"Die Zauberflöte" Wolfgang Amadeus Mozart - Materialmappe Opernwerkstatt 2013/2014 und 2014/2015 von
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Inhalt Vorwort........................................................................................................................................... 3 Informationen für Lehrer:............................................................................................................. 4 1.Der Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart ........................................................................... 4 2. Das Werk: Die Zauberflöte........................................................................................................ 8 Informationen für Schüler.......................................................................................................... 11 1.Das Orchester zur Mozartzeit .................................................................................................. 11 2. Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791)................................................................................ 12 Kleines Rätsel ...............................................................................................................................15 Impressum ................................................................................................................................... 16 2
Vorwort Liebe Pädagoginnen, liebe Pädagogen, mit der „Zauberflöte“ steht ein „Klassiker“ der Oper auf dem Programm der Musikvermittlung. Jedoch was kann man den Kindern zeigen? Die bekannten „Gassenhauer“ des Papageno? Sicherlich. Aber ich möchte nicht nur Bekanntes und „leicht Verständliches“ in den 60 Minuten der Opernwerkstatt präsentieren, sondern auch diesmal den Blick hinter die Musik werfen. Wir wollen die Möglichkeit nutzen, den Orchesterklang zu erklären und einzelne Instrumente zu einem ganzen Orchesterklang zusammen zu fügen. So kann Mozarts Musik verständlich erklärt und in ihrer Vielfalt gezeigt werden. Ebenso führen wir die Technik der Bühne vor, die mit Hub- und Drehelementen schnelle Verwandlungen zulässt. So erwartet Sie und Ihre Schüler eine informative Stunde zu Mozarts Oper, zu der ich Sie ganz herzlich einlade! Ralf Müller Fagottist und Musikpädagoge 3
Informationen für Lehrer: 1.Der Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart Mozart wurde am 27 Januar 1756 um acht Uhr abends als siebtes und zweites überlebendes Kind der Familie in Salzburg in der Getreidegasse 9 geboren. Seine Eltern waren der aus Augsburg stammende fürstbischöfliche Kammermusikus Leopold Mozart und die aus Sankt Gilgen stammende Anna Maria Pertl. Schon am Vormittag nach seiner Geburt wurde er im Dom von Salzburg auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus getauft. Bereits im Alter von vier Jahren erhielten er und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna Walburga Ignatia, genannt „Nannerl“, vom Vater den ersten Musik- und allgemeinbildenden Unterricht (Klavier, Violine und Komposition). Schon 1761 zeichnete Vater Mozart ein Andante und ein Allegro für den kleinen Wolfgang auf. Auch Mozarts Begabung im Klavier- und Violinspiel trat schnell hervor. 1762 folgten seine ersten Auftritte. Erste Konzertreisen nach München und Wien wurden von den Eltern 1762 arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren. Nach dem Erfolg der Wunderkinder in München und Wien startete die Familie am 9. Juni 1763 zu einer ausgedehnten Tournee durch die deutschen Lande und Westeuropa, die bis zur Rückkehr nach Salzburg am 29. November 1766 dreieinhalb Jahre dauerte. Dort musizierten die Kinder bei Hofe oder in öffentlichen Akademien. Während dieser Reisen entstanden unter anderen die ersten Sonaten für Klavier und Violine (die Sonaten für Klavier und Violine KV6 bis 9 sind 1764 die ersten gedruckten Kompositionen Mozarts) sowie die erste Sinfonie Es- Dur (KV 16). Ein wichtiges Ereignis auf dieser Reise war, dass Mozart in London mit der italienischen Symphonie und Oper vertraut gemacht wurde. Dort lernte er zudem Johann Christian Bach kennen, den er sich zum Vorbild nahm. 1778 schrieb Mozart aus Paris nach dem dortigen Wiedersehen mit Johann Christian Bach nach Hause: „…ich liebe ihn (wie Sie wohl wissen) von ganzem Herzen – und habe Hochachtung vor ihm…“. In Salzburg wurde im Jahr 1772 Hieronymus Franz Josef von Colloredo- Mannsfeld Fürstbischof von Salzburg; er folgte dem verstorbenen Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach. Vom neuen Fürsten wurde W. A. Mozart im August zum besoldeten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt. Trotzdem führte dies nicht zu einem Ende seiner vielen Reisen mit dem Vater. Wolfgang versuchte weiterhin, dem engen Reglement des Salzburger Dienstes zu entkommen: vom 24. Oktober 1772 bis zum 13. März 1773 folgte die dritte Italienreise zur Uraufführung des Lucio Silla, während der auch das Exultate jubilate entstand, und von Mitte Juli bis Mitte Ende September 1773 die dritte Reise nach Wien. Im selben Jahr entstand auch sein erstes Klavierkonzert. Ab Oktober 1773 bewohnte die Familie Mozart den ersten Stock des Tanzmeisterhauses, welches zuvor dem Salzburger Hoftanzmeister Franz Gottlieb Spöckner gehört hatte. Nach einer längeren Pause folgte am 6. Dezember 1774 eine Reise in das nahe München zur Uraufführung der Opera buffa La finta giardiniera (KV 196). 4
Am 13. Januar 1775 und nach der Rückkehr am 7. März versuchte W. A. Mozart erneut, sich auch in Salzburg als Künstler zu etablieren. Er ließ zum Beispiel das Drama per musica Il rè pastore am 23. April 1775 in Salzburg uraufführen, das allerdings beim Publikum nicht gut ankam. Nach mehrfachen erfolglosen Bitten um Urlaub reichte er 1777 sein Abschiedsgesuch beim Fürsterzbischof ein und bat um Entlassung aus der Salzburger Hofkapelle. Nach seiner Entlassung aus den Diensten des Fürsten begab sich W. A. Mozart am 23. September 1777 mit seiner Mutter auf eine Städterreise. Der Vater wurde von seinem adeligen Arbeitgeber nicht freigestellt und musste zu hause bleiben. Der Sohn versuchte nun eine neue und bessere Anstellung zu finden. Zuerst sprach er (vergeblich) am bayerischen Herzogshof in München vor, danach in Augsburg und am Hof des Mannheimer Kurfürsten Karl Theodor, wo er das kurfürstliche Orchester und dessen Kapellmeister, seinen späteren Freund Christian Cannabich, kennen lernte. Außerdem machte er Bekanntschaft mit der Familie Weber, und verliebt sich in Aloysia Weber, eine junge Sängerin und spätere Münchner Primadonna. Aber auch hier bekam er weder ein Anstellung noch irgendwelche musikalischen Aufträge. Nach fünf Monaten in Mannheim fuhren er und seine Mutter, vom Vater gedrängt nach Paris, wo sie am 23. März 1778 ankamen. Dort konnte Mozart immerhin seine Ballettmusik Le petits riens aufführen, bekam darüber hinaus aber keine weiteren Engagements. Am 3. Juli 1778 verstarb seine Mutter. Die Rückreise nach Salzburg, die er widerwillig knapp drei Monate später antrat um die vakante Stelle eines Hoforganisten anzutreten, führte ihn über Straßburg, Mannheim und Kaisersheim nach München, wo er noch einmal der Familie Weber begegnete. Erst Mitte Januar 1779 erreichte er seine Heimatstadt und wurde wenige Tage später, am 17. Januar, zum Hoforganisten ernannt. Hier komponierte er die Krönungsmesse (KV 317). Dieser erneute Versuch mit einem Engagement in Salzburg ging zwanzig Monate leidlich gut, obwohl das Verhältnis zum Erzbischof angespannt blieb, bis zu einer erneuten Reise am 5. November 1780 nach München zur Uraufführung seiner Oper Idomeneo (KV 366) am 29. Januar 1781. Direkt im Anschluss daran wurde er vom Erzbischof nach Wien zitiert, wo der Streit zwischen den beiden eskalierte und im Bruch kulminierte. Mozart kündigte am 8. Juni 1781 den Salzburger Dienst auf, ließ sich in Wien nieder und bestritt dort in den nächsten Jahren seinen Lebensunterhalt durch Konzerte in privaten und öffentlichen Akademien. Befreit von den Salzburger „Fesseln“ schuf der nun unabhängige Komponist und Musiklehrer, der ständig auf der Suche nach Auftraggebern und Klavierschülern war und der sich auch nicht scheute, auf „Vorrat“ zu arbeiten, die ganz großen Opern. Am 16. Juli 1782 wurde das von Kaiser Joseph II. in Auftrag gegebene Singspiel Die Entführung aus dem Serail (KV 384) in Wien uraufgeführt. Es folgten am 1. Mai 1786 die Uraufführung der Opera buffa Le nozze die Figaro (KV 492), am 29. Oktober 1787 die Uraufführung des Dramma giocoso Don Giovanni (KV 527), am 26. Januar 1790 die Uraufführung der Opera buffa Cosi fan tutte (KV 588), am 6. September 1791die Uraufführung der Opera seria La clemenza di Tito und am 30. September 1791 die Uraufführung der Oper Die Zauberflöte. 5
In dieser Phase komponiert Mozart außerdem die Messe in c- Moll (KV 427) und wichtige Instrumentalwerke: die Linzer Sinfonie (KV 425), die Prager Sinfonie (KV504) und eine kleine Nachtmusik (KV525) sowie die drei letzten Sinfonien Es- Dur (KV 543), g- Moll (KV 550) und C- Dur (Jupiter- Sinfonie, KV 551). Am 4. August 1782 heiratete Mozart Constanze Weber, die Schwester Aloysias, die er drei Jahre zuvor in Mannheim kennen gelernt hatte und die in den folgenden Jahren sechs Kinder von ihm zur Welt brachte. Durch seine Freundschaft mit Otto Heinrich von Gemmingen- Hornberg, trat Mozart am 14. Dezember 1784 in die Wiener Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit“ ein. Mozart besuchte auch regelmäßig die Wiener Loge „Zur wahren Eintracht“, in der der Freimaurer und Illuminat Ignaz von Born Stuhlmeiser war. Dort wurde er am 7. Januar 1785 zum Gesellen befördert. Speziell in seinen Opern Die Zauberflöte und Le nozze di Figaro sind gesellschaftskritische Töne aus dieser Mitgliedschaft zu spüren. Am 7. Dezember 1787 wurde er zum k.k. Kammermusicus ernannt (mit einem stattlichen Jahresgehalt von 800 Gulden für das Komponieren von ein paar Tänzen im Fasching) und am 9. Mai 1791 zum (unbesoldeten) Adjunkten des Domkapellmeisters von St. Stephan Leopold Hoffmann. Mit der Aufführung des Figaro 1786, die Kaiser Joseph II. trotz des systemkritischen Inhalts freigab, überforderte er das Wiener Publikum derart, dass es sich von ihm zurückzog und so seine wirtschaftliche Situation verschlechterte, ohne dass er dieser Tatsache mit seinen Ausgaben Rechnung trug. Dieser Misserfolg war ein Wendepunkt in seinem Leben. Erfolg hatte er in dieser Zeit nur in Prag. Abseits der Wiener Öffentlichkeit erschuf er die Werke seiner letzten Lebensjahre. Vergeblich versuchte er mit erneuten Reisen, die wirtschaftliche Talfahrt aufzuhalten. Diese Reisen führten ihn zu den Aufführungen des Figaros nach Prag, aber auch mit den Fürsten Karl Lichnowsky über Prag, Dresden und Leipzig nach Potsdam und Berlin zum preußischen König Friedrich Wilhelm II., sowie nach Frankfurt am Main zur Krönung Kaiser Leopolds. Auf Heimreisen machte er Station in Mannheim und München. Aber weder die Berliner Reise 1789 noch jene nach Frankfurt 1790 verhalfen ihm zu Wohlstand: Berlin verschaffte weder Einnahmen noch eine Anstellung. Die vom Kaiser erbetene Oper Cosi fan tutte fand nur mäßigen Anklang, und auch der Auftritt in Frankfurt am Main sowie die Uraufführung des Tito in Prag fanden wenig Resonanz. Erst der große Beifall für die Zauberflöte versprach wirtschaftliche Besserung. Nach der Uraufführung von La clemenza di Tito in Prag war Mozart Mitte September 1791 nach Wien zurückgekehrt und hatte sich sofort in die Arbeit für die Uraufführung der Zauberflöte gestürzt, die zwei Wochen später – endlich wieder mit Erfolg – über die Bühne ging. Gleichzeitig hatte er die Motette Ave verum corpus ausgearbeitet und mit der Niederschrift des Requiems (KV 626) begonnen, die er jedoch nicht mehr abschließen konnte. Franz Xaver Süßmayr, ein ehemaliger Schüler Mozarts, vollendete es. Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte am 30. September 1791 wurde Mozart bettlägerig, am 5. Dezember starb er und wurde am Tag darauf beerdigt. Er wurde nicht ganz 36 Jahre alt. Die Todesursache ist nicht geklärt. Genannt werden „hitziges Frieselfieber“ (Diagnose des Totenbeschauers), Rheuma (Rheumatisches Fieber), Syphilis (eventuell mit Quecksilbervergiftung), Trichinen, Purpura Schönlein- Henoch, Nierenversagen, 6
Herzversagen und Aderlass. Möglicherweise ist Mozarts Todesursache bereits in einer Erkrankung während seiner Kindheit zu suchen; die moderne Medizin tendiert dabei zu einer Infektion mit Streptokokken, die unzulänglich behandelt wurde und somit zu Herz- bzw. Organversagen führte. Er selbst war davon überzeugt, vergiftet worden zu sein, und äußerte sich gegenüber Constanze dazu wenige Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: „Gewiss, man hat mir Gift gegeben.“ Für einen Giftmord gibt es allerdings keinerlei dokumentierte Anhaltspunkte. Die ersten Legenden zirkulierten schon kurz nach Mozarts Tod. Die wohl berühmteste davon schreibt seinem angeblich missgünstigen Kollegen Antonio Salieri die Täterschaft zu, der sich überdies kurz vor seinem eigenen Tod als Mörder Mozarts bezeichnet haben soll. Beigesetzt wurde der große Komponist in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof. Textfassung: Katrin Hoischen-Müller Quelle: Böttger Dirk, Wolfgang Amadeus Mozart, dtv, München 2003 7
2. Das Werk: Die Zauberflöte Handlung: Prinz Tamino wird in einer Felsenschlucht von einem Löwen (je nach Libretto auch von einer Schlange oder einem Lindwurm) angegriffen. Ohne Waffen sieht er sich seinem Ende gegenüber und fällt in Ohnmacht. Drei Hofdamen der Königin der Nacht werden durch seine Hilferufe angelockt; sie sehen die Gefahr und töten das Monster. Alsbald kehren sie zu ihrer Königin zurück, um von dem Vorfall zu berichten. Indessen erwacht Tamino durch die Klänge einer Panflöte. Es ist Papageno, der sie spielt. Er war auf Vogelfang und ist nun auf dem Weg zur Königin, um seine Beute in Speis und Trank einzutauschen. Tamino ist der Meinung, dass Papageno ihm das Leben gerettet hat, und so dankt er ihm dafür. Papageno nimmt diesen Dank ungerechtfertigterweise an. Doch die drei Hofdamen, die just in diesem Moment zurückkehren, bestrafen ihn sofort für seine Anmaßung und berauben ihn seiner Stimme. Tamino zeigen sie ein Bild von Pamina, der Tochter der Königin der Nacht. Innige Liebe erfasst den Prinzen auf der Stelle - sein Wunsch, sie zu seiner Prinzessin zu machen, ist unbändig. Doch Pamina wurde von dem Bösewicht Sarastro entführt, wissen die Hofdamen zu berichten. Tamino ist bereit, sie zu befreien! Begleitet von Donner und Blitz erscheint die Königin der Nacht und beklagt den Verlust ihrer Tochter. Sie beauftragt Tamino mit ihrer Befreiung. Sollte es gelingen, wird sie die Seine sein. Tamino erhält als Hilfsmittel eine Zauberflöte, die ihn vor Gefahren schützen soll. Auch Papageno wird den Prinzen begleiten und erhält dafür seine Stimme wieder und zusätzlich ein Satz Zauberglöckchen. Drei Knaben mit engelsgleichen Stimmen werden die beiden Abenteurer nun ins Reich des bösen Sarastro führen. Szenenwechsel: Im Palast Sarastros. Monostatos ist Paminas Wächter. Der arglistige Mohr möchte aber auch Paminas Liebe für sich gewinnen. Der plötzliche Auftritt des bunten Vogelfängers Papageno erschreckt ihn so, dass er flieht. Papageno erkennt Pamina und verspricht ihr die alsbaldige Befreiung. Beide eilen davon, um Tamino zu suchen. Dieser wurde inzwischen von den drei Knaben zum Heiligen Hain geführt, der die drei Tempel Vernunft, der Natur und der Weisheit beheimatet. Betreten darf er die ersten beiden Tempel jedoch nicht, er wird schroff abgewiesen. Aus dem Tempel der Weisheit jedoch treten drei Priester, die Tamino über den wahren Charakter Sarastros aufklären. Kein Tyrann und Bösewicht sei er, sondern ein Mann voller Weisheit und Ehre. Die Entführung Paminas wollen die Priester nicht erklären, aber sobald Tamino ein Mitglied ihrer Bruderschaft sei, werde er die Wahrheit und die Zusammenhänge erkennen. Tamino ist verwirrt und unsicher. Mit seiner Zauberflöte beruhigt er sich und die wilden Tiere des Waldes. Als er die Panflöte Papagenos hört, folgt er dem Klang und erblickt zum ersten Mal Pamina. Bevor die drei sich jedoch treffen, werden sie von Monostatos und 8
seinen Mannen überwältigt. Papageno erinnert sich an seine Zauberglöckchen. Er spielt sie, und Monostatos und seine Sklaven müssen tanzend den Hain verlassen. Trompeten erschallen und kündigen das Nahen Sarastros und seines Gefolges an. Pamina kniet nieder und sieht ihre Schuld ein. Die Flucht habe sie jedoch nur gewagt, weil Monostatos ihr unverschämt nachstelle und sie ihre Mutter wiedersehen möchte. Sarastro verzeiht ihr und verspricht ihr, dass er ihr nie Schaden zufügen werde. Aber von ihrer Mutter sei nichts Gutes zu erwarten. Monostatos führt nun Tamino vor. Pamina und Tamino fallen sich in die Arme. Monostatos jedoch wird von Sarastro getadelt, weil er Pamina belästigt hat. Auf Befehl Sarastros werden nun Tamino und Papageno auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitet, die stattfinden müssen, bevor Tamino sein Ziel erreichen kann. Pamina und Sarastro gehen ab. Die Priester beraten, ob Tamino denn überhaupt für die Prüfungen bereit ist. Sarastro überzeugt die Priester und erklärt, dass die Heirat von Pamina und Tamino vorherbestimmt sei und der einzige Grund für die Entführung Paminas war. Tamino möchte die Prüfungen machen, auch wenn sie seinen Tod bedeuten. Papageno ist sich da nicht so sicher, schließlich habe er ja nichts zu gewinnen. Die Aussicht auf eine für ihn bestimmte wunderschöne Braut jedoch stimmt ihn schnell um. Die erste Prüfung ist ein Schweigegelübde. Allein gelassen und auch von den drei Hofdamen provoziert sprechen sie kein Wort; die Prüfung ist bestanden. Weitere Prüfungen finden abseits der Bühne im Tempel statt. Szenenwechsel: Ein Garten. Unterdessen liegt Pamina auf einer Wiese und schlummert. Monostatos schleicht heran, doch die Königin der Nacht tritt auf und verbietet ihm das Weitergehen. Als Pamina erwacht, gibt ihr die Mutter einen Dolch, mit dem sie Sarastro erstechen soll. Pamina ist verwirrt und bestürzt, so etwas von ihrer Mutter zu hören. Monostatos versucht sie zu überzeugen, dass sie die vertrackte Situation nur beenden kann, wenn sie ihm ihre Liebe schenkt. Pamina weigert sich. Brennend vor Wut erhascht Monostatos den Dolch und will Pamina damit töten. Doch Sarastro erscheint unvermittelt und verjagt den Mohren. Szenenwechsel: Im Tempel. Zwar haben Tamino und Papageno die Schweigegelübde-Prüfung bestanden, der Eid jedoch wurde noch nicht aufgehoben. Papageno fällt es schwer zu schweigen, und als eine alte Frau hereinkommt und ihn neckt, spricht er zu ihr. Als er sie nach ihrem Namen fragt, ertönt lauter Donner und vertreibt das alte Weib. Die drei Knaben treten auf und bringen Speisen und Getränke sowie die Zauberflöte und die Zauberglöckchen. Auch Pamina tritt ein. Sie verzweifelt jedoch, als Tamino keine ihrer Fragen beantwortet und sie mit Gesten wegschickt. Sie beschließt, den Tod zu suchen, weil Tamino sie offenbar nicht mehr liebt. Eine Versammlung wird einberufen, doch Papageno will erst fertig essen. Nur eine Horde 9
wilder Löwen kann ihn davon überzeugen, zur Versammlung zu gehen. Die Löwen ziehen sich zurück, als Tamino auf der Flöte spielt. Nun steht Tamino die schwierigste Bewährungsprobe bevor. Papageno jedoch wird erklärt, dass er nie zum Kreise der Eingeweihten gehören werde. Das ist Papageno aber egal, nur ein Liebchen hätte er gerne. Da tritt die Alte wieder auf und erklärt sich bereit, eine Verbindung mit ihm einzugehen. Papageno sträubt sich, ist sie doch schon so alt. Die Alte droht Papageno, ihn bei Wasser und Brot irgendwo im Tempel einzusperren. Da stimmt Papageno zu und verspricht ihr die ewige Treue. Die Alte verwandelt sich sofort in ein hübsches junges Mädchen - Papagena. Bevor sich die beiden umarmen können, wird Papagena von einem Priester weggeführt. Szenenwechsel: Außerhalb des Tempels. Pamina befindet sich im Garten und will ihrem Leben ein Ende setzen. Die drei Knaben können sie jedoch im letzten Moment davon abhalten und versichern ihr, dass Tamino sie noch liebt. Sie folgt den dreien, um Tamino zu suchen. Vor der Doppelhöhle des Feuers und des Wassers muss Tamino nun seine letzte Prüfung bestehen. Pamina ruft ihm zu, dass er auf sie warten solle. Sprechen darf er wieder, und so bittet er Pamina darum, ihm, seiner Liebe zu ihr und seiner Zauberflöte zu vertrauen. Flöte spielend bestehen die beiden die Prüfung, indem sie unversehrt die Höhle durchqueren. Die Tore des Tempels öffnen sich, und der Jubel der Priester erschallt. Auf die drei Knaben wartet auch noch eine Aufgabe: Sie müssen Papageno davon abhalten, sich an einem Baum aufzuhängen. Dieser ist nämlich verzweifelt, weil er seine Papagena nun doch nicht gefunden hat. Der Klang der Zauberglöckchen lässt Papagena erscheinen, und beide fallen sich in die Arme. Abseits des Tempels stehen die Königin der Nacht, Monostatos und die drei Hofdamen. Ihr Plan, Sarastro zu stürzen, ist fast gescheitert. Ein letzter Versuch soll gewagt werden. Und Monostatos soll Pamina gehören, wenn der Plan gelingt. Ein heftiger Sturm bricht los, und ein Blitz zuckt über den Himmel. Die Erde öffnet sich und verschlingt die Bösen. Sofort verändert sich die Szene: Ein riesiger, strahlender Sonnentempel erscheint. Sarastro, Pamina und Tamino stehen auf den Stufen des Tempels und werden von den Priestern umrundet. Der Hohepriester preist dem Triumph der Mächte des Lichts über die Mächte der Finsternis. Eine Dankeszeremonie für die Götter beendet die Oper. Quelle: http://www.klassika.info/Komponisten/Mozart/Oper/KV_620/index.html 10.5.2014 Text von Markus Hillenbrand 10
Informationen für Schüler 1.Das Orchester zur Mozartzeit Wie auch heute bestand das Orchester zu Mozarts Lebzeiten aus Streichinstrumenten, Holzblasinstrumenten, Blechblasinstrumenten und Schlagwerk. Einen Dirigenten gab es damals noch nicht. Meist leitete der Konzertmeister, also die Person, die die erste Geige spielte das Orchester. Bei den Holzblasinstrumenten finden in Mozart’s Zauberflöte neben den Flöten, den Oboen, den Klarinetten und den Fagotten noch 2 Bassethörner verwendung. Diese Instrumente gehören zu der Klarinettenfamilie und werden auch von den Klarinettisten gespielt. Das Instrument ist ein wenig größer als die Klarinette und hat einen dunkleren Klang als die Klarinette. Als später die Bassklarinette gebaut wurde, verschwand dieses Instrument eine Zeitlang, bevor man sich daran erinnerte und es wieder baute. Mozart liebt den Klang des Bassethorns und hat in einigen Werken dieses Intrsument verwendet. Das Bekannteste ist das Requiem und auch die Zauberflöte. In dieser Oper kommt das Instrument vor, wenn Sarastro auf der Bühne ist. 11
2. Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791) Johannes Chrystomomus Wolfgangus Theophilus Mozart wurde 1756 in Salzburg geboren. Theophilus ist lateinisch und heißt auf Deutsch „Gottlieb“. Auf Französisch heißt es „Amadé“ und weil Französisch früher sehr beliebt war, ist schließlich „Wolfgang Amadeus“ daraus geworden. Bildausschnitt von Johann Nepomuk della Croce, c 1780-81 Quelle:http://christermalmberg.se/documents/musik/klassiskt/mozart/specialarbete/m ozart_den_store_tonsattaren_liv.php 10.05.2014 Hier siehst Du Mozart mit seiner Schwester Nannerl am Klavier Von seinem Vater Leopold, der ein angesehener Musiker war, lernte der kleine Wolfgang das Geigen- und Klavierspiel aber auch Lesen und Schreiben. Mozart war ein Wunderkind: schon mit sechs Jahren gab er seine ersten Konzerte! Dabei machte er die tollsten Kunststücke: er spielte Klavier mit verbundenen Augen oder variiert und improvisierte auf Zuruf Melodien. In den folgenden Jahren unternahm er viele Konzertreisen durch ganz Europa mit seinem Vater und seiner Schwester Maria Anna, genannt „Nannerl“, die ebenfalls ein sehr musikalisches Kind war. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, dass es sehr spannend ist, so viel auf Reisen zu sein. Zumal Mozart den berühmtesten Leuten seiner Zeit kennen lernte, wie die Kaiserin Maria Theresia oder den Papst. Aber es war auch sehr anstrengend, da das Reisen in früherer Zeit sehr viel beschwerlicher war als heute: während man heute in ein paar Stunden mit dem 12
Auto z. Bsp. von München nach Wien fahren kann, brauchte man früher in einer Kutsche auf holprigen Wegen mehrere Tage für eine solche Strecke. Auch waren die Wege nicht immer sicher, so gab es Räuber die Reisende überfielen. Insgesamt war er 12 Jahre seines Lebens auf Reisen. Wenn er nicht auf Reisen war, lebte er mit seiner Familie in Salzburg oder Wien. Auf dieser Karte kannst Du sehen, wohin Mozart überall gereist ist. Egal ob unterwegs oder zu Hause: Wolfgang hat immer komponiert. Die ersten Kompositionen schreibt der Vater für ihn auf da Wolfgang noch nicht schreiben kann. Die Musik war einfach in seinem Kopf. Wenn er bei einer Kutschfahrt Papier und Stift zur Hand hatte, konnte er ohne weiteres Hilfsmittel ein Stück für ein großes Orchester aufschreiben. So hat er in wenigen Jahren eine unglaublich große Menge an Stücken komponiert. Darunter auch viele Opern, wie zum Beispiel Die Hochzeit des Figaro. Eine Oper ist ein Stück, bei dem eine Geschichte auf der Bühne gespielt und gesungen wird: mit Sängern, Chor und einem Orchester. Die Oper hat Mozart besonders geliebt. Er hat über 20 solcher Bühnenwerke geschrieben. Die “Zauberflöte“ ist eines der letzten Stücke, die Mozart komponiert hat. Mit dieser Oper hatte er großen Erfolg, was sonst leider nicht der Fall war. Mozart hatte es nämlich schwer als freischaffender Künstler, also ohne bei einem Adeligen angestellt zu sein, von seiner Musik zu leben, und so hatte die Familie meist 13
Geldsorgen. Als Wolfgang Amadeus Mozart 1791 mit noch nicht mal 36 Jahren starb, hatte er über 600 Werke komponiert und wurde in einem Armengrab in der Nähe von Wien beerdigt. Bis heute weiß man nicht, wo sein Grab ist, das Grab eines der größten Genies aller Zeiten. 14
Kleines Rätsel 1.Wie lautet der vollständige Name Mozarts? - Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart (M) - Wolfgang Johann Sebastian Amade Mozart (A) - Amadeus Phillippus Hubertus Wolferl Mozart (S) 2.Wolfgang Amadeus Mozart war der Robbie Williams des 18. Jahrhunderts, also ein echter Superstar. Eines seiner berühmtesten Stücke heißt - eine kleine Tagmusik (A) - eine kleine Nachtmusik (O) - eine kleine Mittagsmusik (E) 3.Was ist eine Mozartkugel? - -Bowlingkugel aus Holz. (L) - -kugelrunde Praline aus Nougat und Marzipan. (Z) - -kugelförmiger Knopf eines barocken Kostüms (H) 4.Italienisch ist die Musikersprache. Italienische Gerichte essen wir gerne. Welcher Begriff ist kein italienisches Gericht? - Adagio (A) - Spagetti (U) - Tortellini (I) 5.Mozart hat auch einige alberne Liedchen komponiert. Eines fängt so an: Bona nox….Wie geht es weiter? - wo ist der Deckel des Woks? (P) - bist’ a rechter Ochs! (R) - Abends spiel’ ma nix. (G) 6.Wann hat Mozart „Die Zauberflöte“ komponiert? - -1492 (B) - -1791 (T) - -2009 (F) Wenn ihr die Buchstaben nach der Lösung aneinander reiht, erhaltet ihr ein Lösungswort: __ __ __ __ __ __ ©2014 Klamuki.de 15
Impressum Theater Regensburg Anstalt des öffentlichen Rechts Bismarckplatz 7, 93047 Regensburg Spielzeit 2013/2014 und 2014/2015 Intendant: Jens Neundorff von Enzberg/ Kaufmännischer Direktor: Henrik Huyskens Bismarckplatz 7, 93047 Regensburg Leitung Junges Theater: Eva Veiders Redaktion: Ralf Müller, Klamuki Das Theater Regensburg wird durch den Freistaat Bayern gefördert. 16
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