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KUNZ
DAS STADTTEILMAGAZIN Ausgabe 24 | 07.2021
Strandleben in Tegel
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2
VORWORT
Liebe Tegeler und Reinickendorfer, liebe Nachbarn,
der Sommer ist da – und mit ihm hat sich auch die Corona-La- menade beobachten. Auf den Sportanlagen herrscht wieder
ge deutlich entspannt. Einfach mal wieder mit der Familie im rege Aktivität und im Strandbad Tegel und den umliegenden
Lieblingsrestaurant oder mit Freunden im Biergarten sitzen, Badestellen wird im kühlen Nass des Tegeler Sees gebadet.
darauf haben wir alle lange gewartet. Das Treiben bei uns in Dennoch: die vergangenen 1,5 Jahre waren für sehr viele
Tegel, in der Berliner Straße, der Fußgängerzone aber auch in Menschen belastend. Nicht wenige haben persönlich oder
den vielen Nebenstraßen wird bunter. Die Plätze und Grün- wirtschaftlich unter der Situation gelitten. Ich denke da vor al-
lem an die Familien mit Kindern aber natürlich auch an die vie-
len Menschen, die ihren Lebensunterhalt durch selbständige
Arbeit verdienen. Und auch wenn es natürlich positiv ist, dass
mit jedem Tag „Normalität“ das Zurückliegende ein wenig in
den Hintergrund rückt, muss uns klar sein, dass die wirtschaft-
lichen Folgen und Herausforderungen für unser Tegel enorm
sein werden.
Es kann sein, dass ich mich wiederhole, aber die Botschaft
ist mir so wichtig, dass ich sie hier noch einmal unterstreichen
will: Wer dazu beitragen möchte, dass unsere kleinen Ge-
schäfte, Läden, Restaurants, Kneipen und Cafés morgen noch
da sind, der muss sie heute bewusst unterstützten. Wenn
wir verhindern wollen, dass die Fußgängerzone, dass unsere
kleinen Nebenstraßen mit ihrer Vielfalt aussterben, müssen
wir gerade jetzt auch darüber nachdenken, wo und wie wir
einkaufen. Während einige wenige Milliardengewinne ver-
zeichnen, müssen sich viele Menschen aus unserem Kiez, aus
unserer Nachbarschaft um ihre Existenz sorgen. Gerade jetzt
müssen wir hier zusammenhalten. Bitte helfen Sie mit!
Nun wünsche ich Ihnen aber erst einmal viel Spaß beim Le-
sen!
Felix Schönebeck, Vorsitzender von „I love Tegel e.V.“ und
Bezirksverordneter für Reinickendorf
anlagen sind gut gefüllt, genauso wie die Außenbereiche der
Restaurants, Bars und Cafés. Auch die ersten gut besetzten Ihr
Dampfer, die zu einer Rundfahrt über den Tegeler See und die
Havel starten, kann man in diesen Tagen an der Greenwichpro- Felix Schönebeck
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Fax 030/433 82 81 Gilt aus gesetzlichen Gründen nicht bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.
Impressum Anzeigen + Herstellung: Redaktion wiedergeben. Die nächste Ausgabe des
Herausgeber: Wiesjahn Satz- und Druckservice, Tegelportal erscheint am
Michael Grimm Schulstr. 1, 13507 Berlin Für die Inhalte und Darstellung der 16. August 2021,
Brunowstr. 51, 13507 Berlin Tel.: 43 40 09 46, Fax: 43 40 09 48 Anzeigen zeichnen die jeweiligen
E-Mail: wiesjahn-druck@web.de Inserenten verantwortlich. Ände- Anzeigenschluss ist der
Redaktion: Die Anzeigen unterliegen dem rungen und Irrtum vorbehalten. 9. August 2021.
Michael Grimm, Copyright-Schutz. Namentlich ge- Für unverlangt eingesandte Ma-
Postf. 136, 13471 Berlin kennzeichnete Beiträge müssen nuskripte und Fotos übernehmen
E-Mail: info@tegelportal.de nicht unbedingt die Meinung der wir keine Haftung.
3
MUSEUM REINICKENDORF / HUMBOLDT-BIBLIOTHEK
Sommerferien-Angebote des MINT-Sommerferienprogramm
Museums Reinickendorf Aktuell handelt es sich um ein Online-Angebot.
In den Sommerferien sind Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren Sollten auf Grund von Veränderungen in der Infektionsschutz-
wieder zu offenen Angeboten und Aktivitäten des Museums verordnung wieder Veranstaltungen in der Bibliothek möglich
Reinickendorf eingeladen: sein, wird das hier angekündigte Programm hoffentlich vor Ort
Unter dem Motto „Feuer, Flachs und Flechtwerk“ wird das in der Humboldt-Bibliothek stattfinden. Wir informieren zeit-
germanische Gehöft mit Wohnstallhaus, Speicherhaus und nah!
Webhaus im Museumsgarten zum Leben erweckt. Kinder er-
fahren, wie die Menschen hier früher gelebt haben. Sie kön-
nen ausprobieren, selbst Feuer zu machen, Mehl zu mahlen Während der Sommerferien sind Kinder eingeladen, immer
und Brot zu backen. Auf dem Hof sind die Kinder eingeladen, Mittwochs von 11:00-12:00 Uhr mit Horizontereignis zu expe-
einer Vorführung bei der Flachsverarbeitung zuzusehen und rimentieren und zu programmieren.
selbst mitzumachen. Gezeigt werden die Arbeitsgänge und Die Teilnahme ist kostenfrei.
Gerätschaften von der Pflanze bis zur Kleidung. Natürlich wird Anmeldungen bitte unter: humboldt-bibliothek@reinicken-
am Ende das frisch gebackene Brot verkostet. Termine sind am dorf.berlin.de
30. Juni oder 6. Juli 2021 jeweils von 10 bis 14 Uhr. Die Teil-
nahme ist entgeltfrei. Hier stellen wir euch die beiden Programmreihen Scratch in
Wer gerne die Stadt erkunden möchte, kann sich am 21. Bewegung und Entdecker*innen-Club vor:
oder 28. Juli zwischen 10 und 11 Uhr zu einer Schnitzeljagd auf
die Spuren der Brüder Humboldt begeben und dabei knifflige Entdecker*innen-Club
Rätsel lösen. Treffpunkt ist an der Dorfkirche Alt-Tegel, Alt-Te- Kann man Schleim essen? Wie funktionieren Raketen? Wie
gel 39a, 13507 Berlin. Von dort aus können die Kinder selb- trinken eigentlich Blumen und Bäume?
ständig oder in Begleitung eines Erwachsenen losziehen. Die Wenn dich solche und viele andere Fragen interessieren,
Teilnahme kostet 3 € pro Kind. bist du beim Entdecker*innen-Club genau richtig. Kleine For-
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erfor- scher*innen können hier mit uns zusammen Experimente
derlich. durchführen, basteln und Fragen stellen.
Kontakt für „Feuer, Flachs und Flechtwerk“: Alle zwei Wochen treffen wir uns mittwochs und führen
Museum Reinickendorf Experimente vor, die ihr zuhause mitmachen könnt. Was ihr
Alt-Hermsdorf 35 dafür jeweils braucht, seht ihr unten in der Liste. Das meiste
13467 Berlin davon habt ihr wahrscheinlich sowieso schon zuhause.
E-Mail: museum@reinickendorf.berlin.de Alter: Junge Forscher*innen von 7 bis 12 Jahren.
Tel.: 030 – 90294 6460 Eltern dürfen natürlich auch mitmachen.
Teilnehmendenanzahl: 12
Kontakt für die „Humboldt-Schnitzeljagd“:
Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte 14.07.2021: (Essbarer) Schleim
Tel.: 030 – 66 30 15 38 Für das Experiment braucht ihr: Messbecher, Schüssel (groß),
Küchenwaage, Speisestärke (eine Packung), Chiasamen (unge-
fähr 50g), Lebensmittelfarbe, Wasser
28.07.2021: Wie funktionieren Raketen?
Wir bauen unsere eigenen Raketen!
Für das Experiment braucht ihr: ca. 3-4 Me-
ter Wolle (oder eine andere Schnur), Schere,
1 Teelöfel, Kreppklebeband, Klebestift.
Für dieses Experiment liegt ab dem
21.07.2021 nachmittags eine Box für euch in
der Humboldt Bibliothek bereit.
Kinder bei der Flachsverarbeitung im germanischen Gehöft www.tegelportal.de
Foto: Museum Reinickendorf
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Für Sie geöffnet: Brunowstraße 56
Di–Fr 9:00–18:00 13507 Berlin
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REINICKENDORF
VERANSTALTUNGEN IM Wettbewerbsteilnehmer können von Einzelpersonen, Interes-
sengemeinschaften, Organisationen, Arbeitsgruppen und als
RAHMEN DES PROJEKTES Eigenbewerbung eingereicht werden. Voraussetzung ist ein
ehrenamtliches Engagement von mindestens 6 Monaten im
Bezirk Reinickendorf. Bis zum 10. September 2021 besteht die
vivo – Kulturkirche Möglichkeit, Bewerbungen im Büro der Beauftragten für Men-
am See schen mit Behinderung, bevorzugt per E-Mail, einzureichen:
Regina Vollbrecht
Juli 2021 Beauftragte für Menschen mit Behinderung von Berlin-
Reinickendorf
Die Veranstaltung findet in der Evangelischen Dorfkirche Eichborndamm 215, 13437 Berlin
Alt-Tegel, Alt-Tegel 39a, 13507 Berlin, statt. Tel: 030 90294-5007
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. E-Mail: regina.vollbrecht@reinickendorf.berlin.de
Erreichbar mit U6, S25 und den Bussen 124, 125, 133, 220, 222 oder behindertenbeauftragte@reinickendorf.
berlin.de
Die Jury besteht auch in diesem Jahr wieder aus Mitgliedern
Samstag, 24. 7, 18 Uhr | Ev. Dorfkirche Alt-Tegel | des Reinickendorfer Beirats für Menschen mit Behinderung.
Sie übernimmt die Auswahl der Ehrenpreisträgerinnen und
Die gute halbe Stunde Ehrenpreisträger. Die feierliche Vergabe des Ehrenpreises
Sommerliche Orgelmusik mit Markus Fritz - eine Veranstal- erfolgt am 22.11.2021 im Rahmen des Behinderten- und Se-
tung im Rahmen des Orgelbandes 2021 – mit Musik von Sa- niorenparlamentes. Die Ehrungen werden von Bezirksstadtrat
muel Scheidt, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Jan Janca u.a. Uwe Brockhausen und der Beauftragten für Menschen mit Be-
Fröhlich-beschwingt und träumerisch-nachdenklich, so kann hinderung, Regina Vollbrecht gemeinsam vorgenommen.
man die Pole des Programms beschreiben. Musikstücke ganz Bezirksstadtrat Uwe Brockhausen: „Ihr ehrenamtliches En-
unterschiedlicher Stilistik setzt Kantor Markus Fritz an diesem gagement erleichtert den Alltag für Menschen mit Handicap
Sommerabend in Beziehung zueinander. Lassen Sie sich von sehr und verbessert die Lebensqualität von Betroffenen. Die
freudiger Musik inspirieren und genießen Sie die Entspannung Verleihung des Ehrenpreises ist mir ein besonderes Anliegen,
meditativer Klänge! um ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auch öffentlich
meinen Dank für ihre freiwillige wertvolle Arbeit auszuspre-
Eintritt frei | www.vivo-kulturkirche.de chen.“
vivo-Veranstaltungen in Pandemie-Zeiten –
Stand 15. Juni 2021:
Wegen der geltenden Abstandsregeln stehen nur 70 Plätze
zur Verfügung, die jeweils von ein oder zwei Personen eines
Haushalts besetzt werden können. Die maximale zulässige Be-
sucherzahl beträgt 100.
Voraussetzung für den Besuch ist der Nachweis über voll-
ständigen Impfschutz, Genesen-Status oder ein negativer ak-
tueller Test.
Ihre Kontaktdaten werden registriert. Das ist auch per Lu-
ca-App möglich.
Damit die Veranstaltung zur angegebenen Zeit beginnen
kann, kommen Sie bitte rechtzeitig. Reservierungen sind lei-
der nicht möglich
Bitte tragen Sie während der gesamten Veranstaltung eine
medizinische Maske.
Selbstverständlich gelten auch die allgemein üblichen Hygie
neregeln.
Verleihung des Reinickendorfer
Ehrenpreises 2021
Auf Initiative von Bezirksstadtrat Uwe Brockhausen (SPD) wird
in diesem Jahr zum achten Mal der Reinickendorfer Ehrenpreis
vergeben. Da die Preisverleihung im vergangenen Jahr entfal-
len musste, werden wir in diesem Jahr die Preisträger aus dem
Jahren 2020 und 2021 küren. Der Ehrenpreis wird an Personen
verliehen, die sich ehrenamtlich für Menschen mit Behinde-
rungen im Bezirk Reinickendorf einsetzen.
In vielen Bereichen des öffentlichen und sozialen Lebens
kann auf die Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer nicht verzichtet werden. Das ehrenamtliche En-
gagement verbessert die Lebensqualität von Menschen mit
Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Es ist eine
wertvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten.
Die Preisverleihung würdigt diese so wichtige Arbeit in unse-
rem Bezirk. Vorschläge für Wettbewerbsteilnehmerinnen und 5
REINICKENDORF / ANZEIGE
Eheschließungen in Außenstellen wieder ab August!
Aufgrund der Pandemie wurden die Eheschließungen in den in Außenstellen anbieten können. Hierfür stehen Lokalitäten
Außenstellen des Standesamtes Reinickendorf eingestellt. Ab mit einem ganz besonderen Charme zur Auswahl.“
August können diese wieder aufgenommen werden, da dann
genügend Standesbeamtinnen und Standesbeamte einen voll- Link: https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-
ständigen Impfschutz aufweisen. Die Hochzeiten können so in verwaltung/aemter/amt-fuer-buergerdienste/standesamt/
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den bekannten Außenstellen vorgenommen werden. Eine Lis- artikel.80280.php
te der möglichen Außenstellen finden sie auf der Homepage
des Standesamtes. Termine sind teilweise noch ab September
frei.
In den Außenstellen müssen selbstverständlich die zu dem
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Das Auf- und Abhängen sichere und bequeme Handhabung“, so Peter Biberger, der den
von Gardinen lässt sich Gardinenlift patentieren ließ und als Inhaber die Produktion und
mit dem praktischen Gar- den Verkauf vom Gardinenlift seit 2004 betreibt.
dinenlift um ein Vielfaches
erleichtern, denn mit dem Durch die einfache Montage kann jede handelsübliche Gardinen-
Gardinenlift entfällt das stange oder Deckenschiene damit übernommen werden. Zur
„Klettern“ auf der Leiter, Bedienung des Gardinenlifts stehen drei Varianten zur Auswahl:
das nicht selten zu Un- Der Feststellautomat – vergleichbar mit einem Rollo –, der Kur-
Der Gardinenlift ermöglicht eine fällen im Haushalt führt. belautomat sowie die Motorvariante. Die Produktionsstätte mit
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sichere und bequeme alle Haushalte passt, sorgt Am Zeppelinpark 55 in 13591 Berlin-Staaken,
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REINICKENDORF
Frischer Wind für Reinickendorf
Alexander Kulpok war über 50 Jahre in der SPD. Dirk Stef- rei. Außerdem ist es keine „Schmuddelpartei“ wie die AfD mit
fel war Vorsitzender der CDU Tegel und über 35 Jahre in der sehr zweifelhaften Mitgliedern.
CDU- Vor wenigen Wochen sind beide aus Ihren Parteien
ausgetreten und haben sich bei den FREIEN WÄHLER wieder- Steffel: Auch auf Landesebene sind wir hervorragend aufge-
gefunden, um gemeinsam bei den Wahlen im September zu stellt. Der markante frühere FDP-Politker Marcel Luthe war
kandidieren. Wir haben uns mit beiden unterhalten. der Macher der Initiative „PRO Flughafen Tegel“, Polizeidirek-
tor Prof. Knape und Jugendschützer Carsten Stahl sind mehr
Herr Kulpok, warum haben Sie die SPD verlassen? Praktiker als das gesamte Personal der anderen Parteien.
Kulpok: Es was ein Schritt der sich seit Jahren aufgebaut hat. Wie haben Sie persönlich zueinander gefunden?
Ihre Ziele hat die Partei verloren - und die Partei hat sich ge-
wissermaßen von mir weg entwickelt. Steffel: Ich habe Alexander Kulpok als Kandidat der SPD sehr
geschätzt. Ich kannte ihn ja schon als Kind aus der Abend-
Und bei Ihnen Herr Steffel? Sie waren doch sogar stellvertre- schau und hatte immer großen Respekt. Er hat rhetorische
tener Kreis- und Fraktionsvorsitzender. Fähigkeiten und denkt zwei Schritte weiter und ist eine Per-
sönlichkeit und jung geblieben. Ich finde es passt und macht
Steffel: Die Zerstrittenheit in Reinickendorfer CDU war Spaß mit ihm.
schlimm. Der Verband hat sich gespalten und es gab sehr viele
Austritte. Die Ziele Harmonie und Geschlossenheit sind Ver- Kulpok: Dirk Steffel hat sich in den vergangenen Jahren als
gangenheit. Es zählten nur noch Posten und Mandate. Die Per- Macher im Bezirk hervorgetan. Er schafft Vertrauen, ist Team-
sonalpolitik war nicht mehr die, für die ich aus Überzeugung spieler und stand immer zu seinem Wort. Auf ihn ist Verlass!
Wahlkampf machen möchte. Armin Laschet kam noch dazu …
Vielen Dank. Wir werden Ihren Weg bis zur Wahl weiter be-
Und warum gerade FREIE WÄHLER? obachten.
Steffel: Die Ziele und das Wahlprogramm sind Klasse. Ich habe Alexander Kulpok war in den 70er Jahren als Moderator und
mich dort sofort wiedergefunden. Konservative, liberal und Kommentator bei SFB ein fester Begriff. Der ehemaligen Re-
unverbraucht. Ihre Leser sollten es sich im Internet durch- denschreiber von Willy Brandt war über 50 Jahre in der SPD
lesen. Es passt einfach. Wir haben in Bayern als Regierungs- tief verwurzelt und Kandidat für den Bundestag. In den ver-
partner gezeigt, dass wir erfolgreiche Politik umsetzen können gangenen Jahren kam es immer mehr zum Bruch zwischen der
und sind eine sehr gute Alternative. SPD und ihm. Am 27. September kandiert er für das Abgeord-
netenhaus in Heiligensee, Tegelort und Teilen von Tegel.
Kulpok: War bei mir ganz ähnlich. Dazu kommt das gute An-
gebot an Kandidaten. Wir sind im Bezirk gut aufgestellt und Dirk Steffel hat sich als Vorsitzender der CDU Tegel (1996-
bringen neue Ideen ein. Außer Dirk Steffel und mir gibt es 2021) und seinen insgesamt „64. Tegeler Gesprächen“ einen
viele mit Alltagserfahrung, die fest im Leben stehen. Unsere bekannten Namen gemacht. Er war 30 Jahre Bezirksverord-
Vorsitzende im Bezirk Nora Ferge ist eine engagierte Lehrerin, neter und kandidiert nun als Spitzenkandidat bei den FREIEN
Olaf König war jahrzehntelang Geschäftsführer einer Drucke- WÄHLERN im September in Reinickendorf.
Dirk Steffel und Alexander Kulpok beim Gespräch an der Humboldt-Büchrei in Tegel Foto: Christian Duxa 7
TEGEL
Postwerk Tegel: Neues Arbeiten Eine „Kiezkutsche“ für Tegel –
im alten Postamt 27 Ausleihe kostenlos möglich
Wo einst fleißig sortiert und gestempelt wurde soll schon bald Sie planen ein Picknick im Grünen oder einen Großeinkauf?
ein schöpferischer Wind durch die neuen Büroflächen wehen. Dann können Sie sich ganz unkompliziert das Lastenrad „Kiez-
Das Postamt 27 in der Grußdorfstraße 3 wurde bereits wäh- kutsche“ ausleihen. Das umweltfreundliche Fahrzeug kann
rend der Bauphase von einer historischer Amtsstube zu einem kostenlos bis zu drei Tage lang genutzt werden. Voraussetzung
zeitgenössischen Ausstellungsort, lichtdurchfluteten Kunst- dafür ist lediglich eine Reservierung auf www.flotte-berlin.de.
werk oder auch zur Verkaufsfläche der besonderen Art um- Die Abholung und Rückgabe erfolgt jeweils von Montag bis
funktioniert. Freitag in der Zeit von 9:00 bis 14:00 Uhr und von 15:00 bis
Das POSTWERK besteht aus zwei denkmalgeschützten ehe- 17:00 Uhr sowie samstags in der Zeit von 9:00 bis 13:00 Uhr
maligen Postgebäuden, innerhalb welcher die Obergeschosse beim Fernsehhaus Gaedke in der Ziekowstraße 114.
und das Dachgeschoss modernisiert und zusammen mit dem
Neubau im ruhig gelegenen Innenhof zu neuen Büros fertig-
gestellt werden.
Die ehemalige Post-Immobilie besticht durch große Fenster,
hohe Decken und eine einzigartige, denkmalgeschützte Fassa-
de, während der Neubau mit modernen, loftartigen Grundris-
sen und hochwertiger Ausstattung eine besonderes Arbeitsat-
mosphäre verspricht. Insgesamt entstehen hier rund 4000qm
Gewerbefläche.
Am bundesweit stattfindende Tag der Architektur am 25. Ju-
ni 2021 erhielten Interessierte spannende Einblicke in dieses
Architektur-Projekt. Michels Architekturbüro führte gemein-
sam mit Christopher Weiß vom Projektentwickler Glocken-
weiß durch das Tegeler Postwerk.
Während die Fassade des Altbaus die Epoche der vorletzten
Jahrhundertwende widerspiegelt, erinnern unterschiedliche
Elemente im Inneren eher an den Bauhausstil der 60er Jahre.
Ein besonderes Bonbon sind die aktuell noch unvermieteten
Räumlichkeiten im neu ausgebauten Dach des ehemaligen
Postgebäudes und die ehemalige Posthalle, in die mittels Stahl-
trägerkonstruktion eine Empore eingezogen wurde. Architek-
tur, Holzfassade und komplett umlaufende Dachterrasse des
Neubaus versprühen einen anderen, einen jüngeren Charme.
Eine eher ungewöhnliche Kombination aus Alt und Neu, die
Tegel architektonisch in Zukunft bereichern wird.
Die „Kiezkutsche“ ist ein solides dreirädriges E-Cargo Trike
von Bakfiets. Eine 7- Gang-Nabenschaltung und hydraulische
Bremsen sorgen für Fahrkomfort und Sicherheit. Die Ladekis-
te kann Lasten von bis zu 100 kg Gewicht transportieren und
ist 90-100 cm lang und 66-70 cm breit. Damit passen Speisen,
Getränke, Picknickdecke, Fußball, Federballschläger und Hän-
gematte für einen Tagesausflug ebenso problemlos hinein wie
ein größerer Einkauf. Auf dem Gepäckträger lassen sich wei-
tere 50 kg Lasten transportieren. Mithilfe von zwei umklapp-
baren Sitzbänken und Haltegurten lässt sich die „Kiezkutsche“
auch zum Transportmittel für bis zu vier Kinder umfunktio-
nieren. Die Idee der „Kiezkutsche“ war 2019 im Rahmen der
Mieterbeteiligung von Vonovia im Ziekowkiez entstanden. Da-
mals wurden in einer Mieterwerkstatt verschiedene Ideen zur
künftigen Mobilität in der Siedlung rund um die Ziekowstraße
diskutiert.
Wer sich vor einem Ausflug mit der „Kiezkutsche“ noch mit
Proviant versorgen will, hat eine Möglichkeit dazu direkt auf
dem Platz vor den Hochhäusern in der Ziekowstraße 112 und
114. Dort bietet die Bäckerei Domberger ihr vor Ort frisch ge-
backenes Sauerteigbrot und andere Leckereien an. Samstags
findet darüber hinaus an dieser Stelle auch ein Wochenmarkt
von 8:00 bis 14:00 Uhr statt, der ebenfalls auf Gespräche mit
den Mieterinnen und Mietern zurückgeht und von dem Unter-
nehmen gemeinsam mit verschiedenen Händlern umgesetzt
wurde.
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TEGELER GESCHICHTE(N)
Vom einstigen Badevergnügen und Zeltstadtleben in Tegel
Fortsetzung aus letzter Ausgabe
Erwähnt sei noch, dass es an der Uferpromenade gar eine drit-
te Badeanstalt gab. Am heutigen Borsighafen gelegen, gehörte
sie zum Restaurant „Seeschlößchen“, das Julius Klippenstein er Stelle wieder aufgestellt. Für Damen und Herren entstan-
besaß. Die Gaststätte musste in Folge des ersten Weltkrieges den je 15 x 27 m große Badebecken, während ein drittes Be-
schließen. Über die Badeanstalt sind keine Einzelheiten be- cken mit 20 x 27 m besonders groß für Kinder (Schwimmer und
kannt. Nichtschwimmer) zur Ausführung kam. Die Badefläche betrug
Wir betrachten nun die Städtische Badeanstalt Tegel, die et- insgesamt 2000 m². Vor den Badebecken entstanden Einzel-
wa 200 m nördlich der im Abbruch befindlichen Badeanstalt zellen, ausreichende Umkleideräume mit Kleiderablagen und
von Pieper entstand. Bei dem „Neubau“ wurde die Materiali- ein Erfrischungsraum. Der Boden der Badebecken wurde an-
en der Pieperschen Anlage wieder verwendet. Insofern wurde fangs durch Ausbaggerung von allen Verschmutzungen gesäu-
die alte Einrichtung im allerdings erweiterten Umfang an neu- bert und anschließend mit reinem Flusssand aufgeschüttet.
10TEGELER GESCHICHTE(N)
Wir blicken nun zur Liepe, der vielleicht unter diesem Na-
men weniger bekannten Bucht des Tegeler Sees. Sie grenzt an
die Halbinsel Reiherwerder, auch das Forsthaus Tegelsee ist
nicht weit entfernt. Hier befindet sich ja auch heute noch eine
kleine Badestelle.
In welchem Zeitraum hier das Freibad Tegel bestand, ließ
sich bisher nicht eindeutig ermitteln. Ein Zeitungsartikel aus
dem Jahre 1928 erwähnt in diesem Zusammenhang einen uns
nun schon bekannten Namen: Carl Pieper. Er richtete mit Mo-
torbooten vor dem ersten Weltkrieg eine Überfahrt-Möglich-
keit zur Liepe ein. Im dortigen Freibad herrschten „tolle Zu-
stände“, wie sie Pieper bereits in seinem „Seebad Ostende“
kannte. 18 Polizisten in Zivil sollen hier ein halbes Jahr lang
Ordnung gehalten haben, um dann machtlos zu sein. „Rüpel-
hafter Terror“ setzte ein, bis Pieper die Haupträdelsführer aus
der Schlägerkolonne zur Aufrechterhaltung der Ordnung an-
warb. Schnell herrschte fortan Ruhe. Der Badebetrieb entwi-
ckelte sich jetzt so gut, dass an heißen Sommersonntagen des
Jahres 1910 etwa 15000 (?) Personen mit drei Motorbooten
nach dem Bad übergesetzt wurden. Dieser Betrieb musste
dann unerwartet eingestellt werden. Eine Begründung hier-
für ist im oben erwähnte Zeitungsartikel aber nicht schlüssig.
Dort wird berichtet, dass nach dem Krieg der bekannte Zweck-
verband, der Vorläufer der Eingemeindung, entstand und dem
Tegeler Bademeister (Pieper) die Bootsanlegestellen entzog.
Der Zweckverband entstand bereits 1912, der Krieg begann
Ein farbiger Anstrich des Bauwerks vermittelte den Eindruck 1914 und die Eingemeindung erfolgte 1920. Dass bereits der
eines Neubaus, der sich „harmonisch in die schöne Landschaft Zweckverband zu einer Einstellung des Motorbootverkehrs
einfügte“. Da die Arbeiten des Bezirks-Hochbauamtes „aufs führte, ist eher unwahrscheinlich.
Eifrigste“ betrieben wurden, konnte die Städtische Badean- Im September 1915 wurde das Baden im Tegeler See außer-
stalt Tegel bereits am 15.6.1926 ihren Badebetrieb aufneh- halb der zugelassenen Badeanstalten und Freibäder auch auf
men. Pächter der Anstalt wurde – Carl Pieper! Zur Aufstellun- der Strandfläche, die 50 m nördlich des Landvorsprungs ge-
gen über die Eintrittspreise ist ergänzend zu erwähnen, dass genüber der Insel Scharfenberg (Scharfenberger Enge) begann
Erwerbslose werktags von 13 – 16.30 Uhr die Bäder in der und mit dem Aufhören des Altholzbestandes ihr Ende fand, bis
Flußbadeanstalt Tegel, wie sie auch genannt wurde, kostenlos auf weiteres verboten.
besuchen konnten. Am 24.6.1920 berichtete eine Zeitung über eine Sitzung der
Schon bald mussten morsche Bretter, die ja noch von der al- Tegeler Gemeindevertreter: Für das Freibad am Tegeler See
ten Badeanstalt stammten, ausgetauscht werden. Es erfolgte werden die Mittel bewilligt. Es soll verlegt und noch vor Beginn
aber keine vollkommene Erneuerung des Fußbodens, so dass der Ferien eröffnet werden. Schon am 9.7.1920 war dann zu
im März 1929 eine Zeitung die Befürchtung äußerte, dass Be- lesen:
sucher durch die morschen Bodenbretter brechen könnten. Tegel. Ein Freibad. Die Gemeindeverwaltung hat sich
Zumindest ab 1933 war der Gastwirt Max Hempel Pächter wegen der vielen Todesfälle durch Ertrinken entschlos-
der Städtischen Badeanstalt Tegel, bis sie 1936 abgerissen sen, ein Freibad einzurichten. Es befindet sich gegen-
wurde. Damit endete die Möglichkeit, an der Uferpromenade über der Insel Scharfenberg, unweit Tegelort. Der Ein-
in einer Bade- trittspreis beträgt für Erwachsene 30 Pf., für Kinder 15
anstalt baden zu Pf. Unglücksfälle dürften hier vermieden werden kön-
gehen. Ob hier nen, da Badewärter mit Rettungsbällen zur Stelle sind.
danach noch Außerdem sind Garderoben dort, ähnlich wie im Frei-
„frei“ gebadet bad Wannsee. Das Publikum wird im eigenen Interesse
wurde, ist nicht gebeten, an verbotenen Stellen nicht zu baden, son-
dern das Freibad zu benützen.
überliefert. 11TEGELER GESCHICHTE(N)
Damit gab es im Juli 1920 bereits ein Freibad an jener Stelle,
an der später, wie noch zu berichten sein wird, das Strandbad
Tegelsee entstand. Zur Badesaison 1921 wurde das Freibad Te-
gel an der Scharfenberger Enge durch Hinzunahme weiteren
Ufergeländes so vergrößert, dass es eine Badefront von 450
m und eine Fläche von 2 Hektar hatte und damit selbst bei
stärkstem Andrang allen Besuchern reichlich Bewegungsfrei-
heit gestattete. Der Eintrittspreis betrug jetzt für Erwachsene
50 Pf. und für Kinder 25 Pf., bei klassenweisem Besuch „unter
Führung“ nur 10 Pf.
1922 eröffnete das Freibad am 25.5. seinen Betrieb. Infla-
tionsbedingt lagen die Eintrittspreise jetzt bei 1 M. für Erwach-
sene und 50 Pf. für Kinder. Für Schulklassen blieb es bei 10 Pf.
je Kind. Das Bad war mit der Straßenbahn (Linie 25: Charlot-
tenstraße – Tegelort, Haltestelle Habicht) und einem Fußweg
von 10 Minuten „auf herrlichem Waldwege“ zu erreichen.
Auch der Wasserweg von Tegel war eine „bequeme Fahrge-
legenheit“. Das Freibad Tegel als „Vorläufer“ des Strandbads
Tegelsee war im Mai 1923 bereits vom Erdboden verschwun-
den, weil schon 1922 mehr Menschen außerhalb als innerhalb
des Freibades badeten. Der Haushaltsplan 1927 sah für den
Verwaltungsbezirk Reinickendorf 75000 RM als erste Baurate
für die Errichtung eines Freibades am Tegeler See vor. Mit dem
Bau wurde jedoch nicht begonnen.
und kostete 1927 2 M.
Wurde vielleicht anfangs nur das Wochenende unter dem
Zeltdach verbracht, dann schloss man am Sonntag abends die
Zelttür ab und bat den Nachbarn um Bewachung. Für Frauen
und Kinder entstand oft auch ein durchgehender Sommerauf-
enthalt. Der Mann nahm in der Frühe ein Bad im Tegeler See
und fuhr dann mit der Straßenbahn zur Arbeit. Die Frau ging
auf Waldwegen nach Tegel, um Lebensmittel einzukaufen,
sofern sie der Mann nicht aus Berlin mitbrachte. Kam dieser
gegen 17 Uhr zum Zeltplatz zurück, war die warme Mahlzeit
schon vorbereitet. Waren einmal alle Zeltbewohner abwe-
send, dann wurde ein Wächter aufgestellt, der dadurch seinen
Sommeraufenthalt gratis hatte und noch etwas Geld bekam.
Für Fahrten nach Tegel wurden auch Fahrräder gern benutzt.
Vom sogenannten Freibad aus, das wie berichtet bis 1922 be-
stand, konnte man sich zudem für 15 Pf. mit dem Motorboot
In unserem Rückblick besuchen wir jetzt den Zeltlagerverein
nach Tegel bringen lassen.
„Tegelsee“, eine Zelt-Kolonie, die 1918 im Abschnitt zwischen
Erwähnt sei noch, dass es schon im Mai 1914 durch eine
der Bucht Liepe und dem zuvor beschriebenen Freibad Tegel
Polizeiverordnung verboten war, außerhalb der zugelassenen
am Wald- und Wasserrand entstand. Von einem leichten Zaun
Badeanstalten und Freibäder vom Ufer aus zu baden. Selbst
umgeben, standen hier im August 1922 vom Frühjahr bis zum
am Ufer war der Aufenthalt in Badebekleidung oder gar un-
Herbst 25 – 30 Zelte von der einfachen Dreieckform bis zu den
bekleidet verboten. Das galt auch bei einem Aufenthalt in
senkrechten Wänden und dem besonderen Dach. Einem Teil
Booten. Dass diese Verordnung kaum beachtet und selten
der Zeltstoffe sah man noch an, dass sie aus Heeresbeständen
durchgesetzt wurde, muss sicher nicht extra hervorgehoben
stammten. Die ein- oder zweistöckigen Bettstellen, je nach
werden. Ab 1.11.1922 war dann im Prinzip alles erlaubt, was
Personenzahl, bestanden aus Latten oder Brettern, hatten
nicht ausdrücklich verboten war.
Drahtböden und einfachen Matratzen. Wolldecken ersetzten
Im Januar 1932 erfuhren Zeitungsleser, dass „einem von
die Federbetten. Ein Tisch, ein paar Stühle und der notwen-
dem Bezirksamt vorgelegten Vertrage betreffs Errichtung ei-
digste Hausrat gehörten zur weiteren Ausstattung.
Kleine, alle gleich aussehende braun lackierte Kochherde
mit einem etwa 2 m hohen Rauchabzugsrohr standen abseits
am Wasserrand. Wurde es kalt, dienten sie nach Entfernung
des Rohres im Zelt als Wärmequelle.
Am Eingang des Zeltplatzes trug eine Holztafel die Inschrift
Zeltlagerverein „Tegelsee“. Die Zeltsiedlung war polizeilich ge-
nehmigt, die Plätze wurden von der Forstverwaltung angewie-
sen. Die Gebühr für einen Zeltschein betrug hier 15 M., eine
Berechtigung für das Sammeln von dürrem Holz kostete 12 M.
Beide Scheine stellte die Oberförsterei Saatwinkel aus. Zum
Zeltschein ist noch zu bemerken, dass eine Verordnung aus
der Zeit um 1907 bereits festlegte, dass für das Zelten an den
Ufern der märkischen Gewässer eine Genehmigung erforder-
12 lich war. Der Zeltschein galt in ganz Brandenburg für ein JahrTEGELER GESCHICHTE(N)
nes Freibades am Tegeler See an der Scharfenberger Enge zu- nen Rest alle Planierungsarbeiten beendet. Auf dem Strand
gestimmt wurde. Da die Zustimmung der zentralen Behörden mit seinem hellen Sand standen Strandkörbe und Liegestüh-
erfolgen wird, erscheint die Errichtung des Freibades, wenn le. Hellfarbige Bojen trugen die Aufschrift „Grenze für Nicht-
auch vorläufig noch von privater Seite, gesichert“. schwimmer“, während 100 m vom Ufer entfernt die Bojen mit
Den Auftrag für die Errichtung des Bades erhielt eine Hoch- der Aufschrift „Grenze des Strandbades Tegel“ den Schwim-
und Tiefbaufirma aus Schmargendorf, die mit der Ausführung mern Halt geboten. Die Wassertiefe lag zwischen 4 und 8 m.
der Arbeiten in der letzten Juni-Woche des genannten Jahres Ein „Pier“ reichte über die Nichtschwimmergrenze hinaus. Am
begann. „Mit Volldampf“ machten sich über 100 Arbeiter, teils Ende war ein 4 m hoher Wachtturm für den Bademeister mit
mit Überstunden, an das Werk. Mitte Juli 1932 hatte das Ge- einem Ausblick zu allen vier Seiten. Am Steg lag ein Rettungs-
lände von der Scharfenberger Enge ostwärts verlaufend eine kahn, der bei Bedarf von den dem Bademeister unterstehen-
Wasserfront von 500 m. Die zuvor beschriebene Zeltstadt den Rettungsschwimmern genutzt wurde. Die großen Hallen
wurde mit einbezogen. Die Grundstückstiefe reichte bis zum
Schwarzen Weg. Ein hoher Zaun umgab das Bad bereits. Eini-
ge Bäume wurden schon entfernt, andere waren noch zur Fäl-
lung vorgesehen. Heiße Sommertage sorgten für viel Schweiß
beim Planieren des Geländes. Zwei Kassenhäuschen in der
Mitte der Geländefront, zwei massive einstöckige Hallen mit
Flachdach in 30 m Länge und 10 m Breite mit je 80 Umkleide-
kabinen, ein massives Toilettengebäude und einige hölzerne
Verkaufsbuden, hellgelb und dunkelrot angestrichen, das wa-
ren die bereits bestehenden Bauten. In der Grundstücksmitte
sollte noch ein provisorisches Wirtschaftsgebäude entstehen,
das im Herbst einem massiven Bau weichen sollte.
Für den Nichtschwimmerbereich waren Mitte Juli Bojen zur
Abgrenzung vorhanden, jedoch noch nicht ausgelegt. Dies
war besonders wichtig, weil hier in der Vergangenheit viele
Badende ertranken. Zum Personal des Bades gehörten zwei
Bademeister und drei Rettungsschwimmer. Zudem war eine mit ihren je 40 Dauer- und Wechselkabinen waren vollendet.
Station der Saatwinkler Arbeitersamariter im Bad geplant. 30 große Papierkörbe seien noch erwähnt. Es ist durchaus
Nach dem Zeitungsartikel v. 17.7.1932, dem die zuvor genann- nicht übertrieben, wenn man dieses Strandbad das schönstge-
ten Informationen entnommen wurden, sollte am Sonntag, legene aller Berliner Freibäder und ein Schmuckstück unseres
17. 7. 1932, nun die provisorische Eröffnung des Bades sein, Nordens nennt. So das damalige Lob einer Zeitung.
dessen sich der Berliner nach Fertigstellung wahrlich nicht zu In der Folgezeit gingen Arbeiten zum Ausbau des Strand-
schämen braucht“. bades weiter. Mitte April 1933 waren sie bis auf Kleinigkeiten
vollendet. Eine offizielle (erneute) Eröffnung war für Mitte
Mai des Jahres geplant. Licht-, Luft- und Sonnenbäder konn-
ten schon unentgeltlich eingenommen werden. Im Herbst
1932 wurde die Zeltstadt vom Strandbad-Gelände entfernt.
Der Nichtschwimmerbereich erfuhr durch Aufschüttung von
50 Kahnladungen Sand auf den Seeboden eine erhebliche Ver-
größerung auf jetzt 60 m im Wasser. Schon 1932 hatte man
festgestellt, dass sich an der Nichtschwimmergrenze eine tiefe
5 m breite Einbuchtung befand. Der Seeboden fiel hier von
90 cm auf 1,60 m ab. Mit Hilfe eines selbst gebauten Floßes
wurde Sand herbeigeschafft und dem Übel damit kurzfristig
abgeholfen.
Gleich hinter dem „Schloßrestaurant“ (Restaurant Alter
Fritz) zeigte ein Wegweiser an: „Zum Strandbad Tegelsee“.
Die Straßenbahn nach Tegelort erhielt an der Haltestelle „Ha-
bicht“ den Zusatztitel „ Haltestelle Strandbad Tegelsee“, der
auch vom Schaffner mit ausgerufen wurde.
Erster Pächter des Strandbades Tegelsee mit seinen 36000
m² Gelände war Paul Willner. Er kannte sich in dem Bereich
gut aus, war er doch zuvor ab 1920 Revierförster im nahen
Forsthaus Tegelsee.
1936 war das Bad von
6 Uhr in der Frühe bis
Eine Woche später berichtete dieselbe Zeitung, dass das zur Dunkelheit geöff-
Freibad Tegelsee in 10 bis 14 Tagen vollendet sein wird und net. Der Eintritt für
dann völlig der Öffentlichkeit übergeben werden könne. Die Erwachsene betrug
Bojen waren schon ausgelegt, eine Kabinenhalle bereits fertig 15 Pf., Kinder zahlten
und in Nutzung. Noch waren Arbeiter im Bad beschäftigt. 5 Pf. Das Sprungbrett
An einem Freitag (vermutlich Freitag, der 5. 8. 1932) Nach- hatte eine Breite von 2
mittag erfolgte die baupolizeiliche Abnahme des Strandbades m, Turngeräte standen
Tegelsee durch das Bezirksamt Reinickendorf. Diese Handlung zur Verfügung.
war die offizielle Eröffnung des Strandbades, wobei zu bemer- Am 21.1.1937 be-
ken ist, dass der 5.8.1932 ausgerechnet der letzte Ferientag schäftigten sich die
in Berlin war. Zu diesem Zeitpunkt waren bis auf einen klei- Ratsherren der Reichs- 13TEGELER GESCHICHTE(N)
hauptstadt unter der Leitung des Oberbürgermeisters Dr. Lip-
pert in einem Sitzungspunkt mit dem Freibad Tegelsee. Es ging
um einen Vergleich mit der Firma Hermann Schäler, jenem
Baugeschäft, dass das Strandbad errichtete. Ratsherr Scheller
berichtete von einer Übervorteilung, schweren Schädigung
und zu befürchtendem wirtschaftlichen Zusammenbruch des
Pächters Willner. Die Frage einer Weiterführung des Strand-
bades ab 1.4.1938 durch die Stadt Berlin wurde gestellt. Von
einer 80000 bis 90000 RM hohen Schadenssumme durch nicht
ausgeführte Bauten und minderwertigem Material wurde ge-
sprochen. Mit dem Einvernehmen über einen Vergleich in Hö-
he von 37000 RM endete dieser Punkt der Sitzung.
Zeitraum von 1962 bis 1973 Gerda Neumann. Auf zeitlich fol-
gende Einzelheiten (weitere Pächter, Übernahme des Strand-
bades durch die Berliner Bäderbetriebe in den 1990er-Jahren
und die zuletzt jahrelange Schließung) wird hier verzichtet.
Es bleibt zu hoffen, dass mit der Wiedereröffnung des Bades
durch den Verein Neue Nachbarschaft Moabit am 3.6.2021 zu
einem späteren Zeitpunkt eine lange erfreuliche Fortschrei-
bung dieses Beitrages möglich wird.
Gerhard Völzmann
Willner war wohl bis 1939 Pächter des Strandbades. Als u. a.
am 10.3.1940 die Sommerbadeanstalt mit Schankwirtschafts-
betrieb durch das Bezirksamt Reinickendorf neu ausgeschrie-
ben wurde, erhielt des Gastwirt Richard Sprang den Zuschlag.
Er musste ein Betriebskapital von circa 12000 RM nachweisen.
Zu dieser Zeit verfügte das Strandbad im Tegeler Forst Nord,
Jagen 65 am Schwarzen Weg, über ein Sprungbrett von 1 m
und eine Wassertiefe bis zu 3,50 m. Es war von 7 Uhr morgens TechnischTechnisch
individuelleindividuelle
Anpassung von Gleitsichtgläsern
Anpassung
bis zum Eintritt von Gleitsichtgläsern
der Dunkelheit Spezialist für Brillen am Arbeitsplatz
geöffnet. Der Spezialist für Brillen am Arbeitsplatz
Eintrittspreis lag Kinderecke mit vielen bunten Kinderbrillen
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Kinder. Sprang www.brillen-in-tegel.de · brillen-in-tegel@live.de
blieb über das
Kriegsende hi-
naus bis 1951
Pächter. Vom Fol-
gejahr an war es
der Gastwirt Willi www.tegelportal.de
14 Neumann, imVFL TEGEL
Silber bei der EM
Es ist für den VfL Tegel eine besondere Freude, dass Im großen Finale -im Kampf um den
Joshua Morodion, ein Freistilringer aus den eignen Titel - hatte er aber leider keine Chance.
Reihen. bei der Junioren Europameisterschaft 2021 Sein Kontrahent Arslan BAGAEV konnte
Vizemeister werden konnte. ihm bereits in der ersten Runde mit einer
Aus 38 Nationen kämpften 450 Junioren Anfang Bein-Drosselung 3x3 Punkte abnehmen. In
Juli in Dortmund, um die Medaillen. Obwohl die der zweiten Runde machte der Russe einen
kleine Fangruppe des VfL wegen Corona nicht in weiteren Wertungspunkt und damit war
die Wettkampfhalle gelassen wurden, konnten sie der Kampf um Gold für Joshi verloren.
von außen durchs Fenster und per Livestream das VfL Tegel ist stolz auf Joshi der als ers-
europäisches Ringer-Spektakel der Extra-Klasse ver- ter Tegeler Ringer bei einer Europameister-
folgen. schaft eine Medaille gewinnen konnte. Was
Erst am zweiten Wettkampftag stieg der Tegeler in für ein Erfolg! Herzlichen Glückwunsch und
die 15köpfige Gewichtsklasse bis 86 kg ein. Mit 12:1 gewann weiterhin viel Erfolg.
Joshi die Qualifikation. Trotz 6:6 Punktegleichheit wurde er DRB Kaderringer Joshua, David, Phillip (Joshi) Morodion
mit einer technisch höheren Wertung Sieger. Und da er auch International bei den Junioren und Kadetten für Deutschland
im dritten Fight mit 8:3 Punkten erfolgreich war, war er nun als im Freistilringen mit dem Adler auf der Brust.
Poolsieger bereits Vizemeister.
Date Competition Style Age Group Weight Class Country Rank
2021-06-28 European Championship Freestyle Juniors 86.0 GER 2.
2021-04-19 European Championship Freestyle Seniors 86.0 GER 12.
2019-08-12 World Championship Freestyle Juniors 79.0 GER 11.
2019-06-07 European Championship Freestyle Juniors 79.0 GER 7.
2018-07-02 World Championship Freestyle Cadets 80.0 GER 7.
Dance Power an der Malche
Es ist Freitag, kurz vor 17 Uhr. Wer sich kurz vor dem Wochen- Bis Mitte Septem-
ende mit ein paar vorgegebenen „Moves“ zu motivierende ber läuft das vom
Musik auspowern möchte, ist an der Malche jetzt genau rich- Senat finanzierte Pro-
tig! jekt. Für Euch kosten-
Elvis Presley, Scooter, Village People, Bon Jovi, Beatrice Eg- frei und unverbind-
li…. Zu nahezu jeder Musik tanzen wir uns fröhlich fit. Und lich. Mit den letzten
wem das nicht reicht: Ab 18 Uhr startet an gleicher Stelle der Lockerungen entfallen
Kurs „Fit ins Wochenende“: sogar die Testpflicht
Schwerpunktmäßig wird die Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und die Anwesenheitsdokumentation.
oder Schnelligkeit trainiert - Nach Möglichkeit Matte oder ein Bis nächsten Freitag an der Malche? Treffpunkt: Campestr.
großes Handtuch mitbringen. 11 (Spielwiese neben Kiosk)
Stephan Krakow
An der Großen Malche
In diesem Sommer darf ich zum dritten Mal in Folge als den Rücken in alle möglichen Richtungen durchbewegen. Al-
Übungsleiterin für den VfL Tegel am tollen Projekt „Sport im le wichtigen Gelenke werden ebenso mobilisiert, und großen
Park“ teilnehmen. Die Corona-Pandemie hat uns allen ein har- Wert lege ich auch immer auf Gleichgewicht und Koordination.
tes Jahr beschert, und so viele Sportangebote mussten aus- Im Outdoor-Fitness-Kurs setze ich wechselnde Schwerpunk-
fallen. Da war es dieses Jahr eine besondere Freude, als ich te und gestalte das Training abwechslungsreich. Es werden
im Juni endlich wieder mit den Kursen an der Großen Malche Ausdauer- und Krafttraining (mit dem eigenen Körpergewicht)
durchstarten konnte! kombiniert, und die Intensität wird auch an das Wetter ange-
Schon der erste Termin war gut besucht, und ich habe mich passt – so dass niemand Angst vor zu hartem Training in der
sehr über viele bekannte Gesichter – aber natürlich ebenso Sommerhitze haben muss. Vielleicht traut sich die eine oder
über einige neue gefreut. Es haben sich sofort wieder tolle andere Person ja, den Kurs bald einmal auszuprobieren und fit
Gruppen gebildet, und einige Teil- und gestärkt durch den Sommer
nehmenden kommen sogar flei- zu kommen…
ßig zweimal die Woche zum Trai- Der Sport im Freien, das leuch-
ning. Und das bei jedem Wetter! tende Grün der Bäume vor dem
Egal ob bei starker Hitze oder ob blauen Himmel, mit den unter-
es – wie zuletzt – geregnet hat. schiedlichsten Menschen zusam-
Die Bäume am Freizeitpark Tegel menzukommen, spontan und
dienen uns dann wahlweise als ohne Anmeldung – das ist jedes
Schattenspender oder Regen- Mal etwas ganz Besonderes, und
dach. ich freue mich über alle, die daran
Wie schon in den letzten Jahren teilnehmen und darüber, selbst
versuche ich beim Rückentraining den ganzen Körper einzu- ein Teil dieses tollen Projekts sein zu dürfen.
beziehen und alle großen Muskeln zu kräftigen, während wir Lena Bankmann 15W ir si n d w ie d er fü r E u ch d a !
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Do 17:00–21:00 · Fr 17:00–21:00
Tel.: 030 – 36 43 47 03 · Schlieperstraße 69 · 13507 Berlin · www.dicke-paula.de
200 Meter von den Hallen Am Borsigturm direkt hinter der Feuerwache TegelSie können auch lesen
