Digitale Arbeitsmethoden diesseits und jenseits von Corona
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Jakisch REPORTAGEN 91 Digitale Arbeitsmethoden diesseits und jenseits von Corona Bericht über die 10. Fachtagung des Schweitzer Forums: Digitale Bibliotheken, veranstaltet von Schweitzer Fachinformation als Webkonferenz am 10. Oktober 2020 Elgin Helen Jakisch Das Schweitzer E-Book-Forum hat sich für seine zehnte Jahresveranstaltung in Folge einen neuen Titel gegeben – das Schweitzer Forum: Digitale Bibliotheken. Damit will man auf den „Wandel von Bibliotheken zu smarten Dienstleistern reagieren, die alle Formen von Medien nutzen“, hieß es in der Ankündigung. Mit dem neuen Titel erweitert sich nun das ohnehin breit aufgestellte inhaltliche Spektrum der Veranstaltung. Man will sich auf „Kundenfragen fokussieren, die alle umtreiben“, so Thomas Dohme von Schweitzer Fachinformation in seiner Anmoderation. Gemeinsam mit seinem Kollegen Torsten Andrich führte er durch das Programm. Corona lenkt den Blick auf dringend erforderliche Anpassungen im Digitalen. Was seit dem ersten Lockdown in dieser Hinsicht öffentlich diskutiert wird, sei es das Schritthalten im Homeoffice oder die Kollaboration per Videokonferenz, trifft auch die Bibliothekswelt. Die Organisatoren des Schweitzer Forums hatten ein Programm konzipiert, welches Lösungsansätze für das Vorankommen der Digitalisierung in der Bibliotheksbranche aufzeigte. Die Konferenz fand pandemiebedingt erstmalig ausschließlich im Netz als GoTo-Meeting statt. ❱ Sechs aktuelle Vorträge zu unterschiedlichen, rich- zu setzen und nach Schließung der Lesesäle im März tungsweisenden digitalen Projekten und Arbeitsme- das Angebot entsprechend erweitert. Jedoch stand je thoden, die über die Zeit von Corona vermutlich hin- nach Lizenz „nicht alles allen zur Verfügung“. Lütjen ausreichen werden, standen auf der Agenda: vom Er- erklärte, dass die TIB sowohl Universitätsbibliothek werbungsprozess, zu Smart Libraries, Open-Access- für die Leibniz-Universität Hannover als auch Leibniz- Publishing-Projekten bis hin zu praktischen Tipps für Informationszentrum für Technik und Naturwissen- das Gelingen digitaler Zusammenarbeit in Onlinekon- schaften ist und somit eine Doppelaufgabe bewälti- ferenzen. gen müsse. Neben der lokalen Literaturversorgung der Hochschule musste auch die überregionale Ver- Digitale Arbeitsprozesse in der Erwerbung sorgung als deutsche Fachbibliothek gewährleistet Gleich zu Beginn ging es um konkrete Erfahrungen der werden. Ein Zusatzangebot an digitalen Medien sei Technischen Informationsbibliothek (TIB Hannover) – hier jedoch keine Option gewesen, da eine Fernleihe Bibliothek des Jahres 2020 – mit dem Lockdown. Dr. für digitale Medien nach wie vor nicht möglich ist, so Andreas Lütjen, Leiter der Erwerbung und Katalogi- Lütjen. Man erfuhr weiter, dass die Erwerbung der TIB sierung im Bereich Bestandsentwicklung und Meta- nach dem Prinzip „e-preferred“ arbeitet, das heißt, kei- daten der TIB begann mit den unmittelbaren Auswir- ne Parallelausgaben in gedruckter Form angeschafft kungen des ersten Lockdowns und seiner Folgen für werden, und digitale Ausgaben entsprechend einem die internen Arbeitsprozesse in der Erwerbungsabtei- angemessenen Preis-Nutzungs-Verhältnis bevorzugt lung der technischen Informationsbibliothek. Er hatte werden müssen. Während des Lockdowns stieg der seinen Vortrag „E-only statt e-preferred: Segen oder Etat für E-Medien um das Zweieinhalbfache. „Nur auf Fluch der COVID-19-Pandemie in der Erwerbung“ ge- elektronische Ausgaben zu setzen ist schwierig, weil nannt und umriss damit klar, dass Krisen zum Um- digitale Ausgaben erheblich teurer sind als parallele denken und Verändern zwingen und gleichzeitig Ent- Printexemplare und nicht alle Fächer gleichermaßen wicklungen anstoßen, die längerfristigen Nutzen brin- gut damit ausgestattet sind“, wandte er ein. gen. Wie andere Bibliotheken hatte sich auch die TIB Der Referent berichtete weiter von der Situation der stärker mit elektronischen Angeboten auseinander Beschäftigten seit dem ersten Lockdown im März. www.b-i-t-online.de 24 (2021) Nr. 1 online Bibliothek. Information. Technologie.
92 REPORTAGEN Jakisch Teils waren diese in einer guten Ausgangslage, weil denk- und Umstrukturierungsprozesse unterstützen, Arbeiten im Homeoffice an sich schon etabliert war, wie beispielsweise eine flexible Raumgestaltung für „jedoch nicht in der Masse und nicht in einem gleich- verschiedene Nutzungsformate, Partizipationsforma- zeitigen Modus“, so Lütjen. Nicht jeder hatte ein mo- te mit externen und internen Partnern einer Biblio- biles Endgerät oder entsprechendes Equipment zu thek und eine „smarte“ Denk- und Arbeitsweise für Hause. Ein Problem stellte die im März noch analo- ein agiles Arbeiten. Eine Mitbestimmung externer Ko- ge Rechnungsbearbeitung dar, die sich entsprechend operationspartner und der Öffentlichkeit könne durch angestaut hatte während des Lockdowns. Die TIB hat bestimmte Methoden wie Design Thinking, Brainstor- dann einen digitalen Prozess eingeführt, der „den ming, Skizzen und andere partizipative Möglichkeiten Workflow noch nicht lückenlos digital abbildet und unterstützt werden und auf diese Weise die Kunden- noch in einer Art Notlösungsmodus steckt“, erklärte sicht einbeziehen, so Sabine Wolf. Ein Sammelband Lütjen, „eine so dramatische Umstellung aufs Digita- zum Schwerpunkt „Partizipation“ sei derzeit in Pla- le verursacht eine Fülle an Arbeit.“ Dennoch konnte nung. der Referent auch Vorteile der Notsituation benennen Da neue Technologien auch Ängste wecken können, und Positives aus der Situation ziehen, auch wenn sollte man dies bei Planungen immer berücksichti- sich, wie er befand, dadurch Defizite im Grad der Digi- gen, so der Rat der Referentinnen. Eine Smart Library talisierung sehr deutlich gezeigt hätten. „Modernisie- ist idealerweise in die Infrastruktur einer Stadt einge- rungsprozesse sind beschleunigt worden, die sonst bunden. Sie berücksichtigt Umweltaspekte, Bildungs- länger gedauert hätten“, bilanzierte er. angebote, Gebäudemanagement und verortet die Eher negativ schätzte Lütjen die komplette Abhän- Bibliothek im städtischen Raum neu. Plane eine Bi- gigkeit von digitalen Medien ein. E-only schränke bliothek eine Umstrukturierung in einem Teilbereich Wahlmöglichkeiten ein. Lizenzbedingungen hielten oder insgesamt, so könnten Methoden und Konzepte nicht mit Nutzungswünschen stand. Unterschiedliche der Smart Library helfen, sich weiter zu entwickeln, Fachkulturen seien bisher nicht berücksichtigt. Die so Wolf. Natürlich sei die Bibliothek jetzt in der Pan- Kommunikation mit Verlagen und Providern erhöhe demie als Ort der Partizipation „schwierig vermittel- sich, denn unterschiedliche Vertragsverhältnisse zie- bar“, so die Referentinnen als Antwort auf eine Frage hen unterschiedliche Prozesse nach sich, und nicht aus dem Chat. Aber vielleicht biete sich eine Chance, alle Publikationsinhalte oder Lernplattformen stän- niederschwellige Onlineangebote als Plattformen des den je nach Vertrag dauerhaft zur Verfügung. Positiv Austauschs zu testen. Die Smart-Library-Methoden bewertete er, dass sich ein neues virtuelles Arbeiten ließen sich leider nicht alle eins zu eins ins digitale etabliert habe und die Mitarbeitenden nun besser für übertragen, bedauerte Freyberg. weitere Lockdowns gerüstet seien. Lütjen wünschte sich klarere Erwerbungsvorgaben, ein besseres Con- KI als „smarte“ Lösung für künftige trolling, neue Kennzahlen für künftige Erwerbungs- Inhaltserschließungen entscheidungen und unabhängig davon einen Ausbau Zum Stand der Dinge bei der angewandten Forschung von Open Access. inhaltlicher Erschließung durch Algorithmen bei der ZBW Hamburg sowie angewandten, verfügbaren und Kommen Smart Libraries besser durch eine diskutierten Methoden ging es im Vortrag von Dr. Anna Pandemie? Kasprzik. Als Bibliothek mit Forschungsschwerpunkt Im zweiten Vortrag erläuterten Linda Freyberg (Do- Wirtschaft war es dem Leibniz-Informationszentrum zentin an der FH-Potsdam und wissenschaftliche Mit- kürzlich gelungen, diesen Aufgabenbereich von der arbeiterin am Naturkundemuseum Berlin) und Sabine Projektebene als dauerhafte Aufgabe zu verstetigen, Wolf (Sachgebietsleiterin für Aus- und Weiterbildung „weil zum einen das Literaturaufkommen und die da- an der Stadtbibliothek Berlin Mitte) das ganzheitliche mit verbundene Arbeit wächst und zum anderen die Prinzip der Smart Libraries und Methoden für die Ge- ZBW als Spezialbibliothek bei der Sacherschließung staltung einer Bibliothek der Zukunft. Basierend auf nicht auf so viele Fremddaten zugreifen kann, da die ihrem 2019 beim b.i.t.verlag herausgegebenen Sam- Literatur häufig zuerst Eingang in der ZBW findet“, be- melband „Smart Libraries – Konzepte, Methoden und gründete Kasprzik. Weil es sich bei der Verbesserung Strategien“1 ging es dabei um die Einbeziehung neuer der KI-Methoden eigentlich um eine Daueraufgabe für Technologie- und Methodentrends, die nach und nach die nächsten Jahrzehnte handelt, hat die ZBW kürz- in die breite Anwendung kommen. Diese könnten Um- lich eine Stelle geschaffen, die jetzt in eine zweijähri- 1 Siehe auch https://www.b-i-t-online.de/daten/bitinnovativ.php online 24 (2021) Nr. 1 Bibliothek. Information. Technologie. www.b-i-t-online.de
Jakisch REPORTAGEN 93 ge Pilotphase geht, um unter anderem auch die IT und re hier wünschenswert“, sagte sie. „Maschinelle Er- Die Moderatoren Hardware aufzurüsten. Das Projekt im Haus ist ver- schließungen sind noch nicht im Verbund als Robo- Torsten Andrich (l.) und Thomas zahnt mit der Katalogisierung, der IT-Abteilung, dem terquelle sichtbar.“ Anna Kasprzik freute sich, dass Dohme von Metadatenmanagement, dem Discoverysystem und perspektivisch der Weg in eine kontinuierliche Praxis Schweitzer Fach der Leitungsebene. Zur Nachnutzung sei auch der Bi- mit einer großen Offenheit für Weiterentwicklungen information. (Bild: bliotheksverbund GBV im Boot, konnte man erfahren. geebnet sei. Schweitzer Fachin formation) Beim Projekt Inhaltserschließung mit Hilfe von Machi- Nach diesem technischen Vortrag wurde das Pro- ne-Learning geht es um Algorithmen, die basierend gramm durch eine Best-Practice-Session von zwei auf Deep-Learning-Methoden Titel und Keywords in- Onlinetrainern aufgelockert. haltlich einordnen können (später sollen Abstracts und Texte hinzukommen). Die Algorithmen unterbrei- Mit Herzlichkeit und Spaß Onlinemeetings ten Verschlagwortungsvorschläge. Fachreferent/- moderieren innen prüfen und übernehmen oder korrigieren die Karina Hagemann, Mediatorin und Michael Metz- Vorschläge. Auf diese Weise wird dem System gemel- ger, Design-Thinking-Berater und Agile Coach, gaben det, wie gut, respektive genau die automatisch gene- Tipps und Beispiele, wie man professionell Online- rierten Vorschläge sind. Das System lernt daraus und meetings moderiert. Sie gingen von der Beobachtung optimiert sich selbst immer weiter. „Versuche gibt es aus, dass Onlinemeetings oft als anstrengend emp- in der ZBW schon seit 2000“, erläuterte Kasprzik. In funden werden, weil natürliche Möglichkeiten fehlten, den Jahren darauf folgten verschiedene Projektansät- eine Verbindung der Teilnehmenden untereinander ze mit kommerziellen Methoden und schließlich eine aufzubauen. Ganz praktisch starteten sie mit Tipps, Neuorientierung mit einer selbst entwickelten Lösung wie man die Webcam gut einstellt, für gute Lichtver- auf Open-Source-Basis. Aufbauend auf diesen Arbei- hältnisse sorgt, seine Mimik verstärkt, Blickkontakt ten werden die Methoden nun weiterentwickelt. Die zur Kamera hält, sich bewegt und seine Rede mit Ges- Referentin stellte den derzeitigen Prozess vor, der auf tik unterstreicht. Auch sollten Herzlichkeit und Spaß eine Kombination assoziativer und lexikalischer Me- nicht zu kurz kommen, d.h. als Organisator/-in einer thoden aufsetzt. Man erfuhr, dass diese Methoden Videokonferenz könnten auch kleine Auflockerungen bisher noch nicht Eingang in die Metadaten gefunden für Unterhaltung und Gemeinsamkeit sorgen, gerade, haben: „Eine Anpassung der Metadaten global wä- wenn man seine Gegenüber nicht kennt oder sie nicht www.b-i-t-online.de 24 (2021) Nr. 1 online Bibliothek. Information. Technologie.
94 REPORTAGEN Jakisch sehen kann. Als Beispiel forderten sie die Zuhören- Sowohl das Geschäftsmodell an sich, als auch weite- den zum Mitmachen auf, direkt in den Chat zu schrei- re Fragen den Publikationsprozess betreffend seien ben, welcher rote Gegenstand sich gerade auf ihrem noch offen, aber „die Plattform ist fair und kollegial Schreibtisch befinde. Schnell erfuhr man von Kugel- im Ansatz und mutig, Neuland zu betreten“, fasste sie schreibern, Bleistiften, Kaffeetassen und sogar einer zusammen. Konkret sollen Open-Access-Kosten und Clownsnase, was einerseits zur allgemeinen Aufmerk- -Leistungen aufgeschlüsselt werden, neue Kooperati- samkeit und Heiterkeit beitrug und andererseits kurz onen mit Bibliotheken und Hochschulverlagen etab- das Gefühl vermittelte, man sitze nicht allein vor dem liert und ein Co-Publishing-Modell für mögliche Wei- Bildschirm. Darüber hinaus machten die Referenten terverwertungen der Inhalte auf dritten Plattformen Vorschläge für Tools, in denen man gemeinsam arbei- angestrebt werden. „OA braucht intermediäre Struk- ten kann. Sie stellten das Miro Whiteboard vor, wel- turen, dies ist auch eine Chance für Händler, Biblio- ches in Präsenztreffen Flipchart und Tafel digital er- theken und Kunden zusammen zu bringen und neue setzen kann. Finanzierungsmodelle zu finden“, sagte die Verlegerin abschließend. ENABLE! Communitybasierter Ansatz für Open-Access-Projekte TIP Award: Studierende organisieren Um aktuelle Zwischenergebnisse einer Open-Ac- selbstständig OA-Publikation cess-Initiative vor allem für Monographien der Geis- Um Open Access ganz praktisch ging es beim tes- und Sozialwissenschaften ging es anschließend Schlussvortrag der Konferenz, der Vorstellung des beim Vortrag von Dr. Karin Werner. Die Verlegerin Gewinners des diesjährigen TIP-Awards, des Team beim transcript Verlag stellte den neuen, communi- Award Information Professionals 2020. Der Preis, tybasierten Ansatz von ENABLE! vor. Aus Sicht der der von b.i.t.online, Schweitzer Fachinformationen, Referentin verstärke die Pandemie die Krise des be- der KIBA (Konferenz der informations- und biblio- stehenden Erwerbungsmodells, wo Kaufentscheidun- thekswissenschaftlichen Ausbildungs- und Studien- gen oftmals nicht aufgrund von Qualität sondern von gänge, Sektion 7 des dbv) und der Ausbildungskom- Marktanforderungen getroffen werden. „DEAL2 hat mission der DGI (Deutschen Gesellschaft für Infor- daran wenig geändert“, urteilte sie und sprach die mation und Wissen e.V.) jährlich vergeben wird, ging bisherigen Bemühungen der Wissenschaftsorganisa- unter anderem an ein Studierendenprojekt der HAW tionen und Verlage an, Open Access mit Hilfe der Kon- Hamburg3. Alisa Person und Lea Reinhold, beide Stu- sortien zu etablieren. Werner vertrat die These, dass dentinnen der HAW, präsentierten stellvertretend für die bisherigen Erwerbsmodelle und die Paywall auf- das Gewinnerteam das Projekt. Das praktische Stu- gebrochen werden müssten, da einzelne Stakeholder, dierendenprojekt bestand darin, eine Open-Access- vor allem im geisteswissenschaftlichen Bereich, dies Plattform zum Publizieren von Themen und Infoma- nicht allein bewältigen könnten. Eine Lösung sieht sie terialien für ihre Kommiliton/-innen zu konzipieren im kooperativen Ansatz von ENABLE! AO Community. und zu erstellen. Aus ihrer Arbeit entsteht nun regel- 2019 war dieser vom Nationalen Open-Access-Kon- mäßig eine digitale Campuszeitschrift mit dem Titel taktpunkt OA2020-DE und dem transcript Verlag ins „API-Magazin“ (API steht für Ausbilden, Publizieren, Leben gerufen worden. „Seit diesem Jahr gibt es ein Informieren). In Zusammenarbeit mit der Staats- und Mission Statement und eine definierte Arbeits- und Universitätsbibliothek (SUB) Hamburg und in Grup- Steuerungsstruktur“, berichtete Werner, „eine finale penarbeit wurden die Bereiche Redaktion, Workflow Organisationsstruktur wird noch gesucht.“ Oberstes und Layout aufgeteilt. Als digitales Arbeitstool wird Ziel sei, alle Stakeholder des Publikationsprozesses Trello benutzt, um Ergebnisse und Protokolle zu do- zu beteiligen. Die Teilnahme sei freiwillig und für al- kumentieren. Erstveröffentlichungen in API werden le Interessierten offen. Monographien und Sammel- begutachtet, erhalten eine ORCID-ID, eine DOI und werke, die für die Digital Humanities so wichtig seien, stehen unter einer CC BY 4.0 SA Lizenz. Die Studie- sollten gleichwertig mit Aufsätzen aus Zeitschriften renden haben so in einem praktischen Projekt alle der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer Prozesse von der Einreichung über das Lektorat bis gewertet werden. „Das Publizieren soll nicht mehr zur Produktion einer Open-Access-Zeitschrift abge- von einem Organisationstypus aus agieren“, begrün- bildet. Diese soll bis 2023 laufen. Sie wird aus dem dete sie diese Initiative und meinte damit die Verlage. Digitalisierungsfonds der HAW Hamburg finanziert. 2 https://www.projekt-deal.de/ 3 Vgl. hierzu https://www.b-i-t-online.de/daten/TIP_Award_Gewinner_2020.pdf online 24 (2021) Nr. 1 Bibliothek. Information. Technologie. www.b-i-t-online.de
raucht Kooperation orschung, von Lebenswissenschaften reichen Fusionenanhandhabeneinzelner ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten wandten sich gegen eine Fus Jakisch • und Instituten Erzeugung, Nutzungund und Archivierung Fallbei- von For- REPORTAGEN 95 hek und Informatik c.). RDMO4Life möchte RDMO in spiele (Use-Cases) Eine vom Fusion hängt in der Forschungsdatenmanage- Schweiz nicht allein nur vom nanz der wissenschaftlichen schungsdaten und Datenmodellierung Formnur nicht durchKundenfachspezifische und Gäste. An- Sie • ment auszubauen. Zugriff Elektronischer positiven Dies istaufWillen der Informationen abstimmenden Mitglieder ab. Der Schwächung ihres eigenständ „Work-In-Progress”. Daten, agrarwissenschaftlich innen und Partner. angepass- Dieund Beantwortung Schweizerische der Frage nach Gesetzgeber dem Speicherbe- hat mit dem Fusionsge- ten. Engagierte Gegenvoten b Auf eineAuf diese Frage ausFa-dem Chat Bestände die antworteten Stu- und künftige Initiativen in dieser Tagung zusammen entwickeln.Bibliotheksarbeit haftlichen Dies erfolgtdiezunächst darf (Volumen)hätte ging Herausforderung • Gemeinsame hilftsetz wichtige dabei, zu Entwicklung formelle technische und Vorschriften Lösungsan- Konzeption auch für fusions- wurde von der Wichtigkeit ge dentinnen, größte darin bringen und dabeivonmit einer ersten digitalen Aus- nes munk Datenmanagementplanes von derbestanden, Hochschule für vonsätze fürund einLernmodulenwillige Vereine generisches, und ihreWeb-, fächerübergreifendes Mitglieder und erlassen. So haben ausforderungen wie die Revisi einDarm- Team 12Lehr-Personen einzuteilen in den Feldern richtung Infor- der Veranstaltung entsprechende Erfahrun- n. ragRDMO trug den istundalsfeste Titel: „Alles Google fachspezifisches eigenständiges dieLiteracy beiden fusionswilligen Vereine Forschungsdatenmanagement zu einen Fusionsver- Urheberrechts sowie die sich Zuständigkeiten zumation- finden. und Data- gen gleich selbst zu sammeln. ❙ so können sich die e Anforderungen ausinderden Com- • Wissen- schaffen Gemeinsameund unter trag bei ihren Berücksichtigung Entwicklung Mitgliedern von Digitalen zur der lokalen Abstimmung Werkzeu-An- zu bringen, rung mit einer Serviceplattfor en ken RDMO-InstanzenNeue Methoden heute einstellen austauschen. sollten“. Die im Trend forderungen gen der die Rechtsnachfolge und Bedarfe, den sicheren Betrieb der beiden von aufgelösten Ver- henden Verbünden gemeinsa enthalten immer in den vergangenen auchJahren Die Pandemie einehatFrage, zusicher Datenspeichern ei- für jeden Einzelnenund eine, sowie und Infrastruktur den Zeitpunkt vie- Weiteregewährleisten der Informationen zu Rechtsgültigkeit zum Programm unddes Es wurde auch darauf hingew Aufzeich- ie Forschungsdaten von Wissenschaft und zugeordnet le Bereiche können im Bibliothekswesen Forschung Der undBlick den Referent gab neuen aufzubauen. geschärft, sich Verbandes Empfohlen überzeugt,nungen regelt werden dasseiniger und immer Vorträge die traditionel-einsind Austrittsrecht für wuchs, der eine gemeinsame zu finden unter: mind woAnforderungsprofil aktuell folgende veränderten man in Sachen Digitalisierung Fragenkata- bereits len jetzt der weiter vorhandene Aufgaben bisherige dran Mitglieder, sammeln, die Forschungsdatenrepositorien. Bibliothek dies wünschen, erschließen 48 verbindlich schulausbildung seit Ende de –https://www.schweitzer-online.de/info/Schweitzer- ungsschwerpunkten ührt. Gemeinsames derbleiben muss, und Universi- Handeln wo Veränderungen sei undFür vermitteln über das Speichern festlegt. Corona Des Weiteren verlangt der Forum-Digitale-Bibliotheken-2020/ und Veröffentlichen – keinesfalls obsolet werden,von For- sondern Gesetzgeber, dass durchläuft, nicht verstehen kö ementiert: enn letztendlich hinaus RDMO; sinnvoll mansind. Ökonomie begebe undDas ergänzt sich große Interesse schungsdaten,durch die anneue für auch der die Ver-eingeeignetes kein Fusionsbericht Aufgabenstellung verfasst fachliches Transforma-Re-wird. Die größte He- zwei unterschiedliche Verbänd dnntesDFG;Terrain, anstaltung Bildungswissenschaft mit 350 Anmeldungen zeigt das Bedürf- rausforderung bildet dann die vom Gesetzgeber ver- Den beiden Verbandsvorstän so Schmunk, derund positorium für tion existiert ins Digitale. Dies oder gelingewennnurbeimit den einer Forschungs- Kooperati- -Fragenkatalog. nis, mit der Für die Dynamik Schritt disziplin- on daten zu halten und sich jetzt, langte dreiviertel Zustimmung aller anwesenden Mit- den Mitgliedern war klar, das Bibliothek, Digitales Bibliotheks- vondie Rechte nicht Forschung, geklärtund Bibliothek sindInformatik. und kein Reposito- da die Defizite der Digitalisierung durch Coronaglieder plötz- in jedem der 49 rien chuleorientieren Darmstadtsich wurde. rium, wie beispielsweise von CLARIN-D, beiden die Diszipli- berufen diese fusionswilligen Daten Verbände. ten gesetzlichen Rahmenbedin lich deutlicher zutage treten, swissbib:mit Lösungen Innovative intensi- Diese Abstimmung Metadatenbereitstellung Elgin hat Helen Jakisch zwingend schriftlich und ge- bei der Abstimmung geforde hsystematik. der Wissenschaft zur Informati- zum Ingest annehmen kann, sollte ein institutionelles 47 ver zu beschäftigen als zuvor. für Deshalb war Bibliotheksservices auch der heim zu erfolgen. Berlin, Mitglied im BAK-Vorstand vor der Abstimmung war desh Reihe von neuen digitalen Werk- Repositorium zur Verfügung stehen, nach Zertifizie- U&B Interim-Services, Berlin inhaltliche Ansatz des Schweitzer Forums gelungen, ck men im Internet rungsrichtlinien im Sinne eines vertrauenswürdigen Umso größere Freude und Ent sechs zur Verfügung,aberEin verschiedene, beeindruckendes in ihrer Vision aktuelle praktisches und Anspannung Beispieljakisch@ub-interim.de und engagierte für profes- Stellungnahmen im Forschungsdatenmanagement s zugleich ein Veränderungspro- Archivs. Nicht jede Universität mussman eindamit eigenes Bekanntgabe des Resultats. V vorausschauende Aspektesionelles Datenmanagement für zielführende Methoden und was an- dieGeschwindigkeit, ller Generalisierung von in demProzes- DSpace-kann, sich fangen oder Bei der Beratung gabDataverse-Repositorium Silvia Witzig von derdes aufbauen, „Fusion der Ver- wurde die Fusion mit einer Traktandums Universitätsbi- eite, che als auch das disziplinspezifi- Nutzungsmöglichkeiten was oft wegen von bliothek bände“ Basel infehlender ihrem Vortrag wurden finanzieller von Daten-gegensätzliche Posi- von93% der vor Ort vertrete Mitgliedern oder personel- „Innovatives enmanagement auf der anderen. Informationen entwickelten. ler Ressourcenfürnicht Mit management tionen vertreten. zu leisten regionale Einige wenigeDie ist. Datenrepositorien Services – swissbib“. Mitglieder, die mittel- geforderten dreiviertel Mehr sierung n einherfür deneine gehe wichtigen Arbeits- neue kulturel- große und große öffentliche Bibliotheken vertraten, von den SAB-Mitgliedern stim nnerhalb der Forschung, ationsbeschaffung, die sich werden stark tenen Stimmen für die vorges hbereiche bereitstellung nachvon einzelnen GoogleMetho- orien- steht dem eigentlichen Gründ edarfe hung von hin D. betrachtet. Androcec1Generelle, habe ge- Montreux nichts mehr im We Lösungen, technischer issenschaftlerinnen undArtWissen- für die de setzten sogleich eine Arb ng der Academic cherchen die illegaleCloud oder das Schattenbi- ein, die mit den vier Untergru nmanagementpläne, tzten, obwohl die gesuchte letzteres al- Lite- „Aus- und Weiterbildung“, „Str chiedlichen r Bibliothek zur Fragenkatalogen Verfügung stand. für “zusammenarbeiten wird. De ,ortneben Fragen auf diese allgemeiner Nut- grundlegende Art. „Bibliosuisse“ tritt am 1. Janu itBibliotheksbereich im FDM standen existiere breit einsetz- bis- hin haben die beiden Vorständ Mittelpunkt tere Veränderungneben übergreifenden sah Schmunk zu erledigen. Der Teufel liegt mit RDMOnicht chaftler ein Datenmanagement- mehr so auf Publi- Die endgültige Fassung der S n,soll, ergeben sondern an sich den Fragen, die in Rohmateriali- te für die teilweise neuen Org g in damit wie Unterfragen umzugehensortiert sind. sei. Bei In die- sen noch geschaffen werden. D gogen sind Schmunk betonte die Fragennoch häufig von einmal begonnen. Die Mitglieder des nderen einer Forschungsförderern Partnerschaft, denn für vor- die Ende August an der ersten G rantwortliche ben werden starke des FDM im Projekt wissenschaftli- neuen Verbandes im Detail dntplan starkebeantworten muss. Gedächtniseinrichtungen was sie bei Genehmigung de Bedürfnisse, en die Wissenschaft Werkzeuge, die Be- kooperieren rer Reglemente des neuen Ve chen lte ausDatenbeständen der Sicht von digital mit Me-for- schließen werden. ❙ nhaftlerinnen bestehenden undMetadatenstan- Wissenschaft- eiche für Bibliotheken vor:werden die erst noch entwickelt tätssicherung sowie anhaltende Stephan Holländer on Kulturgut und Erstellung von ist selbstständiger Dozent im ratierung en Daten sind aus allen Fachbe- verschiedenen Schweizer Fa und Delegierter für Weiterbil dmo.publisso.de/ lysis of Sci-Hub downloads of computer sci- Information Schweiz. g_profil/gremien/fachkollegien/faecher/ 515/ausi-2017-0006. Downloadzahlen bezo- Passwangstrasse 55, CH 405 sdaten.info/themen/bewahren-und- 09/2015-02/2016, heruntergeladene Artikel n/ ter Science stephan@stephan-hollaende et/de/aufbereiten/clarin-zentrum-finden online 21 (2018) Nr. 2 23 (2019) (2020)Nr. Nr.11 www.b-i-t-online.de Bibliothek. Information. Technologie. 22 oonline nline Bibliothek. Information. Technologie. Bibliothek. Information. Technologie. 24 (2021) Nr. 1 online Bibliothek. Information. Technologie.
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