Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße

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Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
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                                                                         nr. 6 – oktober 2017

                                                           müllerstraße
Seite 3: Die Müllerstraße im Umbruch Seite 4: E-mobil – nicht in der Innenstadt?
Seite 8: »Platz mit dem Jobcenter« weiter namenlos Seite 10: Neue Bauten an der Luxemburger

                                                                                                           Ch. Eckelt

Zeitung für das »Aktive Zentrum« und Sanierungsgebiet Müllerstraße. Erscheint achtmal im Jahr kostenlos.
Herausgeber: Bezirksamt Mitte von Berlin, Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
Bilderrätsel: Gewinner gesucht!                                                                          Termine                                          Müllerstraße                                    und Freiluftkino Rehberge – hat sie kulturell
                                                                                                                                                                                                          einiges zu bieten und zieht deshalb auch ein
                                                                                                                                                                                                                                                            immer enger zusammenrücken, mit immer
                                                                                                                                                                                                                                                            weniger Wohnfläche zurechtkommen müs-
                                                                                                                                                                                                          Publikum aus einem weiteren Umfeld an.            sen und somit immer stärker auf öffentliche
                                                                                                         Runder Tisch Leopoldplatz
                                                                                                                                                          im ­Umbruch                                     Im südlichen Teil der Müllerstraße werden         Angebote angewiesen sind. Deshalb er-

                                                                                            Ch. Eckelt
                                                                                                         Dienstag, 10. Oktober 2017, 17 Uhr,
                                                                                                                                                                                                          dagegen vor allem neue Büro-Arbeitsplätze         schien die Diskussion auf dem Podium des
                                                                                                         ­Schiller-Bibliothek, Versammlungsraum
                                                                                                                                                                                                          entstehen, etwa auf dem Eckgrundstück zur         Sommergesprächs aufgesetzt. Auch weil, an-
                                                                                                         Händlerfrühstück des Geschäfts­                  StandortGemeinschaft                            Lindower Straße direkt am S- und U-Bahn-          ders als etwa in Kreuzberg oder Neukölln,
                                                                                                                                                                                                          hof Wedding oder auf dem Gelände der ehe-         die Verdrängung von alteingesessenem Ge-
                                                                                                         straßenmanagements und der                       lädt zum Sommerfest und                         maligen Post am Nettelbeckplatz. Man sollte       werbe durch extreme Mietsteigerungen im
                                                                                                         ­StandortGemeinschaft
                                                                                                         Mittwoch, 4. Oktober 2017, 7.30 Uhr, Ort:        diskutiert »Gentrifizierung«                    getrost davon ausgehen, dass ein großer Teil      Wedding (noch) nicht auf der Tagesordnung
                                                                                                                                                                                                          der dort Arbeitenden Englisch sprechen und        steht.
                                                                                                         bitte erfragen unter Telefon 88 59 14 36,
                                                                                                                                                                                                          im IT- bzw Internet-Business tätig sein wird.     Als der Abend in den gemütlichen Teil über-
                                                                                                         www.planergemeinschaft.de
                                                                                                                                                                                                         Dafür spricht die räumliche Nähe zum Ge-           ging, konnte man jedenfalls beobachten, wie
                                                                                                                                                                                                         biet Chaussee-/ Invalidenstraße, wo die klas-      die informellen Netzwerke funktionieren,
                                                                                                         Sitzung der Stadtteilvertretung                  Der Ort machte das »Sommergespräch« der        sische IT-Branche stark verankert ist, etwa        die die StandortGemeinschaft um sich her-
                                                                                                         ­Müllerstraße mensch.müller                      StandortGemeinschaft Müllerstraße zum          im Bereich der Geoinformatik. Auch jüngste         um aufbaut. Da scharten sich Politiker aus
                                                                                                         An jedem ersten Donnerstag im Monat
                                                                                                                                                          Erlebnis. Auf dem Dachparkplatz des Citti-     Entwicklungen wie die Übernahme der                der BVV mit Bezirksstadtrat Ephraim Gothe
                                                                                                         jeweils um 19 Uhr in der Volkshochschule,
                                                                                                                                                          point in Freien zu sitzen und Mitte August     ­»Uferhallen« durch eine Investorengruppe        um einen Stehtisch und diskutierten mit der
                                                                                                         Antonstraße 37
                                                                                                                                                          die Abenddämmerung mit Blick auf die Dä-        um einem der Samwer-Brüder (Zalando,            Betreiberin des weithin beliebten Cafés
                                                                                                                                                          cher des Wedding zu genießen – das hatte        Home 24, Rocket Internet), verweisen dar-       ­»Simit Evi«. Wie man ihren Betrieb auf dem
                                                                                                         Sprechstunde der Stadtteilvertretung             was. Man hätte sich freilich mehr neue Ge-      auf, dass die Branche zum Sprung in den          künftig vielleicht nach Elise und Otto
                                                                                                         mo 18–20 Uhr, Vor-Ort-Büro Triftstraße 2
                                                                                                                                                          sichter gewünscht auf der Veranstaltung der     Wedding ansetzt. Die sehr verkehrsgünstige       ­Hampel benannten Platz neben dem Rat-
                                                                                                                                                          Gemeinschaft der Gewerbetreibenden der          Lage der südlichen Müllerstraße am S-Bahn-        haus Wedding (siehe Seite 8) unterstützen
                                                                                                                                                          Müllerstraße und ihrer Umgebung.                Ring wird ein Übriges tun: Der Immobilien-        könnte. Das Café hat während der Sanierung
Welche Ecke?                                                                                             ecke im Netz                                     Denn die StandortGemeinschaft bietet vor        markt für Büroflächen hat das Gebiet ent-         des Platzes kräftige Einnahmeverluste hin-
                                                                                                                                                          allem Kontakte zu anderen Gewerbetreiben-       deckt und wird ihn in den nächsten Jahren         nehmen müssen, weil seine Außenbereiche
Wo wurde dieses Foto aufgenommen? Wer es weiß, schicke die Lösung bitte mit genauer Absender-            Im Internet findet man alle bisher erschiene-
                                                                                                                                                          den aus dem Umfeld und damit die Gelegen-       wohl stärker prägen als bisher.                   viel länger als angekündigt und immer aus-
adresse an die Redaktion: ecke müllerstraße, c/o Ulrike Steglich, Elisabethkirchstraße 21, 10115         nen Ausgaben der ecke ­müllerstraße unter
                                                                                                                                                          heit, gemeinsam über den Standort nach­                                                           gerechnet in den umsatzstarken Sommer-
Berlin oder per Mail an: eckemueller@gmx.net. Unter den Einsendern verlosen wir einen Kinogut-           www.muellerstrasse-aktiv.de /oeffentlichkeits-
schein für zwei Personen für das Kino Alhambra. Einsendeschluss ist Montag, der 23. Oktober              arbeit/zeitung-ecke-muellerstrasse
                                                                                                                                                          zudenken und frühzeitig Tendenzen zu er-       (Noch) nicht wie in Kreuzberg                      monaten im Baudreck verstaubten. Im kom-
                                                                                                                                                          kennen, auf die man in seinem Geschäft                                                            menden März, wenn die Arbeiten endlich
2017. Unsere letzte Rätselecke wurde in der Kongostraße aufgenommen. Viele Einsender wussten
                                                                                                         Die nächste Ausgabe                              reagieren kann – oder muss. So stieg bei-      Veränderungen kann man beklagen oder be-           abgeschlossen sein sollen und es eigentlich
die Lösung. Gewinner ist diesmal Familie Mooser. Herzlichen Glückwunsch! Der Preis wird Ihnen
                                                                                                                                                          spielsweise die Bevölkerung des Ortsteils in   grüßen, wegdiskutieren kann man sie nicht.         richtig losgehen könnte, läuft jedoch der
zugesandt.                                                                                               erscheint Anfang November
                                                                                                                                                          den letzten fünf Jahren um fast 7.000 auf      Auch nicht mit einer selbstzweiflerischen          Mietvertrag aus und wird auch nicht ver­
                                                                                                         Das Titelbild dieser Ausgabe                     mittlerweile rund 85.500 Einwohner an.         Gentrifizierungs-Debatte, die sich für eine        längert. Das Gebäude soll saniert und sein

Eröffnungsfeier                                   ge den anwesenden Landschaftsarchitekten,
                                                  Verwaltungsmitarbeiten und Bezirkspoliti-
                                                                                                         wurde am Kurt-Schuhmacher-Platz
                                                                                                         ­aufgenommen
                                                                                                                                                          Drei Viertel dieses Zuwachses fand dabei in
                                                                                                                                                          der Altersgruppe der jüngeren berufstätigen
                                                                                                                                                                                                         »Aufwertung« der öffentlichen Räume und
                                                                                                                                                                                                         Einrichtungen zu entschuldigen sucht. Gut
                                                                                                                                                                                                                                                            Betrieb anschließend neu vergeben werden
                                                                                                                                                                                                                                                            – aber nicht durch einen auf Profit spekulie-
                                                                                                                                                          Erwachsenen zwischen 27 und 45 Jahren          funktionierende Parks und Spielplätze, Bi-         renden Privatbesitzer, sondern von der
Zeppelinplatz                                     kern von ihren praktischen Erfahrungen be-
                                                  richten, die diese in ihrer weiteren Arbeit
                                                                                                                                                          statt, die allein um mehr als 5000 Personen    bliotheken und Schulen brauchen wir nicht          Service-Einheit »Facility Management« des
                                                                                                                                                          wuchs. Von diesen kommt ein Großteil aus       für Besserverdienende, sondern in erster Li-       Bezirksamtes Mitte.                       cs
Freitag, 6. Oktober ab etwa 18 Uhr                berücksichtigen können.
                                                  Das Fest beginnt etwa um 18 Uhr auf dem
                                                                                                         Impressum                                        dem Ausland, worauf der Leiter der Sparkas-    nie für die, die im Zuge der Wohnungsnot
                                                                                                                                                          senfiliale in der nördlichen Müllerstraße
                                                  »Vorplatz Beuth« des Zeppelinplatzes und               Herausgeber: Bezirksamt Mitte von Berlin,
                                                                                                                                                          aufmerksam machte: Die Hälfte seiner
Am Freitag, den 6. Oktober 2017 findet auf        hat das Motto »Sport – Musik – Licht«. Im              Stadtentwicklungsamt
                                                                                                                                                          ­Kontoeröffnungen werde inzwischen auf
dem Zeppelinplatz eine Feier zum Abschluss        Rahmen einer kleinen Sportolympiade mit                Redaktion: Christof Schaffelder,
                                                                                                                                                           Englisch durchgeführt.
der Platzsanierung statt. Dabei geht es ins-      anschließender Preisverleihung kann man                Ulrike Steglich
besondere um die Fertigstellung des »Vor-         die vorhandenen Bewegungsangebote te-                  Redaktionsadresse:
platz Beuth«, auf dem allerlei Sport- und         sten. Es wird Livemusik geben und später               »Ecke Müllerstraße«, c /o Ulrike Steglich,
                                                                                                                                                          Kommt jetzt die IT-Branche?
Fitnessgeräte errichtet wurden, der vorhan-       kann man die Lichtinstallation bewundern.              Elisabethkirchstraße 21, 10115 Berlin
                                                                                                                                                          In Zukunft kündigen sich weitere Umbrüche
dene Bolzplatz erneuert und der Eingangs-         Auch für ein kleines Catering wird gesorgt.            Tel (030) 44 01 06 05, eckemueller@gmx.net
                                                                                                                                                          an. So wird die Schließung des Flughafens
bereich zum »Haus Beuth« der Beuth-Hoch-          Die Umgestaltung des Zeppelinplatzes fand              Fotos: Christoph Eckelt, eckelt@bildmitte.de
                                                                                                                                                          TXL, von der man trotz des Volksentscheids
schule für Technik eine ganz neue Gestalt         mit einer großangelegten Bürgerbeteiligung             Entwurf und Gestaltung:
                                                                                                                                                          ausgehen sollte, den nördlichen Teil der
erhielt. Dazu wurde in Kooperation mit der        statt, an der sich vor allem viele Anwohner­           capa, Anke Fesel, www.capadesign.de
                                                                                                                                                          Müllerstraße erheblich beeinflussen. Die
Hochschule ein besonderes Beleuchtungs-           innen und Anwohner aus dem Brüsseler                   Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH,
                                                                                                                                                          Stadtteilvertretung fordert bereits die Aus-
konzept entwickelt, weshalb die Eröffnungs-       Kiez sowie Mitarbeiter der vielen Kitas in             www.berliner-zeitungsdruck.de
                                                                                                                                                          weisung neuer Milieuschutzgebiete, weil sie
feier in den Herbst verschoben worden war:        der Umgebung beteiligt hatten, aber auch               V.i.S.d.P.: Ulrike Steglich
                                                                                                                                                          starke Verdrängungsprozesse auf dem Woh-
Im Juni wäre es zu spät dunkel geworden um        etliche Studenten und Mitarbeiter der                  Für den Inhalt der Zeitung zeichnet nicht
                                                                                                                                                          nungsmarkt erwartet. Für den Handel und
dieses Element der Neugestaltung würdigen         Beuth-Hochschule. Die Planungen wurden                 der Herausgeber, sondern die Redaktion
                                                                                                                                                          für die Gastronomie eröffnet diese Entwick-
zu können. Außerdem hat es durchaus auch          vom Büro Teichmann LandschaftsArchi­                   verantwortlich.
                                                                                                                                                          lung freilich auch neue Perspektiven und
Vorteile, wenn eine Eröffnungsfeier erst          tekten erstellt, die Finanzierung erfolgte im
                                                                                                                                                          neue Entwicklungspotenziale. Schlecht

                                                                                                                                                                                                         Ch. Eckelt
stattfindet, wenn die betroffene Parkanlage       Rahmen des Bund-Länder-Programms Akti-
                                                                                                                                                          steht die nördliche Müllerstraße übrigens
schon einige Monate in Betrieb ist. Dann          ve Zentren.                                cs
                                                                                                                                                          auch jetzt nicht da: Mit drei anspruchsvol-
können nämlich die Nutzer der neuen Anla-
                                                                                                                                                          len Kinos – Alhambra, City-Kino-Wedding

2                                                                                                                                                                                                                                                                                                      3
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
Dokumentation (Auszug)                           Eckensteher                                                              »Der Bärenzwinger öffnet seine Tore als neuer Kulturstandort in

                                                                                       Ch. Eckelt
                                                                                                                                                                                                                              Berlin-Mitte. Unter dem Titel »Baer Witness« startet das zweijährige

                                                                                                    Tegel schließen.                                 Zur rhizomatischen Struktur
                                                                                                                                                                                                                              Ausstellungsprogramm mit einem Launch des neuen Musikvideos
                                                                                                                                                                                                                              von EASTER (…) Nachdem 2015 die letzte dort lebende Bärin ver-

                                                                                                    Zukunft öffnen                                   immersiver Malerei
                                                                                                                                                                                                                             starb, wird der stadt- und kulturgeschichtlich bedeutsame Ort für die
                                                                                                                                                                                                                             kommenden zwei Jahre zur Plattform für kollaboratives Lernen,
                                                                                                                                                                                                                             ­Forschen und Experimentieren Kunst- und Kulturschaffender. Die
                                                                                                    Stellungnahme der Stadtteil­                                                                                              Geschichte und Besonderheiten des Bärenzwingers sowie aktuelle
                                                                                                    vertretung mensch.müller vom                     Ach, was waren wir übermütig in den 1990er Jahren. Jedesmal, wenn        stadtkulturelle Themen sollen durch künstlerische und kuratorische
                                                                                                    7. 9. ­2017                                      das Fax unserer kleinen Zeitungsredaktion eine neue Pressemittei-        Projekte reflektiert werden. (…) Zum Auftaktevent im Bärenzwinger
                                                                                                                                                     lung zum aktuellen Geschehen und Wohlergehen von Thilo, Maxi             präsentieren Stine Omar und Max Boss von EASTER das Musikvideo
                                                                                                                                                     und Schnute ausspuckte, fielen wir vor Lachen fast vom Stuhl und         für ihre neue Single CUPPA, dessen narrative Szenen im Bärenzwin-
                                                                                                    Die Stadtteilvertretung mensch.müller            fanden es ziemlich provinziell, dass sich das Bezirksamt Mitte mit       ger stattfinden. (…) Der einst zur Haltung von Braunbären mitten in
                                                                                                    spricht sich für eine Schließung des Flug­       drei Bären im Bärenzwinger befasste, während die Stadt komplett          der Stadt angelegte Ort wird Tragfläche für die minimalistisch-­
                                                                                                    hafen Tegel (TXL) aus, nachdem der neue          aus den Fugen war. Investoren, Künstler und viele andere hatten          synthetischen Klangsphären des Duos und die performative Kollabo-
                                                                                                    Flughafen BER eröffnet ist. Denn wie die         ­Berlin entdeckt – und das war erst der Anfang.                          ration.«
                                                                                                    Anwohner*innen in anderen betroffenen             20 Jahre später hat sich Berlin gewandelt. Thilo, Schnute und Maxi      Die nächste Pressemitteilung: »Mit einer Doppelausstellung von
                                                                                                    Stadtteilen leiden auch viele Wed­dinger­         haben inzwischen das Zeitliche gesegnet. Bloß der Bärenzwinger,         Reto Pulfer und Sarah Ancelle Schönfeld eröffnet der Bärenzwinger
                                                                                                    *innen – ganz besonders im Afrikanischen          Baujahr 1937, im Denkmalbereich, direkt neben dem Märkischen            als neuer Ausstellungsort. Beide haben sich auf Spurensuche bege-
                                                                                                    und im Englischen Viertel – unter dem von         Museum, klebt dem Bezirksamt Mitte als Eigentümer wie Pech an           ben und sind der Frage nachgegangen: Was ist sichtbar, riechbar, hör-
                                                                                                    den An- und Abflügen ausgehenden Flug-            der Sohle. Nach vielem Hin und Her erklärte sich die bezirkliche        bar, denkbar, fühlbar nachdem die letzte Bärin vor fast zwei Jahren
                                                                                                    lärm.                                             Kulturverwaltung bereit, die Verantwortung für das Areal zu über-       gestorben ist? – (…) »Ursus Olfaciens« meint den von den Bären
Leserecke                                     Bus in 25 Minuten am TXL und das zu einem             Ein weiterer Grund für diese Stellungnahme        nehmen und es kulturell zu bespielen, was ja nicht abwegig ist.         hinterlassenen Geruch, der ihnen auch nach ihrem Tod noch Präsenz
                                              akzeptablen Preis. Zum BER wird es von hier           ist unsere Unterstützung für die Beuth-                                                                                   verleiht. (…) Die für ihre Arbeiten mit alchemistischen Prozessen
Betr: Ecke 5 /2017:                           aus eine Weltreise, inklusive erwartbarem             Hochschule, die unser unmittelbarer Nach-        Anfang September wurde zur Eröffnung geladen. Der Wildwuchs im           bekannte Künstlerin Sarah Ancelle Schönfeld verwandelt Raum für
»Wut ist ein schlechter Ratgeber«             Stau auf der Stadtautobahn und einem hüb-             bar und Partner im Sanierungsgebiet Mül-         Freigehege war von bunten Lämpchen beleuchtet, man durfte die en-        Raum mit einem von vorgefundenen Steinen beheizten Ofen in eine
                                              schen Betrag für das Taxiunternehmen. Da              lerstraße ist. Es ist geplant, dass die Beuth-   gen Bärenkäfige betreten. Hier und da waren Styroporplättchen aus-       Art Sauna, sodass sich die Poren des alten Gemäuers (…) öffnen kön-
(…) Heute habe ich die Ausgabe Nr. 5 /2017    brauche ich keine Wut um für die Offenhal-            Hochschule nach der Schließung von Tegel         gelegt, die wohl an Pfoten erinnern sollten. Viele Hipster standen       nen. Erstarrtes, Betäubtes im Zwinger kann sich lösen, in Bewegung
in die Hände bekommen und mich über den       tung von Tegel zu stimmen, da reicht Prag-            dort die Studiengänge aus dem Bereich der        herum, und man wusste nicht genau, warum. Uli Zelle, die Reporter-       setzen, transformieren und entgiften. Reto Pulfers textile Raum­
Artikel zum Flughafen Tegel sehr geärgert.    matismus völlig aus.                                  urbanen Technologien ansiedelt. Die Beuth-       legende vom rbb, schoss wie eine Flipperkugel durch die Gegend und       installation taucht den Bärenzwinger in ein intimes grün-blaues
Dabei geht es mir weniger um die Fakten zur   Die Krönung erhält der Artikel im letzten             Hochschule ist dringend auf diesen – neben       wusste offenbar auch nicht, wozu er hier gebeten war.                    Licht (…). Im Nachbarraum verknüpft die rhizomatische Struktur
Offenhaltung oder Schließung. Die sind hin-   Abschnitt. Knapp zusammengefasst heißt es,            dem Campus Wedding – zusätzlichen zu-                                                                                     einer immersiven Malerei Fragmente aus Pulfers früheren Arbeiten
länglich bekannt. Vielmehr geht es um Ihre    dass all diejenigen, welche für die Offenhal-         künftigen Standort angewiesen, um Lehre          Manchmal kippt es ja von einem Extrem ins andere. Seit dieser rätsel­    mit Fundstücken aus dem Zwingerareal. Der Klang eines Gongs
Feststellung, dass der einzige Grund warum    tung von Tegel stimmen, keine oder zumin-             und Forschung aufrechterhalten und weiter-       haften Eröffnung werden wir wieder regelmäßig beglückt mit Bären-        ­läutet Abschied und Neuanfang ein.«
sich Menschen für die Offenhaltung von Te-    dest keine guten Demokraten sind. Diese               entwickeln zu können, da die Räumlichkei-        zwinger-Pressemitteilungen, die uns das aktuelle Kunstgeschehen           – Ich glaube, ich will die Bären wiederhaben. Und wenn das nicht
gel entscheiden, irgendeine diffuse Wut auf   Feststellung ist unterirdisch und polemisch.          ten am Standort Wedding schon lange nicht        erläutern. Das liest sich dann etwa so:                                   artgerecht ist, dann eben Schildkröten.                          us
die Unfähigkeit der Stadtoberen ist, die      Auch, ich werde für die Offenhaltung von              mehr ausreichend sind.
nicht in der Lage sind das Bauprojekt BER     Tegel stimmen, weil ich der Meinung bin,              Die Stadtteilvertretung spricht sich deshalb
vernünftig zum Abschluss zu bringen. Kön-     dass der möchtegern Weltstadt Berlin zwei             für ein »Nein« beim Volksentscheid am 24.
nen Sie sich vorstellen, dass es eine Menge   Flughäfen, einer im Norden und einer im               September aus und unterstützt die Forde-
Menschen in dieser Stadt gibt die TXL we-     Süden, gut tun und diese in Ihrer Entwick-            rungen der Initiative »Tegel schließen. Zu-                                                      Bildecke
gen seiner zentralen Lage und guten Anbin-    lung befördern …                                      kunft öffnen«(…).
dung an die Stadtmitte schätzen? Als Moabi-   Mit freundlichen Grüßen
ter bin ich mit dem Taxi in 15 und mit dem    S. Rudat

Baumscheiben …                                einander näher. Die Aufmerksamkeit und
                                              Achtsamkeit im Kiez steigt. Eine blühende
                                                                                                    wird. Der Bezirk Pankow zum Beispiel hat
                                                                                                    ein Regelwerk geschaffen, das unter be-
… mensch.müller fordert neues                 Baumscheibe kann eine kleine Oase für                 stimmten Bedingungen Bepflanzungen vom
                                              Menschen und Tiere, besonders Insekten                Baumscheiben erlaubt und die Bürger nur
Konzept mit ­Bürger­beteiligung               sein. Sie ist aber sicher kein Abstellort für         dazu verpflichtet, diese dem Amt zuvor
                                              Müll oder Hundeklo mehr – davon profitiert            formlos anzuzeigen. Mitte dagegen verlangt
Die Stadtteilvertretung mensch.müller hat     die Nachbarschaft und nicht zuletzt der               eine ausdrückliche Genehmigung durch das
das zuständige Straßen- und Grünflächen-      Baum«, so argumentiert mensch.müller in               Straßen- und Grünflächenamt. »Wir fordern
amt angeregt, unter Beteiligung von Bürgern   ihrer Erklärung vom 6. Juli.                          klare Aussagen, eine bessere Informations-
ein Konzept zu entwickeln, das Anwohnern      Manchmal kann eine falsche Begrünung der              politik, nachvollziehbare Begründungen be-
die Begrünung und Pflege von Baumschei-       Baumscheibe aber den ohnehin schon stark              züglich des Umgangs mit den Baumscheiben
ben auf öffentlichem Straßenland erleich-     gestressten Straßenbäumen auch Schaden                – insbesondere dem Altbestand – und erwar­
tert. »Anwohnerinnen und Anwohner, die        zufügen – etwa wenn deren Wurzeln bei der             ten eine eindeutige Klärung der Rechtslage

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ch. Eckelt
eine Baumscheibe pflegen, identifizieren      Bodenaufbereitung beschädigt werden oder              zum Thema im Bezirk Mitte und eine Dis-
sich mit ihrer Straße und ihrem Kiez. Die     wenn der Wurzelanlauf mit Blumenerde                  kussion nicht über die Köpfe der Menschen
Pflege bringt Nachbarinnen und Nachbarn       überdeckt und dadurch Fäulnis begünstigt              hinweg«, so die Stadtteilvertretung.   cs

4                                                                                                                                                                                                                                                                                                      5
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
E-mobil nur                                                                                                                                              Toilettenkonzept                                 die Toilettenanlagen der Firma Wall (»City-           An anderer Stelle dagegen verwundert die

                                                                                                                                            Ch. Eckelt
                                                                                                                                                                                                          Toilette«) als vorbildlich einschätzen. An            geringe Prioritätseinstufung des Senats­
                                                                                                                                                         mit Schwachstellen                               der Barrierefreiheit soll sich jedoch nichts          konzepts, zum Beispiel für die neue Toilette

mit Carport?                                                                                                                                             Der Senat will mehr öffentliche
                                                                                                                                                                                                          ändern. Das Angebot soll sogar noch aus­
                                                                                                                                                                                                          gebaut werden. In der ersten Phase der
                                                                                                                                                                                                          »Grundversorgung« sollen sieben zusätzli-
                                                                                                                                                                                                                                                                im Bereich der Kreuzung von Heinrich-­
                                                                                                                                                                                                                                                                Heine- und Köpenicker Straße. Die fordern
                                                                                                                                                                                                                                                                Anwohner am »Runden Tisch Köpenicker«
                                                                                                                                                         ­Toiletten – aber auch an den
In Berlin fehlen schnelle                                                                                                                                 ­richtigen Stellen?
                                                                                                                                                                                                          che Toiletten neu eingerichtet und insge-             vehement, denn der Weg zwischen dem U-
                                                                                                                                                                                                          samt 29 wenig genutzte Anlagen an bessere             Bahnhof und den Clubs in der Köpenicker
­Ladestationen für Elektro-                                                                                                                                                                               Standorte verlagert werden. Ausgeschrieben            Straße ist ein nächtliches Pinkelrevier erster
 fahrzeuge                                                                                                                                                                                                wird darüber hinaus eine zweite Phase der             Güte. Viele Partygänger (und auch Party­
                                                                                                                                                                                                          »verbesserten Versorgung«. Dabei sollen in            gängerinnen) erleichtern sich nämlich noch­
                                                                                                                                                         Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr         den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 109                mal öffentlich, bevor sie sich in die Schlange
                                                                                                                                                         und Klimaschutz hat am ersten August ein         ­zusätzliche Toiletten eingerichtet werden.           vor den Clubs in der Straße (Tresor, Kraft-
                                                                                                                                                         neues »Toilettenkonzept« für Berlin vorge-        Eine »erweiterte Versorgung« mit nochmals            werk, Kit-Kat, Stage) einreihen. Vor allem
                                                                                                                                                         stellt. Darin werden Standorte künftiger          91 Standorten soll sich ab frühestens 2024           der Parkplatz vor dem langgestreckten
                                                                                                                                                         ­öffentlicher Toilettenanlagen aufgelistet,       anschließen. Doch die sind zwar im Konzept           Zehn­geschosser der WBM in der Köpenicker
                                                                                                                                                          ­deren Einrichtung und Betrieb demnächst         aufgeführt, aber nicht Teil der Ausschrei-           104–114 verwandelt sich an Wochenenden
                                                                                                                                                           ausgeschrieben werden. Offenbar ist das         bung, also eigentlich pure Zukunftsmusik.            regelrecht zum öffentlichen Urinal. Im Kon-
                                                                                                                                                           Konzept nicht allzu gründlich mit den Bezir-                                                         zept des Senats ist diese Toilette aber nur in
                                                                                                                                                           ken abgestimmt: Bei näherem Hinsehen tun       Studiert man die Liste genauer, so kommen             zweiter Prioritätsstufe eingestellt, da mit ihr
Rein elektrisch betriebene Autos sieht man in Berlin bisher nur            Zwar gibt es in Berlin inzwischen auch etliche öffentliche Ladestatio-          sich etliche Ungereimtheiten auf.              schnell Zweifel über die »intensive Betei­            nur »einzelne« Bedarfsquellen versorgt wer-
­selten. Aber das könnte sich ändern: Vieles spricht dafür, dass die E-    nen, dabei sind wir aber noch weit von einer auch nur einigermaßen                                                             ligung der Bezirke, Behinderten- und Tou-             den würden.
 Mobilität in den kommenden Jahren einen deutlichen Schub erfährt          flächendeckenden Ausstattung entfernt. Vom Land gefördert, bietet             Der Großteil der 252 öffentlichen Toiletten      rismusverbände, Seniorenvertretungen und              »Viele oder wichtige« Quellen dagegen sieht
 und auch bei uns immer mehr Fahrzeuge mit einem »E« am Ende des           der Betreiber »Allego« inzwischen rund 170 Stationen an, die meist            Berlins wird von der Firma Wall betrieben,       an­deren Interessengruppen”, die die Senato-          das Konzept durch die bestehende Toilette
 Nummernschildes unterwegs sein werden. Doch öffentlich zugäng­            über zwei Lademöglichkeiten verfügen. Auch die Energiekonzerne                die dafür im Gegenzug im öffentlichen            rin in der Presseerklärung zum Toiletten-             am Weddingplatz abgedeckt, also dem klei-
 liche Ladestationen gibt es selbst im Bezirk Mitte vor allem in touris­   Vattenfall und RWE (über ihre Tochter »innogy«) betreiben öffent-             Raum Werbeanlagen aufstellt. Der »Toilet-        konzept behauptet. So ist in der Liste zum            nen Platz am unteren Ende der Reinicken-
 tischen Hotspots – in Wohngebieten sind sie dagegen noch rar.             lich zugängliche Ladesäulen mit zusammen etwa 300 Ladepunkten.                tenvertrag«, der dies seit 25 Jahren regelt,     Beispiel mit oberster Prioritätsstufe die Ein-        dorfer und am Anfang der Müllerstraße. Die
                                                                           Im Internet kann man unter »www.plugsurfing.com« herausfinden,                läuft Ende Dezember aus und muss gemäß           richtung einer neuen öffentlichen Toiletten-          soll deshalb vergrößert werden. Der Stand-
Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden in Berlin im vergangenen Jahr             wo sie genau liegen. Dabei fällt auf: Während touristische Hotspots           den gesetzlichen Regeln europaweit neu           anlage mit »zwei oder mehreren Plätzen« an            ort war vom Bezirk im vergangenen Jahr
nur insgesamt 320 PKW mit reinem Elektroantrieb zugelassen. Das            wie die Gegend um die Friedrichstraße oder am Alexanderplatz ver-             ausgeschrieben werden. Dabei wird der Be-        der Moabiter Arminiushalle verzeichnet, die           aber eigentlich als überflüssig eingeschätzt
waren etwa 0,4 Prozent aller neuen Personenkraftwagen der Stadt,           gleichsweise gut versorgt sind, muss man in dicht bewohnten Gebie-            trieb der Toilettenanlagen von dem der Wer-      Behindertengruppen dort schon lange ener-             worden, weil er kaum genutzt wird. In der
die damit nur geringfügig über dem Bundesdurchschnitt liegt. Aller-        ten wie Wedding oder Moabit lange suchen. Im Ortsteil Moabit sind             beanlagen getrennt. Das soll u.a. für größere    gisch einfordern. Der Betreiber der Markt-            Tat gibt es in der Nähe belebtere Standorte,
dings ergab eine Umfrage von Aral im März, dass rund 5 Prozent der         dort insgesamt nur sechs Ladestellen verzeichnet, davon drei in der           Transparenz sorgen: So will man künftig          halle baut deshalb mit finanzieller Unter-            etwa der Nettelbeckplatz, wo der Senat eine
deutschen Autofahrer beim nächsten Autokauf einen Wagen mit rei-           Nähe des Hauptbahnhofs. Im Ortsteil Wedding entdeckten wir nur                wissen, wie hoch das Land Berlin den öffent-     stützung des Bezirks die geforderte barriere-         Toilette erst in dritter Prioritätsstufe – also
nem Elektroantrieb erwerben wollen. Laut »Der Spiegel« erwägen             drei, und in der Nördlichen Luisenstadt, dem Verbreitungsgebiet der           lichen Toilettengang tatsächlich subven­         freie Toilette gerade ein. Ein zusätzliches           irgendwann mal vielleicht – vorsieht. Vor al-
sogar 35 % den Kauf eines Elektromobils. Dieser Reiz lässt sich nicht      »ecke köpenicker«, nur zwei Stationen. Nur sehr wenige Mitte-­                tioniert – wahrscheinlich mit deutlich mehr      öffentliches WC vor der Halle wäre also ei-           lem aber wäre sie an der Müllerstraße am S-
nur mit dem Öko-Gewissen der Deutschen erklären, sondern hat               Bewohner genießen also das Privileg, vor ihrer Haustür ein Elektro-           als jenen 50 Cent, die man als Nutzer auch       gentlich überflüssig, auf keinen Fall aber            und U-Bahnhof Wedding erforderlich, wo
auch einen hedonistischen Hintergrund: Der elektromobile Fahr­             mobil aufladen zu können.                                                     künftig dafür entrichten soll.                   dringend geboten. Das gab auf unserer                 extrem viele Fahrgäste zwischen Ringbahn
spaß ist enorm. Ein Elektroauto ist wartungsarm, ungemein leise,                                                                                         Scharfe Kritik an der Neuausschreibung           Nachfrage hin auch die Senatsverwaltung               und U6 umsteigen, aber kein barrierefreies
zieht ohne zu schalten und damit ohne Ruckeln schnell an und ge-           Die Berliner Ladestationen arbeiten dabei fast immer mit Wechsel-             üben vor allem Behindertenverbände, die          zu.                                                   Klo vorhanden und auch keines geplant ist.
winnt beim Bremsen dank »Rekuperation« Energie zurück, was auf             strom, was eine Ladezeit von mehreren Stunden erfordert. Dort dür-
dem Armaturenbrett unmittelbar angezeigt wird und für gute Laune           fen E-Mobile tagsüber maximal vier Stunden aufladen und müssen                                                                                                                       Nur drei Einzelbeispiele aus den drei Ver-
sorgt. Elektro-Fahrzeuge besitzen vor allem in der Stadt das Potenzial     anschließend umgeparkt werden, nur nachts dürfen sie stehen blei-                                                                                                                    breitungsgebieten der »ecke« – man könnte
zum Statussymbol – und somit eine Eigenschaft, die den Ver­                ben. Das lädt nicht gerade zum Erwerb eines Elektroautos ein. At-                                                                                                                    auch noch andere Merkwürdigkeiten auf-
brennungsfahrzeugen zunehmend abhanden kommt. Immer leis­                  traktiver wäre ein flächendeckendes Netz von Schnellladestationen,                                                                                                                   führen. Insgesamt ergibt sich der Eindruck,
tungsfähigere Akkus und die mit steigender Stückzahl sinkenden             die mit Gleichstrom in einer halben Stunde 80% des Akkus füllen                                                                                                                      dass man das Konzept vielleicht zwar mit
Preise tun ein Übriges: Auch in Deutschland wird der Elektromobili-        können. Dann bräuchte man nicht mehr unbedingt eine Ladestation                                                                                                                      Behinderten- und Seniorenbeiräten sowie
tät eine glänzende Zukunft prognostiziert.                                 in der Nähe der Wohnung oder des Arbeitsplatzes, sondern könnte                                                                                                                      Tourismusverbänden besprochen hat, dabei
                                                                           unterwegs Strom tanken und in der Zwischenzeit einen Kaffee trin-                                                                                                                    aber nicht sehen wollte, dass diese nicht
Doch dazu benötigen wir deutlich mehr und deutlich leistungsfähi-          ken, kurz einkaufen, zum Frisör oder zur Bank gehen oder andere                                                                                                                      zwingend auch lokale Kompetenz mitbrin-
gere öffentliche Ladestationen. Nicht nur, um die Reichweite der E-        Dinge erledigen.                                                                                                                                                                     gen. Der Bezirk Mitte baut mit den zehn
Mobile zu erhöhen, sondern auch, um Bewohnern verdichteter                 Das Bundesverkehrsministerium hat jüngst ein Förderprogramm                                                                                                                          »Lokalen Stadtteilkoordinationen« gerade
Stadträume den Umstieg auf die E-Mobilität überhaupt erst zu er-           aufgelegt, mit dessen Hilfe bis zum Jahr 2020 bundesweit rund 5000                                                                                                                   Strukturen auf, die nachbarschaftliches Pro-
möglichen. Denn bislang gehört zum eigenen E-Mobil ja faktisch             solcher Schnellladestationen aufgebaut werden sollen – allerdings                                                                                                                    blembewusstsein in die Verwaltungsent-
auch ein privater Car-Port mit privater Ladestation: 90% der Lade-         hauptsächlich entlang von Bundesfernstraßen. Bis in die Städte-                                                                                                                      scheidungen einbringen können. Könnte
vorgänge, so berichten die Energieversorger, finden an solchen priva-      bauförderprogramme des Bundes konnte dieses Projekt aber offenbar                                                                                                                    man die nicht an der weiteren Ausarbeitung
ten Stationen statt. Wer kein Einfamilienhaus mit Car-Port sein eigen      noch nicht vordringen. Dabei könnten etwa in »Aktiven Stadt- und                                                                                                                     des Toilettenkonzepts beteiligen?        cs
nennt, steht vor Problemen. Mieter brauchen die Zustimmung ihrer           Ortsteilzentren« Schnellladestationen eine positive Rolle für die
Vermieter, um an etwaigen Garagen-Stellplätzen auf eigene Kosten           Stärkung des lokalen Handels spielen – und die Elektromobilität zu-

                                                                                                                                                                                                                                                   Ch. Eckelt
ihre private Ladestation einzurichten. Selbst Besitzer von Eigen-          gleich auch für die Bewohner verdichteter Innenstadtquartiere er-
tumswohnungen benötigen einen Beschluss ihrer jeweiligen Eigen-            schließen.                                                      cs
tümergemeinschaft. Und daran scheitert es oft.

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Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
Platz der Arbeits­losen? ­Sklavenmarkt?                                                            Antrag und auf Kosten des Grundstücks­                                                                                                                  Unterschriften für Ampel

                                                                                                                                                                                                                                              Ch. Eckelt
                                                                                                   eigentümers öffentlich benannt werden, so-                                                                                                              Am Samstag, dem 30. September führt die
Vorerst kein »Elise-und-Otto-Hampel-Platz« am Jobcenter                                            weit dies zur Sicherstellung ausreichender                                                                                                              Stadtteilvertretung mensch.müller auf dem
                                                                                                   Orientierungsmöglichkeiten notwendig ist«,                                                                                                              Leopoldplatz eine Unterschriftensammlung für
                                                                                                   so heißt es in Paragraph 5. Nun könnte man                                                                                                              eine ampelgeregelte Fußgängerquerung über
Der Platz neben dem Rathaus Wedding wird         schon für den Platz vor dem Roten Rathaus         argumentieren, dass es durchaus der all­                                                                                                                die Müllerstraße zwischen der Nazarethkirch-
auch nach seiner Neugestaltung wohl nicht        steht. Offiziell heißt der wichtigste Teil­       gemeinen Orientierung dient, wenn die eine                                                                                                              straße und Schiller-Bibliothek durch. Dort
so schnell nach Elise und Otto Hampel be-        bereich, der Vorplatz des inzwischen im           Hälfte des »zentralen Doppelplatzes« des                                                                                                                überqueren extrem viele Fußgänger tagtäglich
nannt werden. Trotz der parteiübergreifen-       Turm ansässigen »Jobcenter Leopoldplatz«          Wedding nicht bloß als Hausnummer einer                                                                                                                 die Hauptverkehrsstraße. Bislang wurde die
den Forderung, das 1944 in Plötzensee hinge-     schlicht »Freifläche Müllerstraße 147« – al-      Hauptverkehrsstraße geführt wird: Man ver-                                                                                                              Einrichtung einer Ampel von der zuständigen
richtete Arbeiterehepaar aus dem Wedding         lerdings nennt ihn außerhalb des Straßen-         abredet sich eben nicht auf der »Freifläche                                                                                                             Verkehrslenkung Berlin abgelehnt.
für seinen aktiven Widerstand gegen die Na-      und Grünflächenamtes keiner so.                   Müllerstraße 147«. Und dass deshalb der
zis auf diese Art zu ehren, gelingt es dem zu-   Die Bezirksverordnetenversammlung von             Weddinger Volksmund mutmaßlich einen
ständigen Straßen- und Grünflächenamt            Mitte jedenfalls griff die Anregung der Bür-      frechen Namen für den Platz am Jobcenter                                                                                                                Konzert im Paul Gerhardt Stift
(SGA), die Umsetzung eines einstimmigen          ger auf und diskutierte im Jahr 2014 in ihren     finden wird: »Platz der Arbeitslosen« hätte                                                                                                             Am Freitag, dem 6. Oktober findet im Großen
Beschlusses der BVV zu verhindern.               Ausschüssen über eine Benennung des Plat-         da gute Chancen oder, kurz und boshaft:                                                                                                                 Saal des Paul Gerhardt Stiftes (Müllerstraße
                                                 zes, wobei anfangs mehrere Varianten im           »Sklavenmarkt«.                                                                                                                                         56–58) ein Konzert der beiden syrischen Mu-
Rund um das denkmalgeschützte Turmge-            Spiel waren. Auch die Stadtteilvertretung         Solche und ähnliche Gedanken hatten nach                                                                                                                siker Athil Hamdan (Cello) und Diala Hanana
bäude des ehemaligen Rathausneubaus aus          mensch.müller wurde intensiv einbezogen           längerem Hin- und Her und nach einem                                                                                                                    (Piano) statt. Die Veranstaltung beginnt um
den 1960er Jahren wird aus Mitteln des För-      und schließlich wurden deren Favorit von          Vor-Ort-Gespräch mit der Stadtteilvertre-                                                                                                               19 Uhr, der Eintrittspreis beträgt 8 Euro, die
derprogramms »Aktive Zentren« zur Zeit ein       der BVV einstimmig vorgeschlagen: Aus den         tung im August 2015 auch die BIM dazu mo-                                                                                                               Anzahl der Karten ist begrenzt. Vorbestellun-
Stadtraum saniert, der künftig gleich mehre-
re Funktionen erfüllen soll: Zusammen mit
                                                 umfangreichen Akten der Nazis zu Elise und
                                                 Otto Hampel hatte im Jahr 1946 der Schrift-
                                                                                                   tiviert, einen Antrag auf Benennung des
                                                                                                   Platzes nach Elise und Otto Hampel zu stel-
                                                                                                                                                    Baumpflanzungen                                  Die alten Bäume konnten nicht in das neue
                                                                                                                                                                                                     Konzept integriert werden, weil ihr Stamm-
                                                                                                                                                                                                                                                           gen sind unter Telefon 45 00 51 31 oder Email:
                                                                                                                                                                                                                                                           stadtteilzentrum@pgs-soziales.de möglich.
dem Leopoldplatz soll er den »zentralen
Dop­­pelplatz« des Wedding bilden und zu-
                                                 steller Hans Fallada den Stoff für seinen Ro-
                                                 man »Keiner stirbt für sich allein« rekon-
                                                                                                   len und damit auch die Adresse des Jobcen-
                                                                                                   ters zu ändern, unter der Bedingung freilich,    im Spätherbst                                    ansatz erheblich über dem Niveau des jetzi-
                                                                                                                                                                                                     gen Platzes lag: Sie waren in Hochbeete ge-
gleich ein Bindeglied zum Campus der             struiert, der international bis heute ein Best-   dass das Bezirksamt sie offiziell dazu auffor-                                                    pflanzt worden, die heutzutage nicht mehr             »Tea & Crime« im Paul Gerhardt
Beuth-Hochschule darstellen, die auf diese       seller über den Widerstand einfacher Leute        dert. Das tat das politische Leitungsgremium     Noch sind die Baufahrzeuge im Einsatz. Die       als zeitgemäß empfunden, sondern eher als             Stift
Weise enger an das städtebauliche Zentrum        ist. Elise und Otto Hampel wohnten ca. 500        aus Bezirksbürgermeister und -stadt­räten in     Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Neu-        Barrieren und Hindernisse wahrgenommen                Eine Lesung mit Musik folgt am Freitag
des Wedding angebunden werden soll. Im ur­       Meter weiter nördlich, in der Amsterdamer         einem Beschluss vom 1. März 2016, wobei es       gestaltung des Platzes neben dem Rathaus         werden. Bei der mit umfangreicher Bürger-             dem 13. Oktober, im Paul Gerhardt Stift. Im
sprünglichen Konzept für das Aktive Zen-         Straße 10.                                        zusicherte: »Der Antrag wird von den zu-         Wedding (von dem man nicht so recht weiß,        beteiligung durchgeführten Konzeption der             Fliedner­saal lesen Mitarbeiterinnen und
trum Müllerstraße wird die Gestaltung die-                                                         ständigen Ämtern mit dem Ziel der Umset-         wie man ihn nennen soll) sind in vollem          Platzerneuerung im Umfeld des jetzigen                ­Mitarbeiter des Nachbarschaftszentrums ab
ses Bereichs zu einem Stadtraum mit hoher        Von Anfang an sperrte sich jedoch das Stra-       zung geprüft.« Zwei Wochen später, am 14.        Gange. Zwischen Müller- und Genter Straße        Jobcenters Leopoldplatz vor fünf Jahren ent-           19 Uhr Klassiker von Agatha Christie, Edgar
Aufenthaltsqualität deshalb sogar noch vor       ßen- und Grünflächenamt aus »fachlicher           März 2016 erfolgte die Antragstellung durch      soll auf der Achse der Limburger Straße eine     fielen sie weitgehend. Nur das Hochbeet um             Wallace, Arthur Doyle und Ian Fleming.
der Neugestaltung des Leopoldplatzes als         Sicht« gegen eine Benennung des Platzes.          die BIM. Davon erfuhr die Öffentlichkeit         doppelreihige Baumallee entstehen. Dafür         die drei prägenden Pappeln in der Mitte des            Der Eintrittspreis beträgt 3 Euro, dafür wird
»bau­liches Leuchtturmprojekt A« aufge-          Die »Freifläche Müllerstraße 147« gehört je-      aber lange nichts und auch sonst tat sich we-    werden im Spätherbst die ersten Bäume an-        Vorplatzes blieb erhalten und wurde jetzt              aber auch eine kleine Verpflegung gereicht.
führt.                                           doch nicht dem Bezirk, sondern dem »Berli-        nig in diesem Punkt. Ein Jahr später, im         gepflanzt. So wird ein grundlegendes Gestal-     mit einer runden Sitzbank umfasst. Die wird
                                                 ner Immobilienmanagement« (BIM), einem            März 2017, teilte die inzwischen für das         tungselement des Leopoldplatzes fortge-          offenbar sehr gut angenommen und ist bei
Aus der Bürgerbeteiligung zur Platzgestal-       landeseigenen Unternehmen, dass die lan-          Straßen- und Grünflächenamt zuständige           setzt, an dessen nordöstlicher Seite sich ent-   schönem Wetter fast immer besetzt.       cs
tung war die Forderung hervorgegangen,           deseigenen Grundstücke verwaltet. Recht-          Stadträtin Sabine Weißler der BVV Mitte          lang der Nazarethkirchstraße ebenfalls eine
dem Platz künftig auch einen eigenen Na-         lich ist sie deshalb ein Privatgrundstück,        mit, man wolle mit der Umbenennung war-          doppelreihige Baum­­allee entlangzieht.
men zu geben. Denn informell wird er in          weshalb das Berliner Straßengesetz besonde-       ten, bis die Bauarbeiten auf der Fläche vor
den Amtsstuben zumeist »Rathausplatz« ge-        re Bedingungen für eine Benennung nennt:          dem Jobcenter beendet seien.
nannt, ein Name, der in Berlin-Mitte jedoch      »Privatstraßen, -wege oder -plätze sollen auf
                                                                                                   Heute bedauert sie diese Falschinformation.
                                                                                                   Denn am 25. November 2016, nur zwei Tage
                                                                                                   vor ihrer Amtsübernahme, hatte das SGA der
                                                                                                                                                    Ashura-Fest                                      Fest öffentlich gefeiert werde, das an die
                                                                                                                                                                                                     Landung der Arche Noah auf dem Berg Cudi
                                                                                                                                                                                                     an der heutigen Grenze der Türkei und Iraks
                                                                                                                                                                                                                                                           fenbar anderweitig vergeben und sagte das
                                                                                                                                                                                                                                                           Fest auf seinem Grundstück definitiv ab.
                                                                                                                                                                                                                                                           Zwar hatte die BIM als Hausherr des Vor-
                                                                                                   BIM schriftlich mitgeteilt, dass aus amtli-
                                                                                                   cher Sicht die rechtlichen Voraussetzungen
                                                                                                   für eine Umbenennung nicht vorlägen. Die
                                                                                                                                                    fällt wohl aus                                   erinnert.
                                                                                                                                                                                                     Doch bei der Vorbereitung unterlief der Ar-
                                                                                                                                                                                                     beitsgruppe des Runden Tisches Leopold-
                                                                                                                                                                                                                                                           platzes des Jobcenters Müllerstraße zwi-
                                                                                                                                                                                                                                                           schenzeitlich angeboten, das Fest auf der
                                                                                                                                                                                                                                                           »Freifläche Müllerstraße 147« durchzufüh-
                                                                                                   BIM zog daraufhin ihren Antrag zurück und        Runder Tisch versäumte                           platz ein entscheidender Fehler: Zwar ­wurde          ren. Doch erschien es bis Redaktionsschluss
                                                                                                   schlägt jetzt vor, auf ihre Kosten eine Ge-                                                       der Termin frühzeitig an die Nazarethkirch-           dieser Ausgabe als extrem unwahrschein-
                                                                                                   denkstele für Elise und Otto Hampel auf dem      förmlichen Antrag bei                            gemeinde übermittelt, der der Markt­bereich           lich, dass bis zum 8. Oktober sämtliche Bau-
                                                                                                   Platz zu errichten. Sabine Weißler schrieb       ­Kirchengemeinde                                 des Leopoldplatzes gehört, auf dem das Fest           arbeiten beendet sind und eine Bauabnahme
                                                                                                   uns dazu: »Wie Sie wissen, wünsche ich mir                                                        auch diesmal wieder hätte stattfinden sollen          abgeschlossen werden kann, die für die Frei-
                                                                                                   die Umbenennung und habe sie auch leicht-                                                         und der in den vergangenen Jahren aus öf-             gabe des Platzes für solche Veranstaltungen
                                                                                                   sinnigerweise in der BVV angekündigt. Zu                                                          fentlichen Mitteln saniert und dabei u.a. mit         erforderlich ist. Das Fest hätte aus Mitteln
                                                                                                   diesem Zeitpunkt war ich noch der festen         Am 8. Oktober wird wohl doch kein Ashura-        Strom- und Wasseranschlüssen gut ausge-               des Gebietsfonds des Aktiven Zentrums
                                                                                                   Überzeugung, es fände sich eine auch juri-       Fest auf dem Leopoldplatz stattfinden. Statt     stattet wurde. Die neu gebildete AG hatte es          Müllerstraße unterstützt werden sollen. cs
                                                                                                   stisch belastbare Lösung, mit der alle leben     des traditionellen Iftar-Fastenbrechens im       jedoch versäumt, auch einen förmlichen An-
 Annabau

                                                                                                   können. Aber auch ich kann mich nicht über       Ramadan sollte in diesem Jahr zusammen           trag an den zuständigen Gemeindekirchen-
                                                                                                   die Gesetzeslage hinwegsetzen. Wir geben         mit der Alevitischen Gemeinde das Ashura-        rat zu richten. Der hat jetzt den Termin of-
                                                                                                   nicht auf und verhandeln weiter.«         cs

8                                                                                                                                                                                                                                                                                                           9
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
Auch die Kinder                                                                                                                                                   Pilotprojekt am Leo
                                                                                                                                                                  ­                                                                      Es hat in den letzten Jahren bereits mehrere Anläufe gegeben, einen
                                                                                                                                                                                                                                         kontinuierlichen Platzdienst von privaten Sicherheitskräften am
­haben entschieden                                                                                                                                                Sicherheitsdienst mit Prävention
                                                                                                                                                                                                                                         Leopoldplatz aufzubauen. Doch weil es nie gelungen ist, auch eine
                                                                                                                                                                                                                                         nachhaltige Finanzierung dieser Aufgabe auf die Beine zu stellen,
Neue Mehrzweckgebäude für den                                                                                                                                                                                                            wurden die Versuche nach relativ kurzer Zeit immer wieder einge-
                                                                                                                                                                                                                                         stellt. Diesmal finanziert die »Landeskommission Berlin gegen Ge-
»Telux«                                                                                                                                                                                                                                  walt«, eine Einrichtung der Senatsverwaltung für Inneres, den Pilot-
                                                                                                                                                                  Bis Mitte Oktober, möglicherweise auch etwas länger, wird es auf
                                                                                                                                                                                                                                         versuch, der auch eine ausführliche Dokumentation und Auswertung
                                                                                                                                                                  dem Leopoldplatz in einem Pilotprojekt wieder einen Platzdienst pri-
                                                                                                                                                                                                                                         umfasst.

                                                                                                                                             Larssonarchitekten
Schon Ende des kommenden Jahres sollen                                                                                                                            vater Sicherheitskräfte geben. Die Firma »Urbanus Concept« hat
                                                                                                                                                                                                                                         Ob der Platzdienst in dieser Form in den nächsten Jahren weiterge-
die beiden neuen Multifunktionsgebäude                                                                                                                            eine entsprechende Ausschreibung des Bezirks gewonnen und ist seit
                                                                                                                                                                                                                                         hen kann, ist sehr ungewiss: Im Entwurf für den Bezirkshaushalt der
des Abenteuerspielplatzes »Telux« an der                                                                                                                          Anfang September jeweils zwischen 16 und 21 Uhr mit einem Team
                                                                                                                                                                                                                                         Jahre 2018 und 2019 sind keine Mittel dafür eingestellt. Der Leopold-
Tegeler und Luxemburger Straße stehen. Sie                                                                                                                        aus einem männlichen Mitarbeiter und einer weiblichen Mitarbei­
                                                                                                                                                                                                                                         platz ist einer von zehn »kriminalitätsbelasteten Orten« in der Stadt,
ersetzen die alten Containerbauten aus den                                                                                                                        terin auf dem Leopoldplatz präsent. Deren Einsatzbereich erstreckt
                                                                                                                                                                                                                                         in der die Polizei besondere Vollmachten etwa bei der Personenkon-
1980er Jahren an ungefähr denselben Stand-                                                                                                                        sich nicht nur auf den vorderen Platzteil an der Müllerstraße, son-
                                                                                                                                                                                                                                         trolle hat.                                                        cs
orten durch deutlich nachhaltigere Holzbau-                                                                                                                       dern reicht bis zur Utrechter Straße und umfasst somit auch den
ten und erweitern dabei die pädagogischen       auch bei der Umsetzung der Entwürfe be-              tern, die mit Schiebeelementen abends ver-                   Spielplatz und den »Aufenthaltsbereich« der Szene hinter der Alten
Möglichkeiten auf dem betreuten Spielplatz.     gleiten. Das finde ich sehr gut und ich freue        schlossen werden können. So kann man                         Nazarethkirche. Der Sicherheitsdienst verzichtet dabei bewusst auf
Verwirklicht werden dabei die Entwürfe
Berliner Architektenbüros »larssonarchitek-
                                                mich schon darauf, dass sie wieder dabei
                                                sind, wenn wir im nächsten Jahr bauen.«
                                                                                                     schon von weitem sehen, ob der Telux geöff-
                                                                                                     net ist oder nicht, zudem sind die Gebäude
                                                                                                                                                                  eine Uniform und weist sich nur durch einen an die Zivilkleidung
                                                                                                                                                                  geklemmten Ausweis aus.                                                Spielplatz Antwerpener bleibt
ten«, die in einem zweistufigen Wettbe-         Die Kinder hatten sich für ihren Entwurf             nachts besser vor Vandalismus bewahrt. Nur                                                                                          Fußweg wird um ihn herum geführt
werbsverfahren als Sieger hervorgegangen        eingesetzt, weil er mit den bestehenden An-          zum Bolzplatz hin werden die Fenster außen                   »In den gut zwei Wochen, in denen wir jetzt auf dem Leo aktiv sind,
sind.                                           lagen auf dem Gelände, die die Kinder zu-            permanent von Holzlatten geschützt – aus                     haben wir eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht,« erläuterte der     Der Spielplatz auf der Antwerpener Straße soll auch künftig erhalten
»Wir waren sehr überrascht davon, dass          sammen mit den Erziehern ja fortlaufend              leicht nachvollziehbaren Gründen. Der Be-                    Geschäftsführer der Firma Jens Lange dem Runden Tisch Leopold-         bleiben. Im Verkehrskonzept für den Brüsseler Kiez, das derzeit ent-
auch Kinder des Telux an den Jurysitzungen      weiterentwickeln, besonders behutsam um-             trieb auf dem Spielplatz wird auch während                   platz: »Wir sprechen die Leute freundlich an, wenn sie sich nicht an   wickelt wird, ist zwar ein durchgehender Fußweg auf dem grünen
beteiligt waren und hier ihren Standpunkt       geht.                                                der Baumaßnahmen weitergehen. Die Maß-                       die Platzregeln halten und etwa auf dem Kirchengelände Alkohol         Mittelstreifen der Antwerpener Straße vorgesehen. Der soll an der
eingebracht haben«, erzählt die Architektin     Es entstehen zwei Holzhäuser mit zusam-              nahme wird aus Mitteln des Förderpro-                        trinken. Dann verlassen die meisten ohne weitere Schwierigkeiten       Stelle des kleinen Spielplatzes jedoch südwestlich um ihn herum ge-
Jacqueline Larsson. »Sie werden uns jetzt       men rund 330 qm Fläche und großen Fens­              gramms »Aktive Zentren« finanziert.                          den Bereich. Es macht auch gar nicht so viel Mühe, die Trinkerszene    führt werden, wofür entlang der Straße einige Parkplätze entfallen
                                                                                                                                                                  zu ihrem Aufenthaltsbereich hinter der Kirche zu bitten, da reichen    müssten. Dadurch würde die Wasserpumpe, die die Kinder gerne in
                                                                                                                                                                  fast immer ein paar freundliche Worte.« Urbanus Concept kooperiert     ihr Spiel einbeziehen, besser an in Spielbereich angegliedert, argu-
                                                                                                                                                                  mit den anderen Akteuren am Ort wie der Polizei und den Sicher-        mentieren die Planer: Eine kleine Tür in der Umzäunung des Spiel-

»Starkes städtebau-                             verbindungen auf und vernetzt die Ein-
                                                gangsräume ganz selbstverständlich mit der
                                                                                                     Campus und nichtöffentlichen Labortrakt
                                                                                                     wurde besonders begrüßt.
                                                                                                                                                                  heitsdiensten von BVG und Leopoldcenter, aber auch dem dort täti-
                                                                                                                                                                  gen sozialen Platzmanagement von Fixpunkt e.V. und den Jugendso-
                                                                                                                                                                                                                                         platzes soll direkt zur Pumpe führen, die dank des gut einsehbaren
                                                                                                                                                                                                                                         Fußweges sicher von der Fahrbahn getrennt wäre.
                                                                                                                                                                  zialarbeitern von Gangway, die sich regelmäßig in der »Praktikerrun-   Das »Kinderhaus Kapernaum« in der Seestraße 35 hatte sich in ei-
liches Ensemble«                                Esplanade. Die bestehenden Bäume werden
                                                größtenteils erhalten. Zum Max-Beckmann-
                                                                                                     »Insgesamt handelt es sich bei der Arbeit
                                                                                                     um einen im Kostenrahmen realisierbaren
                                                                                                                                                                  de« für den Leopoldplatz treffen. Dabei bringt die Firma Erfahrungen   nem Schreiben an den Bezirk für den Erhalt des Spielplatzes einge-
                                                                                                                                                                  aus anderen Problemgebieten der Stadt ein: So hat die Security-Fir-    setzt, der von ihr regelmäßig genutzt werde, weil er schattig und um-
Neues Laborgebäude für die Beuth-               Saal entsteht ein wohltuender Freiraum, der          Beitrag, der die Anforderungen der Nutzer
                                                                                                                                                                  ma drei Jahre lang für den Marktbetreiber auf dem Neuköllner Her-      zäunt und zudem von der Kita aus einfach erreichbar ist. Im Ver-
                                                die Bedeutung der Einzelbauten stärkt.«              löst und der Beuth-Hochschule für Technik
Hochschule                                      Aber auch die klare innere Gliederung des            ein neues Laborgebäude anbietet, das eine
                                                                                                                                                                  mannplatz gearbeitet und dabei ihr Praxiskonzept eines Sicherheits-    kehrskonzept werden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
                                                                                                                                                                  dienstes entwickelt, der vor allem mit präventiven Mitteln und kom-    im Brüsseler Kiez vorgeschlagen, die in den kommenden Jahren
                                                Gebäudes wurde positiv bewertet, die eine            der Nutzung angemessene Erscheinung dar-
                                                                                                                                                                  munikationsorientiert arbeitet. »Am Leopoldplatz ist die Stimmung      Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen. Eine konkrete Baumaß-
Bis Mitte 2022 soll an der Luxemburger          flexible Nutzung auch bei veränderten                stellt und sich bereichernd in das bestehen-
                                                                                                                                                                  deutlich entspannter als am Hermannplatz«, findet Jens Lange.          nahme steht also noch nicht unmittelbar bevor.                    cs
Straße ein neues Laborgebäude der Beuth-        ­Studienbedingungen ermögliche. Die klare            de Gefüge einbringt.«                    cs
Hochschule entstehen. Eine Jury, bei der         Tren­nung in einen öffentlichen Bereich am
auch eine Sprecherin der Stadtteilvertre-
tung mensch.müller zu Gast sein durfte, hat
sich Anfang August für einen Entwurf des
Berliner Büros »Thomas Müller Ivan Rei-
mann Architekten« entschieden und ihn zur
Umsetzung vorgeschlagen. In dem »WAL«
genannten Neubau (»Wedding Advanced
­Laboratories«) sollen dereinst die Labore
 für Biotechnologie, Lebensmitteltechnolo-
 gie, Pharma- und Chemietech­nik sowie Bio-
verfahrenstechnik unter­kom­men. Insgesamt
1200 Studenten sollen dabei das gut 7.000
Quadratmeter große Haus nutzen.
Besonders gut gefallen hat der Jury die städ-
tebauliche Einordnung des Siegerentwurfs,
dessen kompakter Baukörper »zusammen
mit Haus Grashof und dem Mensa-Gebäude

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Ch. Eckelt
ein starkes städtebauliches Ensemble formu-                                                                                                                       Die Pumpe an der Antwerpener Straße
liert«, so die Bewertung der Jury. »Der Cam-                                                                                                                      wird auch jetzt schon häufig von spielenden
                                                 Thomas Müller Ivan Reimann Architekten/ Perspektive MISS3 s.r.o
pusvorplatz nimmt die verschiedenen Wege-                                                                                                                         Kindern benutzt.

10                                                                                                                                                                                                                                                                                                                11
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
Schillerpark
 Rehberge
                              Stadtteilzentrum Paul Gerhardt Stift

                                                                                                        Informationen und Dokumentationen
                                                                                                        zum Aktiven Zentrum Müllerstraße
                                                                                                        sowie frühere Ausgaben dieser Zeitung
                                                Seestraße                                               finden Sie auf der Website:
                                                                                                        www.muellerstrasse-aktiv.de

                                                                               Volkshochschule               Veranstaltungsorte
                                                        Rathaus
 Rehberge
                                         Beuth-             Leopoldplatz                                     Müllerstraße
                                         Hochschule
                                                            Vor-Ort-Büro
                                                                                                             Programmkulisse
                                                                                                             Aktives Stadtzentrum

 Virchow-Klinikum / Charité                                                                                  Sanierungsgebietsgrenze
                                                                                 Wedding

Adressen                                                     Prozessmanagement
                                                             Jahn, Mack und Partner
                                                             Alt Moabit 73, 10555 Berlin
                                                                                                        StandortGemeinschaft Müllerstraße
                                                                                                        c/o Steuerberatung bpw
                                                                                                        Müllerstraße 138b, 13353 Berlin
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung,                        Karsten Scheffer (030) 85 75 77 28         info@muellerstrasse-wedding.de
Soziales und Gesundheit: Ephraim Gothe                       Tanja Claußnitzer (030) 85 75 77 26        www.muellerstrasse-wedding.de
Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin                           muellerstrasse@jahn-mack.de
(030) 90 18-446 00                                           www.jahn-mack.de                           Runder Tisch Leopoldplatz
ephraim.gothe@ba-mitte.berlin.de                                                                        Thorsten Haas, Präventionsrat
                                                             Geschäftsstraßenmanagement                 Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
Stadtentwicklungsamt,                                        Planergemeinschaft                         (030) 90 18-325 70
Fachbereich Stadtplanung                                     Lietzenburger Straße 44, 10789 Berlin
Müllerstraße 146, 13353 Berlin                               (030) 88 59 14-0, (030) 88 59 14 32        Quartiersmanagement Pankstraße
Fachbereichsleiterin: Frau Laduch,                           Gabriele Isenberg-Holm                     Prinz-Eugen-Straße 1, 13347 Berlin
Zimmer 106, (030) 90 18-458 46                               g.isenberg@planergemeinschaft.de           (030) 74 74 63 47
stadtplanung@ba-mitte.berlin.de                              Winfried Pichierri                         qm-pank@list-gmbh.de
                                                             w.pichierri@planergemeinschaft.de          www.pankstrasse-quartier.de
Vorbereitende Bauleitplanung,                                www.planergemeinschaft.de
Städtebauförderung                                                                                      Runder Tisch Sprengelkiez
Müllerstraße 146, 13353 Berlin                               Stadtteilvertretung Müllerstraße           Sprengelstraße 15, 13353 Berlin
Sprechzeiten: Di 9–12 Uhr,                                   Sprecher: Peter Arndt, Antje Grimm         (030) 20 06 78 85
donnerstags, 15.00–18.00 Uhr                                 und Christoph Keller                       info@runder-tisch-sprengelkiez.de
stadtplanung@ba-mitte.berlin.de                              Vor-Ort-Büro Triftstraße 2                 www.runder-tisch-sprengelkiez.de
Gruppenleiter: Stephan Lange                                 Sprechstunde: Mo 18–20 Uhr
(030) 90 18-436 32                                           (030) 34 39 47 80 (AB), (0174) 701 35 94   Mieterberatung Wedding
Aktives Zentrum und Sanierungsgebiet                         menschmueller@stadtteilvertretung.de       für Bewohner der Milieuschutzgebiete
Müllerstraße                                                 www.stadtteilvertretung.de                 Sparrplatz, Leopoldplatz und Seestraße
René Plessow (030) 9018 45409                                Wenn Sie per E-Mail Informationen der      Mo 10–12 Uhr, Do 16–18 Uhr
rene.plessow@ba-mitte.berlin.de                              ­Stadtteilvertretung erhalten möchten,     Vor-Ort-Büro Triftstraße 2
Claudia Jahns (030) 9018 45463                                dann senden Sie eine E-Mail an:           (030) 44 33 81-11 oder -29
claudia.jahns@ba-mitte.berlin.de                              mitteilungen@stadtteilvertretung.de       team-mueller@mieterberatungpb.de
                                                                                                        www.mieterberatungpb.de
Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße Ecke müllerstraße nr. 6 - oktober 2017 - Wedding-Müllerstraße
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