Wanderstöcke endlich ein- Selbstgemachte Saftschorlen und ein we- 2348m weiter. Für die angrenzenden Gipfel nen wir uns die Zwischenübernachtung. scharte, in einer verschneiten Rinne, pas- in den Bundesländern Tirol (21) und Kärnten mal wirklich einen Sinn. Immer wieder sind nig Restsonne trösten uns ein wenig. Hin- wären leider ebenfalls noch Steigeisen und Die Hütte im Grunde ein Ausflugslokal siert es dann doch noch. Ich lande auf der (25) zu bieten, da sollte doch das ein oder kleinere vereiste und verschneite Stellen ter der Hütte ist eine weitere Terrasse im Eispickel nötig, so dass wir leider ein weiter- mit Übernachtungsmöglichkeit. Die Wirtin Verstärkung an der Hosenrückseite. Kein andere Gipfelchen für uns dabei sein, zu überwinden, aber darin sind wir ja jetzt Bau. Hier wird man demnächst noch lan- es Mal auf den Gipfel verzichten müssen. ärgert sich, dass immer mehr Gäste reser- Absturzgelände, weit und breit guckt kein denken wir. geübt. Interessant wird es, als ich bequem ge in der Sonne sitzen können, wenn die Interessant wird es, als wir wegen des vieren und dann ohne abzusagen nicht Stein aus dem Schnee, also Füße hoch und
ab nach unten. Juppiiiii, das macht Spaß. Länder, nicht fliegen. Alles was für andere aber der Regen prasselt inzwischen kräftig „KURZ VOR 10, OHA - Übergang erwies sich als so trocken, dass So einfach kann Abstieg sein. Urlaub bedeutet ist für Harry Job und hier auf unsere Regenjacken. Wir beeilen uns SCHON KURZ VOR 10!!!, wir etwa 12 m abseilen mussten, und das An der Hütte angekommen finden wir oben findet der gelernte Koch die Ruhe die und erreichen trotz nasser und rutschiger schon vor Sonnenaufgang. Ausgesprochen schnell heraus, dass wir auch auf den er vor Saisonbeginn dringend braucht. Steine schneller als geplant unseren Aus- KOMMT EIN STEIN IN kurzweilig war dann der Weiterweg zum Hochschober verzichten werden. Der Am nächsten Morgen ist das Wetter immer gangspunkt. Sie macht uns den Abschied ORDENTLICHEM TEMPO Einstieg der Nordwand. Der Bergschrund Grund -Überraschung- zu viel Schnee und noch regnerisch und gewittrig. Wir haben leicht, diese wilde Schobergruppe. Wieso ZU UNS HERUNTER.“ ließ sich angenehm an seinem höchsten Firn, Hochtourenausrüstung erforderlich. uns für den einfacheren und schnelleren auch nicht. Wir werden widerkommen, im Punkt überwinden und auch das erste Drit- Schade auch. Vom Tal aus ist die Hütte gut Weg hinunter entschieden. Direkt nach nächsten Jahr. Zu kulinarischen Highlights, Klaas Ebel tel der Wand ging in einer wunderbaren für Tagesgäste erreichbar. Heute allerdings einem Gewitter gehen wir los um zu- tollen interessanten Hüttenwirten, der wil- kleinen Rinne wie im Flug vorbei. Irgend- ist das Wetter zu unsicher, so dass nur we- mindest vor dem nächsten Gewitter das den Landschaft mit ihren tosenden Bächen wann wurde es ein wenig eisig und wir nige Wanderer zu den köstlichen Kaiser- 2591m hohe Leibnitztörl überwunden zu und schroffen Gipfeln und der Ruhe in den Der Zustieg ging gemütlich und die Erste entschlossen uns als gute Familienväter schmarrn vom Tal heraufkommen. Im nach haben. Das gelingt, aber so gerade. Zwar Bergen am Abend.Außerdem wären da Seillänge brachte eine Offenbarung: Meine anzuseilen. Meine Hand machte an den oben offenen Kaiserschmarrnranking ist bleibt das nächste Gewitter weit entfernt, noch ein paar Gipfel zu besteigen…. rechte Hand die ich mir vor ein paar Wo- Eisgeräten keinen Ärger so dass wir so- der von Harry Lukka, dem Hüttenwirt, ganz chen verstaucht hatte wollte noch nicht viel Zeit wie möglich sparend überschlägig weit vorn. Dafür lohnt sich der Aufstieg auf so recht mitspielen. Also musste Michael klettern konnten. Das machte einen Rie- 2322m. Für die Aussicht natürlich auch. alle, okay die letzte habe ich dann doch senspaß mit einem guten Freund in dieser Das sehr leckere Essen gibt es hier von der geschafft, Seillängen vorsteigen. Das hat Umgebung eine so tolle Wand in so einer seilstellen. Im Abstieg sehen wir, dass wir Karte. Wann man will und solange man uns nicht gerade beschleunigt so dass wir Linie hochzuziehen. den Ufm Stock auch unterhalb umgehen will. Vor allem jetzt, wo noch so wenige den Abstieg komplett laufend verbrachten können und kommen so zügig und ohne Übernachtungsgäste da sind, kocht Harry um rechtzeitig zur Party wieder zu Hause Kurz vor 10, oha - schon kurz vor 10!!!, unsere Abseilstelle vom Morgen hochklet- für jeden individuell. zu sein. Auf der Party beim Papabier stellte kommt ein Stein in ordentlichem Tempo zu tern zu müssen wieder zum Biwakplatz. DAVON .2 — 2020 S.6 EINE ETWAS ANDERE SAISON DAVON .2 — 2020 S.7 EINE ETWAS ANDERE SAISON Im alltäglichen Leben wohnt Harry mit Frau sich heraus, dass wir beide das kommende uns herunter. Keiner wird getroffen, aber in Monte-Carlo und betreibt eine Event- Wochenende quasi Sturmfrei hätten und wir werden doch etwas aus dem Flow Ab jetzt wird´s etwas zäh: Das Schlaf- und agentur mit Rundumservice rund um die schon begannen wir zu planen. Ab Mitte gerissen. Wir gehen etwas nach rechts und Kochgeraffel welches wir unter einem Stein Formel eins. Die Bewirtschaftung der Hütte Woche schien das Wetter stabil zu bleiben, sind dann wieder außerhalb der Schussli- versteckt hatten wieder in die Rucksäcke, im Sommer ist seine Auszeit. Keine fernen Michael musste sowieso in der Schweiz nie, allerdings müssen wir unseren Zeitplan von Winter auf Sommerkleider umziehen, arbeiten und ich konnte mit dem Zug hin- etwas überdenken. Das ganze Sichern, ja die warmen Sachen müssen auch wieder terherfahren. Das Wetter war so stabil, dass nach 20 Seillängen habe ich aufgehört zu mit in den Rucksack. Und an der Hütte vor- Text und Fotos: wir uns das Blümlisalphorn, mit anschlie- zählen, hat doch sehr viel mehr Zeit gekos- bei abwärts. Ich hatte das Gerücht gestreut Lisa Surkamp ßender Rundtour über Wyssi Frau und Mor- tet als geplant. Oder ist es eher ein - wie ich kennte ein Restaurant in Kandersteg genhorn ausguckten. Das die Hütte ausge- doch die Zeit vergeht wenn´s Spaß macht. welches bis 22:00 warme Küche hätte. Das Wangnitzsee bucht war störte uns nicht weiter, hatten Etwa 70m unterhalb des Grates stoße ich war wahrscheinlich aus moralischen Grün- wir doch in Studientagen viele Biwak näch- wieder auf Firn, hole Michael bis an die den irgendwann zwischen Kleinhirn und te gemeinsam verbracht. Da wir nicht zu Eiskannte nach und gehe dann im Firn mit Sprachzentrum passiert. Als wir jedenfalls früh ins Biwak wollten gingen wir noch ein Seil bis zum Grat. Oben angekommen brin- dem Eigentümer des Restaurants um 21:55 E EINE ETWAS s ist Mitte März und ich sitze wäh- wenig im Basler Jura zum Sportklettern. ge ich mit beiden Eisgeräten einen letzten beim Abschließen zusahen bemerkten wir rend eines Skitouren Wochenen- Der Aufstieg durch die Touristen Attraktio- Stand in den Schnee und Michael rennt das er uns wahrscheinlich heute nichts des bei Freunden beim Frühstück. nen (waren wir selbst eine?) gestaltete sich quasi durch zum Gipfel. Ich baue meinen mehr kochen würde. Okay, erstmal aus den ANDERE SAISON Eigentlich wollten wir an dem Tag irgend- als recht amüsant aber auch lang. Stand ab, packe alles ein und genieße dann Schuhen raus und ab nach Hause. Auf dem was an der Zugspitze machen als mein auch die letzten Meter Gehen bis auf den Weg haben wir dann noch ein Restaurant Telefon klingelt und eine freundliche Dame Auf der Hütte deckten wir uns noch mit höchsten Punkt des Blümlisalphorns. Am gefunden. Es gab leider kein Besteck und vom Ausbildungsreferat des Hauptverban- Wasser ein und stiegen dann noch zum Gipfel essen und trinken wir ein wenig auch keine Teller aber dafür mussten wir des mir mitteilt, dass die Fortbildung die an Biwak auf. Hier machte sich beim Abend- und beschließen ohne Diskussion über den nicht hungrig zu Bett gehen. diesem Abend in Garmisch hätte anfangen ten eine schöne Skitour in Tirol gemacht - lebens ging es dann zum Familienurlaub. essen schon das Alter bemerkbar, hatten Normalweg abzusteigen. Es ist ca. 13:30 sollen wegen Corona abgesagt sei. mussten wir jetzt alle in Quarantäne? Zu- Nur Freunde im Süden besuchen, bloß wir früher immer erst nach zwei Tüten und damit deutlich zu spät um in Richtung hause ging es dann los: Kurzarbeit, Läden keine Berghütten und nicht zu viel Kontakt pro Person genug, so reichten uns dies- Wyssi Frau aufzubrechen. Auch der Abstieg Text und Fotos: Etwas verdattert erfahren wir noch beim zu nur noch Supermärkte auf - Eine völlig mit Unbekannten. Eine kleine Tasche mit mal nur eine pro Nase. So spart man über den Normalweg zeigt sich als schöner Klaas Ebel Frühstück das Tirol zum Risikogebiet er- neue Situation. Der geplante Eisklettertrip Seil, Gurt und ein paar Karabinern durfte Gewicht. Anschließend alles anziehen, ja Grat mit einigen schönen Kletter- und Ab- klärt wurde. Wir waren Tags zuvor noch nach Chamonix ist wegen geschlossener mit. Aber eben nur die leichten Schuhe auch die Mütze, „Gute Nacht Tee“ und knapp über die Grenze gefahren und hat- Grenzen abgesagt. Geschlossene Grenzen und Steigeisen. Nach kurzem Check des Wecker auf 03:30 stellen. Leichter Wind hatte ich zuletzt als Teenager Wetterberichtes, der familiären Lage und und tolle Aussicht auf die Milchstraße, der in östlicher Richtung erlebt. der Reiseplanung entschieden Michael Lärm der Stille oder doch die Höhe gaben Irgendwie haben Molli und van Der Giet (ehem. Ausbilder der Sektion einem das Gefühl die ganze kurze Nacht ich es dann doch geschafft Aachen) und ich uns dann etwas kurzfristig kein Auge zugemacht zu haben. Egal, gemeinsam vor die Tür und dazu dann doch die „Gnadenlosen drei“ man ist nur einmal jung, nach dem ersten zum Laufen zu kommen, war an der Hörndlwand zu machen. Die Lust Weckton im Schlafsack den Kocher an. Erst sehr entspannt. Die Eifel hat in unserem Alter nach halb durchfahrener Porridge dann Tee dann Zähneputzen und auch irgendwann wieder für Nacht früh aufzustehen war klein, aber es los. Den Zustieg zum Gletscher hatten wir das Klettern geöffnet, und nutzte nichts. Für den nächsten Tag hatten schon beim Abendspaziergang ausbaldo- ich habe wieder anfangen die Chefinnen die Geburtstagsfeier von Mi- wert so dass wir gemütlich aufgewacht am dürfend zu arbeiten. Nach chaels Kindern geplant also mussten wir Gletscher ankamen. Der in der Karte noch ein paar Wochen des Ein- früh zurück sein. als vergletschertes Gelände eingezeichnete
Schlechtwetter alternative Talrouten gibt waren die Belohnung. Auf dem Rückweg beim Aufstieg zur Innsbrucker Hütte, um – im Stubaital hatten wir vorab die Option kürzten wir als Seilschaft ein Stück über den Habicht zu besteigen, Norbert und Karl kurzfristiger Talübernachtungen organi- den Gletscher ab und kamen nach ca. acht- beim Abstieg ins Stubaital. Wiederum bei siert. Als sich die Gruppe bei der Dresdner stündiger Tour wieder an der Hütte an. Dort Kaiserwetter bildete ein zweiter der Seven Hütte wiedertraf, berichteten uns Norbert berichteten uns Karl und Norbert vom schö- Summits einen wunderschönen Abschluss und Jochen von einer wunderbaren, aber nen Freigersee und einem kurzen Blick auf dieser teils traumhaften, aber leider von sehr langen Tagesetappe, die auch am das hütteneigene Kraftwerk für die Strom- extremen Wetterwechseln etwas beein- Mutterbergsee vorbeiführte und herrliche versorgung mit anschaulichen Erklärungen. trächtigten Hüttentour. Blicke auf viele verschneite Dreitausender- Am Abend erreichte uns die angekündigte Gipfel wie das Zuckerhütl am Talende er- Kaltfront, und für die beiden Folgetage war FAZIT: Norbert wurde von der Gruppe laubte. Wie erwartet, war der Nordaufstieg wiederum Schlechtwetter angekündigt. der Stubaier „Ausdauerorden“ verliehen EINER KAM zum Grawagrubenniederl heikel, der Süd- – auch wenn er ein wenig enttäuscht da- abstieg aber problemlos zu bewältigen. Mit DAS FINALE – STARKREGEN, rüber war, dass er auf dem Weg zur Inns- der Dresdner Hütte war der Talschluss bzw. MATSCH UND WILDER HABICHT brucker Hütte vom offiziellen Höhenweg (FAST) DURCH die „Halbzeit“ erreicht. Wiederum teilte sich die Gruppe. Norbert abweichen musste. Die fünf machen aber und Karl entschlossen sich, den Stubaier schon Pläne, wann und wie sie die fehlen- DER HÖHEPUNKT: Höhenweg fortzusetzen, wir anderen drei den Etappen bei Schönwetter nachholen GLETSCHER, GRATE UND GIPFEL stiegen ins Tal ab. Die beiden berichteten können. Egal ob als durchgehende Tour BEI KAISERWETTER später von einer aufregenden vierstün- oder in Einzeletappen, die wunderbare W ann geht man in Zeiten des der Hütte bei schönem Wetter in all ihrer empfindet man große Dankbarkeit für alle Das Wetter war phantastisch mit spät- digen Nebelwanderung mit zahlreichen Bergwelt rund um den Stubaier Höhenweg Klimawandels am besten auf Majestät präsentieren: Zuckerhütl, Wilder Menschen, die sich für diese einzigartige sommerlichen Temperaturen und tief- Felsplatten und Kletterpassagen Richtung ist auf jeden Fall eine Reise wert. Hüttentour durch die Zent- Freiger, Habicht, Serles, Elfer, Rinnenspitze Infrastruktur der Alpen persönlich engagie- blauem Himmel. Wir wollten an diesem Bremer Hütte, auch wenn sie von der wun- ralalpen? Klar, im Juli oder August! Nein, und Hoher Burgstall. ren. Nun fühlten wir uns gestärkt, um auch Tag zwei Kurzetappen kombinieren und in derbaren Seenlandschaft im „Paradies“ besser doch nicht, denn das Wetter wird Wie in den meisten Hütten erwartete uns die letzten zwei Stunden auf schmalen We- insgesamt fünf Stunden über das Peiljoch nicht viel sahen. Umso spannender wurde auch im Hochsommer immer unbeständi- ein eigenes Zweier- und Dreier-Zimmer gen im Absturzgelände zu meistern. Ganz zur Sulzenau-Hütte und von dort weiter die Verfolgung durch zwei aufdringliche Text: ger. Die alte Regel: Sei um 15 Uhr an der sowie ein separater Tisch im Aufenthalts- plötzlich riss dann der Nebel auf, und wir über das Niederl – oder wie Jochen über hungrige Bergschafe, die versuchten, beim Ortrud Knauf DAVON .2 — 2020 S.8 STUBEIER Hütte“ hilft nicht mehr viel, wenn lokale raum, das war sehr angenehm. Auch sahen direkt unter uns das Tagesziel liegen, die Mairspitze - zur Nürnberger Hütte ge- Picknick der Wanderer deren Rucksäcke Wärmegewitter ohne große Vorankündi- sonst fühlten wir uns relativ geschützt bei die Franz-Senn-Hütte. langen. Dabei bestätigten sich die Vermu- auszuräumen. Leider musste daher das Fotos: gung schon um 13 Uhr oder gar um 11 einer Hüttenpolitik der deutlich reduzierten Bei trockenem und deutlich besserem Wet- tungen der Hüttenwirte, dass die Jöcher Picknick abrupt abgebrochen und die Scha- Jochen Peters Uhr oben am Grat über die Bergwand- Belegung, eigenen Schlafsäcken mit Kopf- ter hatten wir am Folgetag eine vergleichs- auf dem zweiten Teil des Höhenwegs zum fe abgewehrt werden, was diese jedoch erer hereinbrechen. Also dann – gehen wir kissenbezügen sowie ausreichend Desin- weise kurze Etappe von fünf Stunden. Wer Alpenhauptkamm hin geschützter und kaum beeindruckte und sie nicht davon halt Anfang September! Und so plante die fektionsmitteln. Nur Masken trug niemand. allerdings die Blockkletterei nicht mag, deshalb eher schnee- und eisfrei sind. Wir abhielt, den beiden auf dem Weg länger Karl, Norbert, Hans, Ortrud - Franz-Senn Hütte Bergtourengruppe den kompletten Stu- Dafür war es hier im Gemeinschaftsraum für den ist der Aufstieg zum Schrimmen- verbrachten einen herrlichen Tourentag als eine Stunde zu folgen. An den mitunter baier Höhenweg mit neun Tagesetappen, so kalt, dass sich auch ein Corona-Virus niederl (Niederl = Joch) nichts, zumal das mit Blick auf das Gletschergebiet rund um steilen Wegabschnitten stellten die Schafe zwei optionale Dreitausenderbesteigungen erkälten konnte. Nur mit zähen Verhand- letzte Stück verschneit und vereist war. den Wilden Freiger, den Wilden Pfaff und ihre beeindruckende Klettererfahrung unter inklusive. Lange war gar nicht klar, ob die lungen gelang es uns, den Hüttenwirt zum Dafür wurden wir beim Südabstieg mit das Zuckerhütl, den türkisblauen Grünau- Beweis. Hinter dem Simmingjöchl wurde es Hüttentour überhaupt starten konnte, zu Befeuern des Holzofens zu bewegen. Sonne, Schneefreiheit und wunderbaren see und viele andere Naturschönheiten. für die Tiere dann doch zu ausgesetzt, so unsicher war die Entwicklung der Coro- Nun wurde es richtig gemütlich, und wir Ausblicken auf Almwiesen über den Tal- Nach längerer Kletterei an seilversicherten dass sie von Karl und Norbert abließen und na-Situation in Tirol. Mehrere Teilnehmer/- verbrachten diesen wie viele andere Aben- wolken belohnt. Mittlerweile festigte sich Passagen erwartete uns auf der Nürnber- mit den nächsten entgegenkommenden innen sprangen ab - wegen der schwieri- de nach dem Essen mit Kartenspielen, zunehmend die Gruppenstruktur mit einer ger Hütte frischgebackener Kuchen – und Wanderern wieder ins Tal zurückliefen. Ge- gen Rahmenbedingungen in den Hütten Lesen, Klönen und Besprechen der nächs- Zweier-Konditionsgruppe vorne und einer eine riesengroße fidele Gruppe aus Nürn- rade noch rechtzeitig erreichten die beiden bei Buchung und Hygiene. ten Etappe. Dreier-Kommunikationsgruppe hinten. berg, die gerade übers Wochenende zum eisernen Tourengeher die Bremer Hütte, Der vierte Tag gilt mit acht bis neun Stun- Jahrestreffen angereist war und die Hütte bevor der Starkregen einsetzte, der bis tief DER AUFTAKT – VERSCHNEITE WEGE Am nächsten Morgen waren die Berge im- den als längste und auch schwerste „Kö- mit Lebensfreude und Gitarrenmusik füllte. in die Nacht andauerte. Ortrud, Karl, Norbert - verschneiter Weg zur Franz-Senn Hütte UND VEREISTE JÖCHER mer noch stark verhangen, etwas oberhalb nigsetappe“ des Stubaier Höhenwegs. Da Da war es nicht ganz einfach, den Coro- Der harte Kern ließ sich nicht abschrecken, der Hütte hatte es über Nacht geschneit. Es der höchste Punkt, das Grawagrubennie- na-Schutzbestimmungen zu folgen, aber Bei der nächsten Etappe wichen Norbert und mit fünf Personen – Jochen, Norbert, erwartete uns eine lange Tagesetappe von derl, immer noch verschneit und vereist immerhin hatte unsere Gruppe auch hier und Karl auf Anraten des Hüttenwirts auf Karl, Hans und Ortrud – sind wir von Neu- sieben bis acht Stunden über ausgesetztes war, entschloss sich ein Teil der Gruppe, einen eigenen Schlafraum. Da das Wetter die Alternativroute durch das Gschnitztal stift aus auf breiten Forstwegen in etwa Gratgelände und auf schmalen Pfaden an ins Tal abzusteigen. Vereinbart war, sich für den Folgetag ebenfalls sehr gut ange- aus und erreichten auf diesem Weg nach drei Stunden zur Starkenburger Hütte Steilhängen entlang. Bei schlechter Sicht am übernächsten Morgen an der Dresdner kündigt war, folgten wir unserem ursprüng- sechs Stunden die Innsbrucker Hütte. So aufgestiegen – im Nebel. Auch wenn die in stundenlangem Schneegestöber, das Hütte zu treffen und von dort gemeinsam lichen Plan, eine weitere Nacht zu bleiben vermieden sie die letzte langwierige Etap- Nebelschwaden immer wieder leicht auf- später in Regen überging, über verschneite weiterzuziehen. Es ist sehr hilfreich, wenn und am nächsten Tag mit Bergführer und pe des ausgesetzten Höhenwegs, dessen rissen, konnte man die berühmten Seven und sehr matschige Wege war das für uns man einen Höhenweg hat, zu dem es bei den drei Gipfelstürmern Jochen, Hans und Absturzpassagen in extrem verschlammt- Summits des Stubaitals leider kaum erah- eine echte alpine Herausforderung. Wenn Ortrud den Wilden Freiger zu besteigen. rutschigem Zustand schlicht zu gefährlich nen, die sich auf dem Aussichtsplatz hinter man dann nach über vier Stunden vor sich waren. Beim Aufstieg wurde der Nebel so plötzlich Rauch aus dem Bei Kaiserwetter ging es nach einem frühen dicht, dass die beiden Bergwanderer auch Norbert Richtung Grawagrubenniederl „DAFÜR WAR ES HIER Schornstein der einsamen Frühstück los Richtung Seescharte und da- vom Pinnisjoch aus eine Minute vor der Seducker Hochalm steigen IM GEMEINSCHAFTS- nach mehr oder weniger weglos über einen Innsbrucker Hütte diese noch nicht sehen sieht und dort in der war- RAUM SO KALT, DASS langen Steilgrat auf die schneebedeckte konnten und fast über die Eingangsschwel- men Stube mit heißer Sup- Hochebene, von der aus man über einen le gestolpert wären. Am nächsten Tag hät- pe und frisch aufgebrüh- SICH AUCH EIN CORONA- kurzen schmalen Gipfelgrat zum Kreuz ge- ten sich die beiden Wandergruppen aus der tem Kaffee begrüßt wird, VIRUS ERKÄLTEN KONNTE.“ langt. Phantastische Weit- und Tiefblicke Ferne zuwinken können – Hans und Jochen
Auf dem Teufelsgrat AUF DER SCHNEIDE ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE Grandiose Kletterei am Teufelsgrat W ir sitzen am Furkapass auf der Ladefläche in meinem Auto und trinken Wein, während der Regen auf das Dach prasselt. Der nächste Tag soll auch nicht besser werden - das fängt ja gut an. Schon einen gemeinsamen Termin für eine Hochtouren- woche zu finden, gestaltete sich bei vollen Terminplänen im Vorfeld nicht leicht und DAVON .2 — 2020 S.11 TEUFELSGRAT nun sind wir hier voller Tatendrang und das Wetter spielt nicht mit. Schweren Herzens entscheiden wir uns für den Folgetag in die Kletterhalle zu gehen. Mögliche Tou- DAVON .2 — 2020 S.10 TEUFELSGRAT renziele wie Wetterhorn und Schreckhorn werden nach den ergiebigen Schneefäl- len unrealistischer und auch der Dienstag verspricht noch kein stabiles Wetter. Am nächsten Tag sollte es nochmal etwas geeigneten Übergang in den Fels zu fin- Auf der Terrasse der Kletterhalle werden „OBEN WURDE ES aktive Regeneration geben. Die Aiguille des den, was sich in dem losen Sand und Geröll sämtliche Wetterberichte gescannt, es fal- WÄRMER UND JEGLI- Entreves (3600 m) Südwest-Nordost-Über- gar nicht so leicht gestaltete. Der folgende len Tourenvorschläge und es wird heftig Gipfel Mont Blanc Du Tacul screitung ist ein netter AD- Grat mit Klette- Teil war einfach nur anstrengend und ob- diskutiert. Plötzlich steht fest: Wir fahren CHES LEID WICH EINEM rei bis 5a in einem spektakulären Ambiente. jektiv gefährlich. Unter regem Steinschlag nach Courmayeur! Dort soll bereits ab steile Granittürme und jeder davon ober- bruchs am Abend erfror. Wann also ist man GEFÜHL VON FREUDE Ein kurzer Zustieg, an den Schlüsselstellen teilweise großer Brocken bewegte man dem folgenden Tag stabiles Wetter vor- halb der magischen 4000 Metermarke. bereit für so ein Unternehmen? Nach vielen UND GENUSS ÜBER sogar ein paar wenige Bohrhaken und ins- sich in einem Geröll-Couloir permanent herrschen. Hoffentlich bestätigt sich diese Kletterei bis 5c in einzigartigem Ambien- Hochtouren und ebenso vielen Alpinklet- gesamt in 5 Stunden zu bewältigen. Dies im Absturzgelände circa 300 Höhenmeter Prognose auch. Und die Ziele sollen nicht te. Eine ernstzunehmende Hochtour im tertouren fühlte ich mich gut mit der Idee DIESEN WUNDERVOLLEN macht die Tour nicht zu einem einsamen weniger gewagt sein: Wir wollen schon Schwierigkeitsgrad D+. Vor vielen Jahren diese Tour endlich in Angriff zu nehmen. TAG AN DIESEM EINZIG- Geheimtipp. So schliefen wir aus, ließen die Firngrat am Beginn des Teufelsgrates am nächsten Morgen die erste Seilbahn hatte ich diesen Grat eine ganze Weile als Ich war mir sicher, dass Lydia, Martin und ARTIGEN ORT UND DAS Massen ziehen und stiegen gemütlich zu. zur Punta Hellbronner auf der Südseite des Desktophintergrund und habe davon ge- ich ein gutes Team für den Teufelsgrat sein Ein wenig Stau an der Schlüsselstelle blieb Mont Blanc Massivs nehmen und den Dent träumt ihn irgendwann zu begehen. Doch würden und so packten wir eilig unsere FAST GÄNZLICH OHNE uns dennoch nicht erspart. Aber wir hatten du Geant (4013 m) besteigen. Und die auch tragische Geschichten in Verbindung Sachen und machten uns auf um unsere ANDERE BERGSTEIGER.“ ja keine Eile. Und wieder war es ein Traum- Ziele sollen noch größer werden, im mit diesem Grat erinnere ich. So war ich vor Nacht am großen Sankt Bernhard Pass zu tag. Am Abend wich jeder Zweifel - wir Gespräch ist der Teufelsgrat auf den Mont einigen Jahren in Chamonix am Cosmiques verbringen. Fingern und im unteren Teil waren sie würden am nächsten Tag auf dem Teufels- Blanc du Tacul. Grat, während eine Seilschaft am Teufels- mehrmals so kalt, dass ich sie unter mei- grat sein. Das Wetter für die kommenden Der Teufelsgrat übt seit vielen Jahren eine grat unterwegs war und zu viel Zeit verlor Am nächsten Morgen schwebten wir in nen Achseln wieder zum Leben erwecken zwei Tage stabil, kaum Wind und recht an- besondere Faszination auf mich aus. Fünf und dort während eines Schlechtwetterein- einer bemerkenswert leeren ersten Gondel musste, um anschließend unter Schmerzen genehme Temperaturen. von Courmayeur hoch zum Rifugio Torino zu leiden, wenn das Blut wieder langsam und setzten unseren Weg nach einem kur- hineinfliesst. Ein Gefühl, dass mir vom Der Wecker klingelte um 1:30, Frühstück zen Zwischenstopp dort sofort über den Eisklettern hinlänglich bekannt ist. Oben gab es um 2 Uhr. Drei andere Seilschaften Gletscher in Richtung des Riesenzahns fort. wurde es wärmer und jegliches Leid wich starteten mit uns um 2:30. Der Weg vom Auf der Pointe Chaubert Es lagen etwa zehn Zentimeter Neuschnee einem Gefühl von Freude und Genuss über Rifugio Torino über den Gletscher in den und es war eisig kalt. Unsere spontane diesen wundervollen Tag an diesem ein- Cirque Maudit war recht angenehm. In Entscheidung am Vortag erwies sich als zigartigen Ort und das fast gänzlich ohne meditativem Tempo wurde ich gemütlich Glücksgriff. Am sonst überfüllten Zahn andere Bergsteiger. Den Gipfel hatten wir wach. Im hinteren Bereich des Kessels sah waren nur drei andere Seilschaften unter- komplett für uns alleine. Nach ein paar man nach einem steileren Firnhang be- wegs und so konnten wir ohne den übli- Abseilfahrten in der Südwand und dem drohlich die Randspalte. Gruselig waren chen Steinschlag den verschneiten Vorbau obligatorischen Vorbau gingen wir be- hier die Überreste frischer Eislawinen vom in Ruhe hinter uns bringen. Dann begann schwingt zum relativ leeren Rifugio Torino Col Maudit und Felsstürze, durch die wir die steile, aber weitgehend mit Tauen ent- und ließen den Abend gemütlich ausklin- aufstiegen. Die Randspalte ließ sich ent- schärfte Granitkletterei. Unerbittlich zog gen. Es stand fest, dass wir ein gutes Team spannt an ihrem rechten Rand übersteigen. der Fels einem sofort die Wärme aus den für den Teufelsgrat sind! Es ging also weiter nach oben, um einen Auf dem Vorgipfel des Dent Du Geant
aufwärts. Das spektakuläre Panorama auf in einen Riss ausquerte und anschließend mit ein paar Spaltenzonen. Um 20 Uhr lie- den Kuffnergrat und den von einer Föhn- sehr luftig auf einer Schneide mal rechtes, fen wir müde, aber überglücklich am Rifu- haube überzogenen Mont Blanc konnte mal links aufwärts kletterte. Danach noch gio Torino ein. Bei Wein und Bier ließen wir man hier noch nicht genießen. Erst im obe- ein System aus Körperrissen und Kaminen, den Tag gemütlich ausklingen - dabei fiel ren Teil des Couloir konnte man die letzten bevor wir auf dem Gipfel standen und so- auch schon das ein oder andere mögliche 30 Höhenmeter bis ins Col du diable gut in steilerem Eis ersteigen und den Blick im mit die nächste Abseilstelle erreicht hatten. Abermals ging es weit hinunter, bevor der Tourenziel für den kommenden Sommer. DAVON VORTRÄGE VON MITGLIEDERN FÜR MITGLIEDER SEKTIONSFENSTER 2021 Sonnenaufgang schweifen lassen. letzte obligatorische Turm anstand. Pointe Carmen war in der unteren Seillänge etwas „WIR WAREN AUF DEM Endlich auf dem Grat angekommen erwar- verschneit und bot oben heraus einfach EIGENTLICHEN GRAT tete uns ein kurzer und scharfer Firngrat, geniale Genusskletterei. Wir standen an bevor es in leichtem Fels in die Scharte der letzten Abseilstelle! Nach dem letzten ANGEKOMMEN. WIE zwischen Corne du Diable und Pointe Manöver in den Sattel stand die schwierige PLAYMOBILMÄNNCHEN Chaubert ging. Hier wurde es etwas stauig. Entscheidung an, ob wir die genussvollen 25.01.2021 19.00 Uhr Zwei Dudes aus Rosenheim, die eigentlich 30 Meter auf die L‘Isolee klettern würden SAH MAN AUF DEN UM- auch Pläne am Schreckhorn hatten und - aus Zeitgründen verzichteten wir schwe- LIEGENDEN TÜRMEN Im Lande der Inkas aus Wettergründen nach Courmayeur aus- ren Herzens. Der Tag würde auch so noch DIE WENIGEN ANDEREN Christoph Heer, cheer@t-online.de wichen und dann letztendlich vom Rifugio lang werden. Das Gelände wurde leichter Torino genau die selben Touren planten und auch wieder brüchiger. Wir folgten der ALPINISTEN. “ Eine Rundreise durch die peruanischen und und machten wie wir, waren schon auf logischen Linie in dezentem auf und ab, bolivianischen Anden mit einem Schwer- dem Corne du diable. Wir entschieden uns bis es irgendwann übersichtlicher über uns punkt auf den alten vorspanischen Kultu- kurz zu warten und es trotzdem mitzuneh- wurde und wir den Firnrücken hinüber zum ren. men. Danach wartete direkt die vermeint- Gipfel des Mont Blanc du Tacul (4248 m) Text: DAVON .2 — 2020 S.13 SEKTIONSFENSTER liche Schlüsselseillänge auf uns. Ein Riss, sehen konnten. Wir hatten diesen grandio- der dann über eine Querung auf die Kante sen Grat zwischen Himmel und Hölle hinter Patrick Starzetz 29.03.2021 19.00 Uhr DAVON .2 — 2020 S.12 TEUFELSGRAT des zweiten Turmes führte. Ein ordentlicher uns gebracht. Die Freude am Gipfel war rie- Kaltstart, der in grandioser Kletterei in der sengroß. 13,5 Stunden nach Verlassen der Fotos: Picos de Europa: Gebirge am Meer Sonne endete. Wir waren auf dem eigent- Turiner Hütte standen wir oben, berauscht Alle Andre Remy, andre.remy@t-online.de lichen Grat angekommen. Wie Playmobil- von der grandiosen Aussicht auf die um- männchen sah man auf den umliegenden liegenden Gipfel und von den Klettererleb- Mit tiefeingeschnittenen Tälern, steilwan- Türmen die wenigen anderen Alpinisten. nissen. digen Gipfeln und vielfältigen Karstphäno- menen sowie grandiosen Schluchten und In einem 60 Meter Abseiler ging es in die Der Rest war nur noch Fleißaufgabe. Die reißenden Flüssen ist der Nationalpark „Pi- Scharte hinunter und direkt weiter aufwärts steile Flanke des Tacul queren, die in den cos de Europa“ ein hervorragendes Gebiet auf die Pointe Mediane. Diese Seillänge vergangenen Jahren regelmäßig durch für Bergwanderungen mit Blick auf eine habe ich deutlich schwerer empfunden Eisschlag Unfälle hervorgerufen hatte und imposante Bergkulisse. als erwartet. Eine Verschneidung, die ich danach der Hatscher durchs Vallee Blanche 29.03.2021 19.00 Uhr An der Pointe Mediane Am Dent Du Geant Pointe Mediane Teufelsgrat Auf dem Korfu Trail Norbert Balser, norbert.balser@dav-aachen.de Schier endlose Olivenhaine, eine üppige Küstenvegetation und im Mai eine Blumen- pracht in allen Farben, Formen und Düften! Der Korfu Trail durchzieht die Insel von Süd nach Nord, entlang uriger und authenti- scher Bergdörfer, Felsklippen am azurblau- en Meer und durch dichte Mischwälder. Viel Ruhe für achtsames Laufen und eintauchen in intakte Natur. Wegen der Coronalage bitte immer die aktualsierten Infos auf der Homepage beachten. Ort jeweils: Bischöfliche Akademie, Leonhardstraße 18-20 52064 Aachen
nicht. Der Biber ist ein dämmerungs- bzw. zess. An einer Weggabelung halten wir uns WANDERUNG IN DER REGION – nachtaktives Tier. Am Teich kann über den Damm ein Abste- links, verlassen die Kall und gehen wieder bergan. Fast oben angekommen, nehmen BÄCHEWANDERUNG cher zu einem Schaumeiler unternommen werden. Hier wird alles über die hiesige Köhlerei erklärt. Zurück am Stauweiher fol- wir wieder einen schönen kleinen Pfad (EV- Weg 70) bergab. Dieser führt uns fast bis Simonskall. Inzwischen haben wir wieder BEI SIMONSKALL gen wir dem kleinem Pfad ziemlich nahe den Senkelbach überquert. des Baches bachabwärts. Hier wird es im- mer schmaler bis wir unten den Huschels- Am Wanderwegweiser „Simonskall (Süd- bach wieder überqueren. Ob die Kall hier ost)“ biegen wir links ein und folgen nun Entlang der idyllischen Kallzuflüsse Klafterbach, Fringsklafterbach, Senkelbach und Huschelsbach aktuell überquert werden kann, ist nicht diesem schönen Weg bis zu einem ver- gesichert. Früher einmal war die Brücke ge- meintlichen Aussichtspunkt. Leider ist sperrt. Am besten ist es, die Querungsmög- durch die Vegetation kein wirklicher Aus- Nachdem es bei der letzten Wanderung zieht sich rechts und links entlang der Bä- gen-Enzian und des Beinbrech. Nach einem lichkeit der Kall vorher zu erfragen. Nach blick mehr möglich. Aber eine Bank lädt durch den Öcher Bösch ging, möchte ich che bis zu den beiden jeweiligen Quellbe- kurzen Asphalt-Abschnitt, hier verläuft das der Bachquerung geht es links den kleinen zum Verweilen ein. Nach einigen Metern euch nun in die Kall-Eifel bei Simonskall reichen. Durch das NSG werden die Quel- Radwegenetz NRW, geht es links herein. und „Simonskallerweg 70“. Nach der Pfad schräg bergan. Ich empfehle nicht die kommen wir an einer Felsenmadonna vor- entführen. Diese 13 km-Wanderung führt len selbst, das Nass- und Feuchtgrünland Wir folgen ein kurzes Stück dem Eifelver- Überquerung des Huschelsbach biegen Abkürzung über die kahle Sturmfläche. Am bei und erreichen dann das Ende unserer an lauschigen Bächen entlang und gibt tol- und das naturnahe Bachtal mit den wert- ein-Weg 70, bleiben aber auf der Forststra- wir sofort auf einen kleinen unscheinbaren Ende des Pfades halten wir uns rechts auf Wanderung die Brücke an der Kall. le Ausblicke auf das Kalltal frei. Zusätzlich vollen Bachauenbereichen und den darin ße geradeaus, wenn dieser links abbiegt. Weg nach links ab. Dieser führt uns sehr der Forststraße und gehen nun 1,5 km ent- DAVON .2 — 2020 S.14 BÄCHEWANDERUNG BEI SIMONSKALL sind sehenswerte geologische Formatio- befindlichen besonderen (Bach-) Pflanzen- Nach einer ordentlichen Wegstrecke und genüsslich am Huschelsbach entlang bis zu lang der Kall. Wir kommen vorbei an einer nen und nicht zuletzt die Naturgestaltung arten geschützt. einem Rechtsbogen biegen wir links auf ei- einem Teich. Bis dorthin können wir wun- besonders spektakulären Gesteinsforma- des Bibers zu bestaunen. Lasst Euch von nen Grasweg ab. Auf dem Weg bergab ha- derbar verfolgen, wie der Biber sich seinen tion, einem geologischen Sattel. Es ist un- der Eifel verzaubern. Wie die vorherige Am Ende dieses Weges stoßen wir auf eine ben wir schöne Ausblicke. Ein Muss ist der Naturraum zurechtgebastelt hat. Es ist sehr glaublich, wie diese Gesteinsfaltung ent- Text und Fotos: DAVON .2 — 2020 S.15 AK CHRONIK Wanderung ist auch diese nicht mit einem Forststraße, der wir links folgen. Achtung, Abzweig zur Teufelsley. Hier bietet sich ein verwunderlich, an welchen dicken Bäumen stand. Eine Infotafel erklärt gut bebildert Utz Brünig Wanderzeichen markiert. Am besten wird nach ca. 75 m geht rechts ein unscheinba- herrlicher Blick ins Kalltal und die angren- er sich versucht hat. Wir entdecken ihn aber die Grundlagen und den Entstehungspro- die Route bzw. der Track als GPS-Datei rer kleiner Weg ab. Diesem folgen wir und zenden Höhen, ein „himmlischer“ Platz. hier https://www.alpenvereinaktiv.com/s/ laufen einen großen Bogen durch einen Ausserdem lädt eine Bank zur Rast ein. FwOZr heruntergeladen. Deshalb ist ein kaum berührten Wald. Wieder Achtung: In Jetzt geht es erst mal wieder einige Meter GPS-Gerät oder ein Smartphone mit einer dem Bogen nicht den links abgehenden zurück und weiter auf der Forststraße. Im- Wander-App sehr hilfreich. Weg nehmen! Dann halten wir uns an der mer wieder gibt es Blicke über das Kalltal, WAS LANGE WÄHRT,... T-Kreuzung links. Auf dem folgenden Weg- auch Richtung Mestrenger Mühle. An einer abschnitt muss evtl. umgefallenen Fichten großen Kreuzung halten wir uns diagonal ausgewichen werden. Entweder rechts und und folgen den Wegweisern „Bachtäler- FESTES SCHUHWERK UND WAN- links durchs Gebüsch oder drunter und drü- Höhenroute“, „Eifelverein Krönungsweg“ DERSTÖCKE KANN ICH NUR EMP- ber kraxeln. Es geht an einem Wasserbun- FEHLEN. GERADE WENN ES AUF ker vorbei. Dieser Wasserbunker war zur Bereits 2016 startete der Arbeitskreis lebnisschilderungen, die allesamt einen SCHMALEN PFADEN BERGAB GEHT Versorgung der umliegenden Kriegsbunker (AK) Chronik um Norbert Balser mit dem Eindruck geben über unsere Sektionsge- Text: UND DANN NOCH FEUCHT IST, mit Trinkwasser angelegt. Ziel, stolze 125 Jahre Sektionsgeschichte schichte, bemerkenswerte Personen und Manfred Brettschneider, AK Chronik HILFT EIN STOCK ZUM ABSTÜTZEN in angemessenem Rahmen darzustellen. Aktionen sowie die Arbeit in unserer Sek- ODER ZUR KNIEENTLASTUNG. Nach dem Wasserbunker geht es links Dabei entstand die Idee, ein Gesamtbild tion. Leider musste das Ziel, die Chronik im einen Wirtschaftweg hinunter, nicht den aus einer Vielzahl von Berichten, ähnlich Jubiläumsjahr zu veröffentlichen, im letzten Die Wanderung beginnt an einer Brücke Forstweg einige Meter später nehmen. Es einem Puzzle entstehen zu lassen. Schnell Jahr verworfen werden. Bei allen Beteilig- über die Kall ca. 1 km vor Simonskall. Al- geht entlang des Fringsklafterbaches hin- wurde jedoch klar, dass 125 Jahre einen ten gab es immer wieder wichtige private ternativ kann auch in Simonskall gestartet unter. Wenig später durchschreiten wir eine extrem langen Zeitraum für Recherchen und berufliche Verpflichtungen sowie Akti- werden. Vor der Brücke sind an der Stra- riesengroße kahle Fläche. Hier waren die darstellen und sich die Quellenlage als äu- vitäten in der Sektion oder für den DAV, die ßenseite wenige Parkplätze vorhanden. letzten Stürme und die Waldarbeiter schwer ßerst dürftig erwies. Eine umfangreiche Be- dazu führten, dass die Arbeiten verzögert Über die Brücke gibt es weitere Stellmög- aktiv; ein trauriges Bild. Der Weg endet im schreibung der älteren Sektionsgeschichte wurden. lichkeiten. Allerdings existiert direkt hinter Gebüsch, ohne richtige Einmündung auf von Karl Barts sowie die vielfältigen Aus- der Brücke eine Schranke. Diese war bisher die nahe Forststraße. Ein kleiner Abhang arbeitungen und Veröffentlichungen von Aber nun liegt unsere Chronik vor und das immer offen. Zunächst halten wir uns ge- ist zu bewältigen. Nach ca. 1 km lohnt ein Ingbert Babst erwiesen sich diesbezüglich Chronikteam sucht nach einer angemes- mäß Wegweiser Richtung Westwall-Bunker. kleiner Abstecher zu einer nicht benannten von extrem hohem Wert. Was die jüngere senen Gelegenheit, der Sektion und der Der Weg führt uns nach Süden und stetig kleinen Ley. Leider gibt es hier keine Bank. Geschichte und Entwicklung innerhalb der Öffentlichkeit die Chronik vorzustellen. bergauf. Rechts fließt der Klafterbach gen Nun gelangen wir in den Bereich des NSG Sektion anbetrifft, wurden Sektionsmitglie- Bedingt durch „Corona“ stellt sich dies Kall. In einem Bogen überqueren wir den Senkelbachquellen. Hier fallen auch schon der und der Sektion verbundene Personen jedoch gerade leider nicht so einfach dar. Bach und halten uns danach gleich links. einige mehr oder weniger große Wasser- gebeten, über ihre Arbeit, ihre Erfahrungen Aber wie auch immer dies geschieht, alle Entlang einer sehr langen Bachwiese bli- und Feuchtstellen auf. Der ganze Bereich ist und Erlebnisse zu berichten. interessierten Mitglieder und der Sektion cken wir immer wieder auf die Sträucher wesentlich nasser als bisher gesehen. Ziel verbundenen Personen dürfen sich auf ein und Bäume am Bach. Die Szenerie wirkt dieses NSG ist insbesondere die Erhaltung Herausgekommen ist ein bunter Reigen umfangreiches, informatives, interessantes entschleunigend. Der aufsteigende Weg und Entwicklung des Bibers und der Fleder- von Beiträgen zur Geschichte gemeinsam und auch an vielen Stellen spannendes ist schön zu gehen. Im unteren Bereich maus „Grosses Mausohr“ sowie des Eisvo- mit Geschichten über unser Sektionsleben. Werk freuen. der Wiese beginnt das Naturschutzgebiet gels und der Teichfledermaus. Bedeutung Somit finden sich in unserer Chronik Daten (NSG) Klafterbach/ Fringsklafterbach. Es hat das Gebiet auch für die Flora des Lun- und Fakten, genauso wie Berichte und Er-
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