Von AmsterdAm bis Zürich - 29 europäische Städte im Vergleich
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5/2009 Von Amsterdam bis Zürich 29 europäische Städte im Vergleich Mensch und Gesellschaft Raum und Umwelt Wirtschaft und Arbeit Präsidialdepartement
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Inhalt Zusammenfassung 3 summary 5 1 eINLEITUNG 6 2 Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung 8 2.1 Wohnbevölkerung 8 2.2 Natürliche Bevölkerungsbewegung 10 3 Räumliche Betrachtungen 11 3.1 Flächenmässige Ausdehnung 11 3.2 Bevölkerungsdichte 11 4 Preise und Löhne 12 4.1 Preisniveaus mit und ohne Miete 12 4.2 Lohnniveau 13 4.3 Arbeitszeit in Relation zum Preis von Produkten 14 Herausgeberin, Redaktion und Administration 5 Lebensqualität und Lebenszufriedenheit 15 Stadt Zürich 5.1 Der Lebensqualitäts- und Sicherheitsindex von Mercer 15 Präsidialdepartement 5.2 Lebenszufriedenheit im Rahmen von Urban Audit 15 Statistik Stadt Zürich 5.3 Beziehungen zwischen Lebenszufriedenheit, Lebensqualität und Sicherheit 16 Autoren Mauro Baster 6 Wohnen 18 Josef Troxler 6.1 Personen pro Wohnung (Belegungsdichte) 18 Auskunft 6.2 Wohnfläche 19 Mauro Baster Telefon 044 250 48 90 Josef Troxler 7 Verkehr 20 Telefon 044 250 48 15 7.1 Einleitung 20 Internet 7.2 Motorisierungsgrad bei Personenwagen 20 www.stadt-zuerich.ch/statistik 7.3 Motorräder 20 Preis Einzelverkauf Fr. 15.– 8 Tourismus 21 Artikel-Nr. 1 000 617 Abonnement Fr. 85.– Artikel-Nr. 1 000 459 9 Übersicht 22 umfasst ca. acht Analysen jährlich Reihe QuelleN 23 Analysen ISSN 1660-6981 GLOSSAR 26 Bezugsquelle Statistik Stadt Zürich Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Karten 27 Napfgasse 6, 8001 Zürich Telefon 044 250 48 00 Telefax 044 250 48 29 Copyright Statistik Stadt Zürich, Zürich 2009 Abdruck – ausser für kom- Zeichenerklärung merzielle Nutzung – unter Ein Strich ( – ) anstelle einer Zahl bedeutet, dass nichts vorkommt ( = Null ). Quellenangabe gestattet Eine Null (0 oder 0,0) anstelle einer anderen Zahl bezeichnet eine Grösse, die kleiner ist 9.10.2009 als die Hälfte der kleinsten verwendeten Einheit. Committed to Excellence Drei Punkte ( ... ) anstelle einer Zahl bedeuten, dass diese nicht erhältlich ist oder dass sie nach EFQM weggelassen wurde, weil sie keine Aussagekraft hat.
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Zusammenfassung Vielfalt in Europa: Diese Aussage trifft auch auf die muss, um in den Genuss des berühmten Doppel- 29 Städte zu, die in dieser Studie mittels verschiede- Hamburgers «Big Mac» zu kommen, reichen dazu ner Merkmale miteinander verglichen werden. Deut- in London, Luxemburg, Frankfurt und Zürich bereits liche Unterschiede zeigen sich schon bei der Grösse: 13 bis 15 Minuten. Für ein Kilogramm Brot muss am Wird etwa die Zahl der Wohnbevölkerung als Mass- längsten in Lissabon, am wenigsten lang dagegen stab genommen, so reicht das Spektrum von knapp in Frankfurt gearbeitet werden, während Reis in 90 000 Einwohner/-innen (Luxemburg) bis zu über Relation zu den Löhnen in Budapest am teuersten, 12 Millionen (Istanbul). Nicht ganz so ausgeprägt – in London und Barcelona dagegen am günstigsten aber dennoch beachtlich – sind die Unterschiede zu haben ist. Wird die durchschnittliche Arbeitszeit auch bei der Fläche. So besteht zwischen dem klei- für die drei Produkte in allen Städten ermittelt, so nen Lyon (das mit knapp 48 km2 wenig mehr als kann mit knapp einer halben Stunde Arbeit ein Big die Hälfte der Fläche Zürichs umfasst) und der aus- Mac und mit 20 Minuten ein Kilo Brot oder ein Kilo- gedehnten britischen Hauptstadt London mit 1579 gramm Reis gekauft werden. km2 ein Faktor von rund 1 zu 30. Wenn man den Bei der durch Befragungen der Bürgerinnen und Mittelwert (Median) betrachtet, so verkörpert Prag Bürger ermittelten Lebenszufriedenheit erzielten mit seinen 1,2 Mio. Bewohnerinnen und Bewohnern München, Luxemburg, Kopenhagen und Zürich die unter den 29 Städten die «typische» europäische höchsten Werte. Weniger zufrieden mit ihrer Lebens- Stadt, während dies bei der Fläche auf die slowe- situation waren dagegen die befragten Personen in nische Hauptstadt Ljubljana mit ihren 275 Quadrat- Bukarest und Istanbul. Die individuelle Zufriedenheit kilometern zutrifft. hängt auch von der Lebensqualität und der Sicher- Die grosse Mehrheit konnte in den vergangenen heit ab. Bei beiden Merkmalen – ausgeprägter noch fünf Jahren von einem Bevölkerungswachstum pro- bei der Sicherheit – zeigen sich zwischen den Städ- fitieren, am stärksten Luxemburg, Oslo und Mün- ten deutliche Unterschiede. Für viele Städte wird chen. Zürich reiht sich bei der Zunahme – zusammen eine hohe Lebensqualität berechnet, mit den höchs- mit mehreren anderen Städten – in einen mittleren ten Werten in Wien und Zürich. Ungünstiger wer- Wert ein. Auffallend ist Lissabon; die portugiesische den bezüglich dieses Merkmals Bukarest, Sofia und Hauptstadt musste einen markanten Bevölkerungs- Istanbul benotet. Eine sehr hohe Sicherheit weisen schwund hinnehmen. Luxemburg, die drei skandinavischen Hauptstädte Das Preisniveau wird mit demjenigen von Zürich Helsinki, Stockholm und Oslo sowie Wien und Zürich verglichen, das durchaus als teure Stadt gilt und auf. Generell kann die grosse Mehrheit der betrach- deren Preise auf den Wert 100 gesetzt sind. Etwas teten Städte ein beachtliches Sicherheitsniveau vor- tiefer ins Portemonnaie greifen muss man in Oslo. In weisen. etwa vergleichbar mit den Zürcher Preisen ist Kopen- Bei der Pro-Kopf-Wohnfläche aller Städte ermittelt hagen. In vielen Städten liegt das Preisniveau jedoch sich ein mittlerer Wert von rund 32 m2, was demjeni- deutlich tiefer. In Berlin, Barcelona und Rom findet gen der katalanischen Hauptstadt Barcelona nahe man mit einem Wert von 76 (entspricht drei Vier- kommt. Die Unterschiede zwischen den Städten sind tel der Zürcher Preise) ein Preisniveau vor, das dem jedoch sehr ausgeprägt. Flächenmässig am gross- durchschnittlichen Niveau aller betrachteten Städte zügigsten leben die Bewohner/-innen Oslos und die entspricht. Wienerinnen und Wiener, die je über 45 m2 pro Kopf Markantere Unterschiede zeigen sich bei den beanspruchen. Dies ist rund dreimal mehr, als die Löhnen. Es erstaunt nicht, dass Zürich eine begehrte Einwohner/-innen von Riga, Bukarest und Sofia zur Stadt zum Arbeiten ist, wird das Zürcher Lohnniveau Verfügung haben. Auch in Stockholm, Kopenhagen, doch nur von Kopenhagen übertroffen, und zwar Luxemburg und Zürich wohnen die Menschen mit knapp. In allen übrigen Städten wird dagegen maxi- über 40 m2 pro Person flächenmässig grosszügig. mal ein Wert erreicht, der vier Fünfteln des zürche- Nicht zuletzt interessiert auch das Auto, liebs- rischen entspricht. Auf etwa der Hälfte des Zürcher tes Kind auch für viele Städterinnen und Städter. Lohnniveaus liegen beispielsweise die Löhne in Bar- Am stärksten motorisiert sind – wohl nicht gänzlich celona, Mailand und Madrid, während sie in Buka- unerwartet – die Bewohnerinnen und Bewohner rest und Sofia fast 10-mal tiefer liegen. Roms (720 Autos pro 1000 Einwohner/-innen), aller- Löhne und Preise haben einen unmittelbaren Ein- dings dicht gefolgt von Luxemburg (684). Der mit fluss auf die Kaufkraft. Während in Bratislava und Abstand geringste Wert (136) entfällt auf Istanbul, Bukarest rund 60 Minuten lang gearbeitet werden aber auch Kopenhagen und Riga (240 bzw. 248) wei- 3 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h sen eine tiefe Autodichte aus. Bei den Motorrädern Motorisierung, also die Auto- und Motorraddichte, reicht es der italienischen Hauptstadt dagegen nicht aller Städte betrachtet, so entsprechen Oslo, Wien ganz auf den Spitzenplatz. Hier gilt Barcelona als die und München am ehesten dem europäischen Städ- «Motorrad-Hauptstadt» schlechthin, liegt der Wert tedurchschnitt, der bei etwas über 400 Autos und von 175 – bezogen auf 1000 Einwohner/-innen – doch rund 40 Motorrädern liegt. Zürich liegt diesbezüg- mit Abstand an der Spitze, während in Istanbul und lich im Mittelfeld, dies bei einer Autodichte von 345 Riga im Verhältnis am wenigsten Motorräder verkeh- und einer Motorraddichte von 54. ren (5 pro 1000 Personen). Wird die durchschnittliche 4 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h summary Diversity is one of Europe’s defining characteristics. the three benchmark products in all cities is just This statement also applies to the 29 cities that were under half an hour for a Big Mac and twenty minutes compared in this study by weighing different cri- for a kilo of bread or rice. teria. Clear differences are already apparent when When urban residents were asked to rate their looking at size: if the resident population is taken as general life satisfaction, Munich, Luxembourg, a benchmark, the spectrum ranges from just under Copenhagen and Zurich ranked highest. Respon- 90,000 inhabitants (Luxembourg) to more than 12 dents in Bucharest and Istanbul were less satisfied million (Istanbul). Not quite as pronounced, but still with their life situation. Individual satisfaction also considerable, are the differences in surface area. depends on quality of life and security. There are Thus, the ratio between relatively small Lyon (at 48 marked differences among the cities as regards both km2 slightly more than half the area of Zurich) and factors, particularly security. Many cities register a the sprawling British capital of London (1579 km2) is high quality of life, Vienna and Zurich achieving the 1:30. If we consider the median values, Prague’s 1.2 highest scores and Bucharest, Sofia and Istanbul the million inhabitants make it the most “typical” of the lowest in this respect. Very high levels of security are 29 European cities in terms of population, whereas found in Luxembourg, the three Scandinavian cities Ljubljana’s 275 square kilometres place it in the mid- of Helsinki, Stockholm and Oslo, as well as in Vienna dle of the range in terms of area. and Zurich. Most surveyed cities generally register Over the past five years, a large majority of these respectable security levels. cities has benefited from a population increase, The average per capita living space for all cities which has been most pronounced in Luxembourg, is approximately 32 m, which is close to that of the Oslo and Munich. Along with several other cities, Catalonian capital of Barcelona. But there are very Zurich posted a mid-range population increase. The marked differences among the cities. The most gen- opposite trend was observed in Lisbon, which regis- erous living spaces are enjoyed by the inhabitants tered a marked population drop. of Oslo and Vienna, who have over 45 m per capita. Zurich, which is certainly an expensive city, sets This is three times more than what is available to the the price benchmark with a value of 100. Residents inhabitants of Riga, Bucharest and Sofia. In Stock- have to dig deeper into their wallets in Oslo. Copen- holm, Copenhagen, Luxembourg and Zurich, people hagen has very similar prices to Zurich. But in many also have more generous living spaces of more than cities prices are markedly lower. Berlin, Barcelona 40 m per person. and Rome score a value of 76 (three quarters of Zur- Last but not least, the car – the favourite child ich prices), which corresponds to the average level of of many city dwellers – also drew the survey tak- all cities surveyed. ers' interest. The most motorised urbanites, and not More significant differences are seen in salaries. It altogether surprising, are the people of Rome (720 is not surprising that Zurich is a coveted city to work cars per 1000 inhabitants), closely followed by those in, because (marginally) higher salaries are found of Luxembourg (684). The lowest value (136) was only in Copenhagen. All other cities reach at best registered in Istanbul, but Copenhagen (240) and a value four fifths as high as Zurich's. In Barcelona, Riga (248) also register a low car density. In contrast, Milan and Madrid, for example, salaries are around the Italian capital does not take the top position in half of what they are in Zurich, while in Bucharest motorcycle density. Barcelona, with 175 motorcycles and Sofia they are approximately 10 times lower. per 1000 inhabitants, leads the pack by a long mar- Salaries and prices have a direct impact on pur- gin and is the “motorcycle capital” par excellence, chasing power. While in Bratislava and Budapest it while Istanbul and Riga have the smallest number takes almost 60 minutes of work to make enough of motorcycles on their roads in relative terms (5 per money to afford a McDonald’s Big Mac, in London, 1000 persons). When the average motorisation, i.e. Luxembourg, Frankfurt and Zurich, 13 – 15 minutes the density of cars and motorcycles, of all cities is are all it takes. The residents of Lisbon have to put in considered, Oslo, Vienna and Munich come closest to the longest working time to buy a kilogram of bread the European city average, which stands at slightly and those in Frankfurt the least time, while the most more than 400 cars and 40 motorcycles per 1000 expensive rice in relation to average salaries is found inhabitants. Zurich is in the middle of the range, with in Budapest and the least expensive in London and a car density of 345 and a motorcycle density of 54. Barcelona. The average working time it takes to buy 5 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 1 eINLEITUNG Der vorliegende Städtevergleich zwischen Zürich und • Stadtentwicklung Zürich: Die Angaben zur Lebens- 28 anderen europäischen Städten ist der erste dieser zufriedenheit stammen mit Ausnahme der Stadt Art, den Statistik Stadt Zürich bisher realisiert hat. Zürich aus dem Urban Audit und wurden durch Die vergleichende Städtestatistik hat in den ver- Erhebungen ermittelt. Da die Stadt Zürich in jener gangenen rund 10 Jahren enorm an Bedeutung Phase nicht im Urban Audit vertreten war, wurden gewonnen, und sie stösst auf einen wachsenden für den Vergleich die Ergebnisse der von der Stadt- und zunehmend politisch begründeten Bedarf. Inter- entwicklung Zürich durchgeführten Bevölkerungs- national vergleichbare Städteinformation wird aber befragung übernommen. Die Erhebung wird seit nicht nur auf allen Ebenen der Politik benötigt, son- 1999 regelmässig im Zweijahresrhythmus durch- dern auch in der Verwaltung und Wirtschaft. Das geführt. Sie beinhaltet unter anderem Fragen zur zeigen die von Firmen und privaten Instituten meist Lebenszufriedenheit, deren Ergebnisse mit denje- weltweit in vielen Städten erhobenen Informationen nigen des Urban Audit gut vergleichbar sind. zu verschiedenen Themen. • Das international tätige Beratungsunternehmen Eine nicht zu vernachlässigende Schwierigkeit Mercer, das beispielsweise jährlich die Lebens- derartiger Städtevergleiche liegt in der prinzipiellen kosten (Worldwide Cost of Living survey) oder Frage der Vergleichbarkeit der statistischen Informa- die Lebensqualität (Quality of Living survey) tion. Es liegt nicht primär an der Definition der ein- erfasst. Gemäss Angaben von Mercer wird die zelnen Variablen, denn diese muss selbstverständ- Lebensqualität in mehr als 380 Städten weltweit lich klar und eindeutig sein. Es liegt vielmehr daran, erhoben. Basis bilden detaillierte Bewertungen dass national unterschiedliche Konzepte – sowohl und Einschätzungen aufgrund von definierten in der Statistik, aber auch in anderen Bereichen – Kriterien, die in zehn Hauptkategorien zusammen- es nur teilweise zulassen, dass den Definitionen gefasst sind. exakt entsprochen werden kann. Zudem sind auch • Die UBS als weltweit tätiges Finanzinstitut mit als Folge der teilweise sehr unterschiedlichen städ- dem seit 1970 alle drei Jahre publizierten Vergleich tischen Strukturen einem Städtevergleich gewisse «Preise und Löhne», der sich nach eigener Aus- Grenzen gesetzt. sage «an global tätige Geschäftskunden sowie Für die vorliegende Studie wurden die folgenden Geschäftskunden mit internationalem Fokus» Informationsquellen in den Vergleich einbezogen: richtet. Anhand einer einzigartigen Umfrage • Urban Audit: Der Urban Audit (UA) wurde im Juni durch Korrespondenten in 71 Städten weltweit 1998 von der Europäischen Kommission als Projekt liefert die Publikation umfassende Vergleichszah- lanciert und ist mittlerweise die grösste Quelle für len über Preise (122 Güter und Dienstleistungen vergleichende Städteangaben, die die öffentliche sowie Wohnungsmieten), Löhne, Einkommens- Statistik zur Verfügung stellt. Als Baustein der steuern, Arbeitszeiten und Anzahl Ferientage in Regional- und Kohäsionspolitik der Europäischen 14 verschiedenen Berufen. Aufgrund dieser Daten Union hat das Vorhaben zum Ziel, die Lebens- wird eine Rangliste der relativen Kaufkraft und zufriedenheit in europäischen Städten zu messen, somit des Lebensstandards in jeder der 71 erfass- die erzielten Fortschritte zu evaluieren und damit ten Städte erstellt. Antworten auf relevante städtepolitische Fragen • Angaben im Internet: Einzelne Angaben der Städte zu finden. Im Rahmen dieses Projektes werden ver- basieren auf veröffentlichten und im Internet gleichbare, bisher nicht vorhandene statistische frei zugänglichen Daten, die durch die Städte der Informationen über städtische Gebiete zusam- Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die mengestellt. Ergänzend wurde 2004 und 2006 in Recherchen erfolgten durch Statistik Stadt Zürich; europäischen Städten eine Erhebung bei Bürgerin- die Internet-Links sind im Quellenverzeichnis auf- nen und Bürgern durchgeführt, um die Lebens- geführt. Zu den konsultierten Internet-Informati- zufriedenheit zu ermitteln. 2005 wurde der Städ- onsquellen gehören auch die Bahnverwaltungen tevergleich Urban Audit zu einer Schlüsselaktivität verschiedener Länder (daraus wurde die Zeit für von Eurostat erklärt. Seit 2006 sind auch Schwei- die kürzeste Bahnverbindung ab Zürich in Tabelle zer Städte im Urban Audit vertreten, zu Beginn T_9.1 ermittelt) sowie der Routenplaner map24 die Städte Bern, Genf, Lausanne und Zürich im für die Angabe der Strassenkilometer ab Zürich, Rahmen einer Pilotphase, seit 2009 weitere sechs ebenso in der Tabelle T_9.1. Städte im Rahmen des normalen Urban Audit. 6 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Der vorliegende Städtevergleich stützt sich einerseits auf Daten der öffentlichen Statistik im Rahmen des Städtekennzahlensystems «Urban Audit». Anderseits wurden Daten privater Firmen und Organisationen und aus dem Internet in die Vergleiche mit einbezogen. Der Aufbau und die Durchführung von Studien aus privater Hand sowie die daraus veröffentlichten Ergebnisse können in verschie- dener Hinsicht von Erhebungen und deren Ergebnissen der öffentlichen Statis- tik abweichen. Dies betrifft insbesondere die Erfüllung von Grundprinzipien der Charta der öffentlichen Statistik – so beispielsweise Transparenz, Unabhängig- keit und Kohärenz. Die Charta der öffentlichen Statistik kann daher für die vor- liegende Studie nur subsidiär zur Anwendung kommen. Bei der Auswahl der Städte wurde der Fokus bewusst Angaben zu möglichst allen Merkmalen verfügbar auf Städte ausserhalb der Schweiz gelegt, und zwar sind. Da beispielsweise über Stuttgart keine Daten durchwegs auf grössere Städte oder zumindest im Urban Audit vorhanden sind, konnte die baden- Hauptstädte. Ausser Zürich wurden daher keine württembergische Hauptstadt nicht in den Vergleich Schweizer Städte berücksichtigt. Ein wesentliches einbezogen werden. Kriterium für den Einbezug einer Stadt war, dass Übersicht der untersuchten Städte K _1.1 Oslo Helsinki Stockholm Riga Kopenhagen Berlin Warschau London Amsterdam Frankfurt am Main Brüssel Prag Luxembourg München Bratislava Paris Wien Zürich Ljubljana Budapest Lyon Bukarest Mailand Rom Sofia Istanbul Barcelona Madrid Lissabon 7 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 2 Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung 2.1 Wohnbevölkerung Bei gut der Hälfte aller in den Vergleich einbezoge- zur Attraktivitätssteigerung, die zu einer Höherbe- nen 29 europäischen Städte handelt es sich um Mil- wertung des städtischen Lebens durch die urbane lionenstädte. Mit Abstand an der Spitze der Rang- und suburbane Bevölkerung führen. So verzeichne- liste steht Istanbul mit einer Einwohnerzahl von ten verschiedene Städte in den vergangenen Jahren über 12 Millionen. Hinter der Metropole am Bosporus eine Bevölkerungsabnahme. Von einem drastischen folgen London mit 7,5 Millionen und – wiederum mit Bevölkerungsschwund ist Lissabon betroffen, und deutlichem Abstand – die Hauptstädte Rom, Madrid zwar mit einem Rückgang von rund neun Prozent und Berlin mit rund 3 Millionen. Dass Zürich mit in den vergangenen fünf Jahren; ein Wert, wie er in seinen rund 380 000 Einwohnerinnen und Einwoh- den siebziger- und achtziger Jahren des letzten Jahr- nern in diesem Vergleich unter den kleineren Städ- hunderts durchaus in vielen Städten Europas anzu- ten figuriert, erstaunt kaum. Zu den Städten in einer treffen war. Deutlich geringer sind die Abnahmen in ähnlichen Grössenordnung wie Zürich gehören Bra- der lettischen Hauptstadt Riga (‒ 3,0 %) und in Buda- tislava (Wohnbevölkerung von 427 000 Personen), pest (‒ 1,0 %). In den allermeisten Städten zeigt sich Lyon (472 000), Lissabon (500 000) und Kopenhagen demgegenüber ein Wachstum: Unter diesen Städ- (510 000), während Ljubljana mit 270 000 Personen ten zeigen sich die relativ höchsten Bevölkerungs- und insbesondere Luxemburg (87 000) deutlich zunahmen innerhalb von fünf Jahren in Luxemburg, weniger Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Oslo, München und Wien (zwischen 6 und 9 Pro- Nicht alle Städte konnten von dem in den ver- zent). Zürich liegt mit seiner Entwicklung (Zunahme gangenen Jahren beobachteten Trend der Reurbani- um 3,4 %) im Mittelfeld: Mehrere Städte – wie Berlin, sierung profitieren. Unter diesem Begriff wird eine Frankfurt, Kopenhagen, Madrid und Stockholm – zei- verstärkte «Rückkehr in die Städte» verstanden, dies gen Zuwachsraten zwischen zwei und vier Prozent. als Folge verschiedener Massnahmen der Städte Bevölkerung T_ 2.1 ▹ nach Geschlecht und Heimat, 2007 Stadt Abkürzung Wohnbevölkerung total Frauen Männer Frauen Ausländer- anteil (%) anteil (%) Amsterdam AMS 747 290 379 674 367 616 50,8 11,6 Barcelona BAR 1 595 110 839 740 755 370 52,6 15,4 Berlin BER 3 416 255 1 744 029 1 672 226 51,1 13,8 Bratislava BRA 426 927 226 878 200 049 53,1 9,3 Brüssel BRU 1 048 491 542 528 505 963 51,7 28,1 Budapest BUD 1 702 297 925 827 776 470 54,4 1,7 Bukarest BUK 1 943 981 1 037 199 906 782 53,4 0,6 Frankfurt FRA 667 494 340 526 326 968 51,0 24,6 Helsinki HEL 568 531 302 803 265 728 53,3 6,4 Istanbul IST 12 569 041 6 247 777 6 321 264 49,7 0,5 Kopenhagen KOP 509 861 258 125 251 736 50,6 12,3 Lissabon LIS 499 700 272 438 227 262 54,5 3,4 Ljubljana LJU 270 828 139 680 131 151 51,6 6,6 London LON 7 517 700 3 797 700 3 720 000 50,5 … Luxemburg LUX 86 977 43 776 43 201 50,3 63,6 Lyon LYO 472 305 … … 52,4 8,7 Madrid MAD 3 213 271 1 701 453 1 511 818 53,0 16,8 Mailand MAI 1 299 633 684 052 615 581 52,6 13,5 München MUN 1 351 445 695 105 656 340 51,4 23,0 Oslo OSL 560 484 284 533 275 951 50,8 10,3 Paris PAR 2 181 371 … … 53,1 14,5 Prag PRA 1 212 097 626 369 585 728 51,7 10,7 Riga RIG 717 371 398 586 318 785 55,6 57,7 Rom ROM 2 825 077 1 485 851 1 339 226 52,6 8,9 Sofia SOF 1 240 788 651 184 589 604 52,5 0,8 Stockholm STO 795 163 407 365 387 798 51,2 10,0 Warschau WAR 1 706 624 921 835 784 789 54,0 7,1 Wien WIE 1 677 867 876 091 801 776 52,2 19,8 Zürich ZUR 380 499 192 834 187 665 50,7 31,0 1 Zahlen 2005. 2 Zahlen 2006. 3 Zahlen 2008. 8 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Städte K _2.1 ▹ nach Wohnbevölkerung 5 600 000 Einwohner/- innen Oslo Helsinki Stockholm Riga Kopenhagen Amsterdam Warschau London Berlin Frankfurt am Main Brüssel Prag Luxembourg München Bratislava Paris Wien Budapest Zürich Ljubljana Bukarest Lyon Mailand Sofia Rom Barcelona Istanbul Madrid Lissabon Bevölkerungswachstum ⁱ G_2.1 ▹ in einem Jahr; in fünf Jahren, 2007 % Wachstum fünf Jahre 10 Wachstum ein Jahr 8 (2006/2007) 6 4 2 0 ‒2 ‒4 ‒6 ‒8 ‒ 10 Kopenhagen2 London3 Stockholm6 Paris4 Rom4 Sofia5 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Lissabon Ljubljana Luxemburg Madrid Mailand München Oslo Prag Riga Warschau Wien Zürich 1 Keine Zahlen für Istanbul und Lyon. 2 Wachstum 2007/2008 bzw. 2003/2008. 3 Wachstum 2004/2005 bzw. 2000/2005. 4 Wachstum 2005/2006 bzw. 2001/2006. 5 Wachstum 2006/2007 bzw. 2003/2007. 6 Wachstum 2006/2007 bzw. 2000/2005. 9 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 2.2 Natürliche Bevölkerungsbewegung Veränderungen in der Zahl und Zusammensetzung Bei der Geburtenrate zeigen sich zwischen den Städ- der Wohnbevölkerung ergeben sich nicht nur aus ten nicht unerwartet deutliche Differenzen. Denn ob dem räumlichen Saldo (Differenz zwischen den Zu- in einer Stadt viel oder wenig Kinder geboren wer- und Wegzügen), sondern auch aus dem natürlichen den, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zunächst Saldo – der Differenz zwischen Lebendgeborenen spielt die altersmässige Zusammensetzung der und gestorbenen Personen. In der Hälfte der betrach- Wohnbevölkerung eine wichtige Rolle. Verschiedene teten Städte kommen mehr Babys auf die Welt als Rahmenbedingungen – wie Erwerbsmöglichkeiten, Todesfälle zu beklagen sind. Wie die Grafik G_2.2 Angebote für familienfreundliches Wohnen und zur zeigt, weisen insbesondere Brüssel und Amsterdam, Kinderbetreuung oder die staatliche Familienpolitik aber auch London sowie die skandinavischen Haupt- haben aber ebenso einen nicht unerheblichen Ein- städte Kopenhagen, Oslo und Stockholm eine deut- fluss auf die Zahl der Neugeborenen. Die höchsten lich höhere Geburten- als Sterberate auf. Ein Gebur- Geburtenraten – mit über 15 Geburten pro 1000 tenüberschuss kann auch in Zürich für die vergange- Einwohner/-innen – werden in Brüssel, Kopenha- nen fünf Jahre wieder registriert werden, wenn auch gen, London, Oslo und Stockholm ausgewiesen, die nicht ein sehr hoher. In der Limmatstadt wurden im tiefsten Werte (unter oder um 10) weisen Barcelona, Jahr 2004 erstmals seit 1969 wieder mehr Lebend- Berlin, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Mailand, Rom geborene als Sterbefälle verzeichnet. Schliesslich und Wien auf. In Zürich ist durch die in den vergan- ist zu erwähnen, dass sich in drei Städten die Werte genen Jahren deutlich gestiegene Zahl der Neugebo- der Neugeborenen und diejenigen der Sterbefälle in renen der Wert wieder auf rund 11 angestiegen, ein etwa die Waage halten, nämlich in Berlin, Bratislava Wert, der letztmals 1967 erreicht wurde. und Mailand. Wie die Geburtenrate ist auch die Sterberate Kann ein Sterbeüberschuss nicht durch einen abhängig von der demografischen Situation einer räumlichen Mehrzuzug kompensiert werden (wie Stadt. Vier der untersuchten Städte weisen eine im Falle von Sofia), so führt dies zu einer schrump- tiefe Sterberate zwischen 7 und 8 auf (London, Ams- fenden Bevölkerungszahl, wie dies für Lissabon, Riga terdam, Luxemburg und München). Für die Mehr- und Budapest bereits festgestellt wurde. Für die drei heit der Städte liegt die Rate zwischen 8 und 10, so Städte mit dem höchsten Wachstum der vergange- auch in Zürich. Die ungarische Hauptstadt Budapest nen 5 Jahre – dazu gehören Luxemburg, Oslo und sowie Lissabon, Riga und Sofia weisen mit Werten München – ist der hohe Geburtenüberschuss zumin- zwischen 12,6 (Sofia) und 14,4 (Lissabon) markant dest in Luxemburg und Oslo eine wichtige Kom- höhere Werte auf. ponente der Bevölkerungszunahme. Geburten- und Sterberaten ⁱ G_ 2.2 ▹ pro 1000 Einwohner/-innen, 2007 18 Geburtenrate 16 Sterberate 14 1 Keine Zahlen für Bukarest, 12 Helsinki, Istanbul, Lyon und Paris. 10 2 Zahlen 2005. 3 Zahlen 2006. 8 6 4 2 0 London2 Madrid3 Rom3 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Frankfurt Kopenhagen Lissabon Ljubljana Luxemburg Mailand München Oslo Prag Riga Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich 10 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 3 Räumliche Betrachtungen 3.1 Flächenmässige Ausdehnung Wie bei der Bevölkerungszahl weisen die Städte auch mit 892 km2 immerhin fast zehnmal so gross wie die bei ihrer räumlichen Ausdehnung grosse Unter- Stadt Zürich) schon selbst erlebt hat, hat sicher eine schiede aus. Flächenmässig kleinere Stadtgebiete – gute Vorstellung einer «grossen» Stadt. Fast doppelt so beispielsweise in Lyon und Luxemburg (48 bzw. so gross – und damit beinahe die Fläche des Kantons 52 km2), aber auch in Kopenhagen und Lissabon (88 Zürich umfassend – sind jedoch London (1579 km2) bzw. 85 km2) sowie in Zürich und Barcelona (92 bzw. und Istanbul (1539 km2). Mit deutlich über 1000 km2 100 km2) – stehen sehr grossen städtischen Raum- zählen auch die bulgarische und italienische Haupt- einheiten gegenüber. Wer etwa die flächenmässige stadt zu den grossen Städten (Sofia 1311 km2; Rom Ausdehnung von Berlin (nach der Wiedervereinigung 1285 km2). 3.2 Bevölkerungsdichte Als Folge der sehr unterschiedlich grossen Stadt- dichte von knapp 16 000. Mit knapp 10 000 Ein- gebiete ergeben sich markante Unterschiede bei der wohner/-innen pro km2 folgt Lyon an dritter Stelle Bevölkerungsdichte (Grafik G_3.1). Zwei Städte ste- der Rangliste. Zürich mit seinem nicht unbeträcht- chen bei diesem Merkmal zunächst ins Auge, näm- lichen Waldanteil weist eine Dichte von rund 4100 lich Barcelona und Paris. Paris weist mit über 20 000 Personen pro km2 aus, liegt damit im Mittelfeld und Einwohnerinnen und Einwohnern pro km2 die mit kann bezüglich dieses Merkmals in etwa mit London, Abstand höchste Dichte auf: Auf einer Fläche, die München, Stockholm und Wien verglichen werden. mit 105 km2 nur unwesentlich grösser ist als dieje- Die vier Städte Oslo, Bratislava, Ljubljana und Sofia nige von Zürich, wohnen über 2 Millionen Menschen. weisen im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungszahl ein Ähnlich sind die Verhältnisse in der katalanischen sehr grosses Stadtgebiet auf, was zu einer Bevölke- Hauptstadt Barcelona. Die rund 1,6 Mio. Einwohne- rungsdichte von lediglich rund 1000 bis 1300 Per- rinnen und Einwohner teilen sich einen Stadtraum sonen pro Quadratkilometer führt. von 100 km2, entsprechend einer Bevölkerungs- Bevölkerungsdichte G_3.1 ▹ Wohnbevölkerung pro km2, 2007 1 Zahlen 2008 Amsterdam 2 Zahlen 2005. Barcelona 3 Zahlen 2006. Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul1 Kopenhagen Lissabon Ljubljana London2 Luxemburg Lyon3 Madrid Mailand München Oslo Paris3 Prag Riga Rom3 Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich 0 2 000 4 000 6 000 8 000 10 000 12 000 14 000 16 000 18 000 20 000 22 000 11 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Fläche und Entfernung ab Zürich T_3.1 ▹ in Quadratkilometer bzw. Strassenkilometer Fläche Distanz nach Zürich Stadt Abkürzung (km2) (Strassenkilometer) Amsterdam AMS 219 822 Barcelona BAR 100 1 059 Berlin BER 892 841 Bratislava BRA 368 831 Brüssel BRU 33 647 Budapest BUD 525 997 Bukarest BUK 228 1 803 Frankfurt Frau 248 408 Helsinki HEL 212 2 296 Istanbul IST 1 539 2 211 Kopenhagen KOP 88 1 218 Lissabon LIS 85 2 179 Ljubljana LJU 275 717 London LON 1 579 1 000 Luxemburg LUX 52 437 Lyon LYO 48 425 Madrid MAD 606 1 655 Mailand MAI 182 287 München MUN 310 315 Oslo OSL 454 1 691 Paris PAR 105 651 Prag PRA 496 691 Riga RIG 307 1 915 Rom ROM 1 285 864 Sofia SOF 1 311 1 641 Stockholm STO 188 1 824 Warschau WAR 517 1 455 Wien WIE 415 744 Zürich ZUR 92 – 4 Preise und Löhne 4.1 Preisniveaus mit und ohne Miete Bei den hier dargestellten Ergebnissen zu den Preisen fik G_4.1). Als zweitteuerste Stadt tritt Zürich hervor, handelt es sich – wie in der Einleitung beschrieben – gefolgt von Kopenhagen, Paris und Helsinki. Da die nicht um Ergebnisse der öffentlichen Statistik, son- dänische Hauptstadt nur knapp hinter Zürich folgt, dern um solche von privater Seite. Gemäss der ver- kann man sich dort auf ein Zürcher Preisniveau ein- wendeten Studie der UBS ist 2009 unter den berück- stellen. Die Preise in Zürich liegen bekanntermassen sichtigten Städten die norwegische Hauptstadt Oslo nicht gerade auf tiefem Niveau. Wie erwähnt weist mit einem Indexwert von 104,0 (Zürich=100) die die Limmatstadt unter den verglichenen Städten das teuerste, wenn das Preisniveau inklusive Wohnungs- zweithöchste Preisniveau auf. Viele Städte haben miete herangezogen wird. Die Berücksichtigung von ein Niveau von rund 80 (und liegen damit preislich zwei Preisniveaus – mit Wohnungsmiete und ohne etwa 20 Prozent tiefer als Zürich), so Brüssel, London, Miete – ist durchaus von Bedeutung. Verschiedene Berlin, Frankfurt, München, Rom, Luxemburg und Städte gelten nämlich als «teure Pflaster», wenn Wien. Die Städte mit den tiefsten Preisen – die Werte es um Miet- oder Kaufpreise von Wohnungen geht. bewegen sich zwischen rund 42 und 54 und damit Dazu gehören in Europa London und Paris. Der mar- auf rund der Hälfte des Zürcher Niveaus – sind Buka- kanteste Unterschied zeigt sich aber in Warschau, wo rest, Sofia, Budapest, Prag, Bratislava und Riga. das Preisniveau mit Miete deutlich höher liegt (Gra- 12 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Preisniveau ⁱ G_4.1 ▹ mit Miete und ohne Miete, 2009 Index 120 Preisniveau (ohne Miete) 100 Preisniveau (mit Miete) 80 60 1 Zürich = 100. 40 20 0 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Lyon Madrid Mailand München Oslo Paris Prag Riga Rom Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich 4.2 Lohnniveau Während sich die Preise für Produkte und Dienst- sich um Ergebnisse der UBS – zeigt für Kopenhagen leistungen im Zug der EU-Erweiterungen und der und Zürich die mit Abstand höchsten Werte. Aus- immer stärkeren Verbreitung der europäischen Ein- gehend von Zürich (Wert = 100) erreicht die dänische heitswährung in den letzten Jahren durchaus ange- Hauptstadt 108,4 Punkte. Mit deutlichem Abstand glichen haben, sind die Unterschiede bei den Löhnen folgen Oslo (80,7), München (76,0), Luxemburg (73,8) nach wie vor sehr hoch. Dies bedeutet nichts ande- und Frankfurt (72,9). Werte unter 20 weisen Brati- res, als dass für die Bewohnerinnen und Bewohner slava, Budapest, Bukarest, Istanbul, Riga, Sofia und der verschiedenen Städte auch bei der Kaufkraft Warschau auf. Damit beträgt in diesen letztgenann- erhebliche Unterschiede resultieren. Die Betrach- ten Städten das Lohnniveau weniger als ein Fünftel tung des Brutto-Lohnniveaus – auch hier handelt es im Vergleich zu demjenigen in Zürich. Lohnniveau ⁱ G_4.2 ▹ brutto, 2009 Index 120 Lohnniveau (brutto) 100 1 Zürich = 100. 80 60 40 20 0 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Lyon Madrid Mailand München Oslo Paris Prag Riga Rom Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich 13 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 4.3 Arbeitszeit in Relation zum Preis von Produkten Interessant ist der Vergleich, wie lange in den 29 eines Big Mac nicht wesentlich viel länger gearbeitet Städten für ein bestimmtes Produkt gearbeitet wer- werden muss. Dies bedeutet nichts anderes, als dass den muss. Als Produkte herangezogen wurden ein der Preis des Hamburgers in vielen Städten tiefer ist Big Mac von McDonald’s (als Produkt des eher inter- als etwa in Zürich oder Kopenhagen. Weniger krass, nationalen Preisniveaus), 1 Kilogramm Brot (dessen wenn auch immer noch beträchtlich, sind die Unter- Preis sich eher am lokalen Preisniveau orientiert) und schiede beim Brot und Reis. So muss in Lissabon und 1 Kilogramm Reis. Die Unterschiede sind – speziell Riga für 1 Kilogramm Brot rund 30 Minuten gearbei- beim standardisierten, weltweit erhältlichen und tet werden, für Reis (ebenfalls 1 kg) in verschiedenen daher einfach zu vergleichenden Big Mac – sehr gross, Städten gar deutlich länger (Istanbul, Sofia und Buka- wie die Grafik G_4.3 zeigt. Während in Bratislava und rest rund 45 Minuten; Budapest rund eine Stunde). Budapest rund 60 Minuten gearbeitet werden muss, Deutlich weniger Arbeitszeit müssen die Werktäti- um in den Genuss des berühmten Doppel-Hambur- gen für diese Produkte in London (Brot 10 Minuten, gers zu kommen, reichen dazu in London, Frankfurt, Reis 8 Minuten), in Luxemburg und Zürich (Brot Luxemburg und Zürich bereits 13 bis 15 Minuten (Gra- 12 Minuten, Reis 9 Minuten) sowie in Amsterdam fik G_4.4). Die Grafik G_4.4 zeigt ebenso, dass auch in (Brot 10 Minuten, Reis 11 Minuten) a ufwenden. Städten mit einem tieferen Lohnniveau für den Kauf Arbeitszeit für verschiedene Produkte G_4.3 ▹ in Minuten für einen Big Mac, für 1 kg Brot und 1 kg Reis, 2009 Minuten 70 Big Mac 60 1 kg Brot 50 1 kg Reis 40 30 20 10 0 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Lyon Madrid Mailand München Oslo Paris Prag Riga Rom Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich Lohnniveau 1 und Big-Mac-Index G_4.4 ▹ 2009 70 BRA 60 BU D SO F 50 IST BU K RIG 40 PRA Arbeitszeit für einen Big Mac (Minuten) LJU 30 WAR RO M MAD MAI HEL LIS BA R LYO STO AMS OS L 20 MUN PA R BER BRU WIE FRA LU X ZU R KO P LO N 10 0 0 20 40 60 80 100 120 Lohnniveau 1 Zürich = 100. 14 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 5 Lebensqualität und Lebenszufriedenheit 5.1 Der Lebensqualitäts- und Sicherheitsindex von Mercer Die international tätige Firma Mercer beurteilt eine dass 21 der 29 europäischen Städte einen Sicher- Vielzahl von Städten weltweit. Ausgangspunkt bildet heitswert von über 100 – und damit höher als New New York mit einem Indexwert von 100. Die Lebens- York – aufweisen. London und Madrid entsprechen qualität errechnet sich aus 39 Faktoren, die in zehn mit 100 exakt dem Wert der Metropole am Hudson Kategorien – wie beispielsweise «politisches und River, und sechs Städte weisen einen tieferen Wert soziales Umfeld», Gesundheitswesen, Wohnverhält- auf. Dazu gehören Budapest, Bukarest, Istanbul, nisse – gruppiert sind. Beim Sicherheitsindex basiert Rom, Sofia und Warschau. Als sicherste Städte gel- die Bewertung auf Faktoren wie innere Sicherheit, ten demgegenüber Helsinki, Luxemburg, Oslo, Stock- Kriminalität oder Effektivität der Strafverfolgung. holm, Wien und Zürich. Aus der Vielzahl von Städten weltweit wurden Auffallend ist, dass die Werte für die Sicherheit bei für die vorliegende Studie nebst Zürich die 28 euro- mehr als der Hälfte der Städte deutlich höher aus- päischen Vergleichsstädte in die Untersuchung ein- fallen als diejenigen für die Lebensqualität. Für ver- bezogen. Bei der Lebensqualität ergab sich für 19 schiedene Städte ergeben sich allerdings für die Städte ein höherer Wert als 100 (= Niveau New York), Lebensqualität und die Sicherheit sehr ähnliche für 9 Städte ein tieferer. Die höchsten Werte erziel- Werte – so für Barcelona, Budapest, London, Lyon, ten Wien und Zürich, die tiefsten finden sich in ein- Madrid, Mailand, Paris und Rom. Diese Werte liegen zelnen mittel- und osteuropäischen Städten (Riga, mit Ausnahme von Budapest durchwegs bei rund Bratislava, Bukarest), aber auch in Sofia und Istan- 100, entsprechen also dem Wert von New York. bul. Beim Sicherheitsindex zeigt die Mercer-Studie, Lebensqualitäts- und Sicherheitsindex ⁱ G_5.1 ▹ 2008 Index 140 Lebensqualität 120 Sicherheitsindex 100 1 New York = 100. 80 60 40 20 0 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Lyon Madrid Mailand München Oslo Paris Prag Riga Rom Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich 5.2 Lebenszufriedenheit im Rahmen von Urban Audit Die in regelmässigen Abständen von Urban Audit bar sind. Sehr zufrieden oder zufrieden mit ihrer durch die Befragung von Bürgerinnen und Bürger Lebenssituation sind in Zürich 98 Prozent, in Luxem- ermittelten Werte zur Lebenszufriedenheit zeigen burg und Kopenhagen 97 Prozent sowie in München ein differenziertes Bild. Für Zürich wurde im Rahmen 96 Prozent der befragten Personen. Werte zwischen von Urban Audit noch keine Befragung durchgeführt. 90 und 95 Prozent treffen auf Amsterdam, Barce- Als Ersatz dafür werden – wie bereits in der Einlei- lona, Berlin, Helsinki, Lissabon, Ljubljana, Paris, Prag, tung dargelegt – die Werte der städtischen Bevölke- Riga, Rom, Stockholm und Wien zu. Weniger zufrie- rungsbefragung herangezogen, deren Hauptergeb- den mit ihrer Lebenssituation waren demgegenüber nisse gut mit denjenigen von Urban Audit vergleich- die befragten Personen in Istanbul und Bukarest. 15 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Lebenszufriedenheit 1, 2 2 G_5.2 ▹ 2006 Amsterdam sehr zufrieden Barcelona zufrieden Berlin Bratislava 1 Umfrage der europäischen Brüssel Kommission. 2 Keine Zahlen für Frankfurt, Budapest Lyon, Mailand und Oslo. Bukarest 3 Eigene Befragung der Stadt Helsinki Zürich im Jahr 2007. Istanbul Kopenhagen Lissabon Ljubljana London Luxemburg Madrid München Paris Prag Riga Rom Sofia Stockholm Warschau Wien Zürich3 %0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 5.3 Beziehungen zwischen Lebenszufriedenheit, Lebensqualität und Sicherheit Werden die Ergebnisse der bei den Bürgerinnen und s lowenischen Hauptstadt sind zufriedener, als es der Bürgern ermittelten Lebenszufriedenheit mit den Wert der Lebensqualität erwarten liesse. Demgegen- Werten der durch Mercer errechneten Lebensquali- über können die Londonerinnen und Londoner offen- tät in Beziehung gesetzt, so zeigt sich durchaus ein bar wenig mit der hohen Lebensqualität anfangen, Zusammenhang (Grafik G_5.3). Die Skalen der bei- denn ihre Zufriedenheit ist im Verhältnis tief. den Merkmale sind allerdings nicht direkt miteinan- Für die Bewertung der Lebenszufriedenheit wer- der vergleichbar. Für die durch Befragung der Bür- den von den befragten Individuen wohl sehr ver- gerinnen und Bürger ermittelte Lebenszufriedenheit schiedenartige Merkmale herangezogen. Es darf kann ein Maximalwert von 100 Prozent erreicht wer- auch nicht vergessen werden, dass die institutionel- den, während der durch Mercer errechnete Index der len Rahmenbedingungen in den verschiedenen Län- Lebensqualität mit dem Wert New York = 100 stan- dern sehr unterschiedlich sind. Die Lebensqualität dardisiert ist und durchaus höher als bei 100 liegen hat wohl für die meisten Menschen einen Einfluss kann. Für die meisten Städte zeigt sich, dass bei einer auf die Zufriedenheit, ebenso wie die subjektiv emp- hohen Lebensqualität (so beispielsweise in Amster- fundene Sicherheit. Bürgerinnen und Bürger mit dam, Kopenhagen, München, Luxemburg und Zürich) einer hohen Lebenszufriedenheit sind in denjenigen auch eine hohe Lebenszufriedenheit resultiert. Liegt Städten zu finden, die hohe Werte bei der Sicherheit die Lebensqualität tiefer, erreicht im Normalfall auch aufweisen (Grafik G_5.4). Es zeigt sich aber deutlich, die Zufriedenheit nicht mehr die höchsten Werte. dass die Sicherheit nur ein Faktor bei der Beurtei- Dies trifft auf Riga, Warschau und Bratislava und – lung der Zufriedenheit ist. Gerade bei den Städten etwas verstärkt noch – auf Istanbul und Bukarest mit einem leicht tieferen Sicherheitswert um 100 zu. Schliesslich treten mit Ljubljana und London schwankt die Beurteilung der Zufriedenheit erheb- zwei Städte mit Abweichungen bei der Zufrieden- lich, von hoch (z.B. Barcelona) bis eher tief (Bukarest) heit hervor. Die Bewohnerinnen und Bewohner der 16 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h Lebenszufriedenheit und Lebensqualitätsindex 1 G_5.3 % 1 New York = 100. 100 ZUR Lebenszufriedenheit (Anteil zufriedene oder sehr zufriedene Personen) KOP LU X MUN 95 LJU HEL AMS WIE PRA RO M BA R STO 90 RIG LIS PA R WAR BER BRA MAD BRU SO F BUD 85 LO N 80 BUK 75 IST 70 70 80 90 100 110 Lebensqualitätsindex Lebenszufriedenheit und Sicherheitsindex 1 G_5.4 % 1 New York = 100. 100 ZUR Lebenszufriedenheit (Anteil zufriedene oder sehr zufriedene Personen) KOP LUX 95 MUN LJU AMS HEL WIE BAR ROM STO PRA LIS 90 RIG PAR WAR BER MAD BRA BRU SOF BUD 85 LON 80 BUK 75 IST 70 40 60 80 100 120 140 Sicherheitsindex 17 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 6 Wohnen 6.1 Personen pro Wohnung (Belegungsdichte) Das Wohnen nimmt für jeden Menschen eine zen- sind in den untersuchten Städten aber recht deut- trale Stellung ein. Die Wohnverhältnisse haben sich lich, was auch auf sehr unterschiedliche Faktoren denn auch in den europäischen Städten in den ver- (Fläche einer Stadt, Wohnung- und Bebauungs- gangenen Jahrzehnten deutlich verbessert, einer- struktur, Familien- und Altersstrukturen, Kultur, etc.) seits hinsichtlich Komforts, anderseits hinsichtlich zurückgeführt werden kann. Fläche. Die ständig gestiegenen Flächenansprüche In rund der Hälfte aller betrachteten Städte teilen haben dazu geführt, dass auf eine Wohnung im sich weniger als 2 Personen eine Wohnung, mit den Schnitt immer weniger Personen entfallen. Teilten tiefsten Werten in Paris (1,67) und Lissabon (1,71). Am sich in Zürich beispielsweise vor hundert Jahren meisten Personen pro Wohnung wurden in Istanbul noch rund 5 Personen und vor fünfzig Jahren noch mit 2,9, deutlich vor Bukarest und Barcelona (knapp über 3 Personen eine Wohnung, so sind es heute 2,5), ermittelt. Für Bratislava, Ljubljana, Riga, Sofia noch 1,8. Die Unterschiede in der Belegungsdichte und Warschau zeigen sich Werte über 2,2 Personen. Belegungsdichte G_6.1 ▹ Personen pro Wohnung, 2007 1 Zahlen 2006. Amsterdam 2 Zahlen 2001. Barcelona 3 Zahlen 2004. Berlin 4 Zahlen 2005. Bratislava1 Brüssel1 Budapest2 Bukarest Frankfurt Helsinki Istanbul3 Kopenhagen3 Lissabon Ljubljana London4 Luxemburg2 Lyon2 Madrid3 Mailand2 München2 Oslo2 Paris2 Prag2 Riga3 Rom2 Sofia2 Stockholm Warschau3 Wien Zürich 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 18 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 6.2 Wohnfläche Eine wesentliche Kennziffer im Bereich Wohnen tislava und Budapest rund 20 m2, in Ljubljana und stellt die zur Verfügung stehende Wohnfläche dar. Warschau rund 25 m2. Am komfortabelsten lebt Eine grosse individuelle Wohnfläche ist Ausdruck es sich – zumindest flächenmässig betrachtet – in einer hohen Lebensqualität und gilt damit auch als den Wohnungen in Oslo, Kopenhagen, Stockholm, Mass für den materiellen Wohlstand der Bevölke- Luxemburg, München, Wien und Zürich. In diesen rung. Bei diesem Merkmal zeigen sich grosse Unter- Städten stehen den Einwohnerinnen und Einwoh- schiede. So stehen einer Person in Bukarest, Sofia nern im Schnitt rund 40 oder mehr Quadratmeter und Riga durchschnittlich lediglich rund 15 Quadrat- zur Verfügung. meter zur Verfügung. In Prag sind es 18 m2, in Bra- Wohnfläche pro Einwohner 1 G_6.2 ▹ in Quadratmeter, 2007 1 Keine Zahlen für Istanbul, Amsterdam Lissabon und London. Barcelona 2 Zahlen 2001. 3 Zahlen 2004. Berlin 4 Zahlen 2005. Bratislava2 Brüssel Budapest Bukarest3 Frankfurt Helsinki Kopenhagen4 Ljubljana Luxemburg3 Lyon3 Madrid4 Mailand3 München Oslo3 Paris3 Prag3 Riga4 Rom3 Sofia3 Stockholm Warschau4 Wien Zürich 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 19 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 7 Verkehr 7.1 Einleitung Im Urban Audit werden für den Bereich Verkehr u.a. was wohl einerseits mit externen Rahmenbedingun- die Personenwagendichte und die Motorraddichte gen (wie die bebauungsmässige und topografische (also die Anzahl Personenwagen bzw. Motorräder pro Struktur der Stadt, das Angebot an öffentlichen Ver- 1000 Einwohner/-innen) als Kennzahl ermittelt. Für kehrsmitteln), aber auch mit persönlichen Möglich- beide Kennwerte zeigen sich erhebliche Differenzen, keiten und Präferenzen zusammenhängen dürfte. 7.2 Motorisierungsgrad bei Personenwagen Bei der Autodichte steht Rom mit 720 Autos pro über 500 Wagen pro 1000 Einwohner/-innen. Zehn 1000 Einwohner/-innen an erster Stelle, gefolgt von Städte weisen mittlere Werte zwischen 300 und 400 Luxemburg mit 684 Personenwagen (Grafik G_7.1). auf, darunter auch Zürich mit 345. Am tiefsten zeigt Stark motorisiert sind ebenso die Bewohnerinnen sich die Autodichte in Istanbul, Kopenhagen und und Bewohner von Mailand, Ljubljana, Prag und Riga, wo Werte unter 250 errechnet wurden. Sofia. Für alle diese Städte ergibt sich ein Wert von Personenwagen und Motorräder pro 1000 Einwohner 1 G_7.1 ▹ 2007 800 Personenwagen pro 1000 Einwohner 700 Motorräder pro 600 1000 Einwohner 500 1 Keine Zahlen für Bukarest 400 und Lissabon. 2 Keine Zahlen zu Motor 300 rädern. 3 Zahlen 2006. 200 4 Zahlen 2004. 5 Motorräder 2004. 100 6 Zahlen 2001. 0 7 Zahlen 2002. Budapest 3 Istanbul 4 Luxemburg5 Lyo 2,6 Paris 2 Riga4 Sofia2,7 Warschau7 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Frankfurt Helsinki Kopenhagen Ljubljana London Madrid Mailand München Oslo Prag Rom Stockholm Wien Zürich 7.3 Motorräder In Rom werden nicht nur viele Autos gezählt, son- Platz verwiesen. In vielen Städten scheint dagegen dern auch viele Motorräder. So zeigt sich die italie- der Motorradbesitz kein grosses Thema zu sein. So nische Hauptstadt bei der Motorraddichte auf einem werden in der Hälfte der Städte Werte von weni- Podestplatz: Mit 137 Motorrädern pro 1000 Einwoh- ger als 27 Motorrädern pro 1000 Einwohner/-innen ner/-innen hat Rom die Nase klar vor der lombar- registriert. Mittlere Werte zeigen sich für Zürich (54), dischen Metropole Mailand (100), wird allerdings Madrid (55) und Prag (57). sehr deutlich von Barcelona (175) auf den zweiten 20 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
V o n A m s t e r da m b i s Z ü r i c h 8 Tourismus Viele der in den Vergleich einbezogenen Städte sind die Einwohner/-innen. Deutlich mehr Übernach- erhebliche Drehscheiben im nationalen und inter- tungen als in Amsterdam und Lissabon werden in nationalen Tourismus, wobei aber die Unterschiede Rom, Berlin, Madrid, Barcelona, Wien und München zwischen den Städten gross sind. Mit über 30 Mio. registriert. Aufgrund ihrer deutlich höheren Bevöl- Übernachtungen jährlich – entsprechend 14 750 kerungszahlen ergibt dies aber lediglich mittlere Übernachtungen pro 1000 Bewohner/-innen – zeigt Werte, die zwischen rund 4400 (Madrid) und 8500 sich Paris als mit Abstand stärkste Tourismusdesti- (Barcelona) Übernachtungen pro 1000 Einwohner/- nation (London konnte aufgrund fehlender Angaben innen liegen. In diesem Bereich (6800) liegt auch bei diesem Merkmal nicht in den Vergleich mit ein- Zürich mit knapp 2,6 Mio. Übernachtungen und einer bezogen werden). Die Grafik G_8.1 zeigt im Weiteren Wohnbevölkerung von rund 380 000 Personen, am hohe Werte für Lissabon und Amsterdam (rund ehesten vergleichbar mit Kopenhagen, wo die rund 12 000). Beide Städte sind touristisch keine Leicht- 3,5 Mio. Übernachtungen, bezogen auf eine Wohn- gewichte, weisen aber nur mittelhohe Werte bei der bevölkerung von etwas über einer halben Million, Zahl der Übernachtungen aus. Da sie bevölkerungs- einen Wert von 7027 ergeben. Im Verhältnis zu ihrer mässig nicht zu den Millionen-Städten zählen, erge- Wohnbevölkerung weisen Bukarest, Sofia und Riga ben sich hohe Übernachtungszahlen, bezogen auf noch sehr geringe Übernachtungszahlen aus. Übernachtungen pro 1000 Einwohner ⁱ G_8.1 ▹ 2007 1 Keine Zahlen für Istanbul 16 000 und London. 14 000 2 Zahlen 2006. 3 Zahlen 2004. 12 000 4 Zahlen 2001. 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 0 Helsinki2 Kopenhagen3 Luxemburg3 Lyon4 Mailand3 Paris3 Riga3 Rom 2 Sofia4 Stockholm2 Warschau3 Amsterdam Barcelona Berlin Bratislava Brüssel Budapest Bukarest Frankfurt Lissabon Ljubljana Madrid München Oslo Prag Wien Zürich 21 S TAT I S T I K S TA D T Z Ü R I C H S tadte n t w ick l u n g Z ürich
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