Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie

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Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Stand: Juli 2017

        Free Your Mind
Psychotherapie im Wandel
    30. DGVT-Kongress für Klinische Psychologie,
           Psychotherapie und Beratung
             28. Februar bis 4. März 2018
     Freie Universität Berlin, Rost- und Silberlaube
        Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
                www.dgvt-kongress.de

           u.a. mit
                        a,
         Lothar Dud
         Eu  ge ne  Epstein,
     Dr.
                      iesner
       Manfred W                hs
                 in Heinric
                    a
    Prof. Dr. N          (a ng ef ragt)
              a Illou  z
 Prof. Dr. Ev          Dec  ke r
         Dr. Oliver                berg:
        D r. Le sl ie S. Green
 Prof.            gsv   or tr ag am
      Eröffnun          ar 2018
          28. Febru

                                                           4. DGVT-Spring-School
                                                           für Promovierende und
                                                        Pre-Congress-Workshops
                                                    am Mittwoch, 28. Februar 2018

                DGVT | Postfach 13 43 | 72003 Tübingen
                        Mail: kongress@dgvt.de
               Fon: 0 70 71 94 34 94 | Fax: 0 70 71 94 34 35
          In Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin
               FB Erziehungswissenschaft & Psychologie
Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
M a n f r e d Vo g t S p i e l e v e r l a g

         neu ab 1.10.2017
                                                                                                      Inhalt

                                                                                                      Zur inhaltlichen Kongressplanung    4

                                                                                                      Kongressthema                       5

                                                                                                      Aufruf zur Mitarbeit                6

                                                                                                      Eröffnung & Hauptvorträge           8
                                                                        Wertschätzen und Beobachten
                                                                        60 Interaktionskarten         Symposien des Kongresses 2018       9

                                                                                                      Round Table Gespräche              35

                                                                                                      Angebote für DGVT-PiAs             39
                                   Janina mag
                                                ihren Chorleiter.
                                Sie findet es

                                                                                                      4. DGVT-Spring-School              42
                                              nur blöd, dass
                               immer so am                     er sie
                                             Rücken berüh
                                       er hinter ihr        rt, wenn
                                                     steht.
                                   Janina denkt
                                                 : Hey-Stopp!
                                        Was macht sie?

                                                                                                      Workshops                          43

                                                                                                      Poster                             45

                            rmen?
                                                                                                      Zeitstruktur des Kongresses        46
                 f dich uma son,
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                                                                                         neu          Kongressgebühren                   47

                                                                                                      Hotelreservierung                  49

                                                                                                      Organisation                       51
                                        Okay und Hey-Stopp! Spiel
                                        Das Spiel für Psychotherapie zum Umgang
                                        mit übergriffigem Verhalten (ab 6 Jahre)

  ... und andere kreative Spiele unter:
                                w w w. m vs v. d e
Manfred Vogt Spieleverlag | Norddeutsches Institut für Kurzzeittherapie NIK
  Außer der Schleifmühle 40 | D-28203 Bremen | Fon 0421 - 579 57 68 |
           Fax: 0421 - 579 57 69 | E-mail: spieleinfo@mvsv.de
                                                                                                                                          3
Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
ZUR INHALTLICHEN
KONGRESSPLANUNG

Die Inhaltliche Planungsgruppe der Deutschen Gesellschaft für   Sie können das Formular auch von unserer Homepage (www.
Verhaltenstherapie möchte unter dem Motto                       dgvt-kongress.de) herunterladen und uns per Fax übermitteln
                                                                oder sich online zum Kongress anmelden.
Free Your Mind
Psychotherapie im Wandel – 50 Jahre DGVT                        Gleichzeitig rufen wir auf, durch Beiträge an der inhaltlichen
                                                                Gestaltung des Kongresses mitzuwirken. Beachten Sie
Interessierte aus Forschung, Lehre und Praxis einladen, sich    dazu bitte die nachfolgenden Seiten!
über aktuelle psychotherapeutische und psychosoziale The-
men zu informieren und gemeinsam zu diskutieren.
Der Kongress besteht aus Symposien mit mehreren Refera-
ten, Workshops zur Vermittlung praktischer Fertigkeiten, Ar-
beitsgruppen zur Vertiefung einzelner Themen, kulturellen       DAS KONGRESSTHEMA
Foren, Round Tables und Postern.
Beginnend am Mittwoch, 28. Februar 2018, findet die 4. DGVT-
School für Promovierende statt. Sie besteht aus zwei Teilen:    Free Your Mind
einem ganztägigen Workshop zum Thema „Ergebnisse der            Psychotherapie im Wandel – 50 Jahre DGVT
Psychotherapieforschung (zur Ableitung eigener Fragestellun-    Dieses Leitmotiv lädt dazu ein, Altes zu überdenken, auf den
gen) einordnen und bewerten“ am Mittwoch (28. Februar 2018)     Prüfstand zu stellen, sich frei zu machen für Neues, über den
und einem Beitrag der Teilnehmenden – entweder als Referat in   Tellerrand zu blicken, tradiertes Denken und Handeln zu hin-
einem der Kongress-Symposien oder in einem „offenen Sym-        terfragen.
posium“ für die Promovierenden am Donnerstag (1. März 2018)
oder als Posterbeitrag. Interessierte Kongressteilnehmer und    Mit der Bereitschaft, offen und ernsthaft zu analysieren statt
-teilnehmerinnen können sich bis zum 30.09.2017 mit einem       oberflächlich und voller Vorurteile zu denken, wollen wir den
Beitrag zur DGVT-Spring-School anmelden.                        Wandel in der Psychotherapie und der Beratung, die sich wan-
                                                                delnde Gesellschaft und ihren Einfluss auf Psychotherapie und
Am Mittwochnachmittag, 28.02.2018 finden ab 14:00 Uhr Pre-
                                                                Beratung auf drei Ebenen und in Hinblick auf 50 Jahre DGVT
Congress-Workshops statt.
                                                                beleuchten:
Die Arbeitsgruppen, die auch noch auf dem Kongress ge-
bildet werden können, und zahlreiche Workshops sollen zu        •   Die professionelle Ebene: Best-Practice der
einem aktiven Kongresserleben der Teilnehmerinnen und Teil-         Psychotherapie
nehmer beitragen.                                               •   Die individuelle Ebene: Therapeutisches
Mit der nachfolgenden Programmübersicht (Stand: Juli 2017)          Selbstverständnis und Professionalisierung
laden wir alle Interessierten herzlich zur Teilnahme am Kon-
                                                                •   Die gesellschaftliche Ebene: Psychotherapie in einer sich
gress für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Be-
                                                                    wandelnden Gesellschaft
ratung 2018 in Berlin ein. Anmeldeunterlagen können ab so-
fort in der DGVT-Bundesgeschäftsstelle angefordert werden.      •   50 Jahre DGVT: Die DGVT im Wandel

4                                                                                                                           5
Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Aufruf zur Mitarbeit                                                                                         Aufruf zur Mitarbeit

AUFRUF ZUR MITARBEIT

Der Kongress lebt von vielen interessanten und spannenden           Koordination des Kongresses in der Bundesgeschäftsstelle:
Beiträgen, die die Vielfalt psychotherapeutischen Handelns          Waltraud Deubert, Anke Heier, Lia Kailer und Suse Stengel
abbilden. Wenn Sie Lust haben, Ihre praktischen Erfahrungen,
Ihre Forschungsergebnisse, Ihr Wissen und Können oder Ihre
theoretischen Überlegungen und Hypothesen in einem Beitrag          Kongressreferat:
auf diesem Kongress vorzutragen und zu vermitteln, dann mel-
den Sie ihn bitte bei der                                           Corrensstraße 44-46, 72076 Tübingen
                                                                    Postfach 13 43, 72003 Tübingen
DGVT-Bundesgeschäftsstelle                                          Tel.: 07071 943494, Fax: 07071 943435,
Kongress 2018                                                       Web: www.dgvt-kongress.de, E-Mail: kongress@dgvt.de
Postfach 13 43
72003 Tübingen
kongress@dgvt.de                                                    Die aktuelle Kongressplanung finden Sie auf unserer Internet-
                                                                    seite unter www.dgvt-kongress.de.
an. Bitte skizzieren Sie auf dem Formblatt, das Sie auch im
Internet unter www.dgvt-kongress.de finden, den Inhalt Ihres
Beitrages und benennen Sie seine Form:
•   Referat: Ein max. 20-minütiger – möglichst medienge-
    stützter – Vortrag zu einer spezifischen Fragestellung. Bitte
    nennen Sie gegebenenfalls das Symposium, in dem Sie
    sich vorstellen können, Ihr Referat zu halten.
•   Poster: Präsentation einer wissenschaftlichen Untersu-
    chung auf einem Poster. Die Präsentation der Poster ist für
    Freitagmittag geplant. Eine Prämierung der besten Poster
    (Inhalt, Gestaltung, Lesbarkeit) ist vorgesehen.
Referate und Poster können noch bis Ende September 2017
eingereicht werden.
Auf spannende und anregende Vorschläge zur inhaltlichen
Ausgestaltung freut sich die Inhaltliche Kongressplanungs-
gruppe:
      Monika Basqué, Waltraud Deubert, Wibke Dymel,
     Lina Koch, Anke Heier, Annett Kupfer, Kristin Pfeifer,
        Nina Romanczuk-Seiferth, Peggy Schiemenz,
    Bernhard Scholten, Saskia Scholten, Katrin Thiemann,
           Philipp Pascal Victor, Birgit Wich-Knoten

6                                                                                                                               7
Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Eröffnung & Hauptvorträge                                                               Symposien des Kongresses 2018

ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG                                      ÜBERSICHT

Mittwoch, 28. Februar 2018, 18:00 – 20:00 Uhr                Damit die Orientierung bei den Kongressbeiträgen schnell und
Emotion-focused Therapy: The Transforming Power of           leicht gelingt, haben wir diese mit Kürzeln versehen. Auf einen
Emotions (Arbeitstitel)                                      Blick zeigen die Kürzel den Themenschwerpunkt des Angebo-
Referent:     Prof. Dr. Leslie Greenberg, Toronto / Kanada   tes an.

                                                             BP    Beratung & Prävention
HAUPTVORTRÄGE                                                Dargestellt werden u. a. verschiedene Felder und Herange-
                                                             hensweisen sowie Entwicklungen im Bereich der Beratung und
Donnerstag, 1. März 2018, 09:00 – 10:00 Uhr                  Prävention.
HeiratsschwindlerIn? BesserwisserIn? UnternehmerIn?
SchamanIn? Therapeutische Identitäten revisited              GP    Gesellschaftspolitische Perspektiven
Referenten:   Lothar Duda, Dortmund;                         Beratung, Klinische Psychologie und Psychotherapie stehen
              Manfred Wiesner, Dr. Eugene Epstein,           nie für sich allein, sondern sind immer in einen gesellschaftli-
              Oldenburg                                      chen Kontext eingebettet, der unter anderem politisch gestaltet
                                                             wird. Eine Auseinandersetzung findet auch unter dieser Pers-
Freitag, 2.März 2018, 09:00 – 10:00 Uhr
                                                             pektive statt, wobei ein Schwerpunkt auf der Frage liegen wird,
„Resilienz“ – gesellschaftliche Wirkung psychologischer      wie es zu Populismus und Radikalisierung kommt, und wie wir
Forschung (Arbeitstitel)                                     damit in unserem professionellen Handeln umgehen.
Referentin:   Prof. Dr. Eva Illouz, Jerusalem / Israel
              (angefragt)                                    KJ    Kinder & Jugend

Samstag, 3. März 2018, 09:00 – 10:00 Uhr                     Vorgestellt werden hier dem Alter entsprechende Herange-
                                                             hensweisen und Behandlungsstrategien, sowie spezielle Prob-
Körperdysmorphe Störungen – ein Überblick (Arbeitsti-
                                                             lemfelder und Störungen des Kindes- und Jugendalters.
tel)
Referentin:   Prof. Dr. Nina Heinrichs, Braunschweig          K    Klinische Themen

Sonntag, 4. März 2018, 09:00 – 10:00 Uhr                     Dargestellt werden u. a. neue psychotherapeutische Entwick-
                                                             lungen, klassische Behandlungsansätze, die Schattenseiten so-
Populismus (Arbeitstitel)
                                                             wie die Wirkfaktoren von Therapie und Beratung.
Referent:     Dr. Oliver Decker, Leipzig
                                                             50    50 Jahre DGVT
                                                             Hier wird die 50-jährige Geschichte der DGVT gewürdigt, indem
                                                             nicht nur rückwärtsgewandt alte Geschichten neu erzählt, son-
                                                             dern nach vorne blickend Lehren aus den Debatten der letzten
                                                             50 Jahre gezogen und neue Perspektiven formuliert werden.

8                                                                                                                          9
Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Symposien des Kongresses 2018                                                               Symposien des Kongresses 2018

                                                                  SYMPOSIEN DES KONGRESSES 2018
      Therapeutisches Selbstverständnis &
TSP                                                               K
      Professionalisierung
Jede und jeder von uns entwickelt sich, wandelt sich, ändert      Psychotherapie und Psychopharmaka in der
sich. Das gilt für unsere private wie für unsere professionelle
                                                                  Behandlung von Menschen mit Psychosen
Entwicklung, welche im Fokus dieses Themenschwerpunktes
stehen soll.                                                      Geplante Beiträge:
                                                                  •   Jann E. Schlimme: Wieviel Psychopharmaka sind okay
                                                                      während der Psychosenpsychotherapie? Neuroleptika-
                                                                      Reduktion und Psychosenpsychotherapie
                                                                  •   N.N.: Wieso mich die Pharmakotherapie als
                                                                      Psychotherapeut interessieren sollte?
                                                                  •   N.N.: Meine Erfahrungen – Bericht einer Psychiatrie-
                                                                      Erfahrenen
                                                                  •   N.N.: Erfahrungen aus der Selbsthilfe

                                                                  Organisation:    Christel Achberger, Flintbek

                                                                  K    GP

                                                                  Nichts bleibt so, wie es ist?!
                                                                  Über den Einfluss Psychiatrie-Erfahrener, Genesungs-
                                                                  begleiter*innen und Nachbarschaften für Empowerment- und
                                                                  Recovery-Prozesse.

                                                                  Geplante Beiträge:
                                                                  •   Christel Achberger: Psychiatrie-Erfahrene entwickeln
                                                                      Empowerment und Recovery – Konzepte verändern sich
                                                                  •   Ingo Ulzhöfer: Betroffene beteiligen – Die Arbeit verändert
                                                                      sich
                                                                  •   N.N.: Lernen aus der Perspektive des jeweils Anderen –
                                                                      Fachkräfte verändern ihr Selbstverständnis
                                                                  •   Irmgard Teske: Von der Gemeindepsychiatrie zu
                                                                      inszenierten Nachbarschaften und Community Care –
                                                                      Nachbarschaften verändern sich

                                                                  Organisation:    Christel Achberger, Flintbek;
                                                                                   Irmgard Teske, Weingarten

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Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Symposien des Kongresses 2018                                                               Symposien des Kongresses 2018

                                                                  pressionen bei Müttern – und längerfristige Probleme beim
BP   GP     K
                                                                  Aufbau sicherer Bindungen beeinträchtigen die seelische Ge-
                                                                  sundheit von Kindern. Aber auch Väter und Geschwister – das
Rechtspopulismus / -extremismus und                               gesamte Familiensystem – hat eine Transitionsphase zu bewäl-
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit –                           tigen. Interdisziplinäre Diskussion und Prävention sind Thema
(psychotherapeutische) Einflussmöglichkeiten                      des Symposiums.

In dem Symposium werden wir uns mit individuellen und gesell-     Organisation:     Inés Brock, Halle
schaftlichen Ursachen für die zunehmende gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit (Heitmeyer, Zick) bzw. den zunehmen-
den Rechtspopulismus/-extremismus in Deutschland und seine        GP    50   TSP
unterschiedlichen (Ausdrucks-)Formen (von AfD bis Identitäre
Bewegung) beschäftigen. Neben Erklärungsmodellen für diese        Berufsrecht und PatientInnenrechte im Wandel
Entwicklungen werden Ansätze bzw. Projekte vorgestellt, die
präventiv in gesellschaftlichen Feldern ansetzen, Demokratisie-   In der Satzung der DGVT heißt es: „Die DGVT setzt sich für
rungs- und Partizipationsprozesse (bürgerschaftliches Engage-     die Verwirklichung einer psychosozialen und psychotherapeu-
ment) entwickeln helfen, aber auch Täter*innen beim Ausstieg      tischen Versorgung ein, die den Interessen und Rechten der
aus Extremismus und Gewalt begleiten. Diese reichen von Mo-       Bevölkerung entspricht.“ (§ 2 Abs. 1 Satz1). Das Symposium
dellprojekten zur Radikalisierungsprävention über Beratungs-      bietet Gelegenheit, die Interessen der Bevölkerung zu beleuch-
angebote für den Ausstieg bereits radikalisierter Jugendlicher    ten und die Frage zu diskutieren, wie sich die Interessen und
(Beratungsstelle Exit, diagnostisch-therapeutisches Netzwerk      Rechte der Bevölkerung widerspiegeln in der Entwicklung der
Extremismus (DNE)) bis hin zu Community Counseling-Ansätzen.      neuen Berufe PP und KJP, in PatientInnenrechten und berufs-
                                                                  ethischen Regelungen.
Organisation:     Monika Basqué, Berlin
                                                                  •    Entwicklung der beiden neuen Berufe PP und KJP
                                                                       (PsychThG)
 K    KJ                                                          •    Entwicklung des neuen Berufsrechts und der
                                                                       PatientInnenrechte im Sinne des PatientInnenschutzes
                                                                       (Berufsordnungen der Kammern, Patientenrechtegesetz
Geburt und Familie
                                                                       2012) – Prof. Martin Stellpflug (angefragt)
Der Beginn des Lebens ist eine prägende Erfahrung für Kin-        •    Ethik und Missbrauch in der Therapie (§ 174 c StGB,
der und ihre Familien. Die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-           Ethische Rahmen-Richtlinien der DGVT) – Ute Sonntag,
Bindung und die gemeinschaftsstiftende Erfahrung dieses                Monika Bormann (FG Frauen)
Ereignisses sind unumstritten. Das Thema Geburtshilfe be-
schäftigt Medien überregional, da geburtshilfliche Abteilungen     Organisation:     Kerstin Burgdorf, Tübingen;
schließen und Hebammen fehlen. Die psychologische Rele-                             Mechthild Greive, Dortmund
vanz des Lebensbeginns tritt dabei in den Hintergrund. Für
Psychotherapeut*innen wird das Thema relevant, wenn es um
frühe Störungen geht. Regulationsstörungen des Säuglings,
Schwierigkeiten für die Eltern – insbesondere postnatale De-

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Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Symposien des Kongresses 2018                                                                  Symposien des Kongresses 2018

                                                                   angesehen wird, steigen die gesellschaftliche Bedeutung und
GP   TSP
                                                                   die fachlichen Ansprüche an Prävention in hohem Maße. Das
                                                                   Präventionsgesetz von 2015 ermöglicht nun die Finanzierung
Psytizens: The making of…                                          von Prävention in Lebenswelten wie Kindertageseinrichtungen,
                                                                   Schulen und Betrieben. Hier sollen und können sich Psycho-
Welche Auswirkungen haben die allgegenwärtige Psycholo-            therapeuten/innen mit ihrer Kompetenz einbringen.
gisierung und Durchtherapeutisierung der westlichen Gesell-
schaften auf das „Selbst“? Wie tragen Psychotherapie, Psycho-      Geplante Beiträge:
logie und Psychiatrie im Zuge ihrer inflationären Verbreitung zur   •    Ullrich Böttinger: Der Aufbau einer kommunalen
gesellschaftlichen Formatierung unserer Innenwelten bei? Und            Präventionskette von der Schwangerschaft bis zum 10.
wie fördern sie dadurch mittlerweile die soziale Fabrikation von        Lebensjahr
„Psytizens“-Individuen, die durch permanente Selbstoptimie-
rung und den verinnerlichten Zwang zum „Sich-wohl-fühlen“          •    Klaus Fröhlich-Gildhoff: Förderung der seelischen
die neoliberale Ideologie vortrefflich bedienen und validieren.          Gesundheit / Resilienz als wesentliche Grundlage
                                                                        erfolgreicher Konzepte der Prävention und
In unserem Symposium und der anschließenden Round Table                 Gesundheitsförderung im Setting-Ansatz
Diskussion werden wir aus verschiedenen Blickwinkeln (Sozio-
logie, Bildende Kunst, Philosophie) kritisch beleuchten, wie das   •    N.N.: Muss es denn nur die Praxis sein? – Wo und wie
„Making of“ von Psytizens funktioniert und welche Konsequen-            psychotherapeutische Kompetenz auch außerhalb der
zen damit für unsere individuellen, sozialen und gesellschaftli-        Behandlung besonders hilfreich sein kann.
chen Seinsmöglichkeiten verbunden sind.
                                                                   Organisation:      Klaus Fröhlich-Gildhoff, Freiburg;
Organisation:     Lothar Duda, Dortmund;                                              Ullrich Böttinger, Offenburg
                  Manfred Wiesner, Eugene Epstein,
                  Oldenburg
                                                                   50    GP

BP    GP
                                                                   Die Ganz Verantwortungslose Technik – ein
                                                                   psychologischer Blick auf eine der zentralen
Free your Mind – Prävention und                                    sozialen Bewegungen der letzten 50 Jahre
Gesundheitsförderung profitieren von                               Eine beständige Begleiterin der DGVT auf gesellschaftlicher
psychotherapeutischer Kompetenz                                    Ebene ist die Anti-Atom-Bewegung. Diese soll stellvertretend
                                                                   für weitere soziale bzw. zivilgesellschaftliche Bewegungen der
Im Symposium werden anknüpfend an den berufsbiografischen          letzten 50 Jahre in diesem Symposium in den Blick genommen
Karrieren und den aktuellen Arbeitsfeldern der Referierenden       werden. Unterschiedliche Aktionsformen werden diskutiert und
das erfolgreiche Einbringen psychotherapeutischer Kompe-           theoretisch eingeordnet. Auf der einen – individualpsychologi-
tenz und Erfahrung in die Entwicklung und Umsetzung gelin-         schen – Seite wird thematisiert, welche Bedeutung Aktivitäten
gender Präventionskonzepte dargestellt. Während Prävention         im Rahmen sozialer / zivilgesellschaftlicher Bewegungen für die
aus psychotherapeutischem Blick bisher nicht selten noch als       sich engagierende Person haben können (Stichwort: Selbst-
randständiges und quasi „nicht-therapeutisches Arbeitsfeld“        wirksamkeits- vs. Ohnmachtserleben, Erfahren von Solidarität).
                                                                   Auf der anderen – sozial- / gesellschaftspsychologischen – Sei-
                                                                   te soll der Fokus insbesondere auf die Tradition kultureller Ver-
                                                                   anstaltungen (Aufführung von Haydns „Schöpfung“ gegen die

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Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Symposien des Kongresses 2018                                                                 Symposien des Kongresses 2018

WAA in Wackersdorf, Regensburg 1986 / kulturelle Landpartie,       Organisation:     Susanne Kraft, Günzburg;
Wendland seit 1990 / Asse-Konzerte, Region Braunschweig                              Julia Gogolewska, Berlin
/ Wolfenbüttel seit 2009) gerichtet und ihr Wirkungspotenzial
analysiert werden (Stichwort: Gemeinwesenarbeit, psychologi-
sche Urteilsbildung).                                               K

Organisation:     Ruth Jäger-Jürgens, Hildesheim                   Psycho-Somatik – Sind wir bereit für
                                                                   Veränderungen?
GP    K
                                                                   Im diesjährigen Symposium möchten wir erneut gemeinsam mit
                                                                   ReferentInnen aus verschiedenen klinisch-psychologischen Tä-
Die Folgen des Klimawandels für die                                tigkeitsbereichen Einblicke in den breiten Versorgungsbereich
psychische Gesundheit                                              der Arbeit mit körperlich erkrankten Patienten ermöglichen. Der
                                                                   umfangreiche klinisch-psychologische Wissenszuwachs in den
Beim Thema Klimawandel denkt man üblicherweise nicht an            unterschiedlichen Sektoren des Gesundheitswesens sowie die
psychische Erkrankungen, sondern an den steigenden Mee-            zunehmenden (Qualitäts-) Anforderungen sind Realitäten, an
resspiegel, Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme, Überflutungen,       denen sich praktisch Tätige stetig orientieren und anpassen
und an Folgen wie körperliche Verletzungen, Flucht oder Tod.       müssen. Die Versorgungsbereiche: Spezielle Schmerzpsycho-
Der Klimawandel hat jedoch auch Folgen für die psychische          therapie, Arbeit auf der Intensivstation und Anschlussbehand-
Gesundheit, welche erst langsam in Forschung und Öffent-           lung und der Bereich Psychodiabetologie sowie deren spezifi-
lichkeit mehr beachtet werden. Verschiedene Studien zeigten        schen Inhalte werden vorgestellt und aktuelle Entwicklungen
u.a., dass Wetterereignisse wie Wirbelstürme oder Überflutun-       und zukünftige Anforderungen erläutert.
gen zu akuten und posttraumatischen Belastungsreaktionen,
Ängsten, Depressionen, Suchterkrankungen oder erhöhter             Organisation:     Thorsten Kreikenbohm, Siegen;
Suizidalität führen können. Auch sind Personen, die bereits an                       Ellen von Schenk zu Schweinsberg,
einer psychischen Erkrankung leiden oder / und sozial benach-                        Glauchau
teiligt sind, meist stärker von Extremwetterereignissen (wie sie
zukünftig vermutlich noch häufiger auftreten werden) betroffen.
In diesem Symposium geben wir zunächst eine allgemeine              K    KJ
Einführung in das Thema Klimawandel und Gesundheit, und
gehen dann speziell auf den Forschungsstand zu den Folgen          Persönlichkeitsorientierte und
der globalen Erwärmung für die psychische Gesundheit ein.          funktionsanalytische Psychotherapie
Während Expertinnen und Experten die globale Erwärmung als
eine der größten Herausforderungen für die menschliche Ge-         Das Symposium und der assoziierte Workshop sollen den An-
sundheit betrachten, besteht auf Verhaltensebene (individuell,     satz der persönlichkeitsorientierten und funktionsanalytischen
gesellschaftlich und politisch) noch eine unzureichende Reak-      Psychotherapie auf Basis der Persönlichkeitstheorie von Prof.
tion auf diese Bedrohung. Psychologische Erklärungsansätze         Dr. Julius Kuhl (PSI-Theorie) vorstellen, die weniger auf eine
hierfür, sowie Handlungsoptionen für Psychotherapeutinnen          Veränderung von Inhalten ausgerichtet ist (Kognitionen, Sche-
und Psychotherapeuten, werden diskutiert.                          mata), sondern auf grundlegende Aspekte des Selbst wie
                                                                   Kompetenzen, Motivstruktur und deren Umsetzung, zentra-
                                                                   le Fähigkeiten der Selbststeuerung, Bindung, Emotions- und
                                                                   Handlungsregulation – und somit auf zentrale Aspekte der
                                                                   Identität. Dies entspricht sowohl der „3. Welle“ der Verhaltens-

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Free Your Mind Psychotherapie im Wandel - DGVT-Kongress für Klinische Psychologie
Symposien des Kongresses 2018                                                                Symposien des Kongresses 2018

therapie, die im Gegensatz zu Diagnosemanualen eher kompe-        ben wir zu kämpfen? Wie kann Beratung und psychosoziale
tenz- / funktionsorientierte Methoden hervorgebracht hat, als     Hilfe sich diesbezüglich verstehen (ausrichten, positionieren)?
auch den neuen Kodierungsrichtlinien des DSM-V, die zusätz-       Verkommt Beratung zum „‚Trainingslager‘ für Fitness im Netz-
lich zu Persönlichkeitsstörungen auch Bindungs- und Selbst-       werkkapitalismus“ (Keupp 2013: S. 1723)? Und: Ist wie Hartmut
steuerungsfunktionen vorsehen.                                    Rosa vorschlägt: „Resonanz die Lösung“?

Geplante Beiträge:                                                Geplante Beiträge:
•    Julius Kuhl: Basiskompetenzen der Persönlichkeit:            •    Heiner Keupp (angefragt): Folgen der gesellschaftlichen
     Vorsätze umsetzen – aus Fehlern lernen                            Beschleunigung für Individuen und die psychosoziale
•    Gudula Ritz, Susanne Decker: Empathie,                            Arbeit (Arbeitstitel)
     Transaktion und Funktion als Säulen therapeutischer          •    Ida Sabelis: Zeit und Organisation – Nachhaltigkeit
     Veränderungsprozesse                                              von Arbeit und Verdichtung von Arbeitsprozessen
•    Gudula Ritz, Susanne Decker: Bewusste und unbewusste              (Arbeitstitel)
     Motive – Auf die Umsetzung kommt es an                       •    Thomas Wendt: Beratung als soziale Bearbeitung
•    Wolfgang Bickel, Susanne Decker: Fallbeispiel: Soziale            zeitlicher Komplexität (Arbeitstitel)
     Selbstunsicherheit – funktionsanalytisch betrachtet
                                                                  Organisation:     Annett Kupfer, Dresden;
Organisation:     Julius Kuhl, Gudula Ritz, Osnabrück;                              Marion Mayer, Berlin
                  Susanne Decker, Berlin;
                  Wolfgang Bickel, Köln
                                                                  BP    KJ

BP                                                                Forum Beratung: Zwangsberatung und
                                                                  psychosoziale Praxis – unvereinbarer
Zeit und Beratung                                                 Widerspruch oder Chance?
Wir leben in einer Zeit, in der Anforderungen uns immer stärker   In der psychosozialen Praxis kann es zur Anwendung von
zu erschöpfen scheinen, (indem wir dem Leben hinterherlau-        Zwangsmaßnahmen kommen. Unter diesen Begriff fallen alle
fen). Die soziologischen Analysen über Zeit – allen voran die     Interventionen, die sich gegen den expliziten Willen der Klien-
Arbeiten von Hartmut Rosa über die Beschleunigung als ein         tInnen richten oder – auch ohne deren explizite Weigerung –
Kernthema des modernen Lebens mit dauerhaft gefühlter Zeit-       nicht ganz freiwillig akzeptiert werden. Der Fokus liegt in die-
knappheit und einer kaum zu bewältigenden Informationsflut         sem Symposium auf dem Bereich der Jugendhilfe, der Frühen
stellen auch an Beratung und psychosoziale Arbeit die Frage       Hilfen sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bei Gefahr
nach ihrer Bedeutung im Zeitgeschehen und der individuellen       einer Kindeswohlgefährdung können Maßnahmen angeord-
Bewältigung damit verbundener sozialer Herausforderungen.         net werden. Kooperieren die Eltern nicht, droht die Fremdun-
In den Beiträgen des Symposiums wird folgenden Fragen nach-       terbringung der Kinder. Im Scheidungsfall sollen angeordnete
gegangen: Wie wirkt sich der gesellschaftliche Wandel und das     Gespräche / Beratungen helfen, Regelungen zur Betreuung der
damit einhergehende soziale Zeiterleben auf die Identitätsbil-    Kinder auszuhandeln. In der Klinik können Zwangsmaßnahmen
dung aus? Mit welchen Herausforderungen von Zeitlichkeit ha-      von einem Time-Out im Zimmer oder einem kurzen Festhalten
                                                                  bis hin zu einem Verbringen in einen speziellen Isolationsraum
                                                                  reichen. Was folgt daraus für die Beratung oder Behandlung?
                                                                  Kann Beratung oder Behandlung als Anordnung oder Zwang

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Symposien des Kongresses 2018                                                                   Symposien des Kongresses 2018

überhaupt gelingen? Man kann aber auch argumentieren, dass           •    Wie und wem helfen tiergestützte Interventionen? – Zwei
Hilfsangebote in allen diesen Fällen eine Chance sind – ob-               Praxisbeispiele
wohl sie allesamt sanktionsbewehrt sind. Darüber und ebenso
über Fragen, wie unter den Bedingungen der Anordnung bzw.            Organisation:     Frank Nestmann, Dresden;
Zwang Hilfen möglich sind, muss diskutiert werden.                                     Sandra Wesenberg, Berlin

Organisation:      Albert Lenz, Paderborn;
                                                                     K
                   Kathy Küchenmeister, Dresden;
                   Marion Mayer, Berlin
                                                                     Expositionsbasierte Verfahren in der
 K    KJ
                                                                     psychotherapeutischen Versorgung:
                                                                     Welche Barrieren sehen niedergelassene
Endlich auf den Hund gekommen –                                      Psychotherapeuten/innen
Tiergestützte Psychotherapien                                        Die Behandlung von Angststörungen bildet einen Schwerpunkt
Die Arbeit mit Tieren – meist Hunden – als therapeutische Be-        in der psychotherapeutischen Praxis. Eine ambulante Behand-
gleiter hat mittlerweile auch die Psychotherapie und Psychiat-       lung wird jedoch durch viele Barrieren im Versorgungssystem
rie erreicht. Lange hat es in Deutschland gedauert und immer         und der psychotherapeutischen Tätigkeit erschwert. Wartezei-
noch ist die Praxis weit offener und fortgeschrittener als eine      ten erstrecken sich über Monate und besonders Expositions-
äußerst zurückhaltende empirische Forschung und Theorieent-          verfahren sind nur schwierig im klinischen Alltag umsetzbar.
wicklung in diesem Feld. Dabei können Tiere, die in Beratung         Eine Verbesserung der Behandlungsbedingungen muss neben
und Therapie einbezogen werden, zahlreiche nachgewiesene             wissenschaftlichen Erkenntnissen auch die Erfahrungen und
wohlbefindens- und gesundheitsförderliche, ‚heilsame‘ Wir-           Arbeitsbedingungen der behandelnden Psychotherapeuten/in-
kungen entfalten, die professionelle Hilfeleistungen erst ermög-     nen berücksichtigen. In einem Einführungsvortrag sollen die Er-
lichen, sie erleichtern, unterstützen und ihre Effekte verstärken.   gebnisse einer aktuellen Befragung von niedergelassenen Psy-
Praxis und Forschung zu tiergestützten Interventionen in The-        chotherapeuten/innen (N = 699) zu Barrieren in der Anwendung
rapie und Psychiatrie sind Inhalt dieses Symposiums, das Psy-        von Exposition vorgestellt werden. Anschließend diskutieren u.
chotherapie generell, aber gerade auch die Verhaltenstherapie        a. Vertreter/innen aus verschiedenen Psychotherapeutenver-
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anstoßen soll, sich           bänden und -kammern, Ausbildungsinstituten, Krankenkassen
aktiver den Möglichkeiten und Chancen wie auch den Grenzen           sowie Vertreter/innen der PatientInnen Möglichkeiten zur Ver-
und notwendigen Rahmenbedingungen einer Kooperation mit              änderung dieser Barrieren. Ziel ist es, den Transfer von exposi-
‚haarigen Helfern‘ zuzuwenden.                                       tionsbasierten Verfahren und die Versorgung von Angststörun-
                                                                     gen zu verbessern.
Geplante Beiträge:
                                                                     Organisation:     Andre Pittig, Jürgen Hoyer, Dresden
•    Helfen tiergestützte Interventionen wirklich? –
     Forschungsstand zur Wirksamkeit tiergestützter
     Interventionen in Psychiatrie und Psychotherapie
                                                                      K    TSP
•    Warum helfen tiergestützte Interventionen? –
     Wirkfaktoren hilfreicher Mensch-Tier-Interventionen
                                                                     Einflussfaktoren auf den Therapieerfolg
                                                                     Im Rahmen der patientenorientierten Psychotherapieforschung
                                                                     werden regelmäßig während der Psychotherapie relevante Pa-

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Symposien des Kongresses 2018                                                                   Symposien des Kongresses 2018

rameter erhoben („Monitoring“). Dabei werden Prozess- und           •    Sonja Stolp: Abrechnung von Testverfahren
Outcomevariablen erfasst und in Verbindung gesetzt, um be-          •    Anja Dresenkamp, Philipp Victor: EDV-Programme zur
stimmen zu können, was für welche(n) Patienten unter wel-                Unterstützung der Testdiagnostik
chen Bedingungen wirkt. Die einzelnen Vorträge präsentieren
Erhebungsmethoden und Ergebnisse aus verschiedenen ver-             Organisation:      Qualitätssicherungskommission (QSK) der
haltenstherapeutischen Instituten (Göttingen, Trier, Heidelberg)                       DGVT
in welchen standardmäßiges Monitoring in die therapeutische
Praxis implementiert wurde.
                                                                    GP    TSP   50
Organisation:      Thomas Probst, Krems;
                   Merle Kuhlencord,                                Teil 1: Free yourself als Bedingungen
                   Sebastian Gmeinwieser, Göttingen
                                                                    für die freie Entwicklung aller? Oder
                                                                    Verhaltenstherapie und Emanzipation
 K   TSP                                                            Die Idee für das Panel ist aus unterschiedlichen Perspektiven
                                                                    (feministische, existentielle, kritische und Gemeindepsychologie)
Ein Paket für Diagnostik und                                        Ansätze für eine emanzipatorische Verhaltenstherapie miteinan-
Qualitätssicherung in der Praxis                                    der ins Gespräch zu bringen. Die Entstehung der DGVT war
                                                                    von einer Aufbruchstimmung begleitet, die von der Hoffnung
Diagnostik und Qualitätssicherung rücken nicht zuletzt durch        auf persönliche, soziale und gesellschaftliche Veränderung und
die psychotherapeutische Sprechstunde und Forderungen               Überwindung von Leidenszuständen getragen war. Folgende
nach mehr Qualitätssicherung in der ambulanten Versorgung           Fragen wären für die Gegenwart interessant zu diskutieren: Wie
in den Fokus. Die Qualitätssicherungskommission der DGVT            sind die neueren Entwicklungen der 3. Welle vor diesem Hinter-
möchte mit diesem Symposium Praktizierenden und Forschen-           grund zu bewerten? Was sind die Essentials von Verhaltensthe-
den Handreichungen für den diagnostischen Prozess anbieten.         rapien, die die soziale Lebenslage, herrschende Normen und
Auf der Grundlage von Ergebnissen der Evaluation von Aus-           gesellschaftliche Missstände miteinbeziehen? Und wo müssen
bildungstherapien ausgewählter DGVT-Institute werden lizenz-        sich Verhaltenstherapeut*innen außerhalb ihrer Behandlungs-
freie Testverfahren vorgestellt, die in der Praxis für Erwachsene   zimmer einmischen und engagieren?
sowie für Kinder und Jugendliche eingesetzt werden können.
Abrechnungsmöglichkeiten für Niedergelassene im KV-System           Organisation:      Redaktionskommission (RDK) der DGVT;
und unterstützende EDV-Programme für Einzelpraxen, Ambu-                               Leonie Knebel, Berlin
lanzen und Institutionen werden zudem vorgestellt.

Geplante Beiträge:                                                  GP    TSP   50
•    Philipp Victor: Ablauf und Ergebnisse der
     Ausbildungsforschung in Ausbildungsinstituten der DGVT         Teil 2: Psychotherapiekritik
•    Anja Dresenkamp, Markus Hertle, Sonja Stolp: Lizenzfreie
     Testverfahren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene           Die gesellschaftspolitischen Entwicklungen in jüngster Zeit
                                                                    stellen auch die Psychotherapieverbände vor neue Heraus-
                                                                    forderungen. Wirft man einen Blick in die aktuellen Kongress-
                                                                    programme, kann man feststellen, dass sich viele Themen
                                                                    auf die Auswirkungen von globalisierten Gesellschaften und

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Symposien des Kongresses 2018                                                                 Symposien des Kongresses 2018

neoliberaler Politik und besonders auf die sogenannte Flücht-
                                                                   BP    GP   KJ
lingsproblematik beziehen. Interessant erscheint die Positio-
nierung, die PsychotherapeutInnen dabei einnehmen. In erster
Linie beschäftigen sie sich mit den individuellen, psychischen     Zwischen den Hilfesystemen: Kinder
Auswirkungen wie z. B. Ängsten, Erschöpfungsdepressionen           psychisch kranker Eltern. Was ist zu tun? Eine
oder Traumafolgestörungen, die mit immer mehr Diagnosen            Bedarfsanalyse
erfasst und einem stetig wachsenden Methodenpool be-
handelt werden sollen. Der zweite Blick gilt der Selbstsorge.      Idee für die Veranstaltung ist, dass kurz der Stand der For-
Auch PsychotherapeutInnen bleiben von den krisenhaften             schung aus Sicht der Kinder- und Jugendlichen und aus
Wachstumsprozessen nicht verschont und davor gilt es sich          Sicht der Eltern beschrieben wird. Besonderes Gewicht soll
zu schützen. Gesellschaftliche Ursachen werden dabei mehr          auf eine Bedarfsanalyse gelegt werden, die die jeweiligen
oder weniger kritisch diskutiert, allerdings fast ausschließlich   Vertreter*innen aus Sicht der Kinder, aus Sicht der Eltern, aus
aus der Perspektive eines außerhalb stehenden Beobachters          Sicht der Jugendhilfe und aus Sicht eines Experten für Eltern-
und nicht auch als Produzenten gegenwärtiger gesellschaftli-       trainings geben (in der Art von Impulsreferaten). Diese Bedar-
cher Verhältnisse. Hier besteht ein großer „blinder Fleck“, eine   fe sollen gemeinsam diskutiert werden. Ziel der Veranstaltung
Selbstvergessenheit der Profession, die zunächst verwundert,       ist es, eine Liste mit Ideen hinsichtlich Verbesserung der For-
bei einem Berufsstand, dessen alltägliches Geschäft darin be-      schung, der Therapie, der sozialen Hilfesysteme zu erstellen.
steht, mit Menschen einzuüben sich selbst zu reflektieren. Mit
der gesellschaftlichen Institutionalisierung von Psychotherapie    Geplante Beiträge:
und der damit einhergehenden Etablierung als Diskursmacht          •    Silvia Schneider: Sicht der Kinder und Jugendlichen
scheint der emanzipative Charakter von Psychotherapie immer             Psychotherapie
mehr verloren zu gehen. Selbst paradigmatische Begrifflichkei-      •    Petra Majunder: Sicht des Jugendamts
ten wie beispielsweise Empowerment, Gesundheitsförderung,
                                                                   •    Albert Lenz: Sicht der betroffenen Kinder und
Resilienz oder Achtsamkeit scheinen im neoliberalen Spiegel
                                                                        Jugendlichen
ihre emanzipatorische Strahlkraft zu verlieren und eher zu einer
Spaltung von individuellem psychischen Leid und den gesell-        •    Babette Renneberg: Sicht der Eltern und
schaftlichen Ursachen beizutragen.                                      Forschungsbedarf
Wir wollen in den Beiträgen diskutieren, welchen Stellenwert       Organisation:     Babette Renneberg, Berlin
Psychotherapie in unserer Gesellschaft einnimmt, durch wel-
che Mittel sie gesellschaftliche Verhältnisse mit hervorruft und   Hinweis: Im Rahmen des Symposiums wird der DGVT-Preis
bestimmt und wie das emanzipatorische Potential zu schützen        an Babette Renneberg verliehen.
bzw. weiterzuentwickeln wäre.

Geplante Beiträge:                                                 GP    K
•    Angelika Grubner: Die Psychotherapie als tragende Säule
     neoliberaler Ideologie                                        NeuroPsychotherapie – Szenen einer Ehe?!
Organisation:     Redaktionskommission (RDK) der DGVT              Der schwedische Film „Szenen einer Ehe“ aus den 1970er Jah-
                                                                   ren zeigt ein Ehepaar und seine Entwicklung, vom Interview als
                                                                   Musterehepaar, zu Streit, Versöhnung, Zerwürfnis, Scheidung
                                                                   und heimlicher Liebschaft. Ähnlich einer Partnerschaft entwi-
                                                                   ckelt sich auch die Zusammenarbeit unterschiedlicher prakti-

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Symposien des Kongresses 2018                                                               Symposien des Kongresses 2018

scher wie wissenschaftlicher Disziplinen häufig in verschiede-
                                                                  K     KJ
nen Phasen und geht durch bewegte Zeiten mit ungewissem
Ausgang. Dieses Symposium betrachtet das Verhältnis zwi-
schen Psychotherapie und Neurowissenschaften von der an-          Medienassoziierte Störungen bei Erwachsenen
fänglichen Euphorie und Verliebtheit, über die unvermeidliche     und im Kindes- und Jugendalter
Ernüchterung, das Zusammenleben im Alltag bis zu den Aus-
sichten auf eine gemeinsame Zukunft.                              Medienassoziierte Störungen, d.h. psychische Beeinträchti-
                                                                  gungen, die im Zusammenhang mit einer übermäßigen oder
Geplante Beiträge:                                                dysfunktionalen Nutzung des Internets, Smartphones etc. auf-
•    Maria Stein: NeuroPsychotherapie – Anfängliche             treten, sind ein Phänomen unserer Zeit. Entsprechend hoch
     Euphorie                                                     relevant ist eine umfassende klinische wie wissenschaftliche
                                                                  Reflektion und fachliche Auseinandersetzung mit diesem The-
•    N.N.: NeuroPsychotherapie – Ernüchterung
                                                                  ma aus möglichst vielen Perspektiven. Dieses Symposium soll
•    Gabriele Eßing: NeuroPsychotherapie – Alltag               daher unterschiedliche Blickwinkel zusammentragen und mit-
•    Nina Romanczuk-Seiferth: NeuroPsychotherapie –             einander diskutieren. Hierzu wird von den verschiedenen Refe-
     Gemeinsame Zukunft?!                                         renten der aktuelle Stand der Forschung zu den klinischen und
                                                                  neurobiologischen Grundlagen medienassoziierter Störungen
Organisation:     Nina Romanczuk-Seiferth, Berlin                 beleuchtet, aktuelle Fortschritte im Bereich der Behandlung
                                                                  und Prävention dieser Störungen betrachtet, negative wie posi-
                                                                  tive Wirkungen der Mediennutzung diskutiert sowie der Einfluss
BP     K                                                          auf die Entwicklung unserer Gesellschaft bedacht.

Psychotherapie und Beratung in Institutionen –                    Geplante Beiträge:
alles gleich oder doch anders?                                    •   Nina Romanczuk-Seiferth: Medienassoziierte Störungen
                                                                      – Diagnostische Einordnung und neurobiologische
Unser Versorgungssystem bietet eine Vielzahl an unterschied-          Grundlagen
lichen Beratungs- und Behandlungssettings für Erwachsene          •   Klaus Wölfling: Ergebnisse der ersten RCT ‚STICA‘
wie auch für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkran-           zur ambulanten Behandlung der Computerspiel- und
kungen. Obwohl ein Großteil der Versorgung Betroffener in In-         Internetsucht im Erwachsenenalter
stitutionen stattfindet und auch zahlreiche Psychotherapeuten
                                                                  •   Michael Borg-Laufs: Mediennutzung bei Kindern und
in institutionellen Settings tätig sind, werden dennoch die Be-
                                                                      Jugendlichen
sonderheiten der Beratung und Psychotherapie in Institutionen
durch Experten vergleichsweise wenig beachtet, diskutiert und     •   Diana Rieger (angefragt): Positive Wirkungen von Medien
vermittelt. Dieses Symposium wird daher verschiedene Blick-
winkel auf Beratung und Psychotherapie in Institutionen zusam-    Organisation:     Nina Romanczuk-Seiferth, Berlin;
menbringen, diskutieren und damit die Vielgestaltigkeit unserer                     Klaus Wölfling, Mainz
Profession beleuchten und den Austausch darüber befördern.

Organisation:     Nina Romanczuk-Seiferth, Berlin;
                  Lina Koch, Hergatz

26                                                                                                                           27
Symposien des Kongresses 2018                                                                Symposien des Kongresses 2018

GP     K                                                           K     TSP

Jeder Klient ist einzigartig, Migranten sind                       Schlechte Therapien
anders?! Wege zur psychotherapeutischen
Behandlung von Menschen mit                                        Aus Fehlern kann man lernen! Auch erfahrene TherapeutInnen
                                                                   machen Fehler und haben Fehler gemacht, die manchmal zu
Migrationshintergrund in der Regelversorgung
                                                                   wichtigen Schritten in ihrer professionellen Entwicklung führ-
Nach wie vor wird eine unzureichende psychosoziale Versor-         ten. In diesem Symposium sollen Probleme, die im therapeuti-
gung von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland         schen Prozess durch den / die TherapeutIn (mit-)verantwortet
angenommen. Dies scheint in besonderem Maße für ambu-              wurden, analysiert werden. Wir wollen in diesem Themenblock
lante und rehabilitative Behandlungsangebote zu gelten. In         ungünstige Therapieverläufe anschaulich beschreiben und ver-
der Diskussion um mögliche Gründe für die bestehende Fehl-         deutlichen, was solche Verläufe auch für die TherapeutInnen
versorgung wird vor allem den so genannten transkulturellen        bedeuten.
Kompetenzen der Praktiker eine entscheidende Rolle zuge-
                                                                   Organisation:     Andreas Veith, Dortmund;
wiesen. Allerdings ist vielfach unklar, was mit transkultureller
                                                                                     Ulrike Willutzki, Witten/Herdecke
Kompetenz in der psychosozialen Versorgung genau gemeint
sein könnte. Auch erleben viele Praktiker Verunsicherungen in
der Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund und
                                                                   K
fragen sich: Verstehe ich meine Klienten überhaupt und wer-
de ich verstanden? Brauche ich dafür spezielle Kompetenzen?
Wie sehen diese aus und wie können sie erlernt werden? Oder        Let’s talk about sex: Neue Entwicklungen der
braucht es eher spezielle Behandlungskonzepte?                     klinisch-psychologischen Sexualforschung in
Diesen und anderen Fragen rund um die psychosoziale Versor-        Deutschland
gung von Menschen mit Migrationshintergrund soll im Rahmen
des Symposiums nachgegangen und diskutiert werden, wie in          Die strukturierte Diagnostik und psychologische Therapie se-
der Praxis ein gegenseitiges Verstehen gelingen kann.              xueller Funktionsstörungen ist, im Vergleich zu anderen Stö-
                                                                   rungsbildern, weit weniger evidenzbasiert. In der klinischen
Geplante Beiträge:                                                 Praxis scheuen sich viele Kolleginnen und Kollegen sexuelle
•    Dietmar Cyscholl: Projekt transVer – transkulturelle          Probleme zu explorieren oder sexualtherapeutische Interven-
     Versorgung von Suchtkranken                                   tionen umzusetzen. In unserem Symposium wollen wir neue
                                                                   Entwicklungen der Sexualforschung vorstellen und klinisch-
•    Paul Mecheril                                                 relevante Studien beschreiben, die an deutschen Forschungs-
•    Ulrike Kluge                                                  instituten durchgeführt wurden. Das Ziel unseres Symposiums
                                                                   ist es, einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zu
Organisation:       Theresa Steinhäuser, Steffen Schödwell,        geben und Vorbehalte gegenüber dem Thema sexuelle Störun-
                    Berlin                                         gen abzubauen.

                                                                   Geplante Beiträge:
                                                                   •   Jürgen Hoyer: Sexuelle Funktionsstörungen: Wann und
                                                                       warum Verhaltenstherapie indiziert ist
                                                                   •   Anna-Carlotta Zarski, David Ebert, Matthias Berking:
                                                                       Internetbasierte begleitete Selbsthilfe für Frauen mit

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Symposien des Kongresses 2018                                                              Symposien des Kongresses 2018

     Genito-Pelviner Schmerz-Penetrationsstörung: vorläufige    Problem gesellschaftlicher Wahrnehmung, sondern auch der
     Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Studie        von Fachkräften. Hinzu kommt, dass sich mit den neuen Me-
•    Julia Velten: Wirkmechanismen von                          dien die Möglichkeiten verändern, Personen oder Gruppen zu
     achtsamkeitsbasierter Sexualtherapie: Erhöht               stigmatisieren. Es entstehen jedoch auch neue Möglichkeiten
     Achtsamkeit die sexuelle Erregung?                         für Anti-Stigmatisierungs-Kampagnen sowie die Selbsthilfe von
                                                                Betroffenen, sich gegen Stigmatisierungen zu wehren. Diese
Organisation:     Julia Velten, Bochum                          aktuellen Ergebnisse und Entwicklungen wollen wir in diesem
                                                                Symposium zur Diskussion stellen.
Hinweis: Im Rahmen des Symposiums wird der DGVT-För-
derpreis an Julia Velten verliehen.                             Organisation:      Irmgard Vogt, Frankfurt;
                                                                                   Jeannette Bischkopf, Kiel

K     GP
                                                                BP    TSP

Stigmatisierung von Menschen mit
psychiatrischen Diagnosen: Beständigkeit und                    Geschlechtssensibles Arbeiten in Therapie und
Wandel                                                          Beratung, Supervision und Coaching

Stigmatisierung von Menschen mit psychiatrischen Diagnosen      Welche Rolle spielt das Geschlecht in Therapie und Beratung,
ist ein Thema, das die Gesellschafts- und Sozialwissenschaf-    Supervision und Coaching?
ten spätestens seit der Veröffentlichung von Goffman’s Buch     Welche Prozesse werden maßgeblich vom Geschlecht der
„Stigma“ im Jahr 1963 beschäftigt. Aktuelle Studien zeigen,     handelnden Personen bestimmt oder beeinflusst?
dass sich in der westlichen Welt Ausmaß und Art der Stigma-     Doing Gender ist ein Prozess, in dem das Geschlecht in unter-
tisierung verändert haben. Einerseits hat die Stigmatisierung   schiedlichen Kontexten (wieder) hergestellt und bekräftigt wird,
von Menschen mit Diagnosen aus dem Bereich der Affektiven       also auch in Therapie- und Beratungssituationen.
Störungen, Angststörungen und Essstörungen abgenom-
                                                                Der Themenblock befasst sich mit „doing gender“ in Psycho-
men, diejenige von Menschen mit Schizophrenie-Diagnosen
                                                                therapie und Beratung und erkundet die unterschiedlichen Ri-
und von Menschen mit Suchterkrankungen hingegen zuge-
                                                                siken und Benefits, die damit verbunden sein können. Wenn
nommen. Daraus könnte man den Schluss ziehen, die Anti-
                                                                möglich soll auch der Komplex Genderkompetenz diskutiert
Stigmatisierungs-Bemühungen der letzten Jahrzehnte seien
                                                                werden: Was kann damit erreicht werden und welche Ausbil-
teilweise erfolgreich. Menschen mit psychiatrischen Diagno-
                                                                dungskonzepte gibt es?
sen befürchten dennoch weiterhin Ablehnung und vielfache
Formen von Stigmatisierung, wenn sie ihre Krankheiten of-       In den Beiträgen
fenlegen. In stark abgeschwächter Form findet man Vorurteile
und Tendenzen zur Stigmatisierung auch bei Fachkräften, wie     •    soll es um “doing gender” gehen: Wie nützlich ist der
Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, bei Pflege-        Ansatz für Psychotherapie, Beratung, Supervision und
kräften in der ambulanten und stationären Versorgung – ob-           Coaching?
wohl sie in Kontakt mit Menschen mit psychischen Störungen      •    sollen gendersensible Ansätze in Psychotherapie und
stehen und ein fundiertes Wissen über die entsprechenden             Beratung sowie genderkompetente Supervision und
Störungen haben. Stigmatisierung ist demnach nicht nur ein           Coaching konkretisiert und Ergebnisse diskutiert werden.

                                                                Organisation:      Irmgard Vogt, Frankfurt;
                                                                                   Ute Sonntag, Hannover

30                                                                                                                           31
Symposien des Kongresses 2018                                                           Symposien des Kongresses 2018

                                                                Weitere Symposien zu folgenden Themen sind in Planung:
BP    KJ

                                                                State-of-the-Art Depression
Psychische Erkrankung und Familie –
Perspektiven für die psychosoziale Praxis                       Organisation:   Eva-Lotta Brakemeier, Berlin
(Empirisch)
                                                                Beitrag der Forschungsgruppe um Franz
Eltern, die psychisch erkrankt sind, nehmen aus ihrer Erkran-
                                                                Caspar / Universität Bern
kung entstehende Belastungen und Probleme für ihre Familien
häufig wahr, fühlen sich in der Bewältigung aber meist allein   Organisation:   Franz Caspar, Martina Belz, Bern / Schweiz
gelassen und stehen Hilfen eher skeptisch gegenüber. Empo-
werment und (Mental) Health Literacy (Gesundheitskompetenz)
könn(t)en Schlüsselkompetenzen darstellen, um Zugangs-          Anknüpfung an das Kongress-Symposium von
schwellen zu Hilfen zu senken und Ressourcen zu stärken. In     2016: Endlich das Schweigen und Vertuschen
diesem Symposium sollen Potenziale und Grenzen der Empo-        überwinden: Von der sexualisierten, physischen
wermentperspektive anhand empirischer Studien zu (Mental)
                                                                und psychischen Gewalt in pädagogischen
Health Literacy und eines Gruppenprogramms zur Stärkung
von Ressourcen von Eltern mit psychischer Erkrankung aufge-     Institutionen
zeigt werden.
                                                                Organisation:   Heiner Keupp, München;
Organisation:    Patricia Wahl, Albert Lenz, Paderborn                          Bernhard Scholten, Landau

                                                                Ein Jahr nach der Reform der Psychotherapie-
                                                                Richtlinie
                                                                Organisation:   Länderrat DGVT / DGVT-BV

                                                                Positive Psychologie und Psychotherapie
                                                                Organisation:   Anton-Rupert Laireiter, Salzburg/Österreich;
                                                                                Ulrike Willutzki, Witten/Herdecke

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16. DGVT – Praxistage der Kinder-                                                   Round Table Gespräch(e)/Forum
    und Jugendlichenpsychotherapie
              am 04. und 05. November 2017 in Berlin
                                                            ROUND TABLE GESPRÄCH(E)/FORUM
                        Spiel-Raum-Therapie
                                                            Vertiefende Diskussion: Zur gesellschaftlichen
          Workshops zu folgenden Themen sind geplant:       Formatierung unserer Innenwelten oder
                                                            Psytizens: The making of...
                              Auf den Hund gekommen…
                           Das Eltern-Kind-Spiel-Training   Anknüpfend an das Symposium mit gleichnamigem Titel (s. S.
           Einführung in das Therapeutische Puppenspiel     14) will dieser Round Table die im Symposium begonnene Dis-
                             Klopfen und Co. mit Kindern    kussion zusammen mit den ReferentInnen vertiefen. Die Orga-
                       Kinderorientierte Familientherapie   nisatoren des Round Table werden mit einem filmischen Intro
                  Parent-Child Interaction Therapy (PCIT)   die Fortführung der Diskussion einleiten. Die Teilnahme am vo-
                        Personenzentrierte Spieltherapie    rausgehenden Symposium ist für die Teilnahme am Gespräch
                                Therapeutisches Zaubern     hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.
                                                   u.v.m.
                                                            Organisation:     Lothar Duda, Dortmund;
                                                                              Manfred Wiesner, Eugene Epstein,
                                                                              Oldenburg

                                                            Alte Patient*innen – Wie können wir die
                                                            psychotherapeutische Versorgungspraxis und
                                                            Aus-/Fortbildung verbessern?
                                                            In der „Gesellschaft des längeren Lebens“ sind alte – und be-
                                                            sonders sehr alte – Menschen die am stärksten wachsende
                                                            Patient*innengruppe im Versorgungssystem. Allerdings hinkt
                                                            momentan die Versorgungsrealität dem Versorgungsbedarf
                                                            noch stark hinterher. Dies gilt in besonders starkem Maße auch
                                                            für die psychotherapeutische Versorgung. Wie kann es in Zu-
                                                            kunft gelingen, ältere Menschen besser zu erreichen, um der
Informationen                                               Unterversorgung zu begegnen? Wie kann Psychotherapie mit
                                                            alten Menschen stärker in die Ausbildungscurricula und die
und Anmeldung                                               Fortbildung integriert werden? Welche speziellen Versorgungs-
                                                            formate werden für die Arbeit mit älteren Patient*innen benö-
Deutsche Gesellschaft für
                                                            tigt? Mut zur Innovation ist gefragt!
Verhaltenstherapie e. V.
Fort- und Weiterbildung                                     Organisation:     Eva-Marie Kessler, Berlin
Tel: 07071 - 94 34 - 34
Postfach 13 43
72003 Tübingen

E-Mail: fortbildung@dgvt.de
www.dgvt-fortbildung.de

                                                                                                                       35
Round Table Gespräch(e)/Forum                                                                   Round Table Gespräch(e)/Forum

Zukunft der Psychotherapie – Psychotherapie                          schiedliche verhaltenstherapeutische Verfahren, wie etwa kVT,
der Zukunft                                                          EFT, ACT, FAB, CFT usw., das Einbringen des Therapeuten
                                                                     und die Haltung(en) und Rollengestaltung(en) im Sinne eines
Es sollen aus verschiedenen Perspektiven Vorstellungen von           wirkungsvollen therapeutischen Prozesses nutzen, und diese
einer zukünftigen psychotherapeutischen Versorgung darge-            Erfahrungen gemeinsam diskutieren.
stellt und anschließend, unter Beteiligung der ZuschauerInnen,
diskutiert werden.                                                   Organisation:    Nina Romanczuk-Seiferth, Berlin, unter
                                                                                      Mitarbeit von Mareile Rahming,
Gewünschte Beiträge:                                                                  Ralf Steinkopff, Ronald Burian u. a.
Wie könnte eine gute psychotherapeutische Versorgung aus-
sehen:
•    Aus PatientInnensicht?                                          Weitere Veranstaltungen zu folgenden Themen sind in
•    Aus Sicht der Psychotherapieforschung?                          Planung:
•    Aus Sicht der Gemeindepsychologie / integrierten
     Versorgung?                                                     ...rückwärtsgewandt und gerade dadurch nach
•    Aus Sicht der Kostenträger / Krankenkassen?                     vorne blickend
Organisation:      Oliver Kunz, Mülheim                              Organisation:    Rudolf Abrams, Rosengarten-Sottorf

Therapie von Mensch zu Mensch –                                      Psychotherapieausbildung in der DGVT:
Die Haltung(en) und Rolle(n) des Therapeuten in                      Inspirationen, Irritationen, Identitäten
modernen VT-Verfahren
                                                                     Organisation:    Steffen Fliegel, Münster;
Psychotherapien sind so bunt und vielfältig, wie die Menschen,                        Sandra Münstermann, Bielefeld;
die sie durchführen. In der modernen Verhaltenstherapie rückt                         Andreas Veith, Dortmund
daher immer mehr in den Fokus, welche Therapieeffekte direkt
mit der Rolle des Therapeuten und dem jeweiligen Verhalten
gegenüber dem Patienten zusammenhängen. Wichtig sind hier
etwa solche Situationen, wo der Therapeut sich jenseits der
klassischen Rollendefinition (i.d.R. als Experte) z.B. in Form von
Selbstoffenbarungen in den Therapieprozess einbringt. Der
Therapeut gestaltet die Therapeutenrolle zudem durch seine
jeweilige Haltung im Umgang mit Menschen und mit sich selber
maßgeblich. Dies eröffnet die Möglichkeit, den Therapiepro-
zess zu befördern und eine Therapie „von Mensch zu Mensch“
– im Kontrast zu „von Therapeut zu Patient“ – zu gestalten.
Dieser Round Table soll daher aus verschiedenen Blickwinkeln
und praxisnah auf die Frage schauen, in welcher Form unter-

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Angebote für DGVT-PiAs

  8. sommerakademie
                                                              SeMinArreiHen
                                                         ANGEBOTE FÜR DGVT-PIAS

                                                         Workshop (kostenfrei):
  der DGVT Fort- und Weiterbildung                       Fallverständnis und Fallkonzeption nach dem
                                                         Berner Ansatz
                                                         Der Workshop soll einen Überblick der „Berner Kriterien“ im
               21. – 23. Juni 2018                       Rahmen des konsistenztheoretischen Therapiekonzeptes bie-
            in Rostock-Warnemünde                        ten. Dabei sollen insbesondere folgende, für die Beurteilung der
                                                         Fallberichte im Rahmen des MAS PTVT der Universität Bern
                                                         relevante, Kriterien eingehender betrachtet werden:
                                                         1.   Die Motive eines Patienten sollten differenziert betrachtet
                                                              werden.
                                                         2.   Den Ressourcen des Patienten sollte angemessene Auf-
                                                              merksamkeit gewidmet werden, insbesondere auch der
                                                              Frage, wie sie in der Therapie genutzt werden können.
            Fortbildung an der Ostsee                    3.   Stärkere und vor allem anhaltende / wiederkehrende Emo-
„Spiritualität und Sinnsuche                                  tionen, positive wie negative, sollten aus dem Funktionie-
                                                              ren des Patienten und der Situation, in der sie auftreten,

  in der Psychotherapie“                                 4.
                                                              verstehbar sein.
                                                              Die Therapiebeziehung mit ihren besonderen Anforderun-
                                                              gen und Möglichkeiten sollte reflektiert und geplant wer-
        Qualifizieren und Regenerieren                        den.
                                                         5.   Ein Minimum an Überlegungen zum Bezug auf das Sys-
                                                              tem sollte vorhanden sein.
                                                         6.   Reflexion über die Therapie: Es muss nicht alles perfekt
                                                              gelaufen sein, eine gute Analyse von therapeutischen Feh-
                                                              lern kann wertvoller sein als eine simple, ganz glatt gelau-
                                                              fene Therapie.
                                                         Die einzelnen Punkte sollen an Beispielen vertieft werden, zu-
                                                         dem soll Platz für breiter gestreute Anliegen (z.B. konzeptuelle
                                                         Fragen, theoretische Hintergründe, etc.) vorhanden sein. Der
                                                         Workshop richtet sich vor allem an Teilnehmer, welche eine
                                                         Fallkonzeption im Rahmen des Berner MAS PTVT einreichen
                                                         müssen.
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie e. V.
Fort- und Weiterbildung                                  Organisation:     Dominique Holstein, Bern/Österreich
Postfach 13 43, 72003 Tübingen
Tel. 0 70 71 - 94 34 - 34
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