EB 8111/8112 - Ventil Typ 3321 DIN- und ANSI-Ausführung Ausgabe April 2021 - samson ag
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Hinweise zur vorliegenden Einbau- und Bedienungsanleitung Diese Einbau- und Bedienungsanleitung (EB) leitet zur sicheren Montage und Bedienung an. Die Hinweise und Anweisungen dieser EB sind verbindlich für den Umgang mit SAMSON- Geräten. Die bildlichen Darstellungen und Illustrationen in dieser EB sind beispielhaft und daher als Prinzipdarstellungen aufzufassen. Î Für die sichere und sachgerechte Anwendung diese EB vor Gebrauch sorgfältig lesen und für späteres Nachschlagen aufbewahren. Î Bei Fragen, die über den Inhalt dieser EB hinausgehen, After Sales Service von SAMSON kontaktieren (aftersalesservice@samsongroup.com). Gerätebezogene Dokumente, wie beispielsweise die Einbau- und Bedie- nungsanleitungen, stehen im Internet unter www.samsongroup.com > Service & Support > Downloads > Dokumentation zur Verfügung. Hinweise und ihre Bedeutung ! GEFAHR ! HINWEIS Gefährliche Situationen, die zum Tod oder zu Sachschäden und Fehlfunktionen schweren Verletzungen führen Info ! WARNUNG Informative Erläuterungen Situationen, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen können Tipp Praktische Empfehlungen EB 8111/8112
Inhalt 1 Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen.................................................1-1 1.1 Hinweise zu möglichen schweren Personenschäden........................................1-4 1.2 Hinweise zu möglichen Personenschäden.......................................................1-5 1.3 Hinweise zu möglichen Sachschäden.............................................................1-7 1.4 Warnhinweise am Gerät..............................................................................1-8 2 Kennzeichnungen am Gerät.........................................................................2-1 2.1 Typenschild des Ventils.................................................................................2-1 2.2 Typenschild des Antriebs..............................................................................2-2 2.3 Werkstoffkennzeichnung...............................................................................2-2 3 Aufbau und Wirkungsweise.........................................................................3-1 3.1 Sicherheitsstellungen....................................................................................3-3 3.2 Varianten....................................................................................................3-3 3.3 Zusätzliche Einbauten..................................................................................3-3 3.4 Anbaugeräte...............................................................................................3-4 3.5 Technische Daten.........................................................................................3-4 4 Lieferung und innerbetrieblicher Transport....................................................4-1 4.1 Lieferung annehmen.....................................................................................4-1 4.2 Ventil auspacken..........................................................................................4-1 4.3 Ventil transportieren und heben.....................................................................4-1 4.3.1 Ventil transportieren.....................................................................................4-3 4.3.2 Ventil heben................................................................................................4-3 4.4 Ventil lagern................................................................................................4-4 5 Montage.....................................................................................................5-1 5.1 Einbaubedingungen.....................................................................................5-1 5.2 Montage vorbereiten....................................................................................5-2 5.3 Gerät montieren..........................................................................................5-3 5.3.1 Ventil und Antrieb zusammenbauen..............................................................5-3 5.3.2 Ventil in die Rohrleitung einbauen.................................................................5-6 5.4 Montiertes Ventil prüfen................................................................................5-6 5.4.1 Dichtheit......................................................................................................5-7 5.4.2 Hubbewegung.............................................................................................5-8 5.4.3 Sicherheitsstellung........................................................................................5-8 5.4.4 Druckprobe.................................................................................................5-8 6 Inbetriebnahme...........................................................................................6-1 7 Betrieb........................................................................................................7-1 EB 8111/8112
Inhalt 8 Störungen...................................................................................................8-1 8.1 Fehler erkennen und beheben.......................................................................8-1 8.2 Notfallmaßnahmen durchführen....................................................................8-2 9 Instandhaltung............................................................................................9-1 9.1 Periodische Prüfungen..................................................................................9-3 9.2 Instandhaltungsarbeiten vorbereiten..............................................................9-4 9.3 Ventil nach Instandhaltungsarbeiten montieren...............................................9-5 9.4 Instandhaltungsarbeiten................................................................................9-5 9.4.1 Flachdichtung austauschen...........................................................................9-7 9.4.2 Stopfbuchspackung austauschen...................................................................9-7 9.4.3 Sitz und Kegel austauschen...........................................................................9-9 9.5 Ersatzteile und Verbrauchsgüter bestellen.....................................................9-10 10 Außerbetriebnahme..................................................................................10-1 11 Demontage...............................................................................................11-1 11.1 Ventil aus der Rohrleitung ausbauen............................................................11-1 11.2 Antrieb demontieren..................................................................................11-2 12 Reparatur.................................................................................................12-1 12.1 Geräte an SAMSON senden......................................................................12-1 13 Entsorgung...............................................................................................13-1 14 Zertifikate.................................................................................................14-1 15 Anhang....................................................................................................15-1 15.1 Anzugsmomente, Schmiermittel und Werkzeuge...........................................15-1 15.2 Ersatzteile.................................................................................................15-1 15.3 Service......................................................................................................15-4 EB 8111/8112
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen 1 Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen Bestimmungsgemäße Verwendung Das SAMSON-Durchgangsventil Typ 3321 ist in Kombination mit einem Antrieb, z. B. dem pneumatischen Antrieb Typ 3371, dem elektropneumatischen Antrieb Typ 3372 oder den elektrischen Antrieben Typ 5824 und Typ 3374, für die Volumenstrom-, Druck- und Tempera- turregelung von flüssigen, gasförmigen oder dampfförmigen Medien bestimmt. Das Ventil und seine Antriebe sind für genau definierte Bedingungen ausgelegt (z. B. Betriebsdruck, eingesetztes Medium, Temperatur). Daher muss der Betreiber sicherstellen, dass das Stellven- til nur dort zum Einsatz kommt, wo die Einsatzbedingungen den bei der Bestellung zugrun- degelegten Auslegungskriterien entsprechen. Falls der Betreiber das Stellventil in anderen Anwendungen oder Umgebungen einsetzen möchte, muss er hierfür Rücksprache mit SAMSON halten. SAMSON haftet nicht für Schäden, die aus Nichtbeachtung der bestimmungsgemäßen Ver- wendung resultieren sowie für Schäden, die durch äußere Kräfte oder andere äußere Einwir- kungen entstehen. Î Einsatzgrenzen, -gebiete und -möglichkeiten den technischen Daten und dem Typenschild entnehmen. Vernünftigerweise vorhersehbare Fehlanwendung Das Stellventil ist nicht für die folgenden Einsatzgebiete geeignet: − Einsatz außerhalb der durch die technischen Daten und durch die bei Auslegung defi- nierten Grenzen − Einsatz außerhalb der durch die am Stellventil angeschlossenen Anbaugeräte definierten Grenzen Ferner entsprechen folgende Tätigkeiten nicht der bestimmungsgemäßen Verwendung: − Verwendung von Ersatzteilen, die von Dritten stammen − Ausführung von nicht beschriebenen Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten Qualifikation des Bedienungspersonals Das Stellventil darf nur durch Fachpersonal unter Beachtung anerkannter Regeln der Technik eingebaut, in Betrieb genommen, instand gehalten und repariert werden. Fachpersonal im Sinne dieser Einbau- und Bedienungsanleitung sind Personen, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung, ihrer Kenntnisse und Erfahrungen sowie der Kenntnis der einschlägigen Normen die ihnen übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen können. EB 8111/8112 1-1
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen Persönliche Schutzausrüstung SAMSON empfiehlt, sich über die vom eingesetzten Medium ausgehenden Gefahren zu in- formieren, z. B. anhand der u GESTIS-Stoffdatenbank. Je nach eingesetztem Medium und/ oder der jeweiligen Tätigkeit ist unter anderem folgende Schutzausrüstung erforderlich: − Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Atemschutz und Augenschutz beim Einsatz heißer, kalter, aggressiver und/oder ätzender Medien − Gehörschutz bei Arbeiten in Ventilnähe − Industrieschutzhelm − Auffanggurt, sofern Absturzgefahr besteht (z. B. bei Arbeiten in ungesicherten Höhen) − Sicherheitsschuhe, ggf. mit Schutz vor statischer Entladung Î Weitere Schutzausrüstung beim Anlagenbetreiber erfragen. Änderungen und sonstige Modifikationen Änderungen, Umbauten und sonstige Modifikationen des Produkts sind durch SAMSON nicht autorisiert. Sie erfolgen ausschließlich auf eigene Gefahr und können unter anderem zu Sicherheitsrisiken führen sowie dazu, dass das Produkt nicht mehr den für seine Verwendung erforderlichen Voraussetzungen entspricht. Schutzeinrichtungen Ob das Stellventil eine definierte Sicherheitsstellung bei Ausfall der Hilfsenergie einnimmt und ggf. welche, ist abhängig vom eingesetzten Antrieb (vgl. zugehörige Antriebsdokumen- tation). Bei Kombination des Ventils mit folgenden SAMSON-Antrieben nimmt das Stellventil bei Ausfall der Hilfsenergie selbsttätig eine bestimmte Sicherheitsstellung ein (vgl. Kap. „Auf- bau und Wirkungsweise“): − pneumatischer Antrieb Typ 3371 − elektropneumatischer Antrieb Typ 3372 − elektrischer Antrieb Typ 3374 (nur bei Ausführung mit Sicherheitsfunktion) Die Sicherheitsstellung entspricht der Wirkrichtung und ist bei SAMSON-Antrieben auf dem Typenschild des Antriebs eingetragen. Warnung vor Restgefahren Um Personen- oder Sachschäden vorzubeugen, müssen Betreiber und Bedienungspersonal Gefährdungen, die am Stellventil vom Durchflussmedium und Betriebsdruck sowie vom Stell- druck und von beweglichen Teilen ausgehen können, durch geeignete Maßnahmen verhin- dern. Dazu müssen Betreiber und Bedienungspersonal alle Gefahrenhinweise, Warnhinweise und Hinweise dieser Einbau- und Bedienungsanleitung befolgen. 1-2 EB 8111/8112
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen Gefahren, die sich durch die speziellen Arbeitsbedingungen am Einsatzort des Ventils erge- ben, müssen in einer individuellen Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden und durch ent- sprechende Betriebsanweisungen des Betreibers vermeidbar gemacht werden. Sorgfaltspflicht des Betreibers Der Betreiber ist für den einwandfreien Betrieb sowie für die Einhaltung der Sicherheitsvor- schriften verantwortlich. Der Betreiber ist verpflichtet, dem Bedienungspersonal diese Einbau- und Bedienungsanleitung und die mitgeltenden Dokumente zur Verfügung zu stellen und das Bedienungspersonal in der sachgerechten Bedienung zu unterweisen. Weiterhin muss der Betreiber sicherstellen, dass das Bedienungspersonal oder Dritte nicht gefährdet werden. Der Betreiber ist außerdem dafür verantwortlich, dass die in den technischen Daten definier- ten Grenzwerte für das Produkt nicht über- oder unterschritten werden. Das gilt auch für An- und Abfahrprozesse. An- und Abfahrprozesse sind Teil der Betreiberprozesse und als solche nicht Bestandteil der vorliegenden Einbau- und Bedienungsanleitungen. SAMSON kann zu diesen Prozessen keine Aussagen treffen, da die operativen Details (z. B. Differenzdrücke und Temperaturen) individuell unterschiedlich und nur dem Betreiber bekannt sind. Sorgfaltspflicht des Bedienungspersonals Das Bedienungspersonal muss mit der vorliegenden Einbau- und Bedienungsanleitung und mit den mitgeltenden Dokumenten vertraut sein und sich an die darin aufgeführten Gefah- renhinweise, Warnhinweise und Hinweise halten. Darüber hinaus muss das Bedienungsper- sonal mit den geltenden Vorschriften bezüglich Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut sein und diese einhalten. Mitgeltende Normen und Richtlinien Die Stellventile erfüllen die Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU und der europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Bei Ventilen, die mit der CE-Kennzeichnung versehen sind, gibt die Konformitätserklärung Auskunft über das an- gewandte Konformitätsbewertungsverfahren. Die entsprechende Konformitätserklärung steht im Kapitel „Zertifikate“ zur Verfügung. Die nichtelektrischen Stellventilausführungen haben nach der Zündgefahrenbewertung, ent- sprechend der DIN EN ISO 80079-36 Absatz 5.2, auch bei selten auftretenden Betriebsstö- rungen keine eigene potentielle Zündquelle und fallen somit nicht unter die Richtlinie 2014/34/EU. Î Für den Anschluss an den Potentialausgleich Absatz 6.4 der EN 60079‑14, VDE 0165-1 beachten. EB 8111/8112 1-3
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen Mitgeltende Dokumente Folgende Dokumente gelten in Ergänzung zu dieser Einbau- und Bedienungsanleitung: − EB für angebauten Antrieb, z. B. u EB 8317 für Antrieb Typ 3371 u EB 8313-X für Antrieb Typ 3372 u EB 8331-X für Antrieb Typ 3374 u EB 5824-X für Antrieb Typ 5824 − EBs für angeschlossene Anbaugeräte (Stellungsregler, Magnetventil usw.) − u AB 0100 für Werkzeuge, Anzugsmomente und Schmiermittel − bei im Gerät verwendeten Stoffen, die auf der Kandidatenliste besonders besorgniserre- gender Stoffe der REACH-Verordnung stehen: Hinweise zur sicheren Verwendung des betroffenen Bauteils, vgl. u www.samsongroup.com > Über SAMSON > Material Compliance > REACH Falls ein Gerät einen Stoff enthält, der auf der Kandidatenliste besonders besorgniserre- gender Stoffe der REACH-Verordnung steht, kennzeichnet SAMSON diesen Sachverhalt im Lieferschein. 1.1 Hinweise zu möglichen schweren Personenschäden ! GEFAHR Berstgefahr des Druckgeräts! Stellventile und Rohrleitungen sind Druckgeräte. Unzulässige Druckbeaufschlagung oder unsachgemäßes Öffnen kann zum Zerbersten von Stellventil-Bauteilen führen. Î Maximal zulässigen Druck für Ventil und Anlage beachten. Î Vor Arbeiten am Stellventil betroffene Anlagenteile und Ventil drucklos setzen. Î Medium aus betroffenen Anlagenteilen und Ventil entleeren. 1-4 EB 8111/8112
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen 1.2 Hinweise zu möglichen Personenschäden ! WARNUNG Verbrennungsgefahr durch heiße oder kalte Bauteile und Rohrleitungen! Je nach eingesetztem Medium können Ventilbauteile und Rohrleitungen sehr heiß oder sehr kalt werden und bei Berührung zu Verbrennungen führen. Î Bauteile und Rohrleitungen abkühlen lassen oder erwärmen. Î Schutzkleidung und Schutzhandschuhe tragen. Gehörschäden und Taubheit durch hohen Schallpegel! Die Geräuschemissionen sind abhängig von der Ausführung des Ventils, der Ausstat- tung der Anlage sowie dem eingesetzten Medium. Î Bei Arbeiten in Ventilnähe Gehörschutz tragen. Verletzungsgefahr durch austretende Abluft an pneumatisch betriebenen Komponen- ten! Im Betrieb tritt im Zuge der Regelung bzw. beim Öffnen und Schließen des Ventils Abluft aus, z. B. am pneumatischen Antrieb. Î Stellventil so einbauen, dass auf der Bedienerebene keine Entlüftungsöffnungen in Augenhöhe liegen oder in Richtung der Augen entlüften. Î Geeignete Schalldämpfer und Stopfen verwenden. Î Bei Arbeiten in Stellventilnähe Augenschutz tragen. Verletzungsgefahr durch vorgespannte Federn! Stellventile, die mit Antrieben mit vorgespannten Antriebsfedern aussgestattet sind, ste- hen unter mechanischer Spannung. Diese Stellventile sind bei Kombination mit pneuma- tischen SAMSON-Antrieben erkennbar an den verlängerten Schrauben an der Unter- seite des Antriebs. Î Vor Arbeiten am Antrieb Kraft der Federvorspannung aufheben, vgl. zugehörige Antriebsdokumentation. EB 8111/8112 1-5
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen ! WARNUNG Quetschgefahr durch bewegliche Teile! Das Stellventil enthält bewegliche Teile (Antriebs- und Kegelstange), die beim Hinein- greifen zu Quetschungen führen können. Î Im Betrieb nicht ins Joch greifen. Î Vor Arbeiten am Stellventil pneumatische Hilfsenergie und Stellsignal unterbrechen und verriegeln. Î Vor Arbeiten am Stellventil Versorgungsspannung unterbrechen. Î Lauf der Antriebs- und Kegelstange nicht durch Einklemmen von Gegenständen im Joch behindern. Î Bei blockierter Antriebs- und Kegelstange (z. B. durch „Festfressen“ bei längerer Nichtbetätigung) Restenergien des Antriebs (Federspannung) vor Lösung der Blocka- de abbauen, vgl. zugehörige Antriebsdokumentation. Verletzungsgefahr durch Mediumsreste im Ventil! Bei Arbeiten am Ventil können Mediumsreste austreten und abhängig von den Medi- umseigenschaften zu Verletzungen (z. B. Verbrühungen, Verätzungen) führen. Î Wenn möglich, Medium aus betroffenen Anlagenteilen und Ventil entleeren. Î Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Atemschutz und Augenschutz tragen. Schädigung der Gesundheit durch Kontakt mit Gefahrstoffen! Einzelne Schmier- und Reinigungsmittel sind als Gefahrstoffe eingestuft und müssen als solche vom Hersteller besonders gekennzeichnet und mit einem Sicherheitsdatenblatt versehen sein. Î Sicherstellen, dass zu jedem Gefahrstoff ein entsprechendes Sicherheitsdatenblatt vorliegt. Ggf. Sicherheitsdatenblatt beim Hersteller des Gefahrstoffs anfordern. Î Über vorhandene Gefahrstoffe und den korrekten Umgang mit Gefahrstoffen infor- mieren. 1-6 EB 8111/8112
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen ! WARNUNG Verletzungsgefahr aufgrund fehlerhafter Bedienung, Verwendung oder Installation bedingt durch unlesbare Informationen am Stellventil! Im Laufe der Zeit können Einprägungen oder Aufprägungen am Stellventil, Aufkleber und Schilder verschmutzen oder auf andere Weise unkenntlich werden, sodass Gefah- ren nicht erkannt und notwendige Bedienhinweise nicht befolgt werden können. Da- durch besteht Verletzungsgefahr. Î Alle relevanten Beschriftungen am Gerät in stets gut lesbarem Zustand halten. Î Beschädigte, fehlende oder fehlerhafte Schilder oder Aufkleber sofort erneuern. 1.3 Hinweise zu möglichen Sachschäden ! HINWEIS Beschädigung des Ventils durch Verunreinigungen (z. B. Feststoffteilchen) in den Rohrleitungen! Die Reinigung der Rohrleitungen in der Anlage liegt in der Verantwortung des Anla- genbetreibers. Î Rohrleitungen vor Inbetriebnahme durchspülen. Beschädigung des Ventils durch ungeeignete Mediumseigenschaften! Das Ventil ist für ein Medium mit bestimmten Eigenschaften ausgelegt. Î Nur Medium verwenden, das den Auslegungskriterien entspricht. Beschädigung des Ventils und Leckagen durch zu hohe oder zu niedrige Anzugsmo- mente! Die Bauteile des Stellventils müssen mit bestimmten Drehmomenten angezogen werden. Zu fest angezogene Bauteile unterliegen übermäßigem Verschleiß. Zu leicht angezoge- ne Bauteile können Leckagen verursachen. Î Anzugsmomente einhalten, vgl. u AB 0100. Beschädigung des Ventils durch ungeeignete Werkzeuge! Für Arbeiten am Ventil werden bestimmte Werkzeuge benötigt. Î Nur von SAMSON zugelassene Werkzeuge verwenden, vgl. u AB 0100. EB 8111/8112 1-7
Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen ! HINWEIS Beschädigung des Ventils durch ungeeignete Schmiermittel! Der Werkstoff des Ventils erfordert bestimmte Schmiermittel. Ungeeignete Schmiermittel können die Oberfläche angreifen und beschädigen. Î Nur von SAMSON zugelassene Schmiermittel verwenden, vgl. u AB 0100. Verunreinigung des Mediums durch ungeeignete Schmiermittel und verunreinigte Werkzeuge und Bauteile! Î Falls erforderlich, Ventil und verwendete Werkzeuge frei von Lösungsmitteln und Fet- ten halten. Î Sicherstellen, dass nur geeignete Schmiermittel verwendet werden. 1.4 Warnhinweise am Gerät Darstellung Bedeutung Warnhinweis Position am Gerät Warnhinweis Warnung vor beweglichen Teilen Es besteht die Gefahr von Quetschungen durch die Hub- bewegungen der Antriebs- und Kegelstange, wenn ins Joch gegriffen wird, solange die pneumatische Hilfsener- gie des Antriebs wirksam angeschlossen ist. 1-8 EB 8111/8112
Kennzeichnungen am Gerät 2 Kennzeichnungen am Gerät Info Das Bild 2-1 und die Tabelle der Beschrif- 2.1 Typenschild des Ventils tungspositionen zeigen eine allgemeine 21 2 Übersicht aller Merkmale und möglichen 16 4 Ausprägungen auf einem Ventil-Typenschild. 6 7 1 10 11 12 13 14 15 17 18 Auf dem Typenschild des einzelnen Ventils 8 5 20 sind nur die kennzeichnenden Positionen des 22 19 Typs 3321 abgebildet. Bild 2-1: Beschriftungspositionen des Typen- schilds am Ventil Pos. Bedeutung der Beschriftungsposition Pos. Bedeutung der Beschriftungsposition 1 DataMatrix-Code 15 geräuschmindernde Maßnahme: 2 Typenbezeichnung 1: Strömungsteiler (ST) 1 · 2: ST 2 · 3: ST 3 · 1/PSA: ST 1 standard und sitzin- 4 Werkstoff tegriert für PSA-Ventil · 5 Monat und Baujahr AC-1/AC-2/AC-3/AC-5: Antikavitations- 6 Nennweite: ventil, Variante 1 bis 5 · DIN: DN · ANSI: NPS · JIS: DN LK: Lochkegel · LK1/LK2/LK3: Lochkegel 7 Nenndruck: mit ST 1 bis 3 · MHC1: Mehrlochkäfig · DIN: PN · ANSI: CL · JIS: K CC1: Kombikäfig · ZT1: Zero Travel 8 Auftragsnummer/Pos. 16 Produktionsland 10 Durchflusskoeffizient: 17 PSA-Ausführung: DIN: KVS-Wert · ANSI/JIS: CV-Wert PSA 11 Kennlinie: 18 Bauform Käfig/Sitz: %: gleichprozentig · LIN: linear · CC: Käfig geklemmt, Sitz geklemmt mod-lin: modifiziert linear SF: Käfig hängend, Sitz geflanscht NO/NC: Auf/Zu-Betrieb 19 CE-Zeichen 12 Sitz-Kegel-Abdichtung: 20 Kennnummer der benannten Stelle, Prüf- ME: metallisch · HA: Hartmetall · büro ST: metall. Grundwerkstoff stellitiert® · PED: Druckgeräterichtlinie KE: keramisch · PT: weichdichtend PTFE · G1/G2: Gase und Dampf PK: weichdichtend PEEK Fluidgruppe 1 = gefährlich 13 Sitzcode (Garniturwerkstoff): auf Anfrage Fluidgruppe 2 = ungefährlich 14 Druckentlastung: L1: Flüssigkeiten DIN: D · ANSI/JIS: B Fluidgruppe 1 = gefährlich Ausführung: Fluidgruppe 2 = ungefährlich M: Mischventil · V: Verteilerventil I/II/III: Kategorie 1 bis 3 21 Seriennummer 22 NE 53 (NAMUR-Empfehlung) EB 8111/8112 2-1
Kennzeichnungen am Gerät Bei den Nennweiten DN 15 bis 50 bzw. NPS ½ bis 2 ist das Typenschild (80) des Ventils am Gehäuseflansch angebracht (Bild 2-2). Ab DN 65 bzw. NPS 2½ ist das Typenschild an der Oberseite des Oberteils angebracht (Bild 2-3). 80 80 Bild 2-2: Typenschild Bild 2-3: Typenschild am Gehäuse am Oberteil 2.2 Typenschild des Antriebs Vgl. zugehörige Antriebsdokumentation. 2.3 Werkstoffkennzeichnung Die Ventile sind an Sitz und Kegel mit der Sachnummer gekennzeichnet. Der Werkstoff kann unter Angabe dieser Sachnummer bei SAMSON erfragt werden. Zusätzlich wird zur Identifikation des Garniturwerkstoffs ein Sitzcode verwendet. Dieser wird auf dem Ty- penschild unter „Sitzcode“ angegeben. 2-2 EB 8111/8112
Aufbau und Wirkungsweise 3 Aufbau und Wirkungsweise die federbelastete Stopfbuchspackung (15) abgedichtet. Der Typ 3321 ist ein Einsitz-Durchgangsven- Das Ventil wird in Pfeilrichtung gegen die til. Dieser Typ wird bevorzugt mit den folgen- Schließrichtung des Kegels durchströmt. Die den SAMSON-Antrieben kombiniert: Stellung des Kegels bestimmt dabei den − Pneumatischer Antrieb Typ 3371 Durchflussquerschnitt zwischen Sitz und Ke- − Elektropneumatischer Antrieb Typ 3372 gel. − Elektrischer Antrieb Typ 3374 Ein Stellsignal wirkt auf den Antrieb. Eine − Elektrischer Antrieb Typ 5824 Änderung dieses Stellsignals verstellt den Ke- gel. Im Gehäuse (1) sind Sitz (4) und Kegel mit Kegelstange (5) verbaut. Die Kegelstange ist über eine Kupplung (A30/A31) mit der An- triebsstange (A3/A7) verbunden und durch A3 Bild 3-1: Ventil Typ 3321, DN 15 bis 50/NPS ½ bis 2; A30 A11 Montage mit Traverse 8 und Zentralmutter (Form B) 98 A17 15 A25 13 14 96 97 17 1 5 4 EB 8111/8112 3-1
Aufbau und Wirkungsweise Bild 3-2: Ventil Typ 3321, DN 65 bis 100/NPS 2½ bis 4; Säulenmontage (Form C) A7 A31 A33 8 2 A54 14 15 17 1 5 4 Legende zu Bild 3-1 und Bild 3-2 1 Gehäuse 14 Gehäusemutter A3/A7 Antriebsstange 2 Ventiloberteil 15 Packung A11/A33 Säule 4 Sitz 17 Flachdichtung (Gehäu- A17 Traverse 5 Kegel (mit Kegelstange) sedichtung) A25 Mutter 8 Gewindebuchse (Pa- 96 Flanschoberteil A30/A31 Kupplung ckungsmutter) 97 Flansch A54 Mutter 13 Schraube 98 Zentralmutter 3-2 EB 8111/8112
Aufbau und Wirkungsweise 3.1 Sicherheitsstellungen 3.2 Varianten Ob das Stellventil eine definierte Sicherheits- Mit Isolierteil stellung bei Ausfall der Hilfsenergie einnimmt Durch den Aufbau im Baukastensystem kann und ggf. welche, ist abhängig vom einge- die Normalausführung mit einem Isolierteil setzten Antrieb (vgl. zugehörige Antriebsdo- ergänzt werden. kumentation). Die Sicherheitsstellung ist bei SAMSON-Antrieben auf dem Typenschild Antriebe des Antriebs eingetragen. In dieser EB wird die bevorzugte Kombinati- Bei Ausfall der Versorgungsspannung nimmt on des Ventils mit folgenden SAMSON-An- der elektrische Antrieb Typ 3374 nur bei trieben beschrieben: Ausführung mit Sicherheitsfunktion selbsttä- − elektrischer Antrieb Typ 5824 tig eine bestimmte Sicherheitsstellung ein. − elektrischer Antrieb Typ 3374 Bei SAMSON-Antrieben Typ 3271 und − elektropneumatischer Antrieb Typ 3372 Typ 3277 hat das Stellventil je nach Anord- nung der Druckfedern immer eine der bei- − pneumatischer Antrieb Typ 3371 den folgenden Sicherheitsstellungen: 3.3 Zusätzliche Einbauten Antriebsstange durch Feder ausfahrend (FA) Bei Ausfall der pneumatischen Hilfsenergie Schmutzfänger oder der Versorgungsspannung wird das SAMSON empfiehlt, vor dem Ventilgehäuse Ventil geschlossen. einen SAMSON-Schmutzfänger einzubauen. Antriebsstange durch Feder einfahrend (FE) Ein Schmutzfänger verhindert, dass Fest- stoffanteile im Medium das Stellventil be- Bei Ausfall der pneumatischen Hilfsenergie schädigen. oder der Versorgungsspannung wird das Ventil geöffnet. Bypass und Absperrventile SAMSON empfiehlt, vor dem Schmutzfänger Tipp und hinter dem Stellventil je ein Absperrven- Bei elektrischen und elektropneumatischen til einzubauen und einen Bypass anzulegen. Antrieben ist die Wirkrichtung durch die An- Durch einen Bypass muss bei Instandhal- triebsausführung festgelegt. tungs- und Reparaturarbeiten am Ventil nicht Beim pneumatischen Antrieb Typ 3371 kann die gesamte Anlage außer Betrieb genom- die Wirkrichtung bei Bedarf umgekehrt wer- men werden. den. Vgl. hierzu die Einbau- und Bedie- Isolierung nungsanleitung u EB 8317. Zur Reduktion des Durchgangs von Wärme- energie können Stellventile einisoliert wer- EB 8111/8112 3-3
Aufbau und Wirkungsweise den. Hinweise im Kap. „Montage“ beachten. Konformität Greifschutz Das Ventil Typ 3321 ist sowohl CE- als auch EAC-konform. Für Einsatzbedingungen, in denen ein er- höhtes Maß an Sicherheit notwendig ist (z. B. wenn das Stellventil auch für nicht ge- schultes Fachpersonal frei zugänglich ist), ist Temperaturbereich ein Greifschutz vorzusehen, um eine Quet- schgefahr durch bewegliche Teile (Antriebs- Je nach Ausführung ist das Stellventil für ei- und Kegelstange) auszuschließen. Die Ent- nen Temperaturbereich von –10 bis +220 °C scheidung über die Verwendung eines (14 bis 430 °F) ausgelegt. Greifsschutz obliegt dem Anlagenbetreiber Durch ein Isolierteil kann unter Berücksichti- und ist abhängig vom Gefährdungspotential gung der Werkstoffeigenschaften der Tempe- der individuellen Anlage und ihren jeweili- raturbereich auf bis zu +300 °C (+572 °F) gen Bedingungen. erweitert werden. Geräuschminderung Leckage-Klasse Zur Verringerung von Geräuschemissionen Je nach Ausführung gilt die folgende Lecka- können Innengarnituren mit Strömungsteilern ge-Klasse: eingesetzt werden, vgl. u T 8081. Abdichtung (Pos. 12 auf ME, ME, PT, PK dem Typenschild) ST ST 3.4 Anbaugeräte Leckage-Klasse (nach mind. mind. DIN EN 60534‑4 bzw. VI IV IV Vgl. Übersichtsblatt u T 8350 ANSI/FCI 70-2) 3.5 Technische Daten Geräuschemissionen Die Typenschilder von Ventil und Antrieb SAMSON kann keine allgemeingültige Aus- bieten Informationen zur Ausführung des sage über die Geräuschentwicklung treffen. Stellventils, vgl. Kap. „Kennzeichnungen am Die Geräuschemissionen sind abhängig von Gerät“. der Ausführung des Ventils, der Ausstattung der Anlage sowie dem eingesetzten Medi- um. Info Ausführliche Informationen stehen in den Ty- Maße und Gewichte penblättern u T 8111 und u T 8112 zur Die Maße und Gewichte für DIN-Ausführun- Verfügung. gen sind in Tabelle 3-1 aufgeführt. Die Maße und Gewichte für ANSI-Ausfüh- rungen sind in Tabelle 3-2 aufgeführt. 3-4 EB 8111/8112
Aufbau und Wirkungsweise Tabelle 3-1: Maße und Gewichte für Ventil Typ 3321 · DIN-Ausführung Ventil DN 15 20 25 32 40 50 65 80 100 L mm 130 150 160 180 200 230 290 310 350 Maß a mm 50 H1 mm 110 110 110 115 115 115 178 178 201 H2 mm 40 40 40 72 72 72 98 98 118 H4 mm 261 261 261 265 265 265 325 325 325 (mit Isolierteil) Gewicht kg 5 6 7 11 12 15 24 30 42 Gewicht kg 8 9 10 17 18 21 32 38 60 (mit Isolierteil) Tabelle 3-2: Maße und Gewichte für Ventil Typ 3321 · ANSI-Ausführung NPS ½ ¾ 1 1½ 2 2½ 3 4 Nennweite DN 15 20 25 40 50 65 80 100 L in 7,25 7,25 7,25 8,75 10,00 10,87 11,75 13,87 Class 150 mm 184 184 184 222 254 276 298 352 L in 7,50 7,62 7,75 9,25 10,50 11,50 12,50 14,50 Class 300 mm 191 194 197 235 267 292 318 368 in 1,96 Maß a mm 50 in 4,3 4,3 4,3 4,5 4,5 7,0 7,0 7,9 H1 mm 110 110 110 115 115 178 178 201 in 1,6 1,6 1,6 2,8 2,8 3,9 3,9 4,4 H2 mm 40 40 40 72 72 98 98 113 H4 in 10,3 10,3 10,3 10,4 10,4 12,8 12,8 12,8 (mit Isolierteil) mm 261 261 261 265 265 325 325 325 lbs 14 16 18 27 36 58 71 97 Gewicht kg 6 7 8 12 16 26 32 44 Gewicht lbs 19,8 22,1 24,3 39,7 48,5 75 88,2 136,7 (mit Isolierteil) kg 9 10 11 18 22 34 40 62 EB 8111/8112 3-5
Aufbau und Wirkungsweise Maßbilder DN 15…50/NPS ½…2 DN 65…100/ a NPS 2½…4 a H1 H1 H2 H2 L L Ausführung mit Isolierteil H4 H4 Info Weitere Maße und Gewichte können den folgenden Typenblättern entnommen werden: u T 8111 und u T 8112 Für Antriebe gilt die zugehörige Antriebsdokumentation, z. B. für SAMSON-Antriebe: u T 8313 für elektropneumatischen Antrieb Typ 3372 u T 8317 für pneumatischen Antrieb Typ 3371 u T 5824 für elektrischen Antrieb Typ 5824 u T 8331 für elektrischen Antrieb Typ 3374 3-6 EB 8111/8112
Lieferung und innerbetrieblicher Transport 4 Lieferung und innerbetrieb- Î Die Schutzkappen am Ein- und Ausgang des Ventils erst direkt vor dem Einbau in licher Transport die Rohrleitung entfernen. Sie schützen Die in diesem Kapitel beschriebenen Arbei- das Ventil vor Beschädigungen durch ten dürfen nur durch Fachpersonal durchge- eindringende Fremdkörper. führt werden, das der jeweiligen Aufgabe Î Verpackung sachgemäß entsprechend entsprechend qualifiziert ist. den lokalen Vorschriften entsorgen. Da- bei Verpackungsmaterialien nach Sorten 4.1 Lieferung annehmen trennen und dem Recycling zuführen. Nach Erhalt der Ware folgende Schritte durchführen: 4.3 Ventil transportieren und 1. Lieferumfang kontrollieren. Angaben auf heben dem Typenschild des Ventils mit Liefer- schein abgleichen. Einzelheiten zum Ty- ! GEFAHR penschild vgl. Kap. „Kennzeichnungen Gefahr durch Herunterfallen schwebender am Gerät“. Lasten! 2. Lieferung auf Schäden durch Transport Î Nicht unter schwebenden Lasten aufhal- prüfen. Transportschäden an SAMSON ten. und Transportunternehmen (vgl. Liefer- Î Transportwege absichern. schein) melden. 3. Gewicht und Abmaße der zu transpor- ! WARNUNG tierenden und zu hebenden Einheiten er- mitteln, um entsprechende Hebezeuge Umkippen der Hebezeuge und Beschädi- und Lastaufnahmemittel auszuwählen, gung der Lastaufnahmeeinrichtungen durch falls erforderlich. Vgl. Transportdoku- Überschreiten der Hebekapazität! mente und Kap. „Technische Daten“. Î Nur zugelassene Hebezeuge und Last- aufnahmeeinrichtungen verwenden, de- ren Hebekapazität mindestens dem Ge- 4.2 Ventil auspacken wicht des Ventils entspricht, ggf. ein- Folgende Abläufe einhalten: schließlich des Antriebs und der Verpa- Î Stellventil erst unmittelbar vor dem Anhe- ckung. ben zum Einbau in die Rohrleitung aus- packen. Î Für den innerbetrieblichen Transport das Stellventil auf der Palette oder im Trans- portbehälter lassen. EB 8111/8112 4-1
Lieferung und innerbetrieblicher Transport ! WARNUNG ! HINWEIS Verletzungsgefahr durch Kippen des Stell- Beschädigung des Stellventils durch unsach- ventils! gemäße Befestigung der Anschlagmittel! Î Schwerpunkt des Stellventils beachten. Î Beim Anheben des Stellventils sicherstel- Î Stellventil gegen Umkippen und Verdre- len, dass die gesamte Last von den An- hen sichern. schlagmitteln getragen wird, die am Ven- tilgehäuse befestigt sind. Î Lasttragende Anschlagmittel nicht an An- ! WARNUNG trieb, Handrad oder sonstigen Bauteilen Verletzungsgefahr durch falsches Heben befestigen. ohne Hebezeuge! Î Bedingungen für das Heben beachten, Beim Heben des Stellventils ohne Hebezeuge vgl. Kap. 4.3.2. kann es je nach Gewicht des Stellventils zu Verletzungen vor allem im Rumpfbereich kommen. Tipp Î Die am Installationsort gültigen Vorschrif- Auf Anfrage stellt der After Sales Service ei- ten zum Arbeitsschutz beachten. ne umfassende Transport- und Hebeanwei- sung zur Verfügung. Bild 4-1: Hebepunkte am Stellventil 4-2 EB 8111/8112
Lieferung und innerbetrieblicher Transport 4.3.1 Ventil transportieren Bedingungen für das Heben − Als Tragmittel einen Haken mit Sicher- Das Stellventil kann mithilfe von Hebezeugen heitsverschluss verwenden (vgl. Bild 4-1), wie z. B. einem Kran oder Gabelstapler damit die Anschlagmittel beim Heben transportiert werden. und Transportieren nicht vom Haken rut- Î Stellventil für den Transport auf der Palet- schen können. te oder im Transportbehälter lassen. − Anschlagmittel gegen Verrutschen und Î Transportbedingungen einhalten. Abrutschen sichern. Transportbedingungen − Anschlagmittel so befestigen, dass sie − Stellventil vor äußeren Einflüssen wie nach dem Einbau in die Rohrleitung wie- z. B. Stößen schützen. der entfernt werden können. − Korrosionsschutz (Lackierung, Oberflä- − Schwingen und Kippen des Stellventils chenbeschichtung) nicht beschädigen. vermeiden. Auftretende Beschädigungen sofort be- − Bei Arbeitsunterbrechungen Last nicht seitigen. über längeren Zeitraum am Hebezeug in − Verrohrungen und eventuell vorhandene der Luft schweben lassen. Anbaugeräte vor Beschädigungen schüt- − Sicherstellen, dass die Achse der Rohrlei- zen. tung beim Heben stets horizontal und die − Stellventil vor Nässe und Schmutz schüt- Achse der Kegelstange stets vertikal liegt. zen. Stellventil heben − Bei Stellventilen in der Normalausfüh- 1. Je eine Hebeschlinge an den Flanschen rung beträgt die zulässige Transporttem- des Gehäuses und am Tragmittel (z. B. peratur –20 bis +65 °C (–4 bis +149 °F). Haken) des Krans oder Gabelstaplers anschlagen, vgl. Bild 4-1. Info 2. Stellventil vorsichtig anheben. Prüfen, ob Die Transporttemperaturen für andere Aus- Lastaufnahmeeinrichtungen halten. führungen sind auf Anfrage beim After Sales 3. Stellventil mit gleichmäßiger Geschwin- Service erhältlich. digkeit zum Einbauort bewegen. 4. Stellventil in die Rohrleitung einbauen, 4.3.2 Ventil heben vgl. Kap. „Montage“. 5. Nach Einbau in die Rohrleitung: Prüfen, Für den Einbau des Stellventils in die Rohrlei- ob die Flansche fest verschraubt sind und tung können größere Ventile mithilfe von He- das Ventil in der Rohrleitung hält. bezeugen wie z. B. einem Kran oder Gabel- stapler angehoben werden. 6. Hebeschlingen entfernen. EB 8111/8112 4-3
Lieferung und innerbetrieblicher Transport 4.4 Ventil lagern − Bei Stellventilen in der Normalausfüh- rung beträgt die zulässige Lagertempe- ratur –20 bis +65 °C (–4 bis +149 °F). ! HINWEIS Lagertemperaturen für andere Ausfüh- Beschädigungen am Ventil durch unsachge- rungen sind auf Anfrage beim After Sa- mäße Lagerung! les Service erhältlich. Î Lagerbedingungen einhalten. − Keine Gegenstände auf das Stellventil le- Î Längere Lagerung vermeiden. gen. Î Bei abweichenden Lagerbedingungen und längerer Lagerung Rücksprache mit Besondere Lagerbedingungen für SAMSON halten. Elastomere Beispiel für Elastomere: Antriebsmembran − Um die Form zu erhalten und Rissbildung Info zu vermeiden, Elastomere nicht aufhän- SAMSON empfiehlt, bei längerer Lagerung gen oder knicken. das Stellventil und die Lagerbedingungen re- gelmäßig zu prüfen. − SAMSON empfiehlt für Elastomere eine Lagertemperatur von 15 °C (59 °F). Lagerbedingungen − Elastomere getrennt von Schmiermitteln, Chemikalien, Lösungen und Brennstoffen − Stellventil vor äußeren Einflüssen wie lagern. z. B. Stößen schützen. − Korrosionsschutz (Lackierung, Oberflä- Tipp chenbeschichtung) nicht beschädigen. Auf Anfrage stellt der After Sales Service ei- Auftretende Beschädigungen sofort be- ne umfassende Anweisung zur Lagerung zur seitigen. Verfügung. − In Lagerposition das Stellventil gegen Verrutschen oder Umkippen sichern. − Stellventil vor Nässe und Schmutz schüt- zen und bei einer relativen Luftfeuchte von
Montage 5 Montage Stellventils inklusive Anbaugeräten aus Pers- pektive des Bedienungspersonals. Die in diesem Kapitel beschriebenen Arbei- Der Anlagenbetreiber muss sicherstellen, ten dürfen nur durch Fachpersonal durchge- dass das Bedienungspersonal nach Einbau führt werden, das der jeweiligen Aufgabe des Geräts alle notwendigen Arbeiten ge- entsprechend qualifiziert ist. fahrlos und leicht zugänglich von der Bedie- nerebene aus ausführen kann. 5.1 Einbaubedingungen Rohrleitungsführung Bedienerebene Die Ein-und Auslauflängen (vgl. Tabelle 5-1) Die Bedienerebene für das Stellventil ist die sind abhängig von verschiedenen Variablen frontale Ansicht auf alle Bedienelemente des und Prozessbedingungen und verstehen sich Tabelle 5-1: Ein- und Auslauflängen Q Q Durchfluss a Einlauflänge b Auslauflänge a x DN b x DN a x NPS b x NPS Mediumszustand Ventilbedingungen Einlauflänge a Auslauflänge b Ma ≤ 0,3 2 4 gasförmig 0,3 ≤ Ma ≤ 0,7 2 10 Ma ≤ 0,3 1) 2 4 dampfförmig 0,3 ≤ Ma ≤ 0,7 1) 2 10 Nassdampf (Kondensatanteil > 5 %) 2 20 Kavitationsfrei / w < 10 m/s 2 4 Schallkavitation / w ≤ 3 m/s 2 4 flüssig Schallkavitation / 3 < w < 5 m/s 2 10 Kritische Kavitation / w ≤ 3 m/s 2 10 Kritische Kavitation / 3 < w < 5 m/s 2 20 flashing – 2 20 mehrphasig – 10 20 1) kein Nassdampf EB 8111/8112 5-1
Montage als Empfehlung. Bei signifikanter Unter- Je nach Ausführung und Einbaulage des schreitung dieser von SAMSON empfohle- Stellventils ist eine Abstützung oder Aufhän- nen Längen Rücksprache mit SAMSON hal- gung des Ventils, des Antriebs und der Rohr- ten. leitung erforderlich. Für eine einwandfreie Funktion des Stellven- Bei Ventilen, bei denen der Antrieb nicht tils, folgende Bedingungen sicherstellen: senkrecht nach oben zeigt, muss das Ventil Î Empfohlene Ein- und Auslauflängen be- mit einer geeigneten Abstützung oder Auf- achten, vgl. Tabelle 5-1. Bei abweichen- hängung ausgestattet werden. den Ventilbedingungen und Mediumszu- Anbaugeräte ständen Rücksprache mit SAMSON hal- Î Beim Anschließen von Anbaugeräten si- ten. cherstellen, dass diese von der Bediener- Î Stellventil schwingungsarm und ohne ebene aus gefahrlos und leicht zugäng- mechanische Spannungen einbauen. Ab- lich bedient werden können. sätze „Einbaulage“ und „Abstützung und Aufhängung“ in diesem Kapitel beach- Entlüftung ten. Entlüftungen werden in die Abluftanschlüsse Î Stellventil so einbauen, dass ausreichend pneumatischer und elektropneumatischer Platz zum Auswechseln von Antrieb und Geräte geschraubt, um zu gewährleisten, Ventil sowie für Instandhaltungs- und Re- dass entstehende Abluft nach außen abge- paraturarbeiten vorhanden ist. geben werden kann (Schutz vor Überdruck im Gerät). Des Weiteren ermöglichen Entlüf- Einbaulage tungen das Ansaugen von Luft (Schutz vor SAMSON empfiehlt, das Stellventil generell Unterdruck im Gerät). so einzubauen, dass der Antrieb senkrecht Î Entlüftung auf die Seite führen, die der nach oben zeigt. Bedienerebene abgewendet ist. Î Bei Abweichungen von dieser Einbaula- ge, Rücksprache mit SAMSON halten. 5.2 Montage vorbereiten Abstützung und Aufhängung Vor der Montage folgende Bedingungen si- cherstellen: Info − Das Ventil ist sauber. Auswahl und Umsetzung einer geeigneten − Das Ventil und alle Anbaugeräte inklusi- Abstützung oder Aufhängung des eingebau- ve Verrohrungen sind unbeschädigt. ten Stellventils sowie der Rohrleitung liegen in der Verantwortung des Anlagenbauers. − Die Ventildaten auf dem Typenschild (Typ, Nennweite, Material, Nenndruck und Temperaturbereich) stimmen mit den 5-2 EB 8111/8112
Montage Anlagenbedingungen überein (Nennwei- Î Wenn Ventil und Antrieb bereits zusam- te und Nenndruck der Rohrleitung, Medi- mengebaut sind, Schraubverbindungen umstemperatur usw.). Einzelheiten zum auf korrekte Anzugsmomente prüfen (vgl. Typenschild vgl. Kap. „Kennzeichnungen u AB 0100). Durch den Transport kön- am Gerät“. nen sich Bauteile lösen. − Gewünschte oder erforderliche zusätzli- che Einbauten (vgl. Kap. „Zusätzliche 5.3 Gerät montieren Einbauten“) sind installiert oder soweit Im Folgenden werden die Tätigkeiten aufge- vorbereitet, wie es vor der Montage des führt, die für die Montage und vor der Inbe- Ventils erforderlich ist. triebnahme des Ventils notwendig sind. ! HINWEIS ! HINWEIS Beschädigung des Stellventils durch falsche Beschädigung des Stellventils durch zu Isolierung! hohe oder zu niedrige Anzugsmomente! Î Stellventile mit Isolierteil bei Mediums- Die Bauteile des Stellventils müssen mit be- temperaturen unter 0 °C (32 °F) oder stimmten Drehmomenten angezogen wer- über 220 °C (428 °F) nur bis zum De- den. Zu fest angezogene Bauteile unterliegen ckelflansch der Gehäuse einisolieren. übermäßigem Verschleiß. Zu leicht angezo- Wird das Isolierteil mit einisoliert, verliert gene Bauteile können Leckagen verursachen. es seine Funktion! Î Anzugsmomente einhalten, vgl. u AB 0100. Folgende vorbereitende Schritte durchführen: Î Für die Montage erforderliches Material und Werkzeug bereitlegen. ! HINWEIS Î Rohrleitungen durchspülen. Beschädigung des Stellventils durch unge- eignete Werkzeuge! Info Î Nur von SAMSON zugelassene Werk- Die Reinigung der Rohrleitungen in der An- zeuge verwenden, vgl. u AB 0100. lage liegt in der Verantwortung des Anla- genbetreibers. 5.3.1 Ventil und Antrieb Î Bei Dampfanwendungen die Leitungen zusammenbauen trocknen. Feuchtigkeit beschädigt die Î Zur Montage des Antriebs vorgehen wie Ventilinnenteile. in der zugehörige Antriebsdokumentati- Î Ggf. vorhandenes Manometer auf fehler- on beschrieben. freie Funktion prüfen. EB 8111/8112 5-3
Montage a) Pneumatischer oder elektro- b) Elektrischer Antrieb pneumatischer Antrieb Bei Kombination mit elektrischen Antrieben Der Zusammenbau von Ventil und pneumati- erfolgt der Anbau formschlüssig über Kupp- schem oder elektropneumatischem Antrieb lung und Joch. erfolgt je nach Ausführung (Nennweite etc.) auf zwei verschiedene Arten: Montage mit Traverse oder Säulenmontage (vgl. Tabelle 5-2). Montage mit Traverse und Zentralmutter Bei der Montage mit Traverse (Form B, Bild 5-1) wird der Antrieb über eine Zentral- mutter am Ventiloberteil befestigt. Säulenmontage Bei der Säulenmontage (Form C, Bild 5-2) wird der Antrieb über die Säulen mit dem Ventiloberteil verbunden. Bei dieser Monta- geform ist keine Traverse notwendig. Ein Fi- xierblech sorgt für den korrekten Abstand der Säulen. Tabelle 5-2: Kombinationsmöglichkeiten und Anbauarten Antrieb Anbauart Typ 3371 Antriebsfläche 120 cm² 350 cm² DN 15…50/NPS ½…2 Form B –– bei Nennweite DN 65…100/NPS 2½…4 Form C Form C Typ 3372 Antriebsfläche 120 cm² 350 cm² DN 15…50/NPS ½…2 Form B – bei Nennweite DN 65…100/NPS 2½…4 Form C Form C Typ 3374 formschlüssiger Anbau über Kupplung und Joch Typ 5824 formschlüssiger Anbau über Kupplung und Joch 5-4 EB 8111/8112
Montage Bild 5-1: Montage mit Traverse und Zentralmutter (Anbau nach Form B) 98 A17 Typ 3321-PP Typ 3321-IP Typ 3321-E1 Typ 3321-E3 Bild 5-2: Säulenmontage (Anbau nach Form C) A33 A60 Typ 3321-PP Typ 3321-IP Legende zu Bild 5-1 und Bild 5-2 98 Zentralmutter A17 Traverse A33 Säule A60 Fixierblech EB 8111/8112 5-5
Montage 5.3.2 Ventil in die Rohrleitung Vor Arbeiten am Stellventil: Î Betroffene Anlagenteile und Ventil inklu- einbauen sive Antrieb drucklos setzen. Auch Reste- 1. Absperrventile am Ein- und Ausgang des nergien sind zu entladen. betroffenen Anlagenteils in der Rohrlei- Î Medium aus betroffenen Anlagenteilen tung für die Dauer des Einbaus schlie- und Ventil entleeren. ßen. 2. Rohrleitungsabschnitt im betroffenen An- ! WARNUNG lagenteil für den Einbau des Ventils prä- parieren. Gehörschäden und Taubheit durch hohe Schallpegel! 3. Schutzkappen auf Ventilöffnungen vor Im Betrieb können je nach Anlagenbedin- dem Einbau entfernen. gungen medienbedingte Geräuschentwick- 4. Ventil mit geeignetem Hebezeug an den lungen auftreten (z. B. bei Kavitation und Einbauort heben, vgl. Kap. „Ventil he- Flashing). Zusätzlich können kurzfristige ben“. Dabei die Durchflussrichtung des hohe Schalldruckpegel entstehen, wenn ein Ventils beachten. Ein Pfeil auf dem Ventil pneumatischer Antrieb oder pneumatische zeigt die Durchflussrichtung an. Anbaugeräte ohne schallreduzierende Ele- 5. Sicherstellen, dass die korrekten Flansch- mente schlagartig entlüften. Beides kann das dichtungen verwendet werden. Gehör schädigen. 6. Rohrleitung spannungsfrei mit Ventil ver- Î Bei Arbeiten in Ventilnähe Gehörschutz schrauben. tragen 7. Ggf. Abstützungen oder Aufhängungen installieren. ! WARNUNG Quetschgefahr durch bewegliche Antriebs- 5.4 Montiertes Ventil prüfen und Kegelstange! Î Im Betrieb nicht ins Joch greifen. ! GEFAHR Î Vor Arbeiten am Stellventil pneumatische Berstgefahr bei unsachgemäßem Öffnen Hilfsenergie und Stellsignal unterbrechen von druckbeaufschlagten Geräten und Bau- und verriegeln. teilen! Î Vor Arbeiten am Stellventil Versorgungs- Stellventile und Rohrleitungen sind Druckge- spannung unterbrechen. räte, die bei falscher Handhabung bersten Î Lauf der Antriebs- und Kegelstange nicht können. Geschossartig herumfliegende Bau- durch Einklemmen von Gegenständen im teile, Bruchstücke und mit Druck freigesetztes Joch behindern. Medium können schwere Verletzungen bis Î Bei blockierter Antriebs- und Kegelstan- hin zum Tod verursachen. ge (z. B. durch „Festfressen“ bei längerer 5-6 EB 8111/8112
Montage Nichtbetätigung) Restenergien des An- Um die Funktion des Ventils vor der Inbe- triebs (Federspannung) vor Lösung der triebnahme oder Wiederinbetriebnahme zu Blockade abbauen, vgl. zugehörige An- testen, folgende Prüfungen durchführen: triebsdokumentation. 5.4.1 Dichtheit ! WARNUNG Die Durchführung der Dichtheitsprüfung und Verletzungsgefahr durch austretende Abluft die Auswahl des Prüfverfahrens liegt in der an pneumatisch betriebenen Komponenten! Verantwortung des Anlagenbetreibers. Die Im Betrieb tritt im Zuge der Regelung bzw. Dichtheitsprüfung muss den am Aufstellort beim Öffnen und Schließen des Ventils Ab- gültigen nationalen und internationalen Nor- luft aus, z. B. am Antrieb. men und Vorschriften entsprechen! Î Bei Arbeiten in Stellventilnähe Augen- schutz tragen. Tipp Auf Anfrage unterstützt Sie der After Sales Service bei der Planung und Durchführung ! WARNUNG einer auf Ihre Anlage abgestimmten Dicht- Verletzungsgefahr durch vorgespannte Fe- heitsprüfung. dern! Antriebe mit vorgespannten Antriebsfedern 1. Ventil schließen. stehen unter Druck. Diese Antriebe sind er- 2. Eingangsraum des Ventils langsam mit kennbar an den verlängerten Schrauben an Prüfmedium beaufschlagen. Schlagartige der Unterseite des Antriebs. Drucksteigerung und resultierende hohe Î Vor Arbeiten am Antrieb Kraft der Feder- Strömungsgeschwindigkeiten können das vorspannung abbauen, vgl. zugehörige Ventil beschädigen. Antriebsdokumentation. 3. Ventil öffnen. 4. Erforderlichen Prüfdruck beaufschlagen. 5. Ventil auf äußere Leckagen prüfen. 6. Rohrleitungsabschnitt und Ventil wieder drucklos setzen. 7. Falls erforderlich, undichte Stellen nach- arbeiten und anschließend die Dicht- heitsprüfung wiederholen. EB 8111/8112 5-7
Montage 5.4.2 Hubbewegung Die Hubbewegung der Antriebsstange muss linear sein und ohne ruckartige Bewegungen erfolgen. Î Nacheinander maximales und minimales Stellsignal einstellen, um die Endlagen des Ventils zu prüfen. Dabei die Bewe- gung der Antriebsstange beobachten. Î Anzeige am Hubschild prüfen. 5.4.3 Sicherheitsstellung Î Stelldruckleitung schließen. Î Prüfen, ob das Ventil die vorgesehene Si- cherheitsstellung einnimmt, vgl. Kap. „Aufbau und Wirkungsweise“. 5.4.4 Druckprobe Die Durchführung der Druckprobe liegt in der Verantwortung des Anlagenbetreibers. Tipp Auf Anfrage unterstützt Sie der After Sales Service bei der Planung und Durchführung einer auf Ihre Anlage abgestimmten Druck- probe. Bei der Druckprobe folgende Bedingungen sicherstellen: − Kegel einfahren, um das Ventil zu öffnen. − Maximal zulässigen Druck für Ventil und Anlage einhalten. 5-8 EB 8111/8112
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