Diffamierungen, keine Argumente: So unsachlich reagieren CDU & Co auf das Rezo-Video - Volksverpetzer
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Diffamierungen, keine Argumente: So unsachlich reagieren CDU & Co auf das Rezo-Video Fakten vs CDU Es ist selten, dass sich ein Youtuber im Mittelpunkt der politischen Debatte befindet, erst Recht, wenn dieser zuvor einen sehr erfolgreichen Diskussionsbeitrag erstellt hat. Der Youtuber Rezo hat am Samstag, eine Woche vor der Europawahl, in seinem viral gewordenen Video fast eine Stunde lang die Politik der CDU (aber auch CSU, SPD und AfD) analysiert und dabei kaum ein gutes Haar übrig gelassen. Wir haben hier darüber berichtet: Fakten zur Wahl: So genial analysiert dieser Youtuber die CDU Seine ausführliche Analyse des Verhaltens der CDU in Sachen Urheberrecht, Cannabis-Legalisierung, Krieg und vor allem Klimawandel hat er zwar in einer für Youtube-typischen, emotionalen Art gemacht, das aber ausführlich und gut belegt. Seine 13 Seiten Quellenangabe hat er unter seinem Video verlinkt, ihr könnt sie auch hier finden. Die inzwischen über 3 Millionen Klicks und die breite Berichterstattung sprechen
für sich. Und die CDU war nicht begeistert. keine sachliche reaktion der cDU Eine sachliche Auseinandersetzung mit den größten Kritikpunkten an der größten Partei Deutschlands kurz vor der Wahl, gerade aus der als unpolitisch verschrienen Jugend, sollte eigentlich genau das sein, was man sich gewünscht hätte. Doch die CDU reagiert erstaunlich miserabel. Rezo kritisierte unter anderem, dass die CDU weder bei Artikel 13 noch FridaysForFuture die realen und nachvollziehbaren Bedenken seiner Generation ernst nehme und sie einfach als Unsinn abtue. Was die CDU daraufhin genau so mit seinem Video gemacht hat. Anstatt inhaltliche Mängel aufzuzeigen, oder Fakten zu liefern, die die Sachverhalte in ein anderes Licht rücken, hatten einige CDU-Mitglieder nichts besseres zu tun als völlig unseriös über das Video und Rezo persönlich herzuziehen. Reißerisch präsentierte #FakeNews haben oft mehr #Reichweite als sorgfältig recherchierter #Qualitätsjournalismus – das ist leider keine Ausnahme mehr. Jeder kann selbst entscheiden, ob er sich daran beteiligt. #CDU — Matthias Hauer (@MatthiasHauer) May 20, 2019 Und da isser weg, der Tweet. Whoops… Aber macht gar nix, @JensMuenster… ich hab ihn für Dich aufgehoben. #rezo pic.twitter.com/SziygDXBpe — Ghostbear (@Ghostbear2k) May 21, 2019
Man kann vom #Rezo-Video halten, was man will. Ich sehe 1 Stunde unsaubere Recherche, einseitige Darstellung & viel Clickbaiting. Er suggeriert, dass „zigtausende“ Experten seiner Meinung wären. Aber: Andere Meinungen lässt er einfach außen vor. [Thread] pic.twitter.com/9km1d3z6eG — Marian Bracht (@MarianBracht) May 21, 2019 Welcher der Sachen die er genannt hat sind denn Fake News? Also wäre toll wenn ihr für eure Argumente mindestens einen Beleg hättet. Der gute Rezo, hat nämlich einen ganzen Register mit belegen für die sogenannten „Fake News“ — Anno The Duck (@AnniTheDuck) May 21, 2019 YouTuber @rezomusik würde Pseudofakten vermischen, reagiert @CDU -Generalsekretär @PaulZiemiak auf dessen millionenfach geklicktes Video über die „Zerstörung der CDU“. #rezo #cdu pic.twitter.com/vq89acqo2b — Bericht aus Berlin (@ARD_BaB) May 22, 2019 Das sind CDU-Mitglieder wie Philipp Graefe, Generalsekräter Ziemiak, Matthias Hauer, Jens Münster (Junge Union) oder Marian Bracht (Junge Union). Sie reden von „Clickbait“, „Pseudofakten“,“reißerischer Überzeichnung“, „unsauberer Recherche“ und gar von „Fake News“. Und jedeR einzelne von Ihnen bleibt letztendlich eine Antwort auf die Frage schuldig, was denn falsch, überzeichnet oder unsauber recherchiert worden sein soll. Es ist Verleumdung à la Trump und genau das, was Rezo erst kritisiert hat.
Angriffe auf personenebene Andere greifen ihn völlig daneben persönlich an: Da wird sein Alter (26 übrigens) kritisiert, seine Haarfarbe (??) und seine mangelnde Kompetenz. Der Mann hat einen Master of Science übrigens. Axel Voss brachte in der „Aktuellen Stunde“ im WDR sogar die Behauptung, dass er Kinder aufstacheln würde mit Themen, von welchen er keine Ahnung hätte. Erneut ohne ein einziges Beispiel zu nennen. Ein CSU-Account behauptet sogar, seine Klickzahlen seien durch Fake-Accounts erreicht worden. Mit 37% #Fake-Abonnenten (laut https://t.co/KJvPDk4XUC) für #Rezo // @rezomusik hier auf Twitter stellt sich die legitime Frage, wieviele der Abrufe für das #RezoVideo ebenfalls gekauft oder gefälscht sind… pic.twitter.com/UP7fCrE0sT — KonservativerAufbruch (@CSU_Aufbruch) May 22, 2019 Die Reaktion auf diese lächerliche Unterstellung über lasse ich diesem Twitter-Nutzer: Mit mehr als 50% #Fake-Abonnenten auf dem @CSU Account (laut https://t.co/dQ8k4ur7uX ) stellt sich die legitime Frage, wieviele Wähler in wahrheit echt sind und der rest gekauft/gefälscht pic.twitter.com/6v8AIcuPcL — MrMoregame (@MrMoregame) May 22, 2019 Hier steht nicht Behauptung gegen Behauptung. Ich verweise gerne nochmal auf die 13 Seiten Quellen, mit denen Rezo seine Aussagen belegt. Wir haben hier einen Youtuber, der fast eine Stunde lang Argumente und seitenlange Belege bringt und auf der anderen Seite vermeintliche Profi-Politiker, die darauf einfach nur mit „Fake News!“ reagieren. Das ist völlig unseriös. Dabei könnte man das durchaus gute Video inhaltlich ja kritisieren.
Dann kritisere ich ihn halt selbst Das Video ist eben kein journalistischer Bericht, er hat Fakten und Meinungen durchaus immer wieder vermischt. Einige Dinge sind vereinfacht und verkürzt dargestellt, um es in sein Format zu packen. Um den Job der CDU zu machen: Bei 2:43: Seine Quelle für das Auseinandergehen der Schere von Arm und Reich bezieht sich bei der Armutsquote auf einen festen Prozentsatz des Durchschnittseinkommens, dabei wäre eine Messung am Existenzminimum angemessener. Dennoch: Die Aussage stimmt. Dass er bei 4:15 sagt: „Wenn dein Vadder reich ist, wirst du auch reich“ ist natürlich verkürzt dargestellt, aber die Grundaussage stimmt: Laut seiner Quelle wurden Stand 2010 50% allen Vermögens in Deutschland vererbt, Trend steigend. Seine Aussage bei 4:45 stimmt zwar, dass Länder wie Berlin, Bremen und Hamburg mehr für Bildung ausgeben, aber das heißt auch nicht zwangsläufig, dass davon mehr bei den Schüler*innen ankommt. Dass das Vereinigte Königreich (23:35) inzwischen einen CO2-Ausstoß wie 1890 hat, stimmt zwar, das liegt aber nicht ausschließlich an der CO2-Steuer. Und so weiter. Aber wie ihr seht, sind das nur Kleinigkeiten und minimale Ungenauigkeiten. Für den Teil mit der Kriegsführung und den USA würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen. Wie man am besten Terrorismus bekämpft ist umstritten, und ob und wie die US-Amerikaner Kriegsverbrechen begehen, damit hat eine deutsche Regierung weniger zu tun. Aber Rezo zählt nun mal gut belegte Fakten auf und leitet daraus seine Meinung ab. Klar kann man das kritisieren. Dann sollte man das aber auch machen und nicht trumpesk überzogene Behauptungen aufstellen. Faktencheck vom Faktencheck Hauer blieb bis zuletzt einen Beleg für seine Behauptung schuldig, hat aber mehrere Stunden nach seinem Tweet immerhin
diesen Artikel der HAZ verlinkt, die einen Faktencheck von Rezos Aussagen macht. Was einer Sach-Auseinandersetzung nächste ist, das die CDU bis jetzt gebracht hat. Leider ist dieser Artikel teilweise selbst falsch, sodass der „Faktencheck“ eigentlich selbst einen Faktencheck braucht. Gleich die erste Behauptung ist falsch. „Hier schon mal ein Spoiler: Zu seiner Behauptung, wonach die CDU sämtliches Leben und aller Zukunft zerstöre, legt Rezo in seinem mit Quellen gespickten Video keinen Beleg vor.“ Spoiler: Doch, das tut er. Und zwar mit dieser Quelle, die beweist, dass der menschengemachte Klimawandel zu einem neuen Massensterben führt. Und warum die CDU effektive Klimamaßnahmen aktiv behindert hat er selbst ausgeführt, und dazu habe ich unten noch eine Quelle. Die HAZ gibt die Schuld für den Verlust von 80.000 Arbeitsplätzen in der Solarindustrie vornehmlich den Chinesen, obwohl es Fakt ist, dass die Regierung ab 2012 Solarförderungen auslaufen hat lassen. Was man sehen kann:
Quelle, © Statista 2019 Und es bleibt immer noch ein Fakt, dass die fossile Industrie (Kohle, Öl, Gas) immer noch mit 46 Milliarden Euro jährlich subventioniert wird. Die HAZ kritisiert auch, dass die NATO Mitgliedschaft Deutschlands im Video nicht thematisiert wird. Allerdings sieht der NATO Vertrag keine Klausel vor, dass Deutschland Ramstein dulden müsste. Der Bündnisfall wurde zwar zu 9/11 ausgerufen, die Airbase existiert dort jedoch schon viel länger. Der Bündnisfall betraf außerdem nur den Afghanistan Einsatz. Die im Video angesprochenen Drohneneinsätze betreffen Afrika und zwar erst ab 2011. Spätestens seit 2014 ist der offizielle Artikel 5 NATO Einsatz in Afghanistan aber beendet. Außerdem unterstellt die HAZ, Merkel habe bei ihrer Unterstützung des Irakkriegs gar nicht gelogen, doch in ihrer Bundestagsrede hat sie diesen sogar mit der Bergpredigt gerechtfertigt.
Fazit Und ja klar, Rezo hat oft überspitzt und Dinge vereinfacht dargestellt. Das ist einfach dem Format geschuldet. Aber er hat nie gelogen und nichts falsches gesagt. Er hat im Grunde halt einfach in den meisten Dingen Recht, das gibt auch die HAZ zu, weshalb diese Verlinkung durch Hauer auch nur ein schwaches Feigenblättchen ist. Ja, er geht nicht auf jede Komplexität ein, aber das kann man ihm schwerlich vorwerfen bei einem Überblick. Mehr Mühe als die CDU in ihrer Reaktion hat er sich allemal gegeben. Während US-Kriegsverbrechen und Deutschlands Beteiligung daran ein viel zu komplexes Thema sind, um es so oberflächlich aufzuzählen (Rezo hätte sich vielleicht besser mit Verkehrspolitik beschäftigen sollen), so ist sein wichtigster Part, nämlich der über das Klima, einfach eine Punktlandung. Der Stand der Wissenschaft ist eindeutig, wir müssen dringend viel mehr tun als jetzt. Und die CDU, im größten Block im Europaparlament, ist ein „Dinosaurier“, was das angeht. Also eine Partei, die nicht nur nicht genug gegen die Klimakrise tut, sondern Maßnahmen sogar aktiv behindert.
Quelle Es ist ein Youtube-Video, und es ist dementsprechend unterhaltsam und emotional erstellt. Es ist teilweise etwas ungenau und überspitzt und einige Themenbereiche haben ihre Schwächen. Aber Rezo hat ziemlich gut gearbeitet, hunderte Fakten und Belege aufgelistet und damit seine Meinung fundiert präsentiert. Die unsachlichen Reaktionen der CDU zeigen deutlich, dass sie anscheinend nicht auf der Sachebene kritisieren können. Sonst hätten sie es getan. Das gleiche trifft auf die vielen Morddrohungen zu, die Rezo inzwischen bekommt. Aber mal sehen, vielleicht ist das angekündigte Reaktions-Video der CDU da besser. Wir halten euch auf dem Laufenden. Update: Sachliche und inhaltliche Reaktionen der CDU haben wir hier behandelt Faktencheck: Die Antwort der CDU auf das Rezo-Video lässt gewaltig zu Wünschen übrig
Danke an den Graslutscher, der mir etwas bei der Recherche geholfen hat. Seine Aussage findet ihr hier. Artikelbild: Screenshots youtube.com/twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter AfD & Steinbach verbreiten Fake-Grafik über Stimmverhalten zu Artikel 13
AfD will Anti-Eu-resSentiments ausnutzen Im Nachgang zur Abstimmung des EU-Parlaments zur Urheberrechtsreform versucht die AfD aus der Opposition vor allem gegen Artikel 13 Kapital zu schlagen (Mehr dazu). Das macht sie wie gewohnt mit Falschdarstellungen und Fakes. Erika Steinbach twitterte dazu diese Fake-Grafik:
Fake & Falschdarstellung An dieser Grafik gibt es zwei Dinge zu bemängeln: Erstens stimmen die Verhältnisse und Zahlen einfach nicht. Alle Angaben für alle Parteien außer der AfD sind falsch. Hier das wirkliche Abstimmungsverhalten: Woher Steinbach diese Zahlen hat, lässt sich nicht nachvollziehen. Die Angaben für die CDU, CSU, Grüne und Linke entsprechen dem Abstimmungsverhalten der Parteien zu Änderungsanträgen zur Urheberrechtsreform vom 12. September 2018 (Hier), aber die Angaben für die SPD oder FDP scheinen einfach ausgedacht zu sein. Fazit: Die Darstellungen sind falsch und entsprechen teilweise (vielleicht auch nur zufällig) dem Abstimmungsverhalten einer anderen Abstimmung. Das zweite Problem daran: Indem nur die Verhältnisse angegeben werden, aber nicht die korrespondiere Anzahl der Abgeordneten wird die Realität verzerrt. Dass die AfD geschlossen abgestimmt hat ist mit nur einem einzigen Abgeordneten ja auch nicht so schwer. Die 7 Abgeordneten der LINKE haben auch
geschlossen dagegen gestimmt. (Und auch die PARTEI und die Piratenpartei). Auch sollte zur Personalie Steinbachs nicht unerwähnt bleiben, dass diese 2013 bei der Abstimmung über das Urheberrechtsgesetz (Leistungsschutzrecht, Artikel 12) dafür gestimmt hatte, als sie noch in der CDU war (Mehr dazu). Ehemalige AfDler nicht vergessen Ebenso sollte die AfD so ehrlich sein und nicht die Abgeordneten aussparen, die über die AfD Liste bei der letzten Wahl in das Europaparlament eingezogen sind, aber inzwischen aus der Partei ausgetreten. Die LKR (Liberal-Konservative Reformer) haben zum Beispiel 2 zu 3 für die Reform gestimmt. Sie mögen zwar nicht mehr in der AfD sein, aber deren Sitze sind das Ergebnis einer Stimmabgabe für die AfD. Diese Auslassungen würden das Bild auch bei richtigen Zahlenangaben verfälschen. Fazit ist, dass die AfD mit Falschdarstellungen und glatten Lügen versucht, aus Missmut über das Abstimmungsergebnis Kapital zu schlagen. Doch das muss man eindeutig als Opportunismus interpretieren, denn diese Partei ist nicht für ihren Einsatz für das freie Internet bekannt. Hingegen ist sie die vielleicht klimafeindlichste Partei Europas (Mehr dazu) und unter dem Einfluss ihres stärksten Flügels, der aufgrund seiner faschistischen Ausrichtung zum Verdachtsfall für den Verfassungsschutz wurde. Zum Thema: Julia Reda zur Europawahl: „Geht wählen – aber NICHT die Piratenpartei!“ Artikelbild: Cookie Studio, shutterstock.com, Screenshot twitter.com
Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Artikel 13: Wie die Politik der Union Wähler in die Arme der AfD treibt Die vielleicht schlimmste folge von Artikel 13 Nein, Memes werden nicht verboten, Untergangsszenarien für „das Internet, wie wir es kennen“ sind etwas übertrieben. Auch ist das Internet, so wie ich es kenne, alles andere als ein
Paradies. Das dürfen wir nicht vergessen. Das Problem war nicht, dass das EU-Parlament ein Urheberrechtsgesetz beschlossen hat, im Gegenteil. Julia Reda zum Beispiel, die Speerspitze des Widerstands gegen Artikel 13, war diejenige, die am lautesten eine Reform des Urheberrechts gefordert hatte. Die Internet-Oligarchen Google, Facebook und Amazon verdienen sich derzeit mit unserem Content dumm und dämlich und zahlen meistens nicht einmal irgendwo Steuern. Im Gegenteil, Amazon hat nicht nur zum zweiten Mal in Folge keinen Cent Steuern gezahlt, sondern kriegt sogar 129 Millionen US-Dollar an Steuergeldern von den USA (Quelle). Das darf nicht wahr sein. Doch die Artikel 11 bis 13 der Urheberrechtsreform sind Unsinn. Artikel 11 ist ein nicht funktionierendes Geschenk an die Verlage, deren deutsches Pendant trotz 8 Millionen Euro Kosten nichts eingebracht hat. Artikel 12 wurde in Deutschland vom Bundesgerichtshof bereits als nicht rechtens erklärt und beschneidet die Einnahmen aller Mitglieder der VG Wort (Quelle). Und Artikel 13 wird mit Uploadfiltern – die technisch kaum ideal umsetzbar sind – den großen Konzernen nicht schaden. Im Gegenteil, sie werden ihre bereits erprobte Technologie auch noch verkaufen können. Das unwürdige verhalten der union Doch lassen wir die Probleme der Urheberrechtsreform einmal beiseite. Selbst wenn die Hunderttausenden, die dagegen demonstriert haben nicht gute Argumente auf ihrer Seite gehabt hätten, war der Umgang der Verteidiger der Reform in seiner jetzigen Form, allen voran der Union einfach unwürdig. Anstatt einen Bürgerdialog auf Augenhöhe gab es lächerliche Anschuldigungen, dass es sich bei ihnen um „Bots“ handelte oder die Demonstrierenden gar „gekauft“ worden seien.
Faktencheck Demogeld: Wie die CDU mit AfD-Methoden Kritiker mundtot machen will Das sind postfaktische Diffamierungsstrategien, die man sonst nur von der AfD kennt. Die Union und Axel Voss demonstrierten mehrfach, dass sie sich mit dem Internet nicht auskennen (Mehr dazu) und wagten es dann, Verschwörungstheorien zu verbreiten, nur um Reformen durchzudrücken, die ihren Freunden in den deutschen Verlagen zu Gute kommen werden. Und in einem Deal für die „Nord Stream 2“-Pipeline (Quelle). Am Ende entschied das Parlament gegen Änderungsanträge und verabschiedete die Reform. Die enttäuschung ist riesig Das Problem ist, dass quasi eine ganze Generation, die zuvor als „politikverdrossen“ abgestempelt worden war, auf die Straße gegangen ist. Und bitter von dieser Politik enttäuscht wurde. Die Niederlage bei der Abstimmung ist hier weniger das Problem, damit wird das Internet leben können, es wird auch weiterhin Memes geben. Auch eine Niederlage kann ein Demokrat einstecken, es gibt viele Fronten, an denen man was bewirken kann. Und in zwei Monaten kann man an der Wahlurne ja einen Denkzettel verpassen. Aber dass in Augen vieler allen voran die CDU so ignorant und arrogant mit den Kritiker*innen umgegangen ist und ihre Sorgen nicht ernst nahm, ist vielleicht das größte Problem an der Sache. Junge Wähler*innen, die gesehen haben, dass die EU alle Grenzen dicht gemacht hat und Menschen ertrinken lässt, nachdem ein paar tausend Rassisten Montags spazieren gegangen sind, sehen zu, wie sie als „Bots“ ausgelacht werden, nachdem sie zu Hunderttausenden auf die Straße gingen. Ich denke, der Union ist die Unterstützung der Springer-Presse wichtiger als der Bruchteil der jungen Wählerschaft, die nicht nur zahlenmäßig kleiner ist als ihre Stammwähler über 50,
sondern sowieso nicht Union wählen würde. In der ersten Umfrage nach Verabschiedung von Artikel 13 hat die Union auch sogleich 2 Prozentpunkte eingebüßt. Und hier kommt ein Problem. Nur zuwachs bei der afD?! Daten: Forschungsgruppe Wahlen (Link) Die Hashtags #NiewiederCDU und #GehtWählen waren jetzt tagelang in den Trends. Ich selbst habe dazu aufgefordert, Parteien, die nicht deine Interessen vertreten, an der Urne abzustrafen. Aber es braucht mehr als nur zu wissen, wen man NICHT wählt. Die klassische „Alternative“ zur CDU, die SPD, ist schon lange hoffnungslos verloren. Sascha Lobo bezeichnete sie als die „Alles Mitmach-Partei“, denn sie macht sich trotz schöner, aber folgenloser Reden nur zum Helfershelfer der Union. Natürlich gibt es nicht nur diese Parteien, nicht einmal nur die, die in der Grafik oben abgebildet sind. Doch zusammen mit einem Frust, der sich nun auch gegen die EU an sich richtet,
blicken viele ausgerechnet auf die AfD. Es wird darauf hingewiesen, dass die AfD einstimmig gegen die Reform war. Aber abgesehen davon, dass eine einzige Abstimmung noch lange nichts über die Internetfreundlichkeit einer Partei aussagt, hat die AfD dort halt auch nur einen einzigen Sitz. Da ist es nicht schwer, einstimmig abzustimmen. Die Linke und die Piratenpartei haben beispielsweise auch einstimmig dagegen gestimmt. Aber wie wir sehen, ist in der Befragung unmittelbar nach der Wahl nur eine Sache passiert: Wähler*innen sind von der Union abgewandert. Zu einem Prozentpunkt zu „Anderen“, und zu einem Prozentpunkt zur AfD. Das Verhalten der Union ist wieder einmal eine Steilvorlage für Rechtsextreme. #Niemehrcdu, aber #bloßnichtafd Wie ich es gestern bereits geschrieben habe (Mehr dazu) bin ich uneingeschränkt pro EU. Wir brauchen die EU. Eine Digitalreform auf internationaler Ebene ist nur über Organe wie die EU möglich. Genau wie die meisten anderen Probleme, von Arbeitslosigkeit bis hin zur Asylpolitik müssen wir international arbeiten. Die Wirtschaft, das Internet und der Handel sind bereits international, die Politik muss es auch sein. Ausgerechnet die AfD wird versuchen, den Frust über Artikel 13 mit ihren altbekannten Lügen und Falschdarstellungen auf die EU an sich zu richten. Doch für diese verhauene Urheberrechtsreform ist nicht „die EU“ verantwortlich. Sondern ungezügelter Lobbyismus. Gegen den Widerstand hunderttausender Menschen konnten die Verlage ihre Wunschversion durchsetzen. Und das bisher ohne echte Konsequenzen. Und das Problem existiert vor allem auf nationaler Ebene. Um dem Problem entgegen zu wirken, braucht es mehr EU, und eine demokratischere EU. Nicht weniger, wie die AfD will. Und nur falls es jemand vergessen hat: Die AfD wird von ihrem
faschistischen Flügen dominiert (Mehr dazu), steht teilweise bereits unter Beobachtung des Verfassungsschutz und leugnet entgegen jeder Realität den Klimawandel (Mehr dazu). Ich werde nicht sagen, wen man stattdessen wählen sollte, aber informiert euch nach echten Alternativen. Denn die AfD ist keine Protestpartei, sondern eine, die unsere Demokratie und unseren Pluralismus angreift. Sie will das EU-Parlament abschaffen. Also bestraft nicht die CDU damit, indem ihr das alles schlimmer macht. Artikelbild: Andy Mabbett, CC BY-SA 3.0, Grafik: Volksverpetzer, Daten: Forschungsgruppe Wahlen (Link) Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Julia Reda zur Europawahl: „Geht wählen – aber NICHT die Piratenpartei!“ Reda verlässt die piraten Julia Reda war die einzige Abgeordnete für die Piratenpartei, jetzt verlässt sie die Partei. Der Grund ist ihr ehemaliger Büroleiter, dem mehrere Vorfälle von sexueller Belästigung vorgeworfen werden. Reda war eine der prominentesten und aktivsten Kritiker*innen der Reform des Urheberrechts, wie es vom EU-Parlament am Dienstag verabschiedet wurde (Mehr dazu). Sie war maßgeblich an den breiten Protesten beteiligt, an welchen Hunderttausende teilnahmen. Viele wollten ihren Einsatz zum Anlass nehmen, bei der kommenden Wahl am 26. Mai die Piratenpartei zu wählen. „Das ist lieb gemeint, aber das ist nicht das, was ich mir wünsche“, sagte sie auf Twitter gestern. Ihr ehemaliger Büroleiter Gilles Bordelais soll mehrere Frauen im Europaparlament belästigt haben und steht trotz dessen auf Listenplatz 2 der Piraten. „Das Verhalten von Gilles hat mir und meinem Team einen schweren Schlag versetzt, es hat uns psychisch richtig mitgenommen“, sagte Reda. „So jemand darf nicht gewählt werden.“ „Er hat unsere Arbeit gegen Artikel 13 wohl wie kein anderer Schaden zugefügt“, offenbart Julia Reda. Deshalb trete sie aus der Partei aus, und bittet ihre Anhänger*innen, die Piraten auch nicht zu wählen. . „Jede Stimme für die Piratenpartei könne die Stimme sein, dank der Gilles Bordelais ins Parlament einzieht.“ Hier das ganze Statement: #GehtWaehlen ist die richtige Antwort auf die #Artikel13-
Abstimmung. Warum ihr aber zur Europawahl nicht die Piratenpartei wählen sollt, erkläre ich in diesem Video (Ausführliche Version: https://t.co/agdXwFCTDG) pic.twitter.com/V3Lu1iX8z2 — Julia Reda (@Senficon) March 27, 2019 Geht wählen! Aber wen? Die Piratenpartei bedauerte ihre Entscheidung und bedankte sich für ihre Arbeit ( Quelle). Julia Reda empfiehlt stattdessen eine der anderen Parteien zu wählen, die sich für ein freies Internet einsetzen. Wen wählen, wenn man für Freiheit & Grundrechte im Netz ist? Die Haltung von @dieLinke @Die_Gruenen @fdp & @DiePARTEI zu #Artikel13 ist gut, für @spdde hat @woelken sehr viel gerettet, aber wenn die #GroKo im Rat für #uploadfilter stimmt, wirds schwer. #GehtWaehlen #NiemalsAfD — Julia Reda (@Senficon) 27. März 2019 Was Aktivist*innen nach der Umsetzung von Artikel 13 tun können und wie sie (nicht) reagieren sollten haben wir hier erklärt: 3 Dinge, die du nach dem Beschluss von Artikel 13 und Co. (nicht) tun solltest Artikelbild: Julia Reda, twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen
Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter 3 Dinge, die du nach dem Beschluss von Artikel 13 und Co. (nicht) tun solltest Was jetzt? Klar, bei Gegner*innen und Kritiker*innen der Urheberrechtsreform in der Form, wie sie das EU-Parlament gestern beschlossen hat, ist die Enttäuschung riesig. Hunderttausende sind auf die Straße gegangen und haben ihrem Unmut Luft gemacht. So einige haben sich gar das erste Mal politisch engagiert und haben sich in einer großen Bürgerbewegung wiedergefunden. Sie hatten
Bürgerrechtler*innen, Technik-Expert*inn*en, Jurist*innen und gute Argumente auf ihrer Seite. Sie wurden zunächst als „Bots“ diffamiert und später als „gekaufte Demonstranten“, die so „naiv“ sein sollten, sich vor die Interessen großer Digitalkonzerne spannen zu lassen. Das tat weh, so sind doch die Artikel 11 bis 13 der Urheberrechtsreform nicht funktionierende Geschenke an die Lobbies, deutsche Verlage, gewesen. Und die großen Digitalkonzerne genau jene, die von den Schwachstellen von Uploadfiltern am schwächsten betroffen sein würden (Mehr dazu). Und noch mehr weh tat es zu sehen, dass das alles anscheinend nichts gebracht hat. Artikel 11, das Leistungsschutzrecht, das in Deutschland bisher zu 0€ Zahlungen von Google an die Verlage geführt hat, Artikel 12, was eine vom Bundesgerichtshof bereits als nicht rechtens erklärte Beteiligung der Verleger an den Ausschüttungen der VG Wort wieder einführt (Quelle) und Artikel 13, welches mit Uploadfiltern im schlimmsten Fall kleine Urheber ruinieren kann, wurden beschlossen. Persönliche Anmerkung als Autorin: Mit Entscheidung pro #Artikel12 (#Artikel17 ) wurden heute meine VG Wort-Tantiemen (Einnahmen aus verschieden Nutzungsrechten für meine Artikel + Bücher) auf 1 Schlag um 50 % gekürzt.#EU #Article13 #Artikel11 #saveyourinternet #uploadfilter — Jutta Ditfurth (@jutta_ditfurth) March 26, 2019 Enttäuschung konstruktiv anwenden Ihr seid wütend und enttäuscht, klar. Ihr habt euch mit der
Sache identifiziert. Und verloren. Und auch wenn die Reform noch nicht vollends beschlossene Sache ist (Der Rat muss noch abstimmen), ist es jedoch wenig wahrscheinlich, dass noch etwas passiert. Ihr sucht Schuldige, ihr wollt etwas tun, klar. Aber es ist wichtig, jetzt nicht auf Leute hereinzufallen, die eure Wut für ihre Zwecke missbrauchen wollen. Behaltet einen kühlen Kopf. 1. 26. Mai: Wählen gehen! Ganz wichtig: In nur 2 Monaten sind Europawahlen. Dort könnt ihr die Parteien abstrafen, die nicht nur die Interessen eines breiten Querschnitts der friedlichen Bevölkerung missachtet haben, sie sogar öffentlich diffamiert haben. Dazu sollt ihr wissen, wer wie abgestimmt hat: Die deutschen Abgeodneten in einer Übersicht. Die Proteste haben bei SPD und Grünen noch einiges bewirkt; kann man… Gepostet von Martin Sonneborn am Dienstag, 26. März 2019 Das ist in Deutschland vor allem die Union, CDU und CSU. Die SPD hat zwar im Parlament auch dagegen gestimmt, aber die SPD hat bei der Reform alles andere als eine gute Figur gemacht. Die Bundesregierung ist quasi die einzige, die die Umsetzung der Reform durch ihre Stimme im Europarat verhindern könnte. Also könnte die SPD sich quer stellen, wenn sie es wirklich wollte. Doch sie hatte bereits einmal dem Kompromiss zu gestimmt. Katharina Barley (SPD) ist Justizministerin und hat sich vermeintlich öffentlich gegen die Urheberrechtsreform in seiner jetzigen Form ausgesprochen. Sie könnte durch ihr Nein etwas tun. Das erscheint aber unwahrscheinlich. Die SPD versucht beides: Sie versucht sich dort, wo es nichts bringt – im Parlament und auf Twitter – in die Opposition gegen ihre eigene Regierung zu positionieren, aber dort, wo es
entscheidend wäre, dann doch die Interessen der Verlage umzusetzen. Die CDU ist wenigstens ehrlich damit, wo ihre wahren Prioritäten liegen. Aber Olaf Scholz will Kanzler werden und denkt, das kann er nur mit Unterstützung vom Springer-Verlag (Mehr dazu). Bitte nicht auf Axel Voss einschießen. Er ist nur ein kleines Rädchen. Ohne seine Partei, ohne die in der Bundesregierung vertretenden Parteien, ohne die Verlegerlobby wäre das alles nicht möglich geworden. Big picture, Leute! https://t.co/yAzhvwNEsD — Tilo (@TiloJung) March 26, 2019 Auch die AfD wird damit werben, dass sie geschlossen dagegen gestimmt hat. Aber mit nur einem einzigen Abgeordneten ist das ja auch nicht so schwer. Die AfD ist auf gar keinen Fall eine Option. Sie glaubt nicht an den menschengemachten Klimawandel (Mehr dazu) und will das EU-Parlament gar abschaffen. Und das wäre fatal. Womit wir zu Punkt zwei kommen. 2. Nicht „die EU“ ist Schuld Es wäre ein Leichtes, jetzt den Ärger gegen „die EU“ oder das EU-Parlament an sich zu richten. Das wäre doch ebenso falsch wie fatal. Niemand leugnet, dass wir eine Reform des Urheberrechts gebraucht haben und besser als mit der gesamten EU kann man das nicht umsetzen. Das Problem sind die betreffenden Artikel, die durch Lobbyinteressen mit hinein geschmuggelt wurden. Und ungezügelten Lobbyeinfluss ist bereits ein Problem auf nationaler Ebene. Die deutschen Versionen von Artikel 11 und 12 existieren bereits, auch wenn Artikel 12 von der Justiz wieder abgeschafft werden musste. Die deutschen Verlage, allen voran Axel Springer, haben ihren Einfluss auf die Groko genutzt um diese Paragrafen zu ihren Gunsten umzusetzen. Erst national,
dann auf EU-Ebene. Wer mehr demokratische Repräsentation möchte, sollte das EU-Parlament stärken, nicht abschaffen wollen. Denn bisher trifft die letzte Entscheidung der Rat – Also die nationalen Regierungen. Die EU braucht große Reformen, keine Frage. Denn in ihrer jetzigen Form fällt es Wirtschaftsinteressen offensichtlich viel zu leicht, sich gegen breite Bevölkerungsmeinungen durchzusetzen. Aber ohne EU wäre das Problem nicht weg. Nur fehlten uns dann die Möglichkeiten, diese Dinge gemeinsam mit anderen Ländern anzugehen. Ohne EU-Parlament hat kein Europäer mehr eine Stimme auf internationaler Ebene. 3. Das nächste thema kommt bestimmt Engagiert euch. Geht wählen. Und vergesst nicht, wer euch im Stich gelassen hat. Beteiligt euch weiter im öffentlichen Diskurs an den Debatten, informiert euch über Gesetze und Hintergründe. Guckt dazu gerne auch regelmäßig bei uns vorbei. Redet mit anderen über die Probleme und Hintergründe. Sucht euch Vereine und NGOs, die sich bürgerrechtlich einsetzen. Helft ihnen, oder spendet ihnen. Denn sie sind eure Lobby und die hat viel weniger Geld als große Verlage oder Unternehmen. Ihr habt in den letzten Tagen und Wochen viel gelernt. Demonstrationen, Petitionen und öffentliche Äußerungen mögen heute vielleicht gescheitert sein, das heißt nicht, dass sie nie etwas bringen. Das haben sie in der Vergangenheit nämlich oft. Das nächste Mal seid ihr besser vorbereitet. Das nächste Mal, wisst ihr, wie das Spiel läuft. Ihr habt euch vernetzt und Erfahrungen gesammelt. Wendet sie an. Und gemeinsam können wir ein besseres Internet schaffen, ein besseres Europa und eine bessere Zukunft. Es liegt an euch. Artikelbild: fizkes, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen
Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Artikel 13 ist beschlossen: Die Reaktionen auf die Niederlage Das drama um das urheberrecht Nach heftigen Protesten einer ganzen Generation, die von der Union als Bots oder „gekaufte Demonstranten“ diffamiert wurde (Mehr dazu) und die zu hunderttausenden gegen die umstrittene Urheberrechtsreform, insbesondere die Artikel 11 und 13 auf die Straßen gingen, zeigten sich die EU-Abgeordneten unbeeindruckt und boxten das Gesetz heute durch. 348 Europaabgeordnete stimmten am Dienstagmittag dafür, 274 dagegen (Quelle).
Die Enttäuschung ist groß, dass Leistungsschutzrecht und Uploadfilter, die nachweislich nicht funktionieren und von den großen deutschen Verlagen gepusht werden (Mehr dazu) zusammen mit der Reform verabschiedet wurden. Das sind die Reaktionen auf die Abstimmung. Sie sind enttäuscht, aber auch bestimmt. Bald sind Europawahlen und die Abrechnung erfolgt an der Wahlurne. 1.) Erst ignorieren sie dich, dann bezeichnen sie dich als "Bot", dann nennen sie dich "gekauft", und dann verlierst du trotzdem. Aber dann sind Wahlen. #EU #Article13 #saveyourinternet — Sascha Lobo (@saschalobo) March 26, 2019 2.) #Article13 ist beschlossen. Unvossbar. — ZDF heute-show (@heuteshow) March 26, 2019 3.) Das Europaparlament verabschiedet die Urheberrechtsreform und #Artikel13. Und die CDU sich damit von der nächsten Wählergeneration.#Article13 — ZDF heute-show (@heuteshow) March 26, 2019
4.) Oh man, das schmerzt. Und trotzdem, Julia Reda, danke für deine unfassbar tolle Arbeit. Ich verneige mich, @Senficon! Es wäre schön, wenn mehr Politiker*innen so wären wie du.#article13 #uploadfilter #ehre #idealismus #aufklärungstattkorruption — Nico Semsrott (@nicosemsrott) March 26, 2019 5.) Wie auch immer das EU-Parlament heute entscheidet – das bleibt. #Article13 #Artikel13 pic.twitter.com/IqVfsCQSBn — ZDF heute-show (@heuteshow) March 26, 2019 6.) „Das Tragischste ist: Eine neue Generation, die dieses Mal zum ersten Mal zur Europawahl geht, lernt gleich ihre Lektion: Eure Proteste sind nichts wert, die Politik wird Lügen über euch auskippen & sich von Sachargumenten nicht beeindrucken lassen!“ – @senficon #Article13 pic.twitter.com/0T7tZwP7Qj — Change.org DE (@ChangeGER) March 26, 2019 7.) Protipp Nr. 1: Am 26. Mai könnt ihr darüber entscheiden, wer im EU-Parlament sitzt. Protipp Nr. 2: Wählt junge Menschen, die eure Lebensrealitäten kennen und nachvollziehen können.#Artikel13
#NieWiederCDU #SaveYourInternet — Julie Göths (@juliegoeths) March 26, 2019 8.) Man kann für oder gegen die Urheberrechtsreform sein. Aber den Schaden, den CDU und CSU mit ihrer digitalen Ahnungslosigkeit und ihren absurden Lobby-Vorwürfen beim Vertrauen junger Menschen in die Politik angerichtet haben, kann man nicht wieder gut machen. #Artikel13 — Konstantin Kuhle (@KonstantinKuhle) March 26, 2019 9.) Wie sollen junge Menschen eigentlich NICHT politikverdrossen werden? So viele Erstwähler*innen, denen gezeigt wird: "Ihr habt keine Macht, ihr seid uns egal, wir wollen unsere persönlichen Privilegien erhalten und kuschen vor reichen Lobbyisten."#Artikel13 #article13 — mc seeräuberbatman & extrem briefwespenfan ಠ╭╮ಠ (@LaVieVagabonde) March 26, 2019 Artikelbild: twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Faktencheck Demogeld: Wie die CDU mit AfD-Methoden Kritiker mundtot machen will Faktencheck Der öffentliche Streit um Artikel 13 ging am Wochenende in eine neue Runde. Während 200.000 Menschen in Deutschland (Quelle) friedlich gegen die Urheberrechtsreform demonstrierten, veröffentlichte die BILD aus dem Springer- Verlag unter anderem ein Interview mit dem CDU-Politiker Daniel Caspary. Dort verbreitet Caspary diese Behauptung: „Nun wird offensichtlich versucht, auch mit gekauften Demonstranten die Verabschiedung des Urheberrechts zu verhindern. Bis zu 450 Euro werden von einer sogenannten NGO für die Demoteilnahme geboten. Das Geld scheint zumindest teilweise von großen amerikanischen Internetkonzernen zu stammen. Wenn amerikanische Konzerne mit massivem Einsatz von Desinformationen und gekauften Demonstranten versuchen,
Gesetze zu verhindern, ist unsere Demokratie bedroht.“ Die alte „demogeld“-Taktik Demogeld? Abgesehen davon, dass Demogeld für 200.000 Menschen am Ende ziemlich teuer wäre, ist das eine erstaunlich undemokratische Unterstellung, die sonst nur von der AfD verwendet wird (Mehr dazu). Wie der Journalist Dennis Horn (Hier) vermutete und Caspary später erklärte (Hier), ging es bei den 450€ um die Vereinigung von Bürgerrechts NGOs EDRi. Die hat für 20 Personen die Reisekosten (350€) und Übernachtungskosten (100€) übernommen – Damit diese sich mit Abgeordneten des Europaparlaments treffen können. Das Geld stammt zu 2/3 von der Open Society Foundation und 1/3 von Copyright 4 Creativity (Quelle). Edri hat zwar wirklich in der Vergangenheit Spenden von Twitter und Microsoft erhalten (5.000€, 10.000€), insgesamt 82.000 € von Konzernen (Quelle). Aber bei einer Spendensumme von insgesamt 730.000€, vor allem von Stiftungen ist das kaum eine „von großen amerikanischen Internetkonzernen“ finanzierte Kampagne. Eine Bot-Kampagne, wie die FAZ behauptete, gab es ebenso nicht, wie Stefan Niggemeier belegt (Hier). Also: Es waren 20 Personen, die auch gar nicht zur Demo fuhren, sondern zu einem Abgeordnetengespräch. Und finanziert wurde es eben nicht von „von großen amerikanischen Internetkonzernen“. Es ist schlicht und einfach eine absurde Unterstellung. Dabei ist die Reisekostenerstattung für junge Aktivist*innen nicht nur normal, sondern immens wichtig, wie Katharina Nocun hier erklärt (Thread): Was mich unendlich wütend macht an der Behauptung von den „gekauften“ #Artikel13Demo-Teilnehmern ist folgendes: (Thread)
— Katharina Nocun (@kattascha) March 24, 2019 Wenn junge Leute für ihre Rechte eintreten wollen und einen begehrten Termin bei einem Abgeordneten bekommen wollen, brauchen sie viel Geld, das sie nicht haben. Die großen Konzerne leisten sich jedoch gut bezahlte, professionelle Lobbyisten, die gar nicht erst Anreisen müssen, weil sie bereits in Brüssel wohnen können. Und die bezahlen ihre Spesen sicherlich nicht selbst. Kritik von allen Seiten Selbst aus der CDU kommen Beschwerden über die billigen Tricks der Artikel 13-Befürworter. Bisher habe ich mich ja zurückgehalten, aber das reißt dem Fass den Boden aus! Nachdem die "bots" zum Leben erwacht sind, sind Sie bezahlt?! Fragt doch mal die JUler und Mitglieder des @c_netz, die heute mit unterwegs waren…#Artikel13 #SaveYourInternet #CopyrightDirective https://t.co/LZXxZe7pPb — Ronja Kemmer (@RonjaKemmer) March 23, 2019 Wenn meine Partei nicht endlich die Kurve kriegt, positiv auf #fridayforfuture und #savetheinternet antwortet und die Demonstrantinnen und Demonstranten ernst nimmt, wird sie eine ganze Generation verlieren. — Ruprecht Polenz (@polenz_r) March 23, 2019 Und natürlich von den Demonstrierenden, die teilweise mit Entsetzen oder mit Galgenhumor auf diese Diffamierungsstrategie reagieren. Die Beiträge haben wir hier gesammelt.
Demogeld, euer Ernst? Die 10 treffendsten Reaktionen auf den CDU-Unsinn Wer vertritt hier konzerninteressen? Die Konservativen Europas und teilweise auch die Sozialdemokrat*innen sind gerade dabei, die dringend benötigte Reform des Urheberrechts nach Wunschvorstellungen für die großen Verlage zu verhauen. Besonders Artikel 11 und Artikel 13, das europäische Leistungsschutzrecht und Uploadfilter respektive stehen besonders in der Kritik. Artikel 11 ist ein Geschenk für Springer-Verlag und Co. Das „Leistungsschutzrecht“ aus Artikel 11 für Presseverleger gibt es in Deutschland seit 2013 und soll jetzt auf die EU ausgeweitet werden. Der Sinn war, dass Einnahmen von Google auf die Verlage verteilt werden sollte. Das hat bis 2017 fast 8 Millionen Euro gekostet und den Verlagen ganze 0 Euro eingebracht (Quelle). Nichts. Das Gesetz ist ein nicht funktionierendes Lobbyprodukt deutscher Presseverleger, allen voran Springer. Wer vertritt also Konzerninteressen? Artikel 13 ist auch absurd. Denn Uploadfilter, die urheberrechtlich geschütztes Material bereits vor dem Veröffentlichen Erkennen und Löschen sollen, funktionieren nachweislich nicht. Sie zerstören Parodien und Rezensionen (Mehr dazu). Genau deshalb hat die Groko das auch Koalitionsvertrag so festgestellt und wollte sie deshalb nicht einführen. Jetzt sollen sie aber doch kommen. Warum „Bots“ und „Demogeld“? Wenn CDU-Politiker nun also über die dringend benötigte Urheberrechtsreform Quatsch-Artikel mit einführen, auf Druck von deutschen Verlegern, und dann einer breiten Bürgerbewegung dagegen vorwerfen, „gekaufte Demonstranten“ zu sein, dann ist
das nicht nur billig, sondern zynisch. Kein Wunder, dass genau diese Verlage über ihre Zeitungen jetzt diesen Mythos schamlos propagieren. Das macht nicht nur die BILD, sondern auch die FAZ mit bodenlos schlechtem Journalismus (Hier, Hier). Wer 200.000 Menschen hat, braucht keine Bots. Und wer so viele NGOs und ehrenamtliche Aktivist*innen hat, braucht kein Demogeld. Wer aber wirklich Konzerninteressen vertritt, der braucht offensichtlich billige Propaganda. Es ist deshalb so enttäuschend, weil sich die CDU hier Methoden bedient, die man sonst nur von Demokratiefeinden wie der AfD kennt. Wenn die Union sich wirklich mit anderen Demokraten gegen die klimafeindlichen, demokratiefeindlichen Europafeinde von Rechts verbünden will, dann sollte sie nicht eine ganze Generation verprellen. Es zeigt gerade jungen Wähler*innen, dass die Union weder Ahnung hat, was sie da tut (Was man an den Aussagen Axel Voss‘ deutlich sah, mehr dazu), noch, dass es sie interessiert, was so viele wollen. Am Ende bleibt für sie deshalb nur: #NieMehrCDU. Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Artikelbild: Screnshot twitter.com, Alex E. Proimos, Flickr, (CC BY 2.0), changes were made, Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Demogeld, euer Ernst? Die 10 treffendsten Reaktionen auf den CDU-Unsinn Axel Voss und die Union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja,
da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Dann wurde es mit diesem Tweet der Union noch schlimmer: Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Nachdem am Samstag zehntausende Menschen auf die Straße gingen um gegen Artikel 13 zu demonstrieren (Quelle), fällt es der Union wohl immer schwerer, gegen jeden Verstand und Logik ihre Kritiker*innen zu diskreditieren. Jetzt versuchen sie es mit lächerlichen Verschwörungstheorien, die bisher nur die AfD verwendet hat. Angeblich seien hunderttausende Demonstrierende „gekauft“ worden. „Wenn amerikanische Konzerne mit massivem Einsatz von Desinformationen und gekauften Demonstranten versuchen, Gesetze zu verhindern, ist unsere Demokratie bedroht.“ @caspary in der @BILD #Yes2Copyright https://t.co/SmSxXDO6FR — CDU/CSU in Europa (@CDU_CSU_EP) March 23, 2019 So reagieren die Nutzer*innen auf diesen lächerlichen Versuch. Die besten Beiträge. 1.) Der Vorsitzende der @CDU_CSU_EP Gruppe im #EP sagt heute in der @BILD, dass Demonstranten einen #Demosold von 450€ bekommen. Alleine für Berlin wären das 9 Millionen Euro. Das ist alles nicht mehr ernst zu nehmen. #Artikel13 #Artikel13Demo #Uploadfilter #Artikel17 pic.twitter.com/wQAbGU9r5Y
— Tiemo Wölken (@woelken) March 23, 2019 2.) Wir lachen über #Demogeld , und gleichzeitig ist es eine traurige Bestandsaufnahme des Status der politischen Debattenkultur, die nun auch bei uns von Desinformationen geprägt wird. Und zwar von einer Partei, die an unserer Regierung beteiligt ist. — Nina Galla (@neina_hh) March 23, 2019 3.) #Demogeld "Alles gekaufte Demonstranten, gelenkt von US- Konzernen." @caspary Betreutes Regieren – Copyright © CDU/CSU All rights reserved#NieMehrCDU #Uploadfilter pic.twitter.com/DEBeFi0GR5 — Aufstehen Nachrichten (@Aufstehen_Club) March 23, 2019 4.) Die Wahrheit über #Demogeld: Niemand wird für #Artikel13Demo bezahlt. Im Gegenteil haben kleine NGOs & Privatpersonen tief in die eigene Tasche gegriffen, um Demowagen, Lautsprecher usw zu finanzieren. Hier könnt Ihr ihnen unter die Arme greifen https://t.co/74MINExMyr #Artikel13 — Julia Reda (@Senficon) March 23, 2019
5.) Für den Schutz von Urheberrechten, aber NICHT zu diesem Preis und mit dieser "Reform"!#SaveYouInternet #Artikel13Demo #GekaufteDemonstranten #Demogeld pic.twitter.com/Ml2Adm6rw6 — Pan Sartre (@PanSartre) March 23, 2019 6.) DAS. DARF. NICHT. WAHR SEIN. ♂️ ♂️ ♂️ pic.twitter.com/KGVUkGpiRj — LeFloid (@LeFloid) March 23, 2019 7.) Abgesehen davon, dass die CDU Fakenews verbreitet und es kein #Demogeld gab: Wenn sie sagen, dass Zahlungen von Konzernen die Demokratie bedrohen, gibt die @CDU jetzt sicher die 850.000 Euro Großspenden aus dem letzten Jahr zurück, um die Demokratie zu retten, oder? #artikel13 — Erik Marquardt (@ErikMarquardt) March 24, 2019 8.) Wenn jeder Demonstrant 450€ bekommen haben soll, hätte #Google über 67.500.000€ ausgeben müssen…klingt sehr logisch wa? So dreist Lügen einfach unglaublich!!! #NieMehrCDU @CDU_CSU_EP #Artikel13 #Demogeld @Piratenpartei setzte viel auf euch! — #Bot 9350 (@Emu21555336) March 23, 2019
9.) Ich hab ne fucking Angst vor Menschenmassen und ich steh hier mit 15.000 Leuten und mache mit das würde ich für KEIN Geld der Welt tun aber gegen euch schon. #NieMehrCDU — Pandorya (@xPandorya) March 23, 2019 10.) CDU hat Bock auf Artikel 13. Bürger: Petition. CDU: Bots! Bürger: Emails an Abgeordnete. CDU: Bots aus den USA, weil Gmail Adressen! Bürger: gehen zu 100'00en auf die Straße. CDU: Gekaufte Demonstranten! https://t.co/Fvbo1NSn21 — Psychodoll (@1991_mirage) March 23, 2019 Artikelbild: twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
#AxelSurft: So macht sich das Netz über Axel Voss lustig Blamage für die union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja, da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Dann wurde es mit diesem Tweet der Union noch schlimmer: Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker
Spott unter #Axelsurft Heute macht sich die Netzgemeinde unter #AxelSurft über die anscheinende Ahnungslosigkeit und Naivität des EU-Politikers lustig. Wir haben die besten Beiträge gesammelt. 1.) Axel Voss verlässt Politik, nachdem nigerianischer Prinz ihn per Mail zum Multimillionär macht #axelsurft #Voss https://t.co/AuxTdD5XHT — Der Postillon (@Der_Postillon) March 21, 2019 2.) Axel Voss hat für alle Cookies gebacken. #axelsurft — Harry Bo (@Harrybossos) March 21, 2019 3.) Wenn Axel Voss seinen Internet Explorer öffnet. #axelsurft pic.twitter.com/pf0mBAwKrd — Oğuz Yılmaz ♂️ (@oguz) March 21, 2019 4.) #Wikipedia ist offline – ausgerechnet an dem Tag, an dem Axel Voss nachlesen wollte, was denn nun genau ein Meme ist. #axelsurft — extra3 (@extra3) March 21, 2019
5.) Windows 10? Darüber kann Axel Voss nur lachen, denn er hat schon Windows 95.#axelsurft — inchrisible (@inchrisible) March 21, 2019 6.) Axel Voss wird bei "Heiße Frauen aus DEINER Umgebung wollen sich mit dir treffen"-Meldungen ganz nervös. #axelsurft — Vik (@iBlali) March 21, 2019 7.) Axel Voss scrollt nach dem Lesen einer Website wieder ganz nach oben – für den nächsten Besucher #axelsurft — Daniel (@schdrubbl) March 21, 2019 8.) Axel Voss hat für WinRAR gezahlt. #axelsurft — Oğuz Yılmaz ♂️ (@oguz) March 21, 2019 9.) Axel Voss glaubt Malware sind Stifte. #axelsurft — スミス™ (@__Sumisu__) March 21, 2019 10.) Axel Voss braucht wirklich Hilfe von der Word-Büroklammer.
#axelsurft — Micha S. (@MichaElWasterde) March 21, 2019 11.) Axel Voss findet, dass „Candy Crush“ Lebensmittelverschwendung ist. #axelsurft — Mirella Obert (@Mirellativegal) March 21, 2019 Artikelbild: Andy Mabbett, CC BY-SA 3.0, Screenshots twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Blamage für die union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja, da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Spott und Häme im Netz Diese Aussagen sorgten schon für Entsetzen, geschweige denn Häme. So machte sich unter anderem der Europa-Politiker Tiemo Wölken (SPD) heute auf Twitter über diese Aussage lustig. Habe gerade auf #google die Rubrik #memes gesucht. Hat sie jemand gefunden? #Article13 pic.twitter.com/sdr7Lecewt
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