DURCHBLICK - Seniorenlotse Bremen

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DURCHBLICK - Seniorenlotse Bremen
DURCHBLICK
                              Nr. 188 - September 2015

       Nachrichten der Seniorenvertretungen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven

      Ältere Menschen im Koalitionsvertrag 2015-2019
         Die älteren Menschen werden zwar im neuen Koalitionsvertrag berücksichtigt, aber es fällt auf, dass
sie keineswegs wie im Vertrag für die vergangene Legislaturperiode ein eigenes Kapitel „Ältere Menschen“
erhalten. Diesmal werden die Überlegungen zur Seniorenpolitik dem Kapitel „Soziales“ untergeordnet. Sie
erscheinen mit dem Untertitel „Teilhabe für alte Menschen“. Mit 44 Zeilen wird relativ knapp auf Wohnen und
Leben im Alter und auf Pflege und Betreuung eingegangen. Leider muss man aber sagen, dass in der Kürze
wenig Würze zu finden ist. Die Ausführungen halten sich sehr allgemein.
         Da schreibt Rot/Grün anfangs: „Die Infrastruktur in den Stadt- und Ortsteilen wollen wir
seniorengerecht weiterentwickeln, inklusive bessere Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum sowie
die Herstellung von Barrierefreiheit in den Stadtteilen. Modellvorhaben für gemeinschaftliches, alters-
gerechtes und interkulturelles Wohnen und Mehrgenerationenwohnprojekte wollen wir ermöglichen...“
(S.65). Es ist schon klar, dass in einem solchen Koalitionsvertrag nicht alles Mögliche konkret aufgeführt
werden kann, aber ein wenig gehaltvoller könnte es schon sein. Im letzten Koalitionspapier von 2011 z.B.
hieß es noch: „Öffentliche und private Dienstleistungsangebote (Post- und Bankfilialen, Briefkästen u.a.)
müssen auf kurzen Wegen erreichbar sein...“. Vollkommen richtig! Betrachtet man jedoch den munter weiter
gehenden Abbau der Dienstleistungs-Infrastruktur in Bremens Stadtteilen, dann ist dieses Ziel nicht erledigt,
sondern steht immer noch zur Disposition. Bleibt es dabei?
         An anderer Stelle wird gesagt: “Innovative Ansätze zum selbstbestimmten Wohnen für Jung bis Alt
sollen berücksichtigt werden. In der Stadt Bremen sind dazu die Dienstleistungszentren eine gute
Grundlage, die gestärkt werden muss...“. Auch völlig richtig! Aber die Dienstleistungszentren existieren
schon länger und arbeiten gut. Wenn sie trotzdem erwähnt werden, muss es dort wohl personelle, finanzielle
und/oder organisatorische Schwierigkeiten geben. Welche sind das? Was ist beabsichtigt, konkret zu tun,
um die Schwächen zu beheben?
         Weiter heißt es: „Die Aufsuchende Altenarbeit werden wir absichern...“. Im letzten Vertrag war zu
lesen, das Modellprojekt zur Aufsuchenden Altenarbeit sei „erfolgreich verlaufen. Wir werden daher diese
Arbeit verstätigen und weiterentwickeln.“. Das war doch damals eine klare Ansage, die teils, aber eben noch
nicht für alle Bremer Stadtteile umgesetzt werden konnte. Was nun? Nur noch Bestandserhaltung und keine
Weiterentwicklung?
         Genauso vage bleiben die Aussagen zu weiteren Feldern der Altenarbeit, z.B. zur Förderung von
ambulanten und miteinander verzahnten Unterstützungs-, Pflege- und Betreuungsangeboten. Da wird der
Leser z.B. belehrt: „Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen sind
eben nicht nur auf Pflege, sondern darüber hinaus auf Betreuung und Zuwendung angewiesen, was sich
auch in der Höhe der Pflegeleistungen widerspiegeln muss.“. Na, toll! Als wenn das nicht schon lange
bekannt und von der Bevölkerung auch akzeptiert wäre! Warum werden keine konkreten Ziele genannt?
         Das Thema Barrierefreiheit wird etwas ausführlicher in dem Abschnitt behandelt, der sich mit der
Umsetzung der Rechte von behinderten Menschen beschäftigt. Das Thema Armut taucht unter der
Überschrift „Soziale Daseinsfürsorge“ auf. Immerhin wird dort festgestellt, „Kinder dürfen kein Armutsrisiko“
sein. Wahrlich, das ist sehr wichtig: Aber ebenso wichtig wäre es, die Armutsfallen für die Älteren
abzubauen. Dazu gibt es keinen Hinweis. Traut man sich nicht, die Ursachen für Altersarmut anzugehen,
z.B. den prekären Arbeitsmarkt oder eine unzureichende Familienpolitik?
         Zu den Themen Altersdiskriminierung, Sicherheit im Wohnumfeld, besonders für ältere und
behinderte Menschen, und bezahlbares Wohnen gibt es im Abschnitt „Teilhabe für ältere Menschen“ nichts
zu lesen.
         Was die Pflege angeht, da werden mit 12 Zeilen einige durchaus richtige Forderungen erhoben, die
aber weder neu sind, noch inhaltlich näher erläutert werden. Die Erhöhung der Anzahl an Ausbil-
dungsplätzen in der Altenpflege wird fortgesetzt. Das bedeutet, Bremen schultert jährlich 200 Erst-
ausbildungs- und 50 Umschulungsplätze. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sollen verbessert werden.
Welche Schritte schweben denn da den Koalitionären so vor? Sie wollen sich außerdem für eine verstärkte
Kontrolle von Pflegeeinrichtungen einsetzen. Das entspräche zwar den Wünschen der Heimbewohner und
der Angehörigen. Aber woran wird dabei gedacht? Dazu müssten ja wohl eine genauere Problemana-
                                                (Fortsetzung auf Seite 2)
2        DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015
                  (Fortsetzung von Seite 1)                        Gemeinsam in die Zukunft
lyse vorgenommen und Lösungswege entwickelt
                                                                     Frankfurter Erklärung
werden. Das wird dauern!
         Es wird beabsichtigt, dass „innovative
Ansätze zum selbstbestimmten Wohnen für Jung                       „Gemeinsam in die Zukunft“ lautete das
bis Alt“     berücksichtigt werden. Die Koalition        Motto des 11.Deutschen Seniorentages in
verspricht: „Wir werden ein Bremer Modell                Frankfurt am Main im Juli 2015. Eins von vielen
entwickeln, in dem wir ´Quartierszentren`, eine 24-      Ergebnissen war die Frankfurter Erklärung. Sie
Stunden-Pflegeunterstützungsbereitschaft        und      dokumentiert den Willen von 112 Mitglieds-
eine Beratung durch Dienstleistungszentren,              verbänden der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Begegnungsstätten und andere Beratungsan-                Seniorenorganisationen (BAGSO) und vieler
gebote kombinieren.“. Schaun wir mal, was kommt!         Seniorinnen/Senioren, gemeinsam mit jungen
         Eine kurze Anmerkung noch zum Thema             Menschen die Frage zu klären, wie wir in Zukunft
Seniorenvertretung. Zitat: „Die bremische Senio-         leben wollen und was wir dafür tun müssen.
renvertretung wird weiterhin unterstützt und tagt in               In der Frankfurter Erklärung wird
der Bremischen Bürgerschaft.“ Der erste Teil des         festgestellt: „Mit dem demografischen Wandel,
Satzes erfreut sicher jedes Mitglied der SV. Das         bedingt durch Geburtenrückgang und steigende
Postulat im zweiten Teil ist auch nicht schlecht,        Lebenserwartung, kommen neue Herausforde-
allerdings hat man vergessen, darauf hinzuweisen,        rungen, aber auch Chancen auf uns zu.“. Der
wer jeweils für die Delegiertenversammlungen im          soziale und gesellschaftliche Wandel bewirkt „eine
Haus der Bürgerschaft die Miete bezahlt, die uns         Differenzierung sozial-kultureller Milieus und eine
seit einiger Zeit abverlangt wird. Bisher mussten        größere ethnische, kulturelle und religiöse
wir dafür Klinken putzen gehen. Für die sehr             Vielfalt.“. Infolgedessen müssen verstärkt „die
aktive, ehrenamtlich tätige Seniorenvertretung der       individuellen Fähigkeiten Bedürfnisse, Erfahrungen
Freien Hansestadt Bremen ist das eigentlich ein          und       Beeinträchtigungen“          der     Menschen
unwürdiges Verfahren.                                    „wahrgenommen             und     ihre     Eigen-     und
Fazit: Der Abschnitt „Teilhabe für alte Menschen“        Mitverantwortung              gefördert         werden.“.
im rot/grünen Koalitionsvertrag für die Legis-           Grundsätzlich         sollen    daraus      resultierende
laturperiode 2015-2019 hinterlässt den Eindruck,         Forderungen gemeinsam von allen Generationen
dass sehr oberflächlich daran gearbeitet wurde.          erhoben und umgesetzt werden. Die wichtigsten
Wahrscheinlich war man nach der Wahl durch die           werden an dieser Stelle kurz aufgeführt.
Funktionsverteilung und personellen Querelen in                    Es gilt, die sozialen Sicherungssysteme zu
den Parteien abgelenkt. Wahrscheinlich haben es          bewahren. Dazu gehört, dass eine solide und
auch die Seniorengremien in den Koalitions-              nachhaltige Finanzierung der Rentenversicherung
parteien,     „Grüne Alte“ und „60-Plus“, nicht ge-      gewährleistet wird. Auch dürfen die Kosten von
schafft, ihre seniorenpolitischen Vorstellungen aus-     Lebensrisiken (z.B. Krankheit, Pflegebedürftigkeit)
führlicher in den Koalitionsvertrag einzubringen.        nicht immer weiter auf den Einzelnen verlegt
Der geringe Grad an Konkretisierung lässt zu-            werden.
mindest für die Bremer Seniorenvertretung den                      „Tätigkeiten wie das sich kümmern um Kin-
Schluss zu, es herrsche hinsichtlich der kommu-          der und Enkel oder ältere Angehörige, die Arbeit im
nalen Seniorenpolitik wenig Problembewusstsein,          Haushalt, das Engagement in der Nachbarschaft
große Ideenlosigkeit, wenig Wille zu konkreter           und in der Zivilgesellschaft sollen stärker aner-
Arbeit oder noch weniger Mut, sich politisch             kannt und besser zwischen den Generationen und
durchzusetzen. Inhaltlich also nichts Neues und          Geschlechtern verteilt werden.“
Stadtbewegendes in Bremen!                                         Als Grundlage für ein gutes Zusam-
         Man könnte befürchten, aufgrund dieses          menleben in einer pluralistischen Gesellschaft
Papiers verstärke sich          nun die Politikver-      gelten Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und
drossenheit unter der Bremer Seniorenschaft. Aber        Solidarität. Alle Bürger/-innen werden aufgefordert,
unter diesen Umständen muss und sollte das               gegenüber anderen Lebenserfahrungen und
Gegenteil der Fall sein. Es gilt, die Augen offen zu     Lebensentwürfen offen zu sein.
halten, selbst Ideen zu entwickeln und sich                        Für alle Menschen muss eine selbständige
nachdrücklich einzumischen, um nicht in                  und selbstverantwortliche Lebensgestaltung mög-
Vergessenheit zu geraten. Die neue Legislatur-           lich sein, und ebenso eine gesellschaftliche
periode verspricht, spannend zu werden.                  Teilhabe. Das setzt u.a. die nutzergerechte
                                         Gerd Feller     Gestaltung von Alltagsprodukten und Barriere-
                                                         freiheit voraus.
(Quelle: Koalitionsvertrag 2015-2019, Bremen, S.65-67,             „Es      gilt,   Pflegebedürftigkeit      durch
         Koalitionsvertrag 2011-2015, Bremen, S.60/61)   Prävention, Gesundheitsförderung, und Rehabilita-
                                                                    (Fortsetzung auf Seite 3)
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                (Fortsetzung von Seite 2)
tion so weit wie möglich zu vermeiden oder                       Im April letzten Jahres wurde dann die
hinauszuzögern.“ Die Pflegenden benötigen mehr           Münchner Silver Care Holding selbst zum
Anerkennung, die Pflegebedürftigen bzw. ihre             Übernahmekandidaten und von der ORPEA-
Interessenvertretungen sollten in alle wichtigen         Gruppe übernommen. Das trieb den Aktienkurs in
Entscheidungen im Pflege- und Versorgungs-               die Höhe: Laut Finanznachrichten.de liegt die
system einbezogen werden. Palliativmedizin,              Kursveränderung innerhalb eines Jahres bei knapp
Palliativpflege und Hospizarbeit müssen flächen-         40 Prozent im Plus. Ob die pflegebedürftigen
deckend ausgebaut werden.                                Menschen und ihre Angehörigen von der aktuellen
         In Zeiten veränderter Haushalts- und            Entwicklung ebenfalls begeistert sein können, darf
Familienstruktur spielt das freiwillige private und      stark bezweifelt werden.
bürgerschaftliche Engagement für die gegenseitige                Die jetzige Übernahme durch den
Hilfe eine sehr große Rolle. Die Kommunen haben          französischen Pflege-Konzern wirft einige Fragen
dafür zu sorgen, dass für ein solches Engagement         auf. Rendite und Gewinnmaximierung stehen im
die erforderliche Infrastruktur existiert und erhalten   krassen Widerspruch zu Qualität und Menschen-
wird.                                                    würde in der Pflege. Pflege war und ist personal-
         Es werden auch verstärkte Anstrengungen         und damit kostenintensiv. Was also ist nach
bei der Schaffung alternsgerechten und auch              solchen Übernahmen durch große Konzerne zu
bezahlbaren Wohnraums, im Neubau und im                  erwarten? Wie werden die neuen Inhaber der
Bestand gefordert. „Im ländlichen Raum müssen            Residenz-Gruppe die finanziellen Erwartungen der
mobile bzw. gut erreichbare Angebote zur                 Aktionäre zu befriedigen versuchen?
Alltagsversorgung ausgebaut und gesichert                        Um die Erwartungen und Ziele des Aktien-
werden.“                                                 unternehmens zu erfüllen, werden vermutlich harte
         Die Frankfurter Erklärung wendet sich           Einschnitte im Personalbereich und andere
sowohl an die Verantwortlichen in Politik, Kirche        Einsparungen unausweichlich und eine Ver-
und Gesellschaft als auch an alle Bürger/-innen,         schlechterung der Versorgungsqualität somit kaum
gleich welchen Alters, und ruft dazu auf, „an einer      zu vermeiden sein. Bei Gewinn-Maximierung
toleranten, inklusiv denkenden und handelnden            bleiben der Mensch und seine Würde eben auf der
Gesellschaft mitzuwirken.“ Es muss dabei                 Strecke.               Reinhard Leopold, Bremen
rechtzeitig und zum Nutzen aller Generationen
gehandelt werden.                                        Anmerkung der Redaktion: Die Bremer
         Der gesammte Text ist unter folgender           Seniorenvertretung stimmt der Skepsis gegenüber
Adresse abrufbar:                                        der Übernahme von Pflegeheimen durch Groß-
BAGSO, Bonngasse 10, 53111 Bonngasse                     konzerne grundsätzlich zu und befürchtet schon
Tel.:(0228) 24 99 93 0, Fax:(0228) 24 99 93 20           aufgrund vieler Erfahrungen mit kleineren Pflege-
E-Mail: kontakt@bagso.de              www.bagso.de       systemen,     dass     bei    Großkonzernen      die
                                                         Menschlichkeit gegenüber der Ökonomie chan-
                                                         cenlos ist. Der Eigentumswechsel hat zwar
                  Seniorenforum
                                                         heimrechtlich zunächst keine Auswirkungen, aber
      Heuschrecken im Pflegebereich                      es bleibt abzuwarten, ob und wie sich im Betrieb
                                                         etwas ändert, z.B. Leitungen abgelöst, Verträge
        Gewinn-Maximierung versus
                                                         zum Nachteil der Heimbewohner abgeschlossen
        Menschenwürde in der Pflege
                                                         oder die Maßgaben zur Zahl und zum Auftrag der
                                                         Pflegekräfte nicht eingehalten werden. Wir
        Seit Mittwoch, den 21.07.2015, ist offiziell
                                                         befürchten auch, dass die Politik im Pflegebereich
bekannt (vgl. Weser-Kurier), dass der Inhaber der
                                                         gegenüber dem Lobbyismus von Großkonzernen
Residenzgruppe, Rolf Specht, seine Anteile an
                                                         erheblich an Macht und Entscheidungsfähigkeit im
zwei Betreibergesellschaften der Residenzgruppe
                                                         Sinne der betroffenen Menschen verliert.
an die französische ORPEA-Gruppe verkauft hat.
                                                                 Die Bremer Seniorenvertretung wird die
Davon sind insgesamt 34 Einrichtungen mit rund
                                                         zukünftige Entwicklung sehr aufmerksam verfolgen
2.500 Pflegeplätzen in Bremen und anderen
                                                         und die Öffentlichkeit entsprechend informieren.
Bundesländern      betroffen.  Die   international
agierende ORPEA-Gruppe unterhält bereits 64.000
Heimplätze und gehört damit zu den größten                     Hohe Eigenbeteiligungen beim
Pflegekonzernen Europas.                                                Zahnersatz
        Rolf Specht hatte schon einmal im Juni
2013 versucht, 20 seiner damals 30 Heime an die                 Versicherte    bei   den   Gesetzlichen
Silver Care Holding in München zu veräußern. Aus         Krankenkassen wundern sich. Sie haben beim
nicht weiter bekanntgewordenen Gründen platzte           Zahnersatz nur Anspruch auf befundbezogene
damals allerdings der Deal.                              Festzuschüsse, die der „Gemeinsame Bundesaus-
                                                                          (Fortsetzung auf Seite 4)
4       DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015
                (Fortsetzung von Seite 3)                Behinderung (BIVA) e.V.“ ist beschlossene Sache:
schuss Ärzte/Krankenkassen“ festgelegt hat. Bei          Die diesjährige Mitgliederversammlung in Frankfurt
der Grund- und Regelversorgung müssen                    a.M. hat mit breiter Mehrheit eine Änderung in
zwischen 35 und 50 Prozent der Kosten selbst             „Bundesinteressenvertretung für alte und pflege-
aufgebracht werden (vollständige Bonusbestäti-           betroffene Menschen“ festgelegt. Der neue Name
gungen sind u.a. Voraussetzung). Bei Implantaten         beschreibt verständlicher die aktuelle Ausrichtung
sind sehr viel höhere Eigenfinanzierungen                des Vereins. Die bekannte Abkürzung „BIVA“ bleibt
aufzubringen.                                            erhalten.
         Fakt ist: Die Gesetzlichen Krankenkassen                  Mit der Änderung will der Verein vor allem
leisten also nicht die medizinisch notwendige            die Öffnung für weitere Mitgliedergruppen auch im
Versorgung im Einzelfall, sondern beteiligen sich        Namen deutlich machen. Die Mitglieder der BIVA
bei der Zahnarztrechnung lediglich an einem so           sind schon lange nicht mehr nur Menschen, die
genannten Festkostenzuschuss. Die privaten Ver-          selbst Pflege- und Betreuungsangebote nutzen,
sicherungsunternehmen haben sich als Lobbyisten          wie es der alte Name nahelegte. Mittlerweile
politisch durchgesetzt, damit Zahn-Zusatzver-            werden immer mehr Menschen Mitglieder, die sich
sicherungen abgeschlossen werden, die nichts mit         für andere Pflegebedürftige einsetzen und die sich
einer gesetzlichen Absicherung im Krankheitsfall         bei der BIVA Rat und Hilfe holen. Auch sie können
zu tun haben.                                            sich in dem neuen Namen wiederfinden. Die
         Was nicht in der Öffentlichkeit bekannt ist,    Bezeichnung „pflegebetroffene Menschen“ wurde
aber auch aus Sicht der Krankenkassen scheinbar          gewählt, um die verschiedenen Personengruppen
nicht so bekannt werden soll, ist die gesetzliche        mit einzubeziehen, deren Interessen die BIVA
Gegebenheit einer konkreten Härtefall-Regelung.          vertritt:    ältere  pflegebedürftige    Menschen,
Versicherte, die mit dem Eigenanteil wegen ihres         Menschen mit Behinderung und die pflegenden
geringen Einkommens unzumutbar belastet wür-             Angehörigen.
den, können bis zu 100 % der Kosten der zahn-                      Der gemeinnützige Verein hat in seiner 40-
ärztlichen Regelversorgung erhalten. Vorausset-          jährigen Geschichte schon mehrfach seinen
zung ist jedoch, dass das Brutto-Einkommen unter         Namen geändert. Damit war meist eine
monatlich 1.134 € brutto ( alleinstehend) und im         Neuausrichtung verbunden und der Name wurde
Familienhaushalt (plus Angehörige) bei 1.559 €           immer      wieder    an    wissenschaftliche     und
liegt. Selbst wenn die Einkommen etwas höher             gesellschaftliche Entwicklungen im Pflege- und
sind, hat der Gesetzgeber bestimmt, dass                 Seniorenbereich angepasst. Das Akronym BIVA
Härtefallregelungen      von    der    Krankenkasse      hat jedoch seit 1991 Bestand und sichert den
angewendet werden. Der „Kleinverdiener“ oder die         Wiedererkennungswert.
Rentner kennen diese günstige Regelung meistens                    Die BIVA ist seit 1974 die einzige
nicht.                                                   bundesweite Interessenvertretung für Menschen,
         Als persönliches Fazit stelle ich fest: Es      die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in
werden die unsinnigsten werbewirksamsten                 Anspruch nehmen. Die BIVA ist gemeinnützig und
Leistungen der Kassen mit den Beiträgen aller            politisch und konfessionell unabhängig.
Mitglieder finanziert, aber die wirklich notwendigen     Pressemitteilung   der   BIVA       e.V.   –    Presse-   und
Leistungen für Zahnersatz müssen durch                   Öffentlichkeitsarbeit Siebenmorgenweg 6-8, 53229 Bonn
                                                         Ansprechpartner: David Kröll, Telefon: 0228 – 909048 – 16
anderweitige Finanzierungen des Beitragszahlers          Fax: 0228 – 909048 – 22     E-Mail: pm.kroell@biva.de
aufgebracht werden.                   Günter Steffen     www.biva.de| www.facebook.com/biva.de
 Das Seniorenforum ist eine Rubrik, die allen
 interessierten Mitgliedern der Seniorengeneration die    Zur Diskussion gestellt
 Möglichkeit bietet, ihre Meinungen und Gedanken                von Gerd Feller
 vorzutragen. Die Beiträge werden von der Redaktion
 aus den Zuschriften ausgewählt, können gekürzt
 werden und geben die persönliche Auffassung ihrer             Man kann es auch
 Verfasser    wieder.       Voraussetzung    für   die
 Veröffentlichung ist, dass der Name des Autors                 übertreiben !
 genannt wird und dessen         postalische Adresse
 vorliegt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht            Ich dachte, unsere aufgeklärte, zivilisierte,
 nicht.
                                                         demokratische Gesellschaft hätte, bis auf ein paar
                                                         unverbesserliche Zeitgenossen/-genossinnen, in-
       BIVA e.V. ändert ihren Namen
                                                         zwischen Homosexualität als eine der Varianten
            Abkürzung bleibt                             menschlichen Liebeslebens akzeptiert. Aber das
                                                         war wohl ein Irrtum; denn wie im Weser-Kurier
        Die Umbenennung der „Bundesinteres-              vom 20.Juli 2015 berichtet wurde, halten es
senvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von             ausgerechnet die als weltoffen geltenden Ham-
Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei                             (Fortsetzung auf Seite 5)
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015                                   5
           (Fortsetzung von Seite 4)                     Frauenpaar Händchen haltend voranschreiten.
burger für nötig, im Stadtteil St.Georg ihre erste       Über ihnen schwebt ein Herzchen. Damit wird man
„Homo-Ampel“ aufzustellen. Warum? Weil Ham-              jedoch nicht allen Geschlechterrollen gerecht. Es
burg nicht nur „ein Herz für die gleichgeschlecht-       werden nur die bisherigen Singles sowie Lesben
liche Liebe“ besitzt, sondern auch überzeugt ist,        und Schwule gezeigt. Heterosexuelle Paare sind
dass es solcher Ampeln als Signale zur Ent-              ausgeschlossen. Das kann es doch nicht sein. Wo
wicklung von mehr Toleranz und Akzeptanz ge-             bleibt denn die Gleichberechtigung? Und noch
genüber homosexuellen Menschen bedarf. In Mün-           etwas müsste geklärt werden: Erweitern die Sym-
chen und Berlin sollen schon länger solche „Homo-        bole auch den Gebots-Charakter der Ampeln?
Ampeln“ existieren. Man will in Hamburg wohl auch        Dürfen dann meine Frau und ich als Ehepaar
nicht hinter diesen Weltstädten zurückstehen. Die        Übergänge mit Ampeln ohne unser Symbol
Idee stammt aus Österreich. Wie dem auch sei,            überhaupt benutzen? Ist es eigentlich zulässig,
mir stellen sich einige Bedenken zu dem Vorgang          Verkehrszeichen gleichzeitig als Instrument zur
in Hamburg, aber auch für den Fall, dass Bremen          Werbung und zur gesellschaftlichen Bewusst-
ebenfalls nachziehen will.                               seinsbildung zu missbrauchen?
          Gerade der Hamburger Stadtteil St.Georg                 Leider begegnen wir immer noch in
gilt, wie man liest, als besonders bunt und tolerant.    unserer Gesellschaft der Intoleranz und Diskrimi-
Man höre und staune. Dort gibt es auch schon             nierung, die sich aber nicht nur gegen Homo-
einen schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt, und             sexualität richten. Was wäre, wenn nun auch die
dort startet traditionell die bunte Parade am            Betroffenen anderer Merkmalsgruppen den An-
Christopher Street Day. Wozu braucht dann dieser         spruch erheben, ihre Besonderheiten durch spezi-
Stadtteil noch die „Homo-Ampel“, wo es doch mit          fische Symbole auf den Fußgänger- oder sogar
Toleranz und Solidarität untereinander dort schon        auch Autoampeln ins gesellschaftliche Bewusst-
zu klappen scheint? Ich gehe mal davon aus, dass         sein zu rücken, z.B. Mütter mit Kinderwagen, Alte
in St.Georg nicht nur Homosexuelle leben. Muss           mit Rollator oder Rollstuhl, Christen und
man dann noch durch solche Ampel-Signale auf             Nichtchristen, Einheimische und Zugewanderte?
sich aufmerksam machen und sich voneinander                       Gewiss! Weil alle Ampeln eine wichtige
abheben? Wäre es im Sinne einer Änderung des             Funktion ausüben, einen exponierten Standort
Bewusstseins dann nicht sinnvoller, die „Homo-           haben und stark frequentiert werden, schreibt man
Ampeln“ an der Mönckebergstraße, am Jungfern-            ihnen die Fähigkeit zu, besonders effektiv Auf-
stieg oder an den St.Pauli-Landungsbrücken               merksamkeit zu erwecken. An der Kreativität der
aufzustellen?                                            Ampel-Designer würde die Gestaltung varian-
          Eine Fußgängerampel gehört, soweit ich         tenreicher Ampelgläser sicher nicht scheitern. Auch
die Straßenverkehrsordnung verstehe, zu den              die Verteilung der einzelnen spezifischen Ampeln
Gebotszeichen. Das heißt: Bei Rot musst du               im Stadtgebiet könnte demokratisch geregelt
stehen, bei Grün darfst du gehen! Dies Gebot gilt        werden: Die Gesamtzahl der städtischen Ampeln
für alle, die über die Straße wollen. Insofern sollten   wird durch die Zahl der zu berücksichtigenden
die Ampeln für alle einheitlich gestaltet sein. Bei      geschlechtlichen,     sozialen   und     kulturellen
den Fußgängerampeln hat man nicht nur Farben,            Merkmale dividiert. Damit gewinnt man die jewei-
sondern auch Einzelfiguren ins Glas eingearbeitet,       ligen spezifischen Symbolanteile der Ampeln im
die zusätzlich das Stehen und Gehen symbo-               Stadtgebiet. Man könnte auch die Prozentanteile
lisieren, allerdings keine geschlechtliche Iden-         der verschiedenen Merkmale der städtischen
tifikation zulassen; denn die Figuren tragen             Bevölkerung berechnen und danach die Zahl der
einheitlich Hosen, und Hosen sind inzwischen bei         spezifischen Ampeln ausrichten. Allerdings wird
allen Geschlechtern beliebte Kleidungsstücke. Es         eine flächendeckende Novellierung des Ampel-
könnte sein, dass irgendwo mal ein Kleid                 waldes etliche Steuergelder kosten.
auftaucht. Aber insgesamt sind die jetzigen                       Mal etwas ernsthafter, wenn es mir auch
Fußgängerampeln immer noch ziemlich neutral              schwer fällt!    Ich denke, man kann es mit der
gestaltet. Sie müssten eigentlich für ihre Aufgabe       öffentlichen Selbstdarstellung und Präsentation
„Verkehrsregelung“ ausreichen.                           seiner Anliegen auch übertreiben, und dann wird
          Nun jedoch scheint man daran Anstoß zu         alles schnell kontraproduktiv; man wird nicht mehr
nehmen, weil bei den bisherigen Figuren die Ge-          ernst genommen und/oder ins Abseits geschoben.
schlechterrollen nicht angemessen zum Ausdruck                    Gebotszeichen im Straßenverkehr wenden
kommen. Außer den Einzelfiguren werden jetzt             sich an alle Mitglieder einer pluralistischen
von den Ampel-Designern zusätzliche Varianten            Gesellschaft. Deshalb sollten sie von Meinungs-
angeboten:      Bei Rotlicht      erscheinen     zwei    und Überzeugungssignalen frei bleiben. Außerdem
händchenhaltende Frauen oder Männer, deren               könnte Malerei auf Ampelgläsern das Nachdenken
Herzen dunkel hervorgehoben sind. Bei Grünlicht          anregen und Emotionen auslösen und damit
sehen wir entweder ein Männer- oder ein                  gleichzeitg ablenken und Unfälle verursachen. Es
                                                                        (Fortsetzung auf Seite 6)
6       DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015
             (Fortsetzung von Seite 5)                            Wie auch in den letzten Jahren wird die
geschehen schon jetzt genug Unfälle an Ampeln,           Messe begleitet von einem abwechslungsreichen
woraus sich aber auch ableiten lässt, dass oft           Rahmenprogramm mit Vorträgen zum Thema
weder auf die Farbe, noch auf das Symbol                 Lebensgestaltung im Alter und mit einem bunten
geachtet wird. Was die neue Ampel an Bewusst-            Musikprogramm. Zum Thema Demenz informiert in
seinserweiterung erreicht, ist gutachterlich noch        diesem Jahr die Sonderschau „Wohnen mit
nicht festgestellt und rechtfertigt vorläufig auch       Demenz“.
nicht die Kosten.                                                 Auch die Bremer Seniorenvertretung ist
         Bremer Politiker sollten                        wieder mit dabei, um über ihre Arbeit für die älteren
hanseatische      Zurückhaltung                          Menschen in Bremen zu informieren. Ihr Stand in
üben und den Verstand ein-                               Halle 7 trägt die Nummer 7 E 43.
schalten. Lasst in Bremen die
Ampeln deshalb und aus
finanziellen Gründen so, wie                                     Bremer Fachtag Demenz
sie sind, oder gestaltet sie,
wenn es denn nicht anders                                        Am 25.09.15 findet der Bremer Fachtag
geht, völlig neutral nur mit                             Demenz statt. Der DURCHBLICK berichtete
Rot-, Gelb-, und Grünlicht.                              bereits darüber in Nr.186 (Juli-Ausgabe, S.6/7).
         Toleranz, Weltoffenheit
und Akzeptanz von Andersartigkeit, im Hamburger               Aufruf zum Solidaritätsmarsch für
Fall die Geschlechterrollen betreffend, lassen sich
                                                                  Menschen mit Demenz !!!
nachhaltiger durch elterliche und schulische
Erziehung und Bildung und in einem Rechtsstaat
                                                                  Im Rahmen des Bremer Fachtages
auch durch die konsequente Anwendung der
                                                         Demenz am Freitag, den 25. September 2015
Gesetze      gegen     Diskriminierung    erreichen.
                                                         von 10.00 – 17.00 Uhr auf dem Bremer Marktplatz,
Voraussetzung ist allerdings, dass dies stattfindet.
                                                         rufen wir zum Solidaritätsmarsch für Menschen mit
Wenn nicht, dann nutzt die „Homo-Ampel“ auch
                                                         Demenz und ihre Angehörigen auf.
nichts.
                                                                  Wir treffen uns um 16.00 Uhr am
                                                         Neptunbrunnen auf dem Domshof. Dort
                    Aus der                              formieren wir uns und ziehen dann um 16.30 Uhr,
            Senioren-Vertretung der                      von der Sambagruppe „Confusao“ angeführt, auf
              Stadtgemeine Bremen                        den Bremer Marktplatz und um den Marktplatz
                                                         herum.
                                                                  Wir wollen mit dem Solidaritätsmarsch
                                                         Aufsehen erregen und für das Thema Demenz
                Veranstaltungen                          Öffentlichkeit schaffen.
                                                                  Gegen 17.00 Uhr werden wir Vertretern
                                                         der Politik der Stadt Bremen die Auswertung der
     InVita - die Bremer Seniorentage                    Forderungen für Menschen mit Demenz und ihre
          In Bremen findet auf dem Messegelände          Angehörigen öffentlich übergeben (s. Petitions-
vom 12.-20. September 2015 die HanseLife-                karten). Der Solidaritätsmarsch bildet den
Messe statt. In ihrem Rahmen wird auch wie in            Abschluss des Bremer Fachtages Demenz 2015.
den vergangenen Jahren eine Seniorenmesse                         Bitte unterstützen Sie Menschen mit
ausgerichtet, und zwar am Dienstag, 15.09. und           Demenz und ihre Angehörigen und nehmen Sie
Mittwoch, 16.09.15, 10-18 Uhr, in Halle 7. Diese,        am Solidaritätsmarsch teil. Nur gemeinsam können
von den älteren Menschen gern besuchte                   wir etwas bewegen. Also, bewegen wir uns!!!
                                                         Pressemitteilung der Initiative: „Wir für Menschen mit Demenz
Ausstellung, trug früher den Namen SeniorA, dann         in Obervieland“ v. 03.08.15
lief sie unter dem Namen „SeniorenTage“ und nun          Anmerkung der Redaktion: Achtung ! Im Gegensatz zur
heißt sie „InVita – die Bremer Seniorentage“.            Ankündigung eines Sternmarsches (vgl. DURCHBLICH Nr.186)
Man darf gespannt sein, ob es nun bei diesem             findet jetzt nur ein Hauptmarsch statt. Start: Domshof
Namen bleibt.
                                                                  Neue Barrieren im Flughafen
          Etwa 90 Aussteller beteiligen sich an Infor-
mationen und Präsentationen aus den Bereichen
Freizeit und Sport, Gesundheit und Wellness,                     Seit einiger Zeit sind im Bremer Flughafen
Reisen und Bildung, Finanzen und Vorsorge sowie          die Bänke vor dem Ankunftsbereich verschwun-
zu den Themen Pflege, Wohnen und Betreuung.              den, auf denen vor allem ältere Menschen
                                                         während der Wartezeiten sitzen konnten. Wer jetzt
                                                         einen Sitzplatz sucht, muss das Stuhlangebot der
                                                                         (Fortsetzung auf Seite 7)
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015                                                       7
              (Fortsetzung von Seite 6)                               Unterstützende Wohnformen für ältere
dort stationierten Bistros in Anspruch nehmen,                      Menschen und Tagespflege im Land Bremen
und das ist mit Verzehr und deshalb auch mit                                  Standorte Plätze Versorgungs-
Kosten verbunden.                                                                                   grad
        Die Seniorenvertretung hat sich schon vor                   Stationäre           98             6.842           189
einiger Zeit über den aushängenden Kummer-                            Pflege
kasten und Anfang August durch persönlichen
Kontakt mit der Airportleitung über den Mangel an                    Kurzzeit-           23             278              8
kostenfreien Sitzgelegenheiten beklagt. Ihr Fehlen                    pflege
bedeutet für Ältere und Behinderte eine Barriere.                   Altenwohn            16             835             23
Die Beseitigung der Bänke wurde damit begründet,                       -heim
dass sie als Schlafgelegenheiten missbraucht
würden. Trotzdem will man sich um die Lösung des                   WG- Pflege            26             236              7
Problems kümmern. Wir hoffen, dass Großeltern                         Tages-             33             472             13
vor dem Empfang der Enkel bald wieder sitzend                         pflege
warten können. Schaun wir mal!                GF
                                                                   Erläuterungen:
Pflegebedürftigkeit bei älteren Menschen                           Stationäre Pflege: Angebote mit Wohnen in Ein-oder
       Eine statistische Auslese                                   Zweibettzimmern, Pflege, hauswirtschaftlicher Versor-
                                                                   gung aus einer Hand, Versorgungsvertrag mit der
                                                                   Pflegeversicherung.
         Die Mitteilung des Senats vom 16.Juni                     Kurzzeitpflege: Angebote zur Mobilisierung nach
2015 zum Thema „Gute Pflege als Grundlage für                      Krankenhausaufenthalten oder zur vorübergehenden
ein selbstbestimmtes Leben“ enthält aktuelle                       stationären Pflege.
statistische Angaben zur Pflegebedürftigkeit und                   Altenwohnheim: Angebote zum selbständigen Wohnen
zur Zahl der Pflegeangebote, die allgemein, aber                   für ältere Menschen mit verschiedenen Unterstüt-
besonders       für die Delegierten der Bremer                     zungsbedürfnissen, die sich einzelne Leistungen
                                                                   selbständig wählen.
Seniorenvertretung interessant sein dürften.                       WG-Pflege: Angebote zum Wohnen von etwa 8-12
Deshalb wird der DURCHBLICK in dieser und                          älteren pflegebedürftigen Menschen in einem gemein-
eventuell auch in folgenden Ausgaben darüber                       samen Haushalt, die sich in der Regel als Gruppe einen
informieren.                                                       Pflegedienst frei wählen.
                                                                   Tagespflege: Pflegeeinrichtungen, die ältere Menschen
      Durchschnittliche Pflegebedürftigkeit                        morgens abholen, tagsüber betreuen und nachmittags
       älterer Menschen im Bundesgebiet                            wieder nach Hause bringen.
                                                                   Der Versorgungsgrad gibt die Zahl der Plätze an, die
       Altersstufe            Anteil in %                          für jeweils 1.000 über 80-jährige Bewohner/-innen zur
          70 - 65“.

Quelle: Statist.Bundesamt destatis 2015, Pflegestatistik 2013,     Quelle: Mittlg. des Senats, Gute Pflege als Grundlage für ein
         Deutschlandergebnisse S.9                                 selbstbestimmtes Leben, Bremen, 16.06.2015, S.14
Mit höherem Alter steigt die Pflegebedürftigkeit
rapide an.                                                               Ältere Menschen in der Stadt Bremen
                                                                                    insgesamt     > 65     > 80
         Ältere Menschen im Land Bremen
                                                                     Bevölkerung          548.547          20,89 %       5,47%
                 insgesamt    > 65      > 80                           Stand 2013)                         (114.568)     (30.017)
 Bevölkerung          657.391        21,10 %            5,50 %       Migrations-          29,60 %          13,55 %           K.A.
   (Stand 2013)                       (138.736)         (36.158)                           (162.319)        (15.527)
                                                                     hintergrund
  Migrations-           K.A.              K.A.           K.A.          (Stand 2013)
  hintergrund                                                       Anteil Grund-          1,75 %          5,18 %            K.A.
                                                                     sicherung                (9.595)         (5.931)
Anteil Grund-          2,63 %         6,43 %             K.A.
                        (2.859)           (1.555)                     (Stand 2011)
 sicherung
   (Stand 2011)
                                                                                      (Fortsetzung auf Seite 8)
8       DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015
                   (Fortsetzung von Seite 7)                                                           GF
      Unterstützende Wohnformen für ältere                        Forschungsprojekt zur Messbarkeit und
           Menschen und Tagespflege
                                                                   Darstellung der Pflegequalität in der
                Stadt Bremen
                                                                        stationären Langzeitpflege
               Stand- Plätze Versor- Durch-
               orte          gungs- schnitt
                             grad     Land                                Die Universität Bremen führt im Auftrag der
                                                                 Vereinigung der Träger der Sozialhilfe, der
 Stationäre          87      5.756        192         189        Pflegeeinrichtungen      und   des     GKV-Spitzen-
   Pflege                                                        verbands die Studie „Modellhafte Pilotierung von
  Kurzzeit-          22       269           9           8        Indikatoren in der stationären Pflege“ (MoPIP)
   pflege                                                        durch, weil die Pflegenoten zur Abbildung der
                                                                 Qualität von stationären Pflegeeinrichtungen durch
 Altenwohn-          16       835           28        23         ein neues Bewertungsverfahren abgelöst werden
    heim                                                         sollen.
 WG- Pflege          22       205           7           7                 Bisher wurden 15 Indikatoren zur Messung
                                                                 der Pflegequalität ausgewählt. Sie werden von
    Tages-           30       411           14        13         einem Gremium nach wissenschaftlichen Kriterien
    pflege                                                       bewertet. Zusätzlich sollen sie aber auch
                                                                 unabhängig von wissenschaftlichen Betrachtungen
   Ältere Menschen in der Stadt Bremerhaven                      auf Verständlichkeit in der Öffentlichkeit geprüft
                                                                 werden. Hierzu hat die Universität Bremen bei der
                    insgesamt        > 65         > 80
                                                                 Bremer      Seniorenvertretung     angefragt,     ob
 Bevölkerung 108.844                 22.20 % 5,64 %              Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bestehen.
    Stand 2013)                      (24.168)    (6.141)         Die SV-Vertreter würden für einen Tag in die
  Migrations-       K.A.             K.A.        K.A.            Universität eingeladen, das Projekt und die
  hintergrund                                                    Indikatoren würden ausführlich vorgestellt und
   (Stand 2013)                                                  detailliert diskutiert. Gedankenaustausch und
                                                                 Bewertungen werden protokolliert und bei der
 Anteil Grund- 2,63 %                6.43 %      K.A.
               (2.859)               (1.555)                     Überarbeitung der Indikatoren berücksichtigt.
  sicherung
   (Stand 2011)                                                           Die Bremer Seniorenvertretung hat ihre
                                                                 Bereitschaft zur Mitarbeit zugesagt.            GF
     Unterstützende Wohnformen für ältere
          Menschen und Tagespflege
               Stadt Bremerhaven
                                                                                    Impressum
                  Stand- Plätze Versor-            Durch-                         Landesseniorenvertretung
                   orte         gungs-             schnitt                     Tivoli-Hochhaus, 4.Etage, Z.14
                                 grad               Land                              Bahnhofsplatz 29
                                                                                       28195 Bremen,
 Stationäre          11      1.086       177         189                           Tel.: (0421) 3 61 67 69
   Pflege                                                              E-Mail: Seniorenvertretung@soziales.bremen.de
                                                                          www.seniorenlotse.bremen.de/senioren-
  Kurzzeit-          1          9           1           8                                 vertretung
   pflege
                                                                        Der DURCHBLICK ist das Mitteilungsblatt
 Altenwohn-          0          0           0         23                der Seniorenvertretungen im Lande Bremen
    heim                                                                                Redaktion:
                                                                                Gerd Feller (V.i.S.d.P)
WG - Pflege          4         31           5           7                   E-Mail: gerd.h.feller@nord-com.net
    Tages-           3         61           10        13                           Der DURCHBLICK
    pflege                                                               erscheint monatlich auch im Internet unter
                                                                          www.seniorenlotse.bremen.de/senioren-
(Quelle: Mittlg. des Senats, Gute Pflege als Grundlage für ein                     vertretung/Durchblick
selbstbestimmtes Leben, Bremen, 16.06.2015, S.13-16)
                                                                       Redaktionsschluss: Jeweils der 15. des Monats,
        Die Redaktion des DURCHBLICK wird in                               der dem nächsten Erscheinungstermin
der nächsten Zeit die Angaben dieser Statistik für                                     vorausgeht.
die einzelnen Stadtteile in der Stadt Bremen in
Dateien zusammenstellen, die für Interessenten in
der Geschäftsstelle einsehbar bzw. abrufbar sind.
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015                                          9
      Mikroplara karşı on maddelik plan
          Uzun zamandır mikrop sorunu hastaneleri          altı kez birkaç günlük denetimler hastanelerde
etkilemekte. Bunlar özellikle üç bakteri türünden          yapılacaktır. Tasarım, bir denetim sırasında
olup kısaltılmış olarak tıpta MRSA, VRE ve ESBL            hastanelerde habersiz alanlar da özel raporlar ve
olarak adlandırılır. Bu bakteri türlerinden iki tür        patolojik belirtiler bağlamında olaya ilişkin
antibiyotiğe çok dirençli ve immun yetmezlikli             denetimler öngörülmekte . Bu fedaral çapta eşsiz
hastalar için bu nedenle çok tehlikelidir. Bu tür          ve kapsamlı         izleme sistemi emin ve yüksek
mikroplar sağlık sürecini zorlaştırmakta ve                düzeyde kontröl sağlar." Federal Sağlık Bakanı
yavaşlatmakta ve bundan dolaylı hasara hatta               Hermann Grohe (CDU) acil mikrop problemine
ölüme neden olan enfeksiyonlardır. Federal Sağlık          karşı on maddelik bir plan ile devam etmek
Bakanlığı hastanelerde enfekte olanların sayısını          istemekte .O, "tedavi ile ilişkili enfeksiyonlar
yılda 400000-600000 olarak tahmin ediyor. Alman            alanında hijyen, kalite güvencesi ve şeffaflık
Hastane Hijyen Toplumu ( Deutsche Gesellschaft             konuları hala öncelikli olarak ele alınmadığı ''nı
für Krankenhaushygiene -DGKH -) yıllık ölüm                belirtiyor. Aşağıdaki yenilikler bunu değiştirmeli:
sayısının hatta 30.000 e kadar olduğunu belirtiyor.                  Hastane hijyen ve enfeksiyon önleme
          Basında çıkan son haberlerde ve detaylı                    gereksinimleri       komisyonunun önerileri,
olarak ZDF programı "Frontal 21" (17:02:15) de,                      yüksek riskli hastaların hastaneye kabulde,
Bremen'de klinikler söz konusuydu çünkü,                             çok dirençli patojenler incelemesinin
vatandaşlar ve özellikle yaşlılarda mikrop                           ,hastanede kalış süresince        onların izole
enfeksiyonu       artışlarından   dolayı    endişenin                edilmesinin         daha fazla kararlılıkla
büyümesinden         mütevellit,  Bremen       Yaşlılar              uygulanması gerekir.            Robert Koch
Temsilciliği, 24/02/15 tarihli bir mektupla, Sağlık                  Enstitüsü,      antimikrobiyal    direnç     ile
Senatörü Dr. Schulte-Sasse ye yöneldi.                               mücadele için yerel sağlık daireleri
          Yaşlılar Temsilciliği, hijyenin aslında                    bölgesel ağlarını, doktorlar ve hastaneleri
hastanelerde öncelik olması gerektiğini ancak bu                     desteklemelidir. Bunun dışında hastaneye
konuda genellikle zaman ve para nedeniyle                            yatış planlanmadan önce ek olarak, bir
başarısız olunduğunu belirtiyor. Geçmişdeki                          ayakta tarama yapma bir zorunluluk olarak
hastane skandalları yeni hijyen standartlarına yol                   öngörülmelidir.
açmasına rağmen, gerekli sağlık personeli ve                         Federal ve eyalet hükümetleri, kliniklerinde
hayat kurtaran dezenfeksiyon eksikliği hala                          envanter ve sıhhi personelin genişlemesini
mevcut. Hastanelerde hijyen zorluklarına, insan                      sağlamak için önlemler düzenlemekte ve
tıbbında      aynı      zamanda      toplu     hayvan                365 milyon Euro tutarında bir hijyen
yetiştirilmesinde antibiyotiğin genellikle kontrolsüz                finansman        programı    ile   hastaneleri
ve hızlı kullanımı, mikrop direncine yol açar.                       desteklemekte. 2016 yılına kadar, gerekli
Nedenleri ve kötü hijyen sonuçlarına ilişkin başka                   hijyen personeli ayarlanması ve hastane
detaya bu noktada girmemek gerek. Onlarla savaş                      hijyeni alanında doktor ve hemşireler
ve tedbirler bilinir ve yayılması önlenebilir.                       yetiştirilmesi gerekir.
Fakat iyice ekonomikleştirilmiş sağlık sisteminin                    Hastaneler, hijyen standartları ile ilgili
acilen, yetkili makamlar tarafından, yılda birden                    bilgileri , hastalarca anlaşılabilir şekilde
fazla titiz ve temelde habersiz denetimleri                          kalite raporlarının ek bir parçası olarak
gereklidir, kliniklerin     yasal ve tıbben gerekli                  ilave etmek zorunda olamalıdır.
koşullarının kontrolu böylece sağlanabilir. Tıbbi                    Tehlikeli dirençli patojenler için raporlama
ilerleme ve yaşam beklentisinin artması hakkında                     gereksinimleri arttırılmalıdır.
çok söz ediliyor. Bu nedenle tüm hastaların                          Alman        antibiyotik   direnç     stratejisi
hastanede mikrop kapması hatta hayatlarını                           (Deutsche Antibiotika- Resistenzstrategie-
kaybetmesi önlenmeli.                                                DART) alanında sağlık çalışanlarının
          Bu nedenle Eyalet Yaşlılar Temsilciliği                    zorunlu eğitimi 2015 yazına kadar
,Sağlık      Senatörü       Dr.   Schulte-Sasse'den,                 tamamlanmalı, ayakta ve yatarak tedavi
hastanelerde hijyen kurallarına uyulmasına ilişkin                   alanında uygulanmalıdır.
Bremen Eyaletin´de yıllık kontrol yoğunluğunun                       Üç yıllık bir süre içinde , Sağlık ve
arttırılması ,kontrollerde daha fazla dikkat edilmesi,               Araştırma Bakanlıkları, ortak bir "Task
kontrollerin haber verilmeden gerçekleştirilmesini                   Force antibiyotik araştırma" ları dahilinde ,
önerdi.     Sağlık     Senator´ü    12.03.15     tarihli             hastane enfeksiyonları ve antibiyotik-
cevabında, sağlık koşullarına uyumun Bremen                          direnci konuları araştırmaları takviye
hastanelerinde yüksek önceliğe sahip olduğunu                        edilmeli .
doğruladı. İlave olarak şunları söyledi: "2013 ten                   Alman Antimikrobiyal Direnç Stratejisi
beri pekçok hastane kapsamlı olarak sağlık yetkili                   (DART) 2015 yazında güncellenecektir.
çalışanları tarafından denetlenmiştir. Bu yıl için ise,                          (Devami sayfa 10)
10          DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015
                         (Sayfa devami 9)                     erken emeklilik için zorlanması gibi. Özellikle sık
         Amacı, insan, veterinerlik ve tarım                  sık engellilerin işverenin onlara, aşan yada daha
         alanında hem antibiyotik direncini ve                az görevler vererek           haklarında performans
         antibiyotik tüketimini önlemek ve daha               değerlendirmesinde         haksızlığa      uğratılarak
         fazla direnç kontrolü için ilave önlemler            kariyerleri için fırsat şansları önlenir.
         alınması altında güçlü bir oluşum                    Christine Lüders yine ayrıca bu konuda
         izlemektir.                                          "Almanya'da ,engelli konusunu ciddi olarak ele alıp
         Federal        hükümet       ilaç      diyaloğu      ve tam güçle uygulanmasında mücadele eden
         çerçevesinde,       araştırma      ve      yeni      birçok şirketler gibi olumlu örnekler vardır. Ancak
         antibiyotiklerin geliştirilmesindeki engel-          ne yazık ki, hala yanlış kanı yaygın , engelli işçilere
         lerin tesbitinde ve çözümünde bilimle ve             tam iş gücüyle iş sunmak mümkün değil yada
         İlaç endüstrisi ile birlikte gelecekte yeni          onlar iş yeri için bir yük haline gelebilir. Herkes
         ilaçlar için çözüm geliştrilmelidir.                 için adalet isteyen bir toplumun burada bunun için
         WHO Mayıs 2015 yılına kadar antibiyotik              acil önlemler alması gerekiyor " diyor. Dünya
         direnci ile mücadele için Küresel Eylem              engelliler anma günü Birleşmiş Milletler tarafından
         Planı oluşturdu.                                     1993 yılında ilan edilmiştir. Bu engelli insanların
         Almanya,        kendi       G7       başkanlığı      sorunları konusunda bilinçlendirilme ve hala
         çerçevesinde ortaklarıyla birlikte dirençli          mevcut dezavantajların azaltılmasına katkıda
         patojenlere karşı mücadeleyi ilerletmek için         bulunmayı amaçlamaktadır.
         somut önlemler için karar alınmasını                 ADS      Ağustos 2006'da Eşit Muamele Yasası
         istiyor.                                             (AGG) yürürlüğe girmesiyle birlikte kurulmuştur.
Kaynak:     Deutsches    Ärzteblatt   v.    23.03.15   und
                                                              Hukukun amacı ırk ayrımcılığını önlemek
cib/dpa/AFP/Reuters
Bu plan kesinlikle çok sayıda bireysel adımların              olduğundan veya etnik köken, cinsiyet, din veya
tanımını gerektirir, fakat bize nihayet kliniklerde           inanç, engellilik, yaş ya da cinsel kimlik
politik düzeyde ciddi ve yoğun olarak mikrop istila           ayrımcılığını         ortadan kaldırır. Engelli olmak
sorunu nun ele almasının ve kliniklerde hijyen ile            işgücü piyasasında bir engel olmamalıdır.
başa çıkmak için yasal olarak bağlayıcı kuralların            (Kaynak: PM der Antidiskriminierungsstelle des
oluşturulmasının        politik düzeyde başladığı             Bundes v. 02.12.2014)
                                                              Kaynak: PM der Antidiskriminierungsstelle des Bundes v.
konusunda umut veriyor. Bremen Eyaleti Yaşlılar               02.12.2014
Temsilciliği gelişmeleri yakından izleyecektir.               (Behinderungen dürfen keine Hürde auf dem Arbeitsmarkt sein,
                                        Gerd Feller           Durchblick Nr. 184, S.8)
(vgl. Zehn-Punkte-Plan gegen Keime, Durchblick Nr.184, S.1)
                                                              Tercüme: Dipl.jur. Feride Abdeljalil
                                                               Editör: Zeynep Sümer
                                                              (Mit Unterstützung der Senatskanzlei, Referat Integration)
   Engelli olmak işgücü piyasasında bir engel
                  olmamalıdır

Engelli insanlar ,iş arayan vasıflı işçi sıkıntısı
olduğu ,işsizliğin azaldığı dönemlerde de Eşit
Muamele Yasası'nın (Allgemeine Gleichbehand-
lungsgesetz -AGG-) kesinlikle yasaklamasına
rağmen ayrımcılığa maruz. Ayrımcılığa karşı
Federal Büro (Federal Antidiskrminierungsstelle
-ADS-) başkanı Christine Lüders, 3 Aralık'ta
"Uluslararası Engelli Kişiler Günü" nde "Siyaset,
iş dünyası ve toplumun dezavantajın işgücü
piyasasında engel olmaması için herşeyi yapması
gerekir", diyor.
  ADS danışmanlarına gelen mektup ve telefon
görüşmelerinin     çoğu      sakatlıkları    nedeniye
ayrımcılığa uğrayan insanlardan. Tüm tavsiye
isteklerinin (% 27.35) i ayrımcılık "sakatlık" konusu
ile ilgili .
 Örneğin, yarım gün veya daha az ve çalışan geçici
süreli (Minijobbers- part time-) bir engelliye,
hastalık süreleri yüzünden kalıcı bir pozisyon
verilmiyor. Ya da bir vatandaşın, iş veren
tarafından onun engelli olma durumu sebebiyle
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