Dr. Xenia Awerkiewa, Institut für Geographie, Russische Akademie der Wissenschaften - Vortrag am. 19 März 2015, IFL, Leipzig
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Dr. Xenia Awerkiewa,
Institut für Geographie, Russische Akademie der Wissenschaften
Vortrag am. 19 März 2015, IFL, Leipzig•Von anderen Forschungssträngen
immer getrennt
•Jetzt – sehr politisiert
Depressiv=schwach?
Arktis-Forschungen Bis 2000: sehr populär
•Die größte Bevölkerungsverluste Depressive Räume
•Man weiß, dass man schrumpft
Industriestädte der
Kleinstädte in der
Ressourcenstädte vorangegangenen
regionalen Peripherie
industriellen Phasen
Siedlungs-
geographie
•1/6 bis 1/3 aller Städte Russlands
•Soziale Konflikte, Proteste – von Regierung wahrgenommen •Nah zur
•Viele föderale, regionale „Rettungsprogramme“ Demographie
•Komplexe Investitionsprogramme („auf dem Papier“)
•Verantwortung der lokalen Business-Elite
•„Managing down“- Programme (geplanter Rückbau)
Monoindustrielle StädteStädte mit
Depressive Städte Schrumpfende Städte
Bevölkerungsrückgang
(Депрессивные города) (Сжимающиеся города)
(Убывающие города)
Bevölkerungsrückgang Bevölkerungsentwicklung ist Bevölkerungsrückgang
kein bedeutender Faktor
Städtische Raumetwicklung Räumliche Schrumpfung:
ist unbeachtet Städtische Raumetwicklung Stadt wird dichter und
ist unbeachtet kompakter bebaut GULAG-System im Norden und Osten (Lager + Einschränkungen) 1925-1970
Zwangsmigration: ethnische, besondere soziale Gruppen (z B. „Kulaki“ usw.) 1925-1985
Militärisch geschlossene administrativ-territoriale Städte 1960-1980
Großprojekte mit Propagandaunterstützung 1930-1990
Arbeitskraft-Entsendung (nach der Hochschule) 1968 – 1991 Krasnoturjinsk, Sverdlovsk region
80000
Nordzulage (bis jetzt) 70000
Infrastrukturanreize: gute Ausstattung von 60000
Einwohner
50000
Großstädten wie z.B. Workuta 40000
30000
20000
10000
0
1897 1908 1926 1939 1946 1959 1967 1979 1989
20 Jahren350
300
Zahl den Städten
250 Bevölkerungs-
Verlust
200
Zahl den Einwohnern 5…10 %
150
10…20 %
„Mini-Stadt“ 250
Kl. Großstadt 100 000 – 250 000 Stadtbevölkerung
Mtl. Großstadt 250 000 – 500 000 2
Bevölkerungs-
500 000 – 100 000
Mio.Einwohner
Gr. Großstadt 1,5 Verlust
Millionenstadt >1 000 000 1 5…10 %
10...20 %
0,5 > 20 %
0
< 20 20-50 50-100 100-250 > 250
StadtbevölkerungBevölkerungsbewegung in „Mini-Städten“, 2010/1989
Wachstum Schrumpfung
Top-10 der wachsenden und schrumpfenden Städte, %
Alle Mini-
StädteBevölkerungsdynamik in den Städten Russlands 1989-2010
Zentrum
Nord-Regionen
Ural
Erdöl-Regionen
«Kuzbass» „BAM“
Wolga
Süd-Regionen Erdöl-Regionen
Bevölkerungsentwicklung
1989-2010
>20%-Abnahme
0-20%-Abnahme
WachstumBevölkerungsbewegung in Ural Bevölkerungsbewegung in Ural
Bergbau Region, 1989/1959 Bergbau Region, 2010/1989
2010/1989
Perm Krai
Perm Krai
Altindustrielle Region:
Kisel Bergbau Kisel
Sverdlovsk Sverdlovsk
Waldabholzung
Region Region
Hüttenwerke
Maschinenbau
Lange Geschichte von
Zwangsmigration und
Entsendemigration
Während des Krieges
evakuierte Werke
Jetzt:
Rohstoffvorräte sind
erschöpft Tscheljabinsk
Tscheljabinsk
Maschinenbau nur in Region
Region besonderen Städten
Polarisierung 1750 – Bergbau- und Hütten-Stadt
1860er – Steinkohlebergbaustadt
1930er – Steinkohleabbau-Kombinat + GULAG (Waldabholzung)
1950er – „Stalin-Stadtbebauung“ 70
Bevölkerungsentwicklung
1960-1970 – GULAG-Niedergang
60
50
1980er Kohleabbau wird total unrentabel
40
1993 – Beginnt die Restrukturierung
30
2001 – Die letzte Zeche wird stillgelegt 20
2013 – Maschinenbau beginnt 10
0
1860 1897 1917 1931 1939 1959 1967 1979 1989 2002 2010 2014Bauleitung Warenhaus
Kulturhaus WohnhausHochhäuser
Stadtzentrum
1-2-Familienhäuser
Hochhäuser Bergleute – weg, aber die Stadt bleibt lebendig (Wohnzertifikate: 1,2 statt 11 Tsd.) „Stadtbedienende“ Industrie wird zur wichtigsten Branche, entsteht die Baumaterial-Herstellung (1998-2002 nur Brotfabrik und Bekleidungswerk) Die Rentner bleiben in der Stadt Der Stadtraum interessierte niemanden Unterstützung der Föderationsregierung für Einwohner der baufälligen Gebäude Neubau am Stadtrand Pendelwanderung in Nachbarstädte Arbeit in Gefängnissen
Hochhäuser
in Zentrum
Kisel Kospasch
Abgebaute Hochhäuser
1-2-Familien-
häuser =
Kleingärten
Von 8 000 auf 1500 EinwohnerBevölkerungsentwicklung in nördlichen Städten von 1989 bis 2010
Workuta
Inta
Bevölke- Stadt- Bevölkerungs-
rungsdichte, bevölkerung entwicklung, %
Einw./q.km Tsd.Einw.
Hoher Norden
Räume, die dem Hohen Norden gleichgestellt sind Karte von Ewgenij Denisow(Pechora Kohlebecken
Workuta. 61,5 Einwohner Inta. 28,5 Einwohner
Entstanden in 1930er Jahren als GULAG-Punkte für Kohleabbau
Nach dem Zweiten Weltkrieg zu Städten geworden
Bestehen aus einer „Kernstadt“ und zahlreichen Siedlungen
Liegt hinter dem Polarkreis Liegt vor dem Polarkreis
kein Baum in der Stadt, keine Kleingärten Stadt mit Bäumen, mit Kleingärten
Kokskohle (5 Zechen/13) Energiekohle (1 Zeche/5)
vom Holzbau zu Plattenbau Vom Holzbau zu Ziegelbau
Kohleabbau + andere Funktionen: Monoindustrielle Stadt
Militär „Pendlerstadt“
Zentrum für Rentierzüchter Tourismus (hilft und stört gleichzeitig)
Erdgastransit
Stadt ohne Zukunft: ungesteuerte
Schrumpfung und Sanierung SchrumpfungKohleabbau Bevölkerungsentwicklung
140
Kohleabbau, Mio. T.
Workuta Inta 120
100
Bevölkerunszahl
80
61% Workuta
60
Inta
40
53%
Zahl der 20
Zechen
0
1959 1967 1979 1989 2002 2010 2014„Halte die Stadt sauber“
Workuta, Hauptplatz
1978: Stadtplan und
Entwicklungsprogramm für
250 000 Einwohner
1990er Restrukturierung:
6 Zechen wurden Stillgelegt
Wohnzertifikate
Zwangsaussiedlung:
Workuta Halmer-U-Siedlung wurde
geschlossen
die Einwohner mit
bewaffneten OMON-
Soldaten ausgesiedelt
Ring-Siedlungen:
Zechen Leer oder halbleer
existieren „auf dem Papier“
Existieren
Stillgelegt1. Einige Siedlungen haben besondere Funktionen
2. Wohnzertifikate (nur für 1/3 aller Abwandernden):
sehr teuer
unklare Regeln der Zertifikat-Verteilung
3. Privatisierte Wohnungen und Zuzugs- und Wohnerlaubnis
im Norden («прописка»)
höhere Rente
niedriges Rentenalter
andere soziale Vergünstigungen
4. Viele Bergleute haben schon selbst die Wohnungen
„im Süden“ gekauft
5. Schrumpfung „nachweisen“: beweisen, dass die Häuser
baufällig sind
viel Bürokratie
zu teuer
6. Kein Geld für den Abriss
nur hölzerne Gebäude wurden abgerissen oder verbrannt Hier wird ein paar Fotos stehen
Gegründet Bevölkerungs-
Stadt Bevölkerung, 2010 (Stadt geworden) entwicklung
2010/1989, %
Mittelstädte Kineschma 88 164 1429 84
(50 – 100 Tsd. 1393
Einwohner)
Schuja 58 486 84
Witschuga 37 583 (1925) 76
Furmanow 36 144 (1918) 78
Тejkowo 34 976 (1918) 92
Kleinstädte Kokhma 29 411 (1925) 109
(12 – 50 Tsd. Einwohner) Rodniki 26 310 (1918) 82
Priwolschsk 16 747 (1938) 81
Juscha 14 170 (1925) 68
Sawolschsk 12 045 (1954) 73
Jurjewets 10 210 1225 62
Nawoloki 10 206 (1938) 82
„Ministädte" Komsomolsk 8 693 (1950) 75
(< 12 Tsd. Einwohner) Putschesch 8 588 1793 68
Gawrilow Posad 6 434 16. Jhd. 76
Pljos 2 340 1410 58Schrumpfung ist nur in
Hochhäusern bemerkbar
Bevölkerungsentwicklung
30000
25000
20000
15000
10000
5000
0
1926 1939 1959 1967 1979 1989 2002 2010 2014 Allmähliche
Entwicklung
Natürlicher und
migrationsbedingter
Bevölkerungs-
rückgang
Die Stadt =
Gesamtheit der
Siedlungen
Schlechte
Lebensbedingungen
Ohne
Wasserleistung
Ohne Zentralheizung
Gemischte
Bebauungsstruktur:
1-2-Familienhäuser
Platten-/Ziegelbau Die Staatsregierung begreift allmählich, dass der Bevölkerungsverlust unumkehrbar wird
Föderale und regionale Programme:
für die Städte im Hohen Norden (Abwanderungshilfsprogramme)
Für die monoindustrielle Städte (Diversifikation und Verbesserung der Stadtumgebung)
Industriestädte der Kleinstädte in der
Ressourcenstädte vorherigen regionalen Peripherie
industriellen Phasen
•Man weiß, dass man schrumpft •Schlechte •Alle Entwicklungsprogramme zielen
•Verantwortung der lokalen Lebensbedingungen, aber auf Bevölkerungswachstum ab (sonst
Businesselite: viele Varianten von Eigentum bekommt die Stadt kein Geld)
•Lokale (Kleingarten, Garage usw.) •Bebauung mit 1-2-Familienhäuser: die
Entwicklungsprogramme, die •Niedrige Mobilität der Schrumpfung ist „unsichtbar“ und
auch Schrumpfung zulassen Einwohner ungesteuert.
•Umzugsunterstützung •Langzeitpendlertum (1-2 •Letzte Hoffnung: Wachstum durch
•Infrastruktur-Projekte Wochen) statt Abwanderung Zuzug aus ländlichen Räumen
•Besonders wichtig im Norden„Wir sind nicht depressiv“
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