DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG

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DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG
2|2016
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                          DOCK.                Hafenmagazin
                          Projektraum Hafen:
                          Wie Bilder sprechen lernen
                          Fotografenschüler proben
                          den anderen Blick aufs Quartier

                                                     LADEBAHNHOF FÜR
                                                     DIE GANZE REGION
                                                     KV-Anlage nimmt
                                                     Betrieb auf – mit
                                                     Option auf Ausbau
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    Inhalt                                            2|2016

                                                                                                                          
    DER WIND HAT                                                                                                          DIE ANDERE
    SICH GEDREHT                                                                                                          PERSPEKTIVE
    Detelef Neumeyer (58)                                                                                                 Kreativität ist gefragt: Das
    hat in seinen 37 Jahren                                                                                               Hafen-Quartier bietet den
    am Hafen hautnah                                                                                                      Kursteilnehmern in Roland
    miterlebt,wie sich der                                                                                                Kleckers Fotografenschule
    Wind gewandelt hat.                                                                                                   immer neue Motive, die
    Der Betriebsleiter von                                                                                                jeder auf seine ganz eigene
    Rhenus Logistics weiß,                                                                                                Weise umsetzt.
    was Strukturwandel                                                                                                    08
    bedeutet.
    04                                 DIE WOHNGEBIETE                                                                    
                                             ENTLASTEN                                                                    KV-ANLAGE STARTET
                               Dr. Ludwig Jörder, Bezirksbürger-                                                          IHREN BETRIEB
                                meister in der Nordstadt, plädiert                                                        Der Verkehr fließt: Im Beisein
                                 im Interview dafür, „alles zu tun,                                                       zahlreicher Gäste aus Wirt-
                               um Wohngebiete zu entlasten und                                                            schaft, Politik und Verwaltung
                               Lkw über die OWIIIa auf das über-                                                          hat die KV-Anlage an der
                                regionale Straßennetz zu lenken.“                                                         Franz-Schlüter-Straße im
                                                                                                                          Februar den Betrieb aufge-
                                                                 11                                                       nommen - mit der Option auf
                                                                                                                          Erweiterung.
                                                                                                                          06

    SCHLEUSEN PER                                         AN DIE KURZE LEINE                                IM KREISVERKEHR
    MAUSKLICK                                             GELEGT                                            GEGEN DEN STAU
    Auf ihrem Weg vom und zum Hafen durch-                Seile und Ketten, Schlingen aus Textilien, Ösen   Den täglichen Stau auf vor Augen,
    laufen jährlich 3700 Schiffe die Schleuse             und Zurrgurte: Beim 1935 gegründeten Unter-       wünschen sich die Unternehmer aus dem
    Henrichenburg. Die wird neuerdings rund               nehmen Dolezych ist alles darauf ausgerichtet,    Gewerbepark Hansa schnelle Lösungen.
    um die Uhr vollautomatisch per Mausklick              die physikalischen Kräfte beim Warentransport     Ihr Vorschlag: ein Kreisverkehr an der
    aus Herne gesteuert.                                  zu bändigen.                                      Kreuzung Emscherallee/Lindberghstraße.

    05                                                    12                                                14
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                                                                                                                                       D

Editorial                                                                                                                              mich das Alte Hafenamt,
                                                                                                                                       Herr Walter und die
                                                                                                                                       Con­tainer von Maersk.“
                                                                                                                                     Kirsten A. Eilers (48),
                                                                                                                                   	Inhaberin und Geschäftsführerin
                                                                                                                                     eines Friseursalons.
Liebe Leserin, lieber Leser!

D   er Frühling hält ganz wunderbare Din-
    ge bereit. Die Natur erwacht, die
Tage werden länger, die Tiere aktiver und
                                                                                       Bürgerinnen und Bürgern haben wir damals
                                                                                       die Weichen gestellt. Am 25. Juni 2015 wur-
                                                                                       de dann vom Rat der Stadt ein Verkehrskon-
die Temperaturen etwas milder. Viel Neues                                              zept für den Hafen beschlossen. Besonders
beginnt. Diese dynamische Stimmung kann                                                wichtig sind hierbei Projekte wie die Nord-
man uneingeschränkt auch auf den Dort-                                                 spange und der Vollanschluss an die OW
munder Hafen übertragen.                                                               IIIA – hier muss es endlich voran gehen!
                                                                                       Zum Thema der Verkehrssituation rund ums
Etwas Neues haben wir uns auch für die-                                                Hafengebiet und zu geplanten Verkehrspro-
se Ausgabe ausgedacht: Wir haben                                                       jekten zur Entlastung der nördlichen Innen-
Menschen in Dortmund gefragt „Was                                                      stadt haben wir den Bezirksbürgermeister
verbinden Sie mit dem Dortmunder Ha-                                                   der Nordstadt, Dr. Ludwig Jörder, befragt.
fen?“. Wir möchten herausfinden, wie                                                   Denn: „Nur wohnen allein, das funktioniert
Dortmunder über den Hafen denken und was sie über den Ha-           in einer Großstadt wie Dortmund nicht.“
fen wissen. Dabei haben wir interessante Antworten erhalten,
die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen.                            Außerdem haben wir uns für diese Ausgabe beim Hafen-
Die offizielle Eröffnung der neuen Anlage für den kombi-            Fotostudio umgeschaut, das neben klassischen Foto­studio-
nierten Verkehr (KV-Anlage) am 11. Februar liegt nun hinter         Service auch Weiterbildungen in der Fotografie anbietet.
uns. Die positive Resonanz freut uns sehr. Ein wirklich gro-        Der Dortmunder Hafen bietet wirklich ein tolles Sammel­
ßes Projekt, das viel Kraft gekostet hat und nur mit verein-        surium an spannenden Perspektiven und Fotomotiven – hier
ten Kräften zu stemmen war, hat seine erste Abschlussetap-          gibt es für Fotografie-Begeisterte viel zu entdecken.
pe erreicht. Noch viele weitere werden folgen. Und damit            Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und einen
beginnt für den Dortmunder Hafen eine neue Ära. Aber lesen          schönen Frühling!
Sie einfach selbst ab Seite sechs.
Die neue KV-Anlage „Am Hafenbahnhof“ wird auch Auswirkun-
gen auf den Verkehr rund um den Hafen haben. Aus diesem
Grund gab es im Vorfeld der Eröffnung der KV-Anlage ein breit       Ihr Uwe Büscher
angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren. Gemeinsam mit den           Vorstand der Dortmunder Hafen AG

                  ZAHL
             DES QUARTALS
                     Rund
           34 Kilometer…
                                                         IMPRESSUM                                      Fotos:
                                                         Herausgeber                                    Helmuth Voßgraff,
                                                         V.i.S.d.P.: Uwe Büscher, Dortmunder Hafen AG   Dortmunder Hafen AG
                                                         Speicherstr. 23, 44147 Dortmund
      …umfasst das Gleisnetz im                          Tel.: 0231 / 98 39 68 1                        Druck:

    Dortmunder Hafen, das aktuell                        Textbeiträge:
                                                                                                        Hitzegrad, Print/Medien & Service
                                                                                                        Feldbachacker 16, 44149 Dortmund

    von der DE Infrastruktur GmbH                        Gregor Beushausen
                                                                                                        Erscheinung:
             genutzt wird.                               Layout/Grafik/Satz:
                                                         Büro für Gestaltung, Münster
                                                                                                        Das Hafenmagazin erscheint jeweils zu Beginn
                                                                                                        eines Quartals in einer Auflage von 2.500 Exemplaren.

                                                                                                                                                                       3
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                                                                                                            Seine Kollegen witzeln schon:
                                                                                                            „Du bist doch hier geboren“,
                                                                                                            bekommt Detlef Neumeyer
                                                                                                            (58) hin und wider zu hören.
                                                                                                            Dann lacht er und winkt ab.
                                                                                                            Der Betriebsmeister von Rhe-
                                                                                                            nus Logistics hat vieles erlebt
                                                                                                            in 37 Jahren hier am Marx­
                                                                                                            hafen. Er spürt, wie sich der
                                                                                                            Wind gedreht hat.
         Serie
     GESICHTER
        DES                      Coils statt Brammen
      HAFENS
                             Detlef Neumeyer weiß, was Strukturwandel heißt

    Z   wischen Kränen und Werkshallen, zwi-
        schen Lkw und Eisenbahngleisen entfal-
    tet der Marxhafen sein ganz eigenes Flair.
                                                                                                                               Während seiner 37
                                                                                                                               Jahre am Hafen hat Be-
                                                                                                                               triebsleiter Detlef Neu-
                                                                                                                               meyer mitbekommen,
    Detlef Neumeyer liebt diese Industrieland-                                                                                 wie eine ganze Industrie
    schaft. Sie zieht ihn in seinen Bann, wenn                                                                                 abgewickelt wurde. Auf
    er morgens um halb sechs aus dem na-                                                                                       den Lieferscheinen, die
                                                                                                                               er prüft, stehen jetzt
    hen Jungferntal in Rahm kommend, sein
                                                                                                                               Coils statt Spundwände
    Büro betritt. Seit 1979 arbeitet er hier am                                                                                und Brammen.
    Marxhafen, er ist ihm zur zweiten Heimat
    geworden. „Für mich gibt es nichts Besse-
    res“, sagt Detlef Neumeyer.

    Er hat erlebt, was „Strukturwandel“ be-
    deutet. Früher, sagt er, Mitte der 90er Jah-
    re, da hätten teilweise 60, 70 Lkw auf dem
    Hof gestanden. „Wenn der letzte abgefahren
    ist, war der erste aus der Reihe wieder da.“
    Lange vorbei. Seit in Dortmund kein Stahl
    mehr produziert wird, kommen auch kei-
    ne Brammen mehr, die umzuschlagen wä-
    ren. „Das waren 60.000 Tonnen pro Jahr.“             die vor einem Vierteljahrhundert für hel-     bevor sie für die Weiterreise zu den Schä-
    Nun hat auch Hoesch Spundwand und Pro-               le Aufregung gesorgt haben, kann er heute     fer-Werken in Neunkirchen (Siegerland) auf
    fil (HSP) seine Produktion eingestellt, ein          schmunzeln. Die Geschichte, als einem Kr-     Eisenbahn und Lkw umgeschlagen wer-
    weiterer Großkunde.Was bleibt, sind rund             anfahrer ausgerechnet das letzte Coil vom     den. Die Aufträge kommen von der Fir-
    12.000 Tonnen Spundbohlen, die „ein Hol-             Haken fiel, ist so eine. „Das war ein The-    ma EMW, die die Coils aus aller Welt kauft
    länder“ aufgekauft hat und die noch per Ei-          ater!“ Ungebremst knallte das 15 Tonnen       und aus ihnen Büromöbel aus Stahl produ-
    senbahn ankommen drüben, im Stahlanar-               schwere Coil aufs Schiff, das sie abends um   ziert, beispielsweise. 13.000 Tonnen lagern
    beitungszentrum im Hardenberghafen. Es               halb zehn Uhr mit Mann und Maus und Feu-      in der Halle am Marxhafen, es sollen deut-
    sind die Reste und letzten Zeugnisse der             erwehr und vielen Pumpen vor dem Unter-       lich mehr werden. „EMW will den Durchlauf
    Dortmunder Stahlgeschichte. Und wieder               gang bewahren konnten. Verletzt worden ist    erhöhen“, freut sich Detlef Neumeyer. Und
    bekommt Detlef Neumeyer hinter seinem                niemand, und das ist ja das Wichtigste.       zwar so, dass sie überlegen, künftig wie-
    Schreibtisch mit, wie auch dieser Teil ab-                                                         der zwei Schichten zu fahren. Vor einem
    gewickelt wird. „Früher“, sagt er, „haben            In der Halle hinter seinem Büro stehen die    der Coils bleibt Detlef Neumeyer stehen. Er
    wir hier im Marxhafen mit fast 40 Leuten             Coils in Reihe, mannshoch und tonnen-         überlegt kurz und sagt, das sei doch alles
    im Umschlag gearbeitet.“ Inzwischen sind             schwer. Detlef Neumeyer vergleicht die Se-    irgendwie verrückt. „Früher haben wir Stahl
    es zwölf.                                            riennummern mit denen auf dem Liefer-         produziert und bis zum Geht-Nicht-Mehr ins
                                                         schein. Sie kommen per Schiff aus China       Ausland exportiert. Und jetzt? Jetzt stehen
    Der Rhenus-Betriebsmeister könnte vie-               und Korea, aus den Niederlanden und aus       die Anlagen in China und wir importieren
    le Geschichten erzählen. Über manche,                Russland. Sie lagern hier am Marxhafen,       den Stahl.“

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DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG
2 | 2016

Schleusen per Klick                                                                                                         „   eim Hafen denke ich an
                                                                                                                               B
Personal steuert die Technik jetzt aus Herne                                                                                   Container, Schrotthandel
                                                                                                                               und Petroleum – und
                                                                                                                               an die Versuche, einen
Manche Binnenschiffer grüßen und                                                                                               Szenetreff zu etablieren.“
winken nach oben, wenn sie die                                                                                                  Oliver Eppmann (49),
                                                                                                                                Grafiker und Fotograf

Schleuse Henrichenburg erreicht
haben. Doch aus dem Leitstand
kommt kein Gruß zurück: Das Per-
sonal ist nach Herne gewechselt,
seit Herbst 2015 wird die Schleuse
von dort gesteuert.

A   ls Leiterin des Außenbereichs des
    Wasser- und Schifffahrtsamtes Duis-
burg-Meiderich (WSA) ist Sandra Luwe
                                              Ausgedient:
                                              Der Leitstand ist
                                              verwaist.
(31) für rund 40 Kilometer Wasserstra-
ßen von Henrichenburg bis Datteln und
Ahsen zuständig. Bei ihren Touren sieht
die Bauingenieurin einmal pro Woche in           „Für die Schiffer
                                                                                             Bauingenieurin Sandra Luwe kontrolliert wöchentlich.
der Leitstelle der Schleuse Henrichenburg          hat sich nichts
                                              geändert.“ Hermann
nach dem Rechten. Dort betritt sie ein         Poppen, Leiter des
                                                                                             zessrechner“, erklärt Poppen. Auch für
leeres Dienstgebäude: Alle vier Kollegen,                   WSA.                             Notfälle ist gesorgt: Kommt es zu Störun-
die im Schichtdienst von 6 bis 22 Uhr am                                                     gen, rückt der Bereitschaftsdienst in Herne
Leitstand saßen und von oben die Schleu-      nichts geändert“, sagt Hermann Poppen.         nach Henrichenburg aus. Für Dortmunds
se Henrichenburg bedient haben, sitzen        Der Vorgang ist der alte: Optimalerweise       Hafen, sagt Poppen, sei die Situation durch
jetzt rund 20 Kilometer entfernt Richtung     meldet sich der Steuermann eine halbe          den Umzug komfortabler geworden: Frü-
Ruhrgebiet: Seit Herbst vergangenen Jah-      Stunde vor Erreichen der Schleuse per          her wurde montags bis freitags von 6 bis
res wird die Schleuse per Mausklick voll-     Funk in Henrichenburg an. Von dort wird        22 Uhr geschleust, nunmehr sei der Hafen
automatisiert aus Herne-Ost betrieben.        das Signal nun in die Leitzentrale nach Her-   werktags rund um die Uhr erreichbar. Das
                                              ne übertragen, wo drei Leute vor Monito-       soll auch so bleiben, wenn voraussicht-
„Viele    Binnenschiffer                                       ren sitzen und die Schleu-    lich 2021 die geplante neue Leitzentrale in
und Partikuliere haben        „Viele Binnenschiffer und        se per Mausklick steuern.     Herne-Ost ans Netz geht. Von dort sollen
den Umzug gar nicht         Partikuliere haben den Umzug       „Was vorher analog war,       zentral alle Schleusen des Rhein-Her-
mitbekommen“,        sagt     gar nicht mitbekommen.“          läuft jetzt über den Pro-     ne-Kanals gesteuert werden.
Hermann Poppen, Leiter
des WSA Duisburg-Meiderich. Wie zum
Beweis nähert sich ein mit Schrott bela-
dener Schubverband. Er kommt aus dem
Dortmunder Hafen. Der Skipper klettert
vom Schiff, will seine Papiere zeigen – und
merkt nicht, dass die Schleusung begon-
nen hat und sein Schiff immer tiefer sinkt.
Nur mit Mühe gelingt es ihm, an Bord zu-
rückzuklettern.

Rund 3700 Schiffe durchlaufen jährlich die
Schleuse Henrichenburg, die das Nadelöhr
auf dem Weg vom und zum Dortmunder             Seit 1989 in Betrieb
Hafen ist. 13,20 Meter Höhenunterschied        Die Schleuse Henrichenburg wurde nach rund vierjähriger Bauzeit 1989 in Betrieb ge-
werden hier überbrückt; ferngesteuert          nommen. Sie ist nach dem ersten Schiffshebewerk von 1899, dem zweiten Hebewerk von
und überwacht aus der neuen Leitzentra-        1962 und der alten Schachtschleuse das vierte Abstiegsbauwerk, das an der Kanalstu-
le in Herne, an deren Entstehen die Dasa       fe in Henrichenburg errichtet wurde. Über Henrichenburg ist Dortmunds Hafen mit vier
und das Dortmunder Fraunhofer Institut         Wasserstraßen verbunden: mit dem Wesel-Datteln-Kanal, dem Rhein-Herne-Kanal, dem
maßgeblich beteiligt waren. „Für die Bin-      Datteln-Hamm-Kanal und dem Dortmund-Ems-Kanal.
nenschiffer hat sich durch den Umzug gar

                                                                                                                                                         5
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                                                                                                                     Dr. Veit Steinle (Bundes-
                                                                                                                     Verkehrsministerium),
                                                                                                                     OB Ullrich Sierau, NRW-
                                                                                                                     Verkehrsminister Michael
                                                                                                                     Groschek, NRW-Arbeitsmi-
                                                                                                                     nister Rainer Schmeltzer und
                                                                                                                     DSW21-Vorstandsvorsitzender
                                                                                                                     Guntram Pehlke (v.l.).

    Aufbruch in eine neue Ära
    KV-Anlage startet mit einem Volumen von 60.000 Ladeeinheiten

                                                    O
    Der Verkehr fließt: Im Beisein zahl-                berbürgermeister Ullrich Sierau sprach   NRW-Verkehrsminister Michael Groschek
    reicher Gäste aus Politik und Wirt-                 von einem „wunderschönen Tag für         rückte das neue Terminal als Stärkung für
    schaft ist die KV-Anlage an der                 Dortmund“. Die Inbetriebnahme des neuen      das Land in eine europäische Dimension.
                                                    Umladebahnhofs, in dem Container, Wech-      Er wolle, dass NRW „der Logistik-Standort
    Franz-Schlüter-Straße in Deusen im              selbrücken und Sattelauflieger auf Lkw und   Nummer eins wird“, sagte Groschek und
    Februar offiziell in Betrieb gegan-             Eisenbahn umgeschlagen werden, sei ein       warb eindringlich, die NRW-Häfen mögen
    gen. Bis zu 60.000 Ladeeinheiten                wichtiger Schritt für den Logistik-Stand-    ihre Kräfte bündeln, um gegen Konkurren-
    können dort in einem ersten Schritt             ort Dortmund insgesamt. An dem habe          ten wie etwa Rotterdam und Antwerpen zu
                                                    der Hafen als „Entwicklungstreiber und       bestehen. Er betonte die landesweite und
    umgeschlagen werden – später so-                als Flaggschiff im Strukturwandel“ großen    nationale Bedeutung auch des Dortmunder
    gar bis zu 150.000 Ladeeinheiten.               Anteil.                                      Hafens im Bestreben, Warenströme konse-

                                 Drei Fragen an Torsten Schütte (54), Geschäfts
                                 W    ie sehen die Prognosen für die weitere Ent-
                                      wicklung der Umschlagszahlen aus?
                                 2015 sind wir im CDT auf insgesamt 201.000
                                                                                          zusätzliche Kapazitäten, mit denen wir auch zur
                                                                                          Ansiedlung von Betrieben beitragen.

                                 Ladeeinheiten gekommen und haben damit volle             Kaum gebaut, steht die KV-Anlage schon vor der
                                 Auslastung erzielt. Prognosen zufolge wird der           Erweiterung?
                                 Kombinierte Verkehr jährlich um rund 5 Prozent           Wir werden sehen, wie sich der Markt entwickelt.
                                 wachsen. Das neue Terminal ist also notwendig,           Tatsache ist, dass wir zunächst ein Umschlags-
                                 damit sich werthaltige Verkehre nicht verschieben        volumen von 45.000 Ladeeinheiten anstreben.
                                 und an Dortmund vorbeilaufen. Wir bieten jetzt           Mit der Beschaffung eines zweiten Krans 2018

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DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG
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                                                                   Mit der KV-Anlage als
                                                                   neuem Infrastruktur-
                                                                   projekt unterstreicht
                                                                   der Hafen seine Rolle
                                                                                                                          „   er Hafen steht für
                                                                                                                             D
                                                                                                                             Logistik und Arbeitsplätze.
                                                                   im Strukturwandel.
                                                                                                                             Außerdem gibt er eine
                                                                                                                             gute Filmkulisse ab.“
                                                                                                 Zweiter Kran                 Uwe Sehmrau (61), Markthändler

                                                                                                 auf Abruf
                                                                                                 • Der Bau der KV-Anlage (KV = kom-
                                                                                                   binierter Verkehr) an der Franz-Schlü-
                                                                                                   ter-Straße war notwendig ge-
                                                                                                   worden, weil die Kapazitäten des
   quent von der Straße auf die Wasser- und                                                        Container-Terminals (CTD) mit
   Schienenwege zu lenken. Das werde seit                                                          180.000 Ladeeinheiten/Jahr erschöpft
   Jahren proklamiert, kritisierte Groschek                                                        waren und ein Ausbau am Standort
   mit Blick auf das Berliner Verkehrsminis-                                                       Kanalstraße mangels verfügbarer Flä-
   terium. Eingetreten sei „das glatte Gegen-                                                      chen nicht möglich ist. Container ma-
   teil“. Der Minister wörtlich: „Es ist die Le-                                                   chen inzwischen ein Drittel des Güter-
   benslüge der nationalen Politik“.                                                               umschlags im Hafen aus.
   Groschek kündigte an, jene Städte mit
   Fördermitteln zu belohnen, die Flächen                                                        • Mit der KV-Anlage sind nun Kapazi-
   für Infrastrukturprojekte bereitstellen. In                                                      täten von zunächst weiteren 60.000
   Dortmund sei gehandelt worden, lobte der                                                         Ladeeinheiten/Jahr hinzugekommen.
   Minister mit Verweis auf die KV-Anlage auf                                                       Voraussichtlich 2017 soll ein zweiter
   dem Gelände des „Alten Hafenbahnhofs“ auf 31 Prozent. Darauf wies Dr. Veit Steinle               Ladekran beschafft werden. Dadurch
   und vergaß dabei nicht den Hafen-Dialog aus dem Bundes-Verkehrsministerium hin.                  erhöht sich die Kapazität auf 103.000
   mit den von Verkehrslärm betroffenen An- Die KV-Anlage sei ein „gutes Beispiel“ für              Ladeeinheiten/Jahr.
   wohnern. Tenor: Wer bereits zu Beginn der die erfolgreiche Förderpolitik des Bundes
   Planung mit offenen Karten                                  beim kombinierten Verkehr.        • In einer zweiten Baustufe kann die
   spiele, habe gute Chancen,          „Ein wunderschöner      18,6 Millionen Euro Förder-          Container-Depotfläche ausgeweitet
   Kritiken zumindest die Spit-         Tag für Dortmund“      mittel hat der Bund für die mit      und die Kapazität der Anlage auf bis
   ze zu nehmen. An den Bund                                   insgesamt 31 Millionen Euro          zu 150.000 Ladeeinheiten hochgefah-
   gerichtet, forderte Groschek einmal mehr, kalkulierte Gesamtinvestition bewilligt –              ren werden.
   beim Ausbau der Verkehrswege auch die inklusive eines zweiten Krans. Ihn dürfte
   Kanäle zu berücksichtigen. „Die Wasser- besonders freuen, dass die Kosten nach                • Zudem können nun auch Wechsel­
   straßen sind in einem erbarmungswür- bisherigem Stand rund Millionen Euro un-                    brücken und Sattelauflieger umge-
   digen Zustand.“ Gleichwohl müssen die ter der Fördersumme geblieben sind.                        schlagen werden. Dadurch erweitert
   Häfen für den Verkehr schnell und leicht Darauf hob auch Guntram Pehlke ab, Vor-                 der Dortmunder Hafen sein Leis-
   erreichbar sein: Groschek versprach, die standsvorsitzender von DSW21, dem In-                   tungsportfolio und erhält in der Regi-
   Bundesautobahnen rund um Dortmund vestor des neuen Terminals: Die KV-Anlage                      on ein Alleinstellungsmerkmal.
   mit Hinweistafeln zum Hafen zu versehen.        habe eine Bedeutung für die ganze Repu­
   Prognosen zufolge wird der Güterverkehr blik. Sie gehöre zu den wenigen Infrastruk-           • Investor der KV-Anlage ist DSW21 als
   in den kommenden Jahren um 38 Prozent turprojekten, die termin- und kostenge-                    Hauptgesellschafter der Dortmunder
   zunehmen, der kombinierte Verkehr von 21 recht erstellt worden seien.                            Hafen AG. Betrieben wird die Anla-
                                                                                                    ge nach europaweiter Ausschreibung
                                                                                                    vom Container Terminal Dortmund
sführer CTD                                                                                         (CTD), an dem die Dortmunder Hafen
                                                                                                    AG mit 32,34 Prozent beteiligt ist.

   erhöhen wir unsere Kapazitäten auf           Wer sind die Kunden der neuen KV-                • Der erste Spatenstich war im Septem-
   105.000 Ladeeinheiten. Dazu gibt es die      Anlage?                                             ber 2014. Nach einem Jahr Bauzeit
   Option, die 70.000 Quadratmeter große        Das sind beispielsweise Einzelhandels-              lief Ende 2015 der Probebetrieb an.
   Anlage um weitere 30.000 Quadratmeter        riesen wie Ikea, Tedi oder Kick, die ihre           Am 11. Februar 2016 ist die Anlage
   zu erweitern, so dass wir ab 2019 über       Warentransporte über das Container                  offiziell in Betrieb gegangen.
   das komplette Terminal verfügen könn-        Terminal und die KV-Anlage abwickeln.
   ten. Für 2020 sehen wir ein Gesamtum-        Wir sind hauptsächlich ein Schienen-             • Sie verfügt über vier Umschlaggleise
   schlags-Volumen von rund 250.000 Lade-       terminal und stark an Konsumgütern                  mit je 720 Metern Länge sowie Fahr-,
   einheiten im alten und neuen Terminal vor.   orientiert.                                         Lade- und Rückfahrspuren für Lkw.

                                                                                                                                                          7
DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG
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    Aus anderer Perspektive
    Fotografenschüler finden im Hafen-Quartier reichlich Motive
    Der Dortmunder Hafen liegt in winterlichem Grau, wie also kann er sich anders zeigen als in eintöniger, indus-
    trieller Zweckmäßigkeit an diesem kalten Samstagnachmittag? Für Roland Klecker vom Hafen-Studio scheinen
    das Nebensächlichkeiten zu sein. Wer durch den Sucher oder auf das Display einer Kamera blickt, abstrahiert von
    seiner direkten Umwelt.

    E   r rastert sie auf, achtet auf stürzende Li-
        nien, auf Merkmale, die vielleicht das Bild
    zu einem Mehr machen, als zu einem blo-
                                                           nen Gestaltung und Umsetzung widmen“, die sich eigentlich gar nicht angemeldet hat,
                                                           damit wirbt er, und einen Moment weiß weil sie den Kurs schlicht gewann.
                                                           man nicht, ob er es ernst meint. Die Antwort Die Kaffeebecher sind geleert, und Kle-
    ßen Abbild der Wirklichkeit. Wenn es etwas             könnte lauten: so ganz natürlich nicht, aber cker lädt ein zum Außentermin. Damit Ver-
    gibt, was er den sechs Teilnehmern seines              ein bisschen schon.                              gleichbarkeit herrscht: „Bitte alle auf das
    Fotokurses beibringen möchte, dann ist es,             Je nach Aufwand und Dauer kosten die Kur- Programm P stellen, ISO auf Automatik!“
    eine Sensibilität dafür zu schaffen. Das aber          se zwischen 99 und 500 Euro. Es gibt auch Das erste herausfordernde Motiv direkt vor
    reicht nicht, und auch die bloße Ausstattung           Exkursionen, dann kann die Kokerei Hansa der Tür ist – ein Auto. Das ist es, was man
    mit einer teuren Kamera genügt da nicht.               das Ziel sein oder auch London. 1200 Euro draußen zuerst lernen muss. Man denkt,
    Man muss Blenden berechnen können, Auf-                für fünf Tage nebst Flug, Unterkunft und An- man steht am Hafen und fotografiert Schif-
    nahmewinkel, Lichteinfälle, Schattenwurf               leitung sind für die Metropole nicht beson- fe. Von wegen. Klecker erklärt, wie ein Auto
    berücksichtigen – Auge und Technik und                 ders teuer.                                                    so abgebildet werden kann,
    technisches Verständnis zusammenzubrin-                Klar können alle noch ein we-      „Kaltes, graues Wetter?     dass sich der Blick des Be-
    gen, darum geht es.                                    nig Erklärung gebrauchen,               Ist doch egal.“        trachters darauf konzentriert,
    Kaltes, graues Wetter? Ist doch egal.                  dennoch wissen die meisten,                                    ohne vom Drumherum abge-
    Der Obstteller auf dem Tisch in seiner Agen-           wie sie ihr Wissen anwenden wollen. Sus- lenkt zu werden. Es geht darum, den Hinter-
    tur an der Drehbrückenstraße 5 könnte                  anne Kaletta sieht sich als „Gefühlsfotogra- grund mit zu bedenken und dessen Wirkung
    schon die Herausforderung eines Stilllebens            fin“, sie mag Kinder in Aktion. Sie mag auch auf das Bild. Länge, Brennweite, Weitwinkel,
    sein. Denn dort begann die kleine Exkursion            „Westernpferde im Freizeitmodus“. Katha- alles durchprobieren bis zum perfekten Foto.
    für die sechs, die man vielleicht dem Seg-             rina Schulz näht und bastelt Kostüme von Da ist die Kunst noch nicht mitgedacht, es
    ment engagierte Amateure zuordnen würde.               Darstellern der Kult-Serie Game Of Thro- bleibt nur ein Bild von einem Auto. Aber ein
    Ihnen erklärt Klecker die Kamera und das,              nes, sie selbst steht der Figur Arya Stark am richtiges. Sascha Beckmann fotografiert be-
    was man alles mit ihr anstellen kann, wenn             nächsten. Marie Antelmann hingegen ist aus reits recht lange und ist Besitzer eines eige-
    man wirklich gute Bilder machen möchte. Es             familiären Gründen mindestens einmal im nen Hobby-Studios. Er könnte Marie Antel-
    ist grundsätzlich nicht wenig an verschiede-           Jahr in New York. Sie sagt, sie finde immer mann das Fotografieren auch erklären, er hat
    nen Kursen, die er anbietet. Die Oberbegriffe          neue Plätze, die sie nun fotografieren wolle. ihr die Kamera geschenkt. Aber er möchte,
    lauten Architektur, Bildgestaltung, Einsteiger,        Roland Klecker antwortet trocken. „Du wirst dass es ein anderer tut. So fiel die Wahl auf
    Grundlagen, Streetfotografie und – Achtung             bis ans Ende Deines Lebens neue Plätze in Klecker.
    Überraschung – Frauenkurs. „Wir wollen                 New York finden.“ Sie halten ihre Kameras in Die Gruppe zieht am eisgrauen Kanal längs
    uns abseits von männlichem Technik-Wahn                den Händen, und man merkt, dass sie Spaß auf das Stahlanarbeitungszentrum zu. Ein
    und Besserwisserei ausschließlich der schö-            an ihnen haben. Auch Silke Schwarzbach, mächtiges Vordach überdeckt die Bahnglei-

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                  Eine Frage der Ein-
                  stellung: Neben dem
                  technischen Know
                  How müssen Foto-

                                                                                                                             „
                  grafen wissen, wie sie
                  die Dinge darstellen
                  wollen.                                                                                                        eim Hafen denke
                                                                                                                                B
                                                                                                                                ich an Container,
                                                                                                                                Güterumschlag und
                                                                                                                                das Alte Hafenamt.“
                                                                                                                                 Anja Preiß (45),
                                                                                                                                 Assistentin der Geschäftsführung

                                                    de. „Schräg“, sagt er, „ist was anderes als      Stress führte zu einer Art Überbelichtung,
                                                    schief. Schief ist nicht aufgepasst, schräg      und Klecker zog die Reißleine. 2005 eröff-
                                                    ist bewusst fotografiert.“ Torsten Tietze mag    nete er erst hobbymäßig die Fotoschule, ab
                                                    den Kreativ-Faktor beim Fotografieren. Er sei    2007 entschloss er sich, daraus einen Beruf
                                                    früher eher ein Knipser gewesen. „Dann habe      zu machen. Bereut hat er es keine Sekunde.
                                                    ich mir eine gute, neue Kamera gekauft, und      „Weniger Geld, mehr Spaß“, sagt er kurz und
                                                    dann dachte ich ...“ Genau. Roland Klecker.      knapp.
se, in der Halle lagern Stahlcoils. Es wird         Der 45jährige Fotograf stand mal auf der         Die Gruppe zieht weiter in Richtung Hafen-
schattig, und genau das möchte Klecker              gleichen Stufe wie seine Kursteilnehmer. Ge-     amt. „Wenn ich es schaffe, Emotionalität rü-
nutzen, um das Fotografieren in der Däm-            lernt hat er Groß- und Außenhandelskauf-         berzubringen“, sagt Susanne Kaletta, „dann
merung zu üben. Zwischendurch muss ein              mann, er bildete sich weiter zum Finanz- und     ist das Fotografieren eine reine Freude.“ Die
Trafohaus für einen Weißabgleich herhalten,         Versicherungsfachwirt, wurde Unterneh-           Architekturfotografie muss jetzt die Bilder ei-
außerdem kann man es als kühl wirkende              mensberater. Aber Papa besaß damals eine         ner erhofften goldenen Stunde nebst formi-
Architektur abbilden oder als warm wirken-          Dunkelkammer, und das Interesse an Foto-         dablem Sonnenuntergang ersetzen. Damit
des Häuschen. Alles eine Sache der Einstel-         grafie hatte er seinem Sohn mitgegeben. So-      wird es an diesem Samstag unter dem grau-
lung. Klecker nimmt das langgestreckte Ge-          zusagen berufsbegleitend bot Klecker immer       en Dortmunder Hafenhimmel nichts. Aber
bäude des Landhandels in den Blick, erzählt         mal wieder Bildbearbeitungskurse an und          der stört jetzt keinen mehr. Emotionen sind
von stürzenden Linien, von magischen Drei-          blieb so in Kontakt mit seiner Liebe zur Foto-   unabhängig vom Wetter, man hat auch wel-
ecken, davon, wie man mit starken Horizon-          grafie. „Irgendwann sah ich in meinem Job        che unter grauem Himmel.
talen oder Vertikalen Stabilität ins Bild bringt.   den Burnout auf mich zulaufen“, erinnert er      Es gibt also nur gute Fotos und schlechte Fo-
Selbst Schrägaufnahmen finden seine Gna-            sich. Vielleicht kann man es so sagen: Der       tos.

                                                                                                                                                                    9
DOCK.Hafenmagazin Projektraum Hafen: Wie Bilder sprechen lernen - Fotografenschüler proben den anderen Blick aufs Quartier - Dortmunder Hafen AG
www.dortmunder-hafen.de

         Einfach
         nah.
         Energie für eine ganze Region

     ≥   dew21.de

10
2 | 2016

„Die Politik wird am Ball bleiben“ „                                                                                                    er Hafen könnte mehr
                                                                                                                                       D
                                                                                                                                       Gastronomie vertragen.
Bau der Nordspange soll Wohngebiete entlasten                                                                                          ‚Herr Walter‘ ist im Som-
                                                                                                                                       mer eine tolle Location,
                                                                                                                                       mehr davon!“
Dr. Ludwig Jörder (69) ist seit der Kommunalwahl 2014 Bezirksbürgermeister der Innen-                                                 	Claudia Lalami, (37), Inhaberin
stadt-Nord. Wir sprachen mit ihm über die Verkehrssituation rund ums Hafengebiet und über                                                 der Werbeagentur „friends
                                                                                                                                          without partners“.
geplante Verkehrsprojekte zur Entlastung der nördlichen Innenstadt und weiterer Stadtteile.

H   err Jörder, welche Bedeutung messen Sie
    dem Hafen für Dortmund und die Nord-
stadt zu?
                                                Wohngebiete von Lkw zu entlasten und den
                                                Ziel- und Quellverkehr über die Schnellstraße
                                                OWIIIa in das überregionale Netz zu lenken.
                                                                                                       Natürlich. Die Menschen im Dortmunder
                                                                                                       Norden sind zwar in vielerlei Hinsicht ge-
                                                                                                       nügsam, aber ein Generationenprojekt soll-
Es ist ja keine Frage, dass der Hafen mit den                                                          te daraus nicht werden. Der Vollanschluss
rund 5000 Arbeitsplätzen eines der bedeu-       Das heißt, der Schwerverkehr soll die Nord-            ist wichtig, auch für die Stadtteile Eving
tendsten Industrie- und Gewerbegebiete ist,     stadt komplett umfahren?                               und Huckarde, aus denen ebenfalls der
die wir in Dortmund haben. Vielleicht so-       Es reicht jedenfalls nicht, die Immer-                 Druck kommt. Die Bezirksvertretung In-
gar das bedeutendste überhaupt. Ich sage        mannstraße nachts als Tempo30-Zone                     nenstadt-Nord erwartet, dass das Projekt
das auch mit Blick auf die berühmten Blau-      auszuweisen. Seit Herbst 2006 gibt es die              kontinuierlich bearbeitet und vorangetrieben
mann-Arbeitsplätze, von denen es in Dort-       Lkw-Entlastungszone. Demnach müsste die                wird. Nach einer ersten Berechnung stehen
mund so viele nicht mehr gibt. Also: Der Ha-    Nordstadt für den Lkw-Durchgangsverkehr                rund 15 Millionen Euro Investitionskosten
fen ist in seiner wirtschaftlichen Bedeutung    mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ei-              im Raum. Ich hoffe, dass die Verwaltung am
keineswegs zu unterschätzen.

Und für die nördliche Innenstadt?
Abgesehen davon, dass auch der ein oder
andere Bewohner aus der Nordstadt seinen
Arbeitsplatz im Hafengebiet hat, kann man
sagen, dass der Hafen einen wichtigen Bei-
trag zur Attraktivität der Nordstadt leistet.
Das zeigt sich unter anderem beim jährli-
chen Hafen-Spaziergang. Ich freue mich,
dass sich die Veranstaltung so etabliert hat.   Dr. Ludwig Jörder: „Ich würde mich freuen, wenn die Infrastruktur der Speicherstraße in Ordnung gebracht würde.“
Sie ist wichtig für uns, weil sie Bürger aus
anderen Stadtteilen neugierig macht und ein-    gentlich tabu sein. Das Problem ist, dass              Ende nicht zu dem Ergebnis kommt: ,Zu teu-
lädt, die Nordstadt und das Hafenviertel zu     nicht hinreichend oder gar nicht kontrolliert          er, machen wir nicht‘.
entdecken. Das Hafenkonzert ist ein weiteres    wird und die Verwaltung in dieser Frage auf
Beispiel für das Engagement der Hafen AG.       die Polizei verweist. Ich weiß aber auch, dass         Bedauern Sie, dass sich für die Speicher-
Der Hafen unterstützt uns, indem er finan-      nicht jede Lkw-Fahrt dem Hafen zuzurechnen             straße kein finanzstarker Entwickler gefun-
zielle Mittel und die notwendigen Fläche be-    ist. Die geplante Nordspange könnte eine al-           den hat?
reitstellt oder, wie beim Hafen-Spaziergang,    ternative Route werden und zur Entlastung              Damit ist das Vorhaben ja nicht aufgege-
selbst attraktive Angebote realisiert.          beitragen. Auch in Eving.                              ben, die Speicherstraße mit Büros, Gastro-
                                                                                                       nomie und Kreativwirtschaft zu füllen. Ich
Ein Industriegebiet löst immer auch Verkeh-     Bis zum Bau dürften Jahre ins Land ziehen.             würde mich aber schon freuen, wenn end-
re aus…                                         Haben Sie den Eindruck, dass die Politik das           lich die Infrastruktur in Ordnung gebracht
Ja, der klassische Konflikt zwischen wirt-      Projekt engagiert verfolgt?                            würde. Mal abgesehen von der Speicher-
schaftlichen Interessen und den Interessen      Die Politik auf jeden Fall. Mir ist klar, dass         straße: Was Gastronomie, Freizeit und Kul-
der Anwohner, die die Belästigungen durch       bis zur Realisierung noch eine Menge pla-              tur betrifft, da hat sich das Hafen-Viertel
Lkw so gering wie möglich halten möchten.       nerische Vorarbeit zu leisten ist und die not-         ohnehin schon zu einem absoluten Brin-
Ich denke, dass der Hafen sehr gut an das       wendigen Flächen von TKS zu sichern sind.              ger entwickelt.
überregionale Autobahn- und Straßennetz         Das hätte man alles früher wissen können.
angebunden ist. Weniger gut erscheinen mir      Gehen sie aber davon aus, dass die Politik             Wie beurteilen Sie den Bau der KV-Anlage?
die verkehrlichen Gegebenheiten innerhalb       am Ball bleibt. Laut Auskunft der Verwal-              Ambivalent. Mir ist klar, dass die Logistik
des Hafengebietes. Ich bin mir nicht sicher,    tung wird ,unter Hochdruck‘ an der Nord-               als Wirtschaftszweig hoch gehandelt wird.
ob die Dimensionierung der Straßenquer-         spange gearbeitet.                                     Aber Logistik hat eben auch einen relativ ho-
schnitte ausreicht für den Schwerlastver-                                                              hen Flächenverbrauch mit vergleichsweise
kehr, mit dem wir es zu tun haben. Vor allem    Gilt das auch für den Vollanschluss der West-          wenig Arbeitsplätzen, und natürlich löst die
müssen wir es hinbekommen, dass die um-         faliastraße an die verlängerte Mallinckrodstra-        KV-Anlage zusätzlichen Verkehr aus. Klar ist
liegenden Wohngebiete vom Lkw-Verkehr           ße, (OWIIIa), der eine direkte An- und Abfahrt         aber: Nur wohnen allein, das funktioniert in
entlastet werden. Wir müssen alles tun, um      aus und in Richtung Huckarde bieten würde?             einer Großstadt wie Dortmund nicht.

                                                                                                                                                                      11
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               Serie

      UNTERNEHMENS-
         PORTRAIT

     Alles fest im Griff
     Dolezych: Auf dem Weltmarkt zuhause
     Stabilität ist eine Vorgabe, die jeden technischen Bereich tangiert. Sie si-
     chert und leitet. Stabilität ist allerdings auch ein Begriff, der sich in unter-
     nehmerischem Sinne verstehen lässt. Wenn die Familie Dolezych ihre 1935
     gegründete Firma immer noch führt, sie von einem neun Angestellten star-
     ken Betrieb zu einem weltweit 600 Mitarbeiter umfassenden Unternehmen
     für Transportsicherung und Hebetechnik ausbaut, dann bedeutet Stabilität                           Familienunternehmen ein. Dass Ladungssi-
     nicht nur das Fortführen von Tradition, sondern setzt ständige Weiterent-                          cherung überall auf der Welt ein Thema ist,
                                                                                                        ist das eine, das andere aber die Tatsache,
     wicklung und das Ausrichten auf neue Märkte voraus – eben Anpassung                                dass reine Handelsbeziehungen zum Bei-
     an jeweilige Gegebenheiten.                                                                        spiel mit Unternehmen aus dem Bereich
                                                                                                        Kupferbergbau in Chile nicht mehr genug

     S   eile, Ketten, Schlingen aus Textilien,
         Schäkel, Ösen, Zurrgurte – wer die
     Produktionsstätte des Unternehmens am
                                                         immer auf den Weg machen. 180 Mitarbei-
                                                         ter sind am Hafen beschäftigt, und nach dem
                                                         Dortmunder Vorbild sind auch die anderen
                                                                                                        waren. „Das Exportieren reichte nicht mehr
                                                                                                        aus“, so Krosta, „die Kunden wollten nicht
                                                                                                        mehr sechs Wochen warten, bis das Schiff
     Dortmunder Hafen besucht, dem fallen                Produktionsstätten aufgebaut, die Dolezych     mit dem bestellten Material in Valparaiso
     aufgerollte Ketten mit dicken Gliedern auf,         in China, Polen, Chile, der Schweiz und der
     die demnächst auf Tiefladern dafür sorgen,          Türkei unterhält. „Maschinen, Materialien,
     dass schwere Baugeräte wie Bagger in                Arbeitsabläufe sind überall identisch“, sagt
     Kurven nicht den Beschleunigungskräften             der Leiter der Marketingabteilung, Alexan-
     zum Opfer fallen, der sieht wie Schlangen           der Krosta. Länderspezifisch seien nur die
     nebeneinanderliegende Drahtseile, deren             voneinander abweichenden Normen und
     Enden verflochten werden, um schwere                Standards, nach denen jeweils gefertigt
     Lasten in große Höhen zu hieven und farbi-          würde. Den Sprung auf den Weltmarkt hat
     ge Zurrgurte, die bald auf Lkw und Schiffen         Firmenchef Udo Dolezych gewagt, als er in
     helfen, dass Ladungen nicht verrutschen.            den 90er Jahren begann, das Unternehmen
     Vernähen, spleißen, auf Länge arbeiten –            auf breitere Füße zu stellen – bereits 1992
     alles bei Dolezych ist darauf ausgerichtet,         wurde die Niederlassung im polnischen Kat-
     die physikalischen Kräfte zu bändigen, die          towitz gegründet. 2011 schließlich trat mit
     sich ergeben, wenn Waren sich wie auch              Tim Dolezych die dritte Generation in das      Von der Ladungssicherung über, den Einsatz von Schleppschlingen

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2 | 2016
  Fotos: dolezych

                                                                       Firmeninhaber Udo
                                                                       Doelzych und Sohn

                                                                                                                                                     „
                                                                       Tim Dolezych, der
                                                                       2011 ins Unterneh-
                                                                       men eingetreten ist.                                                           Früher stand der
                                                                                                                                                        Hafen für Kohle- und
                                                                                                                                                        Eisenumschlag, heute
                                                                                                                                                        für Container.“
                                                                                                                                                     	 Klaus Löher (78), Rentner

                                                                          ist man auch mit Vertriebsstätten aktiv, die    nationen getestet werden,
                                                                          Rahmenbedingungen dort sind nur derzeit         manchmal aber auch völlig
                                                                          alles andere als einfach. Zurrmittel unter-     neue Werkstoffe. Die Kunstfaser Dyneema®
                                                                          liegen zwar keinen Exportbeschränkungen,        ist z.B. solch eine Hochleistungsfaser, die
                                                                          daran also könne es nicht liegen. Aber na-      sich als wesentlich reißfester als Polyester
                                                                          türlich wirkten sich politische Probleme im-    herausstellte. Damit lassen sich Produkte
                                                                          mer auch auf den Handel aus. Japan und die      herstellen, die leistungsfähiger und leichter
                                                                          eigene Niederlassung in den USA würden          sind, was beispielsweise bei der Montage
                                                                          vom Standort China aus versorgt, alle diese     von Windkrafträdern eine wichtige Rolle
                                                                          Märkte bezeichnet er als „superspannend“.       spielt. „Wenn sie eine Riesenturbine 100
                                                                          Mit dem Aufbau eines Stützpunktes in            Meter hoch heben müssen, dann kann die
                                                                          Connecticut hat man sich 2013 auch dem          textile Rundschlinge aus Polyester allein
                                                                          amerikanischen Markt gewidmet. Das A und        schon 1000 Kilogramm wiegen. Mit Dynee-
                                                                          O sei die gute Zusammenarbeit mit den Ge-       ma® aber reduziert sich hier das Eigenge-
                                                                          schäftspartnern, die das Unternehmen vor        wicht um rund 60 Prozent auf nur rund 350
                                                                          Ort vertreten würden. „Wir haben dort zum       Kilogramm“, erklärt Krosta. Ein weiterer
                                                                          Glück einen Geschäftsführer gefunden, der       Vorteil sei, dass sich die dünnere Schlinge
                                                                          sich sehr gut auskennt und das Geschäft in      viel besser handhaben lasse, sie sei zudem
                                                                          die richtigen Bahnen lenkt.“ Der amerika-       schnittfest.
                                                                          nische Markt sei längst nicht so hochtech-      Das wirkt wie Wissenschaft. Handfester
                                                                          nisch, wie man sich das hier vielleicht vor-    geht es da noch in der Halle zu, in der Ge-
                                                                          stellt, es würden eher die simplen Produkte     org Dobre mithilfe einer Presse gewundene
                                                                          nachgefragt. „Was die Berechnung von Las-       Stahlseile an den Enden mit Schlaufen ver-
                                                                          ten und überhaupt die Theorie anbelangt,        sieht. Die Maschine, an der er steht, presst
                                                                          sind wir hier deutlich weiter.“ Dolezych hat    mit der Kraft von 600 Tonnen das geschlun-
                                                                          schon 1997 mit der „Trucker‘s Disc“ eine        gene Seilende mit einer Aluklemme zusam-
                                                                          Berechnungsscheibe zur Ladungssicherung         men. In der Kettenkonfektion versieht René
                                                                          entwickelt. Mit der Scheibe war der Fahrer      Plewe Ketten mit Haken, indem er Splinte
                    angekommen ist, sie wollten eine Präsenz              eines Lkw, der beispielsweise Stahlcoils        durch die Verbindungsglieder schlägt. Rat-
                    vor Ort.“                                             transportiert, nicht länger abhängig von sei-   schen und Haken, Ketten und Bänder, Seile
                    Er gibt an, dass Dolezych inzwischen mit              nem Gefühl für die richtige Sicherung der       und Draht verlassen das Unternehmen vom
                    Unternehmen aus mindestens 50 Staaten                 Ladung, er konnte sie nun einfach ablesen,      Hafen aus, damit die Kunden weltweit si-
                    weltweit Geschäftsbeziehungen unterhält,              statt aufwendig zu berechnen.                   cher sein können, dass nicht aus den Fugen
                    und das soll nicht das Ende sein. Den Markt           Über 100 patentierte Produkte hat das Un-       gerät, was besser halten sollte.
                    in Indien habe man sich bereits angeschaut,           ternehmen, das eine eigene Abteilung für        Alexander Krosta geht durchs Lager, er
                    und Australien sei ebenso wie Südafrika               Forschung und Entwicklung unterhält, bis-       nimmt eine braune Rundschlinge aus einer
                    ein interessanter Standort für Geschäfte. In          lang entwickelt. Manchmal sind es bereits       Kiste. Tragfähigkeit 6000 kg steht darauf
                    den riesigen Märkten Russland und Ukraine             bekannte Materialen, die in neuen Kombi-        gedruckt. Reißen würde sie aber erst, wenn
                                                                                                                          die Kraft von 42 Tonnen auf sie einwirkt.
                                                                                                                          „Die Sicherheitsnorm sieht ein Verhältnis
                                                                                                                          von 1 zu 7 vor“, erklärt er, „und das ist eine
                                                                                                                          Spanne, auf die man sich verlassen kann.“
                                                                                                                          Der Duft von Öl liegt in der Luft, Maschinen
                                                                                                                          geben den Takt vor, kleine Ambosse neh-
                                                                                                                          men Hammerschläge auf. Nebenan werden
                                                                                                                          Gurte vernäht, und eine Industrienähma-
                                                                                                                          schine von Dürkopp-Adler rattert kräftig
                                                                                                                          durch das dicke Polyestermaterial. Eine
                                                                                                                          Jeans verschlingt diese Maschine sicher
                                                                                                                          schon zum Frühstück.

n bis hin zu Rundschlingen für das Verladen eines U-Bootteils: Dolezych hat alles fest im Griff.

                                                                                                                                                                                    13
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     Gegen den Stau
     Am Gewerbepark Hansa in Huckarde
     Bis zum Bau der entlastenden Nordspange wollen sie nicht warten: Die Un-
     ternehmer aus dem Gewerbepark Hansa in Huckarde wünschen sich mög-
     lichst schnelle Lösungen, um die Staus auf der Emscherallee aufzulösen.                               Thorsten Schmitz-Ebert, Erwin Pfänder, Uwe Büscher
                                                                                                           und Rainer Pubanz (v.l.).

     B  ei einem Ortstermin mit Uwe Büscher,
        Vorstand der Hafen AG, präsentierten die                                                           Finanzspritze
     Gewerbetreibenden Joachim Kössel, Rolf
     Hahn, Erich Menges und Michael Kopka Vor-
     schläge, um die Situation zu entschärfen.
                                                                                                           A   uch sechs Jahre nach Stilllegung der En-
                                                                                                               vio Recycling GmbH sind viele Familien der
                                                                                                           ehemals Beschäftigten auf Unterstützung an-
     Das Problem sehen sie in den beiden aufein-                                                           gewiesen. „Das gilt vor allem für Kinder“, weiß
     anderfolgenden Kreuzugen Lindberghstraße/                                                             Erwin Pfänder, der fünf Jahre als Ombuds-
     Emscherallee sowie Hülshof/Paservalstraße/                                                            mann die Interessen der Envio-Mitarbeiter ver-
     Rohwedderstraße. „Der Doppelknoten“, wie                                                              treten hat. Mit einer Spende von 10.000 Euro
     Joachim Kössel von der JKK-Unternehmens-                                                              an den „Stiftungsfonds für die betroffenen Kin-
     beratung formuliert.                                 darauf, dass die im Rat der Stadt beschlos-      der des Dortmunder PCB-Skandals“ möchte
     Er soll, so der Vorschlag der Gewerbetrei-           senen Maßnahmen umgesetzt werden“. Be-           die Dortmunder Hafen AG ihren Teil beitragen,
     benden, aufgelöst werden, indem die Kreu-            sonders wichtig seien der Bau der Nordspan-      Kindern den Übergang von der Schule in das
     zung Emscherallee/Lindberghstraße durch              ge und der Vollanschluss der Westfaliastraße     Berufsleben zu erleichtern. „Mit den Mitteln
     einen Kreisverkehr ersetzt wird. Und: Wer            an die OWIIIa. Ein Kreisverkehr an der Lind-     können beispielsweise die schulische Fortbil-
     von der Lindberghstraße Richtung Mengede             berghstraße könne möglicherweise Rückzah-        dung oder die Führerschein-Ausbildung finan-
     fährt, soll am Kreisverkehr vorbei direkt auf        lungen für die mit Mitteln des Landes NRW        ziert werden“, sagt Thorsten Schmitz-Ebert,
     die Emscherallee geführt werden.                     gebaute Kreuzung zur Folge haben. Gleich-        Dezernent für betrieblichen Arbeitsschutz bei
     Hafen-Vorstand Uwe Büscher verwies auf               zeitig zeigte sich Büscher aber offen für wei-   der Bezirksregierung Arnsberg. „Das Geld
     das breit angelegte Beteiligungsverfahren            tere Maßnahmen. Er gehe davon aus, dass          kommt direkt bei den Kindern an“, dankt Er-
     mit Bürgern und das daraus entstandene Ver-          sich bereits Öffnung der Hafen-Abfahrt von       win Pfänder und betont: „Der Dortmunder Ha-
     kehrskonzept für den Hafen. „Ich lege Wert           der Autobahn 45 positiv auswirken werden.        fen hat uns immer zuverlässig geholfen.“

      Wechsel an der Spitze                                                                                Vor seinem Wechsel zur Dortmunder Ei-
                                                                                                           senbahn war er seit 2010 als Geschäfts-

                      F   ührungswechsel bei
                          der Dortmunder Ei-
                       senbahn: Anfang März
                                                          und der DE Infrastruktur GmbH (DI) in
                                                          Dortmund übernommen. Er folgt damit
                                                          auf Wolfgang Franz, der nach fast acht
                                                                                                           führer der DB European Railservice
                                                                                                           GmbH tätig und leitete zusätzlich seit
                                                                                                           2013 den Controlling-Bereich Fahrzeug-
                       hat Dr. Roland Kitsch-             Jahren als Geschäftsführer in die passive        management der DB Fernverkehr AG.
                       ler (42) die Geschäfts-            Phase seiner Altersteilzeit gegangen ist.        Die Geschäfte der DE und der DI wird
                       führung der Dortmunder             Dr. Roland Kitschler ist Dortmunder und          Dr. Roland Kitschler gemeinsam mit Götz
                       Eisenbahn GmbH (DE)                promovierter Wirtschaftswissenschaftler.         Jesberg führen.

                                                                DOKOM21 Online Backup
                                                                 Wir sichern Ihre Unternehmensdaten
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                                                                 ü Daten standortunabhängig sichern und wiederherstellen
                                                                 ü regelmäßige, automatische Durchführung
                                                                 ü Minimierung von Fehlerquellen
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                                                                 ü Unternehmensdaten vor internen und externen Gefahren
                                                                     im DOKOM21 Rechenzentrum in Dortmund geschützt

                  Meine Sicherheit
                                                                 t:0231.930-94 02 • www.dokom21.de

14
2 | 2016

             Serie

        SIEBEN                                                                                                                                „   it dem Hafen verbinde
                                                                                                                                                 M

        FRAGEN
                                                                                                                                                 ich eine für Dortmund
                                                                                                                                                 gewinnbringende Kneipen-
                                                                                                                                                 szene, die sich hoffentlich
                                                                                                                                                 noch einmal aufstellt.“
                                                                                                                                                  Albert Rossell, (47),
                                                                                                                                                  Rechtsanwalt

    Nicht jedes Schiff und jeder Schubverband können
    in den Dortmunder Hafen einlaufen. Eine bestimmte
    Länge darf nicht überschritten werden.

1. Kaiser Wilhelm II kam im August 1899                5. 2002 wurde im Dortmunder Hafen eine                 B   	Das Segelschulschiff Gorch Fock.
    zur Hafen-Einweihung. Im März 1899                      eher ungewöhnliche Fracht umgeschla-                C   	Das alte Dortmunder Rathaus.
    aber löschte bereits das erste Kanal-                   gen. Eine Zeitlang ist dabei jeden Tag
    schiff namens „Dortmund“ in den neu                     ein Binnenschiff beladen worden. Um                7. Wie lange dauert im Schnitt ein Schiff-
    gebauten Anlagen seine Fracht. Was                      welche Fracht ging es?                                 stransport von Dortmund nach Ham-
    hatte die „Dortmund“ an Bord?                       A 	Um Wechselbrücken und Sattelauflie-                    burg bei einer mittleren Geschwin-
A 	Lebensmittel                                            ger.                                                   digkeit von 12km/h und maximaler
B 	Erz                                                 B 	Um das Stahlwerk Phoenix in Hörde.                     Fahrtdauer von 16 St./Tag?
C 	Holz                                                    Chinesen demontierten die Anlage und               A 	Knapp zwei Wochen.
                                                            ließen Teile im Hafen beladen, um sie              B 	Ungefähr sechs Tage.
2. S
    chubverbände, die Dortmunds Hafen                      zur Verschiffung über See nach Rotter-             C 	Drei Tage.
   anlaufen, dürfen über eine bestimmte                     dam zu bringen.
   Länge nicht hinausgehen. Nämlich?                    C 	Um Autos aus dem Bochumer Opel-
A 	185 Meter                                               Werk. Weil die Transportkosten auf der             LÖSUNGEN
B 	350 Meter                                               Straße stark gestiegen waren, wurden               1B//2A//3C//4A//5B//6A//7B
C 	100 Meter                                               die Neuwagen kurzerhand per Schiff zu              Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt.
                                                            ihrem Empfänger befördert.
                                                                                                               0-2 Punkte:
3. W
    er ist eigentlich der Betreiber der                                                                       Da ist noch deutlich Luft nach oben.
   Schleuse Henrichenburg?                              6. Besucher des Alten Hafenamtes stau-
A 	Der Landschaftsverband Westfalen-                       nen immer wieder über den eindrucks-               2-5 Punkte:
    Lippe (LWL). Er betreibt bereits das alte               vollen Mosaikfußboden im Erdge-                    Gutes Basiswissen.
    Schiffshebewerk Henrichenburg und                       schoss. Was zeigt er eigentlich?
                                                                                                               5-7 Punkte:
    den Schleusenpark Waltrop als Indust-               A 	Die Hansekogge mit dem Dortmunder
                                                                                                               Glückwunsch: Sie sind auf dem Weg
    riemuseum.                                              Wappen auf dem Segel.                              zum Hafen-Experten.
B 	Die Wasserschutzpolizei
C 	Das Wasser- und Schifffahrtsamt
    Duisburg-Meiderich

4. N
    achdem es mit den Restaurants „Ha-
   fenglück“ und „Hafenliebe“ auf Dauer
   nicht funktionierte, ist nun das „Tyde“
   in die Immobilie unterhalb des Alten
   Hafenamtes gezogen. Wie ist das
   Gebäude früher genutzt worden?

A   	Dort befand sich eine Seilerei.
B   	Als Lagerhalle.
C   	Als Montagehalle für Industrieanlagen.
                                                        Im Sommer sind die Tische und Stühle am Tyde unterhalb des Hafenamtes prall gefüllt. Dass die Immobilie als
                                                        Gaststätte genutzt werden würde, war bei ihrer Fertigstellung freilich noch nicht abzusehen.

                                                                                                                                                                              15
Alles geben auf den Recyclinghöfen
                     www.edg.de
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