Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie

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Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Die Verwertung von
            Landschaftspflegeheu in
            Oberösterreich
            Machbarkeitsstudie

            Jänner 2014

Auftraggeber:                    Bearbeitung:

Abteilungen Naturschutz &
Land- und Forstwirtschaft
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in
Oberösterreich

Machbarkeitsstudie

Bearbeitung
Sabine Pinterits, David Melcher, Daniel Bogner

eb&p Umweltbüro GmbH
Franz-Josef-Straße 19/7
5020 Salzburg
Tel. +43 – 662 – 872704
Fax +43 – 463 – 516614- 9
email: salzburg@umweltbuero.at

Auftraggeber
Amt der Oö. Landesregierung
Direktion für Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung
Abteilung Naturschutz und Abteilung Land- und Forstwirtschaft
Bahnhofplatz 1
4021 Linz

Salzburg, am 13.02.2014
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Inhaltsverzeichnis                                                                                                                               Seite

1 Einleitung ...........................................................................................................................................9

2 Landschaftspflegeheu ......................................................................................................................9

2.1 Begriffe ............................................................................................................................................9

2.2 Heuqualitäten ................................................................................................................................10

2.3 Organisation der Mahd .................................................................................................................10

2.4 Trends in der Bewirtschaftung ....................................................................................................11

3 GIS-Modellierungen zur Darstellung von Mengen und Verteilung des
    Landschaftspflegeheus in OÖ .......................................................................................................12

3.1 Aufgabenstellung und Methode ..................................................................................................12

3.2 Daten und Auswertungsparameter .............................................................................................12
3.2.1 Ermittlung des Brutto-Trockenmasseertrag .................................................................................12
3.2.2 Ermittlung der Heuqualität............................................................................................................13
3.2.3 Ermittlung der Anzahl an Wiesenflächen .....................................................................................13

3.3 Die Bewertung im Detail ...............................................................................................................14
3.3.1 Schlagflächen ...............................................................................................................................14
3.3.2 Feldstücke ....................................................................................................................................14
3.3.3 Ökoflächen ...................................................................................................................................16

3.4 Ergebnisse der GIS Modellierung ...............................................................................................16
3.4.1 Visualisierung ...............................................................................................................................16
3.4.2 Bilanzierung..................................................................................................................................20

4 Budgeteinsatz bei der Pflege von Naturschutzwiesen ................................................................21

4.1 Aufgabenstellung..........................................................................................................................21

4.2 Daten und Methode.......................................................................................................................21

4.3 Ergebnisse.....................................................................................................................................21
4.3.1 Förderungen nach ÖPUL und PAG .............................................................................................21
4.3.2 Hoheitliche Aufträge - Landschaftspflegeprojekte .......................................................................22

5 Die Verwertung von Landschaftspflegeheu .................................................................................23

5.1 Aufgabenstellung..........................................................................................................................23

5.2 Daten und Methode.......................................................................................................................23

5.3 Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in den Regionen – Einblicke in die
       gängige Praxis ..............................................................................................................................24
5.3.1 Naturschutzgruppen .....................................................................................................................24
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

5.3.2 Landschaftspflegeunternehmen ...................................................................................................25
5.3.3 Naturraumanager, Bezirksbeauftragte des Naturschutzes, Gewässerbezirke ............................27
5.3.4 Zusammenfassung .......................................................................................................................28

6 Darstellung der Verwertungsmöglichkeiten .................................................................................29

6.1 Die Futternutzung .........................................................................................................................29
6.1.1 Heu als Futter ...............................................................................................................................29
6.1.2 Technische Machbarkeit, Organisation und Logistik ...................................................................31
6.1.3 Naturschutzfachliche Aspekte ......................................................................................................32
6.1.4 Regionale Nachfrage ...................................................................................................................32
6.1.5 Weitere Anknüpfungspunkte – Ideen aus den Regionen.............................................................33

6.2 Einstreu..........................................................................................................................................33
6.2.1 Technische Machbarkeit und Organisation, Logistik ...................................................................33
6.2.2 Regionale Nachfrage ...................................................................................................................34
6.2.3 Naturschutzfachliche Aspekte ......................................................................................................34

6.3 Kompostieren, Einackern und Deponieren ................................................................................34
6.3.1 Technische Machbarkeit und Organisation, Logistik ...................................................................34
6.3.2 Rechtliche Aspekte.......................................................................................................................34
6.3.3 Regionale Nachfrage ...................................................................................................................35
6.3.4 Naturschutzfachliche Aspekte ......................................................................................................35
6.3.5 Weitere Anknüpfungspunkte – Ideen aus den Regionen.............................................................35

6.4 Energetische Nutzung ..................................................................................................................36
6.4.1 Die Verbrennung von Landschaftspflegeheu – Fallstudien .........................................................36
6.4.2 Die Erzeugung von Biogas...........................................................................................................40

6.5 Nischenprodukte...........................................................................................................................41
6.5.1 Landschaftpflegeheu im Wellnessbereich ...................................................................................41
6.5.2 Landschaftspflegeheu als Kleintierfutter ......................................................................................42

6.6 Industrielle Produkte ....................................................................................................................43

6.7 Heu zur Renaturierung von Standorten......................................................................................44

7 Bewertung der Verwertungsmöglichkeiten ..................................................................................46

7.1 Daten und Methode.......................................................................................................................46

7.2 Ergebnisse.....................................................................................................................................47

7.3 Zusammenfassung .......................................................................................................................49
Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich - Jänner 2014 Machbarkeitsstudie
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

8 Empfehlungen für weiterführende Projekte .................................................................................50

8.1 Qualitätsoffensive für Landschaftspflegeheu ...........................................................................50

8.2 Evaluierung von Projekten mit lokaler Bedeutung ...................................................................51

8.3 Vernetzung von Angebot und Nachfrage ...................................................................................52

8.4 Gemeinsame Entsorgungsstrukturen entwickeln .....................................................................53

8.5 Verbrennen des Heus in Großanlagen .......................................................................................53

8.6 Änderung von Förderbedingungen ............................................................................................53

8.7 Wissen über die Verwertung sammeln .......................................................................................54

9 Anhang .............................................................................................................................................55

9.1 Projektbeteiligte ............................................................................................................................55

9.2 Workshop-Protokolle ...................................................................................................................59

9.3 Gesprächsprotokolle ....................................................................................................................60

9.4 Tabellen zu Heumengen und –verteilung – GIS Modellierung .................................................61

10 Literatur ............................................................................................................................................76

11 Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................................77

12 Tabellenverzeichnis ........................................................................................................................77
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

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1 Einleitung
Der Naturschutz fördert bereits seit vielen Jahren die Pflege von wertvollen Wiesen, die auf Grund der
Intensivierung in der Landwirtschaft aus der Bewirtschaftung fallen und verbrachen oder aufgeforstet
würden.

Im Laufe der Jahre sind neben den Pflegekosten auch zunehmend Kosten für die Entsorgung des Mähgutes
angefallen, das im landwirtschaftlichen Betrieb immer weniger Verwendung findet. Der Grund dafür liegt
zum einen darin, dass eine intensive Landwirtschaft auf energiereiches Futter angewiesen ist. Zum anderen
sind die Pflege von Grenzertragsstandorten (oft steile Flächen) und die Arbeitsschritte zur Gewinnung von
qualitativ hochwertigem Heu mit einem Mehraufwand verbunden, der sich für viele Betriebe nicht mehr
rechnet.

Um die wertvolle regionale Ressource „Heu“ wieder mehr in einen Stoffkreislauf zu bringen und damit
auch den Anteil an Entsorgungskosten bei den Naturschutzförderungen zu verringern, wurde von der
Abteilung Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Abteilung Land- und Forstwirtschaft eine
Machbarkeitsstudie zur fachlich und wirtschaftlich sinnvollen Verwertung des Landschaftspflegeheus
beauftragt. Ziel der Studie ist es darzustellen, welche Mengen an Landschaftspflegeheu in Oberösterreich
jedes Jahr anfallen, wie sie derzeit genutzt werden und welche (neuen) Verwertungswege oder -strategien
helfen können, das Heu wieder verstärkt in Nutzung zu bringen. Die Einbeziehung regionaler Akteure
spielt dabei eine wichtige Rolle, um mit der Studie eine Grundlage für konkrete Umsetzungsprojekte mit
regionalem Bezug zu schaffen.

2 Landschaftspflegeheu

2.1 Begriffe
Als Landschaftspflegeheu im Sinne dieser Studie wird jenes Material bezeichnet, das auf extensiv
genutzten Standorten anfällt (1-3 mähdig). Es handelt sich dabei sehr oft um Grenzertragsstandorte, die auf
Grund der Standortbedingungen (z.B. zu feucht oder zu trocken) und/oder der Lage (sehr steile Hänge, sehr
periphere Lage) in der Bewirtschaftung einen hohen Einsatz erfordern, dem aus landwirtschaftlicher Sicht
ein zu geringer Ertrag gegenübersteht. Vor allem findet das gewonnene Heu immer weniger Einsatz in der
intensiven Landwirtschaft, die auf energiereiches Futter angewiesen ist.
Bei einigen dieser Flächen handelt es sich um artenreiche Wiesen oder um Wiesen mit besonderen
Artenvorkommen. Ziel des Naturschutzes ist es, ihren Erhalt über die Förderung der Pflege weiterhin zu
sichern. Durch den späten Schnittzeitpunkt weist das Material im Vergleich zum Grünschnitt einen höheren
Ligninanteil auf, wodurch manche Folgenutzungen von vornherein ausgeschlossen sind (zum Beispiel
Biogas).
Die Extensivstandorte werden im Bericht auch mit dem Sammelbegriff „Naturschutzwiesen“ bezeichnet
und umfasst 3- und mehrmähdige Futterwiesen, 2-3 mähdige magere „bunte“ Fettwiesen, nährstoffreiche
Feuchtwiesen (inkl. Waldsimsensümpfe), Kalk-Halbtrockenrasen (einschl. Furchenschwingelreiche

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Trockenrasen),       Pfeifengras-Streuwiese,   Großseggensumpf,   Borstgrasrasen,   Silikat-Grusrasen   und
nährstoffarme Niedermoorwiesen (Kleinseggenriede).
Neben dem Begriff der Naturschutzwiesen wurde in den Gesprächen aus landwirtschaftlicher Sicht auch
der Begriff der Restgrünflächen verwendet. Es handelt sich dabei um landwirtschaftliche Flächen, die auf
Grund

       von Betriebsaufgabe

       der Lage und dem damit verbundenen Pflegeaufwand oder

       einer Betriebsumstellung zu einer Tierhaltung, die kaum Rohfaserfutter benötigt
nicht mehr bewirtschaftet werden. Diese oft kleinen Flächen liegen sehr verstreut, sind von der
Standortqualität sehr unterschiedlich (sehr trocken – bis sehr feucht) und weisen nicht zwangsläufig eine
hohe Artenvielfalt auf. Nur ein ganz kleiner Teil der Restgrünflächen wird über Umweltprogramme erfasst
und gepflegt, der überwiegende Teil dieser Flächen verbracht im Laufe der Jahre.

2.2 Heuqualitäten
Um aus dem Mähgut hochwertiges Heu zu gewinnen, sind einige Arbeitsschritte und das entsprechende
Ausgangsmaterial notwendig. Hochwertiges Heu, das als Futter eingesetzt werden kann, zeichnet sich im
Wesentlichen durch Reinheit und Trockenheit aus. Ein solches Heu gewinnt man an geeigneten Standorten
bei guter Witterung und mit entsprechender Aufbereitung bei der Trocknung. Sind diese Bedingungen nicht
gegeben, ist das gewonnene Heu für eine weitere Nutzung nur eingeschränkt geeignet.
Auch sind für die weitere Verwendung Qualitätsunterschiede zwischen dem ersten und den weiteren
Schnitten zu beachten. Der erste Schnitt ist stärker verholzt und das Material daher grober. Im
landwirtschaftlichen Betrieb wird der erste Schnitt daher im Regelfall als Einstreu genutzt. Anders beim
Thema Pferde, wo der nährstoffarme erste Schnitt als Futter bevorzugt wird.

2.3 Organisation der Mahd
Die Pflege von Naturschutzwiesen ist unterschiedlich organisiert. Ein großer Teil der Flächen wird von
Bauern gepflegt und das Heu im eigenen Betrieb genutzt. Sofern sie dafür Naturschutzförderungen
erhalten, ist die Pflege vertraglich mit einer jährlichen Mahd und dem Abtransport des Mähgutes von der
Fläche festgelegt.
Gibt der Bauer die Pflege der Wiese auf, so übernehmen in einigen Fällen Naturschutzvereine die Pflege
von wertvollen Wiesen, in Einzelfällen können Naturschutzvereine aber auch selbst Eigentümer der
Flächen sein.
Wo die Pflege hochwertiger Naturschutzflächen über die zuvor genannten Wege nicht mehr möglich ist,
wird die Pflege hochwertiger Wiesen seitens des Landes Oberösterreich ausgeschrieben und die Mahd
sowie die Verwertung des Heus an Landschaftspflegefirmen vergeben.

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2.4 Trends in der Bewirtschaftung1
Die Nachfrage nach Naturschutzwiesen könnte sich im Laufe der nächsten Jahre aus landwirtschaftlicher
Sicht ändern, wenn der vor rund 3 Jahren eingesetzte Trend der weiteren Intensivierung von Wiesen in
Gunstlagen zunimmt. Um Erträge von bis zu 6 Schnitten pro Jahr erzielen zu können, müssen die Wiesen
entsprechend        gedüngt    werden.     Nachdem       die    Betriebe   entsprechend   EU-Richtlinien   einen
durchschnittlichen Stickstoffeintrag von 210kg/ha/a aber nicht überschreiten dürfen, beginnen erste
Betriebe nun damit, Grenzertragsflächen zum Ausgleich der betriebsinternen Nährstoffbilanz zuzupachten
und extensiv zu nutzen. Es kann daher in den nächsten 10 Jahren wieder zu einer vermehrten Nachfrage an
Restgrünflächen kommen. Das dabei anfallenden Landschaftspflegeheu wird tendenziell betriebsintern
genutzt, die Extensivflächen werden von den Bauern – manchmal mit Unterstützung der
Bezirksbauernkammer – in ihrem regionalen Umfeld selbst gesucht. Primär werden dabei Flächen
ausgesucht, die leicht erreichbar und leicht bewirtschaftbar sind. Sehr steile oder entlegene Wiesenflächen
werden weiterhin tendenziell brachfallen.
Diese Trends sind in den Regionen Sauwald oder den Bezirken Vöcklabruck und Rohrbach bereits
erkennbar. Zur Intensivierung der Nutzung könnten in der nächsten Förderperiode von ÖPUL einige
Betriebe aus den Verträgen ausstiegen, um ihre betriebliche Entwicklung zu stärken.
Jedenfalls kann dieser Trend – sofern er sich tatsächlich durchsetzt – in den nächsten Jahren zu einer
Veränderung der Pflege- und Verwertungssituation für den Naturschutz führen, indem wieder mehr
landwirtschaftliche Betriebe die Pflege von Extensivstandorten übernehmen und das anfallenden Heu in
ihren Betrieben einbringen.

1   siehe Protokoll 5im Anhang – Workshop mit Vertretern der Landwirtschaftskammer

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3 GIS-Modellierungen zur Darstellung von
  Mengen und Verteilung des
  Landschaftspflegeheus in OÖ

3.1      Aufgabenstellung und Methode
Grundidee der GIS Modellierung ist die digitale Verortung von extensiven Wiesenstandorten mit hohem
ökologischem Wert. Untersuchungsgegenstand ist im Speziellen der Biomasseaufwuchs dieser zumeist
landwirtschaftlich genutzten Flächen mit weitgehend schlechten Standortbedingungen. Die Modellierung
erfolgt mit der Software ArcGis10. Die Modellparameter werden auf Basis der erhaltenen digitalen
Grundlagendaten ausgewählt. Der Informationsgehalt wird stichprobenmäßig anhand von Orthofotos
verifiziert. Die geometrischen Analysen werden mittels Verschneidungswerkzeugen sowie Topologieregel-
Werkzeugen durchgeführt. Die Methode der räumlichen Verknüpfungsanalyse (Spatial Join) ermöglicht die
Auswertung der Attributinformationen der Grundlagendaten. Die Bilanzen werden im Access durchgeführt
und zur Visualisierung der Ergebnisse ins ArcGis importiert.
Das Ziel ist die digitale Erfassung der relevanten Standorte auf Gemeinde- bzw. Bezirksebene. Dadurch
wird eine Auswertung der gesamten Flächengröße ermöglicht. Ebenso wird durch die Verknüpfung des
vorherrschenden Biotoptyps zu einem Bewertungsschlüssel die anfallende Heumenge sowie Heuqualität
abgeschätzt.

3.2      Daten und Auswertungsparameter
Die digitalen Daten wurden vom Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) und
der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich zur Verfügung gestellt und zur weiteren Bearbeitung
aufbereitet.
Digitale Standortbasisdaten                         Datentyp              Modellierungsparameter
Vertragspflegeflächen Oberösterreich                Vektor                Schlagflächen und Feldstücke laut ÖPUL
Ökoflächen                                          Vektor                Mager- Feucht und Halbtrockenwiesen
Digitaler Bodenatlas - Ebod                         Vektor                Natürlicher Bodenwert
Landschaftserhebung Oberösterreich – LEO            Vektor                Ausgewählte Biotoptypen
Biotopkartierung Oberösterreich                     Vektor                Ausgewählte Biotoptypen
Kompostieranlagen                                   Vektor                Standorte der Kompostieranlagen in OÖ
Abfallvergärungsanlagen                             Vektor                Standorte der Abfallvergärungsanlagen
Gemeindegrenzen Oberösterreich                      Vektor                Gemeindegrenzen Oberösterreich
WF-Flächen Zusatzinfo                               Dbf-Datenbank         Biotoptypen, WF-Code
Tabelle 1: Auflistung der digitalen Standort Basisdaten

3.2.1 Ermittlung des Brutto-Trockenmasseertrag
Die Daten zu den Vertragspflegeflächen (Schlagflächen, Feldstücke) sowie den Ökoflächen sind die Basis
für die Errechnung der Heumengen in Oberösterreich. Mittels Attributinformationen und der räumlichen
Verortung      dieser     Datensätze   wird    versucht,      die   Ist-Situation   der   anfallenden      Menge   des
Landschaftspflegeheus sowie dessen Qualität darzustellen. Da für die konkrete Fragestellung des Projekts
keine vollständig kompatiblen digitalen Grundlagendaten zur Verfügung standen, werden verschiedene

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GIS-Datensätze       gefiltert      und    miteinander    verknüpft.    Die    Attributinformationen    der   digitalen
Landschaftserhebung, der Biotopkartierung sowie des digitalen Bodenatlas sollen als Zusatzinformation,
eine möglichst aktuelle und realitätsnahe Einstufung des Biotoptyps eines Standortes gewährleisten.

3.2.2 Ermittlung der Heuqualität
Zusätzlich wird mittels einer Experteneinstufung die Zuordnung des vorherrschenden Biotoptyps bzw. die
Nutzungsform einer untersuchten Fläche zu einer Qualitätsklasse durchgeführt. Dadurch kann eine
räumliche       Mengenverteilung          einzelner   Heuqualitäten     dargestellt   werden.   Die    Definition   der
Qualitätsklassen resultiert aus den Rechercheergebnissen zu möglichen Heuverwertungen bzw. den
Inhalten der geführten Interviews.
Nutzungsart                                           Qualitätsklasse

Streu, Pferde                                                  1
Rinder intensiv, Biogas                                        2
Rinder ext., Schafe, Qualitätsheu                              3
Tabelle 2: Einstufung des Heus nach Nutzungsart , die Klassen 1-3 sind dabei nicht als Reihung zu verstehen

3.2.3 Ermittlung der Anzahl an Wiesenflächen
Auf Basis der digitalen Eingangsdaten von Vertragspflegeflächen sowie Ökoflächen wird auch eine
Bilanzierung der Flächenanzahl pro Bezirk durchgeführt. Die Detailschärfe der Bilanzierung ist somit von
der Genauigkeit der digitalen Abgrenzung einer Fläche abhängig. Sie kann unter Umständen von der
Realität abweichen. Zur Veranschaulichung der Abgrenzsystematik soll Abbildung 1 dienen. Obwohl in
der Natur ein Standort als eine gemeinsame räumliche Einheit angesehen wird, kann die digitale
Flächeninformation aus mehreren Teilflächen bestehen.

Abbildung 1: Abgrenzung der Vertragspflegeflächen und Ökoflächen

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Um den Arbeitsaufwand möglichst in Grenzen zu halten, wurde im Rahmen des Projektes die GIS
Bearbeitung auf Basis der von den Auftraggebern zur Verfügung gestellten digitalen Daten durchgeführt.
Flächen, die nicht über eine idente Grenzlinie verfügen oder einem anderen Standorttyp zugewiesen sind,
werden als Einzelflächen gezählt. Sind gegenteilige Polygoneigenschaften zutreffend, so werden etwaige
Einzelpolygone mittels dem GIS Befehl „Dissolve“ zu einer gemeinsamen Fläche zusammengefügt.

3.3      Die Bewertung im Detail
Zur Berechnung der zuvor genannten Parameter wurden aus den Daten drei wesentliche Größen
herangezogen: die Schlagflächen, die Feldstücke und die Ökoflächen. Der Unterschied zwischen diesen
drei Flächenarten liegt in der Anzahl der vorhandenen Attributinformationen sowie der Genauigkeit der
Abgrenzung. Die höchste Genauigkeit weisen die Schlagflächen auf, die allerdings nicht für ganz
Oberösterreich vorliegen. In zweiter Hierarchie wurden daher die Feldstücke verwendet und in letzter
Hierarchie die Ökoflächen. Folgend werden die Kenngrößen zur Errechnung von Ertrag und Qualität
erläutert.
Grundlage für die Abschätzung des Ertragspotentiales ist die Referenzeinstufung (vgl. Abbildung 2) nach
BUCHGRABER (2000).

3.3.1 Schlagflächen
Die Schlagflächen wurden primär nach ihrer Nutzung eingestuft (SNAR-Code). Zur zusätzlichen
Differenzierung wurde der Biotoptyp (WF-Flächen, Zusatzinfo Biotoptyp) als Informationsgrundlage
verwendet (vgl. Tabelle 10 im Anhang). Da nicht alle Flächen einem Agrarstrukturtyp zugewiesen sind,
wurde bei fehlender Information der Biotoptyp als Basiswert heran gezogen.
Ausschlussflächen (Constraints) sind alle Schläge die nicht als WF-Flächen ausgewiesen sind und
Standorte mit dem Biotoptyp „Hutweide“.

3.3.2 Feldstücke
Bei jenen Betrieben zu denen es keine digitale Schlagflächeninformation gibt wird der Feldstückdatensatz
als Grundlage zur Auswertung der Flächen herangezogen. Die Feldstücke wurden primär nach dem
Biotoptyp eingestuft (WF-Flächen Zusatzinfo Biotoptyp) (vgl. Tabelle 11). Da nicht alle Flächen einem
Biotoptyp zugewiesen sind, wird bei fehlender Information die Einstufung der Fläche gemäß des LEO-
Datensatzes verwendet.
Ausschlussflächen    (Constraints)   sind   wie    bereits   angemerkt    jene   Flächen   die   über   den
Schlagflächendatensatz ausgewertet wurden und Standorte die nicht als WF-Flächen ausgewiesen sind.

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Abbildung 2: Brutto-Trockenmasseerträge am österreichischen Grünland (BUCHGRABER 2000, S. 182)

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3.3.3 Ökoflächen
Der dritte Datensatz zur Bilanzierung der anfallenden Heumengen ist der „Ökoflächen“ Datensatz. Er
beinhaltet Informationen zur Lage hochwertigen Mager-, Feucht- und Halbtrockenwiesen. Die
Attributinformation zu diesen Flächen ist jedoch gering, vor allem Auskünfte zum Biotoptyp sind nur
spärlich vorhanden. Da sich Ökoflächen teilweise mit den Feldstücken überlagern (Deckungsgleichheit),
wurden diese gefiltert. Ausgeschlossen wurden jene Standorte, deren Flächenschwerpunkt innerhalb der
Feldstücke liegt. Darüber hinaus sind alle Feldstücke von den verbliebenen Ökoflächen abgezogen worden,
um eine doppelte Flächenauswertung auszuschließen.
Die Biotoptypeninformation zur Abschätzung des Ertragspotentiales und der Qualität stammen von der
Biotopkartierung Oberösterreich und der LEO. Zur Spezifizierung der Bilanzierung wurde zusätzlich die
Information des natürlichen Bodenwertes (eBod) verwendet (vgl. Tabelle 12).

3.4     Ergebnisse der GIS Modellierung
Das Resultat der GIS Modellierung ist ein Kartensatz, in dem die extensiven Wiesenstandorte auf denen
Landschaftspflegeheu anfällt, auf Gemeindeebene dargestellt werden. Diese Darstellung basiert auf den
statistischen Auswertungen der einzelnen Eingangsparameter und der Verknüpfung mit den digitalen
Gemeindegrenzen.
Ein weiteres Resultat der GIS Modellierung sind Access-Abfragen und Tabellen, deren Grundlage die
Attributinformationen der digital abgegrenzten extensiven Wiesenstandorte (Polygonshape) sind.

3.4.1 Visualisierung
Mittels der digital abgegrenzten extensiven Wiesenstandorte und einer Flächenbilanz dieser pro Bezirk,
ergibt sich die kartographische Darstellung der Anzahl von Landschaftspflegeheuflächen (Abbildung 3).
Naturgemäß zeigt sich eine hohe Flächendichte in den ländlicheren Regionen im Südosten Oberösterreichs.
Im dicht besiedelten Zentralraum sind aufgrund der wirtschaftlichen Prägung weniger extensive
Wiesenstandorte zu finden.
Entscheidend für den Ertrag und eine wirtschaftlich sinnvolle Verwertung von Landschaftspflegeheu ist
auch die Flächengröße eines Standortes. Zur allgemeinen Einordnung soll die summierte Flächengröße pro
Bezirk in Abbildung 4 dienen.

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                           Abbildung 3: Kartographische Darstellung der Flächen mit Landschaftspflegeheu eingeteilt in Anzahlklassen pro Bezirk

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                  Abbildung 4: Kartographische Darstellung der summierten Flächengrößen von Standorten mit Landschaftspflegeheu pro Bezirk in Klassen

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Ein wesentlicher Faktor der Verwertungsmöglichkeiten von Landschaftspflegeheu ist die Qualität des
Biomasseaufwuchses (vgl. Tabelle 2). Die räumliche Verteilung der Heuqualität 1 und 3 wird in
folgender Karte dargestellt.

     Abbildung 5   und 6: Kartographische Darstellung Flächensummen für die Heuqualität 1 und 3 pro Bezirk

                                                      19
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

3.4.2 Bilanzierung
Durch die Überführung der Attributinformationen der Eingangsdaten (vgl. Tabelle 1) ins Access wurden
Abfragen zur Beantwortung der Hauptfragestellung des Projekts – „wo, in welchem Umfang und in
welcher Qualität fällt Landschaftspflegeheu an“ - durchgeführt. Die folgenden zwei Tabellen geben
einen Überblick im Bezirksvergleich zu Anzahl, Flächengröße und Trockenmasseertrag von extensiven
Wiesenstandorten.

Weitere Tabellen der statistischen Auswertung finden sich aufgrund besserer Lesbarkeit im Anhang.
Bezirk                    Flächenanzahl           Flächengesamtgröße (ha)     Brutto-Trockenmasseertrag (dt.)
LINZ-STADT                        24                              16                          631
STEYR-STADT                       19                               9                          554
WELS-STADT                        21                               2                          111
BRAUNAU AM INN                    528                             803                        38.952
EFERDING                          231                             240                        15.002
FREISTADT                         715                             875                        35.673
GMUNDEN                           329                             629                        30.044
GRIESKIRCHEN                      338                             528                        36.467
KIRCHDORF                         510                          1.140                         58.378
LINZ-LAND                         203                             473                        20.131
PERG                              555                             628                        35.650
RIED                              127                             192                        12.481
ROHRBACH                          710                             793                        34.866
SCHÄRDING                         191                             257                        13.207
STEYR-LAND                        955                          3.008                         186.384
URFAHR-UMGEBUNG                   367                             601                        26.698
VÖCKLABRUCK                       652                          1.059                         50.852
WELS-LAND                         158                             156                         6.634

SUMMEN                           6.633                         11.409                        602.715

Tabelle 3: Flächenanzahl und -größen sowie Ertrag zum Landschaftspflegeheu nach Bezirken. Die dargestellten
Zahlen sind auf Basis der digitalen Daten errechnet worden, sind aber auf Grund der mäßigen Datenqualität nur als
Annäherungswerte zu sehen.

                                            Bruttotrockenmasseertrag (dt.)
                 Schlagflächen          Feldstücke        Ökoflächen               Gesamtsumme
Qualität 1       23.835                 18.292            18.614                   60.742
Qualität 2       253.332                72.522            25.073                   350.929
Qualität 3       22.355                 55.469            6.997                    84.822

Summe            299.524                146.284           50.686                   496.494

Tabelle 4: Einstufung des Bruttotrockenmasseertrages nach Nutzungsart; auch diese Zahlen sind als
Näherungswerte zu betrachten.

                                                          20
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

4 Budgeteinsatz bei der Pflege von
  Naturschutzwiesen

4.1 Aufgabenstellung
Bei der Pflege von Naturschutzwiesen fallen Kosten für die Mahd und Entsorgung an. Das folgende
Kapitel stellt die verschiedenen Ausgaben im Bereich Naturschutz dar und gibt eine Übersicht über
deren Entwicklung.

4.2 Daten und Methode
Um Daten für eine Einschätzung des Budgetaufwandes zu erhalten, wurden

 Daten beim Amt der OÖ Landesregierung (Abteilungen Naturschutz und Wasserwirtschaft) und
   Naturschutzvereinen recherchiert und
 qualitative Aussagen aus Gespräche mit Pflegevereinen und Landschaftspflegefirmen zur
   Abschätzung der Verteilung von Pflege- und Entsorgungskosten herangezogen

4.3 Ergebnisse
Detailaussagen konnten letztendlich nur bei der Abteilung Naturschutz erhoben werden. Aus den
Gesprächen kann aber grundsätzlich festhalten, dass die Kosten abhängig von der Lage und Größe der
Flächen variieren: je kleinteiliger und je verstreuter die Flächen, desto höher liegen die Kosten je ha.
Bei den Pflegeausgaben des Naturschutzes im Land Oberösterreich sind im Wesentlichen zwei Formen
zu unterschieden:
       Förderung der Pflege über ÖPUL oder Landesmittel (PAG): bei diesen Förderungen handelt es
        sich zum einen um Gelder aus dem Österreichischen Programm zur Förderung einer
        umweltgerechten Landwirtschaft (ÖPUL) und zum anderen um Landesmittel, die zum
        Ausgleich des Aufwandes bei Kleinstflächen und zum Abschluss von Spontanverträgen bei
        Brutvogelwiesen über Antrag ausgeschüttet werden;
       Hoheitliche Bewirtschaftungsaufträge: Diese Pflegeaufträge werden bei Flächen vergeben, die
        aus naturschutzfachlicher Sicht einen hohen Wert besitzen (vor allem in Schutzgebieten), aber
        keine Bewirtschaftung mehr besteht oder um Brachen in die Wiesennutzung zurückzuführen.
Daneben können einzelne Pflegekosten auch über andere Programme oder Beiträge finanziert werden
(z.B. Mitgliedsbeiträge etc.), die im Rahmen der Studie auf Grund fehlender Aussagen nicht erfasst
werden konnten. Viele der Arbeitsstunden in den Naturschutzvereinen fallen auf ehrenamtliche
Mitarbeit, wodurch Kosten reduziert werden.

4.3.1 Förderungen nach ÖPUL und PAG
Das folgende Diagramm zeigt die Ausgaben des Landes Oberösterreich für die Förderung von
Extensivstandorten aus dem Bereich Naturschutz. Nachdem die Entsorgungskosten in die Fördersätze
eingepreist sind, können aus den vorliegenden Daten keine detaillierten Aussagen zu den

                                                     21
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Entsorgungskosten getroffen werden. Nach Schätzungen der Experten kann von einem Anteil von rund
einem Viertel der Gesamtkosten ausgegangen werden.
Das Diagramm zeigt die Ausgaben an Naturschutzförderungen für die Pflege von Extensivwiesen in
Oberösterreich ab dem Jahr 2000. Im Wesentlichen ist eine kontinuierliche Zunahme der Ausgaben zu
erkennen, wobei das Verhältnis zwischen ÖPUL-Mitteln und Landesmittel relativ gleichbleibend ist. Der
Anstieg ab dem Jahr 2007 ist damit verbunden, dass sprunghaft mehr Flächen in das Programm
aufgenommen worden sind.

  3.500.000
  3.000.000
  2.500.000
  2.000.000
                                                                                                           PAG
  1.500.000
                                                                                                           ÖPUL
  1.000.000
   500.000
           0
                2000
                       2001
                              2002
                                     2003
                                            2004
                                                   2005
                                                          2006
                                                                 2007
                                                                        2008
                                                                               2009
                                                                                      2010
                                                                                             2011
                                                                                                    2012

Tabelle 5: Darstellung der Naturschutzförderungen von 2000 bis 2002

4.3.2 Hoheitliche Aufträge - Landschaftspflegeprojekte
Hoheitliche Pflegeaufträge werden grundsätzlich nicht nur von der Abteilung Naturschutz vergeben,
sondern auch von anderen Abteilungen (z.B. Abt. Wasserwirtschaft). Nach Einschätzung der Abteilung
Naturschutz werden in ihrem Zuständigkeitsbereich Flächen im Ausmaß von 120-150 ha über
hoheitliche Aufträge mit einem jährlichen Budget von rund 150.000 Euro gepflegt. Die folgende
Abbildung zeigt für das Jahr 2012 eine Verteilung der Ausgaben im Bereich der Förderungen und der
hoheitlichen Pflegeaufträge, die einen geringen Anteil der Gesamtausgaben darstellen. Im Vergleich zu
den Förderungen liegen bei der Direktvergabe die Kosten/ha jedoch fast doppelt so hoch.

                                                                 2012
                                     5%
                       12%
                                                                                             ÖPUL

                                                                                             PAG

                                            83%                                              hoheitliche
                                                                                             Pflegeaufträge

Abbildung 7: Aufteilung der Geldmittel nach Förderungen und hoheitlichen Aufträgen

                                                                                 22
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

5        Die Verwertung von Landschaftspflegeheu

5.1 Aufgabenstellung
Gemeinsam mit der Aufbereitung der digitalen Daten zu Heumengen und -verteilung ist die Darstellung
der Verwertungsmöglichkeiten (Kapitel 5 und Kapitel 6) das Kernstück der Machbarkeitsstudie. Die
Einbeziehung von Fachexperten, Interessensvertretern, Pflegeverbänden und –firmen sowie lokalen
Akteuren ermöglicht einen Einblick in die gängige Praxis bei der Verwertung von Landschaftspflegeheu
in Oberösterreich. Über Gespräche wird ein Eindruck zur Ist-Situation bei der Heuverwertung gewonnen
und Erfahrungen mit unterschiedlichen Verwertungswegen gesammelt. Sie bilden die Grundlage zur
Bewertung der unterschiedlichen Verwertungsmöglichkeiten und zur Auswahl weiterführender Projekte.

5.2 Daten und Methode
Um alle möglichen Verwertungswege zu erfassen, wurden zunächst Grundlageninformationen
zusammengetragen und Studien sowie konkrete Projekte recherchiert. Die wesentlichen Inhalte für die
folgenden Darstellungen wurden aber über Gespräche mit Experten und Schlüsselpersonen aus den
verschiedenen oberösterreichischen Regionen gesammelt. Es wurden Einzelgespräche (persönlich,
Telefonate) geführt, in 6 Workshops (siehe Anhang 9.2) diskutiert und weitere Akteure schriftlich
kontaktiert. In Summe sind in den Prozess über 50 Personen eingeladen worden, ihre Erfahrungen
einzubringen (siehe Übersichtliste im Anhang). Die folgenden Aussagen stellen eine Zusammenfassung
der detaillierten Protokolle im Anhang dar.

Workshop                 Inhalte                              Einladung erging an
                                                             Hannes Kunisch Michael Strauch, Ernst Simader, Josef
Startworkshop            Verwertungsmöglichkeiten            Forstinger, Barbara Neßlböck, Albert Reisenberger, Felix
8.10.2013                GIS-Daten: Quellen und Auswertung   Weingraber, Josef Ruspeckhofer, Christian Kneidinger,
                                                             Michael Nagl (alle Amt der OÖ Landesregierung)
Energetische Verwertung Projekterfahrungen, technische und   Hermann Reingruber, Gunter Labner, Manfred Leitgeb,
von Landschaftpflegeheu rechtliche Machbarkeit der           Michael Nagl, Albert Reisenberger (alle Amt der OÖ
23.10.2013              Verbrennung, Kompostierung           Landesregierung) August Engleder (Projekt Heubriketts)
                                                             Michael Strauch (Abt. Naturschutz), Alois Schmalzer,
                                                             Erwin Hauser, Claudia Arming, Albin Lugmair, Gerhard
                                                             Kleesadl, Norbert Pühringer, (Naturraummanager); Josef
                        Regionale Verwertung des
Regionale Akteure                                            Eisner, Rupert Fartacek (Gebietsbetreuer Natura 2000);
                        Landschaftpflegeheus und
27.11.2013                                                   David Priller (Stiftung Natur), David Bock (coopnatura),
                        innovative Ideen
                                                             Erich Zimmerhackl (NJ Haibach), Herbert Weissenbacher
                                                             (NJ Vöcklabruck), Evelyn Arthofer (NPV Ennstal), Johann
                                                             Weinzinger (NPV Freiwald/Maltsch), Erich Hörtenhuemer
Zwischenabstimmung      Auswertung der GIS-Daten, Budget     Hannes Kunisch Michael Strauch, Ernst Simader, Josef
28.11.2013              und Bewertungsvorschlag              Forstinger (Amt der OÖ Landesregierung)
Landwirtschafts-        Potentiale zur Futternutzung         Hannes Kunisch (Abt. Naturschutz), Peter Frühwirth,
kammer                  in der Landwirtschaft, Kompostierung Volker Krennmair, Heimo Strebl, Peter Zechner, Alois
10.12.2013              innovative Ideen                     Voraberger, Stefan Rudlstorfer (alle LWK)
                                                             Hannes Kunisch Michael Strauch, Josef Forstinger, Erich
                                                             Simader, Hermann Reingruber, Felix Weingraber, Walter
Zwischenbericht         Vorstellen der Erhebungsergebnisse
                                                             Torben, Michael Nagl, Gunter Labner, Manfred Leitgeb,
19.12.2013              und des Bewertungsvorschlags
                                                             Albert Reisenberger, Christian Kneidinger (alle Amt der
                                                             OÖ Landesreg.)
Endpräsentation         Ergebnisse und nächste               Gottfried Schindlbauer, Hubert Huber, Hannes Kunisch,
18.3.2014               Umsetzungsschritte                   Michael Strauch, Ernst Simader (Amt der OÖ Landesreg.)

                                                         23
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Folgende Fragen wurden als grundlegender Leitfaden für die Workshops herangezogen:
          Welche Verwertungs-/Nutzungsmöglichkeiten von Landschaftspflegeheu haben sich aus Ihrer
           Praxis als erfolgreich herausgestellt?
          Was waren dabei aus Ihrer Sicht die entscheidenden Erfolgsfaktoren, insbesondere in
           wirtschaftlicher/ökologischer/logistischer/technischer/rechtlichter Sicht

          Gibt es noch weitere wichtige Erfolgsfaktoren?
          Welche Verwertungsmaßnahmen haben sich in der Praxis für Sie nicht bewährt? Was waren die
           ausschlaggebenden Gründe/Hindernisse dafür?

          Welche Rahmenbedingungen gehörten geändert, um die Praxis zu vereinfachen?
          Gibt es neue Ideen zur Verwertung von Landschaftspflegeheu und welche Rahmenbedingungen
           bräuchte es aus Ihrer Sicht dazu?

          Wer könnte aus Ihrer Erfahrung noch wertvolle Hinweise zum Thema einbringen?
Eine wichtige fachliche Grundlage für die vorliegende Machbarkeitsstudie bildet auch der
Abschlussbericht „Offenhaltung der Kulturlandschaft in der Nationalparkregion Kalkalpen Region“, die
2008 durch das Umweltbüro im Auftrag der ARGE Nationalpark Kalkalpen erstellt wurde. Die darin
vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verwertung von Biomassen an Grenzertragsstandorten wurden
aufgegriffen, auf ihre Aktualität überprüft und in den Gesprächsrunden diskutiert.

5.3 Die Verwertung von Landschaftspflegeheu in den Regionen –
     Einblicke in die gängige Praxis2

5.3.1 Naturschutzgruppen
Stiftung Naturschutz

Die Stiftung Naturschutz pflegt rund 33ha Naturschutzwiesen im allen Regionen Oberösterreichs mit
einem Ertrag von rund 1900m3 Heu pro Jahr. Etwa die Hälfte des darauf anfallenden Heus wird als
Futter genutzt, die zweite Hälfte der Kompostierung zugeführt. Aus der Sicht von David Priller,
Geschäftsführer der Stiftung Natur, ist die Futternutzung als primäre Nutzung des Landschaftspflegeheus
zu bevorzugen. Die Kompostierung bringt aus seiner Sicht einen hohen Aufwand und Kosten.

Naturschutzjugend Haslach, Bezirk Rohrbach

Die Naturschutzjugend Haslach besitzt rund 61 ha Naturschutzwiesen in der Region Mühlviertel, die
überwiegend von Bauern selbst gemäht und als Futter im eigenen Betrieb genutzt werden. Darüber
hinaus werden von der Naturschutzjugend eigene Flächen im Ausmaß von gut 3 ha gepflegt. Das Heu
wird entweder über den Maschinenring einer Kompostieranlage zugeführt, bei Böschungen vor Ort
kompostiert oder an Bauern übergeben. Ein Bauer hat beispielsweise auf Schafzucht umgestellt, wo er
gute Verwendung für das gemähte Heu findet.

2   siehe Gesprächsprotokolle in Anhang 0

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Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Naturschutzjugend Vöcklabruck

Die Naturschutzjugend Vöcklabruck pflegt in Summe rund 27ha Naturschutzflächen. Durch gute
persönliche Kontakte mit den Landwirten wird das Mähgut zur Fütterung, als Unterstreu, oder zur
Kompostierung verwendet. Die Nutzung des Heus für Renaturierungsmaßnahmen bei der
Straßenverwaltung ist in manchen Fällen möglich.

Landschaftspflegeverein Bergmandl, Bezirk Kirchdorf an der Krems

Der Landschaftspflegeverein pflegt in Summe fast 8ha Naturschutzflächen und erbringt dabei einen
Ertrag von rund 380m3 Heu/a. Der Abtransport des gesamten Mähgutes wird durch das Tierparadies
Schabenreith kostenlos übernommen, die das Heu als Futter für ihre Tiere verwenden.

Landschaftspflegeverein Ennstal, Bezirk Steyr-Land

Im   Landschaftspflegeverein    Ennstal   werden    von    den   Pflegegemeinschaften    rund   220   ha
Naturschutzwiesen gepflegt und zum überwiegenden Teil selbst in der Milchviehhaltung oder in der
Pferdewirtschaft verwendet. Nur in Einzelfällen ist es notwendig, sich um eine Verwertung oder
Entsorgung zu bemühen. Es handelt sich dabei um externe Flächen, die vom Verein mitgepflegt werden.
Um das Heu als gutes Pferdefutter zu verwenden braucht es entsprechende Qualität, die sich bislang
noch nicht durchgesetzt hat. Dabei spielt das richtige Heuen eine wichtige Rolle. Auch gibt es viele
kleine Einzelflächen, was zu einem hohen logistischen Aufwand führt. Das Futter kann daher nur lokal
bzw. regional Verwertung finden.

5.3.2 Landschaftspflegeunternehmen
Im Zuge des Prozesses wurden auch Landschaftspfleger, die im Auftrag des Landes, der NGO´s oder
von Bauern Naturschutzwiesen mähen, befragt. Im Folgenden ein Abriss der wichtigsten Aussagen zur
Ist-Situation.

Alois Sigl, Waldkirchen (Bezirk Schärding)

Hr. Sigl besitzt selbst einen Biobetrieb und bewirtschaftet dabei rund 28 ha eigene Flächen mit einem
Ertrag von ca. 270 Rundballen Landschaftspflegeheu. Wenn das Heu trocken geerntet wird, nutzt er es
als Einstreu in seiner Mutterkuhhaltung, wenn es allerdings feucht ist, dann entsorgt er es über die AVE.
Dabei fallen Kosten von ca. 70 Euro pro Tonne an. Wiesen, die er für Albin Lugmair
(Naturraummanager Nord) mäht, nutzt er ebenfalls als Einstreu. Nur bei einer Fläche wird das Heu an
einen Landwirt weitergegeben.
Die Zukunft der Streunutzung hängt sehr von der weiteren finanziellen Förderung der Mahd ab. Derzeit
wird die Mahd über Fördermittel der EU, des Landes und der Gemeinden getragen. Alois Sigl nutzt das
Heu nur dann weiterhin als Einstreu, wenn keine weiteren Kosten damit verbunden sind, sonst würde er
auf Stroh umstellen.
Für die Nutzung des Landschaftspflegeheus als Pferdefutter sind aus seiner Sicht Schnittpunkte
spätestens Ende Juni anzusetzen, Anfang Juli ist es schon zu spät.

                                                   25
Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Erwin Wiesinger, Peilstein im Mühlviertel (Bezirk Rohrbach)

Erwin Wiesinger produziert auf den Naturschutzwiesen ca. 30-50 m3 Heu pro Jahr und übergibt diese
entweder an Bauern vor Ort (Straßwalchen), kompostiert es in Mieten am Böschungsfuß oder liefert es
als Mulchmaterial im Gemüsebau. Durch die späte Mahd kann er das Heu nicht mehr an Wiederkäuer
verfüttern, es eignet sich aber ganz gut zur Gemüseabdeckung. Wichtig ist aus seiner Sicht eine gute
Logistik, um weite Wege zu vermeiden. Er berichtet auch über bäuerliche Gemeinschaften, die
gemeinsam Kompostieranlagen zur Düngerproduktion betreiben.
(Recherche UB: z.B. Kompostieranlagen in Enns http://www.derkompost.at; hier kann sowohl privater
als auch gewerblicher Grasschnitt angeliefert werden. Die fertige Pflanzenerde kann dann über eine
Einwurfkasse von jedem sehr einfach abgeholt werden. Preisbeispiel: 50l Biogartenerde oder
Biogartenkompost kosten 2,- Euro).

Manfred Luger, Buchkirchen (Bezirk Wels Land)

Hr. Luger mäht zurzeit nur Flächen für die Stiftung Natur mit einer Größe von ca. 10ha. Die meisten
seiner Wiesen sind Feuchtwiesen und –brachen, die bestenfalls als Einstreu Verwendung finden. Das
meiste Material führt er allerdings in die Kompostieranlage. Nur auf einer Teilfläche in der Größe von
1,2 ha wird das Material von einem Bauern als Futter verwendet, der die Fläche selbst mäht und als Heu
aufbereitet.

Josef Großteßner-Hain, Reichraming (Bezirk Steyr-Land)

Hr. Großteßner-Hain bewirtschaftet seit ca. 15 Jahren Wiesenflächen im Raum Reichraming. Dabei
arbeitet er sowohl für Bauern und für die Naturschutzabteilung. Die Belieferung der Bauern mit dem von
ihm gemähten Heu ist seiner Erfahrung nach auf Grund der Heuqualität nicht möglich. Das Heu besitzt
nicht jene Spitzenqualität, die von der Landwirtschaft nachgefragt wird. Um eine bessere Qualität zu
erzielen, muss der richtige Schnittzeitpunkt (vor allem trocken) erwischt werden. Zu einem solchen
Zeitpunkt liegt der Vorrang aber bei der Mahd der ertragreicheren Wiesen und die oft in Hang- und
Steillagen befindlichen Magerstandorte werden erst danach gemäht.
Eine weitere große Problematik bei der Heuqualität ist die Verschmutzung durch Abfälle. Insbesondere
dort, wo Erholungswege durch die Wiesen verlaufen oder sie in der Nähe von Straßen und Städten
liegen, ist in den letzten 5-6 Jahren die Müllproblematik wieder gestiegen.
Um bessere Heuqualitäten zu erzielen, würde in vielen Fällen schon die Möglichkeit der Heutrocknung
helfen (z.B. mit der Abwärme von Bioheizkraftwerken), nachdem das gemähte Landschaftspflegeheu
einen hohe Feuchtegehalt aufweist. Ein solches Heu könnte dann als Futter in der Pferdehaltung
Verwendung finden. Die Nutzung des Landschaftspflegeheus als Einstreu ist aus seiner Sicht möglich.
Es muss zuvor allerdings gehäckselt werden. Es gab schon Jahre, wo Heu zur Einstreu aus Deutschland
gekauft wurde. Als vorrangiges Ziel muss aber die Futternutzung stehen und je peripherer die Wiesen
liegen, desto besser sind sie dafür geeignet.
Bei kleineren Betrieben ist es oft so, dass sie Hangflächen nur mulchen, da sie für die aufwendige
Handarbeit keine Zeit haben. Aus seiner Sicht wird die Spätmahd nur noch dort durchgeführt, wo
Förderungen ausgeschüttet werden. Sobald diese zurückgenommen werden, würden viele der
Magerstandorte aufgeforstet.

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Umweltbüro GmbH [Verwertung von Landschaftspflegeheu in Oberösterreich]

Erich Hörtenhuemer, Thalheim bei Wels (Bezirk Wels-Land)

Hr. Hörtenhuemer hat sich im Laufe der Jahre sehr breit mit der Frage der Verwertung von
Landschaftspflegeheu auseinandergesetzt. Aus seiner Sicht sind nur zwei Wege bei der Verwertung des
Heus sinnvoll: dezentrale Biogasanlagen für den Hausgebrauch oder die Futterverwertung mit
extensiven Tierrassen. Er selbst plant nach dem Vorbild eines Mühlviertler Bauernhofs den Aufbau einer
Rinderzucht mit traditionellen Rassen. Diese werden auf einem Hof gehalten und dort mit dem gemähten
Landschaftspflegeheu gefüttert. Durch den hohen Kräuteranteil soll das Fleisch seine eigene
Geschmacksnote erhalten. Die Schlachtung kann dann am Hof samt Selbstvermarktung erfolgen.
Auch die Nutzung als Einstreu ist möglich, die in weiterer Folge zur Kompostierung am Misthaufen
genutzt wird. Ganz wichtig für die Futternutzung ist eine „saubere“ Arbeit bei der Mahd, wobei auf die
Trockenheit des Heus großer Wert gelegt werden muss.
Bezüglich der extensiven Energienutzung sprach Erich Hörtenhuemer ein ihm bekanntes Projekt an, bei
das Landschaftspflegeheu in dezentralen Biogasanlagen verwertet wird. Dabei wird in Maissilos am Hof
mit Hilfe einer einfachen Haube Biogas produziert, das dann im Hausgebrauch genutzt wird. Das
Festmaterial wird als Vorkompost für die Felder genutzt.

5.3.3 Naturraumanager, Bezirksbeauftragte des Naturschutzes,
      Gewässerbezirke
Auch die Naturraummanager, Naturschutzbeauftragte und ausgewählte Gewässerbezirke wurden um
eine Einschätzung der Heuverwertung in ihrem Zuständigkeitsbereich anhand einer Matrix gebeten
(siehe Tabelle 6). Die Rückmeldungen waren in der Detaillierung unterschiedlich, in vielen Bereichen
waren letztendlich auf Grund der fehlenden Daten gar keine Aussagen möglich.
Dort wo Daten vorhanden waren, nehmen die Futternutzung, die Kompostierung und die Einstreu den
höchsten Stellenwert bei der Verwertung des Heus ein. Die Futternutzung (betriebsintern oder als Futter
für andere Betriebe) liegt dabei zwischen 37% und 70%! Im Zentralraum werden die anfallenden
Heumengen zur Gänze kompostiert, im Bezirk Rohrbach zu 100% für die Renaturierung der Schipisten
im Böhmerwald herangezogen.
Dort wo qualitative Aussagen vorliegen, wird der Futternutzung ein nur mehr geringer Stellenwert
eingeräumt, am ehesten noch in extensiven Betrieben als Beifutter für Pferde, Eseln und Schafe. Gerade
in peripheren Lagen nimmt nach Einschätzung der Experten die Ablagerung im Wald zu.
Auffallend zeigt sich, dass keiner der Befragten die Weidenutzung, Thermische Verwertung (Biogas
oder Verbrennen) oder Nischenprodukte als Verwertungsweg angeführt hat.

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