DURCHBLICK - Seniorenlotse Bremen
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DURCHBLICK Nr. 188 - September 2015 Nachrichten der Seniorenvertretungen in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven Ältere Menschen im Koalitionsvertrag 2015-2019 Die älteren Menschen werden zwar im neuen Koalitionsvertrag berücksichtigt, aber es fällt auf, dass sie keineswegs wie im Vertrag für die vergangene Legislaturperiode ein eigenes Kapitel „Ältere Menschen“ erhalten. Diesmal werden die Überlegungen zur Seniorenpolitik dem Kapitel „Soziales“ untergeordnet. Sie erscheinen mit dem Untertitel „Teilhabe für alte Menschen“. Mit 44 Zeilen wird relativ knapp auf Wohnen und Leben im Alter und auf Pflege und Betreuung eingegangen. Leider muss man aber sagen, dass in der Kürze wenig Würze zu finden ist. Die Ausführungen halten sich sehr allgemein. Da schreibt Rot/Grün anfangs: „Die Infrastruktur in den Stadt- und Ortsteilen wollen wir seniorengerecht weiterentwickeln, inklusive bessere Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum sowie die Herstellung von Barrierefreiheit in den Stadtteilen. Modellvorhaben für gemeinschaftliches, alters- gerechtes und interkulturelles Wohnen und Mehrgenerationenwohnprojekte wollen wir ermöglichen...“ (S.65). Es ist schon klar, dass in einem solchen Koalitionsvertrag nicht alles Mögliche konkret aufgeführt werden kann, aber ein wenig gehaltvoller könnte es schon sein. Im letzten Koalitionspapier von 2011 z.B. hieß es noch: „Öffentliche und private Dienstleistungsangebote (Post- und Bankfilialen, Briefkästen u.a.) müssen auf kurzen Wegen erreichbar sein...“. Vollkommen richtig! Betrachtet man jedoch den munter weiter gehenden Abbau der Dienstleistungs-Infrastruktur in Bremens Stadtteilen, dann ist dieses Ziel nicht erledigt, sondern steht immer noch zur Disposition. Bleibt es dabei? An anderer Stelle wird gesagt: “Innovative Ansätze zum selbstbestimmten Wohnen für Jung bis Alt sollen berücksichtigt werden. In der Stadt Bremen sind dazu die Dienstleistungszentren eine gute Grundlage, die gestärkt werden muss...“. Auch völlig richtig! Aber die Dienstleistungszentren existieren schon länger und arbeiten gut. Wenn sie trotzdem erwähnt werden, muss es dort wohl personelle, finanzielle und/oder organisatorische Schwierigkeiten geben. Welche sind das? Was ist beabsichtigt, konkret zu tun, um die Schwächen zu beheben? Weiter heißt es: „Die Aufsuchende Altenarbeit werden wir absichern...“. Im letzten Vertrag war zu lesen, das Modellprojekt zur Aufsuchenden Altenarbeit sei „erfolgreich verlaufen. Wir werden daher diese Arbeit verstätigen und weiterentwickeln.“. Das war doch damals eine klare Ansage, die teils, aber eben noch nicht für alle Bremer Stadtteile umgesetzt werden konnte. Was nun? Nur noch Bestandserhaltung und keine Weiterentwicklung? Genauso vage bleiben die Aussagen zu weiteren Feldern der Altenarbeit, z.B. zur Förderung von ambulanten und miteinander verzahnten Unterstützungs-, Pflege- und Betreuungsangeboten. Da wird der Leser z.B. belehrt: „Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen sind eben nicht nur auf Pflege, sondern darüber hinaus auf Betreuung und Zuwendung angewiesen, was sich auch in der Höhe der Pflegeleistungen widerspiegeln muss.“. Na, toll! Als wenn das nicht schon lange bekannt und von der Bevölkerung auch akzeptiert wäre! Warum werden keine konkreten Ziele genannt? Das Thema Barrierefreiheit wird etwas ausführlicher in dem Abschnitt behandelt, der sich mit der Umsetzung der Rechte von behinderten Menschen beschäftigt. Das Thema Armut taucht unter der Überschrift „Soziale Daseinsfürsorge“ auf. Immerhin wird dort festgestellt, „Kinder dürfen kein Armutsrisiko“ sein. Wahrlich, das ist sehr wichtig: Aber ebenso wichtig wäre es, die Armutsfallen für die Älteren abzubauen. Dazu gibt es keinen Hinweis. Traut man sich nicht, die Ursachen für Altersarmut anzugehen, z.B. den prekären Arbeitsmarkt oder eine unzureichende Familienpolitik? Zu den Themen Altersdiskriminierung, Sicherheit im Wohnumfeld, besonders für ältere und behinderte Menschen, und bezahlbares Wohnen gibt es im Abschnitt „Teilhabe für ältere Menschen“ nichts zu lesen. Was die Pflege angeht, da werden mit 12 Zeilen einige durchaus richtige Forderungen erhoben, die aber weder neu sind, noch inhaltlich näher erläutert werden. Die Erhöhung der Anzahl an Ausbil- dungsplätzen in der Altenpflege wird fortgesetzt. Das bedeutet, Bremen schultert jährlich 200 Erst- ausbildungs- und 50 Umschulungsplätze. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sollen verbessert werden. Welche Schritte schweben denn da den Koalitionären so vor? Sie wollen sich außerdem für eine verstärkte Kontrolle von Pflegeeinrichtungen einsetzen. Das entspräche zwar den Wünschen der Heimbewohner und der Angehörigen. Aber woran wird dabei gedacht? Dazu müssten ja wohl eine genauere Problemana- (Fortsetzung auf Seite 2)
2 DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 (Fortsetzung von Seite 1) Gemeinsam in die Zukunft lyse vorgenommen und Lösungswege entwickelt Frankfurter Erklärung werden. Das wird dauern! Es wird beabsichtigt, dass „innovative Ansätze zum selbstbestimmten Wohnen für Jung „Gemeinsam in die Zukunft“ lautete das bis Alt“ berücksichtigt werden. Die Koalition Motto des 11.Deutschen Seniorentages in verspricht: „Wir werden ein Bremer Modell Frankfurt am Main im Juli 2015. Eins von vielen entwickeln, in dem wir ´Quartierszentren`, eine 24- Ergebnissen war die Frankfurter Erklärung. Sie Stunden-Pflegeunterstützungsbereitschaft und dokumentiert den Willen von 112 Mitglieds- eine Beratung durch Dienstleistungszentren, verbänden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Begegnungsstätten und andere Beratungsan- Seniorenorganisationen (BAGSO) und vieler gebote kombinieren.“. Schaun wir mal, was kommt! Seniorinnen/Senioren, gemeinsam mit jungen Eine kurze Anmerkung noch zum Thema Menschen die Frage zu klären, wie wir in Zukunft Seniorenvertretung. Zitat: „Die bremische Senio- leben wollen und was wir dafür tun müssen. renvertretung wird weiterhin unterstützt und tagt in In der Frankfurter Erklärung wird der Bremischen Bürgerschaft.“ Der erste Teil des festgestellt: „Mit dem demografischen Wandel, Satzes erfreut sicher jedes Mitglied der SV. Das bedingt durch Geburtenrückgang und steigende Postulat im zweiten Teil ist auch nicht schlecht, Lebenserwartung, kommen neue Herausforde- allerdings hat man vergessen, darauf hinzuweisen, rungen, aber auch Chancen auf uns zu.“. Der wer jeweils für die Delegiertenversammlungen im soziale und gesellschaftliche Wandel bewirkt „eine Haus der Bürgerschaft die Miete bezahlt, die uns Differenzierung sozial-kultureller Milieus und eine seit einiger Zeit abverlangt wird. Bisher mussten größere ethnische, kulturelle und religiöse wir dafür Klinken putzen gehen. Für die sehr Vielfalt.“. Infolgedessen müssen verstärkt „die aktive, ehrenamtlich tätige Seniorenvertretung der individuellen Fähigkeiten Bedürfnisse, Erfahrungen Freien Hansestadt Bremen ist das eigentlich ein und Beeinträchtigungen“ der Menschen unwürdiges Verfahren. „wahrgenommen und ihre Eigen- und Fazit: Der Abschnitt „Teilhabe für alte Menschen“ Mitverantwortung gefördert werden.“. im rot/grünen Koalitionsvertrag für die Legis- Grundsätzlich sollen daraus resultierende laturperiode 2015-2019 hinterlässt den Eindruck, Forderungen gemeinsam von allen Generationen dass sehr oberflächlich daran gearbeitet wurde. erhoben und umgesetzt werden. Die wichtigsten Wahrscheinlich war man nach der Wahl durch die werden an dieser Stelle kurz aufgeführt. Funktionsverteilung und personellen Querelen in Es gilt, die sozialen Sicherungssysteme zu den Parteien abgelenkt. Wahrscheinlich haben es bewahren. Dazu gehört, dass eine solide und auch die Seniorengremien in den Koalitions- nachhaltige Finanzierung der Rentenversicherung parteien, „Grüne Alte“ und „60-Plus“, nicht ge- gewährleistet wird. Auch dürfen die Kosten von schafft, ihre seniorenpolitischen Vorstellungen aus- Lebensrisiken (z.B. Krankheit, Pflegebedürftigkeit) führlicher in den Koalitionsvertrag einzubringen. nicht immer weiter auf den Einzelnen verlegt Der geringe Grad an Konkretisierung lässt zu- werden. mindest für die Bremer Seniorenvertretung den „Tätigkeiten wie das sich kümmern um Kin- Schluss zu, es herrsche hinsichtlich der kommu- der und Enkel oder ältere Angehörige, die Arbeit im nalen Seniorenpolitik wenig Problembewusstsein, Haushalt, das Engagement in der Nachbarschaft große Ideenlosigkeit, wenig Wille zu konkreter und in der Zivilgesellschaft sollen stärker aner- Arbeit oder noch weniger Mut, sich politisch kannt und besser zwischen den Generationen und durchzusetzen. Inhaltlich also nichts Neues und Geschlechtern verteilt werden.“ Stadtbewegendes in Bremen! Als Grundlage für ein gutes Zusam- Man könnte befürchten, aufgrund dieses menleben in einer pluralistischen Gesellschaft Papiers verstärke sich nun die Politikver- gelten Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und drossenheit unter der Bremer Seniorenschaft. Aber Solidarität. Alle Bürger/-innen werden aufgefordert, unter diesen Umständen muss und sollte das gegenüber anderen Lebenserfahrungen und Gegenteil der Fall sein. Es gilt, die Augen offen zu Lebensentwürfen offen zu sein. halten, selbst Ideen zu entwickeln und sich Für alle Menschen muss eine selbständige nachdrücklich einzumischen, um nicht in und selbstverantwortliche Lebensgestaltung mög- Vergessenheit zu geraten. Die neue Legislatur- lich sein, und ebenso eine gesellschaftliche periode verspricht, spannend zu werden. Teilhabe. Das setzt u.a. die nutzergerechte Gerd Feller Gestaltung von Alltagsprodukten und Barriere- freiheit voraus. (Quelle: Koalitionsvertrag 2015-2019, Bremen, S.65-67, „Es gilt, Pflegebedürftigkeit durch Koalitionsvertrag 2011-2015, Bremen, S.60/61) Prävention, Gesundheitsförderung, und Rehabilita- (Fortsetzung auf Seite 3)
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 3 (Fortsetzung von Seite 2) tion so weit wie möglich zu vermeiden oder Im April letzten Jahres wurde dann die hinauszuzögern.“ Die Pflegenden benötigen mehr Münchner Silver Care Holding selbst zum Anerkennung, die Pflegebedürftigen bzw. ihre Übernahmekandidaten und von der ORPEA- Interessenvertretungen sollten in alle wichtigen Gruppe übernommen. Das trieb den Aktienkurs in Entscheidungen im Pflege- und Versorgungs- die Höhe: Laut Finanznachrichten.de liegt die system einbezogen werden. Palliativmedizin, Kursveränderung innerhalb eines Jahres bei knapp Palliativpflege und Hospizarbeit müssen flächen- 40 Prozent im Plus. Ob die pflegebedürftigen deckend ausgebaut werden. Menschen und ihre Angehörigen von der aktuellen In Zeiten veränderter Haushalts- und Entwicklung ebenfalls begeistert sein können, darf Familienstruktur spielt das freiwillige private und stark bezweifelt werden. bürgerschaftliche Engagement für die gegenseitige Die jetzige Übernahme durch den Hilfe eine sehr große Rolle. Die Kommunen haben französischen Pflege-Konzern wirft einige Fragen dafür zu sorgen, dass für ein solches Engagement auf. Rendite und Gewinnmaximierung stehen im die erforderliche Infrastruktur existiert und erhalten krassen Widerspruch zu Qualität und Menschen- wird. würde in der Pflege. Pflege war und ist personal- Es werden auch verstärkte Anstrengungen und damit kostenintensiv. Was also ist nach bei der Schaffung alternsgerechten und auch solchen Übernahmen durch große Konzerne zu bezahlbaren Wohnraums, im Neubau und im erwarten? Wie werden die neuen Inhaber der Bestand gefordert. „Im ländlichen Raum müssen Residenz-Gruppe die finanziellen Erwartungen der mobile bzw. gut erreichbare Angebote zur Aktionäre zu befriedigen versuchen? Alltagsversorgung ausgebaut und gesichert Um die Erwartungen und Ziele des Aktien- werden.“ unternehmens zu erfüllen, werden vermutlich harte Die Frankfurter Erklärung wendet sich Einschnitte im Personalbereich und andere sowohl an die Verantwortlichen in Politik, Kirche Einsparungen unausweichlich und eine Ver- und Gesellschaft als auch an alle Bürger/-innen, schlechterung der Versorgungsqualität somit kaum gleich welchen Alters, und ruft dazu auf, „an einer zu vermeiden sein. Bei Gewinn-Maximierung toleranten, inklusiv denkenden und handelnden bleiben der Mensch und seine Würde eben auf der Gesellschaft mitzuwirken.“ Es muss dabei Strecke. Reinhard Leopold, Bremen rechtzeitig und zum Nutzen aller Generationen gehandelt werden. Anmerkung der Redaktion: Die Bremer Der gesammte Text ist unter folgender Seniorenvertretung stimmt der Skepsis gegenüber Adresse abrufbar: der Übernahme von Pflegeheimen durch Groß- BAGSO, Bonngasse 10, 53111 Bonngasse konzerne grundsätzlich zu und befürchtet schon Tel.:(0228) 24 99 93 0, Fax:(0228) 24 99 93 20 aufgrund vieler Erfahrungen mit kleineren Pflege- E-Mail: kontakt@bagso.de www.bagso.de systemen, dass bei Großkonzernen die Menschlichkeit gegenüber der Ökonomie chan- cenlos ist. Der Eigentumswechsel hat zwar Seniorenforum heimrechtlich zunächst keine Auswirkungen, aber Heuschrecken im Pflegebereich es bleibt abzuwarten, ob und wie sich im Betrieb etwas ändert, z.B. Leitungen abgelöst, Verträge Gewinn-Maximierung versus zum Nachteil der Heimbewohner abgeschlossen Menschenwürde in der Pflege oder die Maßgaben zur Zahl und zum Auftrag der Pflegekräfte nicht eingehalten werden. Wir Seit Mittwoch, den 21.07.2015, ist offiziell befürchten auch, dass die Politik im Pflegebereich bekannt (vgl. Weser-Kurier), dass der Inhaber der gegenüber dem Lobbyismus von Großkonzernen Residenzgruppe, Rolf Specht, seine Anteile an erheblich an Macht und Entscheidungsfähigkeit im zwei Betreibergesellschaften der Residenzgruppe Sinne der betroffenen Menschen verliert. an die französische ORPEA-Gruppe verkauft hat. Die Bremer Seniorenvertretung wird die Davon sind insgesamt 34 Einrichtungen mit rund zukünftige Entwicklung sehr aufmerksam verfolgen 2.500 Pflegeplätzen in Bremen und anderen und die Öffentlichkeit entsprechend informieren. Bundesländern betroffen. Die international agierende ORPEA-Gruppe unterhält bereits 64.000 Heimplätze und gehört damit zu den größten Hohe Eigenbeteiligungen beim Pflegekonzernen Europas. Zahnersatz Rolf Specht hatte schon einmal im Juni 2013 versucht, 20 seiner damals 30 Heime an die Versicherte bei den Gesetzlichen Silver Care Holding in München zu veräußern. Aus Krankenkassen wundern sich. Sie haben beim nicht weiter bekanntgewordenen Gründen platzte Zahnersatz nur Anspruch auf befundbezogene damals allerdings der Deal. Festzuschüsse, die der „Gemeinsame Bundesaus- (Fortsetzung auf Seite 4)
4 DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 (Fortsetzung von Seite 3) Behinderung (BIVA) e.V.“ ist beschlossene Sache: schuss Ärzte/Krankenkassen“ festgelegt hat. Bei Die diesjährige Mitgliederversammlung in Frankfurt der Grund- und Regelversorgung müssen a.M. hat mit breiter Mehrheit eine Änderung in zwischen 35 und 50 Prozent der Kosten selbst „Bundesinteressenvertretung für alte und pflege- aufgebracht werden (vollständige Bonusbestäti- betroffene Menschen“ festgelegt. Der neue Name gungen sind u.a. Voraussetzung). Bei Implantaten beschreibt verständlicher die aktuelle Ausrichtung sind sehr viel höhere Eigenfinanzierungen des Vereins. Die bekannte Abkürzung „BIVA“ bleibt aufzubringen. erhalten. Fakt ist: Die Gesetzlichen Krankenkassen Mit der Änderung will der Verein vor allem leisten also nicht die medizinisch notwendige die Öffnung für weitere Mitgliedergruppen auch im Versorgung im Einzelfall, sondern beteiligen sich Namen deutlich machen. Die Mitglieder der BIVA bei der Zahnarztrechnung lediglich an einem so sind schon lange nicht mehr nur Menschen, die genannten Festkostenzuschuss. Die privaten Ver- selbst Pflege- und Betreuungsangebote nutzen, sicherungsunternehmen haben sich als Lobbyisten wie es der alte Name nahelegte. Mittlerweile politisch durchgesetzt, damit Zahn-Zusatzver- werden immer mehr Menschen Mitglieder, die sich sicherungen abgeschlossen werden, die nichts mit für andere Pflegebedürftige einsetzen und die sich einer gesetzlichen Absicherung im Krankheitsfall bei der BIVA Rat und Hilfe holen. Auch sie können zu tun haben. sich in dem neuen Namen wiederfinden. Die Was nicht in der Öffentlichkeit bekannt ist, Bezeichnung „pflegebetroffene Menschen“ wurde aber auch aus Sicht der Krankenkassen scheinbar gewählt, um die verschiedenen Personengruppen nicht so bekannt werden soll, ist die gesetzliche mit einzubeziehen, deren Interessen die BIVA Gegebenheit einer konkreten Härtefall-Regelung. vertritt: ältere pflegebedürftige Menschen, Versicherte, die mit dem Eigenanteil wegen ihres Menschen mit Behinderung und die pflegenden geringen Einkommens unzumutbar belastet wür- Angehörigen. den, können bis zu 100 % der Kosten der zahn- Der gemeinnützige Verein hat in seiner 40- ärztlichen Regelversorgung erhalten. Vorausset- jährigen Geschichte schon mehrfach seinen zung ist jedoch, dass das Brutto-Einkommen unter Namen geändert. Damit war meist eine monatlich 1.134 € brutto ( alleinstehend) und im Neuausrichtung verbunden und der Name wurde Familienhaushalt (plus Angehörige) bei 1.559 € immer wieder an wissenschaftliche und liegt. Selbst wenn die Einkommen etwas höher gesellschaftliche Entwicklungen im Pflege- und sind, hat der Gesetzgeber bestimmt, dass Seniorenbereich angepasst. Das Akronym BIVA Härtefallregelungen von der Krankenkasse hat jedoch seit 1991 Bestand und sichert den angewendet werden. Der „Kleinverdiener“ oder die Wiedererkennungswert. Rentner kennen diese günstige Regelung meistens Die BIVA ist seit 1974 die einzige nicht. bundesweite Interessenvertretung für Menschen, Als persönliches Fazit stelle ich fest: Es die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in werden die unsinnigsten werbewirksamsten Anspruch nehmen. Die BIVA ist gemeinnützig und Leistungen der Kassen mit den Beiträgen aller politisch und konfessionell unabhängig. Mitglieder finanziert, aber die wirklich notwendigen Pressemitteilung der BIVA e.V. – Presse- und Leistungen für Zahnersatz müssen durch Öffentlichkeitsarbeit Siebenmorgenweg 6-8, 53229 Bonn Ansprechpartner: David Kröll, Telefon: 0228 – 909048 – 16 anderweitige Finanzierungen des Beitragszahlers Fax: 0228 – 909048 – 22 E-Mail: pm.kroell@biva.de aufgebracht werden. Günter Steffen www.biva.de| www.facebook.com/biva.de Das Seniorenforum ist eine Rubrik, die allen interessierten Mitgliedern der Seniorengeneration die Zur Diskussion gestellt Möglichkeit bietet, ihre Meinungen und Gedanken von Gerd Feller vorzutragen. Die Beiträge werden von der Redaktion aus den Zuschriften ausgewählt, können gekürzt werden und geben die persönliche Auffassung ihrer Man kann es auch Verfasser wieder. Voraussetzung für die Veröffentlichung ist, dass der Name des Autors übertreiben ! genannt wird und dessen postalische Adresse vorliegt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht Ich dachte, unsere aufgeklärte, zivilisierte, nicht. demokratische Gesellschaft hätte, bis auf ein paar unverbesserliche Zeitgenossen/-genossinnen, in- BIVA e.V. ändert ihren Namen zwischen Homosexualität als eine der Varianten Abkürzung bleibt menschlichen Liebeslebens akzeptiert. Aber das war wohl ein Irrtum; denn wie im Weser-Kurier Die Umbenennung der „Bundesinteres- vom 20.Juli 2015 berichtet wurde, halten es senvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von ausgerechnet die als weltoffen geltenden Ham- Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei (Fortsetzung auf Seite 5)
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 5 (Fortsetzung von Seite 4) Frauenpaar Händchen haltend voranschreiten. burger für nötig, im Stadtteil St.Georg ihre erste Über ihnen schwebt ein Herzchen. Damit wird man „Homo-Ampel“ aufzustellen. Warum? Weil Ham- jedoch nicht allen Geschlechterrollen gerecht. Es burg nicht nur „ein Herz für die gleichgeschlecht- werden nur die bisherigen Singles sowie Lesben liche Liebe“ besitzt, sondern auch überzeugt ist, und Schwule gezeigt. Heterosexuelle Paare sind dass es solcher Ampeln als Signale zur Ent- ausgeschlossen. Das kann es doch nicht sein. Wo wicklung von mehr Toleranz und Akzeptanz ge- bleibt denn die Gleichberechtigung? Und noch genüber homosexuellen Menschen bedarf. In Mün- etwas müsste geklärt werden: Erweitern die Sym- chen und Berlin sollen schon länger solche „Homo- bole auch den Gebots-Charakter der Ampeln? Ampeln“ existieren. Man will in Hamburg wohl auch Dürfen dann meine Frau und ich als Ehepaar nicht hinter diesen Weltstädten zurückstehen. Die Übergänge mit Ampeln ohne unser Symbol Idee stammt aus Österreich. Wie dem auch sei, überhaupt benutzen? Ist es eigentlich zulässig, mir stellen sich einige Bedenken zu dem Vorgang Verkehrszeichen gleichzeitig als Instrument zur in Hamburg, aber auch für den Fall, dass Bremen Werbung und zur gesellschaftlichen Bewusst- ebenfalls nachziehen will. seinsbildung zu missbrauchen? Gerade der Hamburger Stadtteil St.Georg Leider begegnen wir immer noch in gilt, wie man liest, als besonders bunt und tolerant. unserer Gesellschaft der Intoleranz und Diskrimi- Man höre und staune. Dort gibt es auch schon nierung, die sich aber nicht nur gegen Homo- einen schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt, und sexualität richten. Was wäre, wenn nun auch die dort startet traditionell die bunte Parade am Betroffenen anderer Merkmalsgruppen den An- Christopher Street Day. Wozu braucht dann dieser spruch erheben, ihre Besonderheiten durch spezi- Stadtteil noch die „Homo-Ampel“, wo es doch mit fische Symbole auf den Fußgänger- oder sogar Toleranz und Solidarität untereinander dort schon auch Autoampeln ins gesellschaftliche Bewusst- zu klappen scheint? Ich gehe mal davon aus, dass sein zu rücken, z.B. Mütter mit Kinderwagen, Alte in St.Georg nicht nur Homosexuelle leben. Muss mit Rollator oder Rollstuhl, Christen und man dann noch durch solche Ampel-Signale auf Nichtchristen, Einheimische und Zugewanderte? sich aufmerksam machen und sich voneinander Gewiss! Weil alle Ampeln eine wichtige abheben? Wäre es im Sinne einer Änderung des Funktion ausüben, einen exponierten Standort Bewusstseins dann nicht sinnvoller, die „Homo- haben und stark frequentiert werden, schreibt man Ampeln“ an der Mönckebergstraße, am Jungfern- ihnen die Fähigkeit zu, besonders effektiv Auf- stieg oder an den St.Pauli-Landungsbrücken merksamkeit zu erwecken. An der Kreativität der aufzustellen? Ampel-Designer würde die Gestaltung varian- Eine Fußgängerampel gehört, soweit ich tenreicher Ampelgläser sicher nicht scheitern. Auch die Straßenverkehrsordnung verstehe, zu den die Verteilung der einzelnen spezifischen Ampeln Gebotszeichen. Das heißt: Bei Rot musst du im Stadtgebiet könnte demokratisch geregelt stehen, bei Grün darfst du gehen! Dies Gebot gilt werden: Die Gesamtzahl der städtischen Ampeln für alle, die über die Straße wollen. Insofern sollten wird durch die Zahl der zu berücksichtigenden die Ampeln für alle einheitlich gestaltet sein. Bei geschlechtlichen, sozialen und kulturellen den Fußgängerampeln hat man nicht nur Farben, Merkmale dividiert. Damit gewinnt man die jewei- sondern auch Einzelfiguren ins Glas eingearbeitet, ligen spezifischen Symbolanteile der Ampeln im die zusätzlich das Stehen und Gehen symbo- Stadtgebiet. Man könnte auch die Prozentanteile lisieren, allerdings keine geschlechtliche Iden- der verschiedenen Merkmale der städtischen tifikation zulassen; denn die Figuren tragen Bevölkerung berechnen und danach die Zahl der einheitlich Hosen, und Hosen sind inzwischen bei spezifischen Ampeln ausrichten. Allerdings wird allen Geschlechtern beliebte Kleidungsstücke. Es eine flächendeckende Novellierung des Ampel- könnte sein, dass irgendwo mal ein Kleid waldes etliche Steuergelder kosten. auftaucht. Aber insgesamt sind die jetzigen Mal etwas ernsthafter, wenn es mir auch Fußgängerampeln immer noch ziemlich neutral schwer fällt! Ich denke, man kann es mit der gestaltet. Sie müssten eigentlich für ihre Aufgabe öffentlichen Selbstdarstellung und Präsentation „Verkehrsregelung“ ausreichen. seiner Anliegen auch übertreiben, und dann wird Nun jedoch scheint man daran Anstoß zu alles schnell kontraproduktiv; man wird nicht mehr nehmen, weil bei den bisherigen Figuren die Ge- ernst genommen und/oder ins Abseits geschoben. schlechterrollen nicht angemessen zum Ausdruck Gebotszeichen im Straßenverkehr wenden kommen. Außer den Einzelfiguren werden jetzt sich an alle Mitglieder einer pluralistischen von den Ampel-Designern zusätzliche Varianten Gesellschaft. Deshalb sollten sie von Meinungs- angeboten: Bei Rotlicht erscheinen zwei und Überzeugungssignalen frei bleiben. Außerdem händchenhaltende Frauen oder Männer, deren könnte Malerei auf Ampelgläsern das Nachdenken Herzen dunkel hervorgehoben sind. Bei Grünlicht anregen und Emotionen auslösen und damit sehen wir entweder ein Männer- oder ein gleichzeitg ablenken und Unfälle verursachen. Es (Fortsetzung auf Seite 6)
6 DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 (Fortsetzung von Seite 5) Wie auch in den letzten Jahren wird die geschehen schon jetzt genug Unfälle an Ampeln, Messe begleitet von einem abwechslungsreichen woraus sich aber auch ableiten lässt, dass oft Rahmenprogramm mit Vorträgen zum Thema weder auf die Farbe, noch auf das Symbol Lebensgestaltung im Alter und mit einem bunten geachtet wird. Was die neue Ampel an Bewusst- Musikprogramm. Zum Thema Demenz informiert in seinserweiterung erreicht, ist gutachterlich noch diesem Jahr die Sonderschau „Wohnen mit nicht festgestellt und rechtfertigt vorläufig auch Demenz“. nicht die Kosten. Auch die Bremer Seniorenvertretung ist Bremer Politiker sollten wieder mit dabei, um über ihre Arbeit für die älteren hanseatische Zurückhaltung Menschen in Bremen zu informieren. Ihr Stand in üben und den Verstand ein- Halle 7 trägt die Nummer 7 E 43. schalten. Lasst in Bremen die Ampeln deshalb und aus finanziellen Gründen so, wie Bremer Fachtag Demenz sie sind, oder gestaltet sie, wenn es denn nicht anders Am 25.09.15 findet der Bremer Fachtag geht, völlig neutral nur mit Demenz statt. Der DURCHBLICK berichtete Rot-, Gelb-, und Grünlicht. bereits darüber in Nr.186 (Juli-Ausgabe, S.6/7). Toleranz, Weltoffenheit und Akzeptanz von Andersartigkeit, im Hamburger Aufruf zum Solidaritätsmarsch für Fall die Geschlechterrollen betreffend, lassen sich Menschen mit Demenz !!! nachhaltiger durch elterliche und schulische Erziehung und Bildung und in einem Rechtsstaat Im Rahmen des Bremer Fachtages auch durch die konsequente Anwendung der Demenz am Freitag, den 25. September 2015 Gesetze gegen Diskriminierung erreichen. von 10.00 – 17.00 Uhr auf dem Bremer Marktplatz, Voraussetzung ist allerdings, dass dies stattfindet. rufen wir zum Solidaritätsmarsch für Menschen mit Wenn nicht, dann nutzt die „Homo-Ampel“ auch Demenz und ihre Angehörigen auf. nichts. Wir treffen uns um 16.00 Uhr am Neptunbrunnen auf dem Domshof. Dort Aus der formieren wir uns und ziehen dann um 16.30 Uhr, Senioren-Vertretung der von der Sambagruppe „Confusao“ angeführt, auf Stadtgemeine Bremen den Bremer Marktplatz und um den Marktplatz herum. Wir wollen mit dem Solidaritätsmarsch Aufsehen erregen und für das Thema Demenz Veranstaltungen Öffentlichkeit schaffen. Gegen 17.00 Uhr werden wir Vertretern der Politik der Stadt Bremen die Auswertung der InVita - die Bremer Seniorentage Forderungen für Menschen mit Demenz und ihre In Bremen findet auf dem Messegelände Angehörigen öffentlich übergeben (s. Petitions- vom 12.-20. September 2015 die HanseLife- karten). Der Solidaritätsmarsch bildet den Messe statt. In ihrem Rahmen wird auch wie in Abschluss des Bremer Fachtages Demenz 2015. den vergangenen Jahren eine Seniorenmesse Bitte unterstützen Sie Menschen mit ausgerichtet, und zwar am Dienstag, 15.09. und Demenz und ihre Angehörigen und nehmen Sie Mittwoch, 16.09.15, 10-18 Uhr, in Halle 7. Diese, am Solidaritätsmarsch teil. Nur gemeinsam können von den älteren Menschen gern besuchte wir etwas bewegen. Also, bewegen wir uns!!! Pressemitteilung der Initiative: „Wir für Menschen mit Demenz Ausstellung, trug früher den Namen SeniorA, dann in Obervieland“ v. 03.08.15 lief sie unter dem Namen „SeniorenTage“ und nun Anmerkung der Redaktion: Achtung ! Im Gegensatz zur heißt sie „InVita – die Bremer Seniorentage“. Ankündigung eines Sternmarsches (vgl. DURCHBLICH Nr.186) Man darf gespannt sein, ob es nun bei diesem findet jetzt nur ein Hauptmarsch statt. Start: Domshof Namen bleibt. Neue Barrieren im Flughafen Etwa 90 Aussteller beteiligen sich an Infor- mationen und Präsentationen aus den Bereichen Freizeit und Sport, Gesundheit und Wellness, Seit einiger Zeit sind im Bremer Flughafen Reisen und Bildung, Finanzen und Vorsorge sowie die Bänke vor dem Ankunftsbereich verschwun- zu den Themen Pflege, Wohnen und Betreuung. den, auf denen vor allem ältere Menschen während der Wartezeiten sitzen konnten. Wer jetzt einen Sitzplatz sucht, muss das Stuhlangebot der (Fortsetzung auf Seite 7)
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 7 (Fortsetzung von Seite 6) Unterstützende Wohnformen für ältere dort stationierten Bistros in Anspruch nehmen, Menschen und Tagespflege im Land Bremen und das ist mit Verzehr und deshalb auch mit Standorte Plätze Versorgungs- Kosten verbunden. grad Die Seniorenvertretung hat sich schon vor Stationäre 98 6.842 189 einiger Zeit über den aushängenden Kummer- Pflege kasten und Anfang August durch persönlichen Kontakt mit der Airportleitung über den Mangel an Kurzzeit- 23 278 8 kostenfreien Sitzgelegenheiten beklagt. Ihr Fehlen pflege bedeutet für Ältere und Behinderte eine Barriere. Altenwohn 16 835 23 Die Beseitigung der Bänke wurde damit begründet, -heim dass sie als Schlafgelegenheiten missbraucht würden. Trotzdem will man sich um die Lösung des WG- Pflege 26 236 7 Problems kümmern. Wir hoffen, dass Großeltern Tages- 33 472 13 vor dem Empfang der Enkel bald wieder sitzend pflege warten können. Schaun wir mal! GF Erläuterungen: Pflegebedürftigkeit bei älteren Menschen Stationäre Pflege: Angebote mit Wohnen in Ein-oder Eine statistische Auslese Zweibettzimmern, Pflege, hauswirtschaftlicher Versor- gung aus einer Hand, Versorgungsvertrag mit der Pflegeversicherung. Die Mitteilung des Senats vom 16.Juni Kurzzeitpflege: Angebote zur Mobilisierung nach 2015 zum Thema „Gute Pflege als Grundlage für Krankenhausaufenthalten oder zur vorübergehenden ein selbstbestimmtes Leben“ enthält aktuelle stationären Pflege. statistische Angaben zur Pflegebedürftigkeit und Altenwohnheim: Angebote zum selbständigen Wohnen zur Zahl der Pflegeangebote, die allgemein, aber für ältere Menschen mit verschiedenen Unterstüt- besonders für die Delegierten der Bremer zungsbedürfnissen, die sich einzelne Leistungen selbständig wählen. Seniorenvertretung interessant sein dürften. WG-Pflege: Angebote zum Wohnen von etwa 8-12 Deshalb wird der DURCHBLICK in dieser und älteren pflegebedürftigen Menschen in einem gemein- eventuell auch in folgenden Ausgaben darüber samen Haushalt, die sich in der Regel als Gruppe einen informieren. Pflegedienst frei wählen. Tagespflege: Pflegeeinrichtungen, die ältere Menschen Durchschnittliche Pflegebedürftigkeit morgens abholen, tagsüber betreuen und nachmittags älterer Menschen im Bundesgebiet wieder nach Hause bringen. Der Versorgungsgrad gibt die Zahl der Plätze an, die Altersstufe Anteil in % für jeweils 1.000 über 80-jährige Bewohner/-innen zur 70 - 65“. Quelle: Statist.Bundesamt destatis 2015, Pflegestatistik 2013, Quelle: Mittlg. des Senats, Gute Pflege als Grundlage für ein Deutschlandergebnisse S.9 selbstbestimmtes Leben, Bremen, 16.06.2015, S.14 Mit höherem Alter steigt die Pflegebedürftigkeit rapide an. Ältere Menschen in der Stadt Bremen insgesamt > 65 > 80 Ältere Menschen im Land Bremen Bevölkerung 548.547 20,89 % 5,47% insgesamt > 65 > 80 Stand 2013) (114.568) (30.017) Bevölkerung 657.391 21,10 % 5,50 % Migrations- 29,60 % 13,55 % K.A. (Stand 2013) (138.736) (36.158) (162.319) (15.527) hintergrund Migrations- K.A. K.A. K.A. (Stand 2013) hintergrund Anteil Grund- 1,75 % 5,18 % K.A. sicherung (9.595) (5.931) Anteil Grund- 2,63 % 6,43 % K.A. (2.859) (1.555) (Stand 2011) sicherung (Stand 2011) (Fortsetzung auf Seite 8)
8 DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 (Fortsetzung von Seite 7) GF Unterstützende Wohnformen für ältere Forschungsprojekt zur Messbarkeit und Menschen und Tagespflege Darstellung der Pflegequalität in der Stadt Bremen stationären Langzeitpflege Stand- Plätze Versor- Durch- orte gungs- schnitt grad Land Die Universität Bremen führt im Auftrag der Vereinigung der Träger der Sozialhilfe, der Stationäre 87 5.756 192 189 Pflegeeinrichtungen und des GKV-Spitzen- Pflege verbands die Studie „Modellhafte Pilotierung von Kurzzeit- 22 269 9 8 Indikatoren in der stationären Pflege“ (MoPIP) pflege durch, weil die Pflegenoten zur Abbildung der Qualität von stationären Pflegeeinrichtungen durch Altenwohn- 16 835 28 23 ein neues Bewertungsverfahren abgelöst werden heim sollen. WG- Pflege 22 205 7 7 Bisher wurden 15 Indikatoren zur Messung der Pflegequalität ausgewählt. Sie werden von Tages- 30 411 14 13 einem Gremium nach wissenschaftlichen Kriterien pflege bewertet. Zusätzlich sollen sie aber auch unabhängig von wissenschaftlichen Betrachtungen Ältere Menschen in der Stadt Bremerhaven auf Verständlichkeit in der Öffentlichkeit geprüft werden. Hierzu hat die Universität Bremen bei der insgesamt > 65 > 80 Bremer Seniorenvertretung angefragt, ob Bevölkerung 108.844 22.20 % 5,64 % Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bestehen. Stand 2013) (24.168) (6.141) Die SV-Vertreter würden für einen Tag in die Migrations- K.A. K.A. K.A. Universität eingeladen, das Projekt und die hintergrund Indikatoren würden ausführlich vorgestellt und (Stand 2013) detailliert diskutiert. Gedankenaustausch und Bewertungen werden protokolliert und bei der Anteil Grund- 2,63 % 6.43 % K.A. (2.859) (1.555) Überarbeitung der Indikatoren berücksichtigt. sicherung (Stand 2011) Die Bremer Seniorenvertretung hat ihre Bereitschaft zur Mitarbeit zugesagt. GF Unterstützende Wohnformen für ältere Menschen und Tagespflege Stadt Bremerhaven Impressum Stand- Plätze Versor- Durch- Landesseniorenvertretung orte gungs- schnitt Tivoli-Hochhaus, 4.Etage, Z.14 grad Land Bahnhofsplatz 29 28195 Bremen, Stationäre 11 1.086 177 189 Tel.: (0421) 3 61 67 69 Pflege E-Mail: Seniorenvertretung@soziales.bremen.de www.seniorenlotse.bremen.de/senioren- Kurzzeit- 1 9 1 8 vertretung pflege Der DURCHBLICK ist das Mitteilungsblatt Altenwohn- 0 0 0 23 der Seniorenvertretungen im Lande Bremen heim Redaktion: Gerd Feller (V.i.S.d.P) WG - Pflege 4 31 5 7 E-Mail: gerd.h.feller@nord-com.net Tages- 3 61 10 13 Der DURCHBLICK pflege erscheint monatlich auch im Internet unter www.seniorenlotse.bremen.de/senioren- (Quelle: Mittlg. des Senats, Gute Pflege als Grundlage für ein vertretung/Durchblick selbstbestimmtes Leben, Bremen, 16.06.2015, S.13-16) Redaktionsschluss: Jeweils der 15. des Monats, Die Redaktion des DURCHBLICK wird in der dem nächsten Erscheinungstermin der nächsten Zeit die Angaben dieser Statistik für vorausgeht. die einzelnen Stadtteile in der Stadt Bremen in Dateien zusammenstellen, die für Interessenten in der Geschäftsstelle einsehbar bzw. abrufbar sind.
DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 9 Mikroplara karşı on maddelik plan Uzun zamandır mikrop sorunu hastaneleri altı kez birkaç günlük denetimler hastanelerde etkilemekte. Bunlar özellikle üç bakteri türünden yapılacaktır. Tasarım, bir denetim sırasında olup kısaltılmış olarak tıpta MRSA, VRE ve ESBL hastanelerde habersiz alanlar da özel raporlar ve olarak adlandırılır. Bu bakteri türlerinden iki tür patolojik belirtiler bağlamında olaya ilişkin antibiyotiğe çok dirençli ve immun yetmezlikli denetimler öngörülmekte . Bu fedaral çapta eşsiz hastalar için bu nedenle çok tehlikelidir. Bu tür ve kapsamlı izleme sistemi emin ve yüksek mikroplar sağlık sürecini zorlaştırmakta ve düzeyde kontröl sağlar." Federal Sağlık Bakanı yavaşlatmakta ve bundan dolaylı hasara hatta Hermann Grohe (CDU) acil mikrop problemine ölüme neden olan enfeksiyonlardır. Federal Sağlık karşı on maddelik bir plan ile devam etmek Bakanlığı hastanelerde enfekte olanların sayısını istemekte .O, "tedavi ile ilişkili enfeksiyonlar yılda 400000-600000 olarak tahmin ediyor. Alman alanında hijyen, kalite güvencesi ve şeffaflık Hastane Hijyen Toplumu ( Deutsche Gesellschaft konuları hala öncelikli olarak ele alınmadığı ''nı für Krankenhaushygiene -DGKH -) yıllık ölüm belirtiyor. Aşağıdaki yenilikler bunu değiştirmeli: sayısının hatta 30.000 e kadar olduğunu belirtiyor. Hastane hijyen ve enfeksiyon önleme Basında çıkan son haberlerde ve detaylı gereksinimleri komisyonunun önerileri, olarak ZDF programı "Frontal 21" (17:02:15) de, yüksek riskli hastaların hastaneye kabulde, Bremen'de klinikler söz konusuydu çünkü, çok dirençli patojenler incelemesinin vatandaşlar ve özellikle yaşlılarda mikrop ,hastanede kalış süresince onların izole enfeksiyonu artışlarından dolayı endişenin edilmesinin daha fazla kararlılıkla büyümesinden mütevellit, Bremen Yaşlılar uygulanması gerekir. Robert Koch Temsilciliği, 24/02/15 tarihli bir mektupla, Sağlık Enstitüsü, antimikrobiyal direnç ile Senatörü Dr. Schulte-Sasse ye yöneldi. mücadele için yerel sağlık daireleri Yaşlılar Temsilciliği, hijyenin aslında bölgesel ağlarını, doktorlar ve hastaneleri hastanelerde öncelik olması gerektiğini ancak bu desteklemelidir. Bunun dışında hastaneye konuda genellikle zaman ve para nedeniyle yatış planlanmadan önce ek olarak, bir başarısız olunduğunu belirtiyor. Geçmişdeki ayakta tarama yapma bir zorunluluk olarak hastane skandalları yeni hijyen standartlarına yol öngörülmelidir. açmasına rağmen, gerekli sağlık personeli ve Federal ve eyalet hükümetleri, kliniklerinde hayat kurtaran dezenfeksiyon eksikliği hala envanter ve sıhhi personelin genişlemesini mevcut. Hastanelerde hijyen zorluklarına, insan sağlamak için önlemler düzenlemekte ve tıbbında aynı zamanda toplu hayvan 365 milyon Euro tutarında bir hijyen yetiştirilmesinde antibiyotiğin genellikle kontrolsüz finansman programı ile hastaneleri ve hızlı kullanımı, mikrop direncine yol açar. desteklemekte. 2016 yılına kadar, gerekli Nedenleri ve kötü hijyen sonuçlarına ilişkin başka hijyen personeli ayarlanması ve hastane detaya bu noktada girmemek gerek. Onlarla savaş hijyeni alanında doktor ve hemşireler ve tedbirler bilinir ve yayılması önlenebilir. yetiştirilmesi gerekir. Fakat iyice ekonomikleştirilmiş sağlık sisteminin Hastaneler, hijyen standartları ile ilgili acilen, yetkili makamlar tarafından, yılda birden bilgileri , hastalarca anlaşılabilir şekilde fazla titiz ve temelde habersiz denetimleri kalite raporlarının ek bir parçası olarak gereklidir, kliniklerin yasal ve tıbben gerekli ilave etmek zorunda olamalıdır. koşullarının kontrolu böylece sağlanabilir. Tıbbi Tehlikeli dirençli patojenler için raporlama ilerleme ve yaşam beklentisinin artması hakkında gereksinimleri arttırılmalıdır. çok söz ediliyor. Bu nedenle tüm hastaların Alman antibiyotik direnç stratejisi hastanede mikrop kapması hatta hayatlarını (Deutsche Antibiotika- Resistenzstrategie- kaybetmesi önlenmeli. DART) alanında sağlık çalışanlarının Bu nedenle Eyalet Yaşlılar Temsilciliği zorunlu eğitimi 2015 yazına kadar ,Sağlık Senatörü Dr. Schulte-Sasse'den, tamamlanmalı, ayakta ve yatarak tedavi hastanelerde hijyen kurallarına uyulmasına ilişkin alanında uygulanmalıdır. Bremen Eyaletin´de yıllık kontrol yoğunluğunun Üç yıllık bir süre içinde , Sağlık ve arttırılması ,kontrollerde daha fazla dikkat edilmesi, Araştırma Bakanlıkları, ortak bir "Task kontrollerin haber verilmeden gerçekleştirilmesini Force antibiyotik araştırma" ları dahilinde , önerdi. Sağlık Senator´ü 12.03.15 tarihli hastane enfeksiyonları ve antibiyotik- cevabında, sağlık koşullarına uyumun Bremen direnci konuları araştırmaları takviye hastanelerinde yüksek önceliğe sahip olduğunu edilmeli . doğruladı. İlave olarak şunları söyledi: "2013 ten Alman Antimikrobiyal Direnç Stratejisi beri pekçok hastane kapsamlı olarak sağlık yetkili (DART) 2015 yazında güncellenecektir. çalışanları tarafından denetlenmiştir. Bu yıl için ise, (Devami sayfa 10)
10 DURCHBLICK Nr. 188 – September 2015 (Sayfa devami 9) erken emeklilik için zorlanması gibi. Özellikle sık Amacı, insan, veterinerlik ve tarım sık engellilerin işverenin onlara, aşan yada daha alanında hem antibiyotik direncini ve az görevler vererek haklarında performans antibiyotik tüketimini önlemek ve daha değerlendirmesinde haksızlığa uğratılarak fazla direnç kontrolü için ilave önlemler kariyerleri için fırsat şansları önlenir. alınması altında güçlü bir oluşum Christine Lüders yine ayrıca bu konuda izlemektir. "Almanya'da ,engelli konusunu ciddi olarak ele alıp Federal hükümet ilaç diyaloğu ve tam güçle uygulanmasında mücadele eden çerçevesinde, araştırma ve yeni birçok şirketler gibi olumlu örnekler vardır. Ancak antibiyotiklerin geliştirilmesindeki engel- ne yazık ki, hala yanlış kanı yaygın , engelli işçilere lerin tesbitinde ve çözümünde bilimle ve tam iş gücüyle iş sunmak mümkün değil yada İlaç endüstrisi ile birlikte gelecekte yeni onlar iş yeri için bir yük haline gelebilir. Herkes ilaçlar için çözüm geliştrilmelidir. için adalet isteyen bir toplumun burada bunun için WHO Mayıs 2015 yılına kadar antibiyotik acil önlemler alması gerekiyor " diyor. Dünya direnci ile mücadele için Küresel Eylem engelliler anma günü Birleşmiş Milletler tarafından Planı oluşturdu. 1993 yılında ilan edilmiştir. Bu engelli insanların Almanya, kendi G7 başkanlığı sorunları konusunda bilinçlendirilme ve hala çerçevesinde ortaklarıyla birlikte dirençli mevcut dezavantajların azaltılmasına katkıda patojenlere karşı mücadeleyi ilerletmek için bulunmayı amaçlamaktadır. somut önlemler için karar alınmasını ADS Ağustos 2006'da Eşit Muamele Yasası istiyor. (AGG) yürürlüğe girmesiyle birlikte kurulmuştur. Kaynak: Deutsches Ärzteblatt v. 23.03.15 und Hukukun amacı ırk ayrımcılığını önlemek cib/dpa/AFP/Reuters Bu plan kesinlikle çok sayıda bireysel adımların olduğundan veya etnik köken, cinsiyet, din veya tanımını gerektirir, fakat bize nihayet kliniklerde inanç, engellilik, yaş ya da cinsel kimlik politik düzeyde ciddi ve yoğun olarak mikrop istila ayrımcılığını ortadan kaldırır. Engelli olmak sorunu nun ele almasının ve kliniklerde hijyen ile işgücü piyasasında bir engel olmamalıdır. başa çıkmak için yasal olarak bağlayıcı kuralların (Kaynak: PM der Antidiskriminierungsstelle des oluşturulmasının politik düzeyde başladığı Bundes v. 02.12.2014) Kaynak: PM der Antidiskriminierungsstelle des Bundes v. konusunda umut veriyor. Bremen Eyaleti Yaşlılar 02.12.2014 Temsilciliği gelişmeleri yakından izleyecektir. (Behinderungen dürfen keine Hürde auf dem Arbeitsmarkt sein, Gerd Feller Durchblick Nr. 184, S.8) (vgl. Zehn-Punkte-Plan gegen Keime, Durchblick Nr.184, S.1) Tercüme: Dipl.jur. Feride Abdeljalil Editör: Zeynep Sümer (Mit Unterstützung der Senatskanzlei, Referat Integration) Engelli olmak işgücü piyasasında bir engel olmamalıdır Engelli insanlar ,iş arayan vasıflı işçi sıkıntısı olduğu ,işsizliğin azaldığı dönemlerde de Eşit Muamele Yasası'nın (Allgemeine Gleichbehand- lungsgesetz -AGG-) kesinlikle yasaklamasına rağmen ayrımcılığa maruz. Ayrımcılığa karşı Federal Büro (Federal Antidiskrminierungsstelle -ADS-) başkanı Christine Lüders, 3 Aralık'ta "Uluslararası Engelli Kişiler Günü" nde "Siyaset, iş dünyası ve toplumun dezavantajın işgücü piyasasında engel olmaması için herşeyi yapması gerekir", diyor. ADS danışmanlarına gelen mektup ve telefon görüşmelerinin çoğu sakatlıkları nedeniye ayrımcılığa uğrayan insanlardan. Tüm tavsiye isteklerinin (% 27.35) i ayrımcılık "sakatlık" konusu ile ilgili . Örneğin, yarım gün veya daha az ve çalışan geçici süreli (Minijobbers- part time-) bir engelliye, hastalık süreleri yüzünden kalıcı bir pozisyon verilmiyor. Ya da bir vatandaşın, iş veren tarafından onun engelli olma durumu sebebiyle
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