Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt

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Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Dresden – Globales Zentrum
für das Internet of Things
Technologien aus der Exzellenzstadt
Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Europas digitaler
Inhalt                                      Leitstandort für
3   Europas digitaler Leitstandort

4
    für IoT-Basistechnologien
    Exzellente Technologiekompetenz:        IoT-Basistechnologien
    „Smart Systems Hub – Enabling IoT“
6   Zukunftsweisende Halbleiterlösungen
    „Made in Dresden“
                                            Dresden punktet als attraktiver Hightech-Standort ­
12 Dynamisches Wachstum der
    Software-Industrie in Dresden
                                            mit Kompetenzen in Hardware, Software und
16 Konnektivität und 5G:
                                            Konnektivität für IoT-Anwendungen – Technologiekonzerne
    Energieeffizient und extrem schnell
                                            investieren Milliarden
20 Keine Zukunftsmusik mehr:
    Hochautomatisiertes Fahren in Dresden
24 Exzellenzstadt Dresden
26 Leben in der Exzellenzstadt
                                            Das Internet der Dinge (IoT) ist in aller    duktion, in neuen Mobilitäts­lösungen, in           Das ist der Smart Systems Hub. Wir
                                            Munde. Es geht um die zunehmende             intelligenten Stromnetzen oder in der Ge­      „enablen“ Ihre digitale IoT-Zukunft. Wir la­
                                            Vernetzung von alltäglichen Gegen­           sundheitsbranche eingesetzt werden.            den Sie ein, gestalten Sie diese gemeinsam
                                            ständen wie Kaffeemaschinen, Kameras,             Beschleunigt wird der Einsatz von         mit uns in Dresden.
                                            Tür­schlössern oder Autos, aber auch von     IoT-Anwendungen durch immer kosten­
                                            Industriemaschinen, Fabriken und gan­        günstigere Prozessoren, Kommunikations­
                                            zen Städten. Diese kommunizieren über        module und andere Elektronikkomponen­
                                            digitale Schnittstellen, tauschen Daten      ten. Studien belegen das herausragende
                                            aus und werden so zu intelligenten Ob­       wirtschaftliche Potenzial, welches sich mit
                                            jekten. Möglich wird das Internet der        dem Internet der Dinge erschließen lässt.
                                            Dinge auch durch den enormen techno­         So prognostiziert McKinsey einen welt­
                                            logischen Fortschritt in der Mikroelek­      weiten wirtschaftlichen Mehrwert von bis
                                            tronik sowie in der Informations- und        zu elf Billionen Dollar im Jahr 2025.
                                            Kommunikationstechnologie „Made in                Die Dynamik des Internet of Things        Dr. Robert Franke
                                            Dresden“.                                    nutzt Dresden auch für seinen eigenen          Leiter Amt für Wirtschaftsförderung
                                                                                         Weg zur Smart City. Dazu gehören auch          der Landeshauptstadt Dresden
                                            Im Silicon Saxony findet sich eine einzig­   Mobilitätskonzepte und -technologien von
                                            artige Ballung von Unternehmen und           morgen. Diese werden beispielsweise im
                                            Forschungs­einrichtungen mit Know-how in     gemeinsam von Volkswagen und der Lan­
                                            den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik,     deshauptstadt Dresden initiierten Future
                                            Nanotechnologie, 5G-Mobilfunk, energie­      Mobility Incubator in der Gläsernen Manu­
                                            effiziente Systeme, Smart Systems und ver­   faktur erdacht. Auf einem innerstädtischen
                                            netzte Sensorik sowie organische, flexible   Testfeld für automatisiertes und vernetz­      Ihre Ansprechpartner
                                            und gedruckte Elektronik.                    tes Fahren werden neue Lösungen entwi­
                                                  Das macht Dresden nicht nur zu Euro­   ckelt und im Realverkehr erprobt. Und um       Uwe Richter
                                            pas größtem Mikroelektronik-Forschungs-      neuen Produkten und Technologien in den        Abteilungsleiter Smart City
                                            und Produktionsstandort, sondern auch        Anwendungsbereichen von Industrie 4.0,
                                            zu einem weltweit führenden Leitstandort     Smart City, modernen Energiesystemen           Landeshauptstadt Dresden
                                            für IoT-Basistechnologien. Ob für IoT-op­    oder neuen Materialien zur Anwendung zu        Amt für Wirtschaftsförderung
                                            timierte Prozessoren, Mikro-Elektro-Me­      verhelfen, fördert die Stadt entsprechende     Ammonstraße 74, 01067 Dresden
                                            chanische Systeme (MEMS) inkl. Sensoren      innovative Projekte finanziell.                Telefon: (03 51) 4 88 87 30
                                            und Aktoren, Embedded Systems-on-                 Die Region ist ein offenes Ökosystem,     E-Mail: urichter3@dresden.de
                                            Chip, spezielle Mikrocontroller und High­    von dem internationale Technologie­
                                            tech-Speicher, Leistungselektronik,          konzerne wie Volkswagen, Daimler, SAP          Rico Nonnewitz
                                            Kommunikations­module zur Datenüber­         und Vodafone sowie eine Vielzahl von Mit­      Public Relations Manager
                                            tragung, Technologien für Energy Harves­     telständlern und Start-ups profitieren. Hin­
                                            ting, IT-Security und Cloud-Hochleistungs-   zu kommen Großinvestitionen bei den            Landeshauptstadt Dresden
                                            Computing oder die Integration zu Smart      Chip­riesen Globalfoundries, Infineon und      Amt für Wirtschaftsförderung
                                            Systems – aus D ­ resden kommen Techno­      Bosch, die Dresden als digitalem Leitstand­    Ammonstraße 74, 01067 Dresden
                                            logien und Produkte, die in spezifischen     ort für IoT-Basistechnologien zusätzliche      Telefon: (03 51) 4 88 87 05
                                            IoT-Anwendungen in der industriellen Pro­    Attraktivität verleihen.                       E-Mail: rnonnewitz@dresden.de

                                                                                                                                                                                   3
Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Smart Systems Hub                                                                                                                                                                                                                                                                        Smart Systems Hub

                                                                                                                                                             IoT zum Anfassen –
                                                                                                                                                             Besucherrouten durch
                                                                                                                                                             den Smart Systems Hub
                                                                                                                                                               Die Besucherrouten – sogenannte              ■    Systemintegratoren: Architekten                Anhand von Fragestellungen und Bei­spie­
                                                                                                                                                              Trails – sind ein spezifisches Angebot ­           und Entwickler                                 len werden diese Sachverhalte verständ­
                                                                                                                                                               des Smart Systems Hubs, um die                                                                   lich dargestellt und geben einen Überblick
                                                                                                                                                             ­Akteure des Ökosystems und ihre                                                                   über die Grundprinzipien, die vor einer IoT-­
                                                                                                                                                              ­Themen kennenzulernen. Interessierte         Li-Fi Trail                                         Initiative geklärt werden sollten.
                                                                                                                                                               Unternehmen, Start-ups und Gründer
                                                                                                                                                               verschaffen sich so schnell einen Über­      Aufgrund der immer größeren Menge an                Zielgruppen:
                                                                                                                                                               blick, an welchen innovativen Techno­         zu übertragenden Daten stößt die funk­             ■    Industrie 4.0-Verantwortliche in
                                                                                                                                                               logien, Anwendungen und Geschäfts­              basierte drahtlose Kommunikation zu­                  der Halb­leiterindustrie, Elektronik-
                                                                                                                                                               modellen geforscht und gearbeitet               nehmend an ihre Grenzen. Neben dem                    fertigung, Automobilzulieferer,
                                                                                                                                                               wird. Ziel ist es, Austausch, Koopera­         ­so­genannten „Frequency Crunch“-Prob­                 Logistik, Maschinenbau, System-
                                                                                                                                                               tion und Kollaboration zwischen indus­          lem, was die limitierte Bandbreitenver­               und Anlagenbau, Medizintechnik
                                                                                                                                                               triellen Anwendern in Deutschland und           fügbarkeit von Funksystemen beschreibt,
                                                                                                                                                               international zum Internet der Dinge            steigen die Implementierungskosten mit
                                                                                                                                                               zu intensivieren.                             zunehmender Übertragungsfrequenz ex­
                                                                                                                                                                                                               ponentiell an. ­Unter dem Namen Li-Fi
                                                                                                                                                                                                             (Light Fidelity) erlebt die optisch drahtlo­
↑ Industrie 4.0 Modellfabrik: An der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden machen Nicole Jäpel                                                       Industrial                                        se Kommuni­kation daher besonders auf­
  und Robert Ringel, Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dirk Reichelt, die Digitalisierung in der Fertigung                                                                                                    grund der h   ­ ohen möglichen Datenraten,
  für den sächsischen Mittelstand erlebbar.                                                                                                                  Internet of Things                              den vergleichsweise geringen Fertigungs­
                                                                                                                                                             Testbed Trail                                     kosten und der M   ­ öglichkeit zur Echtzeit­
                                                                                                                                                                                                               kommunikation eine Renaissance.
                                                                                                                                                               Der Trail Industrie 4.0 demonstriert                   In diesem Roadshow Trail werden
                                                                                                                                                               den Einsatz von IoT-Komponenten und             verschiedene Technologielösungen für

Exzellente Technologiekompetenz:                                                                                                                             ­-Lösungen in der diskreten, industriellen
                                                                                                                                                               Fertigung. In der Smart Factory der HTW
                                                                                                                                                               Dresden, dem „Industrial Internet of
                                                                                                                                                                                                             die Li-Fi-Kommunikation vorgestellt und
                                                                                                                                                                                                             ­deren Möglichkeiten in verschiedenen
                                                                                                                                                                                                            ­Anwendungsfeldern demonstriert. Dabei              „Mit dem Smart Systems Hub
Smart Systems Hub – Enabling IoT                                                                                                                               Things Testbed“, wird den Besuchern des
                                                                                                                                                               Trails demonstriert, wie sich Informatio­
                                                                                                                                                               nen über Menschen, Maschinen und Ma­
                                                                                                                                                                                                               werden die Vor- und Nachteile verschiede­
                                                                                                                                                                                                               ner L­ i-Fi-Technologien erläutert und g­ egen
                                                                                                                                                                                                              etablierte drahtlose Übertragungstechniken
                                                                                                                                                                                                                                                                bündeln wir Expertenwissen
                                                                                                                                                                                                                                                                aus den Schlüsselbereichen
                                                                                                                                                               terial in einer industriellen Umgebung         abgegrenzt.                                       Hard­ware, Software und
                                                                                                                                                               erheben, übertragen, verarbeiten und
                                                                                                                                                                                                            Zielgruppen:
                                                                                                                                                                                                                                                                Konnek­tivität. Unternehmen,
Der „Smart Systems Hub Dresden –                                Damit verbunden sind mehr als vier              stück des dynamischen Digital Hubs. Da­        analysieren lassen. Es wird gezeigt, wie
Enabling IoT“ hat sich der Integration von                      ­Milliarden Euro, die Technologiekonzerne       für investiert der Freistaat Sachsen rund      auf Basis d­ ieser Informationen Mehrwer­    ■    KMU, Industrie, Infrastrukturausstatter,       Start-ups, Wissenschaftler und
Hardware, Software und Konnektivität in                          wie Globalfoundries, Infineon und Bosch       100 Millionen Euro. Hier werden Wissen­         te in der Fertigung entstehen und Prozess­        Logistik, Studenten                            Investoren bringen hier die volle
digitale Produkte und Anwendungen für                            in den nächsten Jahren an Europas führen­      schaft und Wirtschaft Hand in Hand arbei­      innovationen reali­siert werden. Das Test­
das Internet der Dinge (IoT) verschrieben.                      dem Halbleiterstandort in die Entwicklung       ten und wissenschaftliche Ergebnisse ge­       bed deckt dabei sämtliche „Hierarchy
                                                                                                                                                                                                                                                                Leistungsfähigkeit Dresdens
Gemeinsam will man das enorme Markt­                             und Produktion moderner Prozessoren,          zielt in tragfähige Geschäftsmodelle und        Levels“ und „Layers“ des RAMI  4.0‐          Hitchhiker’s Guide                                  zum Ausdruck und ermöglichen
potenzial des Internet of Things (IoT) nut­                     Sensoren und 5G-Mobilfunkmodule – die          Ausgründungen überführen. Interessierte         Modells (Referenzarchitekturmodell für                                                           im Hub aktiven Unternehmen
zen, ländliche und urbane Infrastrukturen,                       IoT-Basistechnologien – investieren.          Start-ups und Technologiekonzerne können        die Industrie 4.0) ab.                       to the IoT – Showcases
Mobilität und Maschinen intelligenter                                  Seine Attraktivität zieht der Hub aus    sich über sogenannte „Trails“ einen Über­                                                   für das Internet der Dinge                          Zugang zu umfangreichem, für
machen und als dynamischer Wirtschafts-                         der hohen Konzentration von exzellen­           blick über das breitgefächerte Angebot       Zielgruppen:                                                                                       die Digitalisierung notwendigen
und Gründungsstandort weiter erfolg­                             ten Partnern aus der universitären sowie      ­aller Akteure verschaffen, um anzudocken          Anwender: Fertigungsmanagement,            Die Gäste erhalten in einem Vortrag und
                                                                                                                                                             ■
                                                                                                                                                                                                                                                                Know-how.“
reich wachsen.                                                  außer­universitären Forschung und Indus­        und mitzuarbeiten.                                Logistikmanager, Arbeitsplaner,           e­ iner Kurzpräsentation eine Einführung in
                                                                 trie, innovativen Software- und IT-Unter­            Der Smart Systems Hub stärkt inter­         Fabrikplaner                              die grundlegenden Fragen zu IoT:                    Frank Bösenberg
                                                                 nehmen, kreativen Start-ups, etablierten       national die Wirtschaftsregion Dresden als   ■    Software-Entwickler: Entwicklung           ■    Was bringt das meinem                         Geschäftsführer der Silicon Saxony
                                                                 Netzwerken sowie einer technologieaffinen     Vorreiter von Technologien für eine ver­           von IoT‐basierten Mehrwertdiensten              Unternehmen?                                  Management GmbH und adminis­trativer
                                                                 kommunalen Verwaltung. Als offenes Inno­       netzte Welt. Dresden erhielt 2017 den Zu­         für die diskrete Fertigung                 ■    Wie viel IoT braucht mein                     Koordinator des Enabling IoT-Hubs
                                                                 vationsökosystem entsteht auf dem Cam­         schlag als Standort im nationalen Digital    ■    Maschinen‐ und Anlagenbauer:                    Unternehmen?
                                                                 pus der Exzellenzuniversität TU Dresden        Hub-Konzept des Bundeswirtschaftsminis­           Entwicklungsleiter, Vorserien-             ■    Was tun andere in dem Umfeld?                 Mehr Informationen unter:
                                                                ein Co-Innovation Center, das neue Herz­        teriums.                                          entwicklung                                ■    Wie geht man in IoT-Projekten vor?            www.smart-systems-hub.de

4                                                                                                                                                                                                                                                                                                            5
Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Halbleiter                                                                                                                                                                                                                          Halbleiter

                                                                                           ↑ Blick in den Reinraum von Globalfoundries in Dresden

Zukunftsweisende                                 In der Region Dresden, Freiberg,
                                                Chemnitz findet sich eine einzigartige
                                                 Ballung von Unternehmen und
                                                                                           motor für Jobs in der Hightech-Industrie
                                                                                           in der Region.
                                                                                                 Globalfoundries, Infineon ­Technologies,
                                                                                                                                                    der Dinge, sie sind die Basis für eine kli­
                                                                                                                                                    mafreundliche Elektromobilität, das Auto­
                                                                                                                                                    nome Fahren, datensichere Blockchain-
                                                                                                                                                                                                  das Unternehmen angekündigt, dass es in
                                                                                                                                                                                                  Dresden auch weiterhin seine FDX-Techno­
                                                                                                                                                                                                   logie entwickeln und die Kapazitäten der

Halbleiterlösungen                               Forschungs­­instituten mit Know-how
                                                 in den Bereichen Mikro- und Nano­
                                                elektronik, Nanotechnologie, 5G-Mobil­
                                                                                           Bosch, X-Fab, IDT, NXP Semiconductors,
                                                                                           Siltronic sowie Vodafone bilden mit ih­
                                                                                           ren Forschungs- und Entwicklungsstand­
                                                                                                                                                    Anwendungen, intelligente Strom- u

                                                                                                                                                    zende Umwelttechnik.
                                                                                                                                                                                         ­ nd
                                                                                                                                                    Datennetze sowie eine ressourcenschüt­
                                                                                                                                                                                                  Fab 1 in der 22 Nanometer FD-SOI-Ferti­
                                                                                                                                                                                                   gung bis 2020 um 40 Prozent erhöhen will.
                                                                                                                                                                                                  ­FDX-Chips werden überall dort eingesetzt,

„Made in Dresden“                                funk, Energieeffiziente Systeme, Smart
                                                 Systems und vernetzte Sensorik sowie
                                                ­organische, flexible und gedruckte
                                                                                           orten sowie ihren Hightech-Werken das
                                                                                           ­industrielle Rückgrat des „Silicon Saxo­
                                                                                           ny“. Ihre Halbleiterprodukte sind Treiber
                                                                                                                                                    Chips für
                                                                                                                                                                                                   wo ein geringer Stromverbrauch wichti­
                                                                                                                                                                                                   ger ist als Höchstleistungen und bieten sich
                                                                                                                                                                                                  daher insbesondere für äußerst energie­
                                                 Elektronik.                               der D­ igitalisierung – ihre Produktionsstät­            energie­-effiziente                           effiziente IoT-Lösungen, Smartphone-­
                                                                                            ten sind beste Beispiele für eine hoch­                 IoT-Lösungen                                   Prozessoren oder Automobilelektronik an.
Europas führender Halbleiter-Standort           Entlang der gesamten Wertschöpfungs­       automatisierte industrielle Produktion der                                                              Ingenieure arbeiten bei Globalfoundries
forscht und produziert die Basis­technologien   kette entwickeln, fertigen und vermark­    Industrie 4.0.                                           Als eine der modernsten und produktivs­        in Dresden bereits an der Entwicklung der
                                                ten rund 2.300 Unternehmen mit circa             Komplettiert wird das Innovationsöko­              ten Chipfabriken der Welt produziert die       nächsten Technologiegeneration, 12 Nano­
für IoT-Anwendungen                             60.000 Mitarbeitern integrierte Schalt­    system durch einen international ­aktiven                GLOBALFOUNDRIES Fab 1 Dresden auf              meter FDX. Das jüngst vorgestellte Partner­
                                                kreise oder dienen der Chipindustrie als   Hightech-Mittelstand sowie innovative                    300-mm-Wafern Chips in 40-nm-, 32-nm-          programm „FDXcelerator“ soll darüber
                                                Material- und Equipmentlieferanten. Da­    Technologie-Start-ups, deren Automati­                   und 28-nm-Technologien für die mobi­           hinaus den schnellen und effizienten Ein­
                                                mit sind die Mikro­elektronik-, die In­    sierungs-, Robotik- und Softwarelösungen                 le Kommunikation, Unterhaltungselekt­          satz dieser Technologie fördern. Seit sei­
                                                formations- und Kommunikationstech­        nicht mehr nur in der Halbleiter­industrie               ronik und für Computing-Anwendungen.           ner Gründung 2009 hat das Unternehmen
                                                nik- sowie die dynamisch wachsende         zu finden sind. Ihre Lösungen ermöglichen                Hier sind rund 3.500 Ingenieure, Techniker     rund sechs Milliarden US-Dollar am Stand­
                                                Software-Branche der Beschäftigungs­       die Zukunft der vernetzten Welt im I­nternet             und Spezialisten tätig. Im Februar 2017 hat   ort Dresden investiert.

6                                                                                                                                                                                                                                            7
Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Halbleiter                                                                                                                                                                                                                                                                               Halbleiter

                                                                                                                                                                                                                                            ↑ Mit dem hochpräzisen MEMS-Scanner BML050
                                                                                                                                                                                                                                              er­weitert Bosch Sensortec sein derzeitiges Portfolio um
                                                                                                                                                                                                                                              optische Mikrosysteme. Der Scanner nutzt zwei winzige
                                                                                                                                                                                                                                              MEMS-Spiegel, um mit einem RGB-Farblaser ein Bild
                                                                                                                                                                                                                                              auf beliebige Oberflächen zu projizieren. Der kompakte
                                                                                                                                                                                       Fab-Neubau am                                          und energieeffiziente BML050 eignet sich ideal für
                                                                                                                                                                                                                                              Geräte, bei denen Größe und Energieverbrauch eine
                                                                                                                                                                                       Halbleiterstandort Dresden                             wichtige Rolle spielen.

                                                                                                                                                                                       Seit 2013 betreibt die Bosch Sensortec
                                                                                                                                                                                        GmbH einen Entwicklungsstandort in
                                                                                                                                                                                         ­Dresden. Hier werden anwendungs­
                                                                                                                                                                                           spezifische integrierte Schaltkreise (ASICs)
                                                                                                                                                                                            für MEMS-Sensoren entwickelt, die bei­
                                                                                                                                                                                           spiels­weise in der Automobilindustrie, ­
                                                                                                                                                                                        ­aber auch in Smartphones, Tablet-PCs,
                                                                                                                                                                                         Wearables oder für das Internet der D   ­ inge
                                                                                                                                                                                       zum Einsatz kommen. Die Tätigkeiten am
                                                                                                                                                                                           sächsischen Standort umfassen Kon­zep­
↑ Materialfluss-Automatisierung mit
  schienengebundenen Robotern bei
                                      Smarte Lösungen                                f­ ertigen die Dresdner auch Leistungshalb­                 Erst kürzlich startete mit            tion, Entwicklung und Industrialisierung v­ on
                                                                                      leiter auf Basis von 300-mm-Wafern für                 „Productive 4.0“ die bislang größte          Mixed-Signal-ASICs mit innovativen
  Infineon Technologies Dresden       für eine vernetzte                             moderne Hybrid- und Elektrofahrzeuge.               europäische Forschungsinitiative auf          Schaltungskonzepten.                                 „Mit unserer neuen auf FDX-
                                      Industrieproduktion                                    Infineon betreibt in Dresden eine          dem Gebiet Industrie 4.0. I­n dem                        Jüngster Erfolg für den Standort
                                                                                                                                                                                                                                            Technologie basierenden Chip­
                                                                                    „smarte“ Fabrik: Die 200-Millimeter-­­               Projekt, das Teil des europäischen            ­Sachsen: Bosch wird in Dresden eine
                                      Auf die breite Expertise am Standort setzt     Pro­­duktionslinie wurde in den vergange­           ­Förderprogramms für Mikroelektronik ­        Chipfabrik errichten. Dabei handelt es               generation können wir von
                                      auch die Infineon Technologies Dresden         nen Jahren zur weltweit führenden hochau­            ECSEL ist, arbeiten mehr als hundert             sich um den ersten Neubau eines Halb­            Dresden aus einen entscheiden-
                                      GmbH. Als einer der größten und moderns­        tomatisierten 200-Millimeter-Fab der Welt           ­Partner aus 19 Ländern Europas an                leiterwerks in Europa seit 1999. Das
                                       ten Fertigungs- und Technologieentwick­       ausgebaut. Die Hochvolumen-Fertigung               der D   ­ igitalisierung und der Ver­netzung      ­Unternehmen wird eine Milliarde Euro             den Beitrag zur Entwicklung
                                       lungsstandorte der Infineon Technologies       für Leistungshalbleiter auf 300-Millimeter-­      der Industrie entlang der gesamten                 ­investieren – die größte Einzelinvestition in   des Internets der Dinge leisten.“
                                      AG produziert das Unternehmen Chips            Wafern wurde von Anbeginn als vollauto­            ­Wertschöpfungskette. Zudem stärkt das          der Firmengeschichte. Ab 2021 will Bosch
                                      ­unter anderem für die Automobil­industrie:    matisierte P  ­ roduktionslinie geplant. Alleine      ­Pilotlinienprojekt „­ IoSense“ die euro­        in der s­ ächsischen Landeshauptstadt auf       Dr. Rutger Wijburg
                                      Fast jeder zweite Mikrocontroller welt­        seit 2009 hat Infineon in den Fertigungs­             päische Wettbewerbs­position im Bereich     300-Milli­meter-Wafern Chips für Anwen­              Senior Vice President und General
                                       weit in Motor- und Getriebesteuerungen        standort in der sächsischen Landeshaupt­           Sensorik – eine wesentliche Voraussetzung       dungen in der Mobilität und im Internet der         Manager Globalfoundries Fab 1,
                                      von Autos kommt aus Sachsen. Außerdem          stadt rund 800 Millionen Euro investiert.              für das Internet der Dinge.                   Dinge produzieren.                                Dresden

8                                                                                                                                                                                                                                                                                                    9
Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Halbleiter                                                                                                                                                                                                                                                                                       Halbleiter

                                                                                                                                                           Entwicklung innovativer Mikroelektro­           GmbH und seit 2015 auch XENON Automa­
                                                                                                                                                              nik. Gemeinsam mit weiteren Unterneh­        tisierungstechnik GmbH. Schwerpunkt des
                                                                                                                                                              men und der TU Dresden arbeitet X-FAB        Netzwerkes ist es, aktuelle Entwicklungen
                                                                                                                                                           ­Dresden z. B. an intelligenten Steuerungs­     im Bereich der Automatisierung von Halb­
                                                                                                                                                             schaltungen für energieeffiziente Elektro­    leiter- und Hightech-Fabriken aufzuzeigen
                                                                                                                                                              motoren und LEDs. X-FAB entwickelte          und gemeinsam mit den Kunden Lösungen
                                                                                                                                                               hierzu die kostengünstige Ultrahochvolt-    für die Herausforderungen der Zukunft zu
                                                                                                                                                           Technologie, testet und produziert die          entwickeln.
                                                                                                                                                              von den Projektpartnern entwickelten               Gebündelt wird diese Vielfalt an
                                                                                                                                                            Mikrochips.                                    Akteuren und Aktivitäten der Hightech-
                                                                                                                                                                    Mit dem Advanced Mask Technology       Industrie in Sachsen im Branchenverband
                                                                                                                                                           Center GmbH & Co. KG (AMTC) ist in              Silicon Saxony e. V. Hier engagieren sich
                                                                                                                                                            ­Dresden darüber hinaus ein weltweit füh­      aktiv mehr als 320 Hightech-Unternehmen,
                                                                                                                                                              rendes Zentrum für die Forschung, Entwick­   Dienstleister, Zulieferer, Hochschulen und
                                                                                                                                                               lung und Produktion von Photolithografie-   Forschungsinstitute sowie öffentliche Ein­
                                                                                                                                                           Masken entstanden.                              richtungen in verschiedenen Fach­bereichen
                                                                                                                                                                    Gemeinsam mit drei weiteren            und Arbeitskreisen. Als Plattform für Kom­
                                                                                                                                                                                                                                                        ↓ HERO® FAB, ein frei fahrender Roboter für
                                                                                                                                                           Fraunhofer-­Einrichtungen und den Techni­       munikation und Kooperation leistet der
                                                                                                                                                                                                                                                          komplexe Transport-, Be- und Entladeaufgaben in
                                                                                                                                                             schen Universitäten Dresden und Chemnitz      Branchenverband einen wesentlichen Bei­        Halbleiterfabriken. Er interagiert mit Menschen
                                                                                                                                                               bildet das Fraunhofer-Institut für Photo­   trag zum Erfolg des Standortes Sachsen.        und ist hoch belastbar.
                                                                                                                                                              nische Mikrosysteme (IPMS) das Leistungs­
                                                                                                                                                               zentrum „Funktionsintegration für die
                                                                                                                                                              ­Mikro- und Nanoelektronik“. Hier werden
                                                                                                                                                           z. B. Sensorknoten für vernetze Systeme,
                                                                                                                                                           adaptive Diagnosesysteme und Regelungs­
                                                                                                                                                             systeme entwickelt, die den Energiever­
                                                                                                                                                               brauch in der Produktion minimieren. Nach
                                                                                                                                                           Abschluss der Pilotphase werden auch
                                                                                                                                                           die Bereiche Energie- und Medizintechnik
                                                                                                                                                             ­sowie Mobilität in den Fokus rücken.

                                                                                                                                                           Starke Netzwerke
                                                                                                                                                           Mit der im April 2017 ins Leben gerufe­
                                                                                                                                                            nen ­„Forschungsfabrik Mikroelektronik
                                                                                                                                                            Deutschland“ (FMD) vernetzen elf
Informationsverarbeitung                        Kompetenz für innovative                         ↑ Chip-basierte Lösungen sichern Authentisierungs-
                                                                                                   verfahren für Mobilgeräte: Hier können persönliche      Fraunhofer-Institute sowie zwei Institute
der Zukunft                                     Halbleitertechnologien                             Informationen der Nutzer, wie Bank- oder bio­           der Leibniz-Gemeinschaft ihre Forschungs-
                                                                                                   metrische Daten sowie andere sensible Informationen      und Entwicklungsinfrastruktur in einem
                                                                                                   wie Schlüssel für Kryptographieverfahren oder
Das Exzellenzcluster „Center for Advancing       Im Hinblick auf den Beitrag, den die zahl­        ­Sicherheitszertifikate getrennt von der Sicherheits­    standortübergreifenden Technologiepool.
 Electronics Dresden“ (kurz „cfAED“) an           reichen Unternehmen am Standort                   software gespeichert werden. Die Daten des             Das Zukunftsprogramm, das vom Bund
der Technischen Universität Dresden ver­         ­Dresden für die Entwicklung von Anwen­            Sicherheits­chips können von einem NFC-fähigen          mit rund 350 Millionen Euro gefördert
                                                                                                    Mobilgerät ausgelesen werden.
eint die Dresdner Forschungsexpertise in        dungen für das Internet der Dinge leisten,                                                                  wird, erlaubt es den Instituten in moderns­
den Bereichen Mikro- und Nanoelektro­             ist unter anderem die IDT Europe GmbH                                                                     te, leistungs­fähigste Anlagen, Labor- und
 nik, M
      ­ aterialwissenschaften und Informatik.     hervorzuheben. Bis Juli 2016 noch fir­                                                                   Geräteaus­stattung zu investieren und damit
In einem ganzheitlichen, interdisziplinären       mierend unter Zentrum Mikroelektronik                                                                     international herausragende Forschungs­
Vorhaben erforschen die Wissen­schaftler        ­Dresden AG, bietet das Unternehmen welt­                                                                  dienstleistungen in der Halbleiter- und
 neue Technologien für die elektronische          weit analoge und digital-analoge Halbleiter­                                                             ­Elektronikindustrie anzubieten. Mit mehr
­Informationsverarbeitung der Zukunft. Da­        lösungen für Automotive-, Industrie-, ­­                                                                 als 100 Millionen Euro bekommen die vier
 für entwerfen sie auf neuen Materialien ­­       Medizin-, IT- und Consumer-Anwendungen.                                                                   in Sachsen beteiligten Fraunhofer-Institute
 wie Silizium-Nanodrähten, Kohlenstoff-           Diese ermöglichen es den Kunden, Pro­                                                                    dabei den größten Anteil der Fördersumme.
 Nanoröhrchen und organischen Materialien       dukte für Power Management, Beleuch­                                                                              Darüber hinaus bringt die 2004 ge­
 basierende Bauelemente für die Konstruk­         tung u­ nd Sensorik zu entwickeln, die ein                                                                gründete Initiative Automation Network
tion moderner Informationsverarbeitungs­          Höchstmaß an Energieeffizienz bieten.                                                                     Dresden (AND) die Kompetenzen von vier
 systeme. Zum Exzellenzcluster gehören                 Zudem fertigt die X-FAB Dresden                                                                      Dresdner Automatisierungsspezialisten
etwa 60 Forscher mit ihren Teams der            GmbH & Co. KG als Halbleiter-Foundry ­                                                                     zusammen: Fabmatics GmbH, AIS Auto­
TU Dresden, der TU Chemnitz sowie neun          analog-digitale integrierte Schaltkreise und                                                                mation Dresden GmbH, SYSTEMA System­
außeruniversitärer Forschungsinstitute.           unterstützt Kunden und Partner bei der                                                                   entwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen

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Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Software                                                                                                Software

           Dynamisches Wachstum
           der Software-Industrie
           in Dresden
             In Sachsen und speziell in Dresden ist                duktionstechnik und R  ­ obotik, Systeme ­
           eine vielfältige, leistungsfähige und                    und Simulation sowie virtuelle Realität.
             höchst k­ reative Softwareindustrie ent­              ­Finanziert wird das Institut mit 8,3 Millio­
             standen. Innovative Web- und App-Tech­                 nen Euro, 90 Prozent der Summe stellt
             nologien sowie Geschäfts-, Industrie- und             d­er Bund. Der Freistaat Sachsen investiert
           ­Sicherheitssoftware werden sowohl von                 ­4,2 Millionen pro Jahr in den Aufbau und
             Flaggschiffen wie T-Systems Multimedia                die Infrastruktur des Instituts.
            ­Solutions, SAP, Siemens und IBM als auch                     Auch der amerikanische E-Commer­
           durch schlagkräftige KMUs in der sächsi­                ce-Riese Amazon profitiert von Dresdens
             schen Landeshauptstadt entwickelt. SAP                Software-Expertise. Im Jahr 2013 hat das
             als Marktführer für Unternehmenssoft­                 Amazon Development Center Deutsch­
             ware ist in Dresden maßgeblich an der                   land in Dresden ein Software-Entwick­
             Entwicklung einer Cloud-Plattform für IoT               lungszentrum eröffnet. In der Dresdner
             beteiligt. Durch zahlreiche Ansiedlungen               Niederlassung und dem ebenfalls neu er­
             und Start-ups ist ein beachtliches Port­               öffneten Zentrum in Berlin entwickeln
             folio an Akteuren im Bereich Plattform-                rund 70 IT-Spezialisten zukunftsweisende ­
             und Anwendungssoftware vorhanden.                     Technologien für Amazon. Der Schwer­
                                                                    punkt liegt auf der Erschließung innovati­
                                                                    ver Anwendungen für das Cloud-Geschäft
           Nationale und inter­                                     von Amazon Web Services, einschließlich
                                                                    Hypervisors, Betriebssystemen, Manage­
           nationale Unternehmen                                    ment-Tools und weiteren Anwendungen
           investieren in Dresden                                   wie selbstlernende Technologien, die auf
                                                                   allen Amazon-Plattformen eingesetzt wer­
            Dresden ist ein attraktiver Ansiedlungs­               den können. Im neuen Center erarbeiten
            ort für Konzerne und mittelständische                  die Software-Spezialisten von Amazon die
            ­Unternehmen. Das beweist nicht nur der                Grundbausteine für die nächste Generati­
            Bau e­ ines neuen Halbleiter-Werks von                 on von Cloud-Computing.
            Bosch. Das Deutsche Zentrum für Luft-                         Eine der größten Internet-Agenturen
             und Raumfahrt (DLR) hat in Dresden ein                  in Europa wählte Dresden ebenfalls zu ih­
             Software-Institut eröffnet, dessen Ziel die            rem Hauptsitz. Die T-Systems Multimedia
             strategische Plattformforschung und -ent­              ­Solutions GmbH beschäftigt rund 1.200
             wicklung zur Unterstützung der virtuel­                Mitarbeiter in Dresden und übersetzt für
             len System­fähigkeit des deutschen Luft­               Unternehmen aus allen Branchen Web-­
             fahrtsektors in den Bereichen Hardware,                Innovationen in Dienstleistungen für den
           Software und Anwendungssysteme ist.                     digitalen Geschäftsraum. Hierzu gehören
           ­Schwerpunkt bildet die Forschung für inno­              unter anderem Lösungen für E-Commer­
             vative Technologien bei der anwendungs­               ce, ­Inter- und Intranet-Portale, „Social Busi­
             nahen Umsetzung in den Bereichen Pro­                  ness“ sowie Web-IT-Management.

           ← Software der Firma DUALIS zur Optimierung von
             Produktionsprozessen und Fertigungsabläufen in der
             Smart Factory.

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Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Software                                                                                                                                                                                           Software

                                                                                                                                      → Am neu gegründeten DLR Institut für Digitalisierung ­
                                                                                                                                        der Luftfahrt in Dresden sollen virtuelle Tests von
                                                                                                                                        ­Prozessen und Produkten entwickelt werden, die
                                                                                                                                         schneller, günstiger und sicherer als Erprobungen in ­­
                                                                                                                                         der Realität sind - vom ersten digitalen Entwurf bis
                                                                                                                                         zur simulierten Außerdienststellung.

                                                                                                                                      ↓ Stefan Christ, Head of Service von Kiwigrid, erklärt
                                                                                                                                        die Feinheiten der Energie-Plattform für intelligentes
                                                                                                                                        Energiemanagement.

                                    Dresden ist Gründungs­                              über die Netzabdeckung. Netzbetreiber
                                                                                        nutzen die Lösung auch als »White Label«-
                                    standort für Industrie-                            App, um auf Basis der aggregierten Daten
                                    Software-Start-ups                                  über A­ bdeckung und Geschwindigkeit ihre
                                                                                       ­Mobilfunknetze immer weiter zu optimie­
                                     Von der hohen Konzentration von Unter­             ren. Im Jahr 2016 hat Vodafone Germany
                                         nehmen und Forschungseinrichtungen            das Start-up übernommen.
                                         ­profitiert die Wirtschaftsregion D­ resden         Scalabe Data Services and Solutions
                                     auch als Gründerstandort. Sachsens                 (ScaDS) ist eines der beiden BMBF-­
                                       ­Landeshauptstadt ist einer der deutschen        geförderten nationalen Kompetenzzentren
                                    Standorte für Software-Gründungen. ­                für den intelligenten Umgang mit Big Data.
                                        Der Schwerpunkt liegt nahezu ausschließ­       In enger Zusammenarbeit mit zahlreichen
                                          lich auf Wirtschafts- und industrienaher     Partnern aus Industrie und Forschung
„Die Dresdner Software-             Software.                                          entwickelt ScaDS neue Methoden und
                                                So bietet das Start-up tracetronic     Lösungen für den Umgang mit komplexen
und IT-Industrie erwirtschaftet         ­Lösungen zur hochqualitativen Entwick­         und immer weiter wachsenden Datenbe­
jährlich etwa 2,5 Milliarden              lung und Validierung von komplexen ein­       ständen.
Euro und trägt mit neuartigen             ge­betteten Systemen und konnte bereits            Als eines der führenden Technologie­
                                     ­erfolgreich führende Unternehmen aus              unternehmen im Bereich „Energy
Entwicklungen einen wesentli-       ­der internationalen Automobilbranche als          IoT“ ­­entwickelt und betreibt Kiwigrid
chen Teil zu Hochtechnologie­            Kunden gewinnen.                              eine ­modulare, sichere und die
trends wie dem sogenannten                      Die RadioOpt GmbH ist ein Spin-off     europaweit größte Energie-Plattform
                                     des Vodafone Stiftungslehrstuhls der Tech­         für intelligentes Energiemanagement.
Internet der Dinge, Industrie             nischen Universität Dresden. Seit 2008       Das Start-up wurde im Februar 2017
4.0 und Smart Cities bei.“            ­entwickelt das Unternehmen Software-­            in die Liste der Global Cleantech 100
                                         Lösungen zur Qualitäts- und Volumen­          aufgenommen und hat im Oktober 2017
Prof. Dr. Frank Schönefeld                messung in mobilen Kommunikationsnetz­       einen Konzernrahmenvertrag mit dem
Mitglied der Geschäftsleitung der         werken. Mit ihrer Hilfe kontrollieren        Netzbetreiber Innogy geschlossen, u   ­ m in
T-Systems Multimedia Solutions      Smartphone-Besitzer ihren Datenverbrauch,          den Bereichen Smart Home und Energy-
GmbH und Vorstandsmitglied des            testen die Geschwindigkeit der Internet­     Monitoring auf industrieller Ebene
Silicon Saxony e.V.                      verbindung und erhalten Informationen         Lösungen umzusetzen.

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Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Konnektivität und 5G                                                                                                                       Konnektivität und 5G

                                                                     Konnektivität und 5G:
                                                                     Energieeffizient
                                                                     und extrem schnell
                                                                     Dresden setzt neue                               Forschung für den
                                                                     Maßstäbe für die fünfte                          Mobilfunk von morgen
                                                                     Mobilfunk-Generation
                                                                                                                      Die Grundlagen hierfür wurden am 1994
                                                                     Es ist keine Übertreibung, den neuen             eingerichteten renommierten Vodafone-
                                                                     ­Mobilfunk-Standard 5G als Schrittmacher          Stiftungslehrstuhl Mobile Communica­
                                                                     der digitalen Zukunft und Vernetzung zu           tions Systems an der TU Dresden unter der
                                                                       bezeichnen. Über das Internet der Dinge        Leitung von Prof. Gerhard Fettweis gelegt.
                                                                      werden in Zukunft immer mehr Objekte            Der Lehrstuhl ist das führende Forschungs­
                                                                     online miteinander verbunden sein. Die            institut für den Mobilfunk der Zukunft.
                                                                      Herausforderung: Eine rasante Zu­nahme          ­Industriepartner des Forscherteams sind
                                                                     des Datenaufkommens und damit ein                dabei Global Player wie Vodafone, National ­
                                                                      ­wesentlich höherer Energiebedarf. Das           Instruments, Nokia, Bosch, Claas, Ericsson
                                                                       gilt für die gesamte Infrastruktur, vom        oder IDT.
                                                                     Chip im individuellen Endgerät bis hin zu               Auch die Deutsche Telekom unter­
                                                                     den Basisstationen der Funknetze. Nicht           stützt die 5G-Forschung in Dresden. Sie fi­
                                                                       nur mit Blick auf die Energieeffizienz trei­    nanziert den Deutsche Telekom Chair of
                                                                       ben Wissenschaftler und Unternehmer            Communication Networks bzw. Deutsche
                                                                      aus Sachsen die Entwicklung voran. Auch         Telekom Lehrstuhl für Kommunikations­
                                                                     die Technologien für 5G und für die An­           netze an der TU Dresden, der von Professor
                                                                       wendung der ultraschnellen Datenüber­           Dr. Frank Fitzek geleitet wird.
                                                                       tragungstechnik in der Praxis entstehen               Zur Weiterentwicklung von 5G wur­
                                                                     derzeit in Dresden.                              de das „5G Lab Germany“ gegründet. H    ­ ier

                                                                                              „5G ist der Motor für Industrie 4.0. Dresden
                                                                                              hat hier eine Vorreiterrolle inne und bietet
                                                                                              enorme Innovationskraft für konkrete IoT-
                                                                                              Anwendungen.“
                                                                                              Prof. Dr. Frank Fitzek
                                                                                              Inhaber der Deutsche Telekom Professur für
                                                                                              Kommuni­kationsnetze und Koordinator, 5G Lab Germany

                       ↑ Vodafone und TU Dresden zeigen Pepper –
                         den schnellsten Roboter aller Zeiten –
                         und demonstrieren, wie wichtig 5G für das
                         Echtzeit-Internet wird.

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Dresden - Globales Zentrum für das Internet of Things - Technologien aus der Exzellenzstadt
Konnektivität und 5G                                                                                                                                                                                                         Konnektivität und 5G

a­ rbeiten seit 2014 mehr als 20  ­Professoren       hochauflösender Radar für Flugzeuge oder         → Prof. Dr. Frank Fitzek erklärt der Bundes-                                                       ration. Dabei setzt das Airrays-Team auf die
 aus verschiedenen Fach­bereichen der                interaktive Exo-Skelette, z. B. als Gehhilfen.     kanzlerin Angela Merkel die Funktionsweise ­                                                    „Kraft der Vielen“: Statt einer einzelnen An­
                                                                                                        der industriellen Roboter des Start-ups
  Exzellenzuniversität TU Dresden in ei­                  Die 50 Partner im FAST-Konsortium             wandelbots                                                                                       tenne installieren sie mehr als 100 kleine ­
    nem interdisziplinären Team mit zehn            ­decken die gesamte Kompetenz- und Wert­                                                                                                             Antennen in den Basisstationen, jede mit
  Industrie­partnern und mehr als 600                schöpfungskette von Materialien, Halb­           ↘ „Kraft der Vielen“ – mehr als hundert kleine                                                     Sende- und Empfangselektronik ausge­
                                                                                                        Antennen in den Basisstationen der Mobil-
 ­Wissenschaftlern zusammen, um die                  leitern, Komponenten und Software bis              funknetze mit hoher Übertragungsqualität
                                                                                                                                                                                                         stattet. Die Sendeleistung der einzelnen
  ­Erforschung der fünften Generation mo­            hin zu komplexen Systemen und Kommu­               und geringerem Energiebedarf                                                                     Antennen wird durch die parallele und
    biler Kommunikation und ihren Applikati­         nikationsnetzwerken ab. Zu den Lösungs­                                                                                                             synchrone Übertragung von Funksignalen
                                                                                                      ↓ Absorptionsraum am Institut für
  onen voranzutreiben. Sie ermöglicht dann           ansätzen zählen etwa extrem schnelle und                                                                                                            zur Leistungsfähigkeit einer traditionellen
                                                                                                        Nachrichten­technik der TU Dresden –
  eine ­Datenübertragung im Umfang von               energie­effiziente Halbleitertechnologien.         Test einer Radar-Antenne für den Rover                                                           Basis­station gebündelt – jedoch bei einem
    mehr als zehn Gigabit pro Sekunde. Doch                                                             der europäischen Mars Mission ExoMars                                                            geringeren Energiebedarf. Das s­ o ent­
    nicht nur die Übertragungsgeschwindigkeit                                                                                                                                                            stehende Antennenfeld erzeugt m   ­ ehrere
    wird durch 5G drastisch erhöht. Ein Haupt­      Neue Konzepte                                                                                                                                        sogenannte Funkstrahlen, die gezielt auf
    merkmal von 5G wird die kurze Latenz sein,                                                                                                                                                           ein Handy in der Funkzelle gerichtet wer­
die taktile Internetapplikationen ermög­            für energieeffiziente                                                                                                                                den können. Auf diese Weise ist die gleich­
    licht. Beispiele hierfür sind das vernetzte     Kommunikation                                                                                                                                        bleibende Übertragungsqualität auch ­
  automatisierte Fahren, flexible Industrie­                                                                                                                                                             bei hohem Funkverkehrsaufkommen und
  automatisierungslösungen sowie neue ­             Im Sonderforschungsprojekt „Highly                                                                                                                   großen Datenmengen gewährleistet.
  Lern- und Trainingsmethoden mit spezieller        Adaptive Energy-Efficient Computing“
    taktiler-zu-visueller Rückmeldung.                (HAEC) der TU Dresden arbeitet ein
          Das vom Bundesministerium für             ­Forschungsteam aus Elektrotechnikern              5G Lab Germany: Vier Fachbereiche,                                                               Innovative Messtechnik
   Bildung u ­ nd Forschung (BMBF) geförderte         und Informatikern gemeinschaftlich daran, ­
   Projekt FAST – Fast Actuators Sensors            den Energieverbrauch eines Servers so zu
                                                                                                       die sogenannten Tracks                                                                           aus Dresden weltweit
    and Transceivers an der TU Dresden ­             ­steuern, dass er proportional zu dessen          Entwicklung von Chips für 5G                                                                     im Einsatz
  arbeitet a­ n der Vernetzung in Echtzeit.         Auslastung ist. Dafür werden die Chips in          (Silizium-Track)
   Die Ge­schwindigkeit der drahtlosen              Servern auf mehreren Boards angeordnet.                                                                                                             National Instruments Dresden GmbH
                                                                                                       Entwicklung von Mobilfunksystemen
   ­Kom­munikations­­systeme soll dabei so n ­ ah   Chips, die sich auf demselben Board befin­                                                          Loop“ entwickelt, die Adaptivität auf Ebe­      ist ein weltweit etablierter Hersteller von
                                                                                                       (Wireless Track)
    wie möglich an die maximal möglichen            den, können dabei optisch kommunizieren,                                                            ne des Betriebssystems, der Software und        Messtechnik und Speziallösungen für den
    physika­lischen Grenze – die Lichtgeschwin­       während die Kommunikation von Board zu           Beschäftigung mit Netzwerken und Cloud           der Dienste erlaubt. HAEC beschreibt ei­        Mobilfunk mit besonderem Fokus auf
  digkeit – heranreichen. Beispiele für An­         Board drahtlos erfolgt. Um diese neu­artige                                                         nen e­ rsten Versuch, hohe Adaptivität und      LTE sowie den zukünftigen Standards LTE-­
                                                                                                       Erarbeitung von Anwendungen für das
    wen­dungen sind u. a. extrem schnelle,          Architektur optimal nutzen zu können,                                                               Energie­effizienz in einem integrierten         Advanced und 5G. Das Unternehmen ent­
                                                                                                       taktile Internet
  auto­matische Gefahrenbremsung bei Autos,           wird ein mehrschichtiger „Energy Control                                                         ­Ansatz zu erzielen – von Hardware-Kompo­        wickelte als erste Firma eine Testlösung für
                                                                                                                                                        nenten bis hin zur Applikation.                 LTE-Basisstationen, um diese funktional
                                                                                                                                                                Die CommSolid GmbH ist ein Anbieter     auf Protokollebene zu testen. Ein weiterer
                                                                                                                                                        von IP-Lösungen (Internet Protocol)             Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und
                                                                                                                                                         ­für den IoT-Mobilfunk. Ziel des 2015          Produktion von kundenspezifischen Hoch­
                                                                                                                                                        ­gegründeten Start-ups ist es, hoch opti­       frequenz-Messgeräten für den Mobilfunk.
                                                                                                                                                        mierte, extrem energiesparende und leicht       Zu den Kunden zählen Entwicklungsabtei­
                                                                                                                                                         integrierbare Kommunikationslösungen f­ ür     lungen der Industrie wie auch Universitäten
                                                                                                                                                        das Internet der Dinge bereitzustellen, ­       und Forschungseinrichtungen.
                                                                                                                                                        die dem neu definierten NarrowBand (NB)-
                                                                                                                                                        IoT-Standard entsprechen, und die es er­
                                                                                                                                                         lauben, Sensoren und Aktoren direkt mit
                                                                                                                                                        dem Internet zu verbinden. Eingebettet in       Technologie für
                                                                                                                                                         kundenspezifische integrierte Schaltun­        autonomes Fahren
                                                                                                                                                        gen, e­ rmöglichen diese Lösungen vielseiti­
                                                                                                                                                        ge ­Anwendungsmöglichkeiten für IoT-End­        NXP Semiconductors, mit Niederlassung
                                                                                                                                                        geräte, ­etwa im Gesundheitswesen und der       in Dresden, ist ein weltweit führender
                                                                                                                                                        medizinischen Versorgung, der intelligen­       Chip-Spezialist mit dem Fokus auf sichere ­
                                                                                                                                                          ten ­Haustechnik, Transport, Logistiksyste­   Vernetzungslösungen für die intelligen­
                                                                                                                                                        men oder industriellen Anwendungen.             te Welt. Die Automobilsparte entwickelt
                                                                                                                                                               An die Arbeit des sächsischen Spitzen­   Technologien für sicheres autonomes Fah­
                                                                                                                                                        clusters Cool Silicon zu exzellenten            ren. Dazu hat NXP bereits testweise auto­
                                                                                                                                                        Kommunikationstechnologien knüpft die           nome Fahrzeuge, Verkehrsampeln und Ver­
                                                                                                                                                        Airrays GmbH an: In Dresden entwickeln          kehrsschilder mit Kommunikationstechnik
                                                                                                                                                        die sieben Gründer neue Mobilfunkanten­         aus­gestattet. Dabei werden z. B. Fußgänger
                                                                                                                                                        nen für die Basisstationen der Mobilfunk­       über NXP-RFID-Technologie erkannt und
                                                                                                                                                        netze und leisten damit einen wichtigen         sich nähernden Fahrzeugen über WLAN ge­
                                                                                                                                                        Beitrag zum Mobilfunk der fünften Gene­         meldet.

18                                                                                                                                                                                                                                                19
IoT und Mobilität                                                                                                                                                                                         IoT und Mobilität

                                                                                                                                                                                 „Die Projekte VAMOS und
                                                                                                                                                                                 HarmonizeDD beweisen:
                                                                                                                                                                                 Hier in Dresden werden tech-
                                                                                                                                                                                 nologische Standards definiert
                                                                                                                                                                                 und die erhobenen Forschungs­
                                                                                                                                                                                 ergebnisse konsequent und höchst
                                                                                                                                                                                 erfolgreich in Testbeds umgesetzt,
                                                                                                                                                                                 in welchen die drei Schlüssel-
                                                                                                                                                                                 bereiche Hardware, Software
                                                                                                                                                                                 und Konnektivität miteinander
                                                                                                                                                                                 verknüpft werden.“
                                                                                                                                                                                 Dipl.-Ing. Gunter Thiele
                                                                                                                                                                                 Leiter des Kompetenzzentrums
                                                                                                                                                                                 für operatives Verkehrsmanagement
                                                                     ↑ IAV forscht am selbstfahrenden Auto und entwickelt Versuchsfahrzeuge.

Keine Zukunfts-       Die zunehmende Zahl von Produkt­
                      ankündigungen und Pilotprojekten zu
                      ­automatisierten Fahrzeugen sowie der
                                                                     VAMOS und HarmonizeDD machen säch­
                                                                     sische und Dresdner hochspezialisierte
                                                                     Hardware- und Softwareunternehmen
                                                                                                                                   kurrenz zwischen öffentlichem und Indivi­
                                                                                                                                   dualverkehr aufzulösen, wurde in einem
                                                                                                                                   Pilotprojekt ein digitaler, webbasierter
                                                                                                                                                                                  in innerstädtischen Bereichen entwickelt,
                                                                                                                                                                                 die dazu beitragen, wechselseitige Stör­
                                                                                                                                                                                 ein­flüsse und Informationsunter­schiede

musik mehr:
                      Auftritt neuer Marktakteure, insbeson­         sowie Wissenschafts- und Forschungsein­                       Fahrerassistent entwickelt, der den ÖPNV      zu vermeiden. Diese Funktionen basie­
                      dere ­aus der IKT-Branche, zeigen die          richtungen die sächsische Landeshaupt­                        an Ampeln auf intelligente Weise bevor­        ren auf unterschiedlichen Cloud-Lösun­
                       hohe Dynamik dieses Entwicklungs­             stadt zum Zentrum für zukünftige urba­                        zugt. Über ein fest installiertes Smartpho­    gen ­­zur flächen­­­deckenden Bereitstellung

Hochautomatisiertes
                       trends. ­Damit sich durch automatisier­       ne Mobilität.                                                 ne – und bald auch direkt über den Bord­       von Basis­diensten. Durch einen komple­
                       tes Fahren eine Steigerung der Sicherheit,                                                                  computer – übermittelt das Leitsystem          mentären Einsatz von unterschiedlichen
                      des Fahrkomforts sowie eine Verbesse­          Das von der TU Dresden in Zusammen­                           den Bus- und Straßenbahnfahrern der           ­Kommunikationstechnologien lassen ­

Fahren in Dresden
                       rung von Verkehrsqualität und Umwelt­         arbeit mit dem Straßen- und Tiefbauamt                        Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) Informa­       sich inno­vative Ansätze zur Einbettung
                       verträglichkeit erreichen lässt, ist eine     der Stadt Dresden entwickelte Verkehrs-­                      tionen und empfiehlt die Geschwindigkeit,     automa­tisierter Fahrzeuge in den Verkehrs­
                       voraus­schauende Fahrstrategie unter Ein­     Analyse-Management-Optimierungs-                              die den Verkehr der Auto- und Radfahrer       fluss realisieren, die erhöhte Anforderun­
                       beziehung der umgebenden Verkehrssi­          System (VAMOS) liefert umfassende Ana­                        am wenigsten beeinträchtigt – und in der       gen an die Kommunikation stellen und das
                       tuation notwendig. Der Schlüssel hierzu       lysen zur Lage auf den Straßen und ist die                    Gesamtrechnung damit den Energiever­           Potenzial u ­ nd die Anwendungs­reife der
                       besteht in der Vernetzung des automati­       Hauptschlagader des Dresdner Verkehrs.                        brauch deutlich verringert.                   Technologien aufzeigen. Ziel des Projek­
                       sierten Fahrzeugs. Dresden ist eine von       Dazu vernetzt das System die in der Regi­                           Das Verbundprojekt „HarmonizeDD“         tes ist die Entwicklung eines neu­artigen
                       sieben deutschen Städten, die vom Bun­        on verfügbaren über 1 000 Verkehrsde­                         auf dem digitalen Testfeld Dresden er­        Cloud-­basierten Gesamtsystems zur Unter­
                      desverkehrsministerium (BMVI) beim             tektoren, ermittelt die aktuelle Verkehrs­                    hält insgesamt 3,8 Millionen Euro Förder­      stützung hochautomatisierter und konven­
                      Aufbau e  ­ ines digitalen Testfelds für au­   lage, errechnet Varianten des optimalen                       mittel vom Bund. Hier werden neuartige        tioneller Fahrzeuge in innerstädtischen Be­
                       tomatisiertes und vernetztes Fahren un­       Verkehrsflusses und steuert den Dresd­                        Funktionen zur Unterstützung automati­         reichen – für eine verbesserte Interaktion
                       terstützt werden. Mit den IoT-Projekten       ner Verkehr vollautomatisch. Um die Kon­                      sierter sowie konventioneller Fahrzeuge        im Mischverkehr.

20                                                                                                                                                                                                                         21
IoT und Mobilität                                                                                                                                                                                                                                                                                  IoT und Mobilität

      Das Vorhaben ist eines von mehreren ­                   tragung und Auswertung von Daten zu            stuhl Mobile Nachrichtensysteme und das
 Projekten im Rahmen der Landesinitiative                     seinem Kernportfolio. Dabei umfasst das        5G-Lab Germany als Gründungsmitglied.
„Synchrone Mobilität 2023“. ­Diese bün­                       Leistungsspektrum den gesamten Lebens­               In Zeiten hoher CO2-Ausstöße und des
 delt die Kernkompetenzen von derzeit                         zyklus – von der Planung, Er­richtung und      damit verbundenen globalen Klimawan­
 mehr als 50 sächsischen Industrie- und                       Inbetriebnahme bis zum kompletten Ser­         dels gehören intelligente Elektromobilitäts­
 Forschungsunternehmen, um innovative                         vice und Betrieb.                              konzepte zu einer modernen „Smart City“
 Forschungsergebnisse zu neuen Fahrzeug­                            Ein weiterer Anbieter von innovati­      ebenso dazu. Im Fokus der IAV GmbH
  konzepten, Assistenzfunktionen, IT-­                        ven Lösungen ist die Preh Car Connect          Ingenieurgesellschaft Auto und Ver­
 Ver­netzungen, Kommunikations-, ­Ortungs-                    GmbH (früher TechniSat Automotive).            kehr steht die Entwicklung elektrischer
 und Navigationstechnologien s­ owie                          Kernkompetenz der Dresdner sind innova­        und h­ ybrider Antriebe sowie moderner
 ­kooperativen Verkehrssteuerungen exem­                      tive ­Produkte und Softwarelösungen aus        Batterie­systeme. Das Unternehmen forscht
 plarisch im Großraum Dresden – als Mo­                       den Bereichen C ­ ar Infotainment, Fahrzeug­   zudem am selbstfahrenden Auto und ent­
 dellregion für automatisiertes urbanes                       vernetzung, Telematik und Navigation. Das      wickelt Versuchsfahrzeuge, die sich immer
 Fahren – zu etablieren.                                      Preh-Team entwickelt u.a. Bedienfunktio­       selbstständiger im Verkehr bewegen
                                                              nen und Schnittstellen zur Übergabe von        können. In einem IAV-Versuchsfahrzeug
                                                              Ziel- und Routeninformationen von mo­          nutzen die Systeme für das automatisierte
IoT-Lösungen und                                              bilen End­geräten ins Fahrzeug und umge­       Fahren fast ausschließlich die vorhandenen
                                                              kehrt, um diese für das hochautomatisierte     Serien­sensoren in den Kamera- und Radar­
E-Mobility-Konzepte                                           Fahren zwingend notwendigen Informati­         systemen des Autos. Lediglich ein serien­
für die moderne Stadt                                         onen, aus Nutzersicht möglichst komforta­      naher Laserscanner als Abstandsmesser
                                                              bel zu erfassen.                               wird ergänzt. Die Auswertung dieser
Zu den treibenden Akteuren im Bereich                               Im Bereich M2M ist die Vodafone          Sen­soren in Kombination mit erweiterten
der Digitalisierung der städtischen Infra­                    GmbH Weltmarktführer, insbesondere             Regelungsalgorithmen ermöglicht zukünf­
struktur gehört unter anderen die MUG­                        auch bei der Kommunikation im Bereich          tig ein chauffiertes Fahren.
LER AG – führender Dienstleister in der                       Connected Car. Über zehn Millionen Fahr­             Die Daimler AG baut in ihrem Tochter­    ↑ Volkswagen Gläserne Manufaktur als „Center of Future Mobility“
Telekommunikationsbranche. Netzkon­                           zeuge sind mit der Vodafone Connected          unternehmen Deutsche ACCUmotive
zeption und Versorgungsplanung sowie                          Car Plattform verbunden. Vodafone treibt       GmbH & Co. KG die Produktionskapazi­
die Errichtung und der Betrieb von hoch­                      die 5G-Entwicklung und andere Inno­            täten für Lithium-Ionen-Batterien aus. A
                                                                                                                                                    ­m
leistungsfähigen ­Kommunikationsnetzen                        vationen im Connected Car Umfeld. Seit         Standort Kamenz entstehen sowohl Sys­                 Auch der Automobilhersteller Volks­                            Die Technische Universität Dresden        lungen auf dem Gebiet der vernetzten
für professionelle Anwendungen gehö­                          1994 unterstützt das Unternehmen die TU        teme für Hybrid-Modelle als auch für reine       wagen passt sich den neuen Anforderun­                       (TUD) ist mit den beiden Lehrstühlen             Mobilität widmet sich das IVM Institut
ren ebenso wie die automatisierte Über­                       Dresden mit dem Vodafone Stiftungslehr­        Elektrofahrzeuge des Automobil-Konzerns.         gen an die Mobilität an. In Kooperation                    ­Fahrzeugmechatronik sowie Verkehrsleit­           für Vernetzte ­Mobilität gGmbH. Hier
                                                                                                                                                              mit der Landeshauptstadt Dresden hat VW                      sys­teme und -prozessautomatisierung             erarbeitet man ­Modell- und Methoden­
                                                                                                                                                             Sachsen die Gläserne Manufaktur zum                          Partner im Projekt HarmonizeDD. An der            systeme für die Analyse und Bewertung
                                                                                                                                                            „Center of Future Mobility“ umgebaut und                       Professur für Verkehrsleitsysteme und            der Wirtschaftlichkeit innovativer Tech­
                                                                                                                                                             die Förderung von Elektromobilität und                    -prozess­automatisierung wird interdiszipli­­        nologien und Geschäftsmodelle in den
↓ Ausbau der E-Mobilität in Dresden schreitet immer weiter voran –
  Ziel ist die Komplett­umstellung des kommunalen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge.                                                                            ­Digitalisierung vereinbart. Ziele sind: Aus­                 när die Vernetzung von Fahrzeugen und            Themenbereichen Energie, Verkehr und
                                                                                                                                                              bau der Ladeinfrastruktur, Komplettum­                      ­Infrastruktur zur intelligenten und effizien­    Kommunikation und leitet darauf ba­
                                                                                                                                                              stellung des kommunalen Fuhrparks auf                        ten Fahrweise konzipiert und umgesetzt.          sierende Handlungsempfehlungen ab.
                                                                                                                                                             Elektrofahrzeuge, innovative Car-Sharing-­                    Der Lehrstuhl bietet eine breite Expertise       Die IVM-Wissenschaftler setzten sich
                                                                                                                                                             Projekte sowie Förderung von Start-ups.                       im Bereich der Gewinnung, Verarbeitung           intensiv auch mit der technischen Um­
                                                                                                                                                             Seit April 2017 liefert die Gläserne Manu­                    und Analyse verkehrsrelevanter Daten und         setzung hochautomatisierten Fahrens
                                                                                                                                                              faktur in Dresden zudem den neuen e­ -Golf                   Informationen und deren Integration in           sowie deren Auswirkungen auf die heu­
                                                                                                                                                             aus, welcher eine Reichweite von bis zu                    den öffentlichen Verkehr und den motori­            tige und zukünftige Wertschöpfung
                                                                                                                                                             300 Kilometern bietet. Auch für die                           sierten Individualverkehr.                       aus­einander.
                                                                                                                                                             Modelle e-up!, Golf GTE und Passat GTE                               Am Fraunhofer-Institut für Verkehrs-           Dresden ist der Materialstand­
                                                                                                                                                              wird Dresden neben Wolfsburg zum Aus­                          und Infrastruktursysteme (IVI) umfasst         ort Deutschlands. Das am Institut
                                                                                                                                                              lieferungsort.                                            das Spektrum der relevanten verkehrs­               für Leichtbau und Kunststofftechnik
                                                                                                                                                                                                                           bezogenen Forschung und Entwick­lung             (ILK) entwickelte Dresdner Modell des
                                                                                                                                                                                                                         die Elektromobilität, intelligente Ver­           „Funktionsinte­grativen Leichtbaus in Mul­
                                                                                                                                                            Synergien aus                                                  kehrssysteme, Fahrzeug-, Antriebs- und           ti-Material-Design“ gilt europaweit als
                                                                                                                                                            Wissenschaft und Industrie                                  ­Sensortechnik bis hin zu den Gebieten In­          Leitbild für Forschung und Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                           formation, Kommunikation und O    ­ rtung.       in diesem Bereich. Darüber hinaus ist
                                                                                                                                                            Mit der Exzellenzuniversität TU Dresden, ­                     ­­Das Institut war maßgeblich an der             das ILK auch K­ oordinator des „FOREL –
                                                                                                                                                            der Hochschule für Technik und Wirt­                         deutschlandweiten Einführung des Handy-­           Forschungs- und Demonstrationszent­
                                                                                                                                                            schaft und dem hohen Aufkommen an                           Ticketing beteiligt, dem Verkauf von Fahr­          rums für ressourcen­effiziente Leichtbau­
                                                                                                                                                            Forschungsinstituten hat Dresden einen                       ausweisen per Mobiltelefon.                        strukturen der Elektromobilität“, eine
                                                                                                                                                            großen Vorteil im Bereich der anwen­                                  Kommunikations- und infor­                deutschlandweite offene Plattform zur
                                                                                                                                                            dungsorientierten Forschung und innovati­                      mations­wissenschaftlichen sowie wirt­           Entwicklung von System­lösungen in
                                                                                                                                                            ver Technologieentwicklung.                                    schaftswissenschaftlichen Fragestel­             Multi-Material-Design für ­E-Fahrzeuge.

22                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  23
Exzellenzstadt Dresden                                                                                                              Exzellenzstadt Dresden

                                                             Exzellenzstadt Dresden
                                                             Internationale Spitzenforschung für die Zukunft:
                                                             Nur an wenigen Standorten in Europa forschen
                                                             Wissenschaftler so intensiv und interdisziplinär
                                                             wie in Dresden.

                                                             Seit 2012 gehört die Technische Uni­                konzepte“ zur Entwicklung der Gesamtuni­
                                                             versität Dresden zum Kreis der elf deut­            versität, „Exzellenzcluster“ zur Förderung
                                                             schen Exzellenz-Universitäten. Diese               der Forschung eines Themenkomplexes
                                                             Auszeichnung ist nicht nur Ausdruck der            ­sowie „Graduiertenschule“ zur Förderung
                                                             Kompetenz und Leistungsfähigkeit der                von Doktoranden in einem breiten Wissen­
                                                             Universität und ihrer Wissenschaftler,              schaftsgebiet aufgeteilt. Bereits in der
                                                             sondern zeigt auch das Bestreben, zukünf­         ­zweiten Programmphase der Exzellenzini­
                                                             tig weiter das Adjektiv „exzellent“ mit           tiative (2012 bis 2017) war die TU Dresden
                                                             zahlreichen Beispielen aus Forschung und            mit ihrem gesamten Antragspaket und da­
                                                             Entwicklung untersetzen zu können.                  mit in allen drei Förderlinien der Exzellenz­
                                                                                                                 initiative erfolgreich.
                                                                                                                       Ab November 2019 schließt sich das
                                                             Leuchtturm der                                     Nachfolgeprogramm unter dem Namen
                                                             Zukunftsforschung                                „Exzellenzstrategie des Bundes und der Län­
                                                                                                                der“ an. Es läuft auf unbestimmte Zeit und
                                                             Ob Mikroelektronik, Mobilfunk, neue                 wird nur noch die Förderlinien „Exzellenz­
                                                             Materialien oder zukunftsweisende Krebs­           cluster“ und „Exzellenzuniversitäten“ um­
                                                               therapien: entscheidende wissenschaftli­          fassen. Die TU Dresden beteiligt sich hier
                                                             che Grundlagen für die Bewältigung gesell­          mit ihrer geballten Kompetenz in Techno­
                                                               schaftlicher Herausforderungen werden             logie und Materialwissenschaft.
                                                               in Dresden gelegt. In der aktuellen Runde ­
                                                               hatten sich insgesamt acht große
                                                             Forschungs­cluster mit ihren Projekt­skizzen     Vernetzung am
                                                               für die erfolgreiche Fortschreibung der
                                                               bundesweiten „Exzellenzinitiative“ des Bun­    Innovationsstandort
                                                             desministeriums für Bildung und Forschung        Dresden
                                                               beworben. Mit Erfolg: Sechs der acht ein­
                                                               gereichten Clusterskizzen wurden im Sep­       Darüber hinaus pflegt die TU Dresden
                                                               tember 2017 ausgewählt, Voll­anträge ein­      über zahlreiche Netzwerke eine lebendi­
                                                             zureichen und gehen in die nächste Runde.        ge Zusammenarbeit mit Dresdens außer­
                                                             Dazu gehören unter anderem das Center            universitärer Forschungslandschaft. Auf ­
                                                               for Advancing Electronics Dresden (cfAED)      der Wissenschaftsplattform DRESDEN-­
                                                               mit seiner visionären Arbeit an der Elektro­   concept ist sie eng mit Forschungs- und
                                                               nik der Informationsverarbeitung und CeTI,     Kultur­einrichtungen vernetzt, mit denen
                                                             Zentrum für Taktiles Internet, das eine effi­    sie nach­haltige Strategien für einen lebens­
                                                             ziente Zusammenarbeit zwischen Mensch            werten und vitalen Wissenschaftsstandort
                                                               und Maschine vorantreiben soll.                Dresden entwickelt.
                                                                    Als Förderprogramm des Bundes und              Mit ausgezeichneter Lehre und For­
                                                             der Länder für Wissenschaft und F­ orschung      schung in zukunftsweisenden Bereichen
                                                             an deutschen Hochschulen wurde die               lenkt sie regelmäßig die Aufmerksamkeit
                                                             ­Exzellenzinitiative 2005/06 erstmals aus­       der deutschen und internationalen Fach­
                                                               gelobt. Ab 2017/18 wurde sie durch die         community auf die Exzellenzstadt Dresden.
                                                              ­Exzellenzstrategie abgelöst, deren Förde­      Das Ziel: Die besten Wissenschaftler, Mit­
                                                               rung 2019 beginnen wird. Die Initiative war    arbeiter und Studierenden aus aller Welt
                                                             zunächst in die drei Förderlinien „Zukunfts­     für den Innovationsstandort begeistern.

                         ← Blick auf die Altstadt Dresdens
                           und die Frauenkriche

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