Das eröffnungs festival - Bauhaus100

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Das eröffnungs festival - Bauhaus100
das
                                                                                                                    eröffnungs−
                                                                                                                    festival

                         Eine Initiative von   Unter der                 Gefördert durch die   In Kooperation mit
                                               S
                                               ­ chirmherrschaft von
                                               Bundespräsident
                                               Frank-Walter Steinmeier
www.bauhaus100.de
www.bauhausfestival.de                         Künstlerische Leitung
                                               Bettina Wagner-Bergelt
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Tickets / Spielort

                             Veranstaltungsort                                 Kartenverkauf
                             Akademie der Künste                               10 – 20 Uhr
                             Hanseatenweg 10
                             10057 Berlin                                      Kartenreservierung
                                                                               T : +49 (0)30 200 57 1000
                             T : + 49 (0)30 200 57 2000                        E : ticket@adk.de
                             S Bellevue, U Hansaplatz, Bus 106                 Tickets online: www.adk.de/tickets

                                                                               S-Bhf Bellevue

                                                                              ↙ Akademie der Künste                  Sp
                                                                                                                       re
                                U-Bhf Hansaplatz                                                                          e

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                                                                        we
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Akademie der Künste                         Al
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Hanseatenweg, Berlin                                 rS
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                                                                                   Garten
Konzerte
Theater
Tanz
Performance
Installationen               Eine Initiative von                               Das Triadische Ballet
Workshops                                                                      mit freundlicher Unterstützung von

Unter der Schirmherrschaft
von ­Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
                             Gefördert durch die
Künstlerische Leitung
Bettina Wagner-Bergelt

Eine Initiative von          In Kooperation mit der                            Txtorrent
                             Akademie der Künste                               mit freundlicher ­Unterstützung von

                                                                               Bilder einer Ausstellung
                                                                               mit freundlicher Unterstützung von

                             Medienpartner
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Inhalt

2
Grußworte

10
Programmübersicht

12
Produktionen
Bau.Haus.Klang
↘ Interview Michael Wollny
Signalraum
Das Totale Tanz Theater
Das Totale Tanz Theater 360
Audio.Space.Machine
Kunst.Figur.Kostüm
Licht.Schatten.Spuren
Krapp’s Last Tape
↘ Die Kunst der Erinnerung
Experimentierfeld Bauhausbühne
Autarcie (....)
Ohne Farbe geht nichts!
Bauhaus Club 2.019: Hyper.Culture
Txtorrent
↘ Interview Richard Siegal
Das Triadische Ballett
One Million
Zwei Bauhaustänze /
Bilder einer Ausstellung
Über den Klee

61
Workshops

68
Impressum
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Endlich ist es soweit!                                                                                                                      Einhundert Jahre
                                              Mit dem internationalen Eröffnungsfestival im Januar 2019 begin­                                                                            nach Gründung
                                              nen die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Bauhauses –
                                              welch wunderbare Gelegenheit und große Chance, viele Men­                                                                                          des Bauhauses steht vor allem das materielle Erbe im Rampen­
                                              schen für diese herausragende Schule der Moderne zu begeistern.                                                                                    licht – die Design- und Architekturklassiker, die in Deutschland
                                              In den nur wenigen Jahren ihres Bestehens zwischen 1919 und                                                                                        und überall auf der Welt in diesem Jahr zu feiern sein werden.
                                              1933 veränderte die Bauhausschule den Blick auf Architektur,                                                                                       Damit im Schatten dieser Leuchttürme auch der historische Rang
                                                                                                                                                    ↑ Hortensia Völckers ↑ Alexander Farenholtz
                ↑ Prof. Dr. Monika Grütters
                © Elke Jung-Wolff
                                              Kunst und Design des 20. Jahrhunderts radikal. Daran konnte                                           © Gerhard Kassner    © Falk Wenzel           der Bauhausbühne zur Geltung kommt, wird das Jubiläumspro­
                                              auch die Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten                                                                                    gramm mit einem internationalen Festival der performativen Küns­
                                              nichts ändern: Die ins Exil gezwungenen Bauhäusler beeinflussten                                                                                   te eröffnet. Worin aber besteht der Rang der Bauhaus-Bühne, die
                                              mit ihren Ideen auch auf anderen Kontinenten die Neugestaltung                                                                                     nach den Anfängen in Weimar vor allem in Dessau einen Dreh- und
                                              der Lebenswelten.                                                                                                                                  Angelpunkt des gesamten Hochschulbetriebs bildete? Ein festes
Prof. Dr. Monika Grütters MdB,                Aus unserem Selbstverständnis als Kulturnation erwächst die Auf­                                      Hortensia Völckers, Vorstand / Ensemble gab es nie. Und im Credo von Walter Gropius – „Das
Staatsministerin für Kultur                   gabe, in Deutschland und auch darüber hinaus an die Geschichte                                        Künstlerische ­Direktorin                    Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau“ – spielen die Büh­
und Medien                                    des Bauhauses zu erinnern, sie zu vermitteln, aber auch zu hinter­                                    ­Kulturstiftung des Bundes                   nenkünste ebenfalls keine Rolle. Und doch hat im Denkgebäude
                                              fragen, was uns das Bauhaus heute noch zu sagen vermag. Der                                            Alexander Farenholtz, ­                     der Hochschule die Bühne einen wichtigen Ort – als agiler Raum
                                              Bund, die Kulturstiftung des Bundes, insgesamt elf Bundesländer                                        Vorstand / ­Verwaltungsdirektor für Formexperimente und als ein Labor der Moderne, das mit
                                              und natürlich die drei Bauhaus-Einrichtungen in Berlin, Dessau                                         Kulturstiftung des Bundes                   großem Improvisationsvermögen und geringem Materialeinsatz
                                              und Weimar haben in den vergangenen Jahren hingebungsvoll an                                                                                       den reformerischen Imperativ des Bauhauses zu verwirklichen half,
                                              den Vorbereitungen zum Bauhaus-Jubiläum gearbeitet. So hat                                                                                         alles Ererbte, Verfestigte und Gewohnte konsequent auf den Prüf­
                                              die Kulturstiftung des Bundes in meinem Auftrag den „Fonds ­Bau-­­­                                                                                stand zu stellen.
                                              haus heute“ und das Vermittlungsprogramm „Bauhaus Agenten“                                                                                        „Wir bauen in Leinwand und Pappe, wenn Stein und Eisen uns uto­
                                              aufgelegt. Ein Höhepunkt wird die „Grand Tour der Moderne“ sein,                                                                                   pisch werden sollen.“ So schrieb Oskar Schlemmer. Sein auch im
                                              die auf attraktiven Reiserouten zu 100 Bauten der Moderne füh­                                                                                     Rahmen dieses Festivals gefeiertes „Triadisches Ballett“ markier­
                                              ren wird. Und schließlich bin ich stolz darauf, dass wir gemeinsam                                                                                 te einerseits den figürlichen Aufbruch in die kinetische Abstraktion.
                                              mit den jeweiligen Ländern drei neue Bauhaus-Museen in Weimar,                                                                                     Und war andererseits mehr als ein performatives Formexperiment
                                              Dessau und Berlin unterstützen – noch in diesem Jahr werden                                                                                        mit heiter-burlesker Färbung. Der radikale Verzicht auf Sprache
                                              die Häuser in Weimar und Dessau ihre Pforten öffnen.                                                                                               versteht sich auch als erkenntniskritische Absage an Traditionen
                                              Ja, für bekennende Bauhaus-Fans – und solche, die es werden                                                                                        des Kostüm- und Sprechtheaters – verbunden mit dem Zweifel,
                                              wollen – ist allerhand geboten: mehr als 600 Veranstaltungen                                                                                       was in der Maschinenwelt der Moderne die Realität des mensch­
                                              wer­den das Bauhaus hochleben lassen und dabei hoffentlich zahl­                                                                                   lichen Körpers überhaupt noch ausmacht: Wozu – neben allen
                                              reiche Menschen begeistern.                                                                                                                        Robotern und Automaten – braucht es den Menschen?
                                              Möge das Festival einen furiosen Auftakt dazu bilden!                                                                                              Von Maschinen umstellt, ist der menschliche Körper bis heute.
                                                                                                                                                                                                 Manche heißen sogar so: „Suchmaschinen“. Sie agieren digital
                                              At last – the time has come! The celebrations for the 100th birthday of the Bauhaus will c­ ommence                                                und bilden Knotenpunkte einer globalen Mobilmachung der Daten,
                                              with the international opening festival in January 2019, the best opportunity ever and a wonderful
                                                                                                                                                                                                 die den Zeitgenossen der enervierten 20er Jahre des vergange­
                                              chance to inspire so many people to interact with this exceptional art school of modernity. In just
                                              the few years of its existence between 1919 and 1933, the Bauhaus School radically changed the                                                     nen Jahrhunderts wohl kaum vorstellbar waren. Einhundert Jahre
                                              20th century’s view of architecture, art and design. And nor could the closure of the Bauhaus by                                                   liegt das zurück – und auch wenn historische Vergleiche oft nur
                                              the Nazis alter this in any way. The Bauhaus members forced into exile also influenced the rede­                                                   oberflächlich sind, rückt uns doch die Erinnerung an die ­damalige
                                              sign of worlds of living on other continents with their ideas.                                                                                     gesellschaftliche Unruhe näher. Erleben wir doch Tag für Tag die
                                              From our self-image as a cultural nation grows the challenge in Germany and beyond to remember
                                              the history of the Bauhaus, to teach it, but also investigate what the Bauhaus might still have to
                                                                                                                                                                                                 verwickelte Ambivalenz und Intensität, mit der fundamentale
                                              say to us today. The Federal Government, the Federal Cultural Foundation, eleven federal states                                                    Fragen anstürmen - nach globaler Ressourcengerechtigkeit, der
                                              in total and of course the three Bauhaus institutions in Berlin, Dessau and Weimar have worked                                                     Freiheit der Kunst, nach der Zukunft der Dinge, der Häuser, der
                                              devotedly in recent years on the preparations for the Bauhaus anniversary. On my behalf the Fed­                                                   Städte oder nach der Herrschaft der Technik in einer drohenden
                                              eral Cultural Foundation therefore set up the “Fonds Bauhaus” fund and the “Bauhaus Agents”
                                                                                                                                                                                                 posthumanen Moderne.
                                              information programme. One of the highlights will be the “Grand Tour der Moderne”, which will
                                              travel across attractive routes to 100 modernist structures. And finally let me say how very proud                                                 Wir haben ein Jubiläumsjahr lang Zeit, zu feiern und zu verstehen,
                                              I am that, together with the respective federal states, we are supporting three new Bauhaus                                                        wie das Bauhaus das Neue in die Welt gebracht hat. Freuen wir
                                              museums in Weimar, Dessau and Berlin. Those in Weimar and Dessau will even open their doors                                                        uns auf ein Auftaktfestival, das zunächst vor allem die Bauhaus­
                                              before the year is out.                                                                                                                            bühne in den Mittelpunkt rückt und damit auch die Experimentier­
                                              Indeed, simply everything is provided for avowed Bauhaus fans and those who want to be –
                                              more than 600 events will celebrate the Bauhaus, providing stimulation and inspiration for all.
                                                                                                                                                                                                 freude, die Radikalität und den Gemeinschaftssinn, mit dem gera­
                                              May the festival be a rousing start to a wonderful year!                                                                                           de die performativen Künste – damals wie heute – am status quo
                                                                                                                                                                                                 zu rütteln vermögen. Die Kulturstiftung des Bundes dankt allen

                                              2                                                                                                                                           3
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Künstlerinnen und Künstlern für die Mitwirkung an diesem Eröff­
nungsfestival unter der Leitung von Bettina Wagner-Bergelt und                                                                                                100 jahre bauhaus
ihrem Team. Wir wünschen frohe Stunden und gute Einsichten in
die große und weiterhin gültige Bauhaus-Idee einer konstruktiven                                                                                              zu einem Ereignis von nationaler Bedeutung und ­internationaler
Gestaltung der Welt.                                                                                                                                          Strahlkraft werden zu lassen, ist die Zielsetzung der Bauhaus
                                                                                                                                                              Kooperation, eines Zusammenschlusses der drei sammlungsfüh­
 One hundred years after the foundation of the Bauhaus the spotlight falls in particular on its mate­-                                                        renden Bauhaus-Einrichtungen – Bauhaus-­Archiv / Museum für
 rial heritage – the design and architecture classics, which will be celebrated this year in Germany                                                          Gestaltung, Berlin, Stiftung Bauhaus Dessau und Klassik Stiftung
 and all over the world. The anniversary programme will open with an international festival of the
                                                                                                                                                              Weimar. Gemeinsam mit dem Bund, vertreten durch die Beauf­
 performing arts, so that the historical importance of the Bauhaus Theatre also comes into its
 own in the shadow of this eternal sentinel. But what does the importance of the Bauhaus Theatre,        ↑ Dr. Annemarie Jaeggi, Prof. Dr. Wolfgang Holler,   tragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die
 which after its beginnings in Weimar and Dessau in particular formed a hub and focal point of the
                                                                                                         Dr. Claudia Perren © Catrin Schmitt
                                                                                                                                                              Kulturstiftung des Bundes, sowie mit inzwischen elf Bundeslän­
 school’s entire operation, consist of? There never was a permanent ensemble. And nor do the                                                                  dern trägt sie unter dem Dach des Bauhaus Verbundes 2019 die­
 performing arts play a role in Walter Gropius’ guiding principle – “the aim of all creative activity                                                         ses Jubiläum.
 is building”. Yet in the school’s edifice of ideas the stage was of course an important place, as an
 agile space for form experiments and as a laboratory of modernity, which helped to realise the
                                                                                                                                                              Das Jubiläum steht unter dem Motto „Die Welt neu denken“. Als
                                                                                                         Dr. Annemarie Jaeggi,                                eine konzertierte Aktion von zahlreichen Kultur- und Wissen­
 reforming imperative of the Bauhaus with a wealth of improvisation skills and minimum material
 use – to consistently put everything inherited, established and familiar to the test.                   ­Direktorin Bauhaus-Archiv /                         schaftsinstitutionen sowie freien Künstlern und Wissenschaftlern
“We build in canvas and cardboard, when stone and iron become utopian to us,” wrote Oskar                 Museum für Gestaltung                               geht es der Frage nach, wie wir die Impulse des Bauhauses auf­
 Schlemmer. His Triadic Ballet, also celebrated during the festival, on one hand marked the figura­       Dr. Claudia Perren, Direktorin                      greifen und für unsere Gegenwart und Zukunft fruchtbar machen
 tive departure towards kinetic abstraction. On the other hand it was also more than a performa­          Stiftung Bauhaus Dessau                             können. In einer großen Bandbreite von Ausstellungen und Ver­
 tive form experiment with cheerful burlesque colouration. The radical dispensing with speech is
 also understood as a “critique of knowledge” rejection of the traditions of costume and spoken
                                                                                                          Prof. Dr. Wolfgang Holler,                          anstaltungen bietet das Jubiläumsjahr an vielen Orten Deutsch­
 theatre, combined with the question: In the machine world of modernity, what is the reality of the       ­Generaldirektor Museen der                         lands und darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten, das historische
 human body anyway? What, along with all the robots and automatic machines, does the human                 Klassik Stiftung Weimar                            Bauhaus kennenzulernen und seine Ideen und Methoden, seinen
 need it for?
 The human body is surrounded by engines. Some are even called just that: “search engines”. They
                                                                                                                                                              Glauben an die transformative Kraft der Kunst und seine Gesell­
 act digitally and form hubs of a global mobilisation of the data that the contemporaries of the                                                              schaftsutopie angesichts unserer eigenen Fragestellungen und
 exasperated 1920s could scarcely have imagined. That was one hundred years ago, and even if                                                                  Herausforderungen zu befragen.
 historical comparisons are often no more than superficial, the memory of the social unrest of the                                                            Das Eröffnungsfestival bildet den fulminanten Auftakt zum Jubilä­
 time is nevertheless more familiar to us. Each day we experience the convoluted ambivalence and
                                                                                                                                                              umsjahr. Es ist den performativen Künsten gewidmet und eröffnet
 intensity with which the fundamental questions overwhelm us – for global resource equity, free­
 dom of the arts, for the future of things, the buildings, the cities or for the mastery of technology                                                        neue Begegnungen mit der Bauhausbühne und dabei selbstver­
 in an impending post-human modernity.                                                                                                                        ständlich auch mit Oskar Schlemmers „Triadischem Ballett“ aus
 We have an entire anniversary year to celebrate and to understand how the Bauhaus brought                                                                    der Perspektive zeitgenössischer Kunstformen sowie zeitgenössi­
 the “new” into the world. We eagerly await a kick-off festival that primarily and in particular                                                              scher künstlerischer und gesellschaftlicher Fragestellungen. In
 fo­cuses on the Bauhaus Theatre and therefore also the joy of experimentation, the radicality and
 the sense of community with which the performing arts in particular, then as today, will no
                                                                                                                                                              einer Vielzahl von Formaten bietet es spannende Zugänge und
 doubt shake up the status quo. The Federal Cultural Foundation thanks all artists and performers                                                             Möglichkeiten, Kunst und Gesellschaft zu befragen, sowie zu ­­­Neu-­
 for their cooperation with this opening festival under the guidance of Bettina Wagner-Bergelt                                                                entdeckungen, zum Austausch, zur Begegnung, zum Experiment
 and her team. We hope you enjoy wonderful insights into the magnificent and always valid Bau­                                                                und nicht zuletzt auch zum Feiern. Lassen Sie sich anre­gen und
 haus concept of a constructive design of the world.
                                                                                                                                                              feiern Sie mit uns!
                                                                                                                                                              Making “100 jahre bauhaus” an event of national importance and international appeal is the ob­-
                                                                                                                                                              jec­tive of the Bauhaus Cooperation, an amalgamation of the three leading Bauhaus research
                                                                                                                                                              institutions – the Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, the Stiftung Bauhaus Dessau
                                                                                                                                                              and the Klassik Stiftung Weimar. Together with the Federal Government, represented by the
                                                                                                                                                              Federal Commissioner for Culture and Media (BKM) and the Kulturstiftung des Bundes, as well as
                                                                                                                                                              representatives of eleven federal states, it is responsible for this anniversary under the auspices
                                                                                                                                                              of the Bauhaus Verbund 2019.
                                                                                                                                                              The anniversary hails the motto: “Die Welt neu denken” (Rethink the World). As a concerted effort
                                                                                                                                                              by numerous cultural and scientific institutions, as well as autonomous artists and scientists, it
                                                                                                                                                              examines the question of how to draw on the stimuli of the Bauhaus and make them fruitful for our
                                                                                                                                                              present and future. In a wide range of exhibitions and events of the most diverse formats, the
                                                                                                                                                              anniversary year will be enjoyed at many locations across Germany, with a variety of opportunities
                                                                                                                                                              to learn about the history of the Bauhaus, its ideas and methods, its belief in the transformative
                                                                                                                                                              power of art, and to investigate its social utopia on the basis of our own issues and challenges.
                                                                                                                                                              The opening festival provides the eagerly awaited start to the anniversary year. It is dedicated to
                                                                                                                                                              the performing arts and opens up new ways to discover the Bauhaus Theatre, and of course
                                                                                                                                                              Oskar Schlemmer’s “Triadic Ballet” from the perspective of contemporary art forms, as well as
                                                                                                                                                              contemporary artistic and social issues. In a multitude of formats, from concerts to exhibitions
                                                                                                                                                              and discussion, right through to the festival, it offers various approaches and possibilities to
                                                                                                                                                              examine art and society, as well as new discoveries – to exchange, to meet, to experiment and
                                                                                                                                                              last but not least of course, to party. Be impressed and celebrate with us!

4                                                                                                                                                             5
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Das internationale                                                       die Künstler*innen von Interactive Media Foundation und ­Artificial
                                                                                                                   Rome mit ihrer vielschichtigen Installation, vom Totalen Tanz Thea­
                                          Eröffnungsfestival                                                       ter inspiriert, in der Shedhalle zur Diskussion, ergänzt durch Film,
                                                                                                                  Ausstellung und einen Audio-Parcours von wittmann / zeitblom.
                                                                                                                   Sie begegnen Künstlern wie Robert Wilson, der das Visuelle Thea­
                                          zum 100. Geburtstag des Bauhauses, der 2019 weltweit mit Aus­            ter in seiner radikalen Reduktion auf das Wesentliche zu einer Per­
                                          stellungen und Projekten gefeiert wird, konzentriert sich auf die        fektion gebracht hat, die Oskar Schlemmer vermutlich faszinieren
                                          Präsentation und Produktion von Werken zeitgenössischer Künst­           würde. Oder dem hinreißenden Jazzpianisten Michael Wollny,
                                          ler*innen, denen die ästhetischen Reflexionen, Fragestellungen           einem der großartigsten Improvisationskünstler an seinem Instru­
               ↑ Bettina Wagner-Bergelt
               © Sascha Kletzsch
                                          und Experiment-Anordnungen der Künstler, die an der Bauhaus­             ment, der sich mit seinen Kollegen den musikalischen Experimen­
                                          bühne arbeiteten, immanent sind, die sie weiterentwickeln oder           ten des Bauhauses neu zuwendet und dabei auch die legendäre
                                          sich daran orientieren. Die Spuren zu zeigen, die grundlegende           Bauhauskapelle nicht auslässt. Oder Richard Siegal, der Becketts
                                          Fragestellungen nach Interdisziplinarität, nach der Funktion des         Faden der Sprachkritik aufnimmt und mit seinen Kolleg*innen, der
                                          Performers, der Wirkungsweise von Text und Sprache, Raum,                Schauspielerin Sandra Hüller und dem Musiker Alva Noto, danach
Bettina Wagner-Bergelt,                   Licht, Musik und anderen bühnenrelevanten Elementen und ­deren           fragt, welche Rolle Sprache am Bauhaus spielte. Horst Konietzny
Künstlerische Leiterin                    Beziehung zueinander in der Arbeit heutiger Künstler*innen               baut einen „Signalraum“ im Sinne des Bauhauses – in zwei ­Tagen
                                          hinterlassen – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen – ist mein         mit verschiedensten musikalisch-performativen, installativen
                                          Interesse. Denn die Radikalität des Denkens und Experimentie­            und partizipativ-ästhetischen Erkundungen erfahrener und ganz
                                          rens an der Bauhausbühne, ihre ästhetische Relevanz und ihr             ­junger Künstler*innen mit dem Publikum. Thema und Grundmotiv
                                          utopisches Potenzial lassen sich am besten daran erkennen, dass          aller Performances ist das Spiel mit eigens entwickelten Musikins­
                                          viele Ideen und Fragestellungen des Bauhauses und speziell der           trumenten, Unikaten, die in sich die Verbindung unterschiedlicher
                                          Bauhausbühne in der künstlerischen Praxis bis heute lebendig ge­         Disziplinen der Kunst symbolisieren, Instrumente von der Näh­
                                          blieben sind, bewusst oder unbewusst weitergedacht und vertieft,         maschine bis zum Mini-Roboter. In Konzerten, Begegnungen, Blind
                                          in ihrem Fokus modifiziert und verschoben wurden. Es geht noch           Dates und Performances stellen sie die These von der positiven
                                          immer um existentielle Fragen nach der Wirkungsweise von Kunst          Veränderbarkeit der Welt durch kollaborative ästhetische Pra­
                                          und Design, die Oskar Schlemmer und seine Mitstreiter damals             xis, wie sie Gropius und andere am Bauhaus postulierten, auf die
                                          mit größtmöglicher Freiheit und einem weiten Blick über den eige­        Probe.
                                          nen Horizont formulierten.                                               Bauhaus Club 2.019: Hyper Culture thematisiert im Idiom der Pop­
                                          Das Bauhaus existierte in einem historischen Zeitraum, der zerris­       kultur und den Formaten von Konzert, Performance und Selbstins­
                                          sen war zwischen Extremen: zwischen Reaktion und Avantgarde,            zenierung die Vielfalt von Kunstfiguren und sexuellen und sozialen
                                          zwischen den Anfängen des Totalitarismus und dem enthusias­              Identitäten. Er bündelt Tanz, Show, Rap, HipHop, Verkleidung und
                                          tischen Aufbruch in eine international gedachte Moderne in einer         Rollenwechsel zu einem flirrenden Nachtparcours in den Räumen
                                          offenen Weltgemeinschaft. Das Bauhaus und die Bauhausbühne               der AdK. Installationen zeitgenössischer Künstler thematisieren in
                                          waren der Ort, wo das Abenteuer, am Puls der Zeit zu denken, zu          der Nachfolge der Forschungen László Moholy-­Nagys Licht und
                                          experimentieren – und auch in einzelnen Unternehmungen zu                Schatten als magische Elemente des Theaters, des Films und der
                                          scheitern – gelebt wurde. Das Theater als Forschungslabor, als           Fotografie. Die Wiener Künstlerin Uli Aigner bringt seit 2014 mit
                                          internationale und interdisziplinäre Begegnungsstätte, als Spiel-        einer Million getöpferter Gefäße als soziale Skulptur Menschen
                                          und Regenerationsraum, als politisches Forum, wie es federfüh­           auf der ganzen Welt miteinander in Kontakt durch einen nur durch
                                          rend Oskar Schlemmer, Kurt Schmidt, Vassily Kandinsky, Lyonel            den Tod endenden seriellen ästhetisch-kreativen Akt. Und last but
                                          Feininger, Paul Klee, László Moholy-Nagy und andere prägten,             not least schließen historische Produktionen wie „Das Triadische
                                          ist es, dessen Spuren ich mit diesem Programm folge.                     Ballett“ (Schlemmer), „Bilder einer Ausstellung“ (Kandinsky) oder
                                          Es umfasst einen Kosmos aus Konzerten, Puppentheater, Theater,           die Schlemmer-Tänze, die als Legenden in den Köpfen vieler Zu­
                                          Tanz und Film, daneben interdisziplinäre und partizipative Formen,       schauer existieren, die aber die wenigsten unter Ihnen als leben­
                                          Virtual Reality Projekte, Immersive Art, Audio-Produktionen, Ins­        dige theatrale Ereignisse jemals Gelegenheit hatten zu sehen, das
                                          tallationen, performative Interventionen, Events, Spiele, eine Vor­      Programm in Rekonstruktionen ab, begleitet durch Ausstellung,
                                          tragsreihe und einen Club.                                               Film, Workshop und Einführung.
                                          Das Programm schlägt einen Bogen von der heutigen Avantgarde,            Ich freue mich, wenn Sie in unserem Festivalprogramm Spannen­
                                          von hochtechnisierten, digitalen und virtuellen ästhetischen             des für sich entdecken können und wünsche Ihnen interessante
                                          Arbei­ten, z. B. zum Thema des Totalen Theaters zu historischen          und anregende Erlebnisse und Begegnungen.
                                          Projekten wie dem Triadischen Ballett oder Kandinskys Theater­
                                          experimenten. In allen sind Kunst und Technik, Licht, Farbe, Klang      The international opening festival for the 100th birthday of the Bauhaus, which will be celebrated
                                          und Bewegung eine neue Einheit eingegangen, die vielleicht dem          worldwide in 2019 with exhibitions and projects, focuses on the presentation and production
                                          entspricht, was sich Schlemmer, Gropius oder Kandinsky vorge­           of pieces by contemporary artists, who are intrinsically linked with the aesthetic reflections,
                                                                                                                  issues and experimental configurations of the artists that worked at the Bauhaus Theatre, which
                                          stellt haben. Den State of the Art im Bereich Virtual Reality stellen

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Das eröffnungs festival - Bauhaus100
they further develop or orientate themselves on them. My interest lies in illuminating the traces
  that leave behind them fundamental questions of an interdisciplinary nature, about the function
  of the performer, the effectiveness of text and language, space, light, music and other theatre-­
  relevant elements and their relationship with one another in the work of today’s artists – with
  very different results. The radicality of the thinking and experimentation at the Bauhaus Theatre,
  the aesthetic relevance and the Utopian potential are measured in particular on the point where
  the ideas and issues of the Bauhaus and especially the Bauhaus Theatre have remained alive
  in artistic practice in the past 100 years and will continue to do so in the future, and have been
  consciously or unconsciously carried on and intensified, modified and shifted in their focus. It is
  still about existential issues according to the principles of art and design, which Oskar Schlemmer
  and his companions formulated at the time with the greatest possible freedom and an open view
  across and beyond their own horizons.
The Bauhaus existed in a historical period that was torn between extremes – between reaction
  and avant-garde, between the beginnings of totalitarianism and the enthusiastic departure into
  an internationally created modernity in an open world society. The Bauhaus and the Bauhaus The­
  atre were the place where the adventure of thinking and experimenting in harmony with the pulse
  of the times – even while some ventures would fail – was lived out. It is the traces of the theatre
  as research laboratory, as international and interdisciplinary meeting point, as play and regen­
  eration space, as political forum, as Oskar Schlemmer, Kurt Schmidt, Wassily Kandinsky, Lyonel
 ­Feininger, Paul Klee, László Moholy-Nagy and others took the lead in shaping it, that I follow with
  this programme.
  I will succeed in this when you as the viewer, listener, observer and participant move for nine days
  with curiosity and an inquiring mind through this cosmos of offerings from traditional genres ­
  such as concerts, puppet shows, theatre, dance and film, interdisciplinary and participatory forms,
  and make virtual reality projects, immersive art, audio productions, installations, performative
  interventions, events, games, symposium and the festival your own.
The programme forms an arc from today’s avant-garde, from highly technical, digital and virtual
  aesthetic work, on the theme of total theatre, for example, to historical projects such as the
­Triadic Ballet or Kandinsky’s theatre experiments. Art and technology, light, colour, sound and
  movement have become one unity in all, which perhaps correlates with what Schlemmer, Gropius
  or Kandinsky imagined. In the Shedhalle the artists from Filmtank and Artificial Rome put the
  state of the art in the virtual reality area up for discussion with their multi-faceted Total Dance
Theatre installation inspired by the concept of Oskar Schlemmer’s Triadic Ballet, complemented
  by film, exhibits and an audio parcours from wittmann / zeitblom. You’ll find artists such as Robert
  Wilson, who perfected the visual theatre in his radical reduction to the essential, which would
  probably fascinate Oskar Schlemmer. Or the enrapturing jazz pianist Michael Wollny, one of the
  greatest improvisation artists on his instrument, who, together with his colleagues, approaches
  the musical experiments of the Bauhaus anew and includes the legendary Bauhaus Orchestra
  of course. Or Richard Siegal, who picks up on Beckett’s thread of language criticism, and with
  his colleagues, actor Sandra Hüller and musician Alva Noto, asks what role language plays at the
  Bauhaus, in the theatre and in reality, where it exercises power, and how we can refute it. Horst
  Konietzny builds a signal space with the audience, “Signalraum.Best Practice”, in the spirit of the
  Bauhaus, in two days with the most diverse musical-performative, installative and participative-­
  aesthetic investigations of experienced and less experienced artists. The theme and basic motif
  of all performances is playing with musical instruments you develop yourself, Unikaten (Unica),
  that in themselves symbolise the connection of different disciplines of art, instruments from a
  sewing machine to a mini-robot. In concerts, encounters, blind dates and performances, they put
  the t­ hesis of the positive changeability of the world through collaborative, aesthetic practice to
  the test, as postulated by Gropius and others at the Bauhaus.
  In the pop culture idiom and the formats of concert, performance and self-staging, the Hyper.
  Culture Bauhausfest2019 topicalizes the diversity of art figures and sexual and social identities.
  It bundles dance, show, rap, hip-hop, dressing and role change into a whirring night parcours
  in the rooms of the Academy of the Arts. Installations of contemporary artists then topicalize
  László Moholy-Nagy’s light and shadow research activities as magical elements of the theatre,
  of film and of photography. Viennese artist Uli Aigner has been connecting people all over the
  world since 2014 with one million pottery receptacles as a social sculpture in a serial aesthet­
  ic-creative act that will continue until she passes away. And last and certainly not least, historical
  productions such as “The Triadic Ballet” (Schlemmer), “Pictures at an Exhibition” (Kandinsky) or
  the S ­ chlemmer dances, which exist as legends in the minds of many spectators, but which very
  few have ever seen as living theatre events, complete the programme in reconstructions, accom­
  panied by exhibitions, film, workshops and intros.
  I am pleased if our festival programme offers exciting things for you to discover and wish you
  inspiring experiences and encounters.

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Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Programmübersicht

Mittwoch, 16. Januar                        Freitag, 18. Januar                         10.00 – 20.00                               14.00 + 17.00                               Dienstag, 22. Januar                        20.00
                                                                                        Licht.Schatten.Spuren Ausstellung           Über den Klee oder Der Knochen                                                          One Million Weltperformance, 206
19.00                                       10.00 – 18.00                               ↘ Halle 3                                   in ­meinem Kopf, Puppentheater ab           10.00 – 20.00                               Gefäße • Vernissage/Performance • Uli
Bau.Haus.Klang Eröffnungskonzert.           Signalraum: Best Practice Installatio-                                                  12 ­Jahre • United Puppets ↘ Halle 1        Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual       Aigner ↘ Halle 1
Eine Harmonielehre • Michael ­Wollny,       nen, Konzerte, Interventionen, Blind-       12.00                                                                                   Reality Installation für Mensch und
Emile Parisien, Wolfgang Heisig,            Dates, Gespräche • Horst Konietzny &        Ohne Farbe geht nichts! Ein live            19.30                                       ­Maschine ↘ Halle 2                         Donnerstag, 24. Januar
­Leafcutter John, Max Stadtfeld ↘ Studio    Gäste ↘ Halle 1                             ­animiertes Filmtheater zur ­Farbenlehre    ARTE-Filmvorführung Bauhaus-Spirit –         Das Totale Tanz Theater 360
                                                                                         Johannes Ittens von Katrin Rothe           Vom Bau der Zukunft • ­Doku­mentarfilm       Das 360° Musik Video ↘ Halle 2             10.00 – 20.00
Donnerstag, 17. Januar                      10.00 – 20.00                                ↘ Studiofoyer                              von Niels Bolbrinker und Thomas Tielsch,     Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         Wohnmaschine von Van Bo Le-­Mentzel
                                            Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual                                                   ARTE / ZDF 2018 ↘ Clubraum                   tisch-digitales Klanguniversum in          • Das tiny Bauhaus für die Familie. ­Treten
10.00 – 18.00                               Reality Installation für Mensch und          21.00                                                                                   12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   Sie ein! ↘ parkt vor der AdK
Signalraum: Best Practice Installatio-      ­Maschine ↘ Halle 2                          Bauhaus Club 2.019: Hyper.­Culture         20.00                                        Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und
nen, Konzerte, Interventionen, Blind-        Das Totale Tanz Theater 360                 Konzerte, Performances, Ausstellung,       Txtorrent Performance • Konzept, Insze-      Filme ↘ Halle 2                            10.00 – 20.00
Dates, Gespräche • Horst Konietzny &         Das 360° Musik Video ↘ Halle 2              Interventionen, DJ -Sets • Trajal          nierung Richard Siegal mit Sandra Hüller                                                Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual
Gäste ↘ Halle 1                              Audio.Space.Machine Ein mechanis­­          Harrell Ensemble „Hoochie Koochie ×        und Alva Noto ↘ Studio                      10.00 – 20.00                               Reality Installation für Mensch und
                                             tisch-digitales Klanguniversum in           Bauhaus“, Mykki Blanco × Bauhaus,                                                      Licht.Schatten.Spuren Ausstellung           ­Maschine ↘ Halle 2
10.00 – 20.00                                12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2    Aïsha Devi feat. Tianzhuo Chen „Light      Montag, 21. Januar                          ↘ Halle 3                                    Das Totale Tanz Theater 360
Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual        Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und          Luxury“, FAKA „The BAUHAUS of                                                                                                       Das 360° Musik Video ↘ Halle 2
Reality Installation für Mensch und          Filme ↘ Halle 2                             FAKA“, DJ ­Haram, DJ Bigger, Corey         10.00 – 20.00                               16.00                                        Audio.Space.Machine Ein mechanis­­
­Maschine ↘ Halle 2                                                                     Scott-­Gilbert, Tara ­Pandeya, Torsten      Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual       Die Kugel des Kopfes, das Dreieck            tisch-digitales Klanguniversum in
 Das Totale Tanz Theater 360                10.00 – 20.00                               Blume & Asuka K  ­ awabata „Graphic         Reality Installation für Mensch und         der Nase Ergebnispräsentation des            12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2
 Das 360° Musik Video ↘ Halle 2             Licht.Schatten.Spuren Ausstellung           ­Plastic C
                                                                                                 ­ osmic – Pantomime in Glass“      ­Maschine ↘ Halle 2                         Kostüm-Workshops mit Susanne Stehle          Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und
 Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         ↘ Halle 3                                    ↘ im ganzen Haus                            Das Totale Tanz Theater 360                ↘ Halle 1                                    Filme ↘ Halle 2
 tisch-digitales Klanguniversum in                                                                                                   Das 360° Musik Video ↘ Halle 2
 12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   20.30                                       Sonntag, 20. Januar                          Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         19.00 + 22.00                               10.00 – 20.00
 Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und         Signalraum: Unikate 2 Konzerte, Per-                                                     tisch-digitales Klanguniversum in          Das Triadische Ballett von Oskar            Licht.Schatten.Spuren Ausstellung
 Filme ↘ Halle 2                            formances, Film • Konstruktion ×, Vocal     10.00 – 20.00                                12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   Schlemmer in einer Rekonstruktion von       ↘ Halle 3
                                            Space Lines für Stimme und Stropho-         Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual        Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und         Gerhard Bohner, Bayerisches Junior
10.00 – 20.00                               nion, Sound of Brain/Matchpoint 4, All      Reality Installation für Mensch und          Filme ↘ Halle 2                            Ballett ­München ↘ Studio                   10.00 – 20.00
Licht.Schatten.Spuren Ausstellung mit       Sounds Considered ↘ Halle 1                 ­Maschine ↘ Halle 2                                                                                                                 One Million Rauminstallation • One
Arbeiten von László Moholy-Nagy, Tim                                                     Das Totale Tanz Theater 360                10.00 – 20.00                               Mittwoch, 23. Januar                        Million Filme von Michal Kosakowski
Lee, Christian Boltanski, Jan Tichy und     22.00                                        Das 360° Musik Video ↘ Halle 2             Licht.Schatten.Spuren Ausstellung                                                       ↘ Halle 1
Auftragswerke von Quadrature und Tim        Autarcie (....) Tanz • Compagnie par         Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         ↘ Halle 3                                   10.00 – 20.00
Otto Roth ↘ Halle 3                         Terre, Anne Nguyen ↘ Studio                  tisch-digitales Klanguniversum in                                                      Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual       20.00
                                                                                         12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   16.00 + 17.30                               Reality Installation für Mensch und         Bauhaustänze Stäbe, Reifen
19.00 + 22.00                               Samstag, 19. Januar                          Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und         Bauhaus and me Aufführung der               ­Maschine ↘ Halle 2                         Schlemmer / Gelabert • Pause •
Krapp’s Last Tape Theater • Robert                                                       Filme ↘ Halle 2                            ­Bauhaus Agenten • Ein i­nvestigatives       Das Totale Tanz Theater 360                Bilder einer Ausstellung ­Kandinsky /
­Wilson in einem Theaterstück von           10.00 – 20.00                                                                            Performanceprojekt mit ­Schülern, von       Das 360° Musik Video ↘ Halle 2             Teatro Nuovo Giovanni da Udine
 ­Samuel Beckett ↘ Studio                   Das Totale Tanz Theater Eine ­Virtual       10.00 – 20.00                                Jo Parkes, Choreographin ↘ Halle 1          Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         ↘ Studio
                                            Reality Installation für Mensch und         Licht.Schatten.Spuren Ausstellung                                                        tisch-digitales Klanguniversum in          Weitere Vorstellungen am 25. &
20.30                                       ­Maschine ↘ Halle 2                         ↘ Halle 3                                   19.00                                        12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   26. ­Januar im Programm der Akademie
Signalraum: Unikate 1 Konzerte,              Das Totale Tanz Theater 360                                                            Das Triadische Ballett von Oskar             Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und         der Künste
­Performances • Ferdinand Försch &           Das 360° Musik Video ↘ Halle 2             11.00 – 17.30                               Schlemmer in einer Rekonstruktion von        Filme ↘ Halle 2
 Friends, Artist Collective iii Shadow       Audio.Space.Machine Ein mechanis­­         Experimentierfeld Bauhausbühne Ein          Gerhard Bohner, Bayerisches Junior
 ­Puppet, Lampyridae ↘ Halle 1               tisch-digitales Klanguniversum in          Vortragsprogramm mit Wissenschaft-          ­Ballett München • Öffentliche General-     10.00 – 20.00
                                             12 ­Tracks • wittmann/zeitblom ↘ Halle 2   ler*innen und Künstler*innen zu Themen       probe ↘ Studio                             Licht.Schatten.Spuren Ausstellung
                                             Kunst.Figur.Kostüm Ausstellung und         des Festivals ↘ Clubraum                                                                ↘ Halle 3
                                             Filme ↘ Halle 2

                                            10                                                                                                                                  11
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Bau.Haus.Klang
                                Eine Harmonielehre

                                                                                                                                                                                      ↓ Am Phonola Wolfgang Heisig © Astrid Ackermann
                                Michael Wollny & Gäste
                                Auftragsproduktion / Uraufführung

                                Im Rahmen der festlichen Eröffnung
                                mit einer Ansprache von Bundespräsident
                                Frank-Walter Steinmeier

Mittwoch, 16. Januar              Wie klingt das Bauhaus?                    streifen dabei die Werkstoffe des Bau­             of the Bauhaus – wood, glass, metal, clay,                                                                   Konzept, Piano &
                                 Ausgehend von dieser Frage konzipier­       hauses – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein            stone and fabric – and the wild dance music                                                                  Komposition Michael
19 Uhr
                                  te Jazzpianist Michael Wollny zur          und Gewebe – ebenso wie die wilde                  of the legendary Bauhaus Orchestra, still                                                                    Wollny Sopransaxo­
Dauer ca. 90 Minuten                                                                                                            the best jazz band I have ever heard blow it                                                                 phon Emile Parisien
                                  Eröff­nung des Festivals eine Musik, die   Tanzmusik der legendären Bauhauska­
Ticket 25 €                                                                                                                     away.” ( Kole Kokk, Berliner 8-Uhr-Abendblatt,                                                               Phonola Wolfgang
                                  auf den vielfältigen Bezügen zwischen      pelle – der immerhin „besten Jazzband,
Beschränkter Kartenverkauf        den Protagonisten des Bauhauses            die ich je toben hörte.“ ( Kole Kokk,
                                                                                                                                18 February 1924).                                                                                           Heisig Electronics
↘ Studio                          und den sie umgebenden Klängen             Berliner 8-Uhr-Abendblatt, 18. Februar
                                                                                                                                                                                                                                             Leafcutter John
                                                                                                                                                                                                                                             Drums Max Stadtfeld
                                  und Kompositionen beruht. Neben der        1924).
Das Konzert wird von              historischen Perspektive ( „Wie klang                                                                                                                                                                      Eine Produktion
ARTE Concert live gestreamt       das Bauhaus?“) auf strenge Barock-­         What does the Bauhaus sound like?                                                                                                                              von 100 jahre
(Live und als VOD)                Faszination und Zwölfton-Begeisterung       Beginning with this question, German jazz                                                                                                                      bauhaus. Das
                                                                              pianist Michael Wollny has conceived a piece                                                                                                                   Eröffnungsfestival
↘ concert.arte.tv und             einerseits und die Ausgelassenheit
                                                                              of music for the festival opening that focuses                                                                                                                 Mit freundlicher
↘ www.bauhaus100.de               der Bauhausabende andererseits,
                                                                              on the manifold references between the pro­                                                                                                                    Unterstützung
                                  wird dabei auch eine grundsätzlichere
                                                                              tagonists of the Bauhaus and the sounds and                                                                                                                    der Hochschule für
                                  Fragestellung formuliert: Wie kann der
Sonntag, 20. Januar                                                           compositions that surround them. In addition                                                                                                                   Musik und Theater
                                  Gedanke des Bauhauses heute von
11 Uhr                           Jazz­improvisator*innen und anderen
                                                                              to the historical perspectives (“What did                                                                                                                      Leipzig, Tambour
                                                                              the Bauhaus sound like?”) of strict Baroque                                                                                                                    Music Management,
Kino-Matinee                      Klangkünstler*innen in bislang „uner­       fascination and twelve-tone enthusiasm on                                                                                                                      Andreas Brandis,
Ausstrahlung der Uraufführung     hörte” Musik übersetzt werden? Ganz         one side and the exuberance of the Bauhaus                                                                                                                     Michael Gottfried
Bau.Haus.Klang                    im Sinne von Gropius, der bereits 1923      nights on the other, a more basic question is
↘ Kino International              von der Bauhausbühne forderte:              also formulated here: How can the ideas of the
                                                                              Bauhaus be translated today by jazz impro­
                                „Klare Neufassung des verwickelten
                                                                              visers and other sound artists into previously
                                 ­Ge­samtproblems der Bühne! Suche
                                                                             “unheard” music? Entirely in the spirit of Gro­
                                  nach neuen Möglichkeiten!“                  pius, who demanded of the Bauhaus Theatre
                                  Im Zentrum des Abends steht eine Ge­        as early as 1923: “A clear new formulation of
                                  genüberstellung zweier grundverschie­       the entangled overall problem of the stage!
                                  dener Blickwinkel auf den klassischen       Search for now possibilities!”
                                  Konzertflügel: Die improvisatorische        At the core of the performance is a counter­
                                  Phantasie eines Jazzpianisten vs. die       posing of two fundamentally different view­
                                  Mechanik der „Phonola“, einer Musik­        points of the classic grand piano. The improvi­
                                                                              sational fantasy of a jazz pianist versus the
                                  maschine aus den zwanziger Jahren, die
                                                                              mechanics of the “phonola”, a music machine

                                                                                                                                                                                                                                        ↑ Michael Wollny © Sascha Rheker
                                  einen zweiten Flügel mittels von Hand
                                                                              from the twenties that operates a second
                                  gestanzter Lochkarten bedient. Intui­       grand piano with hand-punched punch cards.
                                  tion gegenüber Komposition, Organi­         Intuition versus composition, organic versus
                                  sches gegenüber Strukturellem.              structural.
                                 Ausgehend von diesem Spannungsfeld           Beginning with this field of tension between
                                  zwischen Improvisation und Kompositi­       improvisation and composition the musicians
                                  on erforschen die Musiker unterschied­      research the most diverse sound spaces and
                                  lichste Klangräume und -szenerien und       scenarios, as they “play” both the materials

                                12                                                                                                                                               13
Das eröffnungs festival - Bauhaus100
Die schwarze Hand                                                                       Ereignisse auseinandersetzt. Ich fragte
                                                                                                                                            ihn vorher: „Welche Klänge kommen
                                                                                                                                                                                           ab, dessen anderes eben die Klavierma-
                                                                                                                                                                                           schine ist. Das wäre das Kernquartett für
                                                                                                                                                                                                                                           Gegner, eine Kraft, die gegen ihn wirkt:
                                                                                                                                                                                                                                           Die „schwarze Hand“.
                                                    Ein Gespräch mit Michael Wollny über den                                                dir in den Sinn, wenn du an Bauhaus            den Abend. Sicherlich kommt mit Max
                                                    Schaffensprozess für die Musik zu bauhaus 100                                           denkst?“ Ich zeige Ihnen mal die Ant-          Stadtfeld noch ein Schlagzeuger hinzu,           Das klingt bedrohlich.
                                                    und das Wesen wahrhaft beseelter Kunst                                                  wort (öffnet den Messenger auf seinem          den ich in seiner Zeit an der Leipziger          Ich zitiere: „Eine schwarze Hand legt sich
                                                    Von Oliver Uschmann                                                                     Mobiltelefon): „Ich denke an Form und          Musikhochschule als riesiges Talent er-          auf ihre Augen. Die Menschen werden
                                                                                                                                            Struktur. Gropius lässt mich an Acht­          leben konnte.                                    verblendet. Die schwarze Hand gehört
                                                                                                                                            zigerjahre-Synthesizer-Klänge denken.                                                           dem Hassenden. Der Hassende versucht
                                                                                                                                            An Rekursivität.                                  Das klingt sehr überlegt und gar nicht        durch alle Mittel, die Evolution und die
                                                                                                                                            Einfache Formen, häufig wiederholt,               nach Verzweiflung. Wie viele der              Erhöhung zu bremsen. Das Negative,
                                                                                                                                            skaliert und rotierend, um daraus wieder          dicken Bücher dort auf Ihrem Schreib-         das Zerstörende, das Böse. Das ist die
                                                                                                                                            komplexere Gebilde zu machen. Bei Paul            tisch haben Sie schon durchgeackert?          schwarze, todbringende Hand.“ Statt
                                                                                                                                            Klee kommen mir eher wärmere Textu-               Ich lese immer wild durcheinander. Das        Hass könnte man vielleicht auch einfach
                                                                                                                                            ren in den Sinn, ihn höre ich analog.“ Wir        Buch, das ich am längsten im Regal           „Angst“ sagen.
                                                                                                                                            machten eine Jam-Session mit Ideen              ­stehen habe, sind die berühmten „Essays
                                                                                                                                            und Klängen statt Instrumenten. Dabei             über Kunst und Künstler“ von Kandinsky.      Die Popmusik ist voll von rein „res-
                                                                                                                                            entstand das Konzept, Klangerzeugung              Diese Texte sind sehr konkret und hand-      sourcenorientiert“ konstruierten Hits.
                                                                                                                                            mit Materialien zu betreiben, die damals          lungsanweisend, haben aber gleichzeitig      Der Jazz steht aber doch grundsätz­-
                                                                                                                                            typisch für das Bauhaus gewesen sind.             eine aufgeladene Sprache, die mich           lich für die Freiheit. Oder gibt es da
                                                                                                                                                                                             ­fasziniert. Zum Beispiel diese Stelle:       auch die schwarze Hand?
                                                                                                                                            Leafcutter John wird nicht der einzige         „Jede Kunst hat eine eigene Sprache, das        Wir Jazzmusiker hauen uns die schwar-
                                                    Lieber Herr Wollny, ich treffe Sie mit-     die Zwölftonmusik, vor allem in der Per­
                                                                                                                                            Kollege sein, den sie involviert haben.           heißt die nur ihr eigenen Mittel. So ist     ze Hand selber um die Ohren, wenn wir
                                                    ten in der Arbeit zu der Komposition        son und Theorie von Josef Maria Hauer,
                                                                                                                                            Nein, meine erste Idee war Wolfgang               jede Kunst etwas in sich Geschlossenes.      damit kämpfen, trotz aller Erfahrung
                                                    an, die Sie im Januar beim Auftakt des      der seine sehr eigene Form von Zwölf-
                                                                                                                                            Heisig, ein Experte für die Phonola, einen     Jede Kunst ist ein eigenes Leben. Sie           beim Schreiben neuer Musik die alte Un-
                                                    Bauhaus-Jubiläums aufführen werden.         tonmusik bereits vor Schönberg ent-
                                                                                                                                            mechanischen Apparat, der mittels                 ist ein Reich für sich. Der undefinierbare   schuld zu bewahren. Ich kenne kognitive
                                                    Wie läuft’s?                                wickelt hatte. Andererseits fanden die
                                                                                                                                            Lochkartenrollen betrieben wird. Man              und doch bestimmte Seelenvorgang             Zustände, in denen bei jedem Ton bereits
                                                    Ich schwanke zwischen Begeisterung          berühmten Bauhaus-Abende statt, auf
                                                                                                                                            stellt das Gerät über die ­Klaviertastatur,     ( Vibration) ist das Ziel der einzelnen        alle Kadenzen mitschwingen.
                                                    und Verzweiflung (lacht). Vor meinem        denen man sich vollkommen ausgelas­
                                                                                                                                            treibt es mit Fußpedalen an, und die              Kunstmittel. Ein bestimmter Komplex der
                                                    inneren Auge war da zunächst ein Gefühl     sener Musik hingab. Sinnbild dafür war
                                                                                                                                            Hebel des Gerätes drücken je nach Stan-           Vibrationen – das Ziel eines Werkes.“        Die Lösung für dieses Problem hatte
                                                    für den Ansatz von Design, gleichzeitig     die berühmte Bauhaus-Kapelle und
                                                                                                                                            zung in der Lochkartenrolle die Klavier-          Einfacher könnte man sagen: Ein wirklich     das Bauhaus im Grunde gefunden.
                                                    spürte ich zwischen meinen Fingern          ihre mit teilweise selbstgebastelten Ins­
                                                                                                                                            tasten. Die Situation: Zwei Flügel auf der        beseeltes Werk hat einen „Vibe“, der sich    Genauso, wie Sie jetzt mit John, Wolf-
                                                    etwas Haptisches. Eine Verbindung zum       trumenten gespielte Tanzmusik.
                                                                                                                                            Bühne. An einem sitze ich, an dem ande-           nicht in Begriffe fassen lässt.              gang, Max und Emile die Aufführung
                                                    Bauhaus gibt es: Meine Frau hat ein-        Die damalige Presse sprach, nicht ohne
                                                                                                                                            ren sitzt diese Maschine und spielt neue          Hartmut Rosa nennt das „Resonanz“, ein       angehen.
                                                    mal in Dessau eine Variation auf Oskar      Irritation, von einem „rhythmischen
                                                                                                                                            Kompositionen, die ich hier geschrieben           zweites Buch, das ich gerade mit voller      Am 16. Januar wird es dort etwas zu hö-
                                                    Schlemmers „Triadisches Ballett“ ge-        Delirium“.
                                                                                                                                            habe und die Wolfgang dann bei sich in            Begeisterung lese. Darin geht es um die      ren geben, dessen einzelne Elemente wir
                                                    tanzt. Darüber hinaus interessierte mich    Hauptsache, man gerät in eine Art
                                                                                                                                            der Werkstatt in die Lochkarten gestanzt          Frage, ob jemand eher ressourcen- oder       im Nachhinein rational definieren können,
↑ Starpianist Michael Wollny © Jörg Steinmetz ACT
                                                    schon länger der Geist dieser Schule.       Trance. Ich stelle mir vor, wie Melodien
                                                                                                                                            hat.                                              eher prozessorientiert arbeitet. Rosa        aber nicht jetzt schon, im Prozess. Es ist
                                                    Die Zusammenarbeit aller Disziplinen.       sich verflüchtigen und Texturen Raum
                                                                                                                                                                                              gibt gleich zu Beginn das Beispiel zweier    unmöglich, das vom Ende her zu denken.
                                                                                                geben. Eine Art von ekstatischer Mini-
                                                                                                                                            Diese Konstellation verkörpert den                begabter Nachwuchskünstler, die in zwei
                                                    Gab es Musikwissenschaft am                 malmusik. Das Entscheidende daran ist
                                                                                                                                            Geist des Bauhauses, den wir ein-                 Wochen ein Bild erstellen sollen. Der
                                                    Bauhaus?                                    das Spannungsverhältnis von Struktur
                                                                                                                                            gangs erwähnt haben. Die Gleich­                  eine sammelt sich planvoll das Material      Lesen Sie die komplette Fassung des
                                                    Ich weiß von keiner klassischen Musik­      und Formfreiheit. Wie am Bauhaus
                                                                                                                                            zeitigkeit von strenger Konstruktion              zusammen, repetiert die wichtigsten          Gesprächs mit tieferen Einblicken und
                                                    theorie am Bauhaus, aber vom so             selbst. Einerseits das Strenge, Gebaute.
                                                                                                                                            und erforschender Spontaneität.                 Techniken und macht sich auf die Suche         Wollnys allgemeiner Einschätzung der
                                                    genannten Harmonielehre-Unterricht.         Andererseits das gemeinsame Experi-
                                                                                                                                            So ist es gedacht. Mein Anteil am Flügel          nach einem Thema. Er arbeitet ressour-       Entwicklung des Jazz durch die Jahr-
                                                    Gertrud Grunow beschäftigte sich mit        ment. Die Professoren hießen „Meister“.
                                                                                                                                            ist wild und organisch, die parallel laufen-      cenorientiert. Der andere reißt ein Papier   zehnte auf ­↘ www.­bauhaus100.de.
                                                    der Beziehung von Farbe, Klang und          Qua ihrer Erfahrung hatten sie natürliche
                                                                                                                                            de Lochkartenkomposition unaufhaltsam             von seinem Block, beginnt einfach und
                                                    Bewegung. „Tanzen Sie mal Blau!“ war        Autorität, arbeiteten aber in den Werk-
                                                                                                                                            und unveränderbar. Nebenbei lässt das             verliert sich in einer Welt, die ihm stim-
                                                    ein gefürchteter Auftrag an die Studie-     stätten und Ateliers mit ihren Studieren-
                                                                                                                                            Alter des Gerätes die Zwanzigerjahre              mig erscheint.
                                                    renden ( lacht). Eine Kompositionsschule    den auf Augenhöhe.
                                                                                                                                            aufleben. Es ist maschinell, aber nicht
                                                    gab es aber nicht, obwohl alle, über die
                                                                                                                                            digital.                                        Ressourcen und Technik sind not-
                                                    ich jetzt lese, ihre enge persönliche Be-   Wenn das gemeinschaftliche Experi-
                                                                                                                                                                                            wendig, aber die Seele eines Werkes
                                                    ziehung zur Musik immer betont haben.       mentieren am Bauhaus entscheidend
                                                                                                                                            Noch jemand im Team?                            kommt aus dem Prozess?
                                                                                                war, müssten sich hier in Ihrem Loft
                                                                                                                                            Der vierte Mann ist mein guter Label-           Die Inspiration, das Kreative bleibt ein
                                                    Zu welcher?                                 die Jazzkollegen die Klinke in die Hand
                                                                                                                                            kollege bei ACT Music, der Sopransaxo-          Geheimnis. Kandinsky hat ein sehr
                                                    Es gab einerseits eine Begeisterung für     geben.
                                                                                                                                            fonist Emile Parisien. Emile ist ein virtuo-    poetisches Bild dafür ( blättert). Er sagt:
                                                    Stile, die streng strukturiert waren und    Das ist bereits geschehen. Neulich war
                                                                                                                                            ser Improvisator, außerdem verkörpert          „Das Positive, das Schaffende, das Gute,
                                                    bestimmten Konstruktionsprinzipien          Leafcutter John hier, der sich in seiner
                                                                                                                                            er den Zustand der vollkommenen Eks-            der weiße befruchtende Strahl.“ So, und
                                                    folgten. In der Vergangenheit also der      Musik mit Alltagsgeräuschen und alter-
                                                                                                                                            tase beim Spielen und bildet somit am           jetzt kommt’s. Der weiße Strahl hat einen
                                                    Barock und in der damaligen Gegenwart       nativen Steuerungsformen musikalischer
                                                                                                                                            stärksten das eine Ende der beiden Pole

                                                    14                                                                                                                                     15
Signalraum:

↑ Signalraum: Unikate, Shadow Puppet © Bart Theemskerk
                                                         Best Practice / Unikate
                                                         Installationen, Konzerte, Interventionen,
                                                         Blind-Dates, Gespräche
                                                         Horst Konietzny und Gäste
                                                         Auftragsproduktion / Premiere

„Der beherrschende Gedanke des Bau­                       sich aktiv mit ihrem Erleben von Kunst                Donnerstag, 17. Januar bis
 hauses ist … die Idee der neuen Einheit,                 auseinanderzusetzen.                                  Freitag, 18. Januar
 die Sammlung der vielen Künste, Rich­                    UNIKATE sind Konzerte und Perfor­                     jeweils 10 bis 18 Uhr und
 tungen und Erscheinungen zu einem                        mances, deren Thema und Grund­motiv                   20.30 bis 24 Uhr
 unteilbaren Ganzen, das im Menschen                      das Spiel mit eigens entwickelten
 selbst verankert ist und erst durch das
                                                                                                                ↘ Halle 1
                                                         ­Musikinstrumenten ist.
 lebendige Leben Sinn und Bedeutung
 gewinnt.“ Walter Gropius                                “The guiding principle of the Bauhaus was
                                                           therefore the idea of creating a new unity
         Gropius formuliert in seinem berühmten            through the welding together of many ‘arts’
                                                           and movements: a unity having its basis in man
         Manifest einen hohen Anspruch an die
                                                           himself and significant only as a living organ­
         Wirksamkeit der Bauhaus-Ideen. Seine
                                                           ism.” Walter Gropius
         alle Künste umspannende Vision trägt              In his famous manifesto, Gropius formulates
         den Mythos vom Bauhaus als Hort der               the high expectations on the effectiveness of
         Einheit aller Dinge und Erscheinungen,            the Bauhaus ideas. His vision encompassing
         an dem die Zerrissenheit der Welt ge­             all the arts contributes to the myth of the
         heilt werden möge.                               ­Bauhaus as the refuge of the unity of all things
         SIGNALRAUM greift die These von                   and phenomena and the place where the
         der positiven Veränderbarkeit der Welt            world’s turmoil may be ended.
                                                           SIGNALRAUM is inspired by the thesis of the
         durch kollaborative, ästhetische Praxis
                                                           positive changeability of the world through
         auf und stellt sie auf die Probe.
                                                           collaborative, aesthetic practice and puts it to
         In der Halle 1 entsteht dazu ein Raum,            the test.
         der mit Klang- und Bild-Installationen,                                                                                Konzept & Regie
                                                           Hall 1 provides a space for this with sound and
                                                                                                                                Horst Konietzny
         Konzerten, Interventionen, partizipati­           visual installations, concerts, interventions,
                                                                                                                                ↘ www.reframes.de
         ven Formaten zur ästhetischen Erfah­              participative formats for the viewers’ aesthetic
                                                                                                                                Eine Produktion
         rung der Zuschauer*innen, Lectures                experience, lectures and discussions, inviting
                                                                                                                                von 100 jahre
         und Gesprächen bespielt wird und                  visitors to interact.
                                                                                                                                bauhaus. Das
         zu Interaktionen der Besucher*innen               BEST PRACTICE is designed as a space
                                                                                                                                Eröffnungsfestival
                                                           for action and encounter. The central and
         einlädt.
                                                           reference point is the installation of a text and
         BEST PRACTICE ist als Raum für                                                                                         Für die Blind-
                                                           sound collage for which Horst Konietzny asks
        ­Aktion und Begegnung konzipiert. Kern-                                                                                 Date Begegnung
                                                           artists of all disciplines about art experiences
         und Bezugspunkt ist die Installation                                                                                   Matchpoint 4 kann
                                                           that changed their lives. In the Matchpoint 4
                                                                                                                                man sich direkt vor
         einer Text- und Toncollage, für die               blind date format visitors are invited to actively
                                                                                                                                Ort in der Akademie
         Horst Konietzny Kunstschaffende                   get to grips with their experience of art.
                                                                                                                                der Künste anmelden.
         aller Disziplinen zu Kunsterfahrungen             UNIKATE Concerts and performances, whose
                                                                                                                                Gesprächspartner
         befragt, die ihr Leben veränderten. In            theme and basic motif is playing with musical
                                                                                                                                sind die anwesenden
         dem Blind Date Format Matchpoint 4                instruments you develop yourself.
                                                                                                                                Künstler*innen,
         sind die Besucher*Innen eingeladen,                                                                                    Kurator*innen und
                                                                                                                                Zuschauer*innen.

                                                         17
Donnerstag, 17. Januar                              Voll Stoff! / Voll Stoff extra!                   Matchpoint 4                                      The Polish sound artist and professor of             veranstaltete dereinst eine Diskus­               Freitag, 18. Januar
                                                                                                                                                        electro-acoustic music Marek Choloniewski            sionsreihe im Roten Salon der Volks­
Tagesprogramm                                       Dauerperformance                                  Blind Dates zur Kraft der Kunst                                                                                                                          Tagesprogramm
                                                                                                                                                        (Krakow) feels his way into the “spiritual in the    bühne und entwickelte das Format
Signalraum: Best Practice                           Lisa Simpson, Steffi Müller,                      Marek Choloniewski /                              art” here with various sensors and translates it                                                       Signalraum: Best Practice
10 bis 18 Uhr                                                                                                                                                                                                der Philosophischen Sprechstunde. In
                                                    Klaus Dietl                                       Horst Konietzny                                   into sound.                                                                                            10 bis 18 Uhr
                                                                                                                                                                                                             der Halle 1 Lounge wird Paoli in einer
Tagesprogramm im Rahmen                                                                                                                                                                                                                                        Tagesprogramm im Rahmen
                                                    Klingende Nähmaschinen und mehr.                    Während der Laufzeit der Klangcollage                                                                Sonderform seiner Sprechstunde einen
des Ausstellungtickets:                                                                                                                                 Violinenautomat                                      speziellen Blick in das Bauhaus werfen.
                                                                                                                                                                                                                                                               des Ausstellungtickets:
12 € / 8 € (alle Hallen)                            Eine schräg poetische Näh-Klang-                    können sich Besucher*innen zu einem             Karl F. Gerber                                                                                         12 € / 8 € (alle Hallen)
                                                    Kunst als musikalisch visuelle Dauer­               Blind-Date-Gespräch über die Kunst
↘ Halle 1                                                                                                                                                                                                    The French philosopher was the house philo­       ↘ Halle 1
                                                    performance und Hommage an Künst­                   und das Leben treffen und mit den               Ein besonderes Unikat ist der Violinen­              sopher at the Leipzig Theatre, organised a
                                                    lerinnen wie Anni Albers. Die Gruppe                am Festival beteiligten Künstler*innen,         automat von Karl F. Gerber, weil hier                series of discussions in the Roter Salon of the
10 – 18 Uhr                                         wird sich musikalisch in die Geheim­                Kurator*innen oder anderen Besu­                                                                                                                       10 – 18 Uhr
                                                                                                                                                        das wohl diffizilste traditionelle Musik­            Volksbühne, and also developed the format
Dauerperformances:                                  nisse der bauhaustypischen Textilkunst              cher*innen sprechen. Wer eine kurze                                                                  of the philosophical consultation. Paoli will     Dauerperformances:
                                                                                                                                                        instrument weiterinterpretiert wird:
Voll Stoff!                                         einspinnen. Voll Stoff! eben.                     ­Notiz über das Gespräch hinterlässt,                                                                  hold a special form of his consultation in the    Voll Stoff!!
                                                                                                                                                        die Violine. Vielleicht geht es mehr um
Matchpoint 4 Blind Dates …                          ↘ www.hoelle.media/en                               kann damit Teil des Abschlusskon­               Polyrhythmen auf drei unabhängigen
                                                                                                                                                                                                             hall 1 lounge, where he’ll provide a special      Matchpoint 4
Musikalische Interventionen                                                                             zertes am Freitag werden, in dem der            Bögen als um Belcanto. Und erweiterte
                                                                                                                                                                                                             insight into the Bauhaus.                         Musikalische Interventionen
Sonderperformances                                  Voll Stoff EXTRA : Konzert für Ampli­               Dialog mit dem P­ ublikum musikalisch           Spieltechniken jetzt auch bei Musikau­                                                                 Sonderperformances
                                                    fied Sewing Machines inclusive Film,                übersetzt und fortgeführt wird. Der                                                                  Dine Doneff Solo
                                                                                                                                                        tomaten? Durch das gewählte Konzept
12 Uhr                                              Hörspiel und diverse Techniken in                  ­polnische Sound-Artist und Professor            visualisieren sich die Klänge selbst.                                                                  12 Uhr
                                                    Elektro-Bastel-Readymade-Manier                     für elektroakustische Musik Marek                                                                    Dine Doneff (Kontrabass / ­Percussions)
Violinenautomat                                                                                                                                         Der einzigartige Violinenautomat ist mit
                                                                                                                                                                                                             ist als Musiker und Komponist tätig.              Violinenautomat
                                                                                                        Choloniewski aus Krakau tastet sich             neuen Kompositionen am Donnerstag
                                                    Musical sewing machines and more.                   dazu mit unterschiedlichen Sensoren an                                                               Nachdem er sein Heimatdorf in West­
14 – 15 Uhr                                                                                                                                             und Freitag jeweils um 12 Uhr zu hören.                                                                14 – 15 Uhr
                                                    A quirky poetic sewing-sound art as a contin­       das „Geistige in der Kunst“ heran und                                                                mazedonien verlassen hatte, um als
Turntablisms                                        uous musical-visual performance and homage                                                          ↘ www.roboterjazz.com                                                                                  Dine Doneff Solo
                                                                                                        lässt es zu Sound werden.                                                                            Musiker seinen musikalischen Weg zu
                                                    to artists such as Anni Albers. The group                                                                                                                gehen, arbeitet er in zahlreichen En­
                                                    weaves itself musically into the secrets of the                                                     A truly special unicum is the Violinautomat by
16 – 17 Uhr                                         Bauhaus-typical textile art. Voll Stoff!
                                                                                                      While the sound collage runs, visitors can meet   Karl F. Gerber, because it further interprets        sembles mit außergewöhnlich großer                16 –17 Uhr
Gedanken zur Nachwirkung                                                                              for a blind date chat on the power of art and     what is probably the most difficult traditional      Stilvielfalt. Zahlreiche Veröffentlichun­         Voll Stoff extra!
                                                    Or “totally textile”! ↘ www.hoelle.media/en
                                                                                                      talk to artists and curators involved with the                                                         gen u. a. mit Savina Yannatou auf ECM
des ­Bauhauses                                                                                        festival and other visitors. Leave a brief note
                                                                                                                                                        musical instrument – the violin. Perhaps it’s
                                                    Voll Stoff EXTRA : Concert for Amplified                                                            more about polyrhythms on three separate             und dem eigenen Label neRED Music.
                                                                                                      on the chat and you can be part of the closing    bows than about bel canto. And enhanced
                                                    Sewing Machines including movie, radio play                                                                                                              Theaterarbeit u. a. für die Münchner
                                                                                                      concert on the Friday, where the dialogue         playing techniques with musical automats as
                                                    and various techniques in electro-bricolage-­                                                                                                            Kammerspiele und das Thalia Theater
↓ Voll Stoff! A Duet of amplified sewing machines                                                     with the audience is musically translated and     well now? The sounds visualise themselves
© Klaus Erich Dietl
                                                    readymade fashion.
                                                                                                      continued (please register directly on-site).                                                          Hamburg. ↘ www.dinedoneff.com
                                                                                                                                                        through the chosen concept. The unique
                                                                                                                                                        Violinautomat can be heard with new compo­
                                                                                                                                                                                                             Dine Doneff (contra bass / percussion) works
                                                                                                                                                        sitions on Thursday and Friday at 12 noon.
                                                                                                                                                                                                             as a musician and composer. He left his home
                                                                                                                                                        ↘ www.roboterjazz.com
                                                                                                                                                                                                             town in Western Macedonia to become a
                                                                                                                                                                                                             musician, and has since worked in numerous
                                                                                                                                                        Turntablisms                                         ensembles with an exceptionally high variety
                                                                                                                                                        Ignaz Schick                                         of styles. He’s made a number of recordings
                                                                                                                                                                                                             with Savina Yannatou on ECM and his own
                                                                                                                                                                                                             label, neRED Music, among others. He’s also
                                                                                                                                                        Der in Berlin lebende Komponist und
                                                                                                                                                                                                             produced theatre work for the Munich Kam­
                                                                                                                                                        Klangkünstler Ignaz Schick wird sein
                                                                                                                                                                                                             merspiele and the Thalia Theater Hamburg,
                                                                                                                                                        Spiel mit Rotating Surfaces an visuel­               and others. ↘ www.dinedoneff.com
                                                                                                                                                        len Bauhausmotiven erproben. Schon
                                                                                                                                                        Laszlo Moholy-Nagy experimentierte
                                                                                                                                                        mit Schallplatten, die er nicht als Ton­
                                                                                                                                                        träger, sondern als Soundquelle begriff.

                                                                                                                                                        The Berlin-based composer and sound
                                                                                                                                                         artist Ignaz Schick will try out his “spiel” with
                                                                                                                                                        ­Rotating Surfaces on visual Bauhaus motifs.
                                                                                                                                                         László Moholy-Nagy was already experiment­
                                                                                                                                                         ing with soundboards, which he saw as sound
                                                                                                                                                         sources rather than sound carriers.

                                                                                                                                                        Gedanken zur Nachwirkung
                                                                                                                                                        des ­Bauhauses
                                                                                                                                                        Guillaume Paoli

                                                                                                                                                        Der französische Philosoph war
                                                                                                                                                        Haus­­philosoph am Leipziger Theater,

                                                                                                                                                                                                             19
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