DUALES STUDIUM ALS ERFOLGREICHER WEG ZU MEHR DURCHLÄSSIGKEIT UND PRAXISNÄHE ODER ÜBERAMBITIONIERTE NISCHENAUSBILDUNG? - IW-Tagung am 19. Mai 2022 ...

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DUALES STUDIUM ALS ERFOLGREICHER WEG ZU MEHR DURCHLÄSSIGKEIT UND PRAXISNÄHE ODER ÜBERAMBITIONIERTE NISCHENAUSBILDUNG? - IW-Tagung am 19. Mai 2022 ...
DUALES STUDIUM ALS ERFOLGREICHER WEG ZU MEHR DURCHLÄSSIGKEIT
UND PRAXISNÄHE ODER ÜBERAMBITIONIERTE NISCHENAUSBILDUNG?
IW-Tagung am 19. Mai 2022 │ Dr. Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung
DUALES STUDIUM ALS ERFOLGREICHER WEG ZU MEHR DURCHLÄSSIGKEIT UND PRAXISNÄHE ODER ÜBERAMBITIONIERTE NISCHENAUSBILDUNG? - IW-Tagung am 19. Mai 2022 ...
HINTERGRUNDINFOS
    ZUR STUDIE

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ANLASS UND AUFTRAG DER STUDIE
                   • Anlass: Entschließung des Deutschen Bundestages im
                     November 2019 im Rahmen der Debatte um die
                     Reform des BBiG
                   • Auftrag laut Ausschreibung: Überblick über
                     bundesländerspezifische Umsetzungsmodelle des
                     dualen Studiums und Analyse von Einflussgrößen und
                     Gelingensbedingungen
                   • Laufzeit: Oktober 2020 bis April 2022
                   • Forschungsteam: CHE Centrum für Hochschul-
                     entwicklung und f-bb Forschungsinstitut Betriebliche
                     Bildung
                   Online abrufbar unter:
                   https://www.che.de/download/studie-duales-
                   studium-umsetzungsmodelle-und-
                   entwicklungsbedarfe/
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FORSCHUNGSDESIGN
     Analyse rechtlicher                Analyse des dualen                Analyse der Situation          Analyse der Situation koope-
    Rahmenbedingungen                    Studienangebots                   dual Studierender               rierender Unternehmen
Methode:                           Methode:                           Methode:                           Methode:
Desk-Research zu Bundes- und       Sekundäranalyse von                Sekundäranalyse von Daten          Sekundäranalyse von
Landesregelungen sowie             Datenbanken, Befragung von         des StaBu, Befragung dual          Wirtschaftsstrukturdaten in den
Standards der Dachorganisa-        Verantwortlichen dualer            Studierender,                      Bundesländern, Unternehmens-
tionen, Expert*inneninterviews     Studiengänge,                      Expert*inneninterviews             befragung, Expert*innen-
                                   Expert*inneninterviews                                                interviews
Ziele:                                                                Ziele:
Vergleichende Analysen zu          Ziele:                             Empirische Analysen zu
                                   Empirische Analysen zu                                                Ziele:
Anforderungen an das duale                                            Erstsemester-, Studierenden- &     Empirische Analysen zur
Studium, Zulassungsvorausset-      Struktur und Gestaltung des        Absolvent*innenzahlen, zu
                                   dualen Studienangebots,                                               Struktur von Praxispartnern und
zungen, Berufsschulpflicht,                                           Studienmotiven, Studien-           deren Bedarf an dualen
Organisations-/Gremien-            Gebührenpflicht, Verzahnung        abbruch, Arbeitsverhältnissen,
                                   der Lernorte, Praxisorientierung                                      Studienangeboten,
strukturen, Lehrpersonal sowie                                        bildungsbiografischer &            Einschätzungen zur Gestaltung
QS & Akkreditierung,               im Vergleich zum nicht-dualen      sozioökonomischer
                                   Studium, QS der Praxisphasen,                                         insbes. Verzahnung der
Handlungsbedarf                                                       Hintergrund, Handlungsbedarf       Lernorte, Handlungsbedarf
                                   Handlungsbedarf
Federführung:                                                         Federführung:                      Federführung:
CHE                                Federführung                       CHE                                f-bb
                                   CHE
                          Expert*innen-Workshops zu Empfehlungen zur Weiterentwicklung des dualen Studiums
                Workshop 1: Die Hochschulperspektive; 2: Die Unternehmensperspektive; 3: Zusammenführung der Ergebnisse
                                          Insgesamt 70 Mitwirkende; Federführung: CHE & f-bb

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DAS DUALE STUDIUM
    BOOMT, ABER…

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…ES IST AUCH EIN NISCHENPHÄNOMEN

    ▪ Die Zahl der Studierenden, die ein Studium mit einer Berufsausbildung oder längeren
      Praxisphasen in einem Unternehmen verbinden, ist zwischen 2004 und 2019 um das
      Vierfache angestiegen.
    ▪ Aktuell sind etwa 122.000 Personen in einem der rund 2.000 dualen Studiengänge an
      deutschen Hochschulen eingeschrieben.
    ▪ Allerdings führt das duale Studium in Deutschland mit einem durchschnittlichen
      Studierendenanteil von 4,2 Prozent bundesweit und einem Erstsemesteranteil von
      aktuell 4,6 Prozent weiterhin eher eine Randexistenz.
    ▪ Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. So ist etwa in
      Bayern jeder fünfte Studiengang ein duales Angebot, in Bremen und Sachsen-Anhalt
      nicht einmal jeder zwanzigste. Die stärkste Nachfrage ist mit deutlichem Abstand im
      Saarland zu beobachten, wo fast 30 Prozent aller Studierenden in einem dualen
      Studiengang eingeschrieben sind.
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NACHFRAGE IN DEUTSCHLAND
                                                                      Personen im dualen Studium
 Frauenanteil dual                                                  an deutschen Hochschulen (2019)
    Studierende                  45 %
    (WS 2019/20)
Bundesdurchschnitt: 45 %
                                                                                                          Anteil an der
                                                                                          Anzahl
                                                                                                      Gesamtanzahl im
  Bewerbungen je
dualem Studienplatz
         (2021)
                                     10                                                             Bundesgebiet (in %)

                                                            Studienanfänger*innen*         40.575          4,6
 Durchschnittliche
    Vergütung
   (2021, pro Monat)
                             1.018 Euro                                  Studierende      121.731          4,2

                                                                    Absolvent*innen        24.390          4,8
                                                                   * im 1. Fachsemester

       Fächergruppen mit dem größten Anteil an dual Studierenden in Deutschland (WS 2019/20)
                  Gesundheitswissenschaften                  Rechts-,                        Ingenieurwissenschaften
                  9,6 % (18.339 dual Studierende)   Wirtschaftswissenschaften                     4,8 % (28.162)
                                                          7,8 % (45.240)
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RELATIV NIEDRIGE ABBRUCHQUOTEN
    Die Abbruchquoten sind im dualen Studium deutlich niedriger als im Studium allgemein:

    35%                           31,0%
                          26,8%    (27)
    30%                   (151)
                19,5%
    25% 18,8%    (17)                       18,3% 18,4%
    20%
        (106)                               (103) (16)                                                          15,1% 13,8%
                                                           11,5% 11,5%                                           (85)  (12)
    15%
                                                            (65)  (10)         6,9%
    10%                                                                        (39) 3,4%       2,7% 2,3%
     5%                                                                              (3)       (15)  (2)
     0%
            0-1 Prozent       2-5 Prozent     6-10 Prozent 11-15 Prozent 16-20 Prozent           Anderer Wert     Keine Angabe
                                             Bachelor (n = 564)          Master (n = 87)
    Quelle: Online-Befragung von Verantwortlichen für duale Bachelor- und Masterstudiengänge CHE Centrum für Hochschulentwicklung 2021; n
    = in Abbildung ausgewiesen; Frageformulierung: „Wie hoch war die Studienabbruchquote in dem von Ihnen betreuten Studiengang/den von
    Ihnen betreuten Studiengängen durchschnittlich im Jahr 2020?“

    Laut dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) liegen die
    Abbruchquoten im Bachelorstudium allgemein im Durchschnitt bei 27 Prozent und im Masterstudium bei
    17 Prozent.
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ANGEBOT IN DEUTSCHLAND
                            9,6
   Anteil dualer
 Studienangebote             %
   am gesamten
Studienangebot in
Deutschland (2021)

                               18,1 %
   Anteil dualer
Studienangebote im
 Bachelor-Bereich

                               2,8 %
   Anteil dualer
Studienangebote im
  Master-Bereich

    Fächergruppen mit den größten Anteilen dualer Studienangebote in Deutschland (2021)
       Rechts-, Wirtschaftswissenschaften    Gesundheitswissenschaften   Ingenieurwissenschaften
        18,1 % (631 duale Studienangebote)         16,3 % (150)                16,1 % (804)
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UNTERSCHIEDLICHE DUALE STUDIENTYPEN
                            0%              10%              20%           30%       40%           50%     ▪   Insgesamt sind im Bundesgebiet
Ausbildungsintegrierend                                                                    41,4%               59 % aller dualen Studiengänge
                                 0,0%
                                                                                                               praxisintegrierend,
                                                                                                   48,4%
       Praxisintegrierend
                                                                       25,2%                                   35 % ausbildungsintegrierend und
       Berufsintegrierend                           12,1%                                                      6 % berufsintegrierend.
                                                                                 34,0%
                                                     13,2%
                                                                                                           ▪   In der Praxis starke Widersprüche
 Ausbildungsbegleitend
                                        4,9%                                                                   zur vom Wissenschaftsrat 2013
        Praxisbegleitend                          11,1%
                                                                   22,3%
                                                                                                               empfohlenen Eingrenzung auf
                                                                                                               „integrierende“ versus
        Berufsbegleitend                     8,0%
                                                                                   35,9%                       „begleitende“ Formate. Derzeit
               Sonstiges             3,1%                                                                      einsetzende Marktbereinigung
                                   1,9%
                                                                                                               durch Musterrechtsverordnung im
                                        Bachelor; n=676       Master; n= 103                                   Rahmen der Akkreditierung dualer
                                                                                                               Studiengänge.
     Quelle: CHE Online-Befragung von Verantwortlichen dualer Studiengänge 2021; n = 703.
     Frageformulierung: „Welche Organisationsform besitzt der von Ihnen betreute duale
     Studiengang/besitzen die von Ihnen betreuten dualen Studiengänge?“ (Mehrfachantworten möglich)

10
WER SIND DIE KOOPERATIONSPARTNER ?
                             0%         20%           40%         60%         80%          100%         Gründe aus Unternehmenssicht, sich
     Kleinere Unternehmen
                                                                                                        im dualen Studium zu engagieren:
                                                                               75,7% (581)
                                                                                                        •   Praxisnähe (78,7 %
     Mittlere Unternehmen                                                           82,7% (635)
                                                                                                        •   Personalbindung (67,2 %),
       Große Unternehmen                                                         79,0% (607)            •   Möglichkeit einer betrieblichen
                                                                                                            Einarbeitung bereits vor
             Berufsschulen              15,1% (116)
                                                                                                            Studienabschluss (65,6 %)
       Überbetriebliche
     Berufsbildungsstätten
                                    8,5% (65)                                                           •   Erhöhung Unternehmens-
                                                                                                            attraktivität (56,7 %)
                 Sonstiges           9,6% (74)
                                                                                                        •   Deckung eigener Fachkräftebedarf
                                                                                                            (56,6 %)
     Quelle: Online-Befragung von Verantwortlichen für duale Bachelor- und Masterstudiengänge CHE       •   Wissenstransfer mit der
     Centrum für Hochschulentwicklung 2021; anteilig und absolut; n = 768 (693 Befragte);
     Frageformulierung: „Welche Kooperationspartner sind an dem von ihnen betreuen dualen Studiengang       Hochschule (34,6 %)
     beteiligt? (Mehrfachantworten möglich)“
11
INSGESAMT HOHE
     ZUFRIEDENHEIT MIT
     DEM DUALEN
     STUDIUM, ABER…

12
…AUCH DUAL STUDIERENDE HABEN ZWEIFEL
     Trotz der geringen Abbruchquoten zeigt die Befragung der dual Studierenden, dass
     auch unter den dual Studierenden Studienzweifel existieren:
        ▪ 48,2% der befragten Studierenden gaben an, schon einmal an ihrem dualen
          Studium gezweifelt zu haben, 24,1% der Studierenden haben konkret darüber
          nachgedacht ihren Studiengang zu wechseln.
        ▪ Als Gründe für Studienzweifel wurde von den Studierenden am häufigsten
          genannt, dass sie sich das Studium inhaltlich anders vorgestellt haben. Als dual-
          spezifische Gründe wurden häufig eine schlechte Verzahnung von Theorie- und
          Praxisphasen, die Mehrfachbelastung und fehlende Erholungsphasen im dualen
          Studium angeführt.
        ▪ Die Studierenden setzen das Studium trotz Studienzweifel fort, weil sie im
          Studium häufig schon weit fortgeschritten sind, den Anspruch haben etwas
          fortzusetzen, und weil das Studium Zukunftsperspektiven, Sicherheit und
          Anerkennung bietet.
13
MEHR BERATUNGSANGEBOTE BEREITSTELLEN
     Die Studierenden, die in der Studierendenbefragung angegeben haben, dass sie schon einmal
     an ihrem dualen Studium gezweifelt haben, wurden ebenfalls gefragt, welche
     Beratungsangebote sie genutzt haben um die Zweifel am dualen Studium zu reduzieren:

                                                                         0%      10%        20%         30%        40%        50%        60%
                          Ich habe mir Unterstützung bzw. Beratung bei
                                                                                                                               47,9% (810)
                            Freunden/Bekannten/Verwandten geholt

       Ich habe keine Unterstützungs- oder Beratungsangebote genutzt.                                                         47,2% (798)

           Ich habe mich anderweitig unterstützen bzw. beraten lassen.               9,9% (168)

         Ich habe spezielle Unterstützungs- bzw. Beratungsangebote im
                                                                                  7,4% (125)
                Unternehmen/in der Ausbildungsstätte genutzt.
     Ich habe spezielle Unterstützungs- bzw. Beratungsangebote an der
                                                                                5,5% (93)
                   Hochschule/Berufsakademie genutzt.

     Quelle: Online-Befragung von dual Studierenden CHE Centrum für Hochschulentwicklung 2020/21; n = 1.691 Studienzweifler*innen
     Frageformulierung: „Bitte geben Sie an, welche Unterstützungs- oder Beratungsangebote Sie genutzt haben, um die Zweifel an Ihrem dualen
     Studium zu reduzieren“ (Mehrfachauswahl möglich)

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GLEICHES GILT FÜR AUSBILDUNGS- UND ARBEITSVERTRÄGE

                                            Große Heterogenität aus Sicht von dual Studierenden
▪    10,7 Prozent der befragten dual                                                             0%      10%      20%   30%      40%   50%
     Studierenden geben an, sich über
     ihre vertragliche Situation nicht im                                     Studienvertrag                                            45,9% (1424)
     Klaren zu sein.                                         Arbeitsvertrag in einem privaten…                                30,4% (943)
▪    Expert*innen in den drei im                    Ausbildungsvertrag nach BBiG/HwO oder…                               26,4% (820)
     Rahmen der Untersuchung                                    Weiß ich nicht/ist mir unklar.                 10,7% (332)
     durchgeführten Workshops
     bekräftigen, dass bessere                                        Sonstige Vertragsarten             4,6% (143)
     Orientierung und erhöhte                                            Praktikantenvertrag            3,1% (96)
     Transparenz über die                        Beamtenrechtliches Dienstverhältnis auf Zeit         1,4% (43)
     Vertragsgestaltung nötig sind.                                              Werkvertrag          1,3% (39)
▪    Deshalb braucht es auch hier mehr
     Beratungsangebote.                                                    Stipendienvertrag          0,7% (22)
▪    Darüber hinaus sollten Hochschulen                       Keine vertragliche Absicherung          0,3% (10)
     und Unternehmen gemeinsam                      Beamtenrechtlichtliches Dienstverhältnis…         0,2% (7)
     Musterverträge für Erstsemester
     bereitstellen.                         Quelle: CHE Online-Befragung von dual Studierenden 2021; Frageformulierung: „Welche vertragliche
                                            Absicherung besitzen Sie? (Mehrfachantworten möglich)“

15
UNÜBERSICHTLICHKEIT BEI VERTRAGSFORMEN

                                     Häufigste Vertragsformen dual Studierender nach Typus des Studiengangs
▪    Alle Vertragstypen kommen      70%                                                                                  65,5%
     sowohl im ausbildungs- als            62,7%
     auch praxis- und               60%

     berufsintegrierenden                                                                         50,0%
     Formaten vor.                  50%                                                       46,9%
▪    Insgesamt hohes Maß an         40%           34,9%                                                          34,0%
                                                                                           35,4%
     Unübersichtlichkeit                                                                                      31,7%
     hinsichtlich der               30%                 25,5%                                                                                 24,5%
     Vertragsverhältnisse,                                                                                                                21,8%
     Qualität, Vergütung etc.       20%                                 14,6%
                                                                                                                                     12,2%
▪    In den Landesgesetzen sind,    10%
                                                                    11,4% 10,9%
     wenn überhaupt, vor allem                                                                                                                                 1,5%
     Ausbildungsverträge als         0%
     Zulassungsvoraussetzung              Ausbildungsvertrag nach    Praktikantenvertrag     Studienvertrag   Arbeitsvertrag in einem Sonstige Vertragsarten   Keine vertragliche

     erwähnt. Blinde Flecken mit
                                          BBiG/HwO oder Kranken-                                                  privaten oder                                   Absicherung
                                           bzw. Altenpflegegesetz                                                  öffentlichen
     wenigen Ausnahmen bei                                                                                        Unternehmen

     anderen Vertragstypen.                         Ausbildungsintegrierend (n = 271)               Praxisintegrierend (n = 335)            Berufsintegrierend (n = 110)

                                   Quelle: CHE Online-Befragung von Verantwortlichen dualer Studiengänge 2021; Frageformulierung: „Welche
                                   Form/Formen der vertraglichen Absicherung besitzen die Studierenden? (Mehrfachantworten möglich)“
16
SCHLAGLICHTER AUF
     WEITEREN
     HANDLUNGSEDARF

17
THEORIE-PRAXIS-VERZAHNUNG VERBESSERN
     Empfehlungen aus der Studie:
        ▪   Intensiverer Erwartungsabgleich der Kooperationspartner*innen
             ▪ Austausch über gegenseitige Aufgaben und Erwartungen ist zentral. Regelmäßige
                 Kommunikationsprozesse, nicht nur zu Beginn eines neuen Jahrgangs, tragen zur
                 Qualitätssicherung bei.
        ▪   Praxisorientierung der Lehrinhalte regelmäßig prüfen
             ▪ Aktualität der vermittelten Lerninhalte für die Praxis: die in der Praxis benötigten Bedarfe sollten
                 gemeinsam mit den kooperierenden Unternehmen regelmäßig überprüft werden.
        ▪   Qualitätssicherung der Praxisphasen weiter verbessern
             ▪ Verzahnung von Theorie und Praxis ist zentrales Qualitätskriterium. Prüfen: wird dieses Versprechen
                 eingelöst?
        ▪   Möglichst breit gefächerte Gremienbeteiligung
             ▪ Einbezug von Praxispartnern, Studierenden, Sozialpartnern und ggf. Verbänden
        ▪   Anrechnung berufspraktischer Studienleistungen verlässlicher gestalten
             ▪ Kriterien sollten durch schriftliche Vereinbarungen zwischen Hochschule/Berufsakademie und
                 kooperierendem Unternehmen festgehalten werden.
        ▪   Profil dualer Masterstudiengänge schärfen
             ▪ Qualitätssicherung der Praxisphasen in berufsintegrierenden Masterstudiengängen
18
KOMPLEXITÄT DER REGELWERKE REDUZIEREN
    57 Gesetze und Verordnungen plus flankierende Standards

▪        Kein anderer Studienbereich          16 Landes-       Umfassende Regelungen zum dualen Studium in Baden-Württemberg, Berlin,
                                                               Rheinland-Pfalz und Thüringen
                                                                                                                                        Studienakkredi-    Zusätzlich
                                                                                                                                        tierungsvertrag,   übergeord-
         besitzt eine so komplexe             hochschul-
                                                                                                                                         Musterrechts-     nete Dachor-
                                               gesetze
         Regelungsstruktur wie das duale                       Wenige Regelungen zum dualen Studium in Bayern, Brandenburg, Bremen,        verordnung      ganisationen
         Studium.                                              Hamburg, Hessen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein                            in Bayern,
▪        Ausgeprägte Unübersichtlichkeit                                                                                                                   Brandenburg,
▪        Vorrangig Orientierung an                             Ohne Regelungen zum dualen Studium in Mecklenburg-Vorpommern,
                                                               Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen
                                                                                                                                                           Hessen und
         Hochschultypen (Duale                                                                                                                             Rheinland-
         Hochschulen, Berufsakademien,        6 Berufsakademiegesetze mit detaillierten Regelungen in Hamburg, Hessen
                                                                                                                                                           Pfalz mit
                                                                                                                                                           übergeordne-
         andere Hochschulen)                  Niedersachsen, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein                                                      ten Standards
▪        Im Durchschnitt drei bis vier                                                                                                                     auf Basis frei-
         Regelwerke pro Bundesland für        3 Sondergesetze in Hamburg, Berlin und Bremen                                                                williger
         das duale Studium                                                                                                                                 Selbst-
▪        In vier Bundesländern (Bayern,       16 Studienakkreditierungsverordnungen                                                                        verpflichtung
         Brandenburg, Hessen, Rheinland-
                                              16 Schulgesetze zur Berufsschulpflicht
         Pfalz) zusätzlich Standards von
         Dachorganisationen auf Basis                                                                                                    Bundesweite       Flankierende
         freiwilliger Selbstverpflichtung;                 Landesgesetzliche Verankerung des dualen Studiums                             Regelungen         Standards
         keine bindende Wirkung
                                             Quelle: Zusammenstellung CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Stand November 2021
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FAZIT

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JA, ABER

     ✓ Mit Blick auf die Ausgangsfrage lässt sich festhalten, dass das duale Studium ein
       erfolgreicher und attraktiver Weg zu mehr Durchlässigkeit und Praxisnähe in der
       akademischen Bildung ist. Gleichwohl sind dem Wachstum Grenzen gesetzt.
     − Das duale Studium ist ambitioniert, weil es das Beste aus beiden Welten –
       Hochschul- und Arbeitswelt – miteinander verbinden will. Das erfordert eine enge
       Kooperation zwischen Akteuren aus Bereichen, die sich bislang eher getrennt
       gegenüberstehen. Insbesondere an den Schnittstellen zwischen Hochschulen und
       Unternehmen gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf.
     ➢ Die beiden Säulen berufliche und akademische Bildung stehen in Deutschland
       nach wie vor separat nebeneinander, statt zu einem System nachschulischer
       Bildung zusammenzuwachsen. Es wäre sinnvoll, wenn sich das ändern würde. Bis
       dahin sollten die bestehenden Brücken konsolidiert und weitere innovative
       Brücken geschaffen werden. Dabei ist das duale Studium ein wichtiges Element.
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IHR KONTAKT
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     Gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung GmbH
     Verler Straße 6 | 33332 Gütersloh
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     www.che.de

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