Die Vorhangfassade am Bauhaus: 1926, 1976, 2026 - Ikone, Denkmal und Klimawandel - Bauhaus
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Symposium Die Vorhangfassade am Bauhaus: 1926, 1976, 2026 – Ikone, Denkmal und Klimawandel [ 6 . 6 . 2021 ] Abstracts Bauhaus Dessau
Begrüßung Prof. Dr. Regina Bittner Stiftung Bauhaus Dessau Dr. phil. Regina Bittner ist Direktorin und Vorstand a. i. der Stiftung Bauhaus Dessau. Zudem Leiterin der Akademie und zuständig für Konzeption und Lehre der postgradualen Programme für Design-, Bauhaus- und Architekturforschung. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen zum Bauhaus und zur Kulturgeschichte der Moderne. Sie studierte Kulturwissenschaften und Kunstge- schichte an der Universität Leipzig und promovierte am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt- Universität zu Berlin. Seit 2019 ist sie Honorarprofes- sorin an der Martin-Luther-Universität Halle-Witten- berg. Symposium Die Vorhangfassade am Bauhaus Dessau
1926 // Ursprung und Anlass Die Vorhangfassade des Bauhausgebäudes verkör- pert die Entwicklung einer neuen Architektur mit den damals modernen Materialien Stahl, Glas und Beton. Von dieser Fassade gingen weltweit prägende Im- pulse für die Erneuerung der Architektur im 20. Jahr- hundert aus und sie gilt heute selbst als Ikone der Moderne. Moderation M.Sc. Anne Stengel, Atelier für Architektur und Denkmalpflege, Dessau Anne Stengel *1979, Magister Artium Kunstge- schichte und MSc Bauen und Erhalten. Seit 2005 in verschiedenen Architekturbüros und Restaurie- rungswerkstätten in Berlin im Bereich Bauforschung, Denkmalpflege und Architekturfotografie tätig. Zwischen 2016 und 2019 an der Universität Kassel Teilprojektleitung im DFG Forschungsprojekt zu den Laubenganghäusern in Dessau – Törten am FG Architekturtheorie und Entwerfen. Aktuell Mitarbeite- rin, wissenschaftliche Projektbetreuung und Baufor- schung, bei AADe Atelier für Architektur & Denkmal- pflege Stuve Architekten, Doktorandin.
Abstract Vortrag Von Fagus zum Bauhaus Symposium Als einleitender Beitrag zum Symposium stellt „Von Fagus zu Bauhaus“ das geschoßübergreifende Fenster im Werk von Walter Die Vorhang Gropius vor. Hierbei steht weniger die bautechnische Seite als die Entwicklung vom Einzelelement über Fensterbahnen bis zur fassade membranhaften Vollverglasung im Vordergrund. Damit einher geht die Bedeutung der neuen Baumaterialien Stahl, Beton und am Bauhaus Glas für Gropius sowie die demonstrative Zurschaustellung ihrer Eigenschaften und Möglichkeiten in seinen Bauten. Zeitgleich mit dem Entwurf des Bauhaus-Gebäudes in Dessau arbeitete das Büro Gropius 1925 an einer (nie realisierten) Erweiterung des Bauhaus Fagus-Werks, die die enge formale Verbindung zwischen diesen beiden UNESCO Welterbe Bauten, aber auch deren Unterschie- Dessau de deutlich macht. Vita Dr. Annemarie Jaeggi ist seit 2003 Direktorin des Bauhaus- Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin. Nach dem Studium in Zü- rich und Freiburg mit anschließender Promotion war sie Assisten- tin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Karlsruhe. Ihrer Habilitation folgten diverse Professur-Vertretungen, eine Stelle als Privatdozentin an der TU Berlin und Lehrbeauftragte an der Accademia di Architettura in Mendrisio/Schweiz. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen und ist Autorin verschiedener Veröffent- lichungen zur Architektur der Moderne. Darüber hinaus ist sie als denkmalpflegerische Gutachterin und Beraterin tätig. Dr. Annemarie Jaeggi Direktorin Bauhaus- Archiv, Berlin
Abstract Vortrag Die Glasfassaden am Bauhausgebäude – ein Überblick Symposium Die Architektur des Bauhausgebäudes, das Walter Gropius für den Umzug der Institution Bauhaus von Weimar nach Dessau Die Vorhang plante, ist auch durch den kreativen Einsatz der damals mo- dernen Materialien Beton, Stahl und Glas geformt. Das Stahl- fassade betonskelett ermöglicht etwa großzügige Räume, den Verzicht auf tragende Außenwände und die Planung der gebäudehohen am Bauhaus Vorhangfassade. Deren filigrane Konstruktion aus Tragprofilen, Rahmen und Wendeflügeln aus Stahl stellte auch in der Aus- führung eine Herausforderung dar. Bei der Verglasung legte Gropius großen Wert auf die Verwendung von geschliffenem und Bauhaus poliertem Spiegelglas, das verzerrungsfreie Durchsicht und klare Reflexion ermöglicht. Die Architektur strebt mit der Vorhang- Dessau fassade als hauchdünner Membran weniger die Trennung, als vielmehr die Verbindung vom Innenraum mit dem „Allraum“ an, wie Walter Gropius es nennt. Die Komplexität der gegliederten Anlage des Gebäudes in Verbindung mit Transparenz und Refle- xion der großen Glasflächen bietet Möglichkeiten für eine neue Wahrnehmung von Raum. Am Gebäude befinden sich neben der Vorhangfassade weitere besondere Fensterflächen wie die groß- formatigen Glasflächen des Vestibüls am Werkstattflügel, die ge- kuppelten Schwingflügel der Festebene oder die vor der Fassade an Profilen befestigten Fensterbänder der Brücke und des Nord- flügels. Es sind nur wenige bauzeitliche Fenster am Gebäude erhalten, da viele im Krieg zerstört oder bei Sanierungsarbeiten entsorgt wurden. Für den Umgang mit dem komplexen Bestand an Glasflächen aus der Erbauungszeit und aus späteren Jahr- zehnten liegt eine differenzierte denkmalpflegerische Konzeption vor. Vita Monika Markgraf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bau- forschung und Denkmalpflege bei der Stiftung Bauhaus Dessau. Davor war sie als Architektin mit den Arbeitsschwerpunkten Bau- forschung und Sanierung von denkmalgeschützten Bauten tätig. Heute gilt ihr besonderes Interesse der Erforschung von Architek- tur und Geschichte der Bauhausbauten sowie der Erhaltung und Monika Pflege dieser Bauten. Denkmalpflege der Moderne sowie Aufbau und Pflege eines Bauforschungsarchivs sind weitere Kernpunkte Markgraf ihrer Tätigkeit. Ihre Arbeitsergebnisse werden regelmäßig publi- ziert und sie ist Mitglied bei ICOMOS und D OCOMOMO. Stiftung Bauhaus Dessau
Abstract Vortrag Vom Bauhaus zum Lever House und darüber hinaus Symposium In Space, Time and Architecture (1941) stellt Sigfried Giedion der Vorhangfassade des Bauhausgebäudes in Dessau ein ana- Die Vorhang lytisch-kubistisches Gemälde Picasso von 1911–12 gegenüber, um sein Konzept der modernistischen Raum-Zeit zu veranschau- fassade lichen. Diese Gegenüberstellung wird zum Ausgangspunkt eines zweiteiligen Aufsatzes mit dem Titel „Transparency: Literal and am Bauhaus Phenomenal“, der Mitte der 1950er Jahre von einem englischen Architekturhistoriker und einem amerikanischen Maler gemein- sam verfasst wurde. Colin Rowe und Robert Slutzky setzten sich mit dem auseinander, was sie als Giedions „confusion of species“ Bauhaus (Verwechslung der Arten) ansahen und argumentierten, dass die beiden Werke deutlich und signifikant unterschiedliche Ästhetiken Dessau repräsentierten. Der Vortrag verortet Rowes und Slutzkys Aufsatz in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Vorhangfassaden weit verbreitet waren und Hochhäuser wie das Lever House und das Sekretariat der Vereinten Nationen in New York die Zukunft der städtischen Skyline ankündigten. Als technologisch weiter- entwickelte Nachkommen des Bauhauses und anderer singulärer früher Vorhangfassaden waren die neuen Glasfassaden auf dem Weg, eine „new vernacular“ (neue Fachsprache) – wie es 1957 im Architecture Review hieß – zu bilden. Während dies für einige Architekten, wie Peter und Alison Smithson, keine schlechte Sache war, bedeutete es für Rowe und Slutzky ästhetische Monotonie und reflexartige Wiederholung. Ihre Reaktion gegen eine im wahrsten Sinne des Wortes Architektur der Transparenz war ein Aufruf zu einem visuell komplexeren Umgang mit der architektonischen Oberfläche. Gleichzeitig waren die sich immer weiter ausbreitenden Glasgitter emblematische Manifestationen des Internationalen Stils der Nachkriegszeit. Vita Joan Ockman ist Vincent Scully Gastprofessorin für Architektur- geschichte und Direktorin für Doktorandenstudien an der Yale School of Architecture. Sie hat zudem verschiedene Stellen an der University of Pennsylvania und der Cooper Union inne. Zuvor lehrte sie zwanzig Jahre lang an der Columbia University Gra- duate School of Architecture, Planning and Preservation, wo sie von 1994 bis 2008 als Direktorin des Buell Center for the Study Prof. Dr. of American Architecture tätig war. Joan Ockman Zu ihren Büchern gehören: Architecture School: Three Centuries of Educating Architects in North America, The Pragmatist Ima- gination: Thinking about Things in the Making und Architecture Culture 1943–1968: A Documentary Anthology. Cornell University
1976 // Das Denkmal Heute ersetzt eine 1976 rekonstruierte Fassade aus Aluminium das 1945 zerstörte Original aus Stahl von 1926. Diese ist in Material und Detail zwar abwei- chend ausgeführt, aber heute selbst ein wichtiges Dokument für die Wiederentdeckung des Bauhau- ses und der Fokussierung der Denkmalpflege auf Bauten der Moderne. Moderation Prof. Dr. Andreas Schwarting HTWG Konstanz 1996 Architekturdiplom an der Universität (TH) Karlsruhe, 2008 Promotion an der TU Dresden. 1996–1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Süd- westdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieur- bau. Planung und Bau eines Schutzmantels über rö- mischen Mosaiken während der Pergamon-Grabung des Dt. Archäologischen Instituts von 1995–2004. Wissenschaftliche Mitarbeit in der Stiftung Bauhaus Dessau 1998–2002 und der TU Dresden 2002– 2011. Vertretungsprofessur für Baugeschichte an der BTU Cottbus 2010/2011. Seit 2011 Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie an der HTWG Konstanz.
Abstract Vortrag „[...] es ging so schnell wie beim Bau vor einem halben Jahrhundert.“ Symposium Anmerkungen zur Rekonstruktion des Dessauer Bauhausgebäudes 1976 Die Vorhang fassade Im Mittelpunkt der Vorbereitung „des 50. Jahrestages der Er- öffnung des Bauhauses in Dessau im Dezember 1926“ und im am Bauhaus Focus der internationalen Berichterstattung stand die Rekonst- ruktion der Vorhangfassade des Werksattgebäudes. Die Wieder- herstellung seines ursprünglichen Erscheinungsbildes wurde als Zeichen für die neue Wertschätzung des Bauhauses in der DDR Bauhaus interpretiert. Mit der politischen Anerkennung als „humanistische und progressive Kulturleistung“ und „Erbe des deutschen Volkes“ Dessau wurde das Bauhaus per Beschluss in „die sozialistische Natio- nalkultur der DDR“ eingeschlossen. Tatsächlich endete mit der Wiedereröffnung des Bauhausgebäudes ein politisch motiviertes Verdikt gegenüber der legendärsten Gestalterschule Deutsch- lands, das Anfang der Fünfziger Jahre verhängt worden war und die Schule über mehr zwei Jahrzehnte ins politische Abseits ge- stellt hatte. Die Rekonstruktion des Bauhausgebäudes 1976 bildete den Abschluss eines ebenso intensiven wie widersprüchlichen Prozesses und erzählt vom zuweilen grotesken Widerstreit der politischen und fachlichen Interessen. Wie konkret die Entschei- dungsprozesse abliefen, galt lange als Desiderat der Forschung. Der Vortrag knüpft an jüngere Veröffentlichungen zur Bauhaus- Rezeption in der DDR an und versucht, die Erzählung fortzu- schreiben. Neben den Bemühungen der Stadtverwaltung Dessau werden vor allem die hoffnungsvollen und oftmals gescheiterten Versuche von Akteuren der Weimarer Hochschule besprochen, die seit Anfang der Sechziger Jahre einen wesentlichen Beitrag leisteten, um die Vorhangfassade als „wichtiges Dokument für die Wiederherstellung des Bauhauses in der DDR” zu rekonstruieren. Vita Architekturstudium an der Hochschule für Architektur und Bau- Dr. Norbert wesen Weimar, danach Assistenz am Bereich Gestaltung und Entwerfen; Aspirantur am Bereich Theorie und Geschichte der Korrek Architektur, Promotion zur Geschichte der HfG Ulm; 1986 bis 2009 Organisation der Internationalen Bauhaus-Kolloquien in Weimar; 1990 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur. Bauhaus Forschungsschwerpunkte liegen im Rahmen der Weimarer Hochschulgeschichte, u. a. Henry van de Velde, Bauhaus und Universität Bauhaus-Rezeption in der DDR, Bauten des Nationalsozialismus in Weimar. Weimar
Abstract Vortrag Zum Stand der Technik. Aluminium-Glas-Fassaden der Nachkriegszeit heute Symposium Die nichttragende Metall-Glas-Fassade, wie sie u.a. am Bauhaus Die Vorhang Gebäude in Dessau prominent umgesetzt wurde, gehört zu den konstruktiven Charakteristika der Architektur der Moderne. Ihre fassade technologische Reife erreichten Curtain Wall Fassaden jedoch erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts aufgrund mehrerer am Bauhaus technologischer Entwicklungen, u.a. der Einführung von Alumini- umlegierungen im Bauwesen, neuen Glasherstellungsmethoden und integrierten gebäudetechnischen Installationen. Zunächst dem amerikanischen Vorbild folgend, entwickelte sich die Firma Bauhaus Josef Gartner aus Gundelfingen an der Donau in der Zeit des Wirtschaftswunders zum führenden Anbieter. Mit ihren Alumi- Dessau nium-Glas-Fassaden ist die Firma mit einem bedeutenden Teil des westdeutschen und weltweiten architektonischen Erbe dieser Epoche verbunden. Fassaden der Firma Gartner bekleiden eine kaum überschaubare Zahl von Architekturikonen der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ebenso wie aktuelle Prestigepro- jekte. Seit einigen Jahren ist die Firma auch mit der Erneuerung und Erhaltung ihrer historischen Fassaden befasst, von denen nicht wenige mittlerweile denkmalgeschützt sind. Der Vortrag gibt einen Überblick über den Stand der Technik der Konstruktion von Aluminium-Glas-Fassaden bis Mitte der 1970er Jahre. Über den bautechnikgeschichtlichen Kontext der damali- gen Rekonstruktion der Fassade des Bauhaus Gebäudes hinaus soll auf aktuelle Tendenzen und Möglichkeiten der baudenkmal- pflegerischen Erhaltung dieser Fassaden hingewiesen werden. Der Vortrag basiert auf laufenden Forschungsvorhaben an der Professur für Neuere Baudenkmalpflege der TUM. Vita Prof. Dr. Andreas Putz studierte Architektur an der TU Dresden, der University of Edinburgh und an der ETH Zürich. Ab 2009 betreute er den Umbau des ehemaligen Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn in Chemnitz. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Bauforschung und Denkmalpflege der ETH Zürich, am IRS Erkner/Berlin und am Institut GTA der ETH Zürich. 2017 wurde er als Professor für Neuere Baudenkmalpfle- ge an die Technische Universität München berufen. Er ist Mitglied des Vorstands des Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denk- Prof. Dr. malpflege, Mitglied der Koldewey-Gesellschaft, des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS und deren Monitoring Gruppe für Andreas Putz das UNESCO Weltkulturerbe Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau tätig. TU München
Abstract Vortrag Die Moderne als Gegenstand der Denkmalpflege Symposium Bauten der Moderne stellen die Denkmalpflege seit jeher vor große Herausforderungen, sowohl auf der theoretischen Ebene Die Vorhang als auch in der denkmalpflegerischen Praxis: Auf der praktischen Ebene ist es der oft fragile Zustand der Substanz, der bei der fassade Restaurierung in Hinblick auf die verwendeten Materialien oder Konstruktionen eines besonderen Expertentums bedarf. Auf am Bauhaus der denkmaltheoretischen Ebene hingegen besteht die Heraus- forderung in der weitreichenden Entscheidung über das Res- taurierungsziel. Interessanterweise werden bei Inkunabeln der Moderne allseits akzeptierte Richtlinien denkmalpflegerischen Bauhaus Handelns wie die Charta von Venedig, nach denen „der Anteil jeder Zeit am Entstehen eines Baudenkmales [...] respektiert Dessau werden [muss]“ und „Stilreinheit [...] keinesfalls eines der im Zuge der Restaurierung anzustrebenden Ziele“ sei (Charta von Vene- dig 1964, Art.11), meist nicht angewendet. Im Gegenteil scheint das Ziel einer Sanierung oft zu sein, nicht nur spätere Verände- rungen zu entfernen, sondern auch dem Gebäude zumindest äußerlich wieder ein frisches Aussehen zu verleihen, so als sei es gerade erst fertig gestellt worden. Der Vortrag versucht, die Geschichte des denkmalpflegerischen Umgangs mit der Moderne nachzuzeichnen und denkmaltheore- tisch einzubetten. Darüber hinaus soll diskutiert werden, welchen Denkmalwert die Restaurierung des Bauhausgebäudes von 1976 besitzt, den es bei der zukünftigen Restaurierung der Fassade zu berücksichtigen gilt. Vita Architekturhistorikerin mit Forschungsschwerpunkten in der Architektur- und Städtebaugeschichte und Denkmalpflege des 20. Jahrhunderts. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin promovierte sie über Neustadtgründungen des italienischen Faschismus. An- schließend lehrte und forschte sie an der Bauhaus-Universität Weimar, wo sie sich 2019 mit einer Arbeit über die Ferienarchi- Dr. Daniela tektur der DDR habilitierte. Spiegel Seit 2019 Professorin für Baugeschichte und Denkmalpflege an der Hochschule Anhalt. Sie ist Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs Identität und Erbe Hochschule und Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Theorie & Lehre der Denkmalpflege. Anhalt, Dessau
2026 // Die Sanierung Nach 50 Jahren Standzeit ist auch der Fassaden- nachbau „in die Jahre gekommen“. Den notwendigen Sanierungsmaßnahmen muss eine sensible Unter- suchung aller bautechnischen Probleme und deren komplexen Ursachen vorausgehen. Insbesondere den nachhaltigen Schäden durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Struktur der Fassade. Moderation Dipl.-Ing. Frank Assmann Stiftung Bauhaus Dessau Dipl.-Ing. Frank Assmann ist Leiter der Bauabteilung. Sein Interesse gilt den Disziplinen Architektur und Städtebau als prägende Gestalt und Form gebauter Kultur und Umwelt. Zuvor freiberuflich tätig als Archi- tekt und Lehrbeauftragter an der School of Archi- tecture Bremen. Seine Bauten und Projekte wurden in vielfältigen Publikationen und Ausstellungen im In- und Ausland veröffentlicht. Er ist ehrenamtlicher Handelsrichter am Landgericht Berlin sowie an der Architektenkammer Berlin Modulkoordinator und Re- ferent der Fortbildungsreihe zur Qualitätssicherung „Der Weg zum Bauwerk”.
Abstract Vortrag Der Klimawandel in direkter Analogie zu Schadensbildern an bauzeitlichen Konstruktionen am Beispiel des Werkstattflügels Symposium Bauhaus Dessau. Die Vorhang Der klimatische Wandel ist seit 2018 mit seinen Auswirkungen an der bauzeitlichen Stahlbetonkonstruktion des Werkstattgebäudes fassade mit zunehmender Deutlichkeit wahrnehmbar. Zunächst 2018 als unscheinbare Risse im 2. Obergeschoß an den Konsolen der am Bauhaus Ost- und Westfassade beobachtet, werfen diese heute Fragen nach den Ursachen und zu den konstruktiven Grundlagen auf. Mit einem Riss-Monitoring seit August 2020 lassen sich in den Hitzemonaten und an warmen Wintertagen Bewegungen an der Bauhaus Unterseite der Betonauskragungen nachweisen. Die Fassaden- konstruktion aus dem Jahr 1976 gliedert sich in eine 3-teilige Vor- Dessau hangfassade aus Aluminium-T-Profilen und aufstehende U-Stahl- pfosten vor den Stahlbetonstützen des Werkstattflügels. Diese dienen zur Rhythmisierung der Glasfassade und zur Aufnahme der Kettenzugkräfte der Wendefenster. Die Abhängung der Alu- minium-Hängestäbe wird an den Auskragungen der Stahlbeton- decken jeweils mit verschraubten Laschen und am freien Ende mit geplanten Langlochbohrungen in der 3-fach erhöhten Län- genänderung kompensiert. Die Windbelastung der Stürme wird in Rechenmodellen und mit einem weiteren Monitoring untersucht, um die Verluste der Verkittungen in den Alu-Leiterelementen der Glasausfachungen in den tatsächlichen Ursachen zu erkunden. Neben den geänderten äußeren klimatischen Bedingungen sind die Auswirkungen der verschlossenen Deckenränder zwischen den Geschossen zu untersuchen. Die bauzeitlich frei vorgehäng- te Glasfassade mit der Möglichkeit der Hinterlüftung wurde durch Blechblenden und Installationszonen verändert. Weder Luftaus- tausch im Gebäude zwischen heißer und kalter Seite, noch die natürliche Nachabkühlung können zirkulieren. Neben Fragen der bauphysikalischen, akustischen und brandschutztechnischen Fragen werden Belange der künftigen Nutzbarkeit berührt. Für die Stiftung Bauhaus Dessau stellt sich zunächst die Frage der Fassaden-Sicherheit und deren Gebrauchstauglichkeit. Erste Er- gebnisse können vorgestellt werden. Dipl.-Ing. Heinfried Vita Stuve Architekt BDA Heinfried Stuve *1958, Studium an der FH Hannover und TU Braunschweig, seit 1987 freischaffend in Nie- dersachen und ab 1993 in Sachsen-Anhalt tätig mit Standorten Atelier für in Köthen, Dessau und Leipzig. Schwerpunkte in der Denkmal- pflege u.a. zahlreiche Welterbe-Projekte, ab 2009 als Projekt- Architektur und steuerer in der Denkmalpflege für öffentliche Auftraggeber tätig. Projektmanagement zum Bauhaus Jubiläum 2019 und fortgesetzt Denkmalpflege, zur Umsetzung von Landesmittel ab 2020. Deutscher Architek- turpreis und Landesarchitekturpreis 2019 für die Sanierung und Dessau Erweiterung Schloß Wittenberg in der ARGE BFM und IfB.
Abstract Vortrag Innovative Neugestaltung eines ikonischen Glashauses Umbau der Van-Nelle-Fabrik in Rotterdam, 1926 – 31 Symposium Gebäude der Moderne verdienen unsere Würdigung in Bezug auf Die Vorhang ihren architektonischen Wert, die gesellschaftlichen Entwicklun- gen, die sie repräsentieren, und die innovativen Technologien, die fassade bei ihrer Herstellung zur Anwendung kamen. Dennoch schien das architektonische Erbe der Moderne im Laufe der Jahre gefährde- am Bauhaus ter zu sein als das jeder anderen Epoche. Dieses gebaute Erbe, das den dynamischen Geist des Maschinenzeitalters verherrlicht, verwendete fortschrittliche Technologien, die nicht immer langfris- tigen Belastungen standgehalten haben. Gleichzeitig haben sich Bauhaus die Funktionen, die diese Gebäude ursprünglich erfüllten, stark verändert. Zudem hat sich auch unsere Welt verändert und die Dessau Gesellschaft fordert andere Leistungswerte für unsere gebaute Umwelt, vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit. Steigende Anfor- derungen machen viele Gebäude aus der Neuzeit obsolet – auch wenn sie noch ihren ursprünglichen Spezifikationen entsprechen. 1 Es ist zu einfach zu sagen, dass sie schlecht entworfen wurden – und dies als Alibi für radikale Veränderungen zu nehmen. Als De- von signer müssen wir heute bereit sein, innovative Strategien für ihre adaptive Wiederverwendung und Umgestaltung zu erforschen. 2 Frühe Konservierungsprojekte in den 1980–90er Jahren betrafen zumeist bekannte Werke der Moderne, wobei der Ansatz für deren Konservierung und Restaurierung noch weitgehend auf Versuch und Irrtum basierte. Ein Beispiel dafür ist die Van-Nelle-Fabrik, die zwischen 1999 und 2004 umgebaut und restauriert wurde. Das Gebäude wurde ursprünglich von den Architekten Brinkman & Van der Vlugt in den Jahren 1926–28 entworfen und 1931 fertig- gestellt. Die Architekten sahen eine große Menge an allgemeinem Raum vor, um den sich ständig ändernden Betriebsabläufen gerecht zu werden. Auf diese Weise konnte das Gebäude auf die ständigen Veränderungen am Markt sowie auf innovative Entwicklungen in den Fertigungsprozessen reagieren. Bemerkens- werterweise folgt ihr Ansatz heute weitgehend den Linien der aktuellen Philosophie „Long life – Loose fit“ (langes Leben – locke- re Anpassung) für die nachhaltige Gestaltung von Gebäuden. Die langfristige funktionale Lebensdauer der Struktur wurde durch Investitionen in qualitativ hochwertige und dauerhafte technische Lösungen gefördert, um eine lange Lebensdauer zu garantieren. Ziel war es, eine moderne und transparente Arbeitsumgebung im Prof. Wessel Grünen nach dem Vorbild der amerikanischen „daylight factory“ (Tageslichtfabrik) zu schaffen. Das erklärt die geringen Kosten von De Jonge nur 19 Millionen, die lineare Anordnung des Grundrisses und die großflächige Verglasung. Die prototypische Stahl-Glas-Fassade bestand aus geschosshohen Bauteilen, die komplett vorgefertigt wurden. Die Fassadendetails wurden weitgehend von der landwirt- WDJ schaftlichen Gewächshaustechnik in den Niederlanden abgeleitet. 1998 wurden die 60.000 m2 großen Gebäude von einem Bauträ- Architekten, ger mit dem Ziel erworben, ein Geschäftszentrum für die kreative Industrie der Stadt zu errichten, die auf den aufstrebenden Markt Rotterdam des digitalen Designs abzielt. Die Art der Restaurierung des Ge-
Abstract bäudes war eher konzeptionell und zielte auf die Handhabbarkeit von Veränderungen ab, anstatt sich auf die materiellen Aspekte des Artefakts zu konzentrieren. Um angemessene Arbeitsräume für die heutige Büroarbeit zu schaffen, wurde das Prinzip einer Symposium Doppelfassade vorgeschlagen, die auf der Innenseite eine Se- kundärverglasung vorsieht. In Verbindung mit der ursprünglichen Die Vorhang Fassade wurde eine klimaregulierende Wand geschaffen, die es ermöglicht, Solarenergie zu nutzen und den Lärm der nahegelege- fassade nen Eisenbahn zu dämpfen. Darüber hinaus wurde eine innovative Klimatisierung so konzipiert, dass sie weitgehend unsichtbar bleibt. am Bauhaus Wenn nur wenig Substanz vorhanden ist, ist es fast unmöglich, etwas zu verändern oder hinzuzufügen, ohne die Essenz der bestehenden Materialisierung zu stören. Die Strategie der Sekun- därfassade ermöglichte eine zukunftssichere neue Nutzung des Bauhaus Gebäudes unter Beibehaltung der wesentlichen Merkmale der ur- sprünglichen Gebäudehülle. Dessau Vita 2 Wessel de Jonge (1957) ist ordentlicher Professor für Heritage & Design an der TU Delft in den Niederlanden und praktizierender von Architekt. 1999 gründete er WDJArchitecten aus der Überzeu- gung heraus, dass die Umgestaltung bestehender Gebäude eine 2 Architektur mit besonderer kultureller Bedeutung hervorbringt, die grundsätzlich nachhaltig ist. Zu seinem Portfolio gehören die Konservierung und adaptive Umnutzung des Waisenhauses von Aldo van Eyck in Amsterdam von 1960, der niederländische Pavillon auf der Biennale in Venedig von Gerrit Rietveld von 1954, das berühmte Sanatorium Zonnestraal in Hilversum von 1928 (mit Bierman Henket Architects) und, als koordinierender Architekt, die Sanierung der Van-Nelle-Fabrik in Rotterdam von 1928. Er war Partner im Entwurfsteam für die Restaurierung und Anpassung des Olympiastadions von 1938 in Helsinki, das 2020 fertigge- stellt wurde. Er schloss 1985 sein Architekturstudium an der TU Delft ab. 1988 war er der Gründungssekretär von DOCOMOMO International und bis 2002 der Herausgeber der Fachzeitschrift DOCOMOMO Journal. Er ist derzeit Co-Vorsitzender des Inter- national Specialist Committee on Education & Training, Mitglied des ISC/Technology und Mitglied des DOCOMOMO Beirats. Er hielt zahlreiche Vorträge und veröffentlichte international Werke über die Herausforderung, das architektonische Erbe der jüngeren Vergangenheit zu erhalten. Wessel de Jonge wurde 2003 von Prof. Wessel der Königin der Niederlande für sein architektonisches Werk und für seine internationalen Bemühungen um die Erhaltung des jün- De Jonge geren architektonischen Erbes zum Ritter geschlagen. Für seine Verdienste und sein Engagement für die Revitalisierung von Ge- bäuden in Theorie, Praxis und Ausbildung wurde er 2004 mit dem BNA Kubus der Vereinigung Niederländischer Architekten aus- WDJ gezeichnet. Zu seinen internationalen Auszeichnungen gehören der Knoll / Modernism Prize 2010 für das Sanatorium Zonnestraal Architekten, und der Europa Nostra Grand Prix 2008 der EU für das Projekt der Van-Nelle-Fabrik, die 2014 auch als UNESCO-Weltkulturerbe Rotterdam anerkannt wurde.
Abstract Vortrag Grundinstandsetzung Neue Nationalgalerie Berlin Symposium Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist eine Ikone der Architekturge- schichte des 20. Jahrhunderts. Ludwig Mies van der Rohe plante Die Vorhang und verwirklichte den Stahl-Glas-Bau von 1963 bis 1968 als sein einziges Projekt in Europa nach seiner Emigration in die USA. fassade Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude benötigte nach am Bauhaus fast fünfzig Jahren der intensiven Nutzung eine umfassende Grundinstandsetzung. Die bestehende Substanz wurde unter Erhaltung des bauzeitlichen Erscheinungsbildes instandgesetzt und ertüchtigt. Durch die Modernisierung wurde die Barrierefrei- Bauhaus heit, das Handling der Kunst sowie Service-Einrichtungen für Besucher wie Garderobe, Café und Museumsshop verbessert. Dessau Klimatisierung, Kunstlicht und Sicherheit wurden heutigen tech- nischen Standards angepasst. Für die umfangreiche Sanierung der Stahl-Glas-Fassade, der Stahlbeton-Konstruktion sowie der Kompletterneuerung der technischen Gebäudeausrüstung waren tiefe Eingriffe erforderlich: Die Stahl-Glas-Fassade wurde konstruktiv ertüchtigt. Die größtenteils nicht bauzeitlichen geteil- ten Glasscheiben wurden ersetzt. Um den Rohbau freizulegen, wurden rund 35.000 originale Bauteile demontiert, darunter die Natursteinplatten im Sockelbereich sowie sämtliche Bauteile der Innenausstattung. Nach ihrer Restaurierung und, soweit erforder- lich, Modifikation wurden die einzelnen Bauteile wieder an ihre ursprüngliche Position zurückgeführt. Im Mittelpunkt des Planungsprozesses stand der angemessene Interessensausgleich zwischen Denkmalschutz und Nutzung als moderner Museumsbetrieb. Dabei mussten die unumgänglichen Eingriffe damit in Einklang gebracht werden, so viel originale Substanz wie möglich zu erhalten. Die unverzichtbaren Ergän- zungen ordnen sich den gestalterischen Vorgaben des Bauwerks unter, sind jedoch als zeitgenössische Elemente diskret ablesbar. Es ging bei dem Bauvorhaben nicht um eine Neuinterpretation, sondern um eine respektvolle Sanierung eines Hauptwerks der Internationalen Moderne. Vita Dipl.-Ing. Geboren 1971 in Soest, Deutschland. Nach einer Ausbildung zum Daniel Wendler Maurer und dem Architekturstudium an der Technischen Uni- versität Berlin ist Daniel Wendler seit 2001 als Architekt tätig. Seit 2005 ist er Mitarbeiter bei David Chipperfield Architects. Daniel Wendler war als Projektleiter für die Planung zahlreicher Projekte David Chipper- verantwortlich. Er war Projektleiter bei der Grundinstandsetzung der Neuen Nationalgalerie in Berlin. 2017 wurde Daniel Wendler field Architects, Associate im Berliner Büro. Seit 2018 leitet er das Hochhaus- projekt Elbtower in Hamburg. Darüber hinaus verantwortet er seit Berlin 2021 das Projektmanager für eine Reihe von Großprojekten.
Abstract Vortrag Resilienz gegen Klimawandelfolgen für Kulturdenkmale sind Herausforderung und Chance für die Denkmalpflege Symposium Der Klimawandel beeinträchtigt schon jetzt das kulturelle Erbe in Die Vorhang vielfältiger Weise. Schadensursachen sind u.a. Trockenheit und Hitze, Stürme, Starkregen, Grundwasserspiegeländerungen. Sie fassade erzeugen einzeln oder in Kombination Erosionen, Baugrundsen- kungen, Rissbildungen, irreversible Trocknung organischer Mate- am Bauhaus rialien. Alle Denkmalgattungen sind betroffen: Kulturlandschaften, Gärten, Bodendenkmale, Gebäude, wandfeste Ausstattungen und ihrem Mobiliar sowie Sammlungen. Bauhaus Zu den durch den Klimawandel verursachten direkten Schäden an Kulturdenkmalen kommen künftig die Folgen strengerer Dessau Rechtsnormen zur CO2-Einsparung. Bauliche Maßnahmen zur energetischen Optimierung und zur dezentralen Erzeugung re- generativer Energie werden mehr denn je Standard werden. Für den Green Deal der EU mit seiner Renovation Wave werden 1 hoffentlich Ausnahmeklauseln für Kulturdenkmale ausgehandelt werden können. Doch die erhaltenswerte Bausubstanz und die von zahlreichen Baudenkmale werden in die Optimierungsprozesse einbezogen werden müssen. 2 Resilienz gegen beide Folgen des Klimawandels muss künftig ein weiterer Standard für den bewahrenden Umgang mit Bau-, Garten-, Bodendenkmalen werden. Das ist keineswegs neu – seit Jahrzehnten schon wurden Wege gesucht und gefunden, um in Baudenkmalen erträgliches Raumklima bei gleichzeitiger Energieeinsparung zu schaffen. Auf diesem Wissen und den damit verbundenen, individuellen Optimierungsstrategien kann aufgebaut werden. Denkmalpflegende Akteur*innen haben viel Spezialwissen akkumuliert und sollten proaktiv die Maßnahmen der energetischen Optimierungen und Klimawandelresilienz mit- planen. Die Prophylaxe gegen Beeinträchtigungen durch Klimawandel- ereignisse und eine energetische Optimierung sind an Bauten und Denkmalen der Moderne des 20. Jahrhunderts schwieriger als an Bauten vorindustrieller Bauweisen. Doch auch hier sollte Dr. Ulrike künftig mehr denn je gelten, dass denkmalpflegende Expert*in- nen nicht nur die Ziele der denkmalgerechten Konservierung und Wendland Instandsetzung, sondern auch die der energetischen Optimierung und Resilienzerhöhung proaktiv in die Hand nehmen. Je stärker die Kulturdenkmale eingebunden werden in die Ziele des Green Deal und der Renovation Wave, um so eher können sie und ihre Deutsches Eigentümer auch profitieren von Unterstützungen vielfältiger Art. Nationalkomitee für Denkmalschutz
Abstract Vita Geboren 1960 in Braunschweig. Kunsthistorikerin und Denkmal- pflegerin, Dr. phil. Studium in Hamburg und Bamberg, Volon- Symposium tariat im Denkmalschutzamt Hamburg, Assistentin an der TU Berlin und ETH Zürich, Landeskonservatorin des Saarlandes Die Vorhang (2002-2005) und Sachsen-Anhalts (2005-2020), seit Juni 2020 Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmal- fassade schutz. Spezialisierungen: Welterbe, Städtebauliche Denkmal- pflege, Denkmaltheorie am Bauhaus Bauhaus Dessau 2 von 2 Dr. Ulrike Wendland Deutsches Nationalkomitee für Denkmal- schutz
Abschlussdiskussion Resümee – Statements, Strategien und Ausblick Moderation Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier Bauhaus Universität Weimar Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier wurde in Zürich geboren. Er ist Kunsthistoriker und Denkmalpfleger und seit 2008 Professor für Denkmalpflege und Baugeschich- te an der Bauhaus-Universität Weimar, nachdem er zuvor eine Professur für Denkmalkunde und ange- wandte Bauforschung an der TU Dresden innehatte. Er ist Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Identi- tät & Erbe“ und Mitglied zahlreicher Fachgremien. Von 2008–18 war er Vorsitzender des Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. Er forscht zur Theorie und Geschichte der Denkmalpflege und zur Architektur des Mittelalters und der Moderne. Symposium Die Vorhangfassade am Bauhaus Dessau
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